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Betriebs- wirtschaft

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<strong>Betriebs</strong>-<br />

<strong>wirtschaft</strong><br />

MUSTER – NEU für Handels-<br />

akademien im Schuljahr 2008/09<br />

schaur<br />

grüll<br />

huber<br />

VHAK


Vorwort<br />

Dieses Buch soll Ihnen dabei helfen, sich Kenntnisse und Einsichten auf dem Gebiet der<br />

<strong>Betriebs</strong><strong>wirtschaft</strong> anzueignen. Durch einmaliges Hören oder Lesen werden Sie sich im<br />

Allgemeinen nicht viel merken. Sie werden aber die Fachausdrücke, Sachverhalte und<br />

Zusammenhänge umso besser verstehen, je mehr Sie sich bemühen, sie tatsächlich<br />

zu gebrauchen. Sie werden umso mehr lernen, je aktiver Sie sich mit dem Inhalt dieses<br />

Buches auseinander setzen. Dazu gehört beispielsweise auch, dass Sie ab und zu den<br />

Wirtschaftsteil einer Tageszeitung studieren, dass Sie prüfen, wo Ihnen bereits Gelerntes<br />

im täglichen Leben begegnet, und dass Sie darüber auch mit Ihren Freundinnen/Freunden<br />

sprechen.<br />

Wie können Sie mit diesem Buch lernen?<br />

Am Beginn der Kapitel können Sie sich eine erste Vorstellung vom nachfolgenden Inhalt<br />

verschaffen. In wenigen Sätzen werden die Ziele formuliert, die Sie nach dem Studium<br />

der Kapitel erreichen sollen.<br />

Ausgangssituation<br />

Am Beginn jedes Kapitels finden Sie eine beispielhafte, ausführliche, zum Thema hinführende<br />

Ausgangssituation. Die anschließenden Arbeitsaufgaben regen an, sich mit<br />

dem dargestellten Problem bewusst auseinander zu setzen und leiten auf die folgende<br />

Information über.<br />

Information<br />

Hier finden Sie wesentliche Merksätze, die Sie zum Verständnis des jeweiligen Sachverhaltes<br />

benötigen, beispielsweise Begriffsdefinitionen und Erklärungen von Fachausdrücken.<br />

Beispiele<br />

Wichtige oder möglicherweise schwer verständliche Informationen werden zusätzlich<br />

veranschaulicht. Sie sollen dadurch angeregt werden, selbst weitere Beispiele zu finden<br />

und das Gelernte auf ähnliche Fälle zu übertragen.<br />

Zusammenfassung<br />

Eine Zusammenfassung am Ende eines jeden Kapitels hilft, den Inhalt in den wichtigsten<br />

Grundzügen zu wiederholen. An Hand dieser Zusammenfassungen können Sie auch<br />

Lernstoffwiederholungen durchführen.<br />

Fragen und Arbeitsaufgaben<br />

Die am Ende der Abschnitte gestellten Aufgaben bieten Ihnen die Möglichkeit, selbst<br />

festzustellen, ob Sie das Gelernte tatsächlich beherrschen oder ob noch Unklarheiten<br />

bestehen.


Wir wünschen Ihnen ein<br />

intensives Arbeiten, spannende<br />

Übungen und Diskussionen<br />

und viel Erfolg beim praktischen<br />

Umsetzen!<br />

Das Autorenteam<br />

Folgende Piktogramme haben wir für die verschiedenen Bereiche gewählt:<br />

unsere Ziele<br />

? zum Nachdenken, für Arbeitsaufgaben<br />

für Schreibaufgaben<br />

für Diskussionsaufgaben<br />

für Tipps<br />

für besonders wichtige Hinweise<br />

für Wissenswertes<br />

für Gesetzestexte<br />

für Downloads von unserer Website www.trauner.at<br />

für Verknüpfungen zu einem anderen Gegenstand oder einem anderen Kapitel


Inhaltsverzeichnis<br />

Controlling 7<br />

1 Controllingziele 8<br />

2 Controllingaufgaben 9<br />

2.1 Grundfunktionen des Controllings 9<br />

2.1.1 Informationsfunktion 9<br />

2.1.2 Planungs- und Koordinationsfunktion 9<br />

2.1.3 Kontroll- und Steuerungsfunktion 10<br />

2.1.4 Berichtswesen 10<br />

2.2 Strategische und operative Controlling-<br />

aufgaben 11<br />

3 Strategisches Controlling 12<br />

4 Operatives Controlling 13<br />

5 Organisation des Controllings 14<br />

5.1 Unternehmensgrößenorientiertes Controlling 14<br />

5.2 Funktionscontrolling 15<br />

5.3 Branchencontrolling 16<br />

Risikomanagement 20<br />

1 Risiko und Risikomanagement 21<br />

2 Risikomanagementprozess 21<br />

2.1 Risikoidentifikation 22<br />

2.1.1 Risikoarten 22<br />

2.1.2 Instrumente der Risikoidentifikation 23<br />

2.2 Risikobewertung 24<br />

2.2.1 Schadenausmaß 24<br />

2.2.2 Eintrittswahrscheinlichkeit 24<br />

2.3 Risikosteuerung 25<br />

2.3.1 Risikovermeidung 25<br />

2.3.2 Risikoverminderung 25<br />

2.3.3 Risikoabwälzung 26<br />

2.3.4 Risikoselbsttragung 26<br />

2.4 Risikokontrolle 26<br />

Krisenmanagement 30<br />

1 Arten der Unternehmenskrise 31<br />

2 Ursachen von Unternehmenskrisen 33<br />

3 Sanierungsmaßnahmen 33<br />

3.1 Sanierung durch das bestehende<br />

Unternehmen 33<br />

3.1.1 Leistungs<strong>wirtschaft</strong>liche Sanierungs-<br />

maßnahmen 34<br />

3.1.2 Finanz<strong>wirtschaft</strong>liche Sanierungsmaßnahmen 34<br />

3.2 Sanierung durch Gläubiger 35<br />

3.2.1 Schuldenstundung 35<br />

3.2.2 Umschuldung 35<br />

3.2.3 Schuldennachlass 35<br />

3.2.3.1 Außergerichtlicher Ausgleich 35<br />

3.2.3.2 Gerichtlicher Ausgleich 35<br />

3.2.3.3 Reorganisationsverfahren 36<br />

3.3 Fortführungsgesellschaft 36<br />

3.3.1 Unternehmensaufspaltung 36<br />

3.3.2 Auffanggesellschaft 37<br />

Übernahme eines Unternehmens 40<br />

1 Formen der Übernahme 41<br />

1.1 Schenkung bzw. Vererbung 41<br />

1.2 Pacht 42<br />

1.3 Kauf 42<br />

1.4 Spin-off 43<br />

2 Ermittlung des Wertes eines Unternehmens 43<br />

2.1 Innerbetriebliche Analysen 43<br />

2.2 Außerbetriebliche Analysen 45<br />

2.3 Methoden der Bewertung 45<br />

2.3.1 Substanzwertmethode 45<br />

2.3.2 Ertragswertmethode 46<br />

2.3.2.1 Kapitalisierung der Gewinne 46<br />

2.3.2.2 Kapitalisierung der Cashflows 47<br />

2.3.3 Kombinationsmethode 47<br />

2.3.4 Vergleichswertmethode 48<br />

2.4 Zahlung des Kaufpreises 48<br />

3 Checkliste für Übernehmer 49<br />

Kooperation und Konzentration von Unternehmen 53<br />

1 Grundlagen 54<br />

2 Formen der Kooperation 54<br />

2.1 Arbeitsgemeinschaft 54<br />

2.2 Interessengemeinschaft 55<br />

2.3 Joint Venture 55<br />

2.4 Vertikale Kooperation 56<br />

2.5 Strategische Allianz 56<br />

2.6 Kartell 57<br />

3 Formen der Konzentration 58<br />

3.1 Konzern 59<br />

3.2 Fusion 60<br />

3.3 Mergers and Acquisitions (M & A) 61<br />

Auflösung eines Unternehmens, Privatkonkurs 65<br />

1 Freiwillige Auflösung eines Unternehmens 66<br />

2 Zwangsweise Auflösung eines Unternehmens (Konkurs) 67<br />

2.1 Eröffnung eines Konkurses 67<br />

2.2 Konkursedikt 68<br />

2.3 Verteilung des Konkursvermögens 68<br />

2.4 Ende des Konkursverfahrens 69<br />

2.5 Zwangsausgleich 69<br />

2.6 Folgen eines Konkurses für die Arbeitnehmer 69<br />

2.7 Folgen von Insolvenzen für die Volks<strong>wirtschaft</strong> 70<br />

3 Privatkonkurs 70


Studien- und Berufsorientierung 74<br />

1 Phasen der Studien- und Berufsauswahl 75<br />

2 Einflussfaktoren auf die Studien- und Berufswahl 75<br />

2.1 Interessen 75<br />

2.2 Fähigkeiten 76<br />

2.3 Schlüsselqualifikationen 76<br />

3 Bildungsmarkt 77<br />

4 Berufsbilder 79<br />

4.1 Lehre und Matura 79<br />

4.2 Das duale Lehrlingsausbildungssystem 79<br />

5 Arbeitsmarkt 80<br />

6 Lebenslanges Lernen 81<br />

6.1 Fort- und Weiterbildung 82<br />

6.2 Weiterbildungspersonal 83<br />

7 Berufspädagogik 83<br />

7.1 Aufgabengebiet 83<br />

7.2 Ausbildung zum Berufspädagogen 83<br />

7.3 Ausbildung zum Wirtschaftspädagogen 84<br />

8 Besondere Beschäftigungsmöglichkeiten nach der<br />

Matura 84<br />

8.1 Wehrdienst 84<br />

8.2 Zivildienst 85<br />

8.3 Freiwilligenjahr 85<br />

8.4 Au-pair-Dienst 85<br />

9 Der Bewerbungsprozess 87<br />

9.1 Wo finde ich Jobs? 87<br />

9.2 Das Bewerbungsschreiben 88<br />

9.2.1 Formale Kriterien 88<br />

9.2.2 Inhaltliche Kriterien 89<br />

9.2.3 AIDA-Formel 89<br />

9.2.4 Aufbau 89<br />

9.3 Der Lebenslauf 90<br />

9.4 Europass 91<br />

10 Das Verhältnis Arbeitgeber und Arbeitnehmer 94<br />

10.1 Rechte und Pflichten von Arbeitgebern und<br />

Arbeitnehmern 94<br />

10.2 Beschäftigungsformen 94<br />

10.2.1 Arbeitsvertrag 94<br />

10.2.2 Dienstzettel 95<br />

10.2.3 Werkvertrag 95<br />

10.2.4 Freier Dienstnehmer 95<br />

10.3 Lösung des Arbeitsverhältnisses 96<br />

10.4 Dienstausfall 96<br />

10.5 Dienstnehmerhaftung 96<br />

10.6 Arbeitszeit 97<br />

10.6.1 Ruhepausen 97<br />

10.6.2 Überstunden 97<br />

10.6.3 Urlaub 97<br />

<strong>Betriebs</strong><strong>wirtschaft</strong>liche Fallbeispiele<br />

<strong>Betriebs</strong><strong>wirtschaft</strong>liche Diplomarbeiten


Controlling<br />

Ausgangssituation<br />

Der Controller als ökonomischer Lotse des Unternehmens<br />

Ein Unternehmen ist wie ein Schiff, das sicher im „Hafen des Gewinns“ ankommen soll.<br />

Der Kapitän (das Management) braucht dabei einen Lotsen (Controller) zur Unterstützung,<br />

der die Gewässer kennt und die Klippen und Untiefen umsteuern kann. Der Lotse<br />

sagt dem Kapitän, wo es langgeht. Befehle gibt aber der Kapitän. Dieser Vergleich zeigt,<br />

dass Controlling nicht viel mit Kontrolle zu tun hat, auch wenn es im Deutschen danach<br />

klingt. „To control“ bedeutet „steuern, regeln“, nicht „kontrollieren“.<br />

Wer macht Controlling im Unternehmen? Es ist falsch zu glauben, dass Controlling nur in<br />

der Controllingabteilung stattfindet. Wie ein Lotse mit dem Kapitän oder den Offizieren<br />

des Schiffes zusammenarbeitet, arbeitet der Controller mit dem Management zusammen.<br />

Er schaut auf seine Instrumente (wenn keine vorhanden sind, müssen welche geschaffen<br />

werden) und informiert das Management. Erst dies ergibt das Controlling.<br />

In den vergangenen Jahrzehnten hat Controlling einen steilen Aufstieg erlebt. Controller<br />

sind heute mehr denn je gefragt. Auch in Klein- und Mittelbetrieben sowie in Non-Profit-<br />

Organisationen wird Controlling erfolgreich eingesetzt. Mit seinem Aufstieg hat sich auch<br />

das Berufsbild des Controllers gewandelt. Heute begleitet er das Management und bringt<br />

sein betriebs<strong>wirtschaft</strong>liches Wissen ein. Als interner Berater aller Entscheidungsträger<br />

wirkt er bei der Zielerreichung mit. Konkret arbeitet er auf den Gebieten der strategischen<br />

und operativen Planung, Budgetierung, des Berichtswesens und der Managementinformation,<br />

der betriebs<strong>wirtschaft</strong>lichen Analysen sowie Kosten- und Leistungsrechnung.<br />

Die Anforderungen an einen Controller sind dementsprechend hoch: Neben einer soliden<br />

betriebs<strong>wirtschaft</strong>lichen Basisausbildung in den Fächern externes und internes<br />

Finanz- und Rechnungswesen, Finanzmanagement, EDV und Organisation erwartet<br />

man von einem Controller auch Marketingwissen und die Beherrschung der gängigen<br />

Controlling-Tools. Aber nicht nur auf fachlicher, sondern auch auf menschlicher Ebene<br />

hat der Controller Kompetenz zu zeigen: Gefragt sind Kommunikationsfähigkeit, Durchsetzungskraft<br />

und Einfühlungsvermögen.<br />

? Arbeitsaufgabe<br />

Diskutieren Sie die Aufgabenbereiche eines Controllers sowie die erforderlichen<br />

Qualifikationen für die Tätigkeit eines Controllers. Stellen Sie fest, inwieweit Ihnen<br />

die Ausbildung in einer Handelsakademie bereits wichtige Grundlagen vermittelt.<br />

Unsere Ziele<br />

Nach Bearbeitung dieses Kapitels werden Sie<br />

r die Controllingziele und die grundlegenden Controllingaufgaben kennen;<br />

r einen Überblick über das strategische und operative Controlling haben und<br />

r die organisatorische Eingliederung des Controllings in die Unternehmenshierarchie<br />

verstehen.<br />

Controlling<br />

In diesem Lehrbuch wird<br />

Controlling in der Form dargestellt,<br />

wie es vom Österreichi schen<br />

Controller-Institut vertreten wird.<br />

Diese Auffassung gilt nicht für jedes<br />

österreichische oder internationale<br />

Unternehmen, das einen<br />

oder mehrere Controller einsetzt.


Controlling<br />

Controlling liefert nicht nur<br />

vergangenheitsorientierte Informationen,<br />

sondern in erster Linie<br />

Informationen, die Rückschlüsse<br />

auf künftige Entwicklungen<br />

zulassen.<br />

Notieren Sie Stakeholder,<br />

die für eine Profit-Organisation<br />

(PO) wichtig sind:<br />

? Wiederholen Sie, was Sie<br />

im Band BW III HAK über die<br />

Ermittlung und Beurteilung der<br />

statischen und der dynamischen<br />

Liquidität eines Unternehmens<br />

erfahren haben.<br />

Controlling ist ein Instrument der Unternehmensführung und nimmt<br />

r Planungs-, r Steuerungs- und<br />

r Koordinations-, r Kontrollaufgaben<br />

wahr. Controlling versorgt somit die Entscheidungsträger mit den notwendigen Informationen<br />

zur Steuerung des Unternehmens.<br />

Der Controller sorgt dafür, dass ein Controllinginstrumentarium (Controllingwerkzeuge,<br />

Controllingstandards, Controller’s Toolkit) zur Verfügung steht, das vor allem bei der<br />

Planung, Steuerung und der notwendigen Kontrolle hilft, die aufgestellten Unternehmensziele<br />

zu erreichen.<br />

1 Controllingziele<br />

Die ökonomischen Ziele des Managements und des Controllings liegen in der Zukunftssicherung<br />

des Unternehmens sowie in der Erzielung eines ertrags- und finanz<strong>wirtschaft</strong>lichen<br />

Erfolges.<br />

Langfristiges Unternehmens- und Controllingziel ist die Sicherung der Zukunft (Existenz)<br />

des Unternehmens.<br />

Die Existenz des Unternehmens kann langfristig durch die Erhaltung und Steigerung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden. Dabei ist es notwendig, Erfolgspotenziale aufzubauen<br />

bzw. zu erhalten und auszuweiten. Erfolgspotenziale (z. B. Personal, Produkte,<br />

Kunden) sind Voraussetzungen des Unternehmens, um auch in Zukunft Gewinne zu erzielen.<br />

Sie bestimmen die Überlebens- und Wettbewerbschancen des Unternehmens.<br />

Mittelfristig tritt das ertrags<strong>wirtschaft</strong>liche Ziel in den Mittelpunkt.<br />

Das ertrags<strong>wirtschaft</strong>liche Ziel umfasst die Er<strong>wirtschaft</strong>ung eines angemessenen Erfolges.<br />

Dieser Erfolg wird gemessen mit dem Gewinn, der Rentabilität des eingesetzten Kapitals<br />

und produkt- oder abteilungsbezogen mit dem Deckungsbeitrag (als Messgröße für die<br />

Ertragskraft eines Teilbereiches).<br />

Der Gewinn ist die zentrale Steuerungsgröße des Unternehmens. Ein Teil des Gewinnes<br />

muss laufend in die Sicherung der Erfolgspotenziale investiert werden.<br />

Das Unternehmen als multifunktionales System kann nicht nur die Absicht der Erfolgsmaximierung<br />

(im Sinne einer Gewinnmaximierung) verfolgen, sondern muss darüber<br />

hinaus die Erwartungen zahlreicher Anspruchsgruppen (Stakeholder) in seinem Umfeld<br />

erfüllen. Ignoriert das Unternehmen diese gesellschaftspolitische Verpflichtung, läuft<br />

es Gefahr, neben der Unterstützung des Umfelds auch seine Existenzberechtigung zu<br />

verlieren.<br />

Eine der wichtigsten Managementaufgaben ist es, für ein (dynamisches) Gleichgewicht<br />

zwischen den Forderungen der Anspruchsgruppen und den Leistungen des Unternehmens<br />

zu sorgen.<br />

Das kurzfristige Ziel ist der finanz<strong>wirtschaft</strong>liche Erfolg, d. h. die Sicherung und Erhaltung<br />

der Liquidität.<br />

Liquidität bedeutet, dass die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens zu jedem Zeitpunkt<br />

gegeben sein muss. Ist die Zahlungsfähigkeit nachhaltig gestört, drohen die Insolvenz<br />

und der Untergang des Unternehmens.<br />

Controlling unterstützt das Management bei der Erreichung der drei Ziele: Zukunftssicherung,<br />

Ertrag und Liquidität. Diese Ziele müssen auch jedem Mitarbeiter klar sein,<br />

denn jeder kann für das Wohl des Unternehmens sorgen und tut damit letztlich Gutes<br />

für sich selbst (Arbeitsplatzsicherung).


2 Controllingaufgaben<br />

Die Grundfunktionen des Controllings, unabhängig von der <strong>Betriebs</strong>größe, sind im<br />

Wesentlichen die<br />

r Informationsfunktion,<br />

r Planungs- und Koordinationsfunktion,<br />

r Kontroll- und Steuerungsfunktion sowie<br />

r das Berichtswesen.<br />

Diese Aufgaben können bei der Unterstützung des strategischen oder des operativen<br />

Managements wahrgenommen werden. Dann spricht man von strategischen oder operativen<br />

Controllingaufgaben.<br />

2.1 Grundfunktionen des Controllings<br />

2.1.1 Informationsfunktion<br />

Informationen sind die Grundlage des Führungssystems und somit eine wesentliche<br />

Voraussetzung für die Führung eines Unternehmens. Controlling hat in diesem Bereich<br />

folgende Teilaufgaben zu erfüllen:<br />

Ermittlung des Informationsbedarfs<br />

Die Informationsversorgung muss sich am Bedarf der Informationsempfänger orientieren.<br />

Die zentrale Frage lautet: Welche Informationen benötigen die Empfänger mit<br />

welcher Genauigkeit, mit welcher Aktualität und in welchem zeitlichen Abstand, um ihre<br />

Aufgaben erfüllen zu können?<br />

Informationsbeschaffung<br />

Controlling kann relevante Informationen von allen geeigneten Stellen im Unternehmen<br />

abrufen. Die wichtigste Informationsquelle ist das betriebliche Rechnungswesen. Darüber<br />

hinaus können auch externe Informationsquellen genutzt werden.<br />

Aufbereitung und Übermittlung von Informationen<br />

Die Informationen müssen empfängerorientiert aufbereitet und rechtzeitig in der richtigen<br />

Art und Weise übermittelt werden. Der aktuelle Trend zeigt, dass Controlling die<br />

Informationsfunktion immer stärker in Richtung interne betriebs<strong>wirtschaft</strong>liche Beratung<br />

erweitert. Es erhält daher mehr Einfluss auf Entscheidungsprozesse und wirkt auch an<br />

der Erstellung betriebs<strong>wirtschaft</strong>licher Konzepte mit.<br />

2.1.2 Planungs- und Koordinationsfunktion<br />

Controlling wirkt bei der Aufstellung, Koordination und Realisation des Unternehmensgesamtplanes<br />

mit. Die Planungsfunktion besteht zunächst darin, operable Teilpläne<br />

(z. B. Absatz-, Beschaffungs-, Produktions-, Logistik-, Personal-, Finanzplan) aufzustellen.<br />

Dabei muss der Controller die betrieblichen Möglichkeiten beachten und die einzelnen<br />

Teilpläne aufeinander abstimmen (koordinieren). Er hat einzugreifen, wenn Teilpläne<br />

miteinander unvereinbar sind.<br />

Beispiel<br />

Der Controller muss den Absatz- und Produktionsplan koordinieren, wenn die Verkaufsabteilung<br />

von einem Produkt eine höhere Absatzzahl geplant hat, als die Produktion<br />

unter Beachtung sämtlicher Halb- und Fertiglager zur Verfügung stellen kann.<br />

Die Teilpläne werden anschließend durch den Controller auf die Zielkonformität überprüft<br />

und zu einem abgestimmten Gesamtplan zusammengefasst. Den Abschluss der Planung<br />

bildet die Fixierung und Dokumentation der Planwerte im Rahmen der Budgetierung.<br />

2 Controllingaufgaben<br />

Der Controller hat Prozessverantwortung,<br />

der Manager hat<br />

Ergebnisverantwortung! Der Manager<br />

akzeptiert den Controller<br />

als wichtigen Partner und Berater<br />

im Rahmen der Unternehmensführung.<br />

Näheres erfahren Sie im<br />

Abschnitt Berichtswesen.<br />

Operabel = so beschaffen, dass<br />

damit gearbeitet werden kann.<br />

Budgetierung = zusammenfassende<br />

und vollständige<br />

Darstellung der geplanten und<br />

in Geldeinheiten umgeformten<br />

Gesamttätigkeiten (Prozesse)<br />

eines Unternehmens in einer<br />

bestimmten Planperiode.


Controlling<br />

Budgets = wertmäßige Sollvorgaben<br />

(Leistungen, Kosten) für alle<br />

Bereiche, die zur Erreichung der<br />

Planziele einzuhalten sind.<br />

Abweichungsanalyse bei der<br />

Kostenkontrolle: Siehe Band BW<br />

III HAK, Plankostenrechnung.<br />

Berichtswesen = Reporting. Das<br />

interne und das externe Berichtswesen<br />

fallen in den Aufgabenbereich<br />

des Controllings.<br />

Instrumente der Budgetierung auf der Geschäftsführungsebene sind Planbilanz, Plan-<br />

Gewinn-und-Verlust-Rechnung (Planerfolgsrechnung oder Leistungsbudget) und Finanzplan.<br />

Daraus werden für die einzelnen Teilbereiche (meist Kostenstellen) Budgets<br />

abgeleitet, in denen z. B. Absatzmengen, Umsatz und Kosten vorgegeben werden. Ein<br />

Budget leitet sich aus den Unternehmenszielen ab und ist somit die Leitplanke auf dem<br />

Weg zur Zielerreichung.<br />

Der Planungsprozess erfolgt „bottom-up“, d. h. in der Unternehmenshierarchie von<br />

unten nach oben. Entspricht das Planungsergebnis den Vorstellungen der Unternehmensführung<br />

werden durch die Budgetierung die Planwerte von oben nach unten (top<br />

down) auf die verantwortlichen Mitarbeiter verteilt.<br />

2.1.3 Kontroll- und Steuerungsfunktion<br />

Während des Leistungserstellungsprozesses sorgen im Rahmen der Kontrolle (Überwachung)<br />

Soll-Ist-Vergleiche für das Erkennen von Abweichungen. Durch Abweichungs- oder<br />

Ursachenanalysen werden die Ursachen und die Auswirkungen der Abweichungen auf<br />

die Leistungserstellungsprozesse ermittelt. Falls erforderlich, leitet das Management<br />

Gegensteuerungsmaßnahmen ein. Laufende Kontroll- und Steuerungsinformationen<br />

sollen die Realisation der Unternehmensziele sicherstellen und zur Motivation der<br />

Mitarbeiter beitragen.<br />

Beispiel<br />

Um zu erkennen, ob ein Projekt erfolgreich sein wird, ist es notwendig den Plan<br />

ständig mit den aktuellen Daten zu vergleichen. So können gegebenenfalls noch<br />

Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die Tabelle zeigt für vier Projektabschnitte die<br />

folgenden Daten:<br />

Kosten/ Materialkosten Termin Abweichung (Soll/Ist)<br />

Leistungen Soll Ist Soll Ist Kosten Termin<br />

Abschnitt 1 10.500,00 10.900,00 1. 6. 1. 6. - 400,00 0<br />

Abschnitt 2 7.200,00 7.200,00 1. 7. 5. 7. 0,00 - 4<br />

Abschnitt 3 11.800,00 10.800,00 1. 8. 1. 8. 1.000,00 0<br />

Abschnitt 4 9.400,00 9.600,00 1. 9. 30. 8. - 200,00 2<br />

Summe 38.900,00 38.500,00 400,00 - 2<br />

Ursachen für die Planabweichungen waren:<br />

Abschnitt 1: kurzfristiger Lieferantenwechsel<br />

Abschnitt 2: Lieferverzug durch Unwetter<br />

Abschnitt 3: Sonderkonditionen ausgehandelt<br />

Abschnitt 4: Wechselkursschwankungen<br />

2.1.4 Berichtswesen<br />

Das interne Berichtswesen stellt den Entscheidungsträgern die notwendigen Informationen<br />

zur Verfügung. Berichte sind periodische oder fallweise aufbereitete Präsentationen<br />

von Controllingergebnissen. Nach dem Berichtsinhalt unterscheidet man Standard-,<br />

Abweichungs- und Bedarfsberichte:<br />

r Ein Standardbericht liegt vor, wenn regelmäßig und nach einem festgelegten Schema<br />

einem meist gleichbleibenden Empfängerkreis bestimmte Informationen zugestellt<br />

werden.<br />

r Ein Abweichungsbericht wird nicht regelmäßig erstellt, sondern nur für Sachgebiete,<br />

wenn festgelegte Toleranzgrenzen überschritten werden. Es wird die Aufmerksamkeit<br />

auf Sachverhalte gelenkt, die einen besonderen Handlungsbedarf erfordern oder auf<br />

Fehlentwicklungen hindeuten.


Ein Bedarfsbericht wird fallweise auf Wunsch erstellt. Der Informationsbedarf wird<br />

immer mehr durch Datenbankabfragen im Dialogsystem befriedigt, soweit die Informationsinhalte<br />

gespeichert sind.<br />

Beispiele<br />

r Routineauswertungen des betrieblichen Rechnungswesens (wie Quartalsbilanz)<br />

oder Besuchsberichte des Vertriebs zählen zu den Standardberichten.<br />

r Bei einer Umsatzabweichung von mehr als -5 % in einer bestimmten Region verlangt<br />

die Geschäftsleitung einen Abweichungsbericht und bei Bedarf noch ergänzende<br />

Analysen.<br />

Die Berichtsform ist in erster Linie empfängerorientiert. Berichte müssen so klar, verständlich<br />

und übersichtlich gestaltet sein, dass der Empfänger sie akzeptiert. Bei der<br />

Gestaltung von Berichten sind besonders Format, Gliederung und Darstellung (Tabellen,<br />

Schaubilder, Kennzahlen, verbale Erläuterungen) zu beachten.<br />

Das interne Berichtswesen umfasst das gesamte Unternehmen von der Führungsebene<br />

bis zu den operativen Ausführungsbereichen. Es wird heute EDV-unterstützt z. B. mit<br />

SAP abgewickelt und umfasst in der Regel drei Teile:<br />

r EIS (Executive Information System), ein Berichtssystem mit hoch aggregierten Informationen<br />

für die oberste Unternehmensleitung,<br />

r DSS (Decision Support System) für anlass- und problembezogene Bedarfs- oder<br />

Sonderberichte mit operativen Detailauswertungen für die mittlere Führungsebene<br />

und<br />

r MIS (Management Information System) als Entscheidungsgrundlage im operativen<br />

Tagesgeschäft.<br />

Das externe Berichtswesen ist bei großen börsennotierten Unternehmen ein Bestandteil<br />

der Investor-Relations und hat durch gesetzliche Bestimmungen große Bedeutung.<br />

Börsennotierte Unternehmen sind z. B. verpflichtet, alle Ereignisse, die den Börsenkurs<br />

von Wertpapieren des Unternehmens erheblich beeinflussen können, zu veröffentlichen.<br />

Ziel dieser Bestimmungen ist es, alle Marktteilnehmer zur gleichen Zeit zu informieren<br />

und dadurch Insider-Trading zu verhindern.<br />

Die Kapitalgeber von KMU sind meist Banken. Durch Basel II, das die Banken zu einem<br />

Unternehmensrating bei der Kreditvergabe zwingt, gewinnt auch in diesem Bereich das<br />

Berichtswesen immer mehr an Bedeutung. Es gibt eigene Softwareprogramme, die ein<br />

Rating unterstützen.<br />

2.2 Strategische und operative Controllingaufgaben<br />

Controlling unterstützt das Management und die Mitarbeiter bei der zielorientierten Führung<br />

des Unternehmens. Die Hauptaufgabe des Controllings ist es, jene Informationen<br />

zur Verfügung zu stellen, die zeigen,<br />

r ob das Unternehmen auf dem richtigen Weg zur Zielerreichung ist,<br />

r ob es Abweichungen gibt,<br />

r worauf die Abweichungen zurückzuführen sind und<br />

r wie man sie korrigieren kann.<br />

Werden die Controllingaufgaben unter strategischer oder operativer Sichtweise betrachtet,<br />

spricht man von strategischem und operativem Controlling.<br />

2 Controllingaufgaben<br />

Der Controller ist häufig der<br />

betriebsinterne Unternehmensberater.<br />

Der Controller hat zu beachten,<br />

dass z. B. eine ungeeignete<br />

Form oder Gliederung von<br />

Berichten dazu führen kann, dass<br />

sie gar nicht gelesen werden. Ein<br />

Ausspruch trifft den Kern des<br />

Problems: „Der Köder muss dem<br />

Fisch schmecken und nicht dem<br />

Angler.“<br />

Strategisches Controlling<br />

hat einen lang- und mittelfristigen,<br />

operatives Controlling einen<br />

kurzfristigen Planungszeitraum<br />

(in der Regel ein Jahr).


Controlling<br />

Die strategische Aufgabe<br />

heißt: „Die richtigen Dinge tun!“<br />

3 Strategisches Controlling<br />

Beim strategischen Controlling geht es insbesondere um die langfristige Existenzsicherung<br />

des Unternehmens durch den Aufbau, die Erhaltung und den Ausbau der<br />

Erfolgspotenziale. Es müssen heute Maßnahmen ergriffen werden, die auch zukünftig<br />

die Existenzsicherung nachhaltig ermöglichen.<br />

Folgende Aufgaben stehen daher im Mittelpunkt des strategischen Controllings:<br />

r Ermittlung der Stärken und Schwächen des Unternehmens,<br />

r Ermittlung der Chancen und Risiken des Unternehmens,<br />

r Aufbau neuer Erfolgspotenziale (z. B. Entwicklung neuer Produkte, Gewinnung neuer<br />

Märkte),<br />

r Entwicklung und Umsetzung neuer Strategien.<br />

Um diese Aufgaben wahrnehmen zu können, setzt das strategische Controlling folgende<br />

Analysen und Controllinginstrumente ein, die Sie bereits kennengelernt haben:<br />

Analyse Controllinginstrumente<br />

Umweltanalyse zur Erhebung der zukünftigen<br />

Chancen und Risiken<br />

Analyse der Markt- und Nachfrageentwicklung<br />

(z. B. Marktanteil, Nachfragestruktur<br />

und Kundenverhalten)<br />

Konkurrenzanalyse zur Bestimmung<br />

der Stärken und Schwächen der Konkurrenten<br />

und ihres Marktverhaltens<br />

Unternehmensanalyse zur Ermittlung<br />

der eigenen Stärken und Schwächen im<br />

Hinblick auf Leistungsprofil, Potenziale,<br />

<strong>wirtschaft</strong>liche Situation, Strategien, Visionen<br />

und Leitbild<br />

Szenariotechnik zur Entwicklung von<br />

Zukunftsbildern; Aufzeigen von Trends<br />

(z. B. von politischen, gesellschaftlichen,<br />

technologischen Entwicklungen) und der<br />

entstehenden Chancen und Risiken<br />

Portfolio-, Produktlebenszyklusanalyse,<br />

Zielkostenmanagement (Targetcosting)<br />

Benchmarking, Stärken-Schwächen-Analyse,<br />

Portfoliovergleich<br />

Stärken-Schwächen-Analyse, Potenzialanalyse,<br />

Bilanz- und Ergebnisanalysen,<br />

Umsatzstrukturanalyse<br />

Aufgrund der durch die Analysen gewonnenen Informationen sind Strategien und<br />

Maßnahmen zu entwickeln, die einen langfristigen Bestand des Unternehmens sichern<br />

sollen, wie etwa<br />

r die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen,<br />

r der Ausbau der Kapazitäten,<br />

r die Verwendung neuer Technologien,<br />

r die systematische Schulung der Mitarbeiter,<br />

r die Erschließung neuer Märkte,<br />

r eine Verbesserung der Unternehmensprozesse,<br />

r der Ausbau von Marktanteilen und<br />

r die Erschließung neuer Vertriebswege.


4 Operatives Controlling<br />

Beim operativen Controlling steht im Vordergrund, dass die auf der strategischen Ebene<br />

geschaffenen Erfolgspotenziale bestmöglich genutzt und in operative Erfolge umgesetzt<br />

werden. Operativ bedeutet, auf Veränderungen im Markt und/oder im Unternehmen<br />

schnell und flexibel zu reagieren, damit Gewinnmöglichkeiten genutzt und Verlustbedrohungen<br />

abgewendet werden können.<br />

Der operative Erfolg wird am <strong>Betriebs</strong>ergebnis (abgeleitet aus der Kosten- und Leistungsrechnung)<br />

und an der Liquidität (abgeleitet aus dem Finanzplan) gemessen. Ein<br />

positives <strong>Betriebs</strong>ergebnis signalisiert, dass das Unternehmen kraft seiner betrieblichen<br />

Leistungen nicht nur in der Lage ist, sämtliche betrieblichen Kosten zu decken, sondern<br />

auch einen Überschuss zu erzielen. Die Liquidität ist die Grundvoraussetzung für die<br />

Überlebensfähigkeit des Unternehmens. Bleiben Gewinne auf Dauer aus, ist früher oder<br />

später die Liquidität des Unternehmens in Gefahr.<br />

Das operative Controlling beschäftigt sich hauptsächlich mit der Erstellung von Teilplänen<br />

für das kommende Geschäftsjahr und führt dazu laufende Kontrollen durch. Dabei sollen<br />

Abweichungen vom Kurs des Unternehmens rechtzeitig erkannt werden. Das Management<br />

und die Mitarbeiter sollen in die Lage versetzt werden, korrigierende Maßnahmen<br />

einzuleiten, um die festgelegten Ziele (<strong>Betriebs</strong>ergebnis, Liquidität) zu erreichen.<br />

Hier sind einige wichtige operative Controllinginstrumente, die Sie bereits kennengelernt<br />

haben, im Zusammenhang mit operativen Aufgabenstellungen angeführt:<br />

Aufgabenstellung Controllinginstrumente<br />

Planung des Vermögens- und Kapitalstandes<br />

Planbilanz<br />

Planung des Periodengewinnes Plan-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Steuerung der Liquidität Finanzplan<br />

Analyse der Herkunft und Verwendung<br />

der finanziellen Mittel<br />

Kapitalflussrechnung, Cashflow-Rechnung<br />

Kosten- und Leistungskontrolle Kosten- und Leistungsrechnung, Deckungsbeitragsrechnung,<br />

Break-even-Analyse<br />

Unternehmensanalyse Diverse Kennzahlen<br />

Wirtschaftlichkeitskontrolle<br />

von Investitionsobjekten<br />

Investitionsrechnung<br />

Beschaffungsplanung ABC-Analyse, Bestellmengenoptimierung<br />

Produktionsplanung Prozesskostenrechnung, Losgrößenoptimierung<br />

Absatzplanung Erlösanalyse<br />

Der Controller hat die Aufgabe, dieses Instrumentarium aufgabenbezogen einzusetzen.<br />

Es geht nicht nur darum, das Gleichgewicht aus Umsatz, Kosten und Gewinn aufrechtzuerhalten,<br />

sondern auch darum, die zunehmende betriebs<strong>wirtschaft</strong>liche Komplexität<br />

in einem immer globaler werdenden Wettbewerb transparenter zu machen.<br />

Das strategische und das operative Controlling können nicht streng voneinander getrennt<br />

werden, denn es besteht eine ständige Wechselwirkung zwischen diesen beiden<br />

Bereichen.<br />

Es heißt: „Was man strategisch versäumt, muss man operativ ausbaden.“ Wenn Sie bei<br />

einem Spaziergang strategisch versäumen, den Wetterbericht zu hören und den Schirm zu<br />

Hause lassen, müssen Sie die Folgen bei Regen im wahrsten Sinne des Wortes ausbaden.<br />

Ebenso im Unternehmen: Wenn Sie strategisch versäumen, gezielt einen Kundenstamm<br />

aufzubauen, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn Sie mit Spontanaktionen versuchen<br />

müssen, den Umsatz zu retten.<br />

4 Operatives Controlling<br />

Die operative Aufgabe heißt:<br />

„Die Dinge richtig tun!“


Controlling<br />

Controlling als Stabsstelle<br />

bedeutet,<br />

r hauptsächlich Beratung und<br />

Entscheidungsvorbereitung<br />

r durch Spezialisten ohne eigene<br />

Entscheidungsbefugnisse<br />

r mit dem Ziel der Entlastung<br />

der Linien.<br />

5 Organisation des Controllings<br />

Neben der Festlegung des Aufgabenbereiches ist bei der Gestaltung der Controllerstelle<br />

noch zu überlegen, mit welchen Entscheidungsbefugnissen sie ausgestattet werden soll.<br />

Die organisatorische Eingliederung des Controllings in die <strong>Betriebs</strong>hierarchie (Aufbauorganisation)<br />

ist im Wesentlichen abhängig von<br />

r der Unternehmensgröße,<br />

r den Funktionsbereichen und<br />

r der Branche.<br />

5.1 Unternehmensgrößenorientiertes Controlling<br />

In Klein- und Mittelbetrieben ist Controlling noch vielfach Aufgabe der Unternehmensführung<br />

oder die Controllingaufgaben werden in Einzelaufgaben aufgespaltet und verschiedenen<br />

Mitarbeitern zugeordnet. Diese Aufteilung birgt die Gefahr in sich, dass die<br />

zum Teil auseinanderlaufenden Interessen einzelner Bereiche den Grundgedanken des<br />

Controllings gefährden, ein umfassendes System zur Erreichung der Unternehmensziele<br />

zu sein.<br />

Eine weitere Möglichkeit ist für Klein- und Mittelbetriebe der Einsatz eines betriebsexternen<br />

Controllers (z. B. eines Unternehmensberaters), der nach Bedarf zur Verfügung steht.<br />

So können externe Controller für die Betreuung von Einzelprojekten (z. B. der jährlichen<br />

Strategieklausur; der Einführung der Prozesskostenrechnung) eine sinnvolle Alternative<br />

sein. Operative Day-by-Day-Controllingaufgaben sollten von internen Mitarbeitern erledigt<br />

werden, die von Anfang an in die Planungs- und Kontrollprozesse involviert werden<br />

können und jederzeit als Ansprechpartner im Unternehmen verfügbar sind.<br />

In Großbetrieben wird Controlling häufig als Stabsstelle, die direkt der Geschäftsleitung<br />

unterstellt ist, organisiert. Controlling kann aber auch im Finanz- und Rechnungswesen<br />

verankert oder als eigene Hauptabteilung organisiert sein (Controlling als Linienfunktion).<br />

Ein allgemeingültiges Rezept für die Institutionalisierung des Controllings gibt es nicht.<br />

Controller als Stabsstelle<br />

Geschäftsleitung<br />

Sekretariat<br />

Assistent<br />

Controller<br />

Die Stabsstelle hat den Vorteil, dass die Beratung vom einzelnen Entscheidungsträger<br />

unabhängig davon, auf welcher Hierarchiestufe er sich befindet, sehr viel leichter akzeptiert<br />

wird, als wenn diese Beratung aus der Linienorganisation direkt kommt. Controlling<br />

als Stabsfunktion kann allerdings auch zu einer Art grauen Eminenz, also zu einem<br />

Machtinstrument ohne Verantwortung, werden.


5.2 Funktionscontrolling<br />

Mit zunehmender <strong>Betriebs</strong>größe steigt in allen Teilbereichen des Unternehmens der<br />

Grad der Arbeitsteilung und somit auch die Zahl der Spezialisten unter den Controllern.<br />

Die Arbeitsteilung und Spezialisierung können z. B. nach Funktionen oder Sparten des<br />

Betriebes vorgenommen werden. Es handelt sich dann um Spezialisten für einzelne<br />

Funktionsbereiche, wie z. B.<br />

r Marketing-Controller,<br />

r Material<strong>wirtschaft</strong>s-Controller,<br />

r Logistik-Controller,<br />

r Produktions-Controller,<br />

r Finanz-Controller,<br />

r Personal-Controller,<br />

r Projekt-Controller,<br />

oder um Spezialisten für einzelne Sparten (Divisionen) oder verschiedene Regionen,<br />

wie z. B.<br />

r Produktsparten-Controller,<br />

r Regional-Controller.<br />

Der Vorteil dieser Form der Arbeitsteilung liegt in der höheren Empfängerorientierung.<br />

Schließlich hat jeder Funktionsbereich bzw. jede Sparte oder Region einen eigenen<br />

Ansprechpartner, der die betriebs<strong>wirtschaft</strong>lichen Sonderprobleme versteht und darauf<br />

zugeschnittene Controllinglösungen bietet. Bei den Sparten- bzw. Regional-Controllern<br />

kommen hohe Produkt- und Marktkenntnisse hinzu.<br />

Beispiel<br />

Budgetvorhaben überschritten, Terminverzug angekündigt, Auftraggeber unzufrieden<br />

– viele Projektleiter kennen solche Probleme, mit denen sie tagtäglich zu kämpfen<br />

haben. Dabei ist das Projektmanagement zu einem weitverbreiteten Instrumentarium<br />

geworden, um Aufgaben zu bewältigen und Lösungen für ein Unternehmen zu entwickeln.<br />

Doch wird in der Praxis dabei ein wichtiger Baustein immer noch vernachlässigt:<br />

das Projektcontrolling.<br />

Projektcontrolling ist der Prozess im Rahmen des Projektmanagements, in dem der<br />

tatsächliche mit dem geplanten Ablauf eines Projekts im Hinblick auf die Erfolgsfaktoren<br />

Leistungen, Kosten und Termine verglichen wird. Ergeben sich bei der Analyse<br />

Abweichungen, können Maßnahmen zur Gegensteuerung oder zur Anpassung der<br />

Ziele ergriffen werden.<br />

Der Projektleiter muss immer wissen, wie sein Projekt läuft. Er ist also ganz besonders<br />

auf die Ergebnisse des Controllings angewiesen. Aus diesem Grund übernimmt er in<br />

vielen Fällen selbst diese Aufgabe. Bei größeren Projekten steht ihm dabei vielleicht<br />

ein Projektcontroller zur Seite, der ihm berichtet und ihn berät.<br />

Beim Projektcontrolling ist der Einsatz von Instrumenten zur Termin-, Kosten- und<br />

Leistungs- oder Qualitätskontrolle sehr wichtig. Die Terminkontrolle ist meist eines der<br />

größten Probleme und kann z. B. mit einem Balkendiagramm oder einem Netzplan<br />

erfolgen. Es ist immer wichtig: Meilensteine zu definieren und für sie den frühesten<br />

und spätesten Endtermin anzugeben. Mit der Kostenverlaufsanalyse werden die Kosten<br />

im Blick behalten. Ferner muss der Sachfortschritt und die Qualität der Leistung<br />

gesondert überwacht werden.<br />

In den letzten Jahren haben Unternehmen ein neues Konzept entwickelt, das die<br />

Qualität der Projektergebnisse sicherstellen soll: die sogenannten Quality-Gates<br />

Quality-Gates. Es<br />

werden aber auch internationale Normen angewendet, wie z. B. ISO 10006 – Qualitätsmanagement<br />

in Projekten.<br />

Eines ist klar: Die Güte des Controllings hängt von den Informationen ab, die ihm zur<br />

Verfügung stehen! Doch es ist oft schwierig, vom Projektleiter und seinen Teammitgliedern<br />

alle notwendigen Informationen zu erhalten. Sie liefern manchmal gar nicht,<br />

manchmal unvollständig oder sehr spät und manchmal liefern sie sogar falsche Daten.<br />

Denn es besteht die Versuchung der Schönfärberei.<br />

Schönfärberei<br />

5 Organisation des Controllings<br />

Quality-Gate = Qualitätstür;<br />

An wichtigen Stellen im Projektablauf,<br />

z. B. bei besonderen<br />

Meilensteinen, müssen konkrete<br />

Kriterien erfüllt sein, bevor<br />

das Projekt in eine neue Phase<br />

eintreten kann – also die „Qualitätstür“<br />

durchschreiten kann. Die<br />

Kriterien ergeben sich im Allgemeinen<br />

aus den Anforderungen<br />

des Auftraggebers. Sie können in<br />

einem Lasten- oder Pflichtenheft<br />

beschrieben sein.<br />

Schönfärberei = Sachverhalte werden<br />

positiv dargestellt, obwohl es<br />

Probleme gibt.


Controlling<br />

5.3 Branchencontrolling<br />

Das Aufgabengebiet und die organisatorische Eingliederung der Controllerstelle werden<br />

nicht nur durch die <strong>Betriebs</strong>größe und durch Funktionsbereiche geprägt, sondern natürlich<br />

auch durch Besonderheiten in den verschiedenen Branchen. Wenn die Branche als<br />

Controllingansatz gewählt wird, spricht man z. B. von<br />

r Handelscontrolling,<br />

r Industriecontrolling,<br />

r Bankbetriebscontrolling,<br />

r Versicherungscontrolling,<br />

r Non-Profit-Organisationen-(NPO-)Controlling.<br />

In diesen Controllingbereichen werden die typischen strategischen und operativen<br />

Controllingwerkzeuge modifiziert bzw. angepasst und gegebenenfalls mit zusätzlichen<br />

Werkzeugen angereichert (z. B. Bankkostenrechnung).<br />

zusammenfassung<br />

Controlling Instrument zur Unterstützung des Managements bei der<br />

erfolgsorientierten Steuerung des Unternehmens durch<br />

Informationen.<br />

Controllingziele r Existenzsicherung durch Erfolgspotenziale<br />

r Angemessene Gewinnerzielung und Rentabilität<br />

r Erhaltung der Liquidität<br />

Controllingaufgaben<br />

Strategisches<br />

Controlling<br />

Operatives<br />

Controlling<br />

Organisation<br />

des Controllings<br />

r Grundfunktionen<br />

– Informationsfunktion<br />

– Planungs- und Koordinationsfunktion<br />

– Kontroll- und Steuerungsfunktion<br />

– Berichtswesen (Reporting)<br />

r Strategische und operative Aufgaben<br />

r Aufgaben<br />

– Umweltanalyse<br />

– Marktanalyse<br />

– Konkurrenzanalyse<br />

– Unternehmensanalyse zur Feststellung der Stärken<br />

bzw. Chancen und Schwächen bzw. Risiken<br />

r Controllinginstrumente<br />

– Szenariotechnik<br />

– Stärken-Schwächen-Analyse<br />

– Portfolioanalyse<br />

– Produktlebenszyklusanalyse<br />

– Benchmarking<br />

– Strategische Lücke<br />

– etc.<br />

r Aufgaben:<br />

– Kurzfristige Planungen (Teilpläne)<br />

– Kontrolle<br />

r Controllinginstrumente:<br />

– Finanzplan<br />

– Planbilanz, Plan-Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

– Cashflow-Rechnung und Kapitalflussrechnung<br />

– Bilanzanalyse etc.<br />

r Unternehmensgrößenorientiertes Controlling<br />

r Funktionscontrolling<br />

r Branchencontrolling


wiederholungsfragen<br />

arbeitsaufgaben<br />

? Wiederholen und anwenden<br />

1. Was bedeutet Controlling?<br />

2. Worin liegen die Hauptunterschiede zwischen Kontrolle und Controlling?<br />

3. Was ist ein langfristiges ökonomisches Unternehmens- und Controllingziel?<br />

4. Was sind Erfolgspotenziale?<br />

5. Welche ökonomischen Unternehmens- und Controllingziele müssen<br />

mittel- und kurzfristig beachtet werden?<br />

6. Welche Hauptaufgaben hat der Controller zu erfüllen?<br />

7. Welche Teilaufgaben umfasst die Informationsfunktion des Controllers?<br />

8. Wozu dient das Berichtswesen (Reporting)?<br />

9. Welche EDV-unterstützten Berichtsarten können im Rahmen des internen<br />

Berichtswesens eingesetzt werden?<br />

10. Welche Aufgaben hat das strategische Controlling?<br />

11. Welche Aufgaben hat das operative Controlling?<br />

12. Nennen Sie drei typische strategische Controllinginstrumente und geben<br />

Sie an, wofür sie hauptsächlich eingesetzt werden.<br />

13. Welche Controllinginstrumente ermöglichen die Steuerung der Liquidität<br />

sowie die Analyse der Mittelherkunft und Mittelverwendung?<br />

14. Welche Möglichkeiten gibt es, das Controlling in die Organisation eines<br />

Großunternehmens einzugliedern?<br />

15. Wann spricht man von Funktionscontrolling?<br />

1. Das Organigramm eines Unternehmens zeigt folgendes Bild:<br />

Material<strong>wirtschaft</strong><br />

Geschäftsführung<br />

Fertigung ... Finanzen Vertrieb<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Controlling<br />

Aufgaben<br />

a) Erfolgt die organisatorische Einbindung des Controllings als Linienfunktion<br />

oder als Stabsstelle?<br />

b) Geben Sie wesentliche Vor- und Nachteile dieser Organisationsform<br />

an.<br />

5 Organisation des Controllings<br />

Notizen zu den<br />

Arbeitsaufgaben:


Controlling<br />

Notizen zu den<br />

Arbeitsaufgaben:<br />

2. In einer Tageszeitung ist folgende Stellenanzeige für die Besetzung einer<br />

Controllerstelle erschienen:<br />

HÖDLMAYR INTERNATIONAL, ein äußerst erfolgreiches, weltweit<br />

tätiges österreichische Fahrzeug-Logistik-Unternehmen, beschäftigt<br />

konzernweit bereits über 1 000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

und besitzt ungefähr 400 Spezialtransporter. Um den weiteren konsequenten<br />

Ausbau zu sichern, suchen wir für unsere Controllingabteilung<br />

am Standort Schwertberg zum sofortigen Eintritt eine/n<br />

ControllerIn<br />

SIE übernehmen die Verantwortung für Planung und Budgetierung<br />

für die Prozesskostenrechnung, die kundenbezogene DB-Rechnung<br />

und das Berichtswesen (MbO-Implementierung). Zu den weiteren<br />

Tätigkeiten zählen laufende Soll-Ist-Analysen, Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />

bei Großinvestitionen sowie Revisionstätigkeiten. Sie<br />

arbeiten sehr eng mit dem Konzerncontrolling zusammen.<br />

SIE können ein abgeschlossenes BWL-Studium mit Schwerpunkt<br />

Controlling vorweisen und besitzen analytisches Denkvermögen.<br />

Kenntnisse im Umgang mit den klassischen Instrumentarien des<br />

Rechnungswesens sowie mit EDV-Werkzeugen setzen wir voraus.<br />

Idealerweise haben Sie auch Erfahrung als Moderator.<br />

WIR bieten Ihnen eine verantwortungsvolle Tätigkeit mit leistungsgerechter<br />

Vergütung, die Ihrer Qualifikation, Ihrer Eigeninitiative und<br />

Ihrem Engagement sowie Ihrer Freude an selbstständigem Arbeiten<br />

gerecht wird.<br />

Wollen Sie sich beruflich verändern? Dann senden Sie uns bitte Ihre<br />

aussagefähigen Bewerbungsunterlagen mit Lebenslauf, Lichtbild<br />

und Zeugniskopien. Die vertrauliche Behandlung aller Unterlagen<br />

sichern wir Ihnen bereits zu.<br />

HÖDLMAYR INTERNATIONAL LOGISTICS GMBH<br />

4311 Schwertberg, Aisting 33, Frau Maria Schaurhofer<br />

E-Mail: maria.schaurhofer@hoedlmayr.com<br />

Aufgabe<br />

Analysieren Sie bitte die Stellenanzeige und geben Sie die persönlichen<br />

Eigenschaften und die fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten an, die der<br />

Controller haben soll.<br />

3. Ein Pharmakonzern arbeitet an der Entwicklung eines neuen Schlankheitspräparates.<br />

Dieses Medikament, das sich von allen anderen auf dem<br />

Markt erhältlichen Mitteln unterscheidet, soll übergewichtigen Menschen<br />

eine erhebliche Gewichtsreduktion ohne die Strapazen einer langwierigen<br />

Diät ermöglichen. Die Forschung und Entwicklung werden noch mindestens<br />

zwei Jahre dauern, bis das Produkt den Kunden zum Kauf angeboten<br />

werden kann. Der Vorstand des Konzerns ist unzufrieden, weil die<br />

Gewinne des Unternehmens in den nächsten Monaten und Jahren unter<br />

den hohen Forschungskosten leiden werden. Er überlegt, das Projekt<br />

einzustellen. Die Gewinnerwartungen könnten sich somit entsprechend<br />

verbessern, was den Aktionären entgegenkommen würde.<br />

Aufgabe<br />

Welchen strategischen Fehler könnte der Vorstand hier begehen? Wie<br />

kann der Controller eingreifen?


4. Sie sind Controller in einem Handelsbetrieb und sollen im Rahmen Ihres<br />

operativen Tagesgeschäftes einen Bericht über die Sortimentsgestaltung<br />

ausarbeiten und der Geschäftsführung präsentieren. Es stehen Ihnen für<br />

eine bestimmte Periode folgende Informationen zur Verfügung<br />

(in EUR 1.000,00):<br />

Warengruppen A B C D E<br />

Umsatzerlöse 820 420 940 560 540<br />

Einstandskosten 560 300 400 360 380<br />

Variable Gemeinkosten 60 160 60 160 140<br />

Die fixen Kosten betragen EUR 550.000,00 und werden üblicherweise<br />

nach der Höhe der Einstandskosten aufgeschlüsselt.<br />

Aufgaben<br />

a) Ermitteln Sie bitte in übersichtlicher Form das <strong>Betriebs</strong>ergebnis auf<br />

Teilkostenbasis unter Zuhilfenahme der entsprechenden Software.<br />

b) Welche Warengruppen sollten Ihrer Meinung nach im Sortiment des<br />

Handelsbetriebes geführt werden?<br />

c) Sollte eine Warengruppe aufgrund der Kostenrechnungsinformationen<br />

eliminiert werden, nennen Sie die Auswirkungen der Eliminationsentscheidung.<br />

5 Organisation des Controllings<br />

Notizen zu den<br />

Arbeitsaufgaben:


Das Autorenteam<br />

HR Dkfm. Mag. Erwin Schaur<br />

Direktor i. R. der Bundeshandelsschule und Bundeshandelsakademie, Wels<br />

HR Dkfm. Mag. Werner Grüll<br />

Direktor i. R. der Bundeshandelsschule und Bundeshandelsakademie, Linz<br />

Mag. Wolfgang Huber<br />

Bundeshandelsschule und Bundeshandelsakademie, Linz<br />

Unter Mitarbeit von Mag. Jan Riepl<br />

Selbstständiger Trainer für Berufsorientierung und Jobmatching<br />

NEU im Schuljahr<br />

2008/09<br />

Schaur u. a.<br />

<strong>Betriebs</strong><strong>wirtschaft</strong> V HAK<br />

1. Auflage 2008, ca. 160 Seiten<br />

SBNr. 136.083<br />

ISBN 978-3-85499-340-7<br />

EUR 14,20<br />

Prüfexemplare sendet Ihnen<br />

nach Fertigstellung gerne<br />

Frau Eva Aichinger:<br />

Tel. +43 732 77 82 41-212<br />

e.aichinger@trauner.at<br />

TRAUNER<br />

Verlag + Buchservice GmbH<br />

Köglstraße 14<br />

4020 Linz, Österreich/Austria<br />

Tel. +43 732 77 82 41-0<br />

Fax +43 732 77 82 41-400<br />

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