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SeeBlick Nr. 4 - Quartierverein Seeburg Würzenbach Büttenen

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6 7<br />

Gewitterregen in der Hofkirche<br />

QV-Herbstanlass am 15. November 2008. Ein<br />

heftiges Gewitter tobte in der Hofkirche und<br />

Regen prasselte vom Himmel. Rund 80 Personen<br />

sind der Einladung des <strong>Quartierverein</strong>s<br />

gefolgt und haben Einblicke in die grosse Hoforgel<br />

erhalten.<br />

Stifts- und Hoforganist<br />

Wolfgang<br />

Sieber erklärt<br />

sein «Arbeitsinstrument».<br />

Hintergründe zur Hoforgel<br />

Die Entwicklung der<br />

Hoforgel begann<br />

mit einem Paukenschlag.<br />

1650 baute<br />

Johann Geissler aus<br />

Salzburg eine Orgel,<br />

deren Prospekt weder<br />

ein Vorbild hatte<br />

noch jemals Nachfolge<br />

fand. Genau in<br />

die Mitte stellte er<br />

die fünf tiefsten und<br />

damit längsten Pfeifen<br />

- einen Zehn-Meter-Koloss<br />

(die mittlere<br />

Pfeife hat einen<br />

Durchmesser von 57<br />

cm), neben dem das<br />

flankierende Hauptwerk<br />

förmlich verschwindet.<br />

Als die<br />

Kirche nach einem<br />

verheerenden Brand<br />

1638 wieder aufgebaut<br />

war, sollte der<br />

Prospekt vielleicht<br />

als Triumph über die<br />

Widrigkeiten des<br />

Schicksals wirken.<br />

Die 48 Register,<br />

verteilt auf nur 2<br />

Manuale und Pedal,<br />

boten ein kraftvolles<br />

Plenum und zahlreiche<br />

Solostimmen,<br />

darunter Flöten aus<br />

Holz und Zinn. Vieles<br />

davon klingt auch<br />

heute noch.<br />

Bald folgten Umbauten,<br />

u.a. nach<br />

Beschädigungen<br />

Die Gäste versammelten sich zunächst<br />

in der alten Hofschule, wo<br />

der <strong>Quartierverein</strong> einen feinen Apéro<br />

offerierte und sich ausreichend<br />

Gelegenheit zu einem Schwatz unter<br />

den QuartierbewohnerInnen bot.<br />

Ein weltweites Unikat<br />

Die Besichtigung der Hoforgel, unter<br />

der Leitung von Stifts- und Hoforganist<br />

Wolfgang Sieber begann im<br />

Fernwerk, hoch über der Orgelempore.<br />

Im Fernwerk steht auch die<br />

weltweit einzige, bekannte Regenmaschine<br />

(Blech-Holztrommel mit<br />

Metallkugeln), die 1862 durch Friedrich<br />

Haas erbaut, original erhalten<br />

ist. Welches Potential in der Hoforgel<br />

steckt, dokumentierte Sieber mit<br />

durch ein in dieser<br />

Region eher<br />

ungewöhnliches<br />

Erdbeben. 1820 verschwand<br />

das Rückpositiv<br />

anlässlich<br />

einer Erweiterung<br />

der Empore, dann<br />

diskutierte man<br />

sogar einen Neubeginn.<br />

Schliesslich<br />

konzipierte Friedrich<br />

Haas vier Manuale,<br />

darunter ein<br />

Schwellwerk und vor<br />

allem ein Fernwerk<br />

auf dem Estrich des<br />

Kirchendachs mit<br />

Schallaustritt aus<br />

der Deckenrosette<br />

in der Mitte des<br />

Hauptschiffs. Die<br />

Abnahme im Jahre<br />

1862 verlief euphorisch.<br />

Man bescheinigte<br />

dem Erbauer<br />

ein vollkommenes<br />

Instrument und nicht<br />

zuletzt dank des<br />

Fernwerks eine zukunftsweisendeKonzeption<br />

verwirklicht<br />

zu haben. Aber das<br />

grosse und komplizierte<br />

Werk musste<br />

auch öfter repariert<br />

werden.<br />

Friedrich Goll stellte<br />

1899 auf Pneumatik<br />

um und tauschte<br />

Register aus. Noch<br />

etwas später kam<br />

die Elektrifizierung<br />

mit einem neuen<br />

Spieltisch. Auch<br />

diese Orgel blieb<br />

störanfällig, sodass<br />

in den 70er-Jahren<br />

erneut überlegt werden<br />

musste.<br />

Zur Diskussion<br />

standen drei auf<br />

der Hand liegende<br />

Alternativen: Restaurierung<br />

der Geisslerbzw.<br />

der Haas-Orgel<br />

oder Neubau unter<br />

Verwendung des<br />

Überkommenen.<br />

Alle Überlegungen<br />

führten letztlich zum<br />

Synthesegedanken,<br />

die erhaltbaren Geissler’schen<br />

Register<br />

ebenso zu erhalten<br />

wie den Haas›schen<br />

Fundus, sogar den<br />

Tribut an den romantischen<br />

Zeitgeist:<br />

die Regenmaschine,<br />

bei der in einer<br />

Trommel Bleikugeln<br />

umgewälzt werden<br />

und einen kräftigen<br />

Schauer erzeugen.<br />

Dazu sollten Ergänzungen<br />

gefunden<br />

werden, die wieder<br />

eine «komplette»<br />

Orgel entstehen<br />

liessen. Im Jahr 2001<br />

konnten die Arbeiten<br />

abgeschlossen werden.<br />

do<br />

eindrücklichen Tonbeispielen. So<br />

kann darauf nicht bloss Kirchenmusik<br />

gespielt, sondern ohne weiteres<br />

auch Filmmusik wiedergegeben werden.<br />

Die Zahlen sind imposant und<br />

zugleich unvorstellbar. Die Orgel<br />

bestehend aus 5 945 Pfeifen welche<br />

sich auf 84 Register verteilen.<br />

Nächste Station war dann auf der<br />

Orgelempore, wo der Meister einige<br />

Kostproben seines Könnens und insbesondere<br />

der vielfältigen Möglichkeiten<br />

der Orgel zu Besten gab. Und<br />

so ergab es sich, dass wohl der ein<br />

oder andere Tourist, der sich zur gleichen<br />

Zeit unten im Kirchenschiff aufhielt<br />

verwundert zur Decke starrte,<br />

um festzustellen, ob hier gleich ein<br />

heftiger Regenschauer niedergehen<br />

werde. Rieska Dommann<br />

QV-Vorstandsmitglied Myrtha Bruderer verwöhnte die Gäste beim Apéro.<br />

Anita Weingartner vom QV-Vorstand in einem Apéro-Gespräch.<br />

Der grosse Tag eines grossen Künstlers<br />

Hans Erni feiert 100. Geburtstag. Am 21. Februar<br />

1909 erblickte Hans Erni das Licht der Welt.<br />

100 Jahre später feierte die Stadt Luzern ihren<br />

prominenten Bürger, der mit seiner Kunst auch<br />

ausserhalb der Heimat viel Anerkennung fand,<br />

Luzern aber immer treu geblieben ist.<br />

Unterstützung<br />

Im vergangenen Vereinsjahr<br />

unterstützte<br />

der <strong>Quartierverein</strong><br />

folgende Anlässe und<br />

Projekte mit einem<br />

finanziellen Beitrag:<br />

Midnight Sports<br />

& More<br />

Schneelager<br />

Jugendgruppe St.<br />

Johannes<br />

Samichlaustrychle<br />

<strong>Würzenbach</strong>fest<br />

«Akte <strong>Würzenbach</strong>»<br />

Ausflug der Altersgruppe<br />

Herbstprojektwoche<br />

Anfang Jahr durfte Hans Erni für sein<br />

Lebenswerk den Swiss Award entgegennehmen.<br />

Aber damit ist sein<br />

künstlerisches Schaffen nicht etwa<br />

beendet. Selbst an seinem Geburtstag<br />

weilte der Künstler in seinem Atelier<br />

im Eggen hoch über Luzern, ehe<br />

er unten am See im Verkehrshaus die<br />

Feierlichkeiten geniessen durfte, die<br />

ein so spezielles «Geburtstagskind»<br />

ganz einfach verdient hat. Aus Anlass<br />

dieses besonders runden Geburtstages<br />

wurde eine Sonderausstellung<br />

eröffnet, die frühere Bundesrätin<br />

Ruth Dreifuss hielt die Laudatio. Die<br />

Post präsentierte Ernis Geburtstags-<br />

Sondermarken, Stadtpräsident Urs<br />

W. Studer gratulierte. Und es wurde<br />

gefeiert. Roland Eggspühler<br />

Effizienter Informationsaustausch<br />

Der Rundtisch, zu dem alle Vereine<br />

und Gruppen im Quartier eingeladen<br />

werden, fand bereits zum fünften<br />

Mal statt – verfolgt werden damit<br />

verschiedene Ziele: Zum einen soll<br />

eine bessere Vernetzung unter den<br />

Vereinen erreicht werden. Hierzu ist<br />

der persönliche Kontakt wichtig. Zudem<br />

können Informationen effizient<br />

ausgetauscht und Bedürfnisse rascher<br />

und genauer erfasst werden.<br />

Die «Neue Luzerner<br />

Zeitung» widmete<br />

Hans Erni<br />

zu seinem 100.<br />

Geburtstag einen<br />

ganzen Bund.<br />

5. Rundtisch im Quartier am 5. November 2008. Der <strong>Quartierverein</strong> hat 23 Vereine und Organisationen<br />

zu einem Treffen der Vereine im Quartier eingeladen. Erfreulicherweise haben 14 Vereine die<br />

Einladung angenommen. Erstmals waren auch Markus Baumann, Quartierarbeit für Kinder und<br />

Jugendliche, sowie die Organisation Midnight Projekte Schweiz an einem Rundtisch anwesend.<br />

«Mit dem Rundtisch soll eine<br />

bessere Vernetzung unter<br />

den Vereinen und Gruppen im<br />

Quartier erreicht werden.»<br />

Die Idee dahinter<br />

Viele Jugendprojekte<br />

Der 5. Rundtisch stand ganz im Zeichen<br />

der laufenden Projekte für<br />

Kinder und Jugendliche. Markus<br />

Baumann, der seit einem Jahr im<br />

Quartier tätig ist, erläuterte die Ziele<br />

der städtischen Quartierarbeit für<br />

Kinder und Jugendliche (Altergruppe<br />

11 bis 17 Jahre). Sie baut massgebend<br />

auf der Zusammenarbeit mit<br />

den Schulen und der Jugendarbeit<br />

der Pfarrei St. Johannes auf.<br />

Midnight Sport & More<br />

braucht Helfer<br />

Pasqual Brunner von Midnight Projekte<br />

Schweiz informierte die Anwesenden<br />

ausführlich über das am 13.<br />

September 2008 im <strong>Würzenbach</strong><br />

sehr erfolgreich gestartete «Midnight<br />

Sports & More» (siehe auch<br />

<strong>SeeBlick</strong> <strong>Nr</strong>. 3/2008). Entscheidend<br />

für den weiteren Erfolg ist, dass es<br />

gelingt, freiwillige Helfer aus dem<br />

Quartier zu finden. Dabei besteht<br />

die Hoffnung, aber auch die Erwartung,<br />

dass Vereine im Quartier bereit<br />

sind, nebst ihren Vereinsaktivitäten<br />

ein Engagement für die Jungen in unserem<br />

Quartier zu leisten.<br />

Rieska Dommann<br />

Am 5. Rundtisch im Quartier haben folgende<br />

Vereine und Gruppen teilgenommen:<br />

Betriebskommission <strong>Büttenen</strong>treff,<br />

Blauring St.Johannes, Club Junger Familien<br />

St.Johannes, Damensportclub <strong>Würzenbach</strong>,<br />

Guggenmusig Glatzesträhler, Judo und Ju-<br />

Jitsu <strong>Würzenbach</strong>, Jugendgruppe St.Johannes,<br />

Midnight Projekte Schweiz, Organisationskomitee<br />

<strong>Würzenbach</strong>fest, Pétanque Club <strong>Würzenbach</strong>,<br />

Pfadi/Wölfe St.Johannes, Sportclub<br />

<strong>Würzenbach</strong>, Quartierarbeit für Kinder und<br />

Jugendliche, Verein Hochhüsliweid <strong>Würzenbach</strong>.

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