Abschied nehmen - GdFF
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<strong>Abschied</strong> <strong>nehmen</strong>: Die Reden<br />
6 HWP MAGAZIN 1/2005<br />
Wolfgang Weber (rechts), Gründungsdekan der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />
das im Falle der HWP nicht anders ist. Denn unser Zugang<br />
und unsere Praxisorientierung fallen nicht unter das Etikett<br />
„nobel”. Wir müssen also gegen den Strom zu schwimmen<br />
versuchen – das ist uns bisher nicht schwer gefallen, aber in<br />
Zukunft müssen wir vielleicht um Erlaubnis fragen, ob wir<br />
denn überhaupt ins Wasser dürfen.<br />
Akkreditiertes Studienangebot<br />
Unser Ziel ist vielleicht anderen im Weg. Der bildungspolitische<br />
Anker der HWP, technisch gesprochen ihr Alleinstellungsmerkmal<br />
„Hochschulzugang + Interdisziplinarität<br />
+ Praxisorientierung” kann Chance einer Autonomie in der<br />
Sache bleiben oder aber ein „Center of deinvestment” be-<br />
„Ich wünsche der Präsidentin im Frühjahr<br />
und Herbst Graugänse im Garten;<br />
ein volles Gewürzbeet; gute Gedanken<br />
an die unberechen-, aber doch irgendwie<br />
steuerbar-kreative HWP.“<br />
Prof. Dr. Ulrich Zachert, HWP<br />
gründen. Unfeiner ausgedrückt, Ausgangspunkt einer Filetierung<br />
des Departments werden. Das kann nur verhindert<br />
werden, wenn wir der Fakultät klar machen, was sie damit<br />
verliert. Dafür muss das, was die HWP ausmacht, ausgebaut<br />
und weiter verbessert werden. Dazu braucht es den inneren<br />
Frieden: In der HWP haben wir immer alle an einem Seil<br />
gezogen, wenn auch manchmal an verschiedenen Enden.<br />
Aber immerhin: Die HWP geht mit einem akkreditierten<br />
Studienangebot in die Universität Hamburg. Das unterscheidet<br />
sie von ihren Partnern. Aber dieser Konsolidierung<br />
der „Produktionsverfahren” entspricht nicht unbedingt die<br />
Identifikation aller Produzenten damit. Hirschman unterscheidet<br />
bekanntlich „voice”, also das Erheben der Stimme<br />
als Mittel des Widerstehens in einer Organisation, von der<br />
des „exits”, also das Verlassen der Organisation. Bisher war<br />
es so, dass es notwendig war, sich in der HWP mit Stimme<br />
oder Stimmen durchzusetzen. Die Fusion schafft viele<br />
Ausgänge – keiner, der nicht bleiben will und den die „anderen”<br />
wollen, wird zu halten sein. Aber wir brauchen für<br />
unsere Studiengänge alle. Nur eine vernünftige Kooperation<br />
mit den beiden anderen Fachbereichen verhindert das Erodieren<br />
des künftigen Departments. Denn nur dann lässt<br />
sich der Prozess der Verteilung der personellen und materiellen<br />
Ressourcen vernünftig steuern. Kooperation setzt ein<br />
gemeinsames Interesse voraus – also einen Fakultätsegoismus.<br />
Den gilt es zu entwickeln. Das Durchsetzen einer weitgehenden<br />
Autonomie der Fakultät ist auch die Voraussetzung<br />
einer Autonomie bezogen auf die Studiengänge und<br />
die Forschungszentren. Denn die kann nur von der Fakultät<br />
garantiert werden und auch nur dann, wenn diese selbstständig<br />
handeln kann.