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Energiewende - Wirtschaftsrat der CDU e.V.

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Landesverband Hamburgund Landesverband Schleswig-HolsteinAusgabe Dezember 2012<strong>Energiewende</strong>Härtetest für das Industrieland Deutschland Seiten 6-8■ EU-Kommissar Günther H. Oettinger:Wirtschaft, Währung und Energie Seiten 10-12■ Prof. Dr. Dres. h.c. Hans-Werner Sinn:Wie geht es weiter mit dem Euro? Seiten 22-23copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HHPVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG■ Deutsch-Russischer Wirtschaftsaustausch:Junger <strong>Wirtschaftsrat</strong> in Kaliningrad Seiten 54-58


EditorialEnergie muss bezahlbar bleiben!Matthias LeutkeLandesvorsitzen<strong>der</strong>Ein schneller Ausstieg aus <strong>der</strong> Kernenergieist ohne massive KostenundPreissteigerungen machbar. DiesemMythos sitzt ein großer Teil <strong>der</strong>Öffentlichkeit auf. Das zeigt die Empö -rung über die Erhöhung <strong>der</strong> Strompreise,die Anbieter im ganzen Land fürden 1. Januar 2013 angekündigt haben.Die SPD macht die Bundesregierungdafür verantwortlich. BundesministerPeter Altmaier gibt die Kritik weiter andie Unternehmen. Seiner Meinungnach liegen sie in ihrer Preiserhöhungdeutlich über <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Erneuerbare-Energien-Umlage.Das seischwer zu verstehen, weil die Einkaufspreisefür Strom an <strong>der</strong> Börse seit demletzten Jahr gesunken seien. Alles nurWahlkampfgetöse?Fakt ist: Wenn die jetzt vom Netzgenommenen acht Kernkraftwerkedauerhaft abgeschaltet bleiben, er hö -hen sich die Preise bis 2025 voraussichtlichum über 20 Prozent. Die ge -samten Kosten für einen schnellerenKernenergieausstieg bis 2017 werdenauf 32,7 Milliarden Euro geschätzt. Hinzukommt, dass sich die CO 2 -Preise von<strong>der</strong>zeit etwa 17 Euro pro Tonne auf voraussichtlich37 Euro im Jahr 2018 mehrals verdoppeln werden.Fakt ist auch, dass <strong>der</strong> Staat für fastzwei Drittel des Strompreises bei Haushaltenverantwortlich ist. WesentlicheTreiber sind staatliche Abgaben sowiedie gesetz liche För<strong>der</strong>ung ErneuerbarerEnergien. Wie die Strompreise sichzusammensetzen, und welche Herausfor<strong>der</strong>ungenin Hamburg vor uns liegen,schil<strong>der</strong>t Pieter Wasmuth, General -bevollmächtigter <strong>der</strong> Vattenfall GmbH,in seinem Gastbeitrag.Die Energiekosten werden die Ar -beits kosten von morgen, warnte EU-Kommissar Günther H. Oettinger inseinem vielbeachteten Vortrag vor demLandesverband. Unser politisches Handelnist gefragt, um diesen Stand -ortnachteil abzuwenden. Doch nichtnur auf die Energiepolitik, auch aufdie europäische Großwetterlage gingOettinger ein. Es zeigte sich: Nicht nurin Griechenland hängen die Wolken tief,auch bei uns liegt einiges im Argen.Deutschland gehe es einfach zu gut,befand Oettinger und ging hart mitunserem mangelnden Reformwillen insGericht.Ein weiterer überzeugter Europäerwar im Oktober bei uns zu Gast.Dr. Edmund Stoiber ist seit 2007 ehrenamtlicherLeiter <strong>der</strong> High Level Groupzum Bürokratieabbau. Die Expertengruppeberät die Europäische Kom -mission bei ihrem Bemühen, die Verwaltungskostenzu senken. Wir sindüberzeugt: Gerade in Zeiten <strong>der</strong> Krisemuss alles getan werden, damit wirUnternehmer wie<strong>der</strong> mehr Handlungs -freiheit bekommen. Auf unserer Ver-anstaltung im Emporio-Tower erfuhrenwir, was die High Level Group unternimmt,um Europa vor dem europäischenMonster zu retten.Etwas differenzierter beurteiltProf. Dr. Erich Weede die Europapolitik.Beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK widmetesich <strong>der</strong> emeritierte Professor fürSoziologie und Politikwissenschaftenausführlich „Illusionen, falschen Anreizenund In transparenz“. Wir wissen: Essind keine Phantomschmerzen, die diePatientin Europa <strong>der</strong>zeit so quälen. MitWeede kann man zu dem Schluss kommen,dass <strong>der</strong> Euro gescheitert ist. Mankann aber auch Oettinger und Stoiberfolgen und alles tun, damit die europäischeEinigung nicht misslingt.Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> wird dieses komplexeThema auch im kommenden Jahraus unterschiedlicher Perspektive be -leuchten. Ich freue mich, dass wir mitunseren Veranstaltungen auch in dieserFrage zu einer lebendigen Diskus -sion beitragen.Der Landesverband verabschiedet sichfür dieses Jahr und freut sich darauf, Sie2013 wie<strong>der</strong> auf vielen Veranstaltungenbegrüßen zu dürfen.Ihnen und Ihren Familien wünscheich ein gesegnetes Weihnachtsfest undein gesundes und erfolgreiches NeuesJahr.Ihr Matthias LeutkeLandesvorsitzen<strong>der</strong> HamburgAusgabe Dezember 2012 | Landesverband Hamburg 3


INHALTWie geht es weitermit dem Euro?Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><strong>Energiewende</strong>Ein Beitrag von Pieter Wasmuthzu Gast:Prof. Dr. Dres. h.c.Hans-Werner Sinn★★★★★ ★Nur mit europäischemBriefbogen sitztDeutschland im Aufsichtsrat<strong>der</strong> Weltzu Gast:EU-KommissarGünther H. Oettinger★★★★★ ★Europa vordem bürokratischenMonster retten!zu Gast:Dr. Dr. h.c. Edmund Stoiber1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31TitelthemaSchicksalsfrage <strong>Energiewende</strong>Härtetest für das IndustrielandDeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><strong>Energiewende</strong>Gastbeitragvon Pieter Wasmuth . . . . . . . . . . . . . . 7-8EditorialsHamburg:Matthias Leutke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Schleswig-Holstein:Dr. Philipp Murmann . . . . . . . . . . . . . . 50VeranstaltungenNur mit europäischem Briefbogensitzt Deutschland im Aufsichtsrat<strong>der</strong> Weltmit Günther H. Oettinger . . . . . . . 10-12Effektives Energiemanagementsenkt nachweislich Kostenmit Dr. Ulrich Ellinghaus . . . . . . . . .14-15Wie geht es weiter mit dem Euro?mit Prof. Dr. Dres. h.c. Hans-Werner Sinn. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22-23Europa vor dem bürokratischenMonster retten!mit Dr. Dr. h.c. Edmund Stoiber . . 24-25Probleme <strong>der</strong> gegenwärtigenEuropapolitikmit Prof. Dr. Erich Weede . . . . . . . . 26-27Medizin 2030 – Gute Aussichtenmit Prof. Dr. Jörg F. Debatin . . . . . 30-31Start-up:Der Weg eines Grün<strong>der</strong>s in <strong>der</strong>Personalbranche . . . . . . . . . . . . . . . . . 42Pro & Contra: Die Ethik <strong>der</strong> Bankenvon Dipl.-Kfm. Jürgen Kock undMarcus Vitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44-45Stormarner Wirtschaftsforum:Wird Schleswig-Holstein alsProduktions- und Logistikstandortabgekoppelt? . . . . . . . . . . . . . . . . . 51-52Sektion Kiel:Solide Finanzen, mo<strong>der</strong>ne Bildungund attraktive Bedingungen für denStandort Kiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53Sektion Kiel:Müllverbrennungsanlage als Teil <strong>der</strong>mo<strong>der</strong>nen Abfallwirtschaft . . . . 59-60Sektion Dithmarschen:Netzausbau in Dithmarschen –Kosten und Zeitplan . . . . . . . . . . . 62-63Sektion Itzehoe:Ausschreibungspraxis für Sanitätshäuserwirkt monopolisierend! . . . 66Sektion Herzogtum Lauenburg:Schleswig-Holstein nach <strong>der</strong> Wahl -Bericht aus dem Parlament . . . . . . . 664 Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2012


Deutsch-russsischer WirtschaftsaustauschJunger <strong>Wirtschaftsrat</strong>in KaliningardSeiten 54-58Netzausbau in Dithmarschen –Kosten und ZeitplanProgrammierter Verkehrsinfarkt:Wird Schleswig-Holstein als ProduktionsundLogistikstandort abgekoppelt?Solide Finanzen,mo<strong>der</strong>ne Bildungund attraktiveBedingungen fürden Stadtort Kiel32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor OrtKaliningrad 2012:Deutsch-russischer Wirtschaftsaustausch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54-58Sektion Segeberg:Wege-Zweckverband des KreisesSegeberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60Sektion Lübeck:Strategie und Perspektiven <strong>der</strong>Lübecker Stadtwerke im Zuge <strong>der</strong><strong>Energiewende</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . 60-61Im Interview:Stefan Fritz,Geschäftsführer <strong>der</strong>Stadtwerke Lübeck GmbH,über die bevorstehende<strong>Energiewende</strong>Neues aus dem Landesverband4. Norddeutscher Wirtschaftstag 2013Neue Chancen für dieHanseregion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34-35...im ÜbrigenInfos aus <strong>der</strong> LandesgeschäftsstelleHamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 69LandesfachkommissionenEnergiewirtschaftHamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16ITK InformationsundTelekommunikationstechnologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37EnergiewirtschaftSchleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 63RubrikenVeranstaltungsvorschauHamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . .70Zwischenruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32PausengesprächeHamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Junger <strong>Wirtschaftsrat</strong>Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39-41WR im Dialog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42Warum ich Mitglied im<strong>Wirtschaftsrat</strong> bin . . . . . . . . . . . . . . . . 47Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47Neue Mitglie<strong>der</strong>in den Landesverbänden . . . . . . . . . . 48Namen und NachrichtenNeues aus demMitglie<strong>der</strong>kreis . . . . . . . . . . . . . . . . 67-69Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 705


Schwerpunkt – EnergiepolitikSchicksalsfrage <strong>Energiewende</strong> – Härtetestfür das Industrieland DeutschlandDer Wirtschaftrat hat die <strong>Energiewende</strong>von Beginn an kritisch begleitet. Wirsind überzeugt, dass die Grundlagenunseres Industriestandortes erhaltenbleiben müssen; denn Deutschland sollauch künftig seinen Platz in <strong>der</strong> Spitzenliga<strong>der</strong> Industrienationen behalten.Mit Nachdruck setzt sich <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong>für einen Erfolg <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong>ein. Die <strong>Energiewende</strong> muss fürUnternehmen und Bürger eine ver -lässliche Versorgung und bezahlbareEnergiepreise sicherstellen.Die deutsche Energiepolitik ist inhohem Maße von Schlüsselerlebnissengeprägt. Nach dem Krieg ging eszunächst darum, die heimische Energieproduktion(v.a. Steinkohleför<strong>der</strong>ung)zu steigern, um den wachsendenEnergieverbrauch zu decken. Ende <strong>der</strong>50er Jahre kam es zu einem vermehrtenEinsatz von Erdöl. Mit dem Ölpreisschock1973 rückte die Kernenergie inden Vor<strong>der</strong>grund energiepolitischerÜberlegungen. In diese Zeit fällt auchdie Empfehlung <strong>der</strong> vom Bundestageingesetzten Enquete-Kommission,ernsthafte Anstrengungen zur Einspa -rung von Strom und zum Ausbau alternativerEnergien zu unternehmen. DieDebatte um ein mögliches Waldsterbenprägte die Energiepolitik <strong>der</strong> 80er Jahre.Vermehrt fanden umweltpolitischeÜberlegungen Eingang. Eine Dekadespäter war es die Diskussion um dasTreibhausgas CO 2 , die den Klimaschutzin den Fokus <strong>der</strong> Aufmerksamkeit rückte.Den stufenweisen Ausstieg aus <strong>der</strong>Kernenergie leitete die rot-grüne Bundesregierungim Jahr 2000 mit demsogenannten „Atomkonsens“ ein. Die<strong>Energiewende</strong>, also die endgültige Ab -schaltung aller Kernkraftwerke bis zumJahr 2022, erfolgte unter dem Eindruck<strong>der</strong> Katastrophe von Fukushima 2011.Angestrebt wird eine nachhaltige Energieversorgungdurch Erneuerbare Energien(Wind, Biomasse, Wasserkraft, Sonne,Geothermie und Meeresenergie).Vor welchen Herausfor<strong>der</strong>ungenstehen die Energieversorger? WelcheProjekte gibt es in Hamburg? DiesenFragen geht Pieter Wasmuth, Generalbevollmächtigter<strong>der</strong> Vattenfall GmH inseinem Gastbeitrag nach.CAAuf unserer Webseite (www.wirtschaftsrat.de)finden Sie umfangreichesInformationsmaterial. Lesen Sie unteran<strong>der</strong>em 10 Mythen und Fakten zurenergiepolitischen Debatte. Exklusiv fürunsere Mitglie<strong>der</strong> bieten wir außerdemdas Dialogforum Energie. Dort habenSie die Möglichkeit, untereinan<strong>der</strong> inKontakt zu treten und Ihre unternehmerischeExpertise weiterzutragen.Unter dem Leitmotto „Schicksalsfrage<strong>Energiewende</strong> – Härtetest für das In -dustrieland Deutschland“ werden <strong>der</strong>zeitdie Herausfor<strong>der</strong>ungen zur Umsetzung<strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong> analysiert unddiskutiert.6 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><strong>Energiewende</strong>Pieter WasmuthGeneralbevollmächtigter <strong>der</strong>Vattenfall GmbHDas Projekt <strong>Energiewende</strong> gewinnt an Fahrt. Der Anteil <strong>der</strong> Erneuer -baren an <strong>der</strong> gesamten Stromproduktion ist mittlerweile bei deutlichüber 20 Prozent angekommen. Der Zubau von Anlagen setzt sich rasantfort und übersteigt sogar Jahr für Jahr die Prognosen des Umwelt -ministeriums.Geboren 1966 in HamburgAusbildung:1987 – 1992 Studium <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehrean <strong>der</strong> UniversitätMannheimAbschluss: DiplomkaufmannBeruflicher Werdegang:1992 - 1996 Price Waterhouse GmbHPrüfungsleiter1996 - 2000 Deutsche Shell AGBereichsleiter, Abteilungsleiter,Referatsleiter2000 – 2003 Tomorrow Internet AG,Bellevue and More AGVorstand2004 – 2010 Company Partners CMPGmbH, Geschäftsführen<strong>der</strong>Gesellschafter2005 – 2009 REpower Systems AGVorstand Finanzen,Organisation & IT, Einkauf,Service & Wartung (CFO)01.10.2010 Generalbevollmächtigter<strong>der</strong> Vattenfall Europe AGfür Hamburg und Norddeutschland01.08.2012 GeschäftsführerVattenfall Europe NuclearEnergy GmbHPieter Wasmuth ist verheiratet und hatdrei Kin<strong>der</strong>.Der Anteil an Steuernund Abgaben amStrompreis liegt 2013erstmals bei über50 ProzentDas hat Auswirkungen auf die Entwicklung<strong>der</strong> Strompreise. Nicht nurwegen <strong>der</strong> gesunkenen Nachfrage, son<strong>der</strong>nauch aufgrund <strong>der</strong> starken EinspeisungErneuerbarer ist Strom anden Energiemärkten so günstig wie seitvielen Jahren nicht mehr. Das ist eineerfreuliche Entwicklung für Standortewie Hamburg, die über eine großeZahl energieintensiver Unternehmenverfügen.Der Schönheitsfehler: Beim Privatkundenkommen die gesunkenen Groß -handelspreise nicht an. Die niedrigerenPreise basieren nämlich nicht aufMarkt, son<strong>der</strong>n Staat. Der Anteil anSteuern und Abgaben am Strompreisliegt 2013 erstmals bei über 50 Prozent.1998 waren es lediglich 25 Prozent. AuchVattenfall wird die Preise für Haushaltskundendeshalb im kommendenJahr um 12,9 Prozent anheben. Langfris -tig – das ist meine feste Überzeugung– wird <strong>der</strong> Erfolg <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong> von<strong>der</strong> Akzeptanz <strong>der</strong> notwendigen Verän<strong>der</strong>ungenin <strong>der</strong> Bevölkerung abhängen.Zweistellige Teuerungsraten beimStrom aufgrund des forcierten AusbausQuelle: Vattenfall<strong>der</strong> EEG-Anlagen stellen diese Akzeptanzauf eine harte Probe.Eine weitere Herausfor<strong>der</strong>ung: DerAusbau <strong>der</strong> Transportinfrastruktur hältmit dem rasanten Zubau längst nichtmehr Schritt. Schon heute müssenWindparks abgeschaltet werden, danicht ausreichend Übertragungsnetzkapazitätenvon Nord nach Süd zur Verfügungstehen: Der Ausbau dieser„Stromautobahnen“ stockt. Eine wichtigeVerbindung von Hamburg in RichtungNord-Osten wird nach 18 Jahren inKürze endlich fertig gestellt, so dass sichdie Netzsituation in Hamburg entspannt.Nicht nur an Land, auch bei <strong>der</strong> An -bindung <strong>der</strong> Offshore-Windparks, gibtes aktuell Verzögerungen. Gleichzeitigerhöhen die Übertragungsnetzbetreiberihre Netzentgelte bereits heutekräftig, da sie eine Vielzahl von EEG-Anlagen anschließen und dafür ihreNetze aufrüsten müssen. Bei einemBlick auf die Deutschlandkarte wird dasProblem deutlich. Neue Windkraftstandorteliegen vor allem im Nordenund Osten <strong>der</strong> Republik. Dementsprechendsteigen die Entgelte <strong>der</strong> dort tätigenÜbertragungsnetzbetreiber überproportional.Für den Standort Hamburgbedeutet das höhere Belastungen<strong>der</strong> Strompreise und Nachteile im bundesweitenStandortwettbewerb.Auch die Entwicklung von Speichernsteckt noch in den Kin<strong>der</strong>schuhen.Zwar verfügt Deutschland übermehr als 7.000 Megawatt an Pump -speichern. Die sind jedoch durch hoheNetzentgelte und geringe Margenkaum mehr wirtschaftlich zu betreiben.Das potenzielle Aus <strong>der</strong> Pumpspeicherkraftwerke– eines davon steht in Geesthacht– hat erhebliche Konsequenzen:7


Schwerpunkt – EnergiepolitikWenn es nicht gelingt, Wind- und Solarstromüberschüssezu speichern, be -deutet das auch, dass wir in Zukunft ingleicher Größenordnung Reservekapazitätenan flexibel regelbaren Kraftwerkenbereitstellen müssen.Vor Ort gibt es aber einen großenWillen, die Speicherkapazitäten schnellstmöglichbereit zu stellen. Neue Technologien,wie die Umwandlung vonWindstromüberschüssen in Wasserstoff,sind in <strong>der</strong> Erprobung. Vattenfallhat in diesem Jahr in <strong>der</strong> HamburgerHafenCity die Wasserstoff-Tankstellemit Europas größter Vor-Ort-Erzeugungin Betrieb genommen. Bisher sind dieBusse <strong>der</strong> Hamburger Hochbahn größterKunde <strong>der</strong> neuen Station.Ein Schlüsselprojekt <strong>der</strong> Partnerschaft<strong>der</strong> Stadt Hamburg und Vattenfallist die Umwandlung von Windstromin Wärme. An den StandortenWedel in Schleswig-Holstein und inHamburg werden die Vattenfall-Kraftwerkemit Heißwasserspeichern undElektroboilern ausgestattet. Sind beiSturmfronten beide Komponenten imEinsatz, kann auf die fossilen Kraftwerkezur Wärmeversorgung Hamburgsverzichtet werden. Technologien wiediese können einen echten Beitrag dazuleisten, die <strong>Energiewende</strong> in Hamburgzum Erfolg zu führen.■PR Energie-BerichteEs ist soweit:Die IBA Hamburgfeiert 2013 ihrPräsentationsjahrEnergie: Konzepte umgesetztErste Ausblicke auf ein spannendes Jahr.Zum ersten Mal in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong>Hansestadt wird gezeigt, wie <strong>der</strong> notwendigeenergetische, soziale undstädtebauliche Umbau <strong>der</strong> Stadt des21. Jahrhun<strong>der</strong>ts gelingen kann. Unterdem Motto „Entdecke die IBA!“ sind abdem 23./24. März bis zum 3. November2013 die über 60 baulichen, sozialen undkulturellen Projekte, auf den 35 Quadratkilometernzwischen Nor<strong>der</strong>elbeund Sü<strong>der</strong>elbe in Wilhelmsburg und <strong>der</strong>Veddel zu besichtigen. Ein Reiseführer “Wege zur neuen Stadt“ ist gerade er -schienen um sich über die vielseitigenSenatorin Stadtentwicklung undUmwelt Jutta Blankau und Uli Hellweg(IBA Geschäftsführer)Programmbausteine und das Konzept<strong>der</strong> IBA zu informieren. In den knappacht Monaten werden viele Fachbesuchererwartet und diverse Kongresselocken internationale Besucher.Die überwiegend baulichen Projektestanden unter den Handlungsfel<strong>der</strong>n„Neue Energien für die Stadt“. Daist es nur logisch innerhalb <strong>der</strong> IBA eineBauausstellung mit neuester Haustechnologiezu zeigen. Ob Hybride-Häuser, Smart Material Houses o<strong>der</strong>das Algenhaus, hier hielt neueste TechnologieEinzug, diese Objekte sind dortzu bestaunen.Gebäudetechnik auf neuen WegenEin Gebäude mit einer zweitengrünen HautIn denen <strong>der</strong> Sonne zugewandten Fassadenseiten,in einer zweiten Außenhülle,die <strong>der</strong> eigentlichen Gebäudefassadeein Stück vorgestellt ist, werden sieproduziert: Mikroalgen – kleinste Pflanzen,meist nicht größer als Bakterien. Siesorgen dafür, dass das BIQ ein Haus ist,das sich selbst mit Energie versorgenkann. Die Algen müssen dafür nur eins– wachsen. Über einen getrennten Wasserkreislaufin <strong>der</strong> Fassade werden siedeshalb kontinuierlich mit flüssigenNährstoffen und Kohlendioxid versorgt.Mit Hilfe <strong>der</strong> Sonneneinstrahlung könnendie Algen so Photosynthese betreibenund wachsen. Diese Fassade istweltweit einmalig und bedient sichneuester Erkenntnisse <strong>der</strong> Energie- undUmwelttechnik.Der Baubeginn war im Dezember2012 die Fertigstellung ist auf Ende März2013 terminiert. Das Haus besteht ausvier Staffelgeschossen und hat 15 Wohneinheiten.www.BIQ-Wilhelmsburg.deEin Energiekonzept, das allenatürlichen Kräfte zusammenführtDas BIQ verfügt über ein ganzheitlichesEnergiekonzept, das sämtliche benö -tigte Energie zur Erzeugung von Stromund Wärme aus regenerativen Quellenbezieht – fossile Brennstoffe sind alsonicht im Spiel.Natürlich, effizient und einzigartig– das BIQ setzt als weltweit erstes Ge -bäude mit einer Bioreaktorfassade neueMaßstäbe. In Glaselementen seiner „Biohaut“werden Mikroalgen ge züchtet, diezur Energieerzeugung genutzt werdenund gleichzeitig die Steuerungvon Licht und Schatten kontrollierenkönnen. Im Innerensorgt ein innovatives Wohnkonzeptfür maximale Gestaltungsfreiheitdes Alltages un<strong>der</strong>laubt einen Blick in das städtischeLeben <strong>der</strong> Zukunft. Mitinnovativen Wohnkonzepten,dem futuristischen Äußerenund <strong>der</strong> intelligenten Algenfassadeist das BIQ ein Highlight<strong>der</strong> Bauausstellung in <strong>der</strong>Bauausstellung.Innovatives Wohnkonzept:das „Algenhaus“8 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


PR Energie-BerichtImtech – Investition inVerantwortungDie Notwendigkeit einer umfassenden <strong>Energiewende</strong> gewinnt mehrund mehr Akzeptanz. Ein gesellschaftliches Umdenken hat auf breiterBasis eingesetzt. Nachhaltigkeit ist das Zukunftsthema Nummer einsund prägt zunehmend den Erhalt <strong>der</strong> Lebensqualität auch künftigerGenerationen.Imtech konzentriert sich bereits seit vielenJahren auf die effiziente Nutzungvorhandener Energien und realisiertzukunftweisende Projekte in <strong>der</strong> Ge -bäudetechnik. Imtech, Deutschlandsführen<strong>der</strong> Anlagenbauer im BereichEnergie- und Gebäudetechnik plant,baut und betreibt effiziente Energie-,Klima-, Kommunikations- und Sicherheitstechnikfür Arenen, Flughäfen,Industrieanlagen und Bürogebäude.Den hohen Anspruch, intelligenteTechnologien verantwortungsvoll einzusetzenund zugleich spürbare öko -logische, soziale und wirtschaftlicheEffekte zu erzielen, gelingt nur mitumfassen<strong>der</strong> technischer Kompetenzsowie einem ganzheitlichen Ansatz.Erst die Betrachtung komplexer Systemebietet entscheidende Möglichkeitenzur Effizienzsteigerung. Die Stärke <strong>der</strong>Lösungen, die Imtech gemeinsam mitihren Kunden umsetzt, wächst aus ge -zieltem Zusammenwirken. Wer dieTechnik kennt und die Funktionsweisenvon Systemen präzise identifiziert, kanndie einzelnen Elemente perfekt aufeinan<strong>der</strong>abgestimmt miteinan<strong>der</strong> arbeitenlassen.Die Behauptung, dass Energieeffizienznur mit hohen Kosten zu habenist, erweist sich schnell als Fehlurteil.„Wirtschaftliche Vernunft und die Re -du zierung von CO 2 -Emissionen schlie -ßen einan<strong>der</strong> nicht aus, son<strong>der</strong>n gehenHand in Hand. Energieeffizienz ist Klimaschutz,<strong>der</strong> sich rechnet und schnellamortisiert“ bestätigt Klaus Betz, Ge -schäftsführer <strong>der</strong> Imtech DeutschlandGmbH & Co. KG. Zahlreiche von Imtechdurchgeführte Projekte stellen seineThese eindrucksvoll unter Beweis. DennEnergie-Effizienz lediglich mit kostenintensiverWärmedämmung gleichzusetzen,greift viel zu kurz. Tatsächlichzählen Maßnahmen an <strong>der</strong> Fassade zuden teuersten CO 2 -Einsparungen undbesitzen mit Amortisationszeiten vonbis zu 30 Jahren nur wenig Attraktivität.Mo<strong>der</strong>ne Beleuchtungssysteme, Um -wälzpumpen, Raumluftanlagen o<strong>der</strong>Kälteversorgungssysteme bieten dagegenChancen, kaufmännisch weitsichtigin Verantwortung und wirtschaft -lichen Nutzen zu investieren.Potenziale sichtbar zu machen undzukunftsfähige Realitäten zu schaffen,hat für Imtech noch eine zusätzlicheDimension. Denn aktuell entfällt aufdie Gebäudetechnik ein Großteil desEnergieeinsatzes an. Hinzu kommt,dass die Lebensdauer von Immobilienmeist viele Jahrzehnte umfasst und einmalgetroffene Entscheidungen für langeZeit festgeschrieben sind. Wer Nachhaltigkeiternst nimmt, muss alle Einflussfaktorenberücksichtigen. OhneSpezialistenwissen und Teamgeist bleibendie zentralen Ziele auf <strong>der</strong> Strecke.Der Einsatz intelligenter Technologiengeht nicht ohne wirtschaftliche Kompetenz,gemeinsame ehrgeizige Zieleund Weitsicht auf künftige Entwicklungenund Lebensbedingungen. Dasbeginnt für Imtech bereits bei <strong>der</strong> Auswahlvon Partnern und Dienstleistern.Nur wer die gleichen hohen Maßstäbeerfüllt, kann überzeugen. So setzt dasUnternehmen bei <strong>der</strong> eigenen Energieversorgungselbstverständlich auf er -neuerbare Energien, die – wo immermöglich – auch im Rahmen <strong>der</strong> eigenenProjekte zum Einsatz kommen.Arenen: Referenzprojekt von ImtechBei Stadien und Arenen stehen von <strong>der</strong>Rasenheizung über Flutlicht, Restaurants,Büroflächen bis hin zur Sicherheitstechnikleistungsintensive undteils sehr spezifische Energieverbraucherauf dem Prüfstand. Mit passgenauenLösungen konnten FußballsowieMultifunktionsarenen dank <strong>der</strong>Maßnahmen von Imtech ihren Energie -einsatz nachhaltig senken. Beispiels -weise wiesen energetische Analysen in<strong>der</strong> Allianz Arena (München) ein Ein -spar potenzial von rund 2.000 MWhund 1.100 Tonnen CO 2 pro Jahr aus. NachAbschluss aller Maßnahmen wird sichdie Allianz Arena als Vorreiter für eineüberzeugende Energie- und Ge bäu de -technik präsentieren können. KlausBetz: „Als sportbegeistertes Un ter neh -men, das sich im Profi- wie im Amateur -sport mit Leidenschaft engagiert, habenwir diese Herausfor<strong>der</strong>ung sehr gernangenommen. Wir wollen eindrucksvolleFakten schaffen.“ So zählt dieImtech Arena in Hamburg (Foto) bereitsheute zu den energieeffizientestenArenen in Euro.Sebastian ConradLeiter Unternehmenskommunikation9


Mittagsveranstaltung am 16. NovemberNur mit europäischem Briefbogensitzt Deutschland im Aufsichtsrat <strong>der</strong> WeltEU-Kommissar Günther H. Oettinger überWirtschaft, Währung und EnergieDie Energiekosten werden die Arbeitskosten von morgen. EU-KommissarGünther H. Oettinger for<strong>der</strong>te die Hamburger Unternehmer auf einerMittagsveranstaltung des Landesverbandes auf, die Bundesregierungzum Handeln zu bewegen. Deutschland sei auf dem Höhepunkt seinerökonomischen Leistungskraft angelangt. Um auch künftig auf internationalerEbene mitzubestimmen, benötige es die Europäische Union. Beiden 200 Mitglie<strong>der</strong>n und Gästen im Emporio Tower warb Oettinger umUnterstützung für die Europäische Einigung.Günther H. Oettinger nennt drei Ziele<strong>der</strong> EnergiepolitikDie deutsche <strong>Energiewende</strong> werde inEuropa akzeptiert, berichtete <strong>der</strong> EU-Kommissar für Energie. „Wir haben 14Län<strong>der</strong> mit Kernkraft und 13 ohne Kernkraft.Wenn Deutschland ausgestiegensein wird, wird Polen eingestiegen sein.Die Zahl 14 hat sich bewährt.“ InDeutschland gehe es um drei Ziele:Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheitund Bezahlbarkeit.Energieeffizienz werde als „niedrighängendeFrucht“, als „europäischeEnergiequelle“ gesehen, tatsächlichwerde aber viel zu wenig dafür getan.In die energetische Gebäudesanierungmüsse mehr investiert werden, die Ausgabenmüssten von <strong>der</strong> Einkommensteuerabsetzbar sein. Zugleich mahnteOettinger, die Diskussion um dieReduktion von Treibhausgasen ineinem größeren Kontext zu führen: „Diegesamte Europäische Union, 500 MillionenBürger, emittiert noch 11 Prozent<strong>der</strong> Welt-CO 2 -Menge. Zwei Län<strong>der</strong>, dieUSA und China, emittieren gemeinsam45 Prozent. Wenn die beiden Län<strong>der</strong>nicht verbindliche Vereinbarungen eingehen,bleibt Hamburg, bleibt Deutschland,sogar Europa, bei allen An -strengungen ohne Erfolg und ohneGewicht.“Die deutsche <strong>Energiewende</strong> sei vorallem eine Stromwende. Da <strong>der</strong>zeitwe<strong>der</strong> Transport noch Speicherung vonErneuerbaren Energien ausreichendgewährleistet seien, riet Oettinger zueiner Geschwindigkeitsbegrenzungbeim Ausbau von Wind- und Solaranlagen.Die <strong>Energiewende</strong> könne nur im10 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


europäischen Kontext gelingen. Erstenssei Deutschland beim Netzausbau undbei <strong>der</strong> Erforschung von Speichermöglichkeitenauf Partner angewiesen.Zweitens sei es erfolgversprechen<strong>der</strong>,bestimmte Energieträger in an<strong>der</strong>enLän<strong>der</strong>n zu nutzen. So würden Solaranlagenin Zentralspanien 2.000 undnicht nur 900 Jahresstunden Sonne zuStrom produzieren. „Kaum ein Bauerkommt auf die Idee, dass er in DeutschlandOrangen-Bäume pflanzt. Warum?Keine Sonne. Orangen werden ausMarokko und Spanien importiert. MitPhotovoltaik versuchen wir das physikalischeGegenteil.“Die Besteuerung von Energie habeDeutschland zu einem Hochpreislandmorgen sein.“ Er baue darauf, soOettinger, dass die Hamburger weltoffen genug seien „und in Berlin klarmachen,dass <strong>der</strong> Hafen von Hamburgnur dann Stahl und Blech exportierenkann, das vorher in Baden-Württemberghergestellt wird, wenn die Kostenfür Strom überschaubar bleiben“.Die Alterspyramide zeige, dassDeutschland auf dem Höhepunkt seinerökonomischen Leistungskraft angelangtsei. „In 15 Jahren wird meine Generationnicht mehr am Schreibtischarbeiten, nicht mehr an <strong>der</strong> Werkbankproduzieren und exportieren, son<strong>der</strong>n,wenn man gesund ist, Zuhause seinund konsumieren und importieren,nämlich Barolo, Bordeaux und Sushi.“Peter Kronenberg, Günther H. Oettinger und Michael Westhagemanngemacht. In energieintensiven Indus -trien wie <strong>der</strong> Kupfer- o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Stahlproduktionwürden die Energiekostenzu dem, „was die Arbeitskosten vor 20Jahren gewesen sind, nämlich ein Standortnachteil“.Der Anteil <strong>der</strong> industriellen Wertschöpfungam Bruttosozialproduktbeträgt 25 Prozent. Dienstleistungschließe sich an, ersetze diese abernicht. Welche Folgen es hat, die Indus -trie zu verdrängen, machte <strong>der</strong> ehemaligebaden-württembergische Minis ter -präsident an Großbritannien deutlich:„Die Englän<strong>der</strong> haben Industrie unterMaggie Thatcher abgeschafft und In -vestmentbanking eingeführt. Heutehaben sie in <strong>der</strong> City of London zehntausendevon Investmentbankern, halbso alt wie ich, doppelt so altklug, Nickelbrille,arbeitslos. Das kann nicht dasArbeitsmarktmodell Deutschlands vonBis zum Jahr 2030 werde <strong>der</strong> Leis tungs -bilanzüberschuss ganz verschwundensein. Der Anteil <strong>der</strong> Deutschen an <strong>der</strong>Weltbevölkerung gehe zurück auf einProzent. Deutschlands Bedeutung sinke,seinen Anspruch, mitzubestimmen,könne es nur im europäischen Kontextverwirklichen: „Wenn man im Aufsichtsrat<strong>der</strong> Welt sein will, in dem Saalsitzen will, in dem bestimmt wird, gehtes nur mit europäischem Briefbogen.“Deutsche Unternehmen erzielten50 Prozent ihrer Umsätze innerhalbEuropas. „Die Europäische Union, dieFriedensunion, <strong>der</strong> europäische Binnenmarktmit 500 Millionen Menschen,Verbrauchern, Arbeitern und Unternehmern,<strong>der</strong> Freizügigkeit, ohne Zollgrenzenund Handelsschranken, ohneProtektion und Subvention und immer➔ Fortsetzung Seite 1211


Mittagsveranstaltung am 16. NovemberDr. Cornell Baben<strong>der</strong>erde undBernd BuddeDr. Harald Lange, Uwe Hahlbrock undSenator a.D. Reinhard Stuthweniger Korruption, ist die Grundlagefür den deutschen wirtschaftlichenErfolg. Das Rad zurückzudrehen, wärefalsch. Es wäre historisch falsch, und eswäre ökonomisch <strong>der</strong> falsche Weg.“Deutschland habe den Blick für dasWesentliche verloren. Bei sinken<strong>der</strong> Leistungskraftstehen Fragen <strong>der</strong> Umverteilungim Vor<strong>der</strong>grund. Mit Mindestlohn,Betreuungsgeld und Mindestrente„vervespere“ das Land einen Teil seinerökonomischen Kraft. „Wir leben aufeinem hohen Sockel <strong>der</strong> Arroganz undIgnoranz. Wer die Welt und ihre Dynamikkennt, <strong>der</strong> sieht, dass im WettbewerbDeutschland nach hinten fällt,wenn es sich nicht reformiert, etwaszumutet und bewegt.“Die Probleme Griechenlands stellteOettinger in den gesamteuropäischenKontext. Das Land sei zwar zur Aufnahmein die Eurozone nicht qualifiziertgewesen. Auch seine Bilanzfälschungenseien zu verurteilen. Sein Anteil an <strong>der</strong>europäischen Gesamtverschuldung be -trage allerdings nur drei Prozent. Ineiner Gemeinschaft, in <strong>der</strong> die Gesamtverschuldung86 Prozent des Sozialproduktsbetrage, sei GriechenlandsStaatsverschuldung kein Einzelfall. „InShanghai, Sao Paulo, Moskau und NewYork fragt man sich Folgendes: Wenndie Europäer nicht solidarisch im TeamGriechenland stabilisieren und dieSchulden in den Griff bekommen, danntrauen wir von außerhalb Europa dieLösung <strong>der</strong> großen, wahren Problemegar nicht mehr zu. Darum geht es.“Für den deutschen EU-Kommissarsteht fest: „Entwe<strong>der</strong> Europa ist dieGrößenordnung, in <strong>der</strong> wir die Welt vonmorgen mitbestimmen, o<strong>der</strong> Deutschlandkommt auf diesem Spielfeld nichtmehr vor.“ Die Hamburger bat er: „HelfenSie mit, dass die Vereinigung Europasnicht misslingt!“CAWir bedanken uns bei den Sponsorendieser Veranstaltung: IMTECHDeutschland GmbH & Co. KG undNORD EVENT.12 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


PR Energie-BerichtIntelligent wachsenIn <strong>der</strong> täglichen Praxis <strong>der</strong> HHLA (Hamburger Hafenund Logistik AG) spielt nachhaltiges und verantwortlichesHandeln eine große Rolle. Weil <strong>der</strong> Container imMittelpunkt des Geschäftsmodells steht, hat sich <strong>der</strong>Hafenlogistiker vorgenommen, die spezifischen CO 2Emissionen je umgeschlagenen Container bis zum Jahr2020 um mindestens 30 Prozent zu senken.Die selbstfahrendenContainertransporter (AGV)in Altenwer<strong>der</strong>...Um das zu erreichen, liegt ein Schwerpunktauf technischen Innovationenund intelligenteren Prozessabläufen.Neben einer weiteren Steigerung <strong>der</strong>Energieeffizienz spielt die Substitutionvon Diesel durch Strom aus erneuerbarenEnergien eine große Rolle. Durcheine weitere Elektrifizierung <strong>der</strong> zumHorizontal- und Vertikaltransport <strong>der</strong>Container eingesetzten Maschinen werdenlangfristig Mengenwachstum undEmissionswachstum entkoppelt.Ein herausragendes Beispiel, wiedas funktionieren kann, ist <strong>der</strong> Batterie-Antriebfür selbstfahrende AGV(Automated Guided Vehicle) auf demHHLA Container Terminal Altenwer<strong>der</strong>(CTA). Erstmals gelang in einem um -fassenden Pilotprojekt <strong>der</strong> Transportschwerer Container durch batteriebetriebeneFahrzeuge. Mit dem Batterie-AGV bahnen die HHLA und GottwaldPort Technology neue Wege zu umfassen<strong>der</strong>und nach haltiger Elektromobilität,was mit dem renommierten NachhaltigkeitspreisHanse Globe gewürdigtwurde. Das gemeinsame Ziel lautet„Null Emission“, also die kompletteEliminierung von Abgasen und dieweitgehende Re du zierung von Lärm -emissionen im Ha fen, ohne dass da -durch Leistungseinbußen hingenommenwerden müssen.Die Batterie-AGV wurden in denganz normalen Flottenbetrieb des Terminalsintegriert und umfassend aufAlltagstauglichkeit getestet. Sie transportierenbis zu 60 Tonnen über den CTAund sind damit weltweit die erstenschweren Nutzfahrzeuge mit Batterieantrieb.Für das Gelingen war die Integrationin den automatisierten Terminaltransportwichtig. Deshalb wurde einevollautomatisierte Batteriewechsel- undLadestation entwickelt, die den Rundum-die-Uhr-Einsatz<strong>der</strong> Containertrans -portfahrzeuge ermöglicht. Die völligneuartige Batteriewechselstation kombiniertein Hochregallager mit einemschienengeführten Regalbediengerät.Der Austausch <strong>der</strong> Fahrzeugbatteriengegen frisch geladene aus dem Lagererfolgt innerhalb von nur ca. fünf Minuten.Anschließend werden die leerenBatterien im Hochregallager an dasLadesystem angekoppelt.Dank solcher Innovationen ist <strong>der</strong>HHLA Terminal Altenwer<strong>der</strong> weltweitnicht nur die am weitesten automatisierte,son<strong>der</strong>n auch die am stärkstenelektrifizierte Anlage. Diese Kombina -tion bringt erhebliche Vorteile für dieUmwelt, denn <strong>der</strong> Energiebedarf vonmehr als 50 Millionen Kilowattstunden(kWh) Strom wird seit 2010 vollständigaus erneuerbaren Energiequellen ge -deckt. Der CO 2 -frei erzeugte Strom senktdie CO 2 -Emissionsbilanz des gesamtenTerminals um circa 60 Prozent.... fahren jetzt als erste schwereNutzfahrzeuge mit Batterieantrieb(Gerät im Vor<strong>der</strong>grund).Fotos: HHLA13


WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT am 1. NovemberEffektives Energiemanagementsenkt nachweislich KostenHohe Strom- und Energiepreiseverursachen beson<strong>der</strong>s bei produzierendenUnternehmen zunehmendhohe Kosten. Diese Situa tionwird sich künftig durch weitereKostensteigerungen für Strom, Öl,Gas und Wärme noch verstärken.Ein systematisches Energiemanagementnach dem ISO-Standard50001 hilft Unternehmen, Energieeinsparpotenzialeaufzudeckenund konsequent zu nutzen.Oliver Darley, Jürgen Klimke MdB, Conrad Seiffert und Dr. Ulrich Ellinghaus (v.l.)Anfang November informierten sichmehr als 60 Mitglie<strong>der</strong> beim GermanischenLloyd über die Anfor<strong>der</strong>ungenund Auswirkungen einer Zertifizierungnach ISO 50001 für Unternehmen.„Die stark steigenden Kosten sowiedie Möglichkeit finanzieller Rückerstattungenvon Strom- und Energiesteuersowie <strong>der</strong> EEG-Umlage sind einentscheiden<strong>der</strong> Grund dafür, dass sichUnternehmen immer stärker mit demThema Energiemanagement auseinan<strong>der</strong>setzen“,erklärte Dr. Ulrich Ellinghaus,Leiter von GL Systems Certifica -tion Germany, den interessierten Teilnehmern.Die neue Norm ISO 50001 hilft, Energiekostenkontinuierlich zu minimierenund die betriebliche Umweltleis -tung („energy performance“) einesUnternehmens zu verbessern. Mit <strong>der</strong>effektiven Nutzung von Energiemanagementleistet man aber nicht nureinen aktiven Beitrag zum Umwelt-14 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


PR Energie-Berichtschutz, son<strong>der</strong>n man kreiert gleichzeitigdie Voraussetzung zukünftig auchstaatliche För<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> Erstattung<strong>der</strong> Strom- und Energiesteuer bzw.<strong>der</strong> Reduktion <strong>der</strong> EEG-Umlage in An -spruch nehmen zu können.Oliver Darley, Vice President GLSystems Certification, zeigte sich ebenfallsvon den Vorteilen <strong>der</strong> ISO-Normüberzeugt: „Die Erfahrung hat gezeigt,dass sich allein durch die Einführungeines systematischen Energiemanagementsnicht nur die Umweltbilanz verbessert,son<strong>der</strong>n vor allem auch dieEnergiekosten eines Unternehmens inerheblichem Umfang nachweislich verringertwerden können.“ Anhand einigerpräsentierter Unternehmensbeispieleaus <strong>der</strong> Zertifizierungspraxis desGL wurden auch konkrete Zahlen undVorgehensweisen erläutert. Diese zeigten,dass kurzfristig ohne größeren Aufwandfast immer 15 Prozent an Einspa -rungen möglich sind – die sich je nachUnternehmen und Verbrauch in konkretenFällen sogar im deutlich 6-stelligenEurobereich p.a. bewegen.Die Informationsveranstaltung warein voller Erfolg, wie die intensiven Ge -spräche im Anschluss an die Vorträgezeigten. „Es war ein gelungener Abend“,resümiert Dr. Ulrich Ellinghaus. „Es gabviele interessante Nachfragen, die wirkonkret beantworten konnten.“GL Systems Certification ist dieakkreditierte Zertifizierungsstelle desGermanischen Lloyd für Managementsysteme.Unternehmen können beimGL ein einzelnes Energiemanagementsystemo<strong>der</strong> gleich mehrere integrierteManagementsysteme im Verbund zertifizierenlassen (z. B. Umwelt- und Energiemanagementsystemegemäß ISO14001 und ISO 50001). Die GL Academybietet zum Thema Energiemanagementverschiedene Seminare an – voneiner kurzen Infoveranstaltung bis zumIntensivseminar sowie Inhouse-Schulungen.Weitere Informationen zum Themafinden Sie hier: www.gl-group.com/de/iso-50001.phpDr. Olaf MagerPressesprecherCorporate Communications &Branding, Germanischer Lloyd SESchüco – Ein Unternehmensetzt AkzenteGrüne Technologie für den blauen Planeten, ein besseres Motto für Nachhaltigkeitkann es kaum geben. Für eine lebenswerte Zukunft müssenPläne und Vorgaben umgesetzt und praktikable Schritte unternommenwerden. Beson<strong>der</strong>e Objekte verlangen außergewöhnliche Maßnahmen,erst recht, wenn behördliche Auflagen zu beachten sind.Beson<strong>der</strong>heit bei <strong>der</strong> Montage/Demontage<strong>der</strong> Emporio-Fassade: Aus statischenGründen mussten Demontage <strong>der</strong>Altfassade und Montage <strong>der</strong> neuenElemente zeitgleich erfolgen.Das unter Denkmalschutz stehendeehemalige Unilever-Hochhaus in Hamburgwurde einer vollständigen Sanierungunterzogen. Die Son<strong>der</strong>lösung aufSystembasis einer Schüco Elementfassadetrug maßgeblich dazu bei, dassdas nachhaltig revitalisierte Objekt mitdem Gebäudesiegel LEED in Gold vorzertifiziertwerden konnte.Aus statischen Gründen musste dieDemontage <strong>der</strong> Altfassade und Montage<strong>der</strong> neuen Elemente zeitgleich erfolgen,um die Tragkonstruktion des Ge -bäudes gleichförmig zu belasten. Hierausergab sich in <strong>der</strong> Bauphase einunmittelbarer Vergleich <strong>der</strong> Fassadenmit Vorher-Nachher-Effekt. Diese Aufgabehaben <strong>der</strong> Architekt Dipl.Ing.Rainer Kaiser mit dem UnternehmenMetall- und Elementbau Haskamp inlanger Bauphase hervorragend gelöst.Annähernd 2.700 im Werk des Verarbeitersvorgefertigte Elemente wurdenin Einheiten von jeweils 16 Elementenper LKW an die Baustelle geliefert –Annähernd 2.700 im Werk des Verarbeitersvorgefertigte Elemente wurden in Einheitenvon 16 Elementen per LKW an die Baustellegeliefert - bis zu 50 Elemente wurdentäglich montiert.koordiniert mit dem aktuellen Ein -baufortschritt. Je nach Wettersituationwurden bis zu 50 Elemente täglichmontiert.Die neue Fassade des EmporioTowers (im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> multifunktionaleNeubau) stellt das Ur -sprungsbild 1:1 wie<strong>der</strong> her, wirkt dabeideutlich brillianter und formstabiler.LED-Beleuchtungen in den Sockelblechen<strong>der</strong> Fassadenelemente sorgennachts für eine subtile Akzentuierung<strong>der</strong> Fensterleibungen.■Fotos: Haskamp GmbH & Co. KG15


LandesfachkommissionEnergiewirtschaftDr. Rainer Schubach<strong>Energiewende</strong> erfor<strong>der</strong>t KonsensDen guten Absichten müssen Taten folgenUnter den deutschen Großstädten hat Hamburg mit bis zu 13 Terawattstundenim Jahr mit den höchsten Stromverbrauch. Ein Energiekonzeptfür die Metropolregion Hamburg muss daher zuerst die Versorgungs -sicherheit garantieren – für die energieintensive Industrie, die Hafenwirtschaftund natürlich für die Bürger. Handlungsbedarf besteht vorallem bei <strong>der</strong> Integration <strong>der</strong> Erneuerbaren Energien in die Netze. Zudiesem Ergebnis kommen die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> LandesfachkommissionEnergiewirtschaft nach Beratungen mit Experten des Übertragungs- undVerteilnetzes sowie <strong>der</strong> Offshore-Windkraft.2011 hat <strong>der</strong> Hamburger Senat eineKooperation mit den GrundversorgernE.ON Hanse und Vattenfall vereinbart.Er erwarb strategische Anteile von 25,1Prozent am Gasleitungs- und Stromnetzsowie am Fernwärmegeschäft.Dabei sicherte er sich zusätzlich weitgehendeMitwirkungsrechte an <strong>der</strong>Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong> in Hamburg.Diese Gestaltungsmöglichkeitenließen sich nur mit dem Erwerb <strong>der</strong>Netze allein nicht realisieren. Die Stadtmuss ihre Beteiligung nutzen, um inpartnerschaftlicher Zusammenarbeitmit den Versorgungsunternehmeninnovative und gleichzeitig wirtschaftlichsinnvolle Maßnahmen zu entwickelnund nachhaltig umzusetzen.Aufgrund seiner geographischenLage und als Großverbraucher ist Hamburgstark betroffen vom deutschlandweitverzögerten Netzausbau imHöchstspannungsbereich. Insbeson -<strong>der</strong>e in den Wintermonaten gibt eskritische Netzsituationen. Vor <strong>der</strong> norddeutschenKüste entstehen in dennächsten Jahren mehrere große Off -shore-Windparks, <strong>der</strong>en Energie nichtabtransportiert werden kann. Schwankungenim wachsenden Anteil vonWind- und Solarenergie beeinflussendie Stabilität <strong>der</strong> Netze. Hamburg musssich deshalb auf Bundesebene für einenbeschleunigten Netzausbau einsetzen.Die Fertigstellung fehlen<strong>der</strong> Teilstückeund neue leistungsstarke Stromautobahnenvon Nord nach Süd werdenHamburg stärken. Im Hinblick auf Bürgerinitiativen,die gegen neue TrassenWi<strong>der</strong>stand leisten, ist die Politik gefor<strong>der</strong>t,<strong>der</strong> Bevölkerung die Notwendigkeitdes Netzausbaus zu vermitteln.Ebenso erklärungsbedürftig ist <strong>der</strong>Energiemix. Neben den ErneuerbarenEnergien bedarf es nämlich <strong>der</strong> Absicherungvon Regelleistung durch konventionelleKraftwerke. Mit <strong>der</strong> für 2014geplanten Fertigstellung des SteinkohlekraftwerksMoorburg wird dasnotwendige Maß an Netzstabilität undVersorgungssicherheit für das NetzgebietHamburg gesichert.Voraussetzung für eine klimaverträglicheEnergieversorgung ist dieIntegration <strong>der</strong> Erneuerbaren Energien.Hierzu müssen die städtischen Verteilnetzeumgerüstet werden. Das HamburgerStromverteilnetz ist rund 27.000Kilometer lang und sichert die Versorgungvon über einer Million Haushaltenund Betrieben. Neben <strong>der</strong> kontinuierlichenSanierung verlangt die <strong>Energiewende</strong>neue Speichertechnologienund den Umbau zu intelligenten Netzen.Das bedeutet, das Netz flächendeckendmit Informationstechnik (IT)auszurüsten. IT schafft die Voraussetzungfür die Regelung, Messung (intelligenteZähler) und den Austausch vonDaten auf Einspeise- und Verbraucherseite.Voll automatisiert verknüpft dasSmart Grid intelligent dezentraleStromerzeuger, Stromverbraucher undStromspeicher. Dazu gehört auch dieSteuerung von Blockheizkraftwerkenund Wärmepumpen in einem VirtuellenKraftwerk.Neben dem Stromnetz bietet auchdas Fernwärmenetz hohes Potenzial fürnachhaltige Energielösungen. Die Speicherungvon Windenergie in Form vonWärme dient ebenfalls <strong>der</strong> Integration<strong>der</strong> Erneuerbaren Energien. Mit demgeplanten Gas- und Dampfturbinenkraftwerkin Kombination mit einemWind-zu-Wärmespeicher in Wedel zumErsatz des bestehenden Steinkohlekraftwerkskann dies beför<strong>der</strong>t werdenund Modell für an<strong>der</strong>e Heizkraftstand -orte in Hamburg sein. Der Senat mussseine Beteiligungen am Wärmegeschäftnutzen, die Neubauprojekte unddie Entwicklung weiterer Speichertechnologienzügig voranzutreiben.Hamburg hat die Chance, bei <strong>der</strong>Umsetzung <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong> mitzukunftsfähigen Projekten zu demons -trieren, wie lokale Politik über Joint-Ventures mit lokalen Versorgern kooperierenkann. Angesichts <strong>der</strong> großen Herausfor<strong>der</strong>ungkann sich ein Land we<strong>der</strong>eine Blockadehaltung noch eine Verstaatlichungleisten. Vielmehr brauchendie Mitgestalter <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong>legislaturübergreifende Planungssicherheit,Investitionskraft, Innovationenund den Willen zur partnerschaftlichenZusammenarbeit.Dr. Rainer SchubachVorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong>LandesfachkommissionEnergiewirtschaft16 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


PR Energie-BerichtNatur pur – Biogas- und Kompostwerk BützbergHamburger Bioabfall aus über100.000 grünen Biotonnen wirdseit einem Jahr auch zur klima -freund lichen Energieerzeugunggenutzt: Hamburgs Erster BürgermeisterOlaf Scholz befüllte An -fang Dezember 2011 den letztenvon insgesamt 21 Fermentern <strong>der</strong>neuen Biogasanlage auf demGelände des SRH-KompostwerkesBützberg in Tangstedt.Die Anlage <strong>der</strong> Stadtreinigung Hamburgerzeugt stündlich bis zu 350Kubik meter Biogas, das in einer angeschlossenenAufbereitungsanlage <strong>der</strong>Vattenfall Europe New Energy GmbHgereinigt und als Biomethan in Erdgasqualitätin das Gasversorgungsnetzeingespeist wird.Bürgermeister Olaf Scholz bezeichnetedie neue Biogasanlage als wichtigenBeitrag einer klimagerechten Energieversorgung:„Angesichts des drohen -den Klimawandels müssen wir Bioabfälleaus Küche und Garten als regenerativeEnergiequelle nutzen. Biogas isteine regenerative Energie, die an<strong>der</strong>sals Wind- und Solarenergie unabhängigvom Wetter, von Jahres- o<strong>der</strong> Tageszeitzur Verfügung steht und sichzudem gut speichern lässt. Und mitdem neuen Biogas- und Kompostwerkwird deutlich, dass Biogas aus organischenAbfällen auch für eine Großstadtwie Hamburg eine umweltfreundlicheEnergiequelle mit Zukunft ist.“Für SRH-Geschäftsführer Dr. RüdigerSiechau hat die neue Biogasanlagezwei Vorteile: „Ab sofort fährt dieStadtreinigung Hamburg eine Doppelstrategiezur klima- und umweltgerechtenVerwertung von organischenAbfällen aus Küche und Garten: Bioabfallaus inzwischen mehr als 100.000grünen Biotonnen wird von <strong>der</strong> StadtreinigungHamburg jetzt doppeltgenutzt – zur Biogaserzeugung undBürgermeisterOlaf Scholz imKompostwerkanschließend zur Herstellung von Kompost.Hamburger Haushalte könnenjetzt umwelt- und klimafreundlicheEnergie nutzen, die aus ihren KüchenundGartenabfällen erzeugt wird.“„Das aufbereitete und eingespeisteBiomethan kann in Blockheizkraftwerkenfür die dezentrale Energieversorgungunserer Hamburger Wärmekundeneingesetzt werden“, beschreibt Dr.Frank May, Vorstand <strong>der</strong> VattenfallEurope Wärme AG, die weitere Nutzungdes erzeugten Biomethans: „So erzeugenwir neben <strong>der</strong> Heizwärme auchStrom. Mit dieser Form <strong>der</strong> klimaneutralenEnergieerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplungtragen wir dazu bei, dassHamburg seine ehrgeizigen Klimaschutzzieleerreichen kann. Mit <strong>der</strong> neuenAnlage erweitern wir unser Angebot<strong>der</strong> klimaschonenden Energieversorgungfür unsere Hamburger Kunden.“Die neue Biogasanlage <strong>der</strong> StadtreinigungHamburg verarbeitet jährlichbis zu 70.000 Tonnen organischeKüchen- und Gartenabfälle zu rund2,5 Millionen Kubikmeter reinem Biomethanund 35.000 Tonnen Qualitäts-Kompost. Das Biogas- und KompostwerkBützberg ist die zurzeit größteAnlage ihrer Art in Norddeutschland.Bis zu 350 Kubikmeter Biogas stündlicherzeugt die SRH-Anlage bei voller Auslastung.Das Biogas besteht etwa je -weils zur Hälfte aus Methan und Kohlenstoffdioxidund enthält in geringerMenge auch Stickstoff und gasförmigeschwefelhaltige Verbindungen. Um Biomethanin Erdgasqualität zu erzeugenist daher ein aufwendiger Reinigungsprozesserfor<strong>der</strong>lich. Das in <strong>der</strong> Biogas -anlage erzeugte Biogas wird in VattenfallsAufbereitungsanlage direkt neben<strong>der</strong> SRH-Biogasanlage gereinigt, sodassstündlich bis zu 350 Kubikmeter Biomethanins Erdgasnetz <strong>der</strong> Schleswig-Holstein Netz AG eingespeist werdenkönnen. Über dieses Gasnetz wird auchdie Freie und Hansestadt Hamburg versorgt.Der Energiegehalt des im BiogasundKompostwerk Bützberg erzeugtenBiomethans entspricht dem Strombedarfvon mehr als 11.000 Zwei-Personen-Haushalten.Fotos: Hauke Hass/Stadtreinigung Hamburg18 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


PR Energie-BerichteDie <strong>Energiewende</strong> beginntim HeizungskellerWennEnergiepreisekeine Rollemehr spielenRegenerative Kraft-Wärme-Kopplung ist <strong>der</strong>Maßstab für mo<strong>der</strong>ne EnergieversorgungAls unabhängiger Energiedienstleister setzt das Hamburger UnternehmenURBANA Akzente. Mit umweltfreundlichen Energieanlagen inves -tiert es in die Zukunft und hilft seinen Kunden dabei, CO 2 in Größenordnungeneinzusparen, die sich sehen lassen können. So leistet dasUnternehmen gemeinsam mit seinen Kunden einen wichtigen Beitragzur <strong>Energiewende</strong>, ohne dass <strong>der</strong> Kunde dafür investieren muss.Jan-Christoph MaiwaldtVorstand URBANADie Energiedienstleistungen <strong>der</strong> Urbanaumfassen die Konzeption, die Finanzierungund die Errichtung von Energieanlagensowie <strong>der</strong>en Betrieb undManagement samt gesetzeskonformerAbrechnung in einem Rundumsorglos-Paket – und das seit 50 Jahren. Zusätzlichübernimmt Urbana das kompletteBetriebsrisiko mit eigenem Servicepersonal.Alles auf dem neuesten Stand<strong>der</strong> Technik für Wärme, Kälte und Stromgleichermaßen.Fossile Energiequellen treten beiden Energielösungen des HamburgerUnternehmens schrittweise in den Hintergrund,da die Konzentration neben<strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit auf Nachhaltigkeitdurch regenerative Brennstoffeliegt. In Norddeutschland produziertesBioerdgas wird für den Betrieb <strong>der</strong>Anlagen <strong>der</strong> Kunden genutzt. Die Wertschöpfungdes Brennstoffs bleibt somitin <strong>der</strong> Region. „Unser unabhängigerEinkauf von regenerativen Brennstoffenermöglicht attraktive Komplettpreisefür die benötigte Energie“,erklärt Urbana-Vorstand Jan-ChristophMaiwaldt. „Durch den konsequentenEinsatz <strong>der</strong> Kraft-Wärme-Kopplungentwickelt sich Urbana vom reinenWärmelieferanten zukünftig auch zumdezentralen Stromlieferanten nicht nurfür die Immobilienwirtschaft“ prognostizierter.Psychiatrische Klinik in LüneburgEin Paradebeispiel für gelungene Energieprojekteaußerhalb <strong>der</strong> Wohnungswirtschaftist die Psychiatrische KlinikLüneburg gemeinnützige GmbH (PKLüneburg). Sie hat ihre kompletteWärmeerzeugung für 20 Jahre an denEnergiedienstleister übertragen. MitInvestitionen <strong>der</strong> Urbana wurde die alteHeizanlage mo<strong>der</strong>nisiert und ein Biomethan-Blockheizkraftwerk(BHKW)installiert. Das Resultat: Der CO 2 -Ausstoßreduzierte sich um mehr als 1.000Tonnen pro Jahr. Dank des neuen Verfahrenswerden mehr als 40 Prozent desjährlichen Wärmeverbrauchs aus regenerativerEnergie und in Kraft-Wärme-Kopplung gedeckt. Das schont dieUmwelt und macht die Klinik unabhängiger.Ganz ohne Eigenkapitaleinsatzverfügt sie nun über eine mo <strong>der</strong>neund effiziente Wärmeerzeugung sowieein bessere CO 2 -Bilanz.www.urbana.deSiedlerhaus aus den 50er Jahrenwird zum familienfreundlichen,hellen NullenergiehausWer bereits Hausbesitzer ist – o<strong>der</strong>plant, es zu werden –, kennt das Problem:Viele Häuser sind älter als 30Jahre und deshalb meist mo<strong>der</strong>nisierungsbedürftig.Zudem entsprechenRaumaufteilung und -größen oft nichtmehr den heutigen Ansprüchen undauch in Bezug auf den Energieverbrauchbesteht häufig Handlungsbedarf.Wie sich solch ein altes Gebäudezukunftsweisend mo<strong>der</strong>nisieren lässt,zeigt VELUX mit dem „LichtAktiv Haus“im Rahmen <strong>der</strong> Internationalen Bauausstellung(IBA) Hamburg. Das in einNullenergiehaus verwandelte Siedlerhausaus den 1950er-Jahren bietet seinenBewohnern nicht nur höchstenWohnkomfort mit viel Tageslicht undfrischer Luft, son<strong>der</strong>n macht zudemHeizungs- und Stromrechnungen füralle Zeiten überflüssig. www.velux.deNutzungs-Energiebilanz20 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


PR Energie-BerichtePERFEKTUMmo<strong>der</strong>nisiert Hamburg!Das Premium-Angebot von PERFEKTUM setzt Maßstäbe bei Qualität undDienstleistung rund ums Bauen und Mo<strong>der</strong>nisieren. Rund-Um-Service auseiner Hand. Stress und Unannehmlichkeiten bei <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung, Renovierungo<strong>der</strong> Erneuerung von Immobilien haben damit ein Ende. Wir helfenIhnen, Ihren Wohnraum noch schöner und mo<strong>der</strong>ner zu gestalten.Beratung und Bau-Begleitung stehenfür den Bauherrn während einer Mo<strong>der</strong> -nisierungs- o<strong>der</strong> Neubaumaßnahmeganz klar im Vor<strong>der</strong>grund. PERFEKTUMist ein Komplett-Dienstleister rund umbauen, mo<strong>der</strong>nisieren und renovieren.Ein Team aus Architekten, Ingenieuren,Innenarchitekten und Baustoff-Fachberaternsorgt dafür, dass von <strong>der</strong>ersten Idee zu einem Bau- o<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierungsvorhabenbis hin zur schlüsselfertigenÜbergabe (fast) alles möglichist. Ein Besuch im PERFEKTUM-Store am Brooktorkai lohnt sich! Dennauf rund 200 qm Wohlfühllandschaftzeigt man in Hamburg Wohn-Anregun -gen und Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmenzwischen edlen Holzbelägen undDachausbau und gibt jede Menge fachlichfundierter Ratschläge und Ideen zuden Bauprojekten <strong>der</strong> Kunden. Einbewährtes Premium-Netzwerk exklusiverBaustofflieferanten, kreativerArchitekten und verlässlicher Handwerkspartnerstellt das starke Rückgratdieser einzigartigen „Mo<strong>der</strong>nisierungs-Boutique“ dar.Zieht es noch o<strong>der</strong> dämmen Sie schon?Das aktuelle Thema Mo<strong>der</strong>nisierungnach energetischen Maßstäben ist beiPERFEKTUM längst Alltag. Mit einemGebäude Kurz-Check o<strong>der</strong> dem Sichtbarmachen von Schwachstellen mittelsGebäude-Thermografie sind die Expertenin <strong>der</strong> Lage herauszufinden, welcheMaßnahmen notwendig sind, um zueiner optimalen und sinnvollen Verbesserungeiner Immobilie zu kommen.In einem intensiven Gespräch werdenalle Maßnahmen detailliert erläu-tertund in einem umfangreichen Exposédokumentiert. Schon jetzt lassen sicherste Kosten grob benennen. So kannje<strong>der</strong> Interessent zeitnah abwägen, welcheIn ves tition kurz-, mittel- o<strong>der</strong> langfristiggetätigt werden sollte.www.perfektum.deDas ScandicHamburg EmporioIm September 2012 eröffnete die schwedischeHotelkette „Scandic“ mit dem„Scandic Hamburg Emporio“ bereits ihrdrittes Haus in Deutschland und setztdamit ein Zeichen für Ökologie undNachhaltigkeit in <strong>der</strong> Hotelszene <strong>der</strong>Hansestadt.Bereits vor seiner offiziellen Eröffnungwurde das Haus von <strong>der</strong> DeutschenGesellschaft für NachhaltigesBauen (DNGB) mit dem Vorzertifikat inSilber ausgezeichnet und erhielt alseines <strong>der</strong> ersten Hotels in Deutschlandalle drei Zertifizierungen des „VerbandDeutsches Reisemanagement e.V.“(VDR). Mit 747 von 765 möglichen Punktenführt das Scandic Hamburg Emporiodas Ranking „50 Certified GreenHotels“ mit Abstand an und ist somit,nach VDR-Zertifizierung, das grünsteHotel Deutschlands.Alle 325 Zimmer des „Scandic HamburgEmporio“, die öffentlichen Bereichewie Lobby und Lounge, sowie Meeting-und Konferenzräume entsprechenmit ihren natürlichen und nachhaltigenMaterialien, höchsten ökologischenStandards. Die Klimaanlagen, Heiz- undLüftungssysteme sind für eine langeLebensdauer und eine ein fache Wartungausgelegt. Kostenfreie Fahrrä<strong>der</strong>ermöglichen den Gästen zu sätzlich dieCO 2 -freundliche Erkundung <strong>der</strong> Stadt.Die ökologische Ausrichtung desHauses spiegelt sich auch im Hotel-Restaurant „H 2 O“ wie<strong>der</strong>. Fairtrade-Kaffeeund „Scandic Wasser“ aus hauseigenerAbfüllung sind fester Bestandteildes Gastronomie-Konzeptes, das auf fairgehandelte Produkte, regionale Erzeugerund gesunde Ernährung setzt.Zusätzlich zu den bereits genanntenZertifizierungen erhielt das Hotel fürsein Engagement im Bereich Nachhaltigkeitden internationalen Green GlobeAward und die EU-Blume. ■21


Abendveranstaltung am 4. DezemberWie geht es weiter mit dem Euro?Professor Hans-Werner Sinn überdie Situation in Deutschland und EuropaDamit <strong>der</strong> Euro zum Erfolg werden kann, ist eine Verkleinerung <strong>der</strong>Eurozone für einen gewissen Zeitraum notwendig. Zu diesem Ergebniskam Prof. Dr. Dres. h.c. Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Institutes, aufeiner Abendveranstaltung des Landesverbandes im Hotel Steigenberger.Sinns vier Punkte-Plan für die Euro zonesieht außerdem vor: eine Gläubiger -beteiligung für Banken und an<strong>der</strong>eFinanz institute, die Neuorganisationdes Geldsystems nach amerikanischemMuster sowie die Einführung vonPfand briefen.Die Tatsache, dass Südeuropa jetztwie<strong>der</strong> Zugang zu den Kapitalmärktenhabe und die Län<strong>der</strong> sich zu niedrigenZinsen finanzieren könnten, sei trügerisch.Grundproblem <strong>der</strong> Eurokrise seidie mangelnde WettbewerbsfähigkeitSüdeuropas, erläuterte Sinn den 300Teilnehmern. Griechenland, Portugalund Spanien müssten ihre Preise undLöhne um 30 bis 40 Prozent senken. Seitdem Ausbruch <strong>der</strong> weltweiten FinanzundWirtschaftskrise vor fünf Jahrenhabe sich dort aber wenig getan. DerZinsvorteil, den diese Län<strong>der</strong> mit demBeitritt zum Euro erhalten hätten, sei„verfrühstückt“. Einzig Irland sei in <strong>der</strong>Lage gewesen, seine Schwierigkeitenauszuräumen. Die südeuropäischenLän<strong>der</strong> hätten die „irische Ochsentour“Prof. Dr. Dres. h.c. Hans-Werner SinnPräsident des ifo Institutsjedoch nicht gehen wollen. Vielmehrhätten sie ihr politisches Gewicht inden europäischen Gremien geltend ge -macht, um einen an<strong>der</strong>en Lösungswegzu finden. Mit den bisherigen Rettungs -maßnahmen sei das Problem jedochlediglich aufgeschoben. „Man opfert imMoment eine Generation von jungenLeuten in Griechenland für eine Idee.Die Idee, dass <strong>der</strong> Euro so zusammen-22 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


leiben muss mit allen Län<strong>der</strong>n, diedazugehören.“Ein großes Risiko sieht Sinn auch inFrankreich, das mit einer Staatsquotevon 56 Prozent unter den entwickeltenLän<strong>der</strong>n an zweiter Stelle liege. DerAnteil <strong>der</strong> französischen Industrie an<strong>der</strong> Wertschöpfung betrage nur nochneun Prozent (Deutschland: 20 Prozent).Kein Land <strong>der</strong> Euro-Zone sei dem So -zialismus so nahe wie Frankreich.„Hollande spricht von einer Wachstumspolitik.Wenn Politiker von einerWachstumspolitik reden, meinen sieimmer Verschuldungspolitik. Hollandeist noch nicht da, wo Schrö<strong>der</strong> vor zehnJahren war.“Ausführlich widmete sich Sinn <strong>der</strong>„Target-Falle“. In seinem gleichnamigenBuch hatte <strong>der</strong> Volkswirt die Theseaufgestellt, dass die Krisenlän<strong>der</strong> ihreFinanzprobleme mit Hilfe des Zahlungssystems<strong>der</strong> Europäischen Zentralbank(Target) gelöst und damit eineRettungskaskade erzeugt hätten: DenKreditblasen wurde mit Staatspapierkäufen<strong>der</strong> Europäischen Zentralbankund <strong>der</strong> Einführung von Rettungsschirmen(EFSF und ESM) begegnet.Über eine Bankenunion wird <strong>der</strong>zeitdiskutiert. Als letzte Konsequenz in <strong>der</strong>„Logik <strong>der</strong> Target-Falle“ sieht Sinn dieEinführung von Eurobonds. Eine Stufefolge auf die nächste, „sodass sich fürPolitiker die Situation ergibt, dass siegar keine Alternative zulassen undauch keine öffentliche Diskussion“.Mit Eurobonds werde nicht nur dieMarktwirtschaft verlassen, es würdenauch zwischenstaatliche Konflikte heraufbeschworen.Eine solche Politikschaffe keinen Frieden in Europa. „Eshat noch nie so viel Unfrieden gegebenin Westeuropa wie heute. Der Euro hatdie Län<strong>der</strong> Südeuropas in eine zum Teilausweglose Situation in <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeitgebracht. Das, was dasFriedensprojekt sein soll, erwies sich alsProjekt maximalen Unfriedens. Daswird bei den Eurobonds erst recht sosein. Weil wir aus Nachbarlän<strong>der</strong>n,befreundeten Län<strong>der</strong>n, Gläubiger undSchuldner machen. Und Gläubiger undSchuldner gehen nie beson<strong>der</strong>s nettmiteinan<strong>der</strong> um.“Beson<strong>der</strong>s problematisch sei dieRettung <strong>der</strong> Banken. Mit 9.300 Mil -liarden Euro übersteige ihre Verschuldungdie europäischen Staatsschulden(3.400 Milliarden Euro) erheblich. FürAb schrei bungsverluste dürfe nicht <strong>der</strong>Steuerzahler aufkommen, vielmehrmüsse das jeweils betroffene Vermögenherangezogen werden (Debt-Equity-Swaps).Da in Europa ein Ausgleichssystemfehle, for<strong>der</strong>te Sinn, das Geldsystemnach amerikanischem Muster zu organisieren:„Das System in Amerika funktioniert.Das führt dazu, dass sich dieZinsen regional ausspreitzen. Wennirgendwo Geld gebraucht wird, mussman sich das am Kapitalmarkt besorgen,und man kann es sich nicht aus <strong>der</strong>Druckerpresse ziehen.“Eine Lösung könnten Pfandbriefesein. Der amerikanische BundesstaatNew York überwand 1975 auf dieseWeise eine Finanzierungskrise. AuchFinnland ging in den 90er Jahren diesenWeg. Der griechische Staat verfügeüber ein Immobilienvermögen im Um -fang des Wertes eines Sozialprodukts.Ebenso interessant für Pfän<strong>der</strong> könntenGasfunde in <strong>der</strong> Ägäis sein. Plänefür die sogenannten „Covered Bonds“seien in Vorbereitung. Schon vor zweiJahren sei auf einer Konferenz in Griechenlanddarüber diskutiert worden.„Aber solange das Geld aus Europafließt, muss man diese Kugel, die mannoch hat, nicht einsetzen.“Aus deutscher Perspektive sei <strong>der</strong>Euro keinesfalls eine Erfolgsgeschichte:„Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopfwar 1995 beim Gipfel in Madrid, als <strong>der</strong>Euro angekündigt wurde, an dritterStelle im Euro-Raum und jetzt sind wiran siebter Stelle. Wir sind also dramatischbei <strong>der</strong> Wirtschaftsleistung proKopf zurückgefallen.“ Dennoch hältSinn nichts davon, aus dem Euro auszusteigeno<strong>der</strong> ihn ganz aufzugeben.Der Ausweg liege vielmehr im tempo -rären Austritt peripherer Euro-Län<strong>der</strong>und damit in einer Verdichtung <strong>der</strong>Eurozone auf einen harten Kern. Jefrüher, desto besser. Die Konsequenzenfürchtet er weniger. Seit dem ZweitenWeltkrieg habe es weltweit über 180Staatskonkurse gegeben. „Die Weltdreht sich immer noch“, versicherteSinn.CAProf. Dr. Dres h.c. Hans Werner Sinn undGunther BonzDr. Ernst Wer<strong>der</strong>mann, Axel Kiel,Fritz Jürgen Kröger (v.l.)Prof. Dr. Dres. h.c. Hans Werner Sinn imGespräch mit Mitglie<strong>der</strong>nDietrich von Sal<strong>der</strong>n, Martin Sillem,Andreas Villavicencio (v.l.)Frank Eilers und Eric M. Balzer23


Mittagsveranstaltung am 18. Dezember★★★★★★★★★ ★ ★ ★Europa vor dem bürokratischen Monster retten!Dr. Edmund Stoiber vor Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong>vier norddeutschen LandesverbändeEuropa muss neu begründet werden. Zu diesem Schluss kamDr. Dr. h.c. Edmund Stoiber auf einer gemeinsamen Mittagsveranstaltung<strong>der</strong> Landesverbände Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nie<strong>der</strong>sachsen und Schleswig-Holstein. Seit 2007leitet <strong>der</strong> ehemalige Bayerische Ministerpräsident die HighLevel Group zum Bürokratieabbau. Die Expertengruppe berätdie Europäische Kommission bei ihrem Ziel, die Verwaltungslasten,die jährlich mit rund 124 Milliarden Euro zu Buche schlagen,um ein Viertel zu senken.Kraftvoller Einsatz zur Entbürokratisierung:Dr. Dr. h.c. Edmund StoiberStoiber sieht die Europäische Union ineiner Akzeptanzkrise. Ursache sei neben<strong>der</strong> Eurokrise vor allem „<strong>der</strong> MolochBürokratie“: „Fragt man heute in London,Paris o<strong>der</strong> Hamburg die Menschen,was sie in erster Linie mit <strong>der</strong> EU verbinden,so sind dies nicht die unbestreitbarenErfolge wie Frieden, Freiheitund Wohlstand, son<strong>der</strong>n Fehlentwicklungenwie mangelnde Transparenzund überbordende Bürokratie.“Zu einer ähnlichen Einschätzungwar zuvor <strong>der</strong> Vorsitzende des LandesverbandesHamburg, Matthias Leutke,gelangt. Vor über 300 Mitglie<strong>der</strong>n undGästen for<strong>der</strong>te er die Politik auf, dieWirtschaft aus dem „Würgegriff <strong>der</strong>Krake“ zu befreien: „Gerade in Zeiten<strong>der</strong> Krise müssen Unternehmer dieHandlungsfreiheit haben, das zu tun,was ihre Aufgabe ist. Unternehmenführen, statt Formulare ausfüllen!“Um die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong>europäischen Wirtschaft auf den Weltmärktenzu sichern, sind einheitlicheRegeln und Standards unverzichtbar.Dass dies häufig mehr Bürokratie nachsich zieht, liegt daran, dass die Belangevon 27 Mitgliedstaaten aufeinan<strong>der</strong>abgestimmt werden müssen. Auch imRingen <strong>der</strong> Staaten um die Durchsetzungihrer nationalen Interessen kanndas europäische Regelwerk anwachsen.Für Stoiber steht im Vor<strong>der</strong>grund, dasAugenmaß nicht zu verlieren, etwa bei<strong>der</strong> Auslegung <strong>der</strong> Binnenmarkt-Klauseldes EG-Vertrages.Zugleich klagte Stoiber das wi<strong>der</strong>sprüchlicheVerhalten <strong>der</strong> Bürger an.Einerseits beschweren sie sich über zuviel Bürokratie, for<strong>der</strong>ten diese aber an -<strong>der</strong>erseits ein: „Im Verbraucherschutz,24 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


PR BerichtMaritime Industrie:25. SMM 2012setzt positive Signalefür die ZukunftMehr als 50.000 Fachbesucher kamenzur Weltleitmesse <strong>der</strong> maritimen Wirtschaftin die Hamburger Messehallen.Auf insgesamt 90.000 QuadratmeterAusstellungsfläche präsentierten sich2100 Aussteller an vier Tagen. Die SMMist eine ideale Plattform, sich gerade inwirtschaftlich schwierigen Zeiten zupräsentieren, sich auszutauschen undauf Innovationen zu setzen.Matthias Leutke (r.) begrüßt Dr. Edmund Stoiber im Emporio Towerbei <strong>der</strong> Lebensmittelsicherheit o<strong>der</strong> imUm weltrecht ist nicht mehr <strong>der</strong> ‘mündigeBürger’ das Leitbild, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong>vor sich selbst zu schützende Bürger.Dieser möchte Entscheidungen möglichstab genommen bekommen o<strong>der</strong>zumindest einfache Hilfen haben, wiedie sogenannte Ampel im Lebensmittelbereichbei <strong>der</strong> Frage, was gesund fürihn ist.“Die gegenwärtige Akzeptanzkriselasse sich lösen, indem man dasSpannungsfeld zwischen Freiheit undSicherheit besser austariere: „WenigerGängelung in den Fragen des täglichenLebens – von <strong>der</strong> Krümmung <strong>der</strong> Gurkebis zum Salz auf <strong>der</strong> Breze. Und mehrLeitplanken in den wirklich großenFragen – vom Klimaschutz bis zu denFinanzströmen.“ Dazu brauche manMut zur Lücke und ein neues Denken inEuropa.Als problematisch bewertete Stoiberdie fehlende europäische Öffentlichkeit.Trotz <strong>der</strong> wachsenden Bedeutung Europasfür die Rechtssetzung würdenGesetzesvorhaben in den Mitgliedstaatenerst diskutiert, wenn die Grundsatzentscheidungenin Brüssel bereitsgetroffen worden seien.Die High Level Group hat <strong>der</strong> Euro -päischen Kommission bis heute weitüber 300 Vorschläge mit einem Einspar -volumen von rund 41 Milliarden Eurovorgelegt. Stoiber beklagt zwar, es dau -ere viel zu lange, bis die Erleichterungenin europäisches und nationales Rechtüberführt würden. Insgesamt sei jedochmehr erreicht worden, als er erwartethabe: „Präsident Barroso hat in <strong>der</strong>Kommission einen Mentalitätswandeleingeleitet. Während früher nur das Zieleiner Regelung im Vor<strong>der</strong>grund stand,werden heute auch die negativen Ne -ben wirkungen gesehen.“ Neben denöko nomischen werden auch die sozialenund ökologischen Folgekosten euro -päischer Kosten bewertet.Von <strong>der</strong> Gruppe gesammelte bestpractice-Beispieleaus den Staaten sollendazu beitragen, ein Drittel <strong>der</strong> Verwaltungslastenabzubauen, die bei <strong>der</strong>Umsetzung europäischer Vorschriftenentstehen. Das Einsparpotential beziffertStoiber europaweit mit bis zu 40Milliarden Euro.Stoiber wird seine ehrenamtlicheArbeit fortsetzen. Die Verlängerung seinesMandats bis zum Ende <strong>der</strong> Amtszeitvon Präsident Barroso wertet er alswichtiges politisches Signal. Bis Oktober2014 sollen die Belange <strong>der</strong> kleinenund mittleren Unternehmen im Vor<strong>der</strong> -grund stehen. Außerdem will die Gruppezur Verbesserung <strong>der</strong> Effizienz <strong>der</strong>öffentlichen Verwaltung beitragen. CAWir bedanken uns bei unserenSponsoren, die diese Veranstaltungermöglicht haben: PWC, NORDEVENT, Carl Konferenz- & Eventtechnikund BMW Nie<strong>der</strong>lassungHamburg.Informationstechnologie imPersonalbereichManfred Schreiner ist Geschäftsführer <strong>der</strong>Masters of Arts AnwendungsentwicklungGmbH und war auf <strong>der</strong> SMM. In 2001wurde in Hamburg die Entwicklungsfirmafür Webanwendungen und Datenbankenge gründet. Seit 2006 entwickeltHansa Crew eine innovative Standard -lösung für das Crew Management in Ree<strong>der</strong>eienund Crewing und Manning Agenturen.„Als wir HansaCrew im Januar2008 zum ersten Mal in Produktion nahmen,waren wir begeistert über die Möglichkeiten,die eine web basierte CrewingSoftware bot, die Crewing als einen nichtendenden kontinuierlichen Prozess be -handelt“, so Schreiner.Ein Workflow, <strong>der</strong> unbegrenzt vieleSachbearbeiter umfasst, die zur gleichenZeit unterschiedliche Aufgaben bearbeiten,überwacht von einem System, dasalle Anfor<strong>der</strong>ungen kennt, die an die Creweiner international agierenden Flotte ge -stellt werden, seien es Container, Bulkero<strong>der</strong> Tanker, OffShore Schiffe o<strong>der</strong> Fähren,solch ein Workflow garantiert Übersichtund Steuerbarkeit auch in komplexenund zeitkritischen Situationen.Statt in unübersichtlichen Tabellen zuarbeiten, bietet HansaCrew den BenutzernOberflächen, die leicht zu verstehenund einfach zu bedienen sind. Nichtzuletzt dadurch verbindet die Lösung eineEinsparung an Zeit und Geld mit einemgleichzeitigen Zuwachs an Zuverlässigkeitund Qualität.Mit HansaCrew gelingt es, die Schiffeimmer zum richtigen Zeitpunkt mit dengeeignetsten Personen zu besetzen. ■25


POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 27. NovemberProbleme <strong>der</strong> gegenwärtigenEuropapolitikIllusionen, falsche Anreize und IntransparenzEin Europa <strong>der</strong> Illusionen, <strong>der</strong> falschen Anreize und <strong>der</strong> Intransparenzkann nicht funktionieren. Zu diesem Schluss kam Prof. Dr. Erich Weedebeim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK. Der emeritierte Professor für Soziologieund Politikwissenschaften an <strong>der</strong> Universität Bonn ist zugleich Diplom-Psychologe. Neben <strong>der</strong> Konfliktforschung gilt sein Interesse <strong>der</strong> PolitischenÖkonomie und <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung.Prof. Dr. Erich Weede,Prof. em. für Soziologie an <strong>der</strong>Universität BonnDer Euro sei nicht mehr zu retten, ist<strong>der</strong> Hayekianer überzeugt. „Wir haftenschon für eine Billion Euro. Der Versuch,das Ende des Euro hinauszuschieben,wird immer teurer.“Der Mensch neige nicht dazu,gründ lich zu denken. Sein Denken seioberflächlich, schnell und emotional.Konformitäts- und Gruppendruck verschlimmertendies. Als Indiz für dieseThese des Nobelpreisträgers DanielKahnemann sieht Weede die 60-Prozent-Staatsschulden-Schwelle:„Wennman dieses Kriterium ernst genommenhätte, hätte nicht einmal Belgien aufgenommenwerden dürfen. Denn zurZeit <strong>der</strong> Einführung war Belgien mitungefähr 100 Prozent des Bruttoinlandsproduktesverschuldet. Eine Folgedes 60-Prozent-Kriteriums wäre alsogewesen, dass in <strong>der</strong> europäischenHauptstadt Brüssel die europäischeWährung nicht gegolten hätte.“ OberflächlichesDenken sei eng verbundenmit Illusionen, falschen Anreizen undIntransparenz.Zu den Illusionen zählt Weede dieVorstellung, <strong>der</strong> Euro löse Reformen ausund sorge dafür, dass die Mittelmeerlän<strong>der</strong>eurofähig würden. Dies wäredenkbar gewesen, hätten die Län<strong>der</strong> dieZinserleichterung, die mit <strong>der</strong> Einführungdes Euro verbunden gewesensei, ausschließlich zur Schuldentilgungverwendet. Im Falle von Italien wärendie Staatsschulden von 120 Prozent desBruttoinlandsprodukts (BIP) auf etwa20 Prozent gefallen. Auch <strong>der</strong> Glaube andie Existenz starker europäischer Volkswirtschaften,die an<strong>der</strong>e retten könnten,sei eine Illusion. Für die Annahme,man könne Griechenland, Portugal,26 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


Irland, Italien, Spanien und (in spätes -tens zwei Jahren) Frankreich helfen,benötige man ein „wahrhaft wilhelminischesSelbstbewusstsein“.Unvermeidbar im Sozialstaat seienfalsche Anreize. Der Psychologe Weedebezeichnet sie als „perverse Reaktionsverstärkung“.Wirtschaftlicher Erfolgwerde bestraft, Misserfolg belohnt.Dank <strong>der</strong> Steuerprogression wachse dieStrafe sogar mit dem Erfolg. FalscheAnreize seien auch <strong>der</strong> Grund für dieMisere unseres Bildungswesens. Siehätten die Auswan<strong>der</strong>ung von Leis -tungs trägern zur Folge und die Einwan -<strong>der</strong>ung von Bedürftigen in das sozialeNetz. In Form von Subventionen verlangsamtensie den Strukturwandel.Leistungsschwache Griechen lebten zuLasten von leistungsstarken Deutschen.Sogar Transfers von Ärmeren zu Reicherenseien möglich: „Nicht nurDeutschland ist unter Druck, den Griechenzu helfen. Auch die Slowakei ist es,und die Slowakei ist noch immer deutlichärmer dank des sozialistischenErbes.“ Weede erinnerte an den Ausspruchdes britischen WirtschaftsphilosophenHerbert Spencer: Versucheman, den Menschen die Folgen ihrerVerrücktheit zu verschweigen, kommeletztlich eine Welt voller Narren heraus.Auch Intransparenz habe im Sozial -staat Tradition. „Alle westlichen Demokratienzeichnen sich seit Jahrzehntendadurch aus, dass sie mit ihren Steuereinnahmennicht auskommen. Wirhaben eine Schuldenfinanzierung vonSozialleistungen, Renten und Pensionen.Und Schuldenfinanzierung ist ansich, verglichen mit Steuerfinanzierung,natürlich intransparent.“ Die Schuldenfinanzierungsei die Kreditkarte <strong>der</strong>Politik. Sie verstärke die Illusion, mankönne sich mehr erlauben als tatsächlichmöglich. Intransparenz sei auchschon immer ein politisches Prinzip ge -wesen. „Man gewinnt Wahlen, indemman Min<strong>der</strong>heiten, die es merken, be -günstigt zu Lasten von Mehrheiten, diees nicht bemerken.“ Als Beispiel nannteWeede die europäische Agrarpolitik:zwei Prozent des europäischen BIP, fünfProzent <strong>der</strong> Beschäftigung, 40 Prozentdes europäischen Haushaltes. Zur In -transparenz trage bei, dass die Rettungdes Euro scheibchenweise erfolge.Erstens müssten für dasselbe Landimmer wie<strong>der</strong> neue Pakete ge schnürtwerden. Zweitens folge ein Land demnächsten. Zudem blieben die Empfänger<strong>der</strong> Hilfeleistungen im Dunkeln.Schließlich profitierten neben den Staatenauch Großinvestoren und Bankenvon den Rettungsmaßnahmen. Eine solcheUmverteilung von unten nach obensei we<strong>der</strong> ethisch wertvoll noch moralischvertretbar. Insgesamt müsse mansich fragen, ob Intransparenz mit <strong>der</strong>Demokratie kompatibel sei: „Ist es in<strong>der</strong> Demokratie Aufgabe <strong>der</strong> Politik, dieWähler systematisch irrezuführen undihnen den Durchblick über das wasgeschieht zu verwehren?“Für Weede steht fest: „Der Euro istschon gescheitert. Er ist nicht mehr zuretten. In London und in Prag denktman auch darüber nach. Es wird Zeit,dass man auch in Berlin und in Frankfurtaufwacht.“ Der Euro trage auchnicht zum Frieden in Europa bei. Vielmehrhabe er sich als Mittel erwiesen,„die Feindseligkeit unter den VölkernEuropas neu zu beleben“.CA27


PR-Bericht – GesundheitAlles wird wie<strong>der</strong> gut!Wir alle kennen die verschiedenen Stimmungen inunseren Hoch- und Tiefphasen. Einmal nie<strong>der</strong>geschmettert,nimmt man weitere Hiobsbotschafteneinfach nur noch so hin und denkt: Na klar, auch dasnoch – denn ein Unglück kommt selten allein. Ist daspassive Warten auf Besserung das einzige wirksameMittel?Harry Finneisen bei <strong>der</strong> Befun<strong>der</strong>stellungIn Gesundheitsfragen sollte man nichtsauf die lange Bank schieben, denn nurein gesun<strong>der</strong> Körper ist die Basis für einlanges Leben. Überlassen Sie nichts demZufall! Lesen Sie, wie eine Analyse Mangelerscheinungenund Nahrungsmittelallergieno<strong>der</strong> Unverträglich keitenaufdeckt. Eine entsprechende Anpassung<strong>der</strong> Ernährungsgewohnheitensowie die Ergänzung durch spezielleVitalstoffe können helfen: Es wird alleswie<strong>der</strong> gut!So <strong>der</strong> Leitspruch von Harry Finneisen,Inhaber <strong>der</strong> Firma HIR HamburgerInstitut für Regenerationsmedizin. Der60-Jährige lernte vor gut 15 Jahren beimSegeln einen amerikanischen Berufskollegenkennen. Schnell war da <strong>der</strong>Grundstein für sein berufliches Lebenswerkgelegt. Nach Hamburg zurückgekehrt,machte er sich mit einem Laborfür Darmdiagnostik selbstständig. Einlanger und mühseliger, aber erfolgreicherWeg bis heute. Seine Erfahrungund viele Erkenntnisse in <strong>der</strong> Diagnos -tik sowie <strong>der</strong> direkte Kontakt mit denPatienten verschaffen ihm schon heuteim stetig wachsenden Gesundheitsmarkteine gute Position. Seine HIR-Testslassen die Ursachen eines Krankheitsbildeserkennen und durch er näh rungs -spezifische Umstellungen erfolgreichbehandeln.Im Hamburger Zentrum laufen dieFäden aus allen Himmelsrichtungenzusammen: Hier sind rund 15 Mitarbeiteran hoch technisierten Geräten imLabor mit Blutuntersuchungen undAna lysen damit beschäftigt, Krankheits -bil<strong>der</strong> zu diagnostizieren. Schon einewinzige sieben Milliliter-Blutprobereicht, um eine aussagefähige, computergestützteDiagnose zu erstellen. DieAnalysemethode kann konsumierteLebensmittel erkennen, die Erkrankungenauslösen o<strong>der</strong> Beschwerden hervorrufen.„Das Blutbild zeigt uns denakuten Zustand, und die Auswertungeines Fragebogens bestätigt die Diag -nose. Mit einem fein abgestimmten Programmergänzen<strong>der</strong> Vital-Zusatzstoffeschaffen wir schnelle Besserung“, soFinneisen.Seine Patienten kommen aus allerHerren Län<strong>der</strong>, aus Chefetagen, vonSportvereinen usw. ebenso wie aufEmpfehlung von Ärzten. Alle leiden anirgendetwas. Entwe<strong>der</strong> sind sie vonBurn-out betroffen, leiden an Darmerkrankungen,Migräne, Demenz o<strong>der</strong>haben Hautprobleme o<strong>der</strong> Stoffwechselstörungen.Ob nun Augen, Haut, Kopf,Magen o<strong>der</strong> Darm, ob Schwächen imImmunsystem o<strong>der</strong> schlichtweg gravierendeAlterserscheinungen, allen isteines gemeinsam: Es mangelt ihnen ankontinuierlicher Versorgung mit Vitalstoffen.Die richtige Ernährung ist fürjeden Menschen, ob Frau o<strong>der</strong> Mann,eine an<strong>der</strong>e. Doch welche die richtige ist,kann durch das Proberöhrchen mit densieben Milliliter Blut im Labor herausgefundenwerden.Ob nun Übergewicht, permanenteErschöpfung, Herz-Kreislauf-Erkrankun -gen o<strong>der</strong> sonst was vorliegt, an einer Tatsacheführt kein Weg vorbei: dierichtige, ausgewogene Ernährung. Ist<strong>der</strong> Darm gesund, läuft alles rund –bleibt das Immunsystem intakt und <strong>der</strong>Körper wi<strong>der</strong>standsfähig. Viele Krankheitsbil<strong>der</strong>lassen sich durch Ernäh -rungsumstellung erfolgreich behandeln.Der ausgewogene und gezielteEinsatz von Vitaminen und Vitalstoffenhilft, den Lebensmotor schonend undrund laufen zu lassen. www.hir.de29


POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 25. OktoberProf. Dr. Jörg F. DebatinVorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes amedesHolding AG und stellvertreten<strong>der</strong>Landesvorsitzen<strong>der</strong>, <strong>Wirtschaftsrat</strong>HamburgMedizin 2030 – Gute AussichtenPharma, Medizintechnik und IT sind verlässliche Treiber für die Wirtschaft.Mit jährlichen Wachstumsraten von drei Prozent nahmen dieUmsätze <strong>der</strong> Gesundheitswirtschaft in den letzten zehn Jahren stärkerzu als das Sozialprodukt (nominal 1,9 Prozent).Fast je<strong>der</strong> Siebte ist in diesem Bereichbeschäftigt. „Wenn uns die Umsetzungunserer Visionen gelingt, geht es denPatienten und <strong>der</strong> versorgenden Ge -sundheitswirtschaft auch im Jahr 2030richtig gut.“ Zu diesem Ergebnis kamProfessor Jörg F. Debatin beim POLITI-SCHEN FRÜHSTÜCK.Vier Megatrends werden die Medizinin den kommenden 20 Jahren prägen:1. Die Medizin wird immer besser2. Der Medizinmarkt wächst weiterin Wissen und Anwendungen3. Ressourcen, insbeson<strong>der</strong>egeschultes Personal, werdenknapper4. Patienten entscheidenzunehmend mit.Obwohl sich die Lebensbedingungendurch Stress und Umweltbelastungenverschlechtern, steigt die Lebenserwartungalle fünf Jahre um ein Jahr. EinGeschenk nicht nur für Neugeborene.„Die heute 65-jährigen Männer könnensich auf eine weitere durchschnittlicheLebenszeit von 17 Jahren freuen, wäh -rend die Frauen im selben Alter sogarim Schnitt noch 20 Jahre leben werden“,so Debatin.Alle fünf Jahre verdoppelt sich dasWissen in <strong>der</strong> Medizin. Neben dem wissenschaftlichenund technologischenFortschritt gibt es weitere Treiber. Dazuzählt das wachsende Anspruchsdenkenebenso, wie die demographisch be -dingte Alterung unserer Gesellschaft.Wachstum <strong>der</strong> Medizin bedeutet natür-lich auch eine Steigerung <strong>der</strong> Gesundheitsausgaben.Das System bleibe nurfinanzierbar, wenn eine verlängerteLebenserwartung mit einer längerenLebensarbeitszeit einhergehe.Die größte Herausfor<strong>der</strong>ung für dieMedizin besteht in <strong>der</strong> Verknappungvon geschultem Personal. Aktuell fehlenim stationären Bereich bereits 5.000Mediziner, ambulant 1.700. Eine Ab -brecherquote von 17,9 Prozent bei Me -dizinstudenten belastet die Zukunft.Krankenhausärzte scheiden aus, unddie Zahl <strong>der</strong> Haus- und Fachärzte gehtzurück. Für 2020 wird ein Bedarf von56.000 Ärzten und 140.000 Pflegekräftenprognostiziert.Eine zentrale Verän<strong>der</strong>ung erfährtdie Medizin durch den Wandel <strong>der</strong>Rolle des Patienten. Das Internet entmystifiziertdie Medizin. Patienten wollenmitentscheiden und entwickeln einKonsumentenverhalten. Der Druck,Qualitätsmerkmale zu erarbeiten undtransparent zu machen, nimmt zu. Obdurch Arztbewertungsportale o<strong>der</strong>Apps auf Smartphones, <strong>der</strong> Patient wirdmündig. Er beurteilt das Angebot selbstund trifft seine Wahl nach Qualität undLeistung.30 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


PR-Bericht – GesundheitMedizin 2030: wie wird sie aussehen?„42“ lautet die Antwort auf die Frage„nach dem Leben, dem Universum unddem ganzen Rest“ in einem Klassiker<strong>der</strong> Science-Fiction-Literatur. In Anlehnungan die berühmte Roman-Reihe„Per Anhalter durch die Galaxis“ des britischenSchriftstellers Douglas Adamsentwickelte Debatin seine Antwort aufdie Frage nach <strong>der</strong> Zukunft <strong>der</strong> Medizin:4-2-x.Vier Megatrends prägen die Medizinbis 2030. Träger des genetischenCodes ist die DNS. Sie ist aus zwei Basenpaaren,Adenin und Thymin, Guaninund Cytosin, zusammengesetzt. Ein verbessertesVerständnis <strong>der</strong> genetischenGrundlagen einer Erkrankung ermöglichtneue, auf den einzelnen Patientenzugeschnittene Therapien. „IndividualisierteMedizin beruht auf Wissen, dasständig wächst“, so Debatin. Umso komplexerdie Medizin, umso bedeutsamerwerden Informationsverarbeitung undVernetzung. Dafür steht die Zahl „2“, <strong>der</strong>binäre Code <strong>der</strong> Informationstechnologie.Die automatisierte Analyse komplexerDatenmengen wird an Relevanzgewinnen: Eine Software identifiziertund quantifiziert den Befund, <strong>der</strong> Facharztbeurteilt die Relevanz. Gleichzeitigwird die Bedeutung <strong>der</strong> „Tele-Web-Medizin“ erheblich zunehmen.Der Faktor „X“, die Unbekannte,steht für die Integration des Menschenin die Gesundheitswelt. Wird es bis2030 gelingen, <strong>der</strong> Prävention die notwendigeBedeutung zuzumessen? Nurwer bereits in frühen Jahren vorsorgt,kann später Einschränkungen o<strong>der</strong>Schäden vermeiden. Aber auch in <strong>der</strong>Therapie wird <strong>der</strong> Patient in Zukunftmehr gefor<strong>der</strong>t. „Home health“ und„Tele-Consulting“ heißen die Zauberwörter.Der Patient wird viel stärker an<strong>der</strong> Therapie beteiligt, etwa in dem erselbst Messungen vornimmt. Die Kommunikationmit dem Arzt erfolgt von zuHause aus über elektronische Medien.Die „Medizin 2030“ wird sich vielmehr als heute an den Bedürfnissen desPatienten orientieren. Und <strong>der</strong> interessiertsich vor allem für die Antwortenauf zwei Fragen: Erstens, was habe ich?und zweitens, wie werde ich wie<strong>der</strong>ge sund? Darauf wird sich die Gesundheitswirtschafteinstellen müssen. EJHGesundheit: Wohlgefühl undVitalität im AngebotSeit Oktober hat Hamburg nun auch seinen Lanserhof. Das mehrfachprämierte Gesundheitszentrum mit 30-jähriger Erfahrung aus <strong>der</strong> Nähevon Innsbruck hat im historischen Gebäude <strong>der</strong> Alten Oberpostdirektionam Stephansplatz auf ca. 1.500 Quadratmetern seine Pforten geöffnet.In diesem Tageszentrum steht von frühbis spät ein bewährtes Team von Ärztenund Therapeuten bereit, dem Gast allesnur möglich Gute zu tun. Präventionund Regeneration sind die Bausteine<strong>der</strong> „Ganzheitlichen Medizin“ auf Basis<strong>der</strong> Mayr Medizin, die durch Entgifteneine inspirierende Erfahrung, neuepositive Motivation und seelische Ruhevermittelt. Mit dem neuen Standort imNorden macht <strong>der</strong> Lanserhof ambulanteAnwendungen mitten in <strong>der</strong>Arbeitswoche möglich – ohne Anreisezeiten,ohne Hotelalltag – zumindestfür die Hamburger Gäste.Der Lanserhof deckt mit seinemLANS Med Concept, an dessen Anfangimmer die Diagnostik steht, die BereicheMedizin, Körpertherapie und Sportab. Alles wird in einen mit Ärzten undTherapeuten erarbeiteten Therapiewegeinbezogen. Für Hamburg, ja, für ganzNorddeutschland, bietet <strong>der</strong> Lanserhofaußerdem etwas Einmaliges: In einemspeziellen Höhenraum mit geringeremSauerstoffpartialdruck kann man anverschiedenen Trainingsgeräten einKreislauftraining absolvieren. Durch dieHöhenluft auf 2.000 bis 4.500 Meternwird – natürlich unter fachlicher Aufsicht– ein sehr guter konditionellerDie ärztliche DirektionFrau Prof. Dr. Morgner-MiehlkeEffekt erzielt und die Fettverbrennungverbessert.Alle Therapieschritte stehen prinzipiell– angelehnt an die Schulmedizin –in sinnvoller Kombination mit tradi -tionellen Heilmethoden. Der Heilerfolgwird durch das wohlige Ambienteunterstützt. Alle Räume befinden sichaneinan<strong>der</strong> gereiht auf einer Etage undvermitteln das Gefühl <strong>der</strong> kurzen Wege.In den schönen Behandlungs- und Warteräumensieht man entspannt <strong>der</strong>nächsten Anwendung entgegen.Die Gäste können im Lanserhof aufhohe Fachkompetenz bauen. Die ärztlicheDirektion verantwortet Frau Prof.Dr. Morgner-Miehlke: „Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> etwasfür seine Gesundheit o<strong>der</strong> Gesun<strong>der</strong>haltungtun möchte, ist bei uns herzlichwillkommen“, so ihr Credo. Therapeuten,Masseure und Assistenten stehenvon 7.00 bis 21.00 Uhr an fünf Tagen fürdie Gäste bereit. Die kaufmännischeLeitung liegt bei Nils Behrens, <strong>der</strong> die 18Angestellten des Hauses führt und füralle Fragen Rede und Antwort steht.www.lanserhof.com31


ZwischenrufINTERVIEWRechtsanwalt Martin Krömer hielt imRahmen einer Veranstaltung des <strong>Wirtschaftsrat</strong>seinen Vortrag zu den aus<strong>der</strong> Sicht des Anwalts gravierendstenFehlern, die auf Arbeitgeberseitege macht werden. Mit ihm sprachEhrhard Heine.Herr Krömer, Sie haben aus Ihrer praktischenErfahrung in <strong>der</strong> Beratung vonArbeitgebern und als Prozessanwaltvor den Arbeitsgerichten eine Wahrnehmungzu den Klippen, die vonArbeitgebern scheinbar nur schwerumschifft werden. Wie kamen Sie aufdas Thema?In meiner anwaltlichen Beratung treffeich seit Jahren immer wie<strong>der</strong> aufdieselben Problemkreise. Arbeitgeberempfinden ihre Schwierigkeiten imUnternehmen oft als einmalig undsind überrascht, wenn sie erfahren,wie lange dem arbeitsrechtlich be -ratenden Anwalt immer wie<strong>der</strong> dieselbenAnliegen vorgebracht werden.Das hat im Ergebnis dazu geführt, hiermehr Aufklärung leisten zu wollen.Und was sind die drängendsten Problemfel<strong>der</strong>?Die Antwort auf diese Frage ist wohlgemerktkein Hinweis zu Aufgaben,die <strong>der</strong> Gesetzgeber noch vor sich hat.Es geht schlicht um grobe Fehler, welchezu vermeiden jedem Unternehmeneine Menge Geld sparen könnte.Nennen Sie uns Beispiele?Fehlerquellen mit bitteren Kosten -folgen lauern im Arbeitsverhältnisquasi schon vor seinem Beginn undgehen bis über das Arbeitsvertragsendedurch Kündigung hinaus. Arbeitgeberstellen schon bei Anbahnungdes Arbeitsverhältnisses die falschenFragen und bringen sich in Schwierigkeiten.Sie verpassen den richtigenZeitpunkt für den Abschluss des Ar -beitsvertrages, vereinbaren Wettbewerbsverbote,von denen sie nichtshaben und Versetzungsklauseln, dienur dem Arbeitnehmer helfen undMartin KrömerRechtsanwalt und Fachanwaltfür Arbeitrecht, Gründungssozius vonRUGE KRÖMER – Fachanwälte fürArbeitsrechtden Arbeitgeber später behin<strong>der</strong>n.Arbeitgeber unterschätzen nicht seltenden Betriebsrat und dessen ar -beits rechtliche Kenntnisse. GeschultenBetriebsratsmitglie<strong>der</strong>n werdenoft Vorgesetzte und Verhandlungspartnerentgegengestellt, die fachlichexzellent sind, deswegen aber in <strong>der</strong>Regel dennoch wenig über Betriebsverfassungsrechtwissen und überden Umgang mit Betriebsräten. Undnatürlich das Thema Beendigung desArbeitsverhältnisses, bei dem von <strong>der</strong>nicht richtigen Zustellung <strong>der</strong> Kün -digung über fehlende Kündigungsgründebis zum variantenarmenErwartungshorizont an das Ergebnisvieles, häufig unter hohem auch emotionalenDruck, nicht so gemacht wird,wie es für die wirtschaftliche Lösungsinnvoll ist.Eine Menge Ansatzpunkte; wollen Sieeinen Rat beson<strong>der</strong>s herausstellen?Am besten sollte Ihren Lesern imGedächtnis haften, was ich eine„500-Prozent-Verzinsung“ nenne: JedeBe ratung über die eigene rechtlicheSituation kostet den Arbeitgeber undUnternehmer Geld. Aber das ist in <strong>der</strong>Regel nicht mal ein Fünftel desjenigenBetrages, <strong>der</strong> bezahlt werden muss,wenn nicht richtig gesehene, arbeitsrechtlicheProbleme zu Folgekostenführen.Herr Krömer, vielen Dank für dasGespräch.Präsente, dieperfekt passen:Die MeridianSpaWeihnachtspakete.Wenn das Christkind sicher gehen möchte,dass seine Überraschung auch gut an -kommt, schenkt es ein Verwöhnpaket vonMeridianSpa. Denn Wohlbefinden, Entspannungund neue Energie kann einfachje<strong>der</strong> gebrauchen. Und davon steckt inallen Paketen eine Menge!Falls Sie also in diesem Jahr das Christkind beiseiner Arbeit unterstützen möchten, sollte daseine einfache Aufgabe sein: Wählen Sie einWeihnachtspaket von MeridianSpa! Damit tunSie nicht nur sich und den Lieben etwas Gutes,son<strong>der</strong>n auch Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen,mit denen es das Leben nicht so gut meint.Meri dianSpa spendet von jedem verkauftenVerwöhnpaket 1 Euro an die Stiftung Kin<strong>der</strong>jahre.Die Hamburger Initiative setzt sich mitverschiedenen Aktionen und Projekten für dieChancengleichheit unserer Kin<strong>der</strong> ein.Nur bei <strong>der</strong> Auswahl könnten Sie die Qual<strong>der</strong> Wahl haben: Wer jemanden von einemanstrengenden Alltag entlasten möchte, greift32 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


PR-Berichte – GesundheitGute Vorsätze?Beste Voraussetzungen!am besten zum Paket „Ganz entspannt“ (59Euro). Eine 40-minütige Körper- o<strong>der</strong> Fußreflexzonen-Massageund eine Wellness-Tageskartelassen Hektik und Stress schnell ver gessen.O<strong>der</strong> Sie entscheiden sich für das große PaketWohlbefinden: Der „Sinneszauber“ (79 Euro)beinhaltet eine Anwendung im AMAYÃNA DaySpa (nach Wahl eine ayurvedische MassageAbhyanga o<strong>der</strong> eine AMAYÃNA-Gesichtsbehandlungfür Sie o<strong>der</strong> Ihn) und eine Wellness-Tageskarte.Sie haben trotzdem nicht das passendePräsent gefunden? Schenken Sie individuell!MeridianSpa bietet zusätzlich Gutscheine fürTageskarten (30 Euro) o<strong>der</strong> Angebote aus demBodycare-Bereich wie z. B. die 75-minütige HotStone Massage (80 Euro) an. Auch Wertgutscheineüber einen frei wählbaren Betrag sin<strong>der</strong>hältlich. Alle Gutscheine lassen sich bequemim E-Shop auf www. meridianspa.de bestellenund können an eine Wunschadresse geschicktwerden. Zudem gibt es sie direkt an <strong>der</strong> Rezeptionin jedem <strong>der</strong> vier MeridianSpa.Last-Minute-Tipps: Die Gutscheine und Verwöhnpaketezu Weihnachten sind täglich bisSilvester erhältlich. Zudem können Sie sie amheimischen PC selbst ausdrucken!Nicht nur zum Beginn eines neuen Jahrestragen sich Menschen mit gutenVorsätzen. Für viele sind die „guten Vorsätze“zu einem ständigen Begleitergeworden. Ihre Umsetzung scheitert oftschon an den gegebenen Voraussetzungen.Schloss Warnsdorf hat es sichzur Aufgabe gemacht, Ihnen einenidealen Rahmen mit optimalen Bedingungenzu schaffen, in welchem IhreVorsätze eine Chance zur Verwirklichungbekommen.Denn so unterschiedlich die Vorsätze<strong>der</strong> Menschen auch sein mögen, einGrundtenor ist oft allen gemeinsam.Man möchte zufriedenstellen<strong>der</strong> undverantwortungsvoller mit seiner verbleibendenLebenszeit umgehen.Vielleicht möchten Sie mehr Sporttreiben, weniger Alkohol trinken o<strong>der</strong>mit dem Rauchen aufhören? Vielleichtmöchten Sie Zivilisationskrankheitenwie Übergewicht, Bluthochdruck, Er -schöpfungszuständen u.v.m. mit verän<strong>der</strong>terLebensführung o<strong>der</strong> gesün<strong>der</strong>erErnährung begegnen?Welches Vorhaben Sie auch immerverwirklichen möchten, eine geeignetereUmgebung als Schloss Warnsdorfkann man sich dafür kaum vorstellen.Wir bieten Ihnen die ruhige und dochanregende Atmosphäre für den Neuanfang,den Sie sich wünschen. Unserequalifizierten Mitarbeiter und Ärzteunterstützen Sie mit Rat und Motiva -tion, und die Klinik bietet vielfältigeMöglichkeiten für Entspannung undAktivität. Und, was noch viel wichtigerist: Sie finden hier nicht nur Menschen,die Sie bei Ihrem Vorhaben nach Kräftenunterstützen, son<strong>der</strong>n ebenso Menschen,die das gleiche Ziel haben wieSie: Sich selbst nachhaltig etwas Guteszu tun!Schloss Warnsdorf, 1910 in <strong>der</strong> Arteines englischen Herrensitzes erbaut,ist eine stilvoll eingerichtete, persönlichgeführte Privatklinik mit dem Charaktereines gehobenen Hotels. In <strong>der</strong> zauberhaftenLandschaft Ostholsteins liegtes inmitten seines denkmalgeschütztenSchlossparks, direkt am HemmelsdorferSee.Seit den 50er Jahren werden inSchloss Warnsdorf „Heilfastenkurennach Buchinger“ durchgeführt. Ergänzendzur Heilfasten- und Ernährungs -therapie umfasst das Klinikkonzeptpräventiv-medizinische und naturheilkundlicheDiagnostik und Therapien(z.B. Akupunktur, Homöopathie, Neuraltherapie),welche die Regulationsfähigkeitund Stressresistenz des Organismusverbessern und das Wohlbefindensteigern. Weitere Informationenunter: www.schloss-warnsdorf.de33


4. Norddeutscher Wirtschaftstag 2013Norddeutscher Wirtschaftstag (NWT) am25. und 26. April 2013 in BremerhavenNeue Chancen für die HanseregionMit dem Norddeutschen Wirtschaftstag (NWT) soll die Hanseregion alsnorddeutscher Wirtschaftsraum gestärkt werden. Die gemeinsameVeranstaltung <strong>der</strong> Landesverbände Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nie<strong>der</strong>sachsen und Schleswig-Holstein findet im Turnusvon zwei Jahren statt. Erstmals 2006 in Hamburg, 2008 in Hannoverund 2010 in Rostock-Warnemünde, treffen sich die Mitglie<strong>der</strong> aus <strong>der</strong>Region im kommenden Jahr in Bremerhaven.Unter dem Motto „Hanseregion: Grenzenlosstark“ setzen sich die fünf norddeutschenLandesverbände auf dem4. Norddeutschen Wirtschaftstag fürein stärkeres Zusammenwachsen desWirtschaftsraumes im Norden ein.Durch die Europäisierung und Globalisierung<strong>der</strong> Wirtschaft steht die Nordregionin unmittelbarem Wettbewerbzu an<strong>der</strong>en Regionen. Die Herausforde -rungen, die sich daraus ergeben, wollenwir meistern, die Chancen nutzen.Inhaltlich hat <strong>der</strong> NorddeutscheWirtschaftstag drei Schwerpunktthemen:Energie, maritime Infrastrukturund Fachkräftemangel. Alle drei sindfür die gesamte Region von beson<strong>der</strong>erBedeutung.Der Norddeutsche Wirtschaftstag2013, zu dem rund 400 Teilnehmer er -war tet werden, findet im architektonischmarkanten und direkt am Weserdeichgelegenen Atlantic Hotel SailCity statt. Die Landesvorsitzende des<strong>Wirtschaftsrat</strong>es Bremen, Imke Goller-Wilberg, wird die Tagung eröffnen.Mit beson<strong>der</strong>er Spannung wird <strong>der</strong>Vortrag von Karl Gernandt, Chairmandes Logistikkonzerns Kühne & NagelInternational AG, erwartet. Gernandtspricht zum Thema Maritime Wirtschaft.Zu den Schwerpunkten folgendrei Podien, die mit hochkarätigenAkteuren aus Wirtschaft und Politikbesetzt sind.Im Mittelpunkt des Podiums „Off -shore-Windenergie“ steht die Dis kus -sion um die <strong>Energiewende</strong>. Dabei stehenwe<strong>der</strong> das Ob noch die gesellschaftspolitischeEntscheidung für einzelneEnergieträger im Fokus. Kritischhinterfragt werden sollen vielmehr dieUmsetzbarkeit <strong>der</strong> Maßnahmen unddamit nicht zuletzt auch die Finanzierungeines Fahrplans für die <strong>Energiewende</strong>.Beim Podium maritime Infrastrukturgeht es um die Verteilung <strong>der</strong> vomBundeshaushalt bereitgestellten Mittel.Norddeutschland ist mit seinen Häfenauf einen funktionsfähigen Nord-Ostsee-Kanalangewiesen, wäh rend Nordrhein-Westfaleneine be schleu nig teFoto: Atlantic Hotel Sail CityDer Tagungsort des 4. NWT: Das Atlantic Hotel Sail City in Bremerhaven34 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


PR-Bericht – ReisenLandverbindung an den konkurrierendenHafen Rotterdam an strebt. Wasbedeuten diese beiden Alternativen fürdie Wertschöpfung in Deutschland?Damit die deutsche Wirtschaft langfristigihren hohen Stellenwert in <strong>der</strong>Welt halten und ausbauen kann, müssenvorhandene Defizite beim Humankapitalüberwunden werden. Nebenden Fragen rund um Bildung und Ausbildungsowie um die Anwerbung vonFachkräften aus dem Ausland, gibt eseinen weiteren Aspekt, mit dem sich dasPodium Fachkräfte und Demographiebeschäftigen wird: Wie kann das vorhandeneLeistungspotential besser ausgeschöpftwerden? Wie lassen sich Kompetenzenbesser vernetzen? WelcheRolle spielen Verän<strong>der</strong>ungen in den Ar -beitsprozessen und <strong>der</strong> Organisation?Eine unterhaltsame Abendveranstaltungauf <strong>der</strong> Piazza im Mediterraneo,dem Erlebnis-Einkaufszentrum indirekter Nachbarschaft des AtlanticHotels Sail City, zum Thema „Visionenfür die Zukunft“ rundet das Programmab. Als Gäste werden weitere interessantePersönlichkeiten aus Politik undWirtschaft erwartet.Am 26. April 2013, dem zweiten Tagdes NWT, gibt es die Möglichkeit, dasContainerterminal in Bremerhaven zubesichtigen. Mit einem Bus geht esdirekt ins Hafengelände. Dort bekommtman einen Eindruck von den riesigenFlächen des Autoumschlags und <strong>der</strong>Verladung von Offshore-Komponenten.Auch die Besichtigung des ClustersWindenergie/Offshore im Fischerei -hafen mit <strong>der</strong> Vielzahl von Betrieben<strong>der</strong> Windenergie steht zur Besichtigungauf dem Programm.Der Norddeutsche Wirtschaftstagim April 2013 ist ein weiterer Schritt zurStärkung <strong>der</strong> Hanseregion. Es gilt, dieBündelung <strong>der</strong> Kräfte aus Politik undWirtschaft zur weiteren wirtschaftlichenEntwicklung <strong>der</strong> Nordlän<strong>der</strong> voranzutreiben.Wir freuen uns auf Ihre Teilnahmeam 4. NWT. Die Einladungen gehenIhnen rechtzeitig zu.Susanne GrobienLandesgeschäftsführerinLandesverband BremenLetzte Runde für A-RosaJubiläumsangeboteIm Dezember können sich A-ROSA Reisendebis zu 900 Euro Frühbucher -ermäßigung sichern. Das Angebot giltfür die 15-tägigen Route Intensive Reisenauf <strong>der</strong> Rhône sowie die 17-tägigenDonau Delta Reisen 2013.Zehn Monate lang jeden Monat in2012 ein neues, attraktives Reise-Angebotbei <strong>der</strong> A-ROSA Flussschiff GmbH.Was im März 2012 als Jubiläums-Aktionim Rahmen des 10-jährigen begann,geht nun in die zehnte und damit letzteRunde. Für Gäste, Kunden und Reisebürosbedeutet das: ein limitiertesAngebot, das Reisefieber und die Lustauf Schiff gleichermaßen weckt.Für den kommenden Monat De -zem ber gilt, dass alle Gäste, die vom01. bis 31. Dezember 2012 eine 15-tägigeA-ROSA SELECT Reise für die Saison 2013auf <strong>der</strong> Rhône bzw. eine 17-tägige A-ROSA SELECT Reise auf <strong>der</strong> Donaubuchen, den doppelten Frühbucherrabatterhalten.Bei den Routen Intensive Abfahrtenauf <strong>der</strong> Rhône sind dies 600 Euro Preisvorteilpro Person, bei den Donau DeltaAbfahrten 900 Euro. Für alle an<strong>der</strong>enReisen gelten zudem bis Ende Februar2013 Frühbucherrabatte von bis zu 450Euro pro Person und bis zu 200 Euro beiden 8-tägigen Reisen.Durch Frankreich reisen und denCharme des Landes und die Natur nochintensiver erleben: 15 Tage Route Intensive,4. Mai 2013 und 24. August 2013,A-ROSA LUNA. A-ROSA SELECT Preisab/bis Lyon ab 1.699 Euro pro Person in<strong>der</strong> Doppelaußenkabine Kategorie S,inkl. doppelter Frühbucherermäßigung,Voll pensionPlus und Nutzung des SPAundFitnessbereichs.Die Donau entlang bis zum Schwar -zen Meer und dem Kilometer 0: 17 TageDonau Delta, Reisezeitraum April bisAugust 2013, A-ROSA MIA. A-ROSASELECT Preis ab/bis Passau ab 1.499Euro p.P. in <strong>der</strong> DoppelaußenkabineKategorie S, inkl. doppelter Frühbucherermäßigung,VollpensionPlus undNutzung des SPA- und Fitnessbereichs.Beratung und Buchung im Reisebüro,unter Telefon 0381-202 6001 o<strong>der</strong>unter www.a-rosa.de.Die A-ROSA Flussschiff GmbH mitSitz in Rostock ist mit ihren mo<strong>der</strong>nenFlusskreuzfahrtschiffen auf dieDonau, Rhône/Saône sowie Rhein/Main/Mosel spezialisiert und bietetvielfältige Themenreisen zu Kultur,Golf und Genuss. Mit einem innovativenKonzept aus legerem aber stilvollemWohlfühlurlaub, vielfältigemFreizeitprogramm und luxuriöserAusstattung bieten die zehn mo<strong>der</strong>nenPremium-Schiffe Kreuzfahrtenauf den schönsten Flüssen Europas.35


Hamburger Schul- und BildungspolitikPausengesprächeSchule heute: Können und Wisseno<strong>der</strong> Spass und Unterhaltung?Das Thema „Schule und Bildung“wird auch künftig von großergesellschaftlicher Bedeutung sein.Das zeigte eine Podiumsdiskussionim Rahmen <strong>der</strong> Reihe PAUSEN -GESPRÄCHE im Sep tember.Sabine Rheinhold, freie Journalistin undMo<strong>der</strong>atorin (ehemals NDR), mo<strong>der</strong>iertedie Gesprächsrunde mit Karin Brose,Studienrätin <strong>der</strong> Lessing-Stadtteilschu -le, Ulrich Mumm, ehemaliger Schulleiterdes Gymnasiums Allee in Altona,Norbert Rosenboom, Leiter des Amtesfür Bildung und Dirk Kring, LeiterBerufsausbildung bei <strong>der</strong> HamburgerHochbahn AG.Karin Brose bemerkte, dass dieSchüler einer Jahrgangsklasse in Stadtteilschuleninzwischen fünf unterschiedlicheLernniveaus aufweisenwürden und sie wenig Motivation undInteresse am Unterricht zeigten. Darüberhinaus habe sie eine zunehmendeRespektlosigkeit gegenüber den Lehrernbeobachtet.Ulrich Mumm vertrat den Standpunkt,dass Schule sich mit den verän<strong>der</strong>tenGegebenheiten auseinan<strong>der</strong> -setzen müsse. Seine Vorstellung von„guter Schule“ formulierte er in siebenFor<strong>der</strong>ungen:1. Schule darf nicht zu groß sein, je<strong>der</strong>muss jeden kennen.2. Das Schulgebäude muss in Ordnungsein.3. Die Schüler müssen Realerfahrungenaußerhalb des Schulalltags machen.4. Schule muss sich neben den Lehrplä -nen große Dinge (Reisen, Forschungen,Partizipation) vornehmen.5. Die Lehrer müssen ein Interesse amFortkommen und Erfolg <strong>der</strong> Schülerhaben: Gute Schule steht und fälltmit ihren Lehrern.6. Die Lehrer müssen neben aller Ernsthaftigkeitauch Humor haben.7. Neben den literarischen und naturwissenschaftlichenAufgabengebietengehören auch die Künste in dieSchule.Alle Diskussionsteilnehmer teiltendie Auffassung, dass Betriebspraktika,Praxistage und Praxislerntage mitBlockwochen als Kooperation zwischenSchule und Unternehmen eine sinnvolleund notwendige Maßnahme fürSchüler ab Klasse 7 darstellen. Dabeimachen Schüler Erfahrungen in <strong>der</strong>Berufs- und Arbeitswelt, die sich positivauf ihr Verhalten und ihre Motivation in<strong>der</strong> Schule auswirken.Die Verantwortung für die Kin<strong>der</strong>erziehungdarf nicht gänzlich auf dieDiskutierten beim Pausengespräch: Karin Brose, Ulrich Mumm und Dirk Kring (v.l.)Norbert Rosenboom betonte die Wichtigkeit<strong>der</strong> Beziehung zwischen Lehrerund Schüler. Schule bedeutet Wissenund Spaß, wobei es seiner Meinungnach den Spaß nur nach <strong>der</strong> Anstrengunggibt. Der Staat hat zwei Dinge zuverkaufen: „Köpfe und Haltung“. Wo esgroße Probleme gibt, muss es möglichsein, neue Wege zu gehen. Die heutigeAutonomie <strong>der</strong> Schulen ermöglichtes diesen, individuelle Lösungen zufinden.Als Vertreter <strong>der</strong> Wirtschaft, <strong>der</strong> inseinem Unternehmen verantwortlichfür die berufliche Ausbildung <strong>der</strong>Jugendlichen ist, stellte Dirk Kring fest,dass es eine hohe Diskrepanz innerhalbdes Leistungsniveaus einzelner Schulengebe. Da es jedes Jahr eine große Anzahlvon Bewerbern gibt, hat das Unter -nehmen keine Probleme, Ausbildungsplätzemit guten Schulabgängern zubesetzen.Schule übertragen werden. Eltern undSchule müssen sich wie<strong>der</strong> verstärkt aufihre Aufgaben konzentrieren. Eltern sindverantwortlich für die Erziehung ihrerKin<strong>der</strong>. Und Schule muss sich auf dieVermittlung unverzichtbaren Grundwissensbesinnen.Einigkeit bestand in <strong>der</strong> Überzeugung,dass kleinere Schuleinheiten (bismaximal 700 Schüler) durch ihre bessereÜberschaubarkeit die Beziehungenzwischen Lernenden und Lehrendenpositiv beeinflussen. Darüber hinauswurden Zweifel laut, ob <strong>der</strong> momentanin Hamburg eingeschlagene Weg desjahrgangsübegreifenden Lernens, <strong>der</strong>Inklusion, des individualisierten Unterrichts,des Nicht-Sitzenbleibens und <strong>der</strong>Kompetenz-Orientierung in Zukunftgarantieren kann, dass Schule ausbildungsfähigeSchulabgänger entlässt.Marion Jürgens & Claudia LudwigLeiterinnen <strong>der</strong> Pausengespräche36 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


LandesfachkommissionInformations- und TelekommunikationstechnologieCloud Computing,<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>neWachstums- undInnovationstreiberCloud Computing entstand Mittedes letzten Jahrzehnts. Firmen mitschnell wachsendem und dazustark schwankendem Internet -bedarf (z.B. während des Weihnachtsgeschäfts)waren zunehmendauf eine immer umfang -reichere eigene Rechnerstrukturangewiesen. Die hierfür erfor<strong>der</strong>lichenInvestitionen entfallen beimCloud Computing. Die notwen -digen Dienstleistungen könnenstattdessen bei einem Netzwerkaus verschiedenen Anbietern, dieweltweit verstreut sein können,gemietet werden.Die Daten und Anwendungen werdendann nicht mehr auf einem lokalenRechner o<strong>der</strong> in einem Firmenrechenzentrumbearbeitet, son<strong>der</strong>n über einenAnbieter (z.B. Google) an ein fremdesNetzwerk übergeben, dessen IT-Infrastrukturfür den Nutzer undurchsichtigbleibt (deshalb spricht man auch voneiner „Rechnerwolke“). Der Nutzer zahltnur entsprechend dem tatsächlichenNutzungsgrad beziehungsweise Verbrauch.Die Dienste sind dauernd abrufbar.Durch den Poolingeffekt <strong>der</strong> verstreuten„Cloud“- Anbieter entstehen erheblicheVorteile. Vor allem verfügt CloudComputing über eine massive Skalierbarkeit(d.h., das System kann sichdurch Aktivierung von Ressourcenselbst starken Belastungsschwankungenan passen). Das gilt auch für an<strong>der</strong>eKomponenten wie Programme o<strong>der</strong>Prozess orkerne. Schließlich ist dieSpeicher kapazität fast unbegrenzt.Vorteile für die Wirtschaft ergebensich vornehmlich bei Unternehmen, dieeine stark schwankende Nachfragebefriedigen müssen. Betroffen sindvolatile Geschäftsfel<strong>der</strong>, die externenAnfor<strong>der</strong>ungen umgehend entsprechenmüssen, wie beispielsweise die Logistik.Normalerweise müsste man eine Rechnerkapazitätvorhalten, die für die Lastspitzenausgelegt ist. Cloud Computingkann dagegen die notwendige Kapazitätbedarfsgetrieben, kurzfristig undvariabel den tatsächlichen Anfor<strong>der</strong>un -gen anpassen; denn dank <strong>der</strong> Flexi bili -tät und Skalierbarkeit <strong>der</strong> Cloud ist dieBereitstellung benötigter Ressourcengünstig und einfach zu bewerkstelligen.Auch kleinere Unternehmen könnenvon <strong>der</strong> Auslagerung ihrer IT-Anwendungenprofitieren, wenn sie zum Beispielgroße Datenmengen speichernmüssen. Das Bundesministerium fürWirtschaft und Technologie hat zudemein Programm „Trusted Cloud“ gestartetmit dem Ziel, innovative, sichereund rechtskonforme Cloud-Computing-Lösungen zu entwickeln, die sich insbeson<strong>der</strong>efür den Mittelstand eignen(Ergebnisse 2015).Das neue, weltweite System wirftnaturgemäß sowohl rechtliche Problemeals auch Sicherheitsfragen auf, diesehr komplex sind.Ein Hauptproblem ist die Daten -sicherheit. Hier gilt die Frage, den Zu -griff Dritter während <strong>der</strong> Übermittlungzu verhin<strong>der</strong>n, als gelöst. Offen ist dagegennoch das Problem, dass die Administratorendes jeweiligen Cloud-Anbieters(z.B. Google) Einblick in die privatenDaten von Nutzern haben, insbeson<strong>der</strong>e auch in Social Media-Daten, diespeziellen Bestimmungen und Rechten<strong>der</strong> Betroffenen unterworfen sind. Jein ternationaler das Vertrags- und Leis -tungsgeflecht ist, desto vielfältiger sinddie Probleme, auch in organisatorischerund technischer Hinsicht. Für Unternehmenohne eigene Rechtsabteilungist eine umfassende – auch detaillierte– und vollständige Leistungsbeschreibungein wichtiger Aspekt. Ungeklärtist auch die Frage, was mit den Daten in<strong>der</strong> Cloud passiert, wenn <strong>der</strong> Anbietereines Dienstes Insolvenz anmeldet.Aus <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Kommission ITKDie Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kommission sindweiterhin damit beschäftigt, die Beiträgefür die neue Studie (die 6.) zu erstellen.Zudem hat sich die Kommissionmit folgenden Themen beschäftigt:„Die Deutsche Unternehmerbörse“, <strong>der</strong>„Sozial Media Burnout“ und „Freiheitim Internet / Datenschutz im digitalenZeitalter“.Weitere Themen werden sein: „SmartCity Hamburg – Nutzung intelligenterIT- und Energiesysteme in Hamburg“,sowie „E-Commerce – Hebt <strong>der</strong> digitaleHandel den stationären Handel ausden Angeln?“.Ludolf Baron von LöwensternVorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> LandesfachkommissionITK37


PR-Bericht – ITKInitiative IT und Mensch:Analyse des E-Mail-StressStarkeDurchdringungdes maritimenSektorsEnde Oktober begrüßten die Ham -burger E&Y-Partner, Bernd Richter,Helmut Rundshagen und Carl-HeinzKlimmer, knapp 30 Entscheidungsträgerdeutscher Reede reien (<strong>der</strong>Region Nord-Ost) zum 1. HamburgerShipping Workshop „Kurs halten in<strong>der</strong> Krise“.Seit 20 Jahren ist Andreas Peters einechter IT-ler, machte Installationenund Software-Schulungen, hieltSeminare und ist Spezialist für strategischeIT- und Prozessberatung.Seit 2007 sitzt er mit seiner FirmaFluctus IT GmbH im hit-Technoparkin Hamburg-Harburg, beschäftigt 14Mitarbeiter und hat so renommierteKunden wie die Humboldt-UniversitätBerlin, die VGH-VersicherungHannover o<strong>der</strong> die HamburgerSymphoniker.„Technik wird ganz unterschiedlich aufgenommenwird“, sagt Peters, „einigehaben Spaß, sind neugierig und wollenalles wissen. An<strong>der</strong>e sehen es als Gräuelan, sich mit Medien und Technikimmer wie<strong>der</strong> befassen zu müssen“.Peters weiß, dass IT Probleme macht:immer neue Softwareprodukten, erweitertenFunktionen, noch komplexer undundurchschaubarer. Ganz zu schweigenvon den Geräten, die in immer kürzererZeit die Vorgänger-Modelle ablösen.Wer soll da noch durchsteigen? Undsollte die Technik nicht <strong>der</strong> Helfer desMenschen sein – und nicht Teil des Problems?Um diesen Fragen auf den Grundzu gehen und die Belastung des Menschenin <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Arbeitswelt zuanalysieren, gründete Andreas PetersAnfang 2012 die „Initiative IT undMensch“. Bereits die erste repräsentativeUmfrage deckte auf, dass die meistenMitarbeiter aber auch die Entschei<strong>der</strong>in den Firmen von <strong>der</strong> Technikhäufig überfor<strong>der</strong>t sind. Dennochbestehen viele Chefs darauf, dassSmartphone stets angeschaltet sindund man seine Mails rund um die Uhrchecken muss. Psychischer Druck, <strong>der</strong>bis zu einem totalen Burn-out führenkann.Die Initiative IT und Mensch undeine Gruppe von Studenten aus demBereich Wirtschaftspsychologie <strong>der</strong> LeuphanaUniversität Lüneburg arbeiten<strong>der</strong>zeit an einer umfassenden Studieüber die Überlastung durch E-Mails.Bis zu 300 betroffene Mitarbeiter, allesE-Mail-Geschädigte aus regionalenUnternehmen, werden interviewt. DieAntworten sollen Aufschluss geben,welche Arbeiten zu Frust o<strong>der</strong> sogar zuseelischen Krankheiten führen können,und welche Möglichkeiten es gibt, Mitarbeiterzu motivieren. Die Ergebnisse<strong>der</strong> Studie fließen in einen Ratgeberüber den täglichen Umgang mit E-Mails ein, an dem Andreas Peters <strong>der</strong>zeitarbeitet.pbwww.it-und-mensch.deDas Ernst & Young Team stellte dasThema ganzheitlich vor und zeigte indrei ineinan<strong>der</strong>greifenden Vorträgen –d.h. von <strong>der</strong> handelsrechtlichen, steuerlichenund betriebswirtschaftlichenSeite – praktische Überlebensstrate gienauf, um die Fortführung des Ge schäfts -betriebes von Ree<strong>der</strong>eien vor dem Hintergrund<strong>der</strong> fortlaufenden Krise undkaum mehr zur Verfügung stehendenFremdkapital zu ermöglichen:■ Wie wirkt sich die anhaltendeMarktschwäche auf die Jahresabschluss-Erstellungaus?■ Welche steuerlichen Fußangeln sindbei <strong>der</strong> Reorganisation von Schifffahrtsunternehmenzu beachten?■ Was sind die Erfolgsfaktoren fürden Restrukturierungs-Prozess vonSchifffahrtsunternehmen?Spannende Prognosen und hiermitGe sprächs-Impulse zur Entwicklung<strong>der</strong> Branche gab Paul Dowell, Head ofResearch bei Howe Robinson in Hamburg,mit seinem Vortrag „Der Schifffahrtssektor– Quo Vadis?“ Eindrucksvollstellte Dowell die zu erwartendenschwierigen Entwicklungen <strong>der</strong> nächs -ten Jahre vor und gab den Teilnehmerneinen sorgenvollen Ausblick für 2013mit auf den Weg.Ein anschließendes Get-Togetherbot den geselligen Rahmen um dieThemen und Best-Practice-Beispielevertiefend auszutauschen und zu diskutieren.Nach dem erfolgreichen Auftakt soll<strong>der</strong> Workshop im Juni 2013 fortgesetztwerden mit dem Ziel diesen als wei tereFachveranstaltung, neben dem „TraditionellenMaritimen Spargelessen“ vonErnst & Young, zu etablieren.38 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


Berichte aus dem Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>JUNGER WIRTSCHAFTSRATHaushaltsgesprächezum FrühstückAusgabenkürzungen, Sparpakete, Schul -denabbau. Die Staaten <strong>der</strong> EuropäischenUnion, allen voran die Euro-Mitgliedslän<strong>der</strong>,müssen ihre Haushaltspolitik neuordnen. Die Krise hat gezeigt, dass es eineFinanzierung öffentlicher Ausgaben aufPump dauerhaft nicht mehr geben kann.Gemeinsam mit dem HamburgerBundestagsabgeordneten und HaushaltsexpertenRüdiger Kruse MdB diskutierte<strong>der</strong> Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong> im Septemberbeim Frühstücksgespräch überdie anstehenden Haushaltsberatungenund den Kurs von BundesfinanzministerDr. Wolfgang Schäuble MdB.Die deutsche Bundesregierung gehtdabei mit <strong>der</strong> im Grundgesetz verankertenSchuldenbremse beispielhaft voran.Doch gerade in wirtschaftlich turbulentenZeiten muss sich <strong>der</strong> Staat Spielraumfür Investitionen in die Infrastrukturbewahren.Kruse berichtete mit vielen Beispielenund Anekdoten über die traditionellenHaushaltsberatungen im DeutschenBundestag. Der Tenor in <strong>der</strong> anschlie -ßenden Diskussionsrunde war deutlich:Die Schuldenbremse muss so schnell wiemöglich eingehalten werden, eine Ausgabenpolitikzu Lasten kommen<strong>der</strong>Generationen darf es nicht mehr geben.Schieben wirdie Dateneinfach in dieWolkeThomas MickeleitDirector of Communications undMitglied <strong>der</strong> Geschäftsführung<strong>der</strong> Microsoft Deutschland GmbHMit <strong>der</strong> Veranstaltungsreihe „GründungsmotorInternet“ nimmt sich <strong>der</strong>Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong>zeit dem ThemaNetzpolitik an. Im Oktober ging esdabei um die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong>Arbeitswelt und insbeson<strong>der</strong>e um dasThema Cloud-Computing. Gastgeberdes Abends war die Firma MicrosoftDeutschland GmbH.Immer schnellere Datenverbindungenund immer ausgeklügeltere Softwarelösungenmachen es heute auchfür Grün<strong>der</strong> und kleinere Unternehmenmöglich, sicher und preiswert Cloud-Lösungen im Arbeitsalltag zu nutzen.Dabei werden die Daten nicht mehr aufdem eigenen Computer gespeichert,son<strong>der</strong>n liegen auf einem externen Serverund können sowohl von stationärenPCs als auch von mobilen Endgerätenje<strong>der</strong>zeit abgerufen und bearbeitetwerden. Die Daten werden in die sogenannteWolke geschoben.Thomas Mickeleit, Director of Communicationsund Mitglied <strong>der</strong> Ge -schäftsführung <strong>der</strong> Microsoft DeutschlandGmbH, hatte den Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>in die Hamburger Nie<strong>der</strong>lassungdes US-Softwarekonzerns eingeladen,um über Innovationen in <strong>der</strong> IT-Branche und die Chancen für jungeGrün<strong>der</strong> zu diskutieren. VorstandsmitgliedCarsten Ovens übernahm dieMo<strong>der</strong>ation des Abends. Im Anschlussan den offiziellen Teil wurde die Diskussionbei Snacks und kalten Getränkenvertieft.Carsten OvensKampf gegen den schwarzen HautkrebsDer Fleur Hiege-Gedächtnispreis 2012wurde zum sechsten Mal im Rahmeneiner festlichen Veranstaltung von<strong>der</strong> Hiege-Stiftung gegen Hautkrebsim Anglo-German Club in Hamburgvergeben. Der mit 10.000 Euro do -tierte Preis ging an den 38-jährigenPreisträger, Dr. Benjamin Weide von<strong>der</strong> Universitätshautklinik Tübingen.Die Stiftung för<strong>der</strong>t Forschungsvorhabenzur Diagnostik und Behandlungvon Hautkrebs sowie Studienzur individualisierten Therapie desPreisträgerDr. Benjamin WeidePR-Berichtschwarzen Hautkrebses. Mit <strong>der</strong> Vergabedes Preises för<strong>der</strong>n die Ehe leuteAstrid und Dr. Wolfgang Hiege nichtnur junge Forscher und Forsche -rinnen, son<strong>der</strong>n unterstützen auchInstitutionen, Organisationen undProjekte, die an Hautkrebs erkranktenPatienten und <strong>der</strong>en Angehörigenhelfen.Ausführliche Informationen überdie engagierte Arbeit <strong>der</strong> Stiftung findenSie auf <strong>der</strong> Webseite:hiege-stiftung-gegen-hautkrebs.de39


Berichte aus dem Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>JUNGER WIRTSCHAFTSRATZukunft aktiv gestaltenJunger Wirtschaftstag 2012 in HamburgMehr als 200 Mitglie<strong>der</strong> und Gäste desJungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>es aus <strong>der</strong> gan -zen Republik trafen sich zum JungenWirtschaftstag 2012 in Hamburg. ReneS. Spiegelberger, bis zur Wahl Bundesvorsitzen<strong>der</strong>des Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>es,eröffnete die Veranstaltung: „UnserBlick muss in die Zukunft schweifen:Angesichts des demographischen Wandelssetzt sich <strong>der</strong> Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong>dafür ein, dass die sozialen Sicherungssystemeangepasst, die Haushal-Die Kampfkandidatur zwischen denbeiden Kandidatenteams umNils Freimuth und Dr. Peter Wendesorgte bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlungdafür, dass kein Platz unbesetzt bliebNeumitglie<strong>der</strong>zuwachs in 2012 und hatdamit nach <strong>der</strong> Beitragsanpassung dieTrendwende bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>entwicklungherbeigeführt.Florian Eilken, Landesvorsitzen<strong>der</strong>Junger <strong>Wirtschaftsrat</strong> Hamburg, be -grüßte die Gäste: „Ich bin überwältigtvon <strong>der</strong> großen Zahl <strong>der</strong> Teilnehmer undsicher, dass unser Wirtschaftstag vielespannende Diskussionen bereit hält.“Marcus Weinberg MdB, Landesvorsitzen<strong>der</strong><strong>der</strong> <strong>CDU</strong> Hamburg sagte: „SeitRene S. Spiegelberger übergibt denJungen <strong>Wirtschaftsrat</strong> mit einer starkeninhaltlichen Bilanz und klarenWorten an seine Nachfolger. Als Delegierterim Gesamtverband wird erHamburg künftig im Bundesvorstandvertreten.Florian Eilken, Landesvorsitzen<strong>der</strong>Hamburg mit seinerMannschaft für denJungen WIrtschaftstag in<strong>der</strong> Hansestadt: ThomasScheffel, Dirk UlrichNaumann zu Grünbergund Rene S. Spiegelbergerte für neues Wachstum saniert undeine exzellente Bildungspolitik fürmehr Arbeitsplätze betrieben wird. Dieganz großen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong>zeitsind jedoch die <strong>Energiewende</strong> unddie EU-Staatsschuldenkrise, die wirüberwinden müssen.“ Neben einerstarken inhaltlichen Arbeit attestierteihm auch Generalsekretär WolfgangSteiger in seiner Rede eine bemerkenswerteBilanz seiner Amtszeit. Nebendem Mitglie<strong>der</strong>wahlrecht setzte er alsBundesvorsitzen<strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em dieNamensän<strong>der</strong>ung in Junger <strong>Wirtschaftsrat</strong>durch. Spiegelberger übergibtden Verband mit über 25 Prozenteinem Jahr wird an <strong>der</strong> Elbphilharmonienicht mehr gebaut, die Elbvertiefungliegt auf Eis und St. Pauli steht aufdem Abstiegsplatz. Hamburg hat sichseit <strong>der</strong> Wahl verän<strong>der</strong>t. Die Dynamikgeht verloren, <strong>der</strong> jetzige Senat hat keineKonzepte. Wir brauchen junge Wirtschaftsvertreter,die uns unterstützen.“„Der Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong> hat sichals Stimme <strong>der</strong> Wirtschaft bewährt. Ersteht für Kampagnefähigkeit und hatmit seiner Kommission Junge Generationein Gremium, das sich mit <strong>der</strong>Zukunft beschäftigt“, sagte WolfgangSteiger. Noch seien Bildungssys tem undInfrastrukturen gut und DeutschlandChristian Lindner und Rene S. Spiegelbergermit Nils Freimuthhabe mit <strong>der</strong> Sozialen Marktwirtschaftdas beste Gesellschaftssystem. Leistungswettbewerbund Eigenverantwortungdürften nicht zu Worthülsenverkommen. Man müsse daran arbeiten,jungen Leuten eine Lebensperspektivezu geben. Es gehe um Freiheit,Demokratie, Demonstrationsfreiheitund die Gleichberechtigung von Mannund Frau.„Wir müssen den Menschen sagen,dass es uns heute besser geht. Die Globalisierunghat uns Vorteile gebracht.Freiheit, Menschenrechte, Demokratiesind nicht selbstverständlich. Wir müssenbei allen Themen an die Wurzelnran – ob <strong>Energiewende</strong> o<strong>der</strong> Rente.Hier haben sich bisher kaum jungeMenschen zu Wort gemeldet“, so Dr.Carsten Linnemann MdB, stellvertreten<strong>der</strong>Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Jungen Gruppe<strong>der</strong> <strong>CDU</strong>/CSU-Bundestagsfraktion.„Wenn die <strong>Energiewende</strong> funktionierensoll, müssen wir uns damit in -40 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


die eigentlich niemand will und die wirnicht bezahlen können.“ Nicht neuesoziale Wohltaten sollten im Wahlkampfverteilt werden, son<strong>der</strong>n faireRegeln sowie ein gutes Recht müsstenals Wahlversprechen ausreichen, wennDeutschland zu ausgeglichenen Haushaltenkommen wollte.tensiver auseinan<strong>der</strong>setzen. Die JungeGeneration bezahlt den Ausstieg aus<strong>der</strong> Kernkraft, die Endlagerung von Plutoniumund die Forschung für Erneuerbare.Da müssen jetzt im Sinne <strong>der</strong>Generationengerechtigkeit Kompromissegeschlossen werden“, for<strong>der</strong>teNils-Oliver Freimuth in seiner Antrittsredeals neuer Bundesvorsitzen<strong>der</strong> desJungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>es.„Eine gute Sozialpolitik ist eine guteHaushalts- und eine solide Ordnungspolitik“,ist Rüdiger Kruse MdB, Mitglieddes Bundesfachausschusses Klima-,Um welt- und Energiepolitik <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>Deutschlands überzeugt. „Bei <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong>haben wir den Zeitpunkt verpasst,als nach Fukushima 95 Prozent<strong>der</strong> Deutschen den Ausstieg aus <strong>der</strong>Kernkraft wollten, zu sagen, wenn ihrdas wollt, wird es teuer.“Die aus Wirtschaft und Politik hochkarätigbesetzten Podien standen unterden Überschriften „Freies Unternehmertumin Europa: Ausbruch aus überborden<strong>der</strong>Bürokratie und Staatsdirigismus“sowie „Gründungsmotor Internetwirtschaft– Welche Rahmenbedingungenbrauchen wir?“„Sich um die Menschen in <strong>der</strong> Re -gion zu kümmern, ihnen zuzuhören –Kunden sowie Mitarbeitern – ist gelebteMitmenschlichkeit und schafft Wettbewerbsvorteilein einer globalisiertenWelt“, beschreibt Cord Wöhlke, Ge -schäfts führen<strong>der</strong> Gesellschafter, IwanBudnikowsky GmbH & Co. KG., die Un -ternehmenskultur seiner Traditionsdro -gerie, mit <strong>der</strong> er zum Hamburger Un -ter nehmer des Jahres 2012 ernanntwurde. Er setze auf Regionalität, Nachhaltigkeitund zufriedene Mitarbeiter.„Jeden Tag Gutes tun“ sei das offizielleMotto. Hiermit schloss er dann auchseine Dinner Speach und gab viel Diskussionsstofffür den festlichen Teil desAbends.Christian Lindner MdL, Vorsitzen<strong>der</strong>des Landesverbandes und <strong>der</strong> Landtagsfraktion<strong>der</strong> FDP in Nordrhein-Westfalen, wünschte sich eine intensiveZusammenarbeit mit dem Jungen<strong>Wirtschaftsrat</strong> für mehr Generationen -gerechtigkeit und eine starke SozialeMarktwirtschaft. Lindner: „Wie sollenwir Deutsche bei unseren europäischenNachbarlän<strong>der</strong>n eigentlich auf Haushaltsdisziplinbestehen, wenn wir selbstin Boomzeiten noch neue Schulden aufnehmen?“Als Beispiel nannte er dieEinführung des Betreuungsgeldes: „Dawird eine soziale Leistung eingeführt,Nils Freimuth freut sich über dieGlückwünsche von Amtsvorgänger ReneS. Spiegelberger als Bundesvorsitzen<strong>der</strong>im Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>Neues Vorstandstrio gewähltAuf dem Jungen Wirtschaftstag inHamburg, wählten knapp 200 Mitglie<strong>der</strong>einen neuen Bundesvorsitzenden:Nils-Oliver Freimuth. Der 29-jährigeUnternehmer, FREISPEED CENTERCOURTGMBH, aus Bodenheim bei Mainz. AlsStellvertretende Bundesvorsitzendewählten die Mitglie<strong>der</strong> die BonnerUnternehmerin Christina Kirschbaum,Kirschbaum Kultur Consulting, sowieden Hamburger Thomas Scheffel, tekitConsult GmbH.Rene S. SpiegelbergerEhemaliger Bundesvorsitzen<strong>der</strong> desJungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>sThomas Scheffel, Rene S.Spiegelberger, Nils Freimuthund Christina Kirschbaum, imGespräch mit Dinner SpeakerCord Wöhlke, Budnikowsky (v.l.)41


Grün<strong>der</strong> im GesprächStart-up: Der Weg eines Grün<strong>der</strong>sin <strong>der</strong> PersonalbrancheStart-ups sind ein bedeutendesThema in unserem Wirtschafts -leben. Als Beispiel aus Hamburgstellen wir unser Mitglied IbrahimCifci vor. Cifci ist dem <strong>Wirtschaftsrat</strong>2010 beigetreten und in <strong>der</strong>Landesfachkommission „Vielfalt inFührung“ aktiv.Mit meinem Partner Asif Malik wagteich 2006 den Sprung in die Selbständigkeit.Wir gründeten die DeutschePersonalberatung DPB GmbH & Co. KG.Wir sind beide Absolventen <strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaften.Bevor ich 2003in die Personalbranche wechselte, habeich für Vereine und Träger AusbildungsundArbeitsplätze vermittelt. Mein PartnerMalik ist gelernter Bankkaufmannmit MBA und hat bei Proctor & Gamblefünf Jahre als Finance Manager gearbeitet.Die von uns gewählte Branche iststark umkämpft und war auch damalsmit vielen Konkurrenten besetzt – voninternationalen Großfirmen bis zu Ein-Mann-Büros. Sie alle stehen bereit, umfür Klienten Personalprobleme – oft fürleitende Funktionen – zu lösen. Spe -zialisten <strong>der</strong> Personalberatung suchendann bundesweit, teilweise auch global,Fachleute des gesuchten Profils(Research). Ziel ist es, sie für einen Stellungswechselzum Auftraggeber desHeadhunters zu interessieren. Dabei istheute auch die mittlere Management -ebene heiß umworben und eine Vakanzin diesem Bereich ohne Hilfe einesPersonalberatungsbüros oft kaum zulösen.Als Neulinge haben wir die Chancegesehen, unseren Mandaten über denStandard hinaus spezielle Betreuungzu bieten: Auftragsannahme, Profilabsprache,Research, Interview und dieAuswahl des geeignetsten Kandidaten,gemeinsam mit dem Auftraggeber,bleiben in <strong>der</strong> Hand einer einzigen Person.Das hält die Streuverluste gering.Mittlerweile wird je<strong>der</strong> zweite von DBPIbrahim CifciGeschäftsführer Deutsche PersonalberatungDPB GmbH & Co. KGvorgeschlagene Kandidat zum Vorstellungsgesprächgeladen. Wir begleiten,sofern gewünscht, Kandidaten undUnternehmen auch nach Vertragsabschlussweiter.Am Anfang mussten wir sehr kämpfenund wurden als „Nobodies“ kaumwahrgenommen. Nach ersten, eherdurchwachsenen Erfahrungen habenwir hart gearbeitet und Personalverantwortlichegefunden, die uns eineChance gaben. Sie haben gemerkt, dasswir mit <strong>der</strong> Konkurrenz mithalten können.Wir gehen intensiv auf Kundenwünscheein und präsentieren denMandanten geeignete Profile in kurzerZeit. Dennoch, obwohl es DPB in denletzten Jahren nahezu immer gelungenist, die übertragenen Aufgaben zulösen, ist es für das junge Unternehmenimmer noch schwer, neue Mandate zuergattern. Das übliche Honorar für eineVermittlung beträgt ein Drittel des beiEinstellung vereinbarten Jahresgehalts.Die Entwicklung seit 2006 verliefnicht gradlinig. Die Finanzkrise 2008dämpfte allseits den Bedarf an Neuein -stellungen erheblich. Als Folge musstennahezu 20 Prozent aller PersonalberatungenInsolvenz anmelden. Die DBPhielt jedoch durch und beschäftigt in -zwischen mehrere Mitarbeiter. Wir stehenauf <strong>der</strong> Referenzliste <strong>der</strong> BankenundImmobilienbranche. Wir denken,dass wir es geschafft haben.Ibrahim CifciWRIMDIALOGIm November setzten wir unsereerfolgreich gestartete Veranstaltungsreihe„<strong>Wirtschaftsrat</strong> imDialog“ im Hotel Atlantic fort.Zu Gast war <strong>der</strong> Vorsitzende <strong>der</strong><strong>CDU</strong>-Fraktion in <strong>der</strong> Bürgerschaft,Dietrich Wersich MdHB.Dietrich Wersich MdHBIn einem kurzen Impulsvortrag legteWersich die immer stärker sichtbarwerdenden Schwächen des SPD-Senats dar. Es fehlten eine klare Positionzur Realisierung <strong>der</strong> Elbvertiefung,die klare Führung bei <strong>der</strong>Lösung <strong>der</strong> Probleme um die HSHNordbank sowie ein klarer Beschlusszur schnellen Einführung <strong>der</strong> Schuldenbremsein Hamburg.In <strong>der</strong> angeregten Diskussion mitden fast dreißig Mitglie<strong>der</strong>n standWersich Rede und Antwort. Ausdrücklichbegrüßte er diese neueForm des Dialogs mit den Mitglie<strong>der</strong>n.Die Zeiten, in denen von obenherab verkündet werde, seien vorbei.Es sei wichtig, miteinan<strong>der</strong> zu redenund voneinan<strong>der</strong> zu lernen. Es warihm wichtig, die Stimmungslage<strong>der</strong> teilnehmenden Unternehmer zuerkunden, die Anregungen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>nahm er gerne entgegen. DieMitglie<strong>der</strong> verließen die Veranstaltungmit dem Gefühl, bei Wersichund damit bei <strong>der</strong> Fraktion ein offenesOhr für ihre unternehmerischenBelange gefunden zu haben.Zum nächsten WR im Dialog imFebruar erwarten wir Karin PrienMdHB, wirtschaftspolitische Spreche -rin <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Fraktion. Eine Einladunggeht Ihnen rechtzeitig zu. SEI42 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


PR-Bericht – FinanzenBeratung aus einem GussHaspa Private Banking für UnternehmerDas Haspa Private Banking für Unternehmer betrachtet Firmen- undFamilienfinanzen als Ganzes – aus gutem Grund. Ein Gespräch mit JörgFinck (Foto), Leiter Private Banking bei <strong>der</strong> Hamburger Sparkasse, diegerade zum zehnten Mal in Folge vom Handelsblatt und dem Elite Reportzum „Besten Vermögensverwalter“ im deutschsprachigen Raum aus -gezeichnet wurde.Herr Finck, wie gestaltet sich das UnternehmerPrivate Banking bei <strong>der</strong> Haspa?Finck: Das Haspa Private Banking fürUnternehmer ist darauf ausgerichtet,private und betriebliche Ziele einerGesamtbetrachtung zu unterziehen.Wir sehen Firmen- und Familienfinanzenals Ganzes. Für den Unternehmens -inhaber ist dies sowohl unter Rendite-Risiko-Aspekten als auch aus steuerlichenGründen sinnvoll. Dabei arbeitenPrivate Banking Berater, Firmenkundenbetreuer,Steuerexperten und Juris -ten eng zusammen.Stimmt die These, dass viele Verfügungenund Vollmachten unzureichendsind?wortet sein – am besten in Form einerVorsorgevollmacht, die auch Kontovollmachtenund eine Patientenverfügungbeinhaltet. Größte Sorgfalt ist zudembei <strong>der</strong> Erb- und Nachfolgeplanungangesagt. Da verzeichnen wir fast diefolgenschwersten Versäumnisse. Dahergilt es hier rechtliche und steuerlicheAspekte beson<strong>der</strong>s stark zu berücksichtigen.Der Gestaltungsspielraum istbreit.Immer wie<strong>der</strong> liest man, dass vieleUnternehmer so genannte Klumpen -risiken aufgebaut haben. Stimmt das?Finck: Das können wir bestätigen. Eintypischer Fall ist, dass <strong>der</strong> größte Teil desUnternehmervermögens in <strong>der</strong> Firmagebunden ist. Dabei wäre es sinnvoll,schon frühzeitig damit zu beginnen,auch privates Vermögen aufzubauen –nicht nur für die Altersvorsorge, son<strong>der</strong>nauch, um eventuelle Rückschlägeparieren zu können, um Miterben auszuzahlen,um steuerliche Verpflichtungenauszugleichen o<strong>der</strong> um an<strong>der</strong>eBeteiligungschancen wahrzunehmen.Ein Vermögen sollte breit diversifiziertsein. Das verschafft Sicherheit – spe ziellFinck: Ja, unsere Beratungspraxis zeigtdies ganz deutlich. Viele Regelungensind tatsächlich wi<strong>der</strong>sprüchlich undmissverständlich. Das gilt insbeson<strong>der</strong>efür testamentarische Verfügungen.Auch die Frage, wer im Fall von Krankheito<strong>der</strong> Unfall die Verfügungsgewaltüber Firma und Privatvermögen hat,sollte frühzeitig und schlüssig beantinKrisenzeiten, die Unternehmer doppelthart treffen können.Eine Vermögensverwaltung berücksichtigtim Regelfall nur die liquiden Mitteleines Anlegers. Wie verhält es sichden bei Unternehmern?Finck: Hier gehören Firmenwerte, Be -teiligungskapital und Versorgungsansprücheganz klar ins Blickfeld. Denngerade für Mittelständler stellt sich dieFrage, wie die Liquidität kurzfristig, risikogerechtund rentabel zugleich angelegtwerden kann. Es kommen immerviele Aspekte bei <strong>der</strong> Betrachtung vonVermögenssituationen zusammen –private als auch unternehmerische.Umso mehr erfor<strong>der</strong>t dann diese Beratungaus einem Guss eine enge Verzahnung,die sich für unsere Kundenerfolgreich auszahlt. Der erste Schrittsollte daher immer das persönlicheBeratungsgespräch sein.Jörg FinckLeiter Haspa Private BankingJoerg.finck@haspa.deTel.: 040 / 3579- 3232www.privatebanking.haspa.de43


PRO & CONTRADie Ethik <strong>der</strong> BankenLassen sich Markt und Moral miteinan<strong>der</strong>vereinbaren? Diese Kernfrage<strong>der</strong> Wirtschaftsethik wird seit demAusbruch <strong>der</strong> Finanzkrise in <strong>der</strong> breitenÖffentlichkeit diskutiert. Im Mittelpunktstehen die Banken. Nochimmer bestimmten Egoismus undProfitgier ihr Handeln, stellen Kritikervier Jahre nach dem Beginn <strong>der</strong> globalenKrise voller Entsetzen fest. VonZWEI BEITRÄGE ZUR DISKUSSIONeinem Be wusst seinswandel o<strong>der</strong> einerUmkehr könne keine Rede sein. Häufigerschallt in diesem Zusammenhang <strong>der</strong>Ruf nach mehr Staat, nach einem Primat<strong>der</strong> Politik.An<strong>der</strong>e sind überzeugt, dass sichMarkt und Moral sehr wohl in Einklangbringen lassen. Grundlage ihrer Überlegungenist die Unterscheidung zwischenHandlungsmotiven und Ergebnissen,die sich bereits bei Adam Smithfinden lässt: „Nicht vom Wohlwollen desMetzgers, Brauers und Bäckers erwartenwir das, was wir zum Essen brauchen,son<strong>der</strong>n davon, dass sie ihre eigenenInteressen wahrnehmen.” MoralischeGrundsätze sind in den Spielregelndes Marktes, in dem von <strong>der</strong> Politik verabschiedetenOrdnungsrahmen, verankert.Dem Markt und seinem StrebenDipl.-Kfm.Jürgen KockInhaberInternationaleFinanz- und WirtschaftsberatungEthik <strong>der</strong> Banken aus Sicht einerFinanz- und WirtschaftsberatungSeit Ausbruch <strong>der</strong> Finanz- und Bankenkriseerleben wir einen Vertrauensverlustunserer Kunden gegenüber denBanken. Sie sind enttäuscht und fühlensich ohnmächtig gegenüber <strong>der</strong> Macht<strong>der</strong> Großbanken. Ihre Ersparnisse undihr Vermögen sehen sie gefährdet. Nichtunbegründet; denn das Bankensystemist völlig aus den Fugen geraten. Vomursprünglichen Geschäftsmodell, <strong>der</strong>Kreditvergabe und <strong>der</strong> Geldanlage, istwenig geblieben. Misswirtschaft, Fehlspekulationen,Zins-Manipulation undWucher bedrohen das Wirtschaftssystem,sogar Staaten.Die Großbanken ziehen bedenkenlosKlauseln aus Darlehensverträgen mitgeschlossenen Fonds. Ein Beispiel: Wäh -rungs- o<strong>der</strong> „Loan-to-Value“-Klauseln.Zwangsversteigerungen, Notverkäufeo<strong>der</strong> gar Totalverluste werden als möglicheFolgen bewusst in Kauf genommen.Sie begründen dies mit <strong>der</strong> Notwendigkeit,ihre Eigenkapitalquote er -höhen zu müssen (Basel III). Dabei wirdverschwiegen, dass bereits bei Kreditvergabedie sehr hohen Anfor<strong>der</strong>ungennach Basel II zu berücksichtigen waren,dies jedoch missachtet wurde.Auf langfristige Kundenbeziehungenund Nachhaltigkeit wird offensicht -lich verzichtet. Mit ihrer Finanzierunghaben die Banken Investitionsobjektemit langer Nutzungsmöglichkeit (Flugzeuge,Schiffe, Immobilien) angeschoben.Sie wissen genau, dass bei Wie<strong>der</strong>herstellungdes Marktgleichgewichtsdie Krise für alle Beteiligten in den meis -ten Fällen erfolgreich überwunden werdenkönnte. Stattdessen erklärten zumBeispiel die führenden Schiffsfinanzierer(HSH Nordbank und Commerzbank),dass man sich vom Schiffsfinanzierungsgeschäftschnellstmöglich trennenmöchte. Kaufmännisch vernünftigeLösungen, wie über viele Jahrzehnteerfolgreich praktiziert, sind scheinbarnicht mehr gefragt.Neben Privatanlegern sind ebensoMittelstands-Unternehmen wie Ree<strong>der</strong>eien,Emissionshäuser, freie Vertriebe,in ihrer Existenz bedroht. Betroffensind beson<strong>der</strong>s die Kleinanleger. DieGier <strong>der</strong> Bankberater nach Zusatzprovisionenführte zur Falschberatung. Auchseriöse Kreditinstitute und Anlageberatergeraten unter Generalverdacht.Heute dominieren mächtige Banken,die vor allem im Investmentbankingfür Kunden ohne Bezug zu ökonomischerWerthaltigkeit einen umfangreichenHandel mit hochriskanten, toxischenAnlageprodukten betreiben. DieVerluste werden auf den Normalkundenabgewälzt.Mit seiner unkontrollierten Deregulierungdes Bankensystems ist <strong>der</strong>Staat seiner Gesamtverantwortung fürdas Gemeinwohl bisher nur mangelhaftnachgekommen. Die Politik agiert hilflos,ohnmächtig und von den Bankengetrieben. Die Banken sind zu groß undzu stark international vernetzt, um siesterben zu lassen („too big to fail“). Aus<strong>der</strong> Finanzkrise 2007 haben die Großbankennichts gelernt. Sie nutzen ihreMacht, um die Politik zu disziplinierenund blockieren wichtige Regulierungen.Verluste werden sozialisiert, ohne dassdie Systemmängel beseitigt werden.Neue Spielregeln?Wo bleibt das ethische Handeln <strong>der</strong> Banken?In den Leitbil<strong>der</strong>n ist von Fairness,Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und gesellschaftlicherVerantwortung die Rede. Einklares Bekenntnis dazu fehlt. Die Bankenhandeln nach wie vor nach Vorgabenihrer eigenen Profitmaximierung,etwa mit Renditen von über 25 Prozent.Vorstände und Mitarbeiter vertreibenkurzfristige, hochriskante und gesamtwirtschaftlichruinöse Investments. Siehaben ihre ethischen Grundlagen verlassenund gefährden ihre eigene Exis -tenz. Schlimmer noch: Sie zerstören das,was ihre gesellschaftliche Bedeutungüberhaupt ausmacht: Das Vertrauenund die Sicherheit <strong>der</strong> Bürger, die sichauf ihre Solidarität verlassen haben.Ethische Grundsätze ökonomischenHandelns werden mit <strong>der</strong> Entfaltungungezügelter, skrupelloser Raffgier nachdem fiktiven Geld erstickt.Unser Beratungsunternehmen be -schränkt sich vorerst nur auf dieVermitt lung von Finanzprodukten mitreiner Eigenkapital-Finanzierung. Einelängerfristige Bankenfinanzierung fürvon uns empfohlene Kapitalanlagen isteinfach zu riskant.■44 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


nach Gewinnmaximierung sind Grenzengesetzt, über die Justiz und Kartell -amt wachen. Weil auch die beste Ordnungunvollständig ist, aus Gründen<strong>der</strong> Freiheit unvollständig blei ben muss,ist das moralische Engagement des Einzelnengefragt: Je<strong>der</strong> ist aufgerufen, an<strong>der</strong> Gestaltung des Rahmens mitzuwirken,Verträge und Absprachen einzuhaltenund sich fair zu verhalten.In diesem Spannungsfeld bewegensich die beiden folgenden Beiträge.Jürgen Kock ist Diplom-Kaufmann undGesellschafter einer Finanz- und Wirtschaftsberatung.Seit 1992 berät erseine Kunden in Finanz- und Vermögensangelegenheiten.Er beklagt einfehlendes Bekenntnis <strong>der</strong> Banken zuihrer eigenen Unternehmensethik. IhrHandeln sei nach wie vor von Profitmaximierungbestimmt. Marcus Vitt,Vorstand von Donner & Reuschel, stelltdie unternehmerische Verantwortung(Corporate Social Responsibility) <strong>der</strong>Banken heraus. Es sei ihre Aufgabe,einen freiwilligen Beitrag zur nachhaltigenEntwicklung zu leisten, <strong>der</strong>über die gesetzlichen For<strong>der</strong>ungenhinausgehe.CAMarcus VittSprecher desVorstandsDonner & Reuschelund Mitglied desLandesvorstandesdes <strong>Wirtschaftsrat</strong>esEthik <strong>der</strong> Banken aus <strong>der</strong> Sicht einerdeutschen TraditionsbankDie Ursprünge des Bankwesens liegenim zweiten Jahr hun<strong>der</strong>t v. Chr. UnserHaus begann seine Erfolgsgeschichte1789 mit dem Verkauf von Gütern undAssekuranzen. Bis heute suchen dieMenschen einen verlässlichen Partner,<strong>der</strong> ihnen beim Werterhalt ihres Eigentumshilfreich zur Seite steht. In welcherForm dies am besten ge schieht, darüberhat es im Laufe <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te ethischeGlaubenskriege gegeben.Im Jahr 1900 schreibt <strong>der</strong> SoziologeGeorg Simmel in seinem Buch „Philosophiedes Geldes“: „Die Macht des Geldeswird umso größer, je unsichtbarer undunfassbarer es wird.“ Die Intransparenzvon Geldmengen und Risikofaktorenwurde mit dem Beginn <strong>der</strong> globalenFinanz- und Schuldenkrise offensichtlich.Aus meiner Sicht ist die Krise dasErgebnis einer politisch ungesteuertenGlobalisierung mit maximalem Ge -winn streben vieler Beteiligter. Nichtallein Banken, ganze Staaten gerietenin den Strudel <strong>der</strong> Unglaubwürdigkeitund mangeln<strong>der</strong> (Risiko-)Steuerungsverfahren.Simmels seherische Quali -täten wurden schon 1972 deutlich, als<strong>der</strong> Club of Rome die Endlichkeit des realenWachstums, verkündete. Bis dahinwurde die Ausgestaltung des konti -nuierlichen Wachstums selten kritischhinterfragt. Hier setzt die moralischeVerantwortlichkeit jedes Instituts, jedesStaates, jedes Kontinents aber auchjedes Einzelnen an: Ein quantitativesWachstum ist nicht dienlich, solange esnicht qualitätsgesichert ist.Derzeit erleben wir, dass das gesamte„Kollektiv“ <strong>der</strong> Banken und Kreditins -titute für Untreue, überzogene Risiko -bereitschaft und unverantwortlichesHandeln steht. Seriöse und renommier -te Traditionshäuser leiden unter <strong>der</strong> allgemeinennegativen Haltung, obwohlsie keine Schuld tragen. Die moralischeHerausfor<strong>der</strong>ung jedes Bankhauses istes, aus dieser Stimmung Lehren zu ziehen.Wir müssen Impulse und Zeichensetzen, unsere vertrauensvolle partnerschaftlicheZusammenarbeit fortführenund insbeson<strong>der</strong>e die Wertschätzungdes Eigen- und Humankapitals leben.Seit mehr als 200 Jahren stehen wir fürGanzheitlichkeit, Vertrauen und Ehrlichkeit,und auch in Zukunft leben wirdies nachhaltig weiter. Von beson<strong>der</strong>erBedeutung ist es, eine Balance zu finden.Es geht darum, sowohl Fremdesanzuerkennen als auch eigene mora -lische Vorstellungen zu pflegen. Wirsehen es als unsere Aufgabe, dieseVi sion nach außen zu tragen, um einpositives Zeichen zu setzen. Der Zorn, dieAggression und Enttäuschung gegen -über „den“ Banken ist sicherlich be -rechtigt, birgt jedoch die Gefahr, einestatische Haltung einzunehmen. Wirverbessern unsere Lage damit nicht undtragen auch nicht zur moralischen Weiterentwicklungbei. Vielmehr ge fähr denwir die Existenz zahlreicher Unternehmen,Familien und Individuen.Für die aktuelle Krise können wirnicht allein eine Instanz verantwortlichmachen. Sie hat vielmehr politische,wirtschaftliche und gesellschaftlicheWurzeln. Nur ein gesundes Miteinan<strong>der</strong>kann Investitionen, Finanzierungen,Exis tenzgründungen, Aus- und Weiterbildungengewährleisten und för<strong>der</strong>n.Hamburger Bankhäuser wie Berenberg,Warburg und Donner & Reuschel sehenes als ihre Pflicht, dies zu unterstützenund die ursprüngliche Vertrauensbasiswie<strong>der</strong>herzustellen. Über Kaskadenkön nen Spielregeln und Impulse fürdas weltweite Finanzsystem vermitteltwerden, müssen jedoch Handlungsspielräumegewähren, um individuellen,branchenspezifischen Bedürfnissenge recht zu werden.Neue Anfor<strong>der</strong>ungen und Kontrollmaßnahmenwie Basel III, bei dem sichzukünftig das haftende Eigenkapitalaus „hartem“, „zusätzlichem“ Kernkapitalund ergänzendem Kapital zusammensetzenwird o<strong>der</strong> die gefor<strong>der</strong>teBankenunion, dürfen nicht zu einerUnbeweglichkeit des gesamten Finanzsystemsführen.Bewahren ethischer GrundsätzeEine partnerschaftliche Zusammenarbeitist kein Werkzeug, das man kaufenkann. Sie ist vielmehr ein immerwäh -ren<strong>der</strong> Prozess, in dem um Vertrauengeworben werden, Vertrauen aber auchkonserviert werden muss. Nachhaltigkeitlässt sich durch pekuniäre Maßnahmennicht beschleunigen.Unser Haus zeichnet sich dadurchaus, dass wir unsere Freunde und Partnersolidarisch und transparent be -handeln und dabei unabhängig in <strong>der</strong>Be ratung agieren. Diesem moralischenGrundsatz bleiben wir treu. Denn diesist das höchste Gut.■45


Neues aus dem LandesverbandINFOS AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE HAMBURGIM ÜBRIGEN ...... wird unser beliebtes Format JOURFIXE im neuen Jahr unter neuer Leitungan den Start gehen. Die hohe Arbeitsbelastungunserer beiden ehrenamtlichenLeiter, Gabriele Sievers und Dr.Hanno Stöcker, ließ es lei<strong>der</strong> nicht zu,den JOUR FIXE in gewohnter Besetzungweiterzuführen. Wir danken Frau Sieversund Herrn Dr. Stöcker für ihreArbeit. Dr. Stöcker hatte den JOUR FIXE2003 nach seinem Ausscheiden ausdem Juniorenkreis gemeinsam mitunserem Landesvorsitzenden MatthiasLeutke ins Leben gerufen.Mit Dirk Naumann zu Grünberg,Mitglied im Hamburger Landesvorstandund Dr. Philip Marx, Mitglied imBeirat des Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>es inHamburg, haben sich zwei engagierteMitglie<strong>der</strong> gefunden, um dieses beson<strong>der</strong>eFormat neu zu beleben. Wir startenim Februar und werden dann anjedem dritten Donnerstag im Monatzusammenkommen. Während <strong>der</strong>Sommer- und Weihnachtsferien findet<strong>der</strong> JOUR FIXE nicht statt. Die Einladungengehen Ihnen rechtzeitig zu.... hat sich unser langjähriger Chef -redakteur Dr. Manfred Hermann entschlossen,sein Ehrenamt zum Jahres -ende aufzugeben. Er ist <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>vaterunserer beliebten Mitglie<strong>der</strong>zeitschrift,die über die Jahre von einer kleinenBeilage zu einem respektablenMagazin gewachsen ist. Mit viel Gespürfür die Auswahl <strong>der</strong> Themen undBeiträge hat er ein hohes inhaltlichesNiveau geschaffen. Wir danken HerrnDr. Hermann für alles, was er für dasMagazin und damit für den LandesverbandHamburg geleistet hat undfreuen uns, dass er uns auch in Zukunftberatend zur Seite stehen wird. NeueChefredakteurin wird Dr. ChristinaArndt. Die Redaktion wird unvermin<strong>der</strong>tweiter daran arbeiten, Sie über alleNeuigkeiten aus den LandesverbändenHamburg und Schleswig-Holstein zuinformieren.... haben sich die Aufgaben in <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelledurch die Übernahmezusätzlicher Aufgaben ein wenigverän<strong>der</strong>t.Unsere Referentin Dr. ChristinaArndt vertritt den Landesgeschäfts -führer in Abwesenheit. Sie ist für dieProgrammgestaltung verantwortlich.Außerdem obliegt ihr die Presse- undÖffentlichkeitsarbeit. Gemeinsam mitdem Landesgeschäftsführer unterstütztsie die inhaltliche Arbeit <strong>der</strong> Landesfachkommissionen.Assistentin des Landesgeschäftsführersist Simone Niekammer. In be -währter Weise ist sie weiterhin An -sprechpartnerin für unsere Mitglie<strong>der</strong>.Darüber hinaus ist sie verantwortlichfür die Organisation und Durchfüh -rung unserer Veranstaltungen. FrauNiekammer gehört zum Redaktions -team unseres Mitglie<strong>der</strong>magazins.Marcella Altersberger betreut denJungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>. Als neuer Aufgabenbereichhinzugekommen ist dieMitglie<strong>der</strong>potentialentwicklung. AlsAssistentin des Bevollmächtigten desGeneralsekretärs Hans von Helldorffkoordiniert sie die Arbeit in den siebennorddeutschen Landesverbänden.Ursula Magnußen unterstützt dasTeam einmal die Woche und ist beigroßen Veranstaltungen vor Ort.Neben meinen Aufgaben als Ge -schäftsführer des LandesverbandesHam burg werde ich mich künftig auchgemeinsam mit den Herren Naumannzu Grünberg und Dr. Marx um die Organisationdes JOUR FIXE kümmern.Sollten Sie Fragen haben, rufenSie uns an (Telefon: 30 38 10 49) o<strong>der</strong>schicken Sie uns eine Mail (lv-hh@wirtschaftsrat.de).Wir sind gerne für Sie da.... bedanken wir uns bei den Sponsorenunserer Veranstaltungen. Ohne Ihr En -ga gement hätten wir nicht in gleicherWeise aktiv sein können. Im nächstenJahr feiert <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> sein50jähriges Bestehen. Da wir gerade imJubiläumsjahr herausragende Eventsdurchführen wollen, wie etwa denNorddeutschen Wirtschaftstag im Aprilin Bremerhaven, unser GolfturnierAnfang Juni, das Derby Meeting im Juliund möglicherweise einen großen Jubi -läumsempfang in <strong>der</strong> zweiten Jahreshälfte,wäre es schön, wenn wir Sie auch2013 wie<strong>der</strong> ansprechen und auf IhreUnterstützung hoffen dürften.... wird unsere Landesgeschäftsstelle inden Tagen zwischen Weihnachten undSilvester geschlossen bleiben. Wir be -danken uns für Ihre treue und konstruktiveUnterstützung in manchmalturbulenten Tagen und wünschenIhnen und Ihren Familien gesegneteWeihnachtstage und einen gutenRutsch in ein erfolgreiches und friedlichesneues Jahr.Conrad SeiffertLandesgeschäftsführer46 Landesverband Hamburg | Ausgabe Dezember 2012


Vorschau Landesverband HamburgWarum ich Mitgliedim <strong>Wirtschaftsrat</strong> bin„Als überzeugtes Mitglied des ethischenFreundschaftsbundes <strong>der</strong> Freimaurerund beruflich als Bankkaufmann,bin ich unter an<strong>der</strong>em an denSichtweisen dieser gesellschaftspo -litisch relevanten Organisation starkinteressiert. Die thematisch hochinte -ressanten Veranstaltungen unseresWirt schafts rates beleben meinenGeist. Sie konfrontieren mich mitihren manchmal stark abweichendenDis kussionsbei trägen. Das bieten mirregelmäßig die hier versammelten,interessanten Mit glie<strong>der</strong>. Da Freimau -rerbrü<strong>der</strong> untereinan<strong>der</strong> keine Ge -schäfts interessen verfolgen, ich aberfür die Umsetzung <strong>der</strong> mir anvertrautenAnlegerwünsche wertvolleInformationen zu Trends, Standpunktenund <strong>der</strong> sie vertretenden Personenbei Wirtschaftsthemen kennenlernenmöchte, bin ich hier richtig.Thomas Stuwestv. Distriktsmeister HamburgGroßloge <strong>der</strong> Alten Freien undAngenommen Maurer von DeutschlandNachlese„Mut zur Unpopularität istdas, was den Staatsmann vomPolitiker unterscheidet.“Gustav StresemannVERANSTALTUNGSVORSCHAUVERANSTALTUNGEN13. Januar 2013 – Neujahrsempfang22. Januar 2013 – Mitglie<strong>der</strong>versammlung25. Januar 2013 – Neumitglie<strong>der</strong>nachmittag5. Februar 2013Michael BehrendtVorsitzen<strong>der</strong> des VorstandesHapag Lloyd AG4. April 2013Giovanni di LorenzoChefredakteurDie Zeit25. und 26. April 20134. Norddeutscher Wirtschaftstag (NWT) in BremerhavenPOLITISCHES FRÜHSTÜCK18. Januar 2013Dr. Michael FreytagVorsitzen<strong>der</strong> des VorstandesSCHUFA Holding AG19. März 2013Prof. Dr. Hans Herbert von ArnimDeutsche Hochschule fürVerwaltungswissenschaften Speyer9. April 2012Jochen HomannPräsidentBundesnetzagentur für Elektrizität, Gas,Telekommunikation, Post und EisenbahnenWR IM DIALOG4. Februar 2013mit Karin Prien MdHBWR VOR ORT14. Februar 2013beim FC St. Pauli v. 1910 e.V.BITTE VORMERKEN:3. Juni 2013Golfturnier25. Juni 2013WirtschaftstagBerlinFoto: Werner Bartsch3. Juli 2013Derby MeetingHorner RennbahnÄn<strong>der</strong>ungen vorbehalten47


Neues aus dem LandesverbandWIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DENLANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEINMarkus BienholdTobias BrunsProjektleiter LogistikplanungHermes Fulfilment GmbHBeate DawidInhaberinBeate Dawid ImmobilienHendrik EichentopfGeschäftsführernextel Maritime IT Solutions GmbHReto GerickeRobert GärtnerCEO / Vorsitzen<strong>der</strong> des VorstandesINTERSCHALT Maritime Systems AGSchenefeldSabrina GössmannRonnie HalfarNikolaus Haufler MdHB<strong>CDU</strong>-Fraktion in <strong>der</strong> HamburgischenBürgerschaftThordis HeimerlLeiterin Vertrieb und MarketingProcon Gesellschaft fürKontinenzversorgung undRehabilitation mbHJohannes KeßnerDr. Jan Christoph MoschPartnerDittmar Michelsen Mosch LLPDominik PuschGeschäftsführerOktopos Solutions GmbHNick RosslauBereichsleiter Industrie Nord/Ost &Competence Center CRMBTC Business Technology Consulting AGAngelika ScheffelJan Schrö<strong>der</strong>Geschäftsführer Produktion & TechnikS-Bahn Hamburg GmbHMatthias SchulzWissenschaftlicher MitarbeiterBucerius Law SchoolMichael Sem<strong>der</strong> LL.B.Nikolaus ThomaleCOOLuxodo GmbHSvenje-Lies WilkeWiss. MitarbeiterinKruhl von Strenge RechtsanwälteAnna BarkentienSereetzJana BehrensKielMark BluePinnebergMartin KundeGesellschafterPlansecur Management GmbH & Co. KGLübeckNiklas KräheHermannsburgStefan MarxLübeckWieslawa MuszynskiGeschäftsführerinMCM-UnternehmensberatungKielMax SchmachtenbergKielWerner SchwarzLandwirtRethwischNicolas SölterElmshorn48


Landesverband Schleswig-HolsteinNeue Hochspannungsnetze:Endstation Brunsbüttel?Seite 62Stadtwerke Lübeck:Plädoyer für kommunale KooperationenSeite 60Müllverbrennungsanlage in Kiel:Öko-Kraftwerk statt Dioxinschleu<strong>der</strong>Seite 5949


EditorialRegierungsfraktionen bereitenwirtschaftsfeindliche Gesetze vorLandesverfassungsgericht muß auf den PrüfstandDr. Philipp MurmannLandesvorsitzen<strong>der</strong> Schleswig-HolsteinDie Wirtschaft in Schleswig-Holsteinmuß die landespolitischenEntwicklungen mit tiefer Sorge be -trach ten. Man kann zwar konstatieren,daß das neue Kabinett in Teilen durchausguten Willen bekundet. Die Musikkommt jedoch aus den Regierungsfraktionen,die unter <strong>der</strong> Führung desSPD-Fraktionsvorsitzenden offenbarschonungslos vorgeht: Als erstes werdeneine Vielzahl von Projekten <strong>der</strong> Vorgängerregierungzurückgedreht: dieBä<strong>der</strong>regelung, <strong>der</strong> kommunale Entschuldungsfonds,die Denkmalschutznovelle,die Glücksspielregelung unddas Gros <strong>der</strong> Budgetkürzungen. Damitdürfte man bis zur Bundestagswahlbeschäftigt sein. Parallel werden für dieanschließend wahlfreie Zeit eine Reihewirtschaftsfeindlicher Gesetze vorbereitet,die tiefe Furchen ins Wachstums -potential von Schleswig-Holstein reißenwerden. Instrumente sind ein Tariftreuegesetz,das deutsche Anbieter beiöffentlichen Ausschreibungen schlechterstellt als ausländische, o<strong>der</strong> ein Klimaschutzgesetz,das unseren Unternehmenauf diversen Entscheidungsfel<strong>der</strong>nausufernde Planungsunsicherheitenbeschert. Beide Vorstöße scheinenvor allem ideologiegetrieben undkeinesfalls auf die Stärkung unseresStandortes ausgerichtet zu sein.In dieser Situation mutet es schonetwas seltsam an, wenn alle Fraktionendes Landtages den Vorschlag des Landtagesfreudig aufgreifen, eine neue Landesverfassungzu entwickeln und je -weils ein Bündel von Ideen dazu in denRaum werfen. Das klingt nicht nur nachSelbstbeschäftigung, son<strong>der</strong>n erhöhtauch die Bedeutung unseres erst vorfünf Jahren gegründeten Landesverfassungsgerichts.Diese eigenwilligefö<strong>der</strong>alistische Kontrollinstanz ist <strong>der</strong>zeitohnehin nicht mit Staatsrechtlernbesetzt, und selbst wenn dies heilbarwäre, muß man sich doch ernsthaftfragen, warum man im Sinne einervernünftigen fö<strong>der</strong>alen Arbeitsteilungnicht auf die beson<strong>der</strong>e Expertise einesBundesverfassungsgerichts zurückgrei -fen möchte.Kritisch erscheint ebenso das Phänomen,daß sich im Wettbewerb um dieVerwaltungsspitze <strong>der</strong> Landeshauptstadtein parteiübergreifend anerkannterVerwaltungsfachmann <strong>der</strong><strong>CDU</strong> beim Wahlvolk nicht gegen einebekanntermaßen verwaltungsunerfahreneSPD-Kandidatin durchsetzenkann. Bei einer Wahlbeteiligung vonunter 32 Prozent motiviert offenbar <strong>der</strong>Wunsch nach Umverteilung die Menscheneher als die Aussicht auf Wachstumund Entschuldung. Jedenfallsstimmt es nachdenklich, wenn die <strong>CDU</strong>bei einer so wichtigen Wahl in Kiel keine15 Prozent <strong>der</strong> Wahlberechtigtenmehr mobilisieren kann.Dr. Philipp Murmann50 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2012


Stormarner Wirtschaftsforum am 31. Oktober 2012 auf Schloss TremsbüttelKarte: Schleswig-Holsteinischer Landtag | Umdruck 18/65Programmierter Verkehrsinfarkt:Wird Schleswig-Holstein als Produktions- undLogistikstandort abgekoppelt?Norddeutschland, allen voran Schles -wig-Holstein und Hamburg, wird inabsehbarer Zeit an seinen Verkehrsengpässener sticken. Diese Entwicklungzeichnet sich angesichts <strong>der</strong>erwarteten zunehmenden Güter -verkehrsströme und <strong>der</strong> stockendenAusbaumaßnahmen <strong>der</strong> Verkehrs -infrastruktur schon heute ab.v.l.: Naturschützer Hermann Schultz, Minister Reinhard Meyer, Mo<strong>der</strong>ator Hans-WernerBlöcker, Verkehrsexperte Gero Storjohann MdB sowie Kurt-Jürgen Schimmelpfeng alsVertreter <strong>der</strong> Logistikbranche sorgten für einen hochkarätigen MeinungsaustauschAls Bremse erweist sich neben den be -grenzten öffentlichen Mitteln vor allemeine überspitzte Naturschutzgesetzgebung.Partiell Entlastung geschaffenwerden könnte durch alternative Finanzierungsmodellesowie durch eine Re -duzierung <strong>der</strong> Standards bei Straßenbaumaßnahmen.Das ist das Fazit des„Stormarner Wirtschaftsforums“ des<strong>Wirtschaftsrat</strong>es <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>, das voreinem ebenso fachkundigen wie engagiertenPublikum am 31. Oktober imSchloßhotel Tremsbüttel stattfand.Unter <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation von Hans-Werner Blöcker, <strong>der</strong> während seineraktiven Zeit als Tiefbauunternehmerdie Restriktionen <strong>der</strong> Projektentwicklungvon <strong>der</strong> Pike auf erlebt und deshalbfortwährend über Auswege aus<strong>der</strong> Misere auf <strong>der</strong> „Arbeitsebene“ nachgedachthat, gab Wirtschafts- und VerkehrsministerReinhard Meyer ein beinaheleidenschaftliches Bekenntnis zurAufrechterhaltung <strong>der</strong> Mobilität im51


Stormarner Wirtschaftsforum am 31. Oktober 2012 auf Schloss Tremsbüttelnördlichsten Bundesland ab. Dabei maßer drei Vorhaben höchste Priorität zu:die Verbreiterung <strong>der</strong> A 7 von Hamburgbis zum Bordesholmer Dreieck aufsechs Fahrstreifen, die Hinterlandanbindungfür die Untertunnelung desFehmarnbelts sowie den baulichenLückenschluß <strong>der</strong> A 20 bis zur A 7 undden „zügigen“ weiteren Planungsfortschritteinschließlich <strong>der</strong> Elbquerungwestlich Hamburgs zwischen Glückstadtund Drochtersen.Baurecht anbieten zu können, so -bald Finanzierungsmittel zur Verfügungstehen, ist das Credo des <strong>CDU</strong>-Bundestagsabgeordnetenfür den WahlkreisSegeberg/Stormarn-Mitte, Gero Storjohann.Hier habe Schleswig-HolsteinNachholbedarf, bemängelte er. An<strong>der</strong>sdie süddeutschen Bundeslän<strong>der</strong>. Siebräuchten nur in die Schublade zu greifen.Als negatives Beispiel nannte er dieUmfahrung Bad Segebergs auf <strong>der</strong> A 20.Sie stecke fest, obwohl die erfor<strong>der</strong>lichenBundesmittel zugesagt seien, weil <strong>der</strong>Abschnitt Weede – Wittenborn vonNaturschutzverbänden wegen einesangeblich nicht ausreichenden Fle<strong>der</strong>mausschutzesbeklagt wird.Von den Naturschutzorganisationenist, wie die Veranstaltung deutlichmachte, keinerlei Entgegenkommeno<strong>der</strong> Kompromißbereitschaft bei jedwedemInfrastrukturvorhaben zu er -war ten. „Wir sind kein Straßenbau -verhin<strong>der</strong>ungsverein“, wie<strong>der</strong>holte <strong>der</strong>1. Vorsitzende des NABU Schleswig-Holstein,Hermann Schultz, mehrfach:„Aber wir achten penibel darauf, daß<strong>der</strong> Naturschutz im Rahmen <strong>der</strong> gesetzlichenVorgaben innerhalb <strong>der</strong> Planfeststellungsverfahrenberücksichtigtwird.“ Wenn nicht, werde geklagt. Undwenn die Naturschützer, wie kürzlichbei <strong>der</strong> Beklagung <strong>der</strong> Elbvertiefung vordem Bundesverwaltungsgericht Rechtbekämen, läge es nicht an ihrem bösenWillen, son<strong>der</strong>n an einer unzureichendenBerücksichtigung ihrer Ansprüche.Woraus sich die Frage ergibt, waseine zivilisierte, auf Wachstum undglobalen Wettbewerb ausgerichteteGesellschaft wie die deutsche dauerhaftan Entwicklungshürden verkraftenkann. Kurt-Jürgen Schimmelpfeng,Rechts anwalt und Geschäftsführer desVereins Hamburger Spediteure e.V.,sagte es am Beispiel <strong>der</strong> Elbvertiefungglasklar. Auf den ersten Blick passierescheinbar nichts. Dann aber begännenalle in <strong>der</strong> Hafenwirtschaft tätigenAkteure die Frage nach <strong>der</strong> Zukunftsfähigkeitdes Standortes zu stellen undihre Investitionen entsprechend zu planen.Am Ende könne durchaus eineAbwan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verkehre nach Wilhelmshaveno<strong>der</strong> Rotterdam stehen –ein Prozeß, <strong>der</strong> bereits im Gange ist undkaum noch umkehrbar sein wird.Meyer setzt große Hoffnungen aufden Bundesverkehrswegeplan 2015. Vordem Hintergrund, daß <strong>der</strong> „Aufbau Ost“zumindest auf <strong>der</strong> Straße abgeschlossenist, könnten Mittel für an<strong>der</strong>e deutscheRegionen frei werden. Für die zuerwartende mehrjährige „StaufalleHamburg“ mit Beginn <strong>der</strong> A 7-Verbreiterungund dem innerstädtischenAutobahn-Deckel hofft er nach <strong>der</strong> Verknüpfungmit <strong>der</strong> A 20 auf eine Umfahrungsmöglichkeitüber die Ostsee-Autobahn bis Wismar und die vor <strong>der</strong>Vollendung stehende A 14 in RichtungSüden. Die aktuell durchaus verbreitetvorhandene Akzeptanz <strong>der</strong> Fehmarnbelt-Querunghängt nach seinemEmpfinden an einer Eisenbahntrasse,welche die Ostseebä<strong>der</strong> weiträumigumfährt. Diese will er in Gesprächenmit <strong>der</strong> Deutschen Bahn durchsetzen,obwohl diese bislang stets auf die er -v.l.: Norbert Basler (BASLER AG);Dr. Bertram Zitscher (<strong>Wirtschaftsrat</strong>Schleswig-Holstein) undGero Storjohann MdBDas Auditorium schaltete sich leidenschaftlich in die verkehrspolitische Diskussion einheblichen Mehrkosten verweist. Für denEngpaß Fehmarnsund-Brücke hofft erauf eine Lösung im künftigen Bundesverkehrswegeplan.Bei <strong>der</strong> Autobahnumfahrung Hamburgs,die zwangsläufig eine Bypaß-Funktion für das Nadelöhr Elbtunnelbekommen wird, setzt <strong>der</strong> SPD-Politikergemäß <strong>der</strong> von den norddeutschenKüstenlän<strong>der</strong>n verabredeten „AhrensburgerListe“ ohne Einschränkung aufdie A 20. Den von Hamburger Teilnehmern<strong>der</strong> Veranstaltung vorgebrachtenArgumenten, eine Ost-Umfahrung imVerlauf <strong>der</strong> B 404/A 21 löse die Probleme<strong>der</strong> Elbmetropole schneller und billiger,hielt er nicht nur die Erschlie -ßungs funktion <strong>der</strong> A 20 für den westlichenTeil Schleswig-Holsteins entgegen.Sie sei auch planungsrechtlich uneinholbarweit fortgeschritten. Für die A 21stehe jetzt <strong>der</strong> vierspurige AnschlußKiels im Vor<strong>der</strong>grund.Als seine größte Sorge bezeichneteMeyer den Nord-Ostsee-Kanal. Wenn<strong>der</strong> Ausbau sowohl bei den BrunsbüttelerSchleusen als auch bei <strong>der</strong> Engstellezwischen Königsförde und Kielin den nächsten Jahren nicht gelänge,sagte er, „macht sich Deutschland internationallächerlich.“ Eine Ansicht, dieStorjohann uneingeschränkt teilte.Aber: Hier sei <strong>der</strong> Bund in <strong>der</strong> Pflicht,nicht das Land.WB52 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2012


Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Kiel am 12. Oktober im Kieler Kaufmannv.l. Kiels Sektionssprecher Reimer Tewes imAustausch mit Dr. Frank Osterwald (DanfossSilicon Power GmbH) und Oberbürger -meisterkandidat Gert Meyer (<strong>CDU</strong>)Solide Finanzen, mo<strong>der</strong>ne Bildungund attraktive Bedingungen fürden Standort KielDie Landeshauptstadt Kiel ist bis an die Grenzen des Zulässigen verschuldet.Der letzte Haushalt wurde lediglich mit Auflagen durch dasschleswig-holsteinische Innenministerium genehmigt.In dieser Situation plant die Rathaus-„Kooperation“ aus SPD, Grünen undSSW drei Großprojekte: eine Stadt -regionalbahn (Kosten: 385 MillionenEuro), die Umwandlung <strong>der</strong> innerstädtischenDurchgangsstraße Holstenbrückein einen Wasserlauf (zwölf MillionenEuro) und ein zentrales Erlebnisschwimmbad(13 Millionen Euro).Erneuert werden muß darüber hinausin den kommenden Jahren zwingenddas – kohlebefeuerte – Gemeinschaftskraftwerk-Ost,das die Stadtwerke Kiel(Mehrheitsgesellschafter sind mit 51Prozent die Mannheimer MVV) zusammenmit dem Energiekonzern E.ON be -treiben. Dieser ist bereit, die Stadtwerkeanteileanzupachten. Für den Kämmererentfällt damit aber ein für alleMal die Möglichkeit, zur Schließung vonHaushaltslücken ohne den ohnehinschon im Eigenkapital schwer ge -schwäch ten Stadtwerken weiter in dieKasse zu greifen.„Finger weg von <strong>der</strong> Stadtregionalbahnund vom Kleiner Kiel-Kanal“, sagtGert Meyer, ehemaliger Dezernent fürFinanzen, Kultur, Ordnung, Bürgerangelegenheitenund Abfallwirtschaft <strong>der</strong>235.000-Einwohner-Stadt. Erstens seiihr Nutzen sowieso umstritten undzweitens fehle das Geld dafür. Vor alleman<strong>der</strong>en müsse <strong>der</strong> Haushalt konsolidiertwerden, so <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Kandidat fürdas Amt des Oberbürgermeisters beimMittagsgepräch <strong>der</strong> Sektion Kiel.Der jetzige – sozialdemokratische –Kämmerer Wolfgang Röttgers hat be -reits, wenn nicht energisch gegengesteuertwird, den vollständigen Verlustdes Eigenkapitals für das Jahr 2016 vorgerechnet.Dies bedeute zwar nichtzwangsläufig die Insolvenz <strong>der</strong> Kommune,sagt Meyer auf Nachfrage aus<strong>der</strong> Gesprächsrunde, aber ihre Handlungsfähigkeitwäre dann endgültigbeschnitten. Also sparen und die knappenMittel umschichten, um den nochvorhandenen Rest an Handlungsfähigkeitoptimal einzusetzen.Zwei herausragende Aufgabennennt er in diesem Zusammenhang.Erstens eine Wirtschafts- und Ansiedlungspolitik,die neue Arbeitsplätzenach sich zieht. Schließlich bedeuteje<strong>der</strong> neue Einwohner neue Zuweisungenaus dem Bundeshaushalt. Dabeispielen Industriebetriebe eine herausragendeRolle. Und zweitens, auchwenn Bildungspolitik Sache des Landesist, die Stärkung <strong>der</strong> Hochschullandschaftmit den einer Kommune zur Verfügungstehenden Mitteln. Denn je<strong>der</strong>Absolvent schaut sich naturgemäß ersteinmal am Standort seiner Hochschulenach einer Beschäftigungsmöglichkeitum.Die erfor<strong>der</strong>liche Belebung <strong>der</strong>Innenstadt will Meyer mit mehr Wohnbebauungerreichen. Außerdem strebter dort mehr kulturelle Angebote undverbesserte Sonntagsöffnungszeitenfür Touristen an. Vorrangig die knappenfinanziellen Mittel einsetzen will er fürdie Sanierung von Schulen und Sportstätten.Mit seinen Schwerpunktenerzielte Meyer bei <strong>der</strong> Oberbürgermeisterwahlein überaus respektablesErgebnis. Im strukturell tiefroten Kielzwang er die Favoritin Dr. SusanneGaschke (SPD) in die Stichwahl undtrotzte ihr dort ein 45,9 : 54,1-Ergebnisab. Lediglich 5.000 Stimmen trenntendie beiden Bewerber.WB53


<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort – Kaliningrad 2012Deutsch-russischer WirtschaftsaustauschDelegationsreise des Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>es nach Kaliningrad(Königsberg) vom 24. – 27. Oktober 2012Die Delegationsreise des Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>esnach Königsberg hat eineganze Reihe wertvoller Erkenntnisseund interessanter Erfahrungen mit sichgebracht. An dieser Stelle hervorzuhebenist das exzellent arbeitende Hanse-buero-Kaliningrad/Schleswig-Holsteinmit seiner hervorragend vernetzten russischenDirektorin Tatjana Pavlova,<strong>der</strong>en Vorbereitung maßgeblich zu diesererfolgreichen Delegationsreise beigetragenhat. Die nach dem Wechsel <strong>der</strong>Trägerschaft im letzten Jahr übernommeneUnterstützung durch das Landund die Industrie- und Handelskammerzu Schleswig-Holstein sollte deshalbLandwirtschaftliche InvestitionschancenGesprächsrundezum Landkauf mitdem stellv.Landwirtschafts -minister MikhailKhovanskijDas erste landwirtschaftliche Fachgespräch wurde mit demstell vertretenden Landwirtschaftsminister Mikhail Khovanskijgeführt. Im Mittelpunkt stand <strong>der</strong> Erwerb landwirtschaftlicherNutzflächen durch deutsche Investoren. Hierzu wurde klargestellt, daß ausländische Staatsbürger direkt kein Land kaufenkönnen. Wird eine russische Gesellschaft mit ausländischemKapital gegründet, <strong>der</strong>en Grün<strong>der</strong> eine deutsche Gesellschaftist, so darf letztere maximal 49 Prozent <strong>der</strong> Anteile halten.Eine langfristige Pacht von landwirtschaftlichen Flächenist hingegen für eine Dauer von bis zu 49 Jahren für ausländi -sche Staatsbürger möglich und auch ausdrücklich erwünscht.Bei einem zweiten Fachgespräch mit <strong>der</strong> Veterinärin OlgaMisherjakova und ihrer Kollegin Olga Abramova wurden detailliertdie Möglichkeiten einer Geflügelproduktion in <strong>der</strong> Regionerörtert. Das konkrete Interesse an einer Investition in eineökologisch verantwortlichen Haltung von Geflügel wurde vonrussischer Seite sehr positiv aufgenommen. Diese gab unsden Hinweis, daß bislang noch kein Putenfleisch in <strong>der</strong> Regionproduziert wird, obgleich die Nachfrage nach dem Produktgroß ist. Die Gespräche zu den beiden deutschen Investitionsinteressenwerden fortgesetzt.Wasilij Geist, Eastfields e.V.,und Lars Osterhoff, Berenberg Bank54 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2012


Die Besichtigung des neuen vollständig infrastrukturell entwickeltenIndustrieparks BaltTechProm und <strong>der</strong> Gedankenaustausch mit demGeneraldirektor Sergej Kirtschanow vermittelte einen Blick auf diestrategischen Planungen <strong>der</strong> russischen Investoren, die mit <strong>der</strong> weltweitviergrößten PET-Harz-Produktion auf einen Ausbau des Automobilclusterssetzt, das sich in Verbindung mit <strong>der</strong> nahen Produktion beiAVTOTOR entwickeln soll.Die förmliche Begrüßung durch Vertreter<strong>der</strong> Gebietsregierung wurde durch denauch Deutsch sprechenden, stellvertretendenWirtschaftsminister Michail Gorodkowgeleitet, <strong>der</strong> anschließend am abendlichenGedankenaustausch mit dem deutschenGeneralkonsul teilnahm.Auf Einladung des deutschen Generalkonsuls Dr. Dr. RolfFriedrich Krause, <strong>der</strong> durch seinen ständigen Vertreter KonsulWolfgang Birmans begleitet wurde, konnten die politischenRahmenbedingungen im deutsch-russischen Verhältnisauf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> großen diplomatischen Erfahrungendes Gastgebers erörtert werden.unbedingt aufrecht erhalten werden.Die Verbindung zu dieser PartnerregionSchleswig-Holsteins bietet nach demEindruck <strong>der</strong> Delegationsteilnehmereine Reihe wirtschaftlich interessanterKooperationsmöglichkeiten, die sich in<strong>der</strong> Verbindung <strong>der</strong> russischen Ressourcenpotentialeund dem deutschemKnow-how gut entwickeln lassen. Dabeiist zu beachten – und auch das gehörtzu den Eindrücken – daß ohne Unterstützungdurch erfahrene Ansprechpartnerund Rückendeckung durch russischeAutoritäten die Investitionsrisikendeutlich höher liegen.Insofern können Schleswig-HolsteinischeUnternehmen <strong>der</strong>zeit beson<strong>der</strong>eWettbewerbsvorteile in AnspruchVerstärkte Zusammenarbeit bei Fachmessen fürAusbildung und StudiumDas IfT Institut für Talententwicklung (www.erfolg-imberuf.de)organisiert deutschlandweit Fachmessen für Ausbildung+Studiumunter dem Namen nordjob bzw. vocatium.Im Rahmen <strong>der</strong> Gespräche mit Bildungsinstitutionen in Kaliningradwurden folgende Projekte für eine Zusammenarbeitentwickelt: Die Baltische Fö<strong>der</strong>ale Immanuel Kant Universität(IKBFU) in Kaliningrad bietet ein breites Spektrum von Studienmöglichkeitenund zeigte Interesse an unserem Messekonzept.Voraussichtlich wird die IKBFU Aussteller unsererFachmesse vocatium Berlin 2013 sein und somit deutschenSchülern persönlich Lust auf ein Studium in Kaliningradmachen. Darüber hinaus hat das Baltic-Expo-Ausstellungszentrumfür Eltern, Schüler und 67 Aussteller eine JobmesseEntwicklung einesinternationalen Austauschsvon Studentenund Schülern inZusammenarbeit mitrussischen Bildungsträgernin Kaliningrad entwickelt, die das nächste Mal vom 10. - 12.Oktober 2013 stattfinden wird. Die nordjob wird auserwähltenHochschulen deutschlandweit eine Teilnahme an dieserMesse in Kaliningrad anbieten.Kathrin Walsch,IfT Insitut für Talententwicklung55


<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort – Kaliningrad 2012Beeindruckend war die Besichtigung <strong>der</strong>Sojaölfabrik des Sodrushestwo-Konzerns, dessendeutsch sprechen<strong>der</strong> Projektmanager ValeriDanshin offen alle Fragen zu <strong>der</strong> beeindruckendenMilliardeninvestition beantwortete.nehmen, die dadurch erhärtet werden,daß das Verhältnis zu den unmittelbarenNachbarn <strong>der</strong> russischen Exklavenicht durchweg spannungsfrei sindund die Kaliningra<strong>der</strong> das übernommenekulturelle Erbe nicht nur als tou-Entscheidung, daß die Stadt KaliningradAustragungsort für die Fußballweltmeisterschaft2018 wird, nochbeflügelt. Letzteres verlangt den AufristischesPotential wertschätzen.Zudem lag das Niveau <strong>der</strong> Gesprächemit russischen Partnern und auch dieerkennbare Dynamik in <strong>der</strong> Stadt deutlichüber den Erwartungen <strong>der</strong> Teilnehmerund wurde durch die kürzlicheTourismuspotentiale für die Region KaliningradIm Mittelpunkt <strong>der</strong> Tourismusgespräche mit den Reiseunternehmen„Travel Boutique“ und „Mik-Avia“ aus Kaliningradswurde zunächst die Entwicklung des „Incoming-“ und des„Outgoing-“Geschäfts analysiert. Ersteres ist in den letztenbeiden Jahren gesunken, insbeson<strong>der</strong>e durch rückläufige Ausflügenach Kaliningrad in Verbindung mit Baltikumreisen,was auf die erschwerte Visabeschaffung zurückzuführen sei.Für die Exklave erscheint eine Son<strong>der</strong>reglung durch die russischeRegierung beson<strong>der</strong>s wünschenswert. Erfreulich fürdas Outgoinggeschäft sei hingegen die Nachricht, daß – erstmalsseit <strong>der</strong> Insolvenz <strong>der</strong> KD Airways im Jahr 2009 – wie<strong>der</strong>ein direkter Linienflugverkehr nach Deutschland angebotenwird. Viele russische Touristen nutzen diese Verbindung mitanschließenden Weiterflügen o<strong>der</strong> Bahnfahrten innerhalbAlexan<strong>der</strong> Kropp(li.) im Gesprächmit zwei russischenReisebürobetreiberinnenDeutschlands bzw. Europas. Weiteren Auftrieb dürfte dieTourismusbranche durch die erfolgreiche Nominierung alsAustragungsstätte <strong>der</strong> Fußball-Weltmeisterschaft 2018 erhalten,die eine Reihe von Infrastrukturinvestitionen im Vorfel<strong>der</strong>warten läßt. Das Gespräch wurde allerseits als befruchtendempfunden und könnte Grundlage für eine konkrete Zusammenarbeitsein.Alexan<strong>der</strong> Kropp, ALEXREISEN eK56 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2012


Redaktionsbesuch beim Königsberger Expreß: Die russischenMacher des deutschsprachigen „Königsberger Expreß“ mit 3.000über den Erdball verteilten Abonnenten erläuterten den Interessenwandelihrer Kundschaft. Während im Jahr 1993 die Leserschaftvorwiegend aus deutschen Vertriebenen und Touristen bestand,wird die Zeitung inzwischen zunehmend von russischen Studenten<strong>der</strong> deutschen Sprache sowie von an <strong>der</strong> Region interessiertenGeschäftsleuten bezogen.Einen beson<strong>der</strong>en Höhepunkt bildete das Abendessen mitDr. Stephan Stein, langjähriger Vertreter <strong>der</strong> HandelskammerHamburg in Kaliningrad und St. Petersburg, <strong>der</strong>sich nicht nur als wertvoller Berater für die deutschrussischeZusammenarbeit erwies, son<strong>der</strong>n auch zu denGenüssen eines stilvollen Abendmahls beizutragen wußte.Wichtige Informationen zu den Rahmenbedingungen undAnsprechpartnern lieferte <strong>der</strong> Besuch bei <strong>der</strong> Industrie- undHandelskammer Kaliningrad, die die Kammerorganisation,den Verband für ausländische Investoren und die neugegründete Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung des Kaliningra<strong>der</strong>Gebietes vorstellte. Im Anschluss folgten die einzelnenFachgesprächs runden (siehe blauer Kasten).bau eines funktionierenden Abfallwirtschaftssystemssowie auch eineKlärung <strong>der</strong> Abwässer, die bisher ungeklärtin die Kurische Nehrung eingeleitetwerden. Zum weiteren Erfahrungsaustauschüber neue Techniken wurdedie russische Seite zu einem Gegenbesucheingeladen.Die einzelnen Stationen und Ergebnisse<strong>der</strong> Reise seien in den Bildunterschriftenund den Kurzberichten wie<strong>der</strong>gegeben,wobei die Reise vielen Teilnehmernin guter Erinnerung bleibendürfte, weil sie zwischen den Delegationsteilnehmernzu netten BekanntundFreundschaften geführt hat, so daßsich alle Teilnehmer auf ein Wie<strong>der</strong>sehenfreuen.BZBerater für ausländische InvestorenIm Gespräch mit<strong>der</strong> Beratungslandschaftfürdas KönigsbergerGebietZu den Gesprächsrunden kamen verschiedene Unternehmen,die sich primär mit <strong>der</strong> Beratung und Betreuung ausländischerInvestoren beschäftigen. Die Firmengruppe Branwenbeispielsweise war gleich mit fünf Vertretern anwesend, diealle auch gut Englisch sprachen. Der Tätigkeitsbereich <strong>der</strong>Gruppe umfaßt die Bereiche russisches und internationalesWirtschaftsrecht sowie Buchhaltung und Wirtschaftsprüfung.Desweiteren zu nennen sind die Firmen OOO Babylon („OOO“entspricht in etwa einer deutschen AG) sowie <strong>der</strong> EinzelunternehmerOleg Viktorowitsch Prichoschi, die sich auf dieUnterstützung von Im- und Exporten und die Beratung zollundsteuerspezifischer Sachverhalte spezialisiert haben. ZumAbschluß stellten sich die Gesellschaften INOK sowie Status-Expert vor, die Marktdaten aus dem Kaliningra<strong>der</strong> Gebiet sammeln,verarbeiten und ausländischen Investoren zur Verfügungstellen. Alles in allem ergaben sich interessante Ge sprä -che und vielfältige Einblicke in die Unterstützungsleistungenfür ausländische Unternehmen sowie die Investitionslandschaftdes Kaliningra<strong>der</strong> Gebiets.Hinrich Grundwaldt, Ernst & Young57


<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort – Kaliningrad 2012Die während <strong>der</strong> Reise gewonnenen Ansatzpunktefür eine wirtschaftliche Zusammenarbeitwurde abschließend mit Vertretern <strong>der</strong>Gebietsduma, die durch ihren stellvertretendenVorsitzenden Sergeij Jurjewitsch Juspin elegantgeleitet wurde, erörtert und vertieft. EinzelneDumavertreter folgten zudem <strong>der</strong> abendlichenEinladung unserer Delegation und legtendurch ihr herzliches Entgegenkommen die Basiszum Aufbau persönlicher Bindungen.Lars Osterhoff (mitte) überreichte Sergeij J. Juspin einschleswig-holsteinisches MitbringselAbfallwirtschaft: aktueller Stand und AusblickAn den Gesprächen zur Thematik Abfallwirtschaft nahmensowohl von deutscher Seite als von russischer Seite die meisterTeilnehmer teil, was wohl auch <strong>der</strong> wachsenden Bedeutung<strong>der</strong> Abfallentsorgung und des Recyclings wi<strong>der</strong>spiegelt.Erster Gesprächspartner war <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Verwaltungfür die Organisation zur Teilnahme Kaliningrads alsein Austragungsort an <strong>der</strong> Fußball-WM 2018 Herr MaximJurjewitsch Makarow. In diesem Gespräch ging es imWesentlichen um die infrastrukturellen Herausfor<strong>der</strong>ungen,welche die Fußball-WM für einen Austragungsort mitsich bringt. Die Planungen und die Realisierung des eigentlichenFußballstadions inkl. Nachnutzung sind nur ein Teil<strong>der</strong> Planungen. Um die Zuschauer in <strong>der</strong> Stadt transportierenzu können, wird für die Stadt Kaliningrad mit seinenca. 440.000 Einwohnern über den Bau eines Straßenbahnsystemnachgedacht. Zweite Gesprächspartnerin wareine Vertreterin des Ministeriums für Wohnungskommunalwirtschaft,die Leiterin <strong>der</strong> Abteilung für WohnkomfortFrau Natalja Alexandrowna Poscharowa. In dem Gesprächwurde zunächst <strong>der</strong> aktuelle Stand <strong>der</strong> Abfallbeseitigungdargestellt. Die Aufgaben <strong>der</strong> Müllabfuhr liegen bisher inkommunaler Hand. Die Abfälle werden zum größten Teildeponiert, allerdings ist <strong>der</strong> Standard <strong>der</strong> Deponierungungenügend. Laut Aussage von Frau Poscharowa denkt dasMinisterium über eine Übertragung <strong>der</strong> bisher kommunalwahrgenommenen Aufgaben auf die Region nach. Dasscheint durchaus sinnvoll, da die Kommunen z.T. recht kleinsind und <strong>der</strong> Bau und Betrieb von Deponien o<strong>der</strong> Abfallbehandlungsanlagensich für solche kleinen Einheitennicht lohnt.Intensive Auseinan<strong>der</strong>setzungen über eine abfallwirtschaftlicheNeuausrichtung infolge <strong>der</strong> Wahl als Austragungsort <strong>der</strong> Fußballweltmeisterschaft2018Dritter Gesprächspartner war <strong>der</strong> Vorsitzende desRegionalen Verbandes für Abfallwirtschaft im Raum KaliningradHerr Swjatoslaw Olegowitsch Lawrinenko. Dieserstellte zusammen mit einem Planer ein Konzept für dieBau einer Deponie nach europäischem Standard vor, diedurch die Errichtung eines mo<strong>der</strong>nen Abfallwirtschaftszentrumergänzt werden soll, das verwertbare Abfälle entwe<strong>der</strong>in den Wirtschaftskreislauf zurückführen o<strong>der</strong>Brennstoffe produzieren soll. Dadurch soll Deponiekapazitätgeschont werden und dafür sorgen, daß diese längergenutzt werden können. Zusammenfassend läßt sichsagen, daß die Region Kaliningrad erst am Anfang steht,ihre abfallwirtschaftlichen Probleme zu lösen. Fragen <strong>der</strong>Zuständigkeit für bestimmte Aufgaben müssen erst nochgeregelt werden. Bei Gesprächen mit Abgeordneten <strong>der</strong>Duma wurde uns mitgeteilt, daß im Jahr 2013 die gesetzlichenGrundlagen für die Abfallbeseitigung, Recycling usw.geschaffen werden sollen. Erst dann werden auf gesetzlicherGrundlage Anlagen zur Sortierung und Abfallbehandlungentstehen können.Henning Becker, AbfallwirtschaftszentrumRastorf GmbH & Co. KG58 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2012


Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Kiel am 06. November 2012 im Steigenberger Conti HansaQuelle: MVK KielMüllverbrennungsanlage als Teil <strong>der</strong>mo<strong>der</strong>nen AbfallwirtschaftParallel zu <strong>der</strong> 1996 erfolgtenNach rüstung <strong>der</strong> Kieler Müll -verbrennungsanlage zu einemmo<strong>der</strong>nen Heizkraftwerk kam dasMißtrauen auf: Im Süden <strong>der</strong> Stadtwürde eine gigantische „DioxinundFuran-Schleu<strong>der</strong>“ entstehen.Das Gegenteil ist <strong>der</strong> Fall. Es entstandeiner <strong>der</strong> umweltschonendstenStrom- und Fernwärmeproduzentenweit und breit.Georg Jungen (stehend) skizzierte die zukünftigen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> KielerMüllverbrennungsanlage unter verän<strong>der</strong>ten Marktbedingungen110.000 bis 130.000 Tonnen Müll werdenjährlich „thermisch entsorgt“; siestehen für die Umwandlung in 40.000Megawattstunden Strom und 230.000Megawattstunden Fernwärme. Und:Durch die sechsstufige Rauchgasreinigungist die Luftbelastung verschwindendge ring. Noch heute ist die vor 16Jahren ein geführte Technologie „stateoft the art“.Es war ein faszinierendes und einemnormalen „Müllverursacher“ bislangverborgenes Szenario, das <strong>der</strong> Ge -schäfts führer <strong>der</strong> MVK – MüllverbrennungKiel GmbH & Co. KG, GeorgJungen, beim Mittagsgespräch imSteigenberger Conti-Hansa-Hotel entwarf.Überdies ist das Unternehmen,das die Landeshauptstadt Kiel gemeinsammit dem EntsorgungsspezialistenRemondis betreibt, hochprofitabel.Allerdings: Mit dem Wildwuchs <strong>der</strong> Bio -massekraft werke im Land wird <strong>der</strong> Rohstoff,überwiegend Hausmüll – für dieMVK wird er in <strong>der</strong> Landeshauptstadtsowie im Kreis Schleswig-Flensburgeingesammelt – zunehmend knapp.Und es zeichnet sich ein zunehmen<strong>der</strong>Wettbewerb über den Einkaufspreisab.59


Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Kiel am 06. November 2012 im Steigenberger Conti HansaAndienungspflichtiges Abfallaufkommen<strong>der</strong> Landeshauptstadt KielQuelle: MVK KielVor diesem Hintergrund betrachtetJungen die Diskussion um einen Ersatzdes von den Stadtwerken Kiel mit <strong>der</strong>E.ON AG betriebenen Kohlekraftwerksauf dem Ostufer mit gemischten Ge -fühlen. Der Nachfolger wird ein „politischesKraftwerk“ werden, weiß er. Undneben Erdgas als Energieträger kommtdafür eigentlich nur Biomasse in Frage.Daß die in dem leer gefegten schleswigholsteinischenMarkt möglicherweiseals Bruchholz über Hun<strong>der</strong>te von Kilometernaus dem Baltikum eingeführtwerden muß, dürfte dabei <strong>der</strong> Öko -bilanz nicht gerade zuträglich sein.Außerdem drohe ein Verdrängungswettbewerbum den Restmüll in dembestehenden Markt – mit mutmaßlichnegativen Folgen für die bestehendenAnlagen.Die Ökobilanz des Kieler Müllheizkraftwerksempfindet Jungen demgegenüberals nahezu perfekt. Ökonomischwie ökologisch habe sie europaweitVorbildcharakter. Der technischimmer weiter fortentwickelt Verbrennungsvorganghalte die „Schadstoffweitergabe“aus dem Abfall-Mix ausWohnsiedlungen und Gewerbe in dieAtmosphäre nahezu komplett auf. EinProzeß, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig nicht zu erzielensei. Die MVK sei damit je<strong>der</strong> Vergärungs-o<strong>der</strong> Kompostierungsanlageüberlegen, so Jungen: „Mit den geplantenweiteren technischen Nachrüstungensehen wir uns <strong>der</strong>zeit auf gutemWeg, demnächst ‚reinen Ökostrom‘ herstellenzu können“, sagte er. WB<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort:Sektion Segebergam 27. September 2012Die Sektion Segeberg informierte sich am27. September 2012 beim Wege-Zweckverband<strong>der</strong> Gemeinden des Kreises Segebergüber dessen abfallwirtschaftliche Strategieim Spannungsfeld von Rohstoffmangel,Klimawandel und <strong>Energiewende</strong>.Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Lübeck am 19. September 2012 im Hause <strong>der</strong> Lübecker StadtwerkeStrategie und Perspektiven <strong>der</strong> LübeckerStadtwerke im Zuge <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong>Lübeck – 130.000 Haushalte belieferndie Stadtwerke Lübeck täglich mitStrom, Erdgas, Fernwärme und Wasser.Die rund 550 Mitarbeiter erwirtschaftetenim Jahr 2011 einen Umsatz von270 Millionen Euro. Der Jahresüberschußerreichte 18,4 Millionen Euro. Verkauftwurden 1,616 GWh Gas, 515 GWhStrom und 240 GWh Wärme. „Wirgestalten aktiv die Zukunft <strong>der</strong> Hansestadtmit“, heißt es im jüngstenGeschäftsbericht. „Wir bringen uns indie energiepolitische Diskussion ein,bauen eine mo<strong>der</strong>ne dezentrale Energieversorgungauf, investieren in Infra-struktur und Versorgungssicherheit –und bekennen uns uneingeschränkt zuden Zielen <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong>.“Die Sektion Lübeck zu Gastbei den Stadtwerken Lübeck60 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2012


InterviewDie <strong>Energiewende</strong> hat <strong>der</strong> gesamtenBranche von RWE und E.ON bis zumkleinsten Gemeindewerk faktisch dieGeschäftsgrundlage entzogen. Warumbleiben die Stadtwerke Lübeck imMarkt?In <strong>der</strong> Tat hat die <strong>Energiewende</strong> dengroßen Stromproduzenten das Ge -schäfts modell entzogen. An<strong>der</strong>s bei denStadtwerken. Für sie stellt die <strong>Energiewende</strong>eine Chance dar, da sie auf mehrDezentralität abstellt. Die Stadtwerkehaben die Nähe zu den Kunden undkönnen glaubwürdig den notwendigenUmbau <strong>der</strong> Energieversorgung vermitteln.Der Kampf um den Kunden ist erkennbarhärter geworden und doch hat eszwischen den einzelnen Stadtwerkenimmer wie<strong>der</strong> Gespräche über einepunktuelle Zusammenarbeit gegeben.Sehen Sie angesichts <strong>der</strong> enormen Investitionsherausfor<strong>der</strong>ungenirgendwanndie „Vereinigten Stadtwerke Schleswig-Holstein“ kommen?Ich bin ein großer Anhänger kommunalerKooperationen. Allerdings solltegeprüft werden, inwieweit dadurch einKundennutzen entsteht. Der Kampf umKunden bedeutet in erster Linie wettbewerbsfähigeProzesse zu organisieren.Hier sehe ich Potential für kommunaleKooperationen. So betreibendie Stadtwerke Lübeck mit drei weiterenStadtwerken ein Abrechnungssystem,um Fixkostendegressionen zuheben.Gehört zur Lübecker Philosophie zumEnergieverkauf zwingend auch dieErzeugung?Wolfgang Buhmann,Pressebeauftragter des<strong>Wirtschaftsrat</strong>es inSchleswig-Holstein,spricht mit Stefan Fritz,Geschäftsführer <strong>der</strong>Stadtwerke Lübeck GmbH,über die bevorstehende<strong>Energiewende</strong>Dezentrale Erzeugung auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong>Kraft-Wärmekopplung stellt tatsächlicheine wichtige strategische Option fürdie Stadtwerke Lübeck dar. Hier unterscheidetsich auch die Sicht <strong>der</strong> GroßenVersorger, die Stromerzeugung inGroßen Kraftwerken erzeugen, ohnevielfach den regionalen Bedarf vonWärme mit zu berücksichtigen. EinSchwachpunkt <strong>der</strong> jetzigen <strong>Energiewende</strong>konzeption.Zudem muß zukünftig auch ein verstärkterZusammenhang zwischenErzeugung und Verbrauch hergestellt.Erzeugung ohne Verbraucher ist ebensounsinnig wie Verbrauchszentrenohne Erzeugung. Beachtet man dasPrinzip, Erzeugung und Verbrauch alsEinheit zu sehen, ergeben sich zusätzlichinteressante Optionen, die ErneuerbarenEnergien besser in den Marktzu integrieren.Welchen Energieerzeugungsmix strebenSie an und mit welchen Energieträgern?Wir setzen bevorzugt auf Wind on -shore, da die Erzeugungskosten naheam Erzeugungspreis konventionellerKraftwerke liegen. Eine weitere strategischeStoßrichtung zielt auf die KWK-Erzeugung ab.Wie wollen Sie ohne Kohlekraftwerkedie benötigten Fernwärmemengen be -reitstellen?Wie bereits angedeutet setzen wir bei<strong>der</strong> Erzeugung von Wärme auf denKWK-Prozeß, <strong>der</strong> sehr viel besser zurRegionalität eines Stadtwerkes paßt alsetwa ein zentrales Kohlekraft. Aberauch die konventionelle Strom-/Wärmeerzeugung(Gas und Kohle) hat ihreBerechtigung. Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong>diskussionwird dieser Punkt lei<strong>der</strong>sehr ideologisch erörtert.Wie sieht Ihr mittelfristiger (ca. 5 Jahre?)Investitionsplan aus, und denken Sie, diebenötigten Investitionen dauerhaft auseigener Kraft erwirtschaften zu können?Wir wollen verstärkt in KWK-Erzeugunginvestieren. Hierfür haben Gesellschafterund Aufsichtsrat ein Investitions -volumen von zunächst 30 Mio € genehmigt,das projektabhängig bis 50 Mio €ansteigen wird. Zudem wollen wir verstärktin Wind onshore Erzeugung in -vestieren. Wie hoch das Budget dafürsein wird, hängt wesentlich von <strong>der</strong>Attraktivität verfügbarer Projekte ab.Auch hierfür können wir im hohenzweistelligen Millionenbereich investie -ren. Aufgrund <strong>der</strong> Erkenntnisse aus <strong>der</strong>aktuellen Businessplanung sind wirsicher, die Investitionen auch erwirtschaftenzu können.Wendenstraße 2320097 HamburgTelefon 040 - 23 23 7761


Podiumsdiskussion <strong>der</strong> Sektion Dithmarschen am 07. November 2012 in MeldorfWINDENERGIENUTZUNG INSCHLESWIG-HOLSTEINBestehende und neueEignungsgebiete in denKreisen (in ha)Teilfortschreibung 2012EignungsgebieteWindenergienutzungBestandsfläche <strong>der</strong> Teifortschreibung von 1998Neue Eignungsgebiete durch die Teilfortschreibungvom 6. Nov. 2012*Flächengröße <strong>der</strong> Eignungsgebiete in Schleswig-Holsteingesamt = 26.891 ha (Bestandsflächen 1998 = 13.669 ha,neue Eignungsgebiete = 13.222 ha)* Durch Teilfortschreibung 2012 neu ausgewiesene Windeignungsgebiete,vermin<strong>der</strong>t um gestrichene Bestandsflächen.Alle Flächen sind gerundet auf volle Hektar (ha).Netzausbau in Dithmarschen –Kosten und ZeitplanDas Podium von links: Stefan Brumm (E.ON Hanse G), Landrat Dr. Jörn Klimant,Mo<strong>der</strong>ator Knut Frisch, Jens Magnussen MdL, Hans Peter WittAm 26. November hat die Bundesnetzagentur festgelegt, welche neuen 380-kV-Leitungen Deutschland vorrangig braucht, damit die <strong>Energiewende</strong> nicht schonim Ansatz steckenbleibt. In Schleswig-Holstein sind dabei an <strong>der</strong> Ostsee zweiTrassen auf <strong>der</strong> Strecke geblieben: Kiel – Göhl und Göhl – Lübeck. Unverän<strong>der</strong>tVorrang genießt die Trasse Niebüll – Brunsbüttel. Unklar bleibt aber weiterhin,wie <strong>der</strong> Strom über die Elbe gelangen soll. Diese Sorge konkretisierte schon <strong>der</strong>energiepolitische Sprecher <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktion, Jens Magnussen, auf einerPodiumsdiskussion <strong>der</strong> Sektion Dithmarschen des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es in Meldorf.Wird Brunsbüttel zur – vorläufigen – Endstation?Quelle: Staatskanzlei Schleswig-Holstein, Landesplanung„Die <strong>Energiewende</strong> hat einen Punkterreicht, an dem sie nicht mehr um -kehrbar ist“, sagt Jens Magnussen. Dasei er sich sicher, fügt <strong>der</strong> energiepolitischeSprecher <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Landtagsfraktionhinzu. Keineswegs sicher sei er sichjedoch, ob sie zum Erfolg führt – o<strong>der</strong>gegen die Wand fährt. „Noch immerfehlt <strong>der</strong> Masterplan“, sagt Magnussen.Wer immer zu Wort komme: Er beschäftigesich ausschließlich mit seinen individuellenProblemen.Knut Frisch, Leiter des von Vattenfallzum Rückbau angemeldeten Kernkraft -werks Brunsbüttel – und an diesemAbend als Sprecher <strong>der</strong> einladendenSek tion Dithmarschen auch Mo<strong>der</strong>ator– provoziert das Podium: Wenn <strong>der</strong>Sachverstand nicht ausreiche o<strong>der</strong> nichtkompatibel sei, um zu einer Integration<strong>der</strong> Vorgehensweise zu kommen, helfevielleicht „eine Ethikkommission“. DochMagnussen legt noch weiter den Fingerin die technischen, finanziellen undpolitischen Wunden. Der am selben Tagverbreitete Erklärung von MinisterpräsidentTorsten Albig, bis 2017 werde die380-kV-Höchstspannungsleitung vonNiebüll nach Brunsbüttel stehen, traue62 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2012


Dietrich Austermann (Wirtschaftsministera.D.); Prof. Dr. Hans-Jürgen Block (Gesellschaftfür Energie- und Klimaschutz); EnergieexperteJens Magnussen MdL (<strong>CDU</strong> SH)er nicht. Viel zu viele Meinungs- undInteressenunterschiede bei allen Beteiligtenauf allen Ebenen stünden solcherZuversicht im Weg. Und wenn doch?„Dann ist in Brunsbüttel Feierabendund die Leitung nützt niemandem.“Die Vielzahl <strong>der</strong> ungeklärten Auffassungsunterschiedevon <strong>der</strong> Wegenutzungbis zur Positionierung vonStrommasten machte <strong>der</strong> auch im Bauernverbandaktive Landwirt Hans PeterWitt aus Hemme deutlich. Daß Knicksaus Landschaftsschutzgründen nicht alsMastenstandort genutzt werden könnten,kann er überhaupt nicht verstehen„Und mit uns überhaupt nicht zumachen“, sagt er, sei die Option einerunterirdischen Verkabelung von 380-kV-Leitungen: „Darüber wächst keinGras mehr.“ Mit an<strong>der</strong>en Worten: Einelandwirtschaftliche Nutzung solcherFlächen sei mit dem ersten Stromflußausgeschlossen. Und überhaupt: EineEntschädigung von möglicherweise5.000 Euro pro Mast und Hektar beiLandesfachkommissionEnergiewirtschaftDie Kommission hat in <strong>der</strong> letzten Sitzungam 21.09.2012 in Neumünster ihre energiepolitischeBestandsaufnahme fortgesetzt.Torsten Seemann, Business Devel -opment Siemens AG/Siemens Deutschland,berichtete über den „Entwicklungsstandund die Markt be din gungen fürPower-To-Gas aus Sicht <strong>der</strong> Siemens AG.Dr. Gernot-Rüdiger Engel, Luther RechtsanwaltsgesellschaftmbH/Partner PracticeGroup Environment Regulatory, informierteüber: die von <strong>der</strong> EU-Kommissiongeplanten Herausnahmen von CO2-Emissionszertifikatenim Umfang von 400 Millionen,900 Millionen o<strong>der</strong> 1,2 Milliardenim sogenan nten „Back Loading“-Verfahrenim Zeitraum von 2013 bis 2015. BjörnSpiegel, Fachgebietsleiter Energiepolitik,<strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V., stellte ergänzenddie bundespolitischen Vorhaben undv.l. Stefan Brumm, Uwe Frahm (beide E.ONHanse AG); Peter Albers (Ernst Günter AlbersGmbH) und Telsche Ott (IHK Dithmarschen)überirdischer Trassierung sei absolutindiskutabel.Gleichwohl begrüßt die E.ON-TochterSchleswig-Holstein Netz AG die jetztbeschlossene „Wind-Landkarte“ (sieheAbb.) entgegen den permanenten Verän<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> Vergangenheit als verbindlicheGrundlage für eigene Planungen.Das Unternehmen, das bislang100 Millionen Euro in den Anschlußerneuerbarer Energien investiert hat,geht nun von weiteren Netz-Investitionenin dreistelliger Millionenhöhe aus.Ingesamt wurden bislang 36 Umspannwerkeerweitert o<strong>der</strong> komplett neu eingerichtet,mehrer hun<strong>der</strong>t Transformatorenverstärkt o<strong>der</strong> neu aufgestelltso wie rund 500 Kilometer Mittelspannungskabelneu verlegt. Aktuell sind andas Netz <strong>der</strong> Schleswig-Holstein Netz AGrund 31.000 EEG-Anlagen angeschlossen.Dabei gibt es Windrä<strong>der</strong> im Mo -ment mehr als genug. Er halte die vonBranchenexperten genannte Zahl, imJahr 2015 würden 100 bis 150 MillionenDr. Stefan LiebingKommissionsleiterGrafik: Siemensdie laufende Meinungsbildung im <strong>Wirtschaftsrat</strong>vor.Die Kommission wird sich in <strong>der</strong>nächsten Sitzung ergänzend mit demWärmemarkt und dem Netzausbau aus -ein an<strong>der</strong>setzen, um auf dieser Grund lageerste Positionen für den <strong>Wirtschaftsrat</strong> inSchleswig-Holstein abzuleiten. Am 15.Euro an Entschädigungsleistungen fürWindmüller fällig, <strong>der</strong>en Anlagen we -gen fehlen<strong>der</strong> Netzkapazitäten zumStillstand gezwungen sind, für realistisch,sagt <strong>der</strong> Dithmarscher LandratDr. Jörn Klimant: „Ein volkswirtschaft -licher Irrsinn.“ Deshalb, gibt er zu be -denken, müsse ernsthaft darüber nachgedachtwerden, den Zubau weitererStromerzeugungsanlagen an den Ausbau<strong>der</strong> Netzkapazitäten zu koppeln. Eskönne nicht angehen, daß Private wieUnternehmen, auf die letztlich alleKosten <strong>der</strong> <strong>Energiewende</strong> zukommen,sie nicht mehr bezahlen könnten.Bernd Bartels von <strong>der</strong> Beba EnergieGmbH & Co. KG warb in <strong>der</strong> Diskussionfür die Möglichkeiten, durch den Stromaus Wind und Sonne auch den WärmeundMobilitätsmarkt in <strong>der</strong> Region zuversorgen und gemeinsam mit denBetreibern <strong>der</strong> auslaufenden Kraftwerkstypenden Ersatz <strong>der</strong> Energieimportein Form von Gas und Öl zu ersetzen.Sektionssprecher Frisch warnteabschließend davor, daß die optimaleNetzausbauplanung durchaus an<strong>der</strong>sals <strong>der</strong>zeit geplant aussehen könnte,falls <strong>der</strong> Windstrom zukünftig auch zuWärmezwecken in <strong>der</strong> Region eingesetztwerde. Dafür müsse das im Jahr2007 beschlossene Verbot von Nacht -speicheröfen allerdings wie<strong>der</strong> aufgehobenwerden.WBFebruar besteht dann die Möglichkeit, diePosition des neuen <strong>Energiewende</strong>ministersaufzunehmen und zu prüfen, <strong>der</strong>dann auf Einladung <strong>der</strong> Sektion Schleswig/Flensburg „Die deutsche <strong>Energiewende</strong>und die politische Planung für denBeitrag Schleswig-Holsteins“ erläuternwird.63


PR Energie-BerichtPremiere in Norddeutschland:E.ON Hanse Wärme startet mit EUROGATE –ein Projekt zur Speicherung von Wärme im NetzIm Rahmen ihrer kürzlich beschlossenenEnergiekooperation mit <strong>der</strong>Freien und Hansestadt Hamburg be -tritt die E.ON Hanse Gruppe zu sam -men mit EUROGATE jetzt Neuland bei<strong>der</strong> Wärmeversorgung und -speicherung:Erstmalig wird dezentral er -zeugte Wärme ins Netz eingespeistund dort sogar gespeichert.Der Startschuss für das Projekt fiel imNovember auf dem Eurogate Geländeim Hamburger Hafen. An dem traditionellenSpatenstich nahmen UmweltsenatorinJutta Blankau, EUROGATE-Geschäftsführer Emanuel Schiffer undE.ON Hanse Personalvorstand Udo Bottlän<strong>der</strong>teil.Ab März 2013 wird ein Teil <strong>der</strong>Gebäude am EUROGATE-Standort inHamburg über ein eigenes Blockheizkraftwerk(BHKW) dezentral mit Energieversorgt. BHKW erzeugen gleichzeitigStrom und Wärme – das macht siebeson<strong>der</strong>s effizient und umweltschonend,allerdings nur wenn sowohl <strong>der</strong>erzeugte Strom als auch die erzeugteWärme genutzt werden. Und genau dagab es in <strong>der</strong> Vergangenheit häufig Probleme,weil Abnehmer für die Wärmefehlten.Bei EUROGATE wird das BHKW nunin das Wärmenetz <strong>der</strong> E.ON HanseWärme eingebunden. So kann Wärme,die nicht benötigt wird, im Netz zwischengespeichertwerden. Dadurchwird die Effektivität des BHKW deutlichverbessert. „Durch die Einbindung indas Wärmenetz kann das BHKW auchdann Strom erzeugen, wenn kaum Wärmebenötigt wird. Die überschüssigeWärme wird dabei einfach im Netzgespeichert und bei Bedarf wie<strong>der</strong> entnommen.So ermöglichen wir unserenPartnern, mehr umweltfreundlichenStrom zu erzeugen und ihre Anlagenwirtschaftlicher zu betreiben“, sagtUdo Bottlän<strong>der</strong>. EUROGATE erwartetIm November gaben Emanuel Schiffer,Jutta Blankau und Udo Bottlän<strong>der</strong> (v.l.)den Startschuss für ein Projekt zur Speicherungvon Wärme im Netz.Die Solarthermieanlageauf demHeizwerk dient alsPilotanlage zur EinspeisungsolarerWärme ins Netz.von dem neuen Energieversorgungskonzeptsowohl ökologische als auchwirtschaftliche Vorteile. So rechnetEmanuel Fischer neben Kosteneinspa -rungen mit einer CO 2 -Einsparung vonüber 2.800 Tonnen pro Jahr. Jutta Blankausieht in dem Projekt einen wichtigenMeilenstein zur <strong>Energiewende</strong>. DasProjekt fülle die energiepolitische Vereinbarungmit den Energieversorgungsunternehmenmit Leben, so dieHamburger Umweltsenatorin.Im kürzlich vorgestellten „Energiekonzeptfür Hamburg“, das unter an<strong>der</strong>emeine Beteiligung <strong>der</strong> Stadt an denEnergienetzen vorsieht, hat die E.ONHanse AG unter an<strong>der</strong>em zugesagt,Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplungund regenerativ erzeugte Wärme in seineNahwärmenetze aufzunehmen unddort zu speichern. So wird in HamburgWandsbek eine hochmo<strong>der</strong>ne Brennstoffzellein das Netz eingebunden.Bereits 2011 nahm die E.ON HanseWärme den Multifunktionsspeicher inHamburg Bramfeld in Betrieb. Die An -bindung des Speichers in das Netz sollu.a. die Einbindung solarthermischerAnlagen ermöglichen. Im Moment werdendie technischen Grundlagen füreine solche Einspeisung in einem Pilotprojektgetestet. Als Pilotanlage dienteine Solarthermieanlage auf einemHeizhaus des Unternehmens in Hamburg-Wandsbek.Die Erkenntnisse, diehier gewonnen werden, sollen alsGrundlage für zukünftige Angebote anSolaranlagenbetreiber dienen.64 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2012


PR Energie-BerichtSpeichertechnik für KälteIn einem schleswig-holsteinischenKlinikum kam die zentrale Kälteerzeugungauf den Prüfstand. Durchdiverse bauliche und infrastruk -turelle Verän<strong>der</strong>ungen besteht einerhöhter Kältebedarf. Ein erweitertesKonzept, für einen wirtschaftlichenund nachhaltigen Betrieb, war dasZiel. Derzeit sind Kälteerzeuger ältererBauart im Einsatz, die hohen energetischenLeis tungsaufwand for<strong>der</strong>n.Künftig wird die Kälteversorgung desKlinikums durch einen weiteren Kälteerzeugergeleistet. Im Zuge <strong>der</strong>energetischen Betrachtung dieserInvestition konnte nachgewie senwerden, dass <strong>der</strong> Einsatz eines Eis -speichers wirtschaftlich sinnvoll ist.Die eingesetzten Eisspeicher in kubischerBauart (in Containerbauweise),sind für die Außenaufstellung konstruiert.Die Beladung <strong>der</strong> Eisspeichermit Kälteenergie erfolgt auf Grundeines geringeren Kältebedarfs in <strong>der</strong>Nacht. Diese Energie wird in Form vonEis gespeichert und am Tage, im Zuge<strong>der</strong> Entladung, genutzt. Mit Hilfe dieserzeitversetzten Energieabgabe lassensich teure Lastspitzen durch eine stromseitigeKälteerzeugung im Tagesbetriebbei steigenden Energiekosten durchBeeinflussung des Leistungspreises vermeiden.Die latente Speicherkapazität<strong>der</strong> zwei eingesetzten Eisspeichercontainerbeträgt 2x 3.500 kWh. Geladenwerden diese Eisspeicher über einenSchraubenverdichter mit einer Be -triebs kälteleistung von ca. 1.000 kW.Die neuen Erzeugeraggregate weisengegenüber den bestehenden Erzeugeraggregateneinen deutlich höherenWirkungsgrad aus. Die gesamte Anlage(Bestand und Neuanlage) wird ineinem Verbund betrieben, <strong>der</strong> den Vorteil<strong>der</strong> Reduzierung von Volllastbetriebsstundenzur Folge hat.Die Entwicklung und Umsetzungnachhaltiger Enegiekonzepte mitden neuesten Technologien – das istemutec. Seit über zehn Jahren agierenwir als Gereralplaner für zuverlässigeund innovative technischeAusrüstung. Mit unseren vier Standortenim Bundesgebiet (über 60MA) stehen wir unserem Kundenauch überregional zur Verfügung.Kältezentrale mitEisspeichercontainerund RückkühlwerkeEs wird von einer zukünftigen, weiterenErhöhung des Kältebedarfes amKlinikum durch zusätzliche technische/medizinische Geräte und durch einebessere Patientenbetreuung/-Unterbringung(Erhöhung <strong>der</strong> Versorgungsqualität)ausgegangen. Durch den Be -darf an zusätzlicher Kälteleistung, sindgem. dem ausgeführten AnlagenkonzeptEinsparungen in den Betriebskos -ten von ca. 90 T€/a zu erzielen. Durchdie Verringerung <strong>der</strong> Volllastbetriebsstunden<strong>der</strong> Kälteerzeugungsanlagen(Reduktion <strong>der</strong> Betriebskosten) ergibtsich eine Reduzierung von ca. 40 T€/a.Durch die Nutzung <strong>der</strong> Eisspeicheranlagekann eine weitere Einsparungerzielt werden. Diese werden durch denWegfall <strong>der</strong> stromseitigen Kälteerzeugungerzielt. Dieses hat unter Berücksichtigung<strong>der</strong> vorgesehenen Betriebsstundeneine Einsparung von ca. 50T€/a zur Folge. Die Investitionskosten(reinen Mehrkosten für die Eisspeicher)belaufen sich auf ca. 250 T€. Somit istdie Eisspeicheranlage in ca. fünf Jahrenamortisiert.Das neue Gebäude für die Aufnahme<strong>der</strong> technischen Infrastruktur sowie<strong>der</strong> Kälteerzeuger kann noch ein zu -sätzliches Aggregat verkraften. Im Falleeines Stromausfalles können die Eisspeichereine Notkühlung für notwendigeVerbraucher in einem Krankenhausbetriebsicherstellen. Voraussetzungist jedoch <strong>der</strong> elektrischen Einspeisung<strong>der</strong> neuen Zentrale aus dem Sicherheitsstromversorgungsnetzdes Klinikums.Zukünftig ist das Klinikum für An -passungen und Verän<strong>der</strong>ungen imBereich <strong>der</strong> kälteseitigen Versorgungoptimal gerüstet. Eine optimierte Netz -auslastung wurde realisiert und einsinnvoller Beitrag zum Energiemanagement<strong>der</strong> Liegenschaft und letztendlichzum Energiekonzept <strong>der</strong> Bundesregierung(Stichwort „<strong>Energiewende</strong>“)geleistet.ppa. Dirk Thiemann,Stefan Busemannwww.emutec.de65


Mittagsgespräch des Landesverbandes am 05. Oktober 2012 in ItzehoeAusschreibungspraxis für Sanitätshäuserwirkt monopolisierend!„Die Kunden <strong>der</strong> Sanitätshäuserkönnen durch die zentrale Ausschreibungspraxis<strong>der</strong> gesetzlichenKrankenkassen – beispielsweisefür Rollstühle – nicht mehr wohnortnahversorgt werden.“, berichteteThorsten Schrö<strong>der</strong>, Geschäftsführer<strong>der</strong> Thies GesundheitspartnerGmbH. Diese hatte an ihremStammsitz Itzehoe auf Einladungdes <strong>Wirtschaftsrat</strong>es eine Expertenrundezu Gast, die mit demBundestagsabgeordneten Dr. RolfKoschorrek zukünftige gesundheitspolitischeZielsetzungen diskutierte.Zur Situation <strong>der</strong> Sanitätshäuser erklärte<strong>der</strong> Bundestagsabgeordnete: „DieAusschreibungspraxis <strong>der</strong> gesetzlichenKrankenkassen wirkt monopolisierend.Lei<strong>der</strong> haben wir uns 2009 in <strong>der</strong>großen Koalition nicht gegen dieseRegelung durchsetzen können.“ EineEvaluation des eingeführten §125v.l. Gastgeber Torsten Schrö<strong>der</strong> (Geschäftsführer Thies GesundheitsPartner GmbH),Dr. Rolf Koschorrek MdB und Dr. Bertram Zitscher (Landesgeschäftsführer <strong>Wirtschaftsrat</strong>Schleswig-Holstein)Sozial gesetzbuch V werde jedoch imFrühjahr 2013 auf dem Tisch sein.In <strong>der</strong> anschließenden Diskussionempfahl Dr. Ralph Ennenbach, stellv.Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> kassenärztlichen VereinigungSchleswig-Holstein für daszukünftige Ge sundheitssystem dasRecht eines jeden Bürgers, seine Patien -tendaten dem Arzt einfach präsentierenzu können. Die dafür dringend notwendigeVernetzung im Gesundheitswesenwerde seit Jahren durch dieGEMATIK, ein Konstrukt <strong>der</strong> Selbstverwaltung,blockiert, so Jan Meincke,Geschäftsführer <strong>der</strong> Medisoftware ausKiel, die seit 30 Jahren IT-Systeme fürArztpraxen anbietet.Für den Landesverband des <strong>Wirtschaftsrat</strong>esmo<strong>der</strong>ierte LandesgeschäftsführerDr. Bertram Zitscher, <strong>der</strong>abschließend auch dafür dankte, daßdas Gesundheitsland Schleswig-Holsteinmit einem selbständigen Zahnarzteinen fachkompetenten Vertreterim Gesundheitsausschuß des DeutschenBundestages hat: „Auch das kannein wichtiger Standortvorteil im Wettbewerbum die zukünftig beste Ge -sund heitsversorgung in Deutschlandsein.“BZMittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Herzogtum Lauenburg am 09. November 2012 in SchwarzenbekSchleswig-Holstein nach <strong>der</strong> Wahl -Bericht aus dem ParlamentAuf Einladung des Sektionssprechers Freiherr Rudolph vonSchrö<strong>der</strong> berichtete <strong>der</strong> Landtagspräsident Klaus Schlie über dieverän<strong>der</strong>te Zusammensetzung und die Folgen für Organisation,Betrieb und die Agenda des Landtages. Diskutiert wurde imAnschluß nicht nur das Auftreten <strong>der</strong> Piraten, die Klage gegen dieRegierungsbeteiligung des SSW und den Impuls für eine Novelle<strong>der</strong> Landesverfassung, son<strong>der</strong>n auch die Zusammensetzung desLandesverfassungsgerichts und das zukünftige Zusammenwirkenvon Land und Kommunen.BZRudolph Freiherr von Schrö<strong>der</strong> (Sektionssprecher HerzogtumLauenburg, li) freute sich über den Besuch des neuenLandtagspräsidenten, Herrn Klaus Schlie66 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2012


Namen und NachrichtenNEUES AUS DEM MITGLIEDERKREISRekord-Fenster+Türenerreicht Finale beimMittelstands-PreisDägeling – Das seit 90 Jahren in Dägeling(Kreis Steinburg) ansässige UnternehmenRekord-Fenster+Türen kannsich zu den innovativsten und kunden -orientiertesten MittelstandsunternehmenNorddeutschlands zählen. Aus -gezeichnet wurde es von <strong>der</strong> Oskar-Patzelt-Stiftung, das alljährlich den„Großen Preis des Mittelstands“ vergibt.Unter 3.500 nominierten Unternehmenschaffte es Rekord unter die 20 Fina -listen, darunter fünf aus Norddeutschland.Ein ausschlaggebendes Kriteriumdafür war die Rolle als großer Arbeitgeberund Ausbildungsbetrieb in <strong>der</strong>Region. Außerdem, so GeschäftsführerStephan Golde, trugen die gesunde Firmenstruktur,hohe Innovationskraft beiden Produkten sowie <strong>der</strong> Einsatz beiStephan Golde, Geschäftsführer <strong>der</strong> rekord Fenster+Türen GmbH & Co. KGsozialen, kulturellen und sportlichenProjekten zu <strong>der</strong> Prämiierung bei. Diegesunde Firmenstruktur kommt fürGolde nicht letzt bei den Mitarbeiternzum Ausdruck. So wurden im laufendenJahr 24 Jubilare ausgezeichnet, diezum Teil seit 40 Jahren im Betrieb sind.Ferner werden 36 Auszubildende be -schäftigt – eine weit überdurchschnittlicheQuote von 15 Prozent. Mit 270 Mit-arbeitern fertigt Rekord Fenster undTüren in klassischer Handwerkskunstfür einen Kundenkreis im gesamtenBundesgebiet. Nach eigenen Angabensetzt das Unternehmen vorwiegend inden Bereichen Sicherheit, Wärmedämmungund Design immer wie<strong>der</strong> Maßstäbefür die Branche.WBPersönliche Mitgliedschaft seit 1981Aldra investiert inneuen FuhrparkMeldorf – Acht Sattelzugmaschinen mitAuflieger und zwei Glie<strong>der</strong>züge werdenkünftig für den Meldorfer Fensterbauerin Deutschland und den Benelux-Län<strong>der</strong>n im Jahr rund 1,2 Millionen Kilometerzurücklegen. Das Investitionsvolumenfür die Kompletterneuerung desFuhrparks, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Aldra-SpeditionLorenzen betrieben wird, lag knapp imsiebenstelligen Bereich.Bewußt setzte man bei Aldra alszuverlässigen Partner auf ein Unternehmenin <strong>der</strong> Region. Uhl Trucks inHemmingstedt lieferte die zehn Volvo-Trucks, die technisch auf demmo<strong>der</strong>nsten Standsind. Die neuen Lieferfahrzeuge erfüllendie EURO-5-Norm; diese sorgt füreine deutliche Redzierung des Schadstoffausstoßesan Stickstoffoxid undRußpartikeln. „Die Mo<strong>der</strong>nisierungunserer Flotte ist ein weiterer Bausteinbei unserem Anspruch nachhaltig zuhandeln und die Umwelt weiter zuschonen“, erläuterte Aldra-GeschäftsführerJörg Holzgrefe die Investition.Einige <strong>der</strong> LKW sind mit mo<strong>der</strong>nsterSpeed-Curtain-Technik ausgestattet:jetzt kann in nur 35 Sekunden <strong>der</strong> Vorhanggeöffnet o<strong>der</strong> geschlossen werden.Die sich darausergebe -nen kürzerenLadezeiten erhöhen die reale Fahrzeitinnerhalb <strong>der</strong> zulässigen Lenkzeiten.Dadurch wird eine Beschleunigung <strong>der</strong>gesamten Logistikkette erreicht, waswie<strong>der</strong>um den Aldra-Kunden zu gutekommt. Selbstverständlich für den dithmarscherHersteller war die Ausstattungjedes LKW mit einem Gabelstaplerfür eine professionelle und komfortableAnlieferung.Zur Firmenidentifikation ziert alleLastzüge das gleiche Motiv: WolligeSchafe, die für mollige Wärme (durchperfekte Dämmung) stehen, eben norddeutsch– wetterfest – sturmerprobt!WBPersönliche Mitgliedschaftseit 198167


Namen und NachrichtenNEUES AUS DEM MITGLIEDERKREISFrauenför<strong>der</strong>ung –für die Barmer GEK einTalentpoolKiel – Die Barmer GEK setzt die Frauenför<strong>der</strong>ungin ihrem „Gleichstellungsplan2012-2015“ um. Da die bisherigenMaßnahmen noch nicht zu dem erhofftenErfolg geführt haben, wurde dasThema strategisch verankert und in dieneuen Führungsleitsätze integriert. DieIntegrationsprozesse werden nun nochstärker auf die Unterschiedlichkeit <strong>der</strong>Lebensphasen analysiert. Damit wirdein klares Signal für Berufseinsteigerin -nen gegeben. Zugleich wird <strong>der</strong> „Talentpool“,aus dem sich die künftigenSchlüs selpositionen rekrutieren, nachhaltigerweitert. Und es wird die Schlüsselfrageeinbezogen, wie Frauen undMänner ihr Berufs- und Privatlebenvereinbaren. Flexiblere Karrierewegeund vielfältige Arbeitszeit- sowie Job-Sharing-Modelle sind das Resultat. Dasgesamte Paket <strong>der</strong> familienfreund -lichen Maßnahmen erstreckt sich nichtnur auf Frauen und Männer, die Kin<strong>der</strong>betreuen, son<strong>der</strong>n auf Beschäftigte, dieFamilienmitglie<strong>der</strong> pflegen. WBPersönliche Mitgliedschaft seit 2010Bockholdt stellt zumdritten Mal denLandessiegerLübeck/Neumünster – Michael Maaßaus <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung Neumünster<strong>der</strong> Bockholdt Gebäu<strong>der</strong>einigung KG(Lübeck) hat die diesjährige Gesellenprüfungzum Glas- und Gebäu<strong>der</strong>einigerals Landebester abgelegt. Damitstellt das Unternehmen den schleswigholsteinischenLandessieger zum drittenMal in Folge. Der frisch gebackeneGeselle: „Natürlich freue ich mich übermein Abschneiden, aber auch über diePrämie, die ich von Bockholdt bekommenwerde.“ Mit bundesweit 7.000 Mitarbeiternist Bockholdt <strong>der</strong> größteGebäudedienstleister in Schleswig-Holstein.Mit jährlich durchschnittlich 112Auszubildenden zählt das Unternehmendarüber hinaus zu den größtenAusbil<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Branche.WBPersönliche Mitgliedschaft seit 1995Sachverstand gefragtKiel – Das Deutsche Institut für Bautechnik(DIBt) in Berlin hat den Ge -schäftsführer <strong>der</strong> Consens BautechnikGmbH (Kiel), Dipl.-Ing. Thorsten Senner,in die Sachverständigenausschüsse„Fassaden B 1“ und „Fassadenbau A“bestellt.Das Unternehmen beschäftigt sichhauptsächlich mit <strong>der</strong> Planung undErrichtung von vorgehängten hinterlüftetenFassaden im norddeutschenRaum. Zur Erfüllung seiner bautech -nischen Aufgaben auf deutscher undEr war „das Maß <strong>der</strong> Dinge“:Michael Maaß wurde Landessiegerinternationaler Ebene beruft das DIBtSachverständige aus Wirtschaft, Wissenschaftund Verwaltung in seine 140Ausschüsse.WBPersönliche Mitgliedschaft seit 2003Landessieger imBaugewerbeDipl-Ing. Thorsten SennerRendsburg – Unter dem Motto „Profisleisten was“ meldet <strong>der</strong> Baugewerbeverbanddie besten Junggesellinnenund Junggesellen ihre Landesmeister.So holte sich Maxim Franzusow ausGlücksburg (Ausbildungsbetrieb: SergejKartawzew, Flensburg) den Landessiegbei den Fliesenlegern. Torge Petersaus Tremsbüttel (Ausbildungsbetrieb:Volker Bringmann, Ahrensburg) undMarc Wegener aus Quickborn (Ausbildungsbetrieb:Marco Weckbrodt, Quickborn)belegten die ersten Plätze bei denZimmerern und den Maurern. Platz einsbei den Beton- und Stahlbetonbauernholte sich Christopher Henkel ausKiel (Ausbildungsbetrieb: Flenker Bau,Schwentinetal), bei den StraßenbauernMarvin Hansen aus Almdorf (AusbildungsbetriebHoff und Söhne, Husum)und bei den Stuckateuren Marcel Smolkaaus Hamburg (Ausbildungsbetrieb:Martens und Hamerich, Barsbüttel).Landessieger bei den Estrichlegern wurdeStephan Loose aus Rendsburg (Ausbildungsbetrieb:A. Jaeger Estrichleger,Hamweddel).WBPersönliche Mitgliedschaft seit 200668 Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2012


NEUES AUS DEM MITGLIEDERKREISZwei neue Vorständebei MünchnerSpudy-TochterHamburg – Mit Klaus Deng und MaikKäbisch verstärkt <strong>der</strong> unabhängige VermögensverwalterDöttinger/StraubingerAG (München) seine Führungsspitze.Die neuen Vorstände, die neben dembisherigen Vorstand Dr. Alexan<strong>der</strong> Orthgießauch Gesellschafter werden, tretenzum 1. Januar in das Unternehmenein. Beide waren zuletzt in <strong>der</strong> Ge -schäftsleitung <strong>der</strong> Credit Suisse(Deutsch land) AG in Frankfurt am Maintätig. Deng (44) verantwortete neben<strong>der</strong> Betreuung vermögen<strong>der</strong> Privatkundendie Ressorts Marketing undStiftungen, Käbisch (35) neben <strong>der</strong>Akquisition und Betreuung vermögen<strong>der</strong>Privatkunden die Ressorts Akqui -sition und Family Office. Döttinger/Straubinger mit den weiteren VorständenAlfred Straubinger und MatthiasRathgen gehört zur Spudy & Co. FamilyOffice GmbH (Hamburg). Die 2005 ge -gründete inhabergeführte Gesellschaftbe treut ein Vermögen von fünf MilliardenEuro für private Mandanten undinstitutionelle Anleger. Die Gruppebeschäftigt in den Bereichen FamilyOffice, Vermögensverwaltung, Vermögenscontrolling,Anlageberatung, Im -mo bilien management und Stiftungs -beratung rund 80 Mitarbeiter. WBPersönliche Mitgliedschaft seit 2009Lysia – Clubsino – dieSpielbank neuen Typseröffnet in LübeckKiel/Lübeck – Die Spielbank Schleswig-Holstein GmbH (Kiel) hat aus <strong>der</strong> Noteine Tugend gemacht. Das Auslaufendes Mietvertrages für das traditionsrei -che Casino im Travemün<strong>der</strong> Columbia-Hotel nutzte das landeseigene Unternehmen,um in Lübeck eine Spielbankneuen Typs zu eröffnen: das „Lysia –clubsino Lübeck“. Die Wortschöpfungsteht nach Darstellung <strong>der</strong> HamburgerStar-Designerin Ulrike Krages für daskomplett neue Konzept, eine „ver -lockende Kombination aus Exklusivität,inspirieren<strong>der</strong> Coolness und distinguiert-opulentemDesign. Im Souterraindes direkt am Holstentor gelegenenPark Inn Hotels entstand somit einPlatz für „ ehrwürdige Tradition wie füreine neue einzigartige Lebendigkeit“.Mit „Lysia“ zollen die Betreiber <strong>der</strong>Lübecker „Ikone“ Lys Assia Tribut. Langetrug das heutige Park Inn denNamen <strong>der</strong> Künstlerin. Für das „Club -sino“, das am 8. Dezember eröffnet hat,gilt: Alles geht – nichts muß. Es wendetsich an Menschen, die Nacht zum Tagemachen wollen, an an<strong>der</strong>e die einfachnur nett ausgehen wollen, an Spielerwie auch nur an Zuschauer beim Roulette,beim Black Jack, beim Poker o<strong>der</strong>an einer <strong>der</strong> zahlreichen Slot-Maschinen.Mit dem Konzept revolutioniertSpielbanken-SH-Geschäftsführer MatthiasHein nicht nur die Branche inSchleswig-Holstein, heißt es: Auch bundesweitsetze er ganz neu Impulse.WBPersönliche Mitgliedschaft seit 2011... IM ÜBRIGENDr. Manfred Steckmeister■ Die Sektion Stormarn hat auf ihrerMitglie<strong>der</strong>versammlung im NovemberDr. Manfred Steckmeister als Sprecherbestätigt. Weiterhin im Vorstand tätigbleiben Frau Renate Tangermann, MartinFreiherr von Jenisch, sowie die Her-ren Norbert Basler und Rolf RüdigerReichardt. Neu in den Vorstand gewähltwurde Werner Schwarz, Landwirt ausRethwisch – Frauenholz.■ Der Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong> in Schleswig-Holsteinhat Nina Hildebrandt, Re -ferentin Regionale Koordination, Vattenfall,als neues Mitglied in seinen Landesvorstandkooptiert.■ Der Landesverband würde sich überdas Interesse von Mitgliedsunternehmenfreuen, die ihr Unternehmen aufdem vierten Norddeutschen Wirtschaftstagam 25.04.2013 in Bremer -haven präsentieren möchten. Unterlagendazu können bei <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelleangefor<strong>der</strong>t werden.Dr. Bertram ZitscherLandesgeschäftsführer69


Vorschau Landesverband Schleswig-Holstein / ImpressumVERANSTALTUNGSVORSCHAU19. Dezember 2012 · KielJunger <strong>Wirtschaftsrat</strong>Peter Harry Carstensen, Minister -präsident a.D.;Dag Kleveland, Aufsichtsrat nordichotel AG„Pointierter Rückblick auf sieben JahreLandesregierung und Empfehlungenfür den Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>“07. Februar 2013 · WedelBetriebsbesichtigungIngo Gedächens MdB, Mitglied desVerteidigungsausschusses;Steffen Goda, Geschäftsführer <strong>der</strong>RUAG COEL GmbH„Konsequenzen und Chancen für diewehrtechnische Industrie aus <strong>der</strong>Bundeswehrreform“15. Februar 2013 · FlensburgMinister Robert Habeck MdL,Ministerium für <strong>Energiewende</strong>,Landwirtschaft, Umwelt und ländlicheRäume des Landes Schleswig-Holstein„Die deutsche <strong>Energiewende</strong> und diepolitische Planung für den BeitragSchleswig-Holsteins“20. Februar 2013 · Heringsdorf (OH)BetriebsbesichtigungKarl Haaga, Geschäftsführer <strong>der</strong>Haaga Folien GmbH„Rückgewinnung elektrischerProzeßwärme zur Reduzierung desGasverbrauchs in produzierendenUnternehmen“05. März 2012 · KielSven Möllemann, VertriebCreditrefom Kiel Isert GmbH„Basel III und die Folgen bei <strong>der</strong>Kreditgewährung für klein- undmittelständische Unternehmen“10. April · MeldorfBetriebsbesichtigungKarsten Evers, Geschäftsführen<strong>der</strong>Gesellschafter <strong>der</strong> Evers Druck GmbH„Die Druckindustrie im Wandel –Symbiose von Druck undelektronischer Kommunikation“25. und 26. April 2012 · Bremerhaven4. Norddeutscher Wirtschaftstag NWTGrußwort:Prof. Dr. Kurt Lauk,Präsident des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e. V.Ehrengäste:u.a. Karl Gernandt, Chairman <strong>der</strong>Kuehne + Nagel International AGPodium I:Maritime Infrastruktur – Investitionin die Zukunftu.a. mit Dr. Andreas Scheurer MdB,Parlamentarischer Staatssekretär,Bundesministerium fu r Verkehr, Bauund StadtentwicklungMo<strong>der</strong>ation: Günther Hörbst,Chefredakteur <strong>der</strong> DVZ – DeutscheVerkehrs-ZeitungPodium II:Fachkräftemangel und Demographieu.a. mit Prof. Dr. Joachim Treusch,Präsident Jacobs Universität Bremen;Dr. Ansgar Kortenjann, stellv.Ge schäftsführer, GeschäftsbereichWirtschaftspolitik, Leiter StandortRegionalpolitik, HandelskammerHamburgPodium III:Offshore-Windenergie: Eineentscheidende Säule <strong>der</strong><strong>Energiewende</strong>u.a. mit Lex Hartmann, Mitglied<strong>der</strong> Geschäftsführung TenneTTSO GmbH;Dr. Werner Brinker,Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> EWE AG;Dr. Udo Niehage, Beauftrag ter für die<strong>Energiewende</strong> Siemens AG22. Juni 2013 · Kiel(nur für Mitglie<strong>der</strong>)Regattabegleitfahrtanläßlich <strong>der</strong> Kieler Woche24. Juni 2013 · BerlinParlamentarischer Abendfür Delegierte <strong>der</strong> fünf norddeutschenLandesverbände25. Juni 2013 · BerlinWirtschaftstag50-jähriges JubiläumÄn<strong>der</strong>ungen vorbehaltenIMPRESSUMHerausgeber, V.I.S.d.P.:<strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.Landesverband HamburgConrad Seiffert (Sei)LandesgeschäftsführerColonnaden 25/II. Stock20354 HamburgTel.: 040-30 38 10 49Fax: 040-30 38 10 59E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.deLandesverband Schleswig-HolsteinDr. Bertram Zitscher (BZ)LandesgeschäftsführerKleiner Kuhberg 2-6 - 46, 24103 KielTel.: 0431-67 20 75Fax: 0431-67 20 76E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.dewww.wirtschaftsrat.deRedaktion:Dr. Manfred Hermann (He)Dr. Christina Arndt (CA)Wolfgang Buhmann (WB)Ehrhard J. Heine (EJH)Simone Niekammer (Ni)Nicole Weich (We)Bildnachweis:nicht geson<strong>der</strong>t gekennzeichneteBil<strong>der</strong> WR-ArchivErscheinungsweise: 4 x pro JahrAuflage: 5.000 ExemplareSatz/Layout (Wolfgang Schlett, KGV),Herstellung und Anzeigen:copy-druck Gesellschaft für Digital- undOffsetdruck mbHNeumann-Reichardt-Straße 27-33 (Haus 21)22041 HamburgTelefon: +49 (0) 40- 689 45 45Telefax: +49 (0) 40- 689 45 444E-Mail: info@copy-druck.dewww.copy-druck.deDer Bezugspreis ist im Mitglie<strong>der</strong> beitragenthalten. Namentlich gekennzeichneteArtikel geben nicht die Meinung desHerausgebers wie<strong>der</strong>. Für unverlangteingesandte Manuskripte wird keineHaftung übernommen.Das nächste Heft erscheint im März 2013 mit dem Schwerpunktthema Staatsfinanzen.70 Landesverband Hamburg und Schleswig-Holstein | Ausgabe Dezember 2012

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