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Abschied nehmen - GdFF

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<strong>Abschied</strong> <strong>nehmen</strong>: Die Reden<br />

16 HWP MAGAZIN 1/2005<br />

Nicht genehmigungsfähig?<br />

detes Thema angesprochen haben: Das Thema der gesellschaftlichen<br />

Verteilung von universitären Bildungschancen.<br />

Sie werden dabei heute nur noch von einigen wenigen Bildungsforschern<br />

in der Republik unterstützt, vom Studentenwerk<br />

der Bundesrepublik und dem Studentenwerk<br />

Hamburg.<br />

Die in der letzen Woche veröffentlichte Studie des Studentenwerks<br />

der Bundesrepublik macht erneut darauf aufmerksam,<br />

dass es in den letzten Jahren eine weitere deutliche<br />

Verlagerung von Studierenden aus den einkommensschwächeren<br />

Herkunftsgruppen zu den höheren gibt, zu den<br />

Studierenden aus Akademiker-Haushalten und wohlhabenden,<br />

ja reichen Familien, und dass sich diese Ungleichverteilung<br />

in Hamburg deutlich schärfer profiliert als im Bundesgebiet.<br />

„Persönlich war die Zeit an der HWP<br />

die wichtigste und schönste Lebenszeit.<br />

Beruflich war es die beste Chance.“<br />

René Lallemand, 64. Lehrgang<br />

Auch von Senator Dräger wird ja in den Medien berichtet,<br />

dass er diese Entwicklung als “beunruhigend” empfinde.<br />

Aber was wird denn die Hochschullandschaft, insbesondere<br />

in Hamburg, in den nächsten Jahren prägen?<br />

Studiengebühren, über die<br />

in der nächsten Woche im<br />

Bundesverfassungsgericht<br />

entschieden wird. Es werden<br />

Studiengebühren eingeführt<br />

werden, ohne dass ein ausgleichendes<br />

Stipendiensystem<br />

überhaupt in Sicht wäre. Und<br />

bei sinkenden Studienplätzen<br />

wird zudem eine neue Orientierung<br />

die Hochschulpolitik<br />

Hamburgs bestimmen.<br />

Die Hochschulen werden<br />

sich ihre Studierenden selbst<br />

auswählen und müssen sich<br />

zugleich auf ein verändertes<br />

Finanzierungssystem einstellen,<br />

das sich “am Produkt”<br />

orientiert, der Quote der in<br />

der Regelstudienzeit erfolgreichen<br />

Absolventen. Es ist absehbar:<br />

Es werden die Besten, die Allerbesten noch eine<br />

Chance haben, die mit dem nötigen Geld zudem, weil man<br />

sich von ihnen verspricht, erfolgreich und zügig zu absolvieren.<br />

Maßnahmen zur Entschärfung der Ungleich-Verteilung<br />

sind demgegenüber nicht angedacht; sie stehen heute nicht<br />

auf der wissenschaftspolitischen Agenda.<br />

Sich in dieser Landschaft politisch verorten, das bedeutete<br />

und bedeutet für unsere Ehemaligen und für unsere Studierenden:<br />

Sie hängen an der HWP!<br />

Es gab dazu im letzten Jahr, wie eben gesehen, eine spektakuläre<br />

Aktion. Studierende seilten einen Schreibtisch am<br />

Wandbild der HWP auf mittlere Höhe ab, darüber das<br />

Spruchband: “Wir hängen an der HWP” und in Wechselschicht<br />

saßen sie an diesem Schreibtisch.<br />

Herr Lüthje, Herr Weber, Sie würden mir zustimmen:<br />

Eine nicht genehmigungsfähige Aktion. Sie hätte aber<br />

auch ohne Genehmigung stattgefunden. Und für den Fall,<br />

dass noch einmal zu demonstrieren wäre, dass die Ehemaligen<br />

und unsere Studierenden am Bildungsprofil der HWP<br />

hängen oder auch nur an diesem Gebäude hängen, in das so<br />

viel Identität der HWP und der Ehemaligen inkorporiert<br />

ist, erleichtere ich jetzt zukünftige Sicherheitsbedenken und<br />

schenke den Studierenden – stellvertretend Annegret Saal,<br />

Lena Barthelmes, Martin Dolzer und Bela Rogalla, den Vertreterinnen<br />

und Vertretern im Hochschulsenat – mehrere<br />

zusätzliche Karabiner und ein langes Tau. An der einen Seite<br />

habe ich einen Palstek demonstriert (die Hochschule ist ein<br />

Erfahrungs- und ein Lernraum), der viel Last tragen kann.<br />

Und als Beigabe in Erinnerung an meine Sorgen um Sicherheit<br />

bei studentischen Aktionen an den AStA diese Rollen<br />

Isolierband vom Baumarkt, der zwar damit das stärkste<br />

Isolierband anbietet, aber auch nicht die Überzeugung vermitteln<br />

wollte, dass dieses Isolierband defekte Starkstromkabel<br />

verlässlich isoliert.<br />

Lieber Heinrich Epskamp, liebe Mitglieder des Lehrkörpers,<br />

liebe Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!

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