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Energiewende - Wirtschaftsrat der CDU e.V.

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InterviewDie <strong>Energiewende</strong> hat <strong>der</strong> gesamtenBranche von RWE und E.ON bis zumkleinsten Gemeindewerk faktisch dieGeschäftsgrundlage entzogen. Warumbleiben die Stadtwerke Lübeck imMarkt?In <strong>der</strong> Tat hat die <strong>Energiewende</strong> dengroßen Stromproduzenten das Ge -schäfts modell entzogen. An<strong>der</strong>s bei denStadtwerken. Für sie stellt die <strong>Energiewende</strong>eine Chance dar, da sie auf mehrDezentralität abstellt. Die Stadtwerkehaben die Nähe zu den Kunden undkönnen glaubwürdig den notwendigenUmbau <strong>der</strong> Energieversorgung vermitteln.Der Kampf um den Kunden ist erkennbarhärter geworden und doch hat eszwischen den einzelnen Stadtwerkenimmer wie<strong>der</strong> Gespräche über einepunktuelle Zusammenarbeit gegeben.Sehen Sie angesichts <strong>der</strong> enormen Investitionsherausfor<strong>der</strong>ungenirgendwanndie „Vereinigten Stadtwerke Schleswig-Holstein“ kommen?Ich bin ein großer Anhänger kommunalerKooperationen. Allerdings solltegeprüft werden, inwieweit dadurch einKundennutzen entsteht. Der Kampf umKunden bedeutet in erster Linie wettbewerbsfähigeProzesse zu organisieren.Hier sehe ich Potential für kommunaleKooperationen. So betreibendie Stadtwerke Lübeck mit drei weiterenStadtwerken ein Abrechnungssystem,um Fixkostendegressionen zuheben.Gehört zur Lübecker Philosophie zumEnergieverkauf zwingend auch dieErzeugung?Wolfgang Buhmann,Pressebeauftragter des<strong>Wirtschaftsrat</strong>es inSchleswig-Holstein,spricht mit Stefan Fritz,Geschäftsführer <strong>der</strong>Stadtwerke Lübeck GmbH,über die bevorstehende<strong>Energiewende</strong>Dezentrale Erzeugung auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong>Kraft-Wärmekopplung stellt tatsächlicheine wichtige strategische Option fürdie Stadtwerke Lübeck dar. Hier unterscheidetsich auch die Sicht <strong>der</strong> GroßenVersorger, die Stromerzeugung inGroßen Kraftwerken erzeugen, ohnevielfach den regionalen Bedarf vonWärme mit zu berücksichtigen. EinSchwachpunkt <strong>der</strong> jetzigen <strong>Energiewende</strong>konzeption.Zudem muß zukünftig auch ein verstärkterZusammenhang zwischenErzeugung und Verbrauch hergestellt.Erzeugung ohne Verbraucher ist ebensounsinnig wie Verbrauchszentrenohne Erzeugung. Beachtet man dasPrinzip, Erzeugung und Verbrauch alsEinheit zu sehen, ergeben sich zusätzlichinteressante Optionen, die ErneuerbarenEnergien besser in den Marktzu integrieren.Welchen Energieerzeugungsmix strebenSie an und mit welchen Energieträgern?Wir setzen bevorzugt auf Wind on -shore, da die Erzeugungskosten naheam Erzeugungspreis konventionellerKraftwerke liegen. Eine weitere strategischeStoßrichtung zielt auf die KWK-Erzeugung ab.Wie wollen Sie ohne Kohlekraftwerkedie benötigten Fernwärmemengen be -reitstellen?Wie bereits angedeutet setzen wir bei<strong>der</strong> Erzeugung von Wärme auf denKWK-Prozeß, <strong>der</strong> sehr viel besser zurRegionalität eines Stadtwerkes paßt alsetwa ein zentrales Kohlekraft. Aberauch die konventionelle Strom-/Wärmeerzeugung(Gas und Kohle) hat ihreBerechtigung. Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong>diskussionwird dieser Punkt lei<strong>der</strong>sehr ideologisch erörtert.Wie sieht Ihr mittelfristiger (ca. 5 Jahre?)Investitionsplan aus, und denken Sie, diebenötigten Investitionen dauerhaft auseigener Kraft erwirtschaften zu können?Wir wollen verstärkt in KWK-Erzeugunginvestieren. Hierfür haben Gesellschafterund Aufsichtsrat ein Investitions -volumen von zunächst 30 Mio € genehmigt,das projektabhängig bis 50 Mio €ansteigen wird. Zudem wollen wir verstärktin Wind onshore Erzeugung in -vestieren. Wie hoch das Budget dafürsein wird, hängt wesentlich von <strong>der</strong>Attraktivität verfügbarer Projekte ab.Auch hierfür können wir im hohenzweistelligen Millionenbereich investie -ren. Aufgrund <strong>der</strong> Erkenntnisse aus <strong>der</strong>aktuellen Businessplanung sind wirsicher, die Investitionen auch erwirtschaftenzu können.Wendenstraße 2320097 HamburgTelefon 040 - 23 23 7761

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