Abteilung - HTL Braunau
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Dank an alle, die unsere Schule zu einem<br />
abwechslungsreichen Ort der unterschiedlichsten<br />
Begegnungen gemacht haben. Besonderen Dank<br />
vor allem jenen, die die Buntheit unserer Schule in<br />
Bilder und Worte gefasst und so den vorliegenden<br />
Jahresbericht ermöglicht haben.<br />
Jahresbericht 2012<br />
Schuljahr von 09/2011 bis 07/2012<br />
Höhere Technische Bundeslehranstalt und Bundesfachschule<br />
<strong>Braunau</strong> am Inn<br />
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2<br />
Diversity<br />
Gerda Schneeberger<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Differenzen sind Ressourcen<br />
Wir sind alle einzigartig, ganz egal, woher wir kommen.<br />
Wie immer wir es nennen, Diversität beinhaltet<br />
den respektvollen und emphatischen<br />
Umgang miteinander, unabhängig<br />
von Geschlecht, Alter, Kultur, Religion,<br />
sexueller Orientierung, Ethnie, Beruf, physischen<br />
Eigenschaften, Überzeugungen,<br />
Meinungen …<br />
In den Klassen an unserer Schule herrscht<br />
ein recht buntes Bild. Wir treffen mehr<br />
oder weniger Mädchen an, ruhige und<br />
laute Schüler/innen, faule und fleißige,<br />
offene und verschlossene … Außerdem<br />
können wir unterschiedliche Ethnien beobachten,<br />
d.h. Schüler/innen mit verschiedenen<br />
Muttersprachen. Ob persisch oder<br />
türkisch, ob russisch oder kroatisch, ob<br />
arabisch oder afghanisch, ob albanisch<br />
oder polnisch, ob aramäisch oder bosnisch,<br />
ob mazedonisch oder serbisch, ob<br />
spanisch oder englisch, ob kurdisch oder<br />
deutsch – sie alle sitzen vereint in ihren<br />
Klassen und lernen. Und sie alle lernen<br />
einander kennen. Dabei merken sie, dass<br />
neben den Unterschieden viele Gemeinsamkeiten<br />
bestehen, sei es im Bereich der<br />
Interessen oder im Bereich der Freizeitaktivitäten.<br />
„Wenn man jung ist, lernt man<br />
die Sprache des neuen Landes viel leichter<br />
und kommt dann viel schneller in Kontakt<br />
mit den Mitschüler/innen“, ist Alaàs Erfahrung.<br />
Somit fallen auch gemeinsame<br />
Unternehmungen viel leichter.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Es geht uns nicht darum, dass wir alle<br />
Schüler/innen vereinheitlichen. So befinden<br />
sich mittlerweile gesellschaftlich<br />
fixierte Rollenbilder von Frauen und Männern,<br />
Mädchen und Burschen in Auflösung.<br />
Auch wenn Verschiedenheit für manche<br />
mitunter eine Benachteiligung bedeutet,<br />
darf sie nicht zur bedingungslosen Anpassung<br />
führen. Eine Pädagogik der Vielfalt<br />
ist vonnöten, die Gemeinsamkeit und Unterschiede<br />
beobachtet und thematisiert:<br />
in der Kollegenschaft, im Unterricht, in<br />
der Gesellschaft. Niemand darf sich anmaßen,<br />
eine Norm zu definieren, an der sich<br />
alle zu orientieren haben und daraus einen<br />
Machtanspruch zu erheben. Diversität darf<br />
auf keinen Fall dazu führen, dass wir alle<br />
Unterschiede auflösen, denn jede/r hat<br />
das Recht, seine eigene Persönlichkeit zu<br />
entfalten. Daher sind Pädagoginnen und<br />
Pädagogen gefordert, die gesellschaftlichen<br />
Regulative mit ihren Schüler/innen<br />
zu hinterfragen und zu reflektieren. Dabei<br />
wird man sich unweigerlich mit Diskriminierung,<br />
mit Vorurteilen und mit Rassismus<br />
auseinandersetzen müssen.<br />
Wenn es heißt, nicht für die Schule, sondern<br />
für das Leben lernen wir, dann lernen<br />
wir von Jugendlichen aus anderen<br />
Regionen sehr viel. Diese Vielfalt an unterschiedlichen<br />
Kulturen bewahrt uns vor<br />
Einfalt, öffnet unseren Horizont und lässt<br />
unsere Schule noch bunter und damit interessanter<br />
werden. Das heißt nicht, dass<br />
das Zusammenleben immer leicht und ohne<br />
Probleme abläuft. Weder für die „Altösterreicher/innen“<br />
noch für die „Neuösterreicher/innen“.<br />
Beide Seiten müssen lernen,<br />
miteinander zu leben, und das ist immer<br />
mit Reibungen verbunden. Doch Reibung<br />
erzeugt Wärme, lehrt uns die Physik.<br />
Referate über die Herkunftsländer eröffnen<br />
Lehrenden und Lernenden andere Kulturen,<br />
machen neugierig auf Gemeinsamkeiten<br />
und Unterschiede und führen nicht selten<br />
dazu, das eigene Land, die eigene Kultur<br />
aus einem andern Blickwinkel zu betrachten.<br />
Schüler/innen, deren Ursprungsland<br />
– oft ist es das Ursprungsland ihrer Eltern<br />
und Großeltern, denn viele sind bereits in<br />
Österreich geboren – außerhalb Österreichs<br />
liegt, interessieren sich sehr stark dafür,<br />
was politisch dort passiert. Schließlich<br />
leben ihre Verwandten, die sie immer wieder<br />
besuchen, in diesen Herkunftsländern.<br />
Nicht alle unserer Schüler/innen besitzen<br />
die österreichische Staatsbürgerschaft: Einige<br />
streben sie an, andere wiederum sehen<br />
keine Notwendigkeit dafür. „Kroatien<br />
kommt ohnehin demnächst in die EU, da-<br />
Brigitte Benischke<br />
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
her glauben wir nicht, dass wir unbedingt<br />
die österreichische Staatsbürgerschaft<br />
brauchen“, erzählt uns Josip.<br />
Bei unserem gemeinsamen Treffen mit Direktor<br />
Blocher wurde auch von den weniger<br />
angenehmen Seiten des Daseins als Schüler/in<br />
mit Migrationshintergrund gesprochen.<br />
Etwa wenn manche aufgrund ihres<br />
Aussehens gemobbt wurden. Erstaunlich,<br />
dass sich trotz dieser Erfahrungen und Erlebnisse<br />
nicht mehr Aggressionen bei den<br />
Gemobbten angestaut haben. Aber auch<br />
wie wichtig das Erlernen der deutschen<br />
Sprache ist, wurde thematisiert. Einige<br />
hatten in der Hauptschule noch Schwierigkeiten<br />
mit der Grammatik – und die ist<br />
im Deutschen ja nicht unbedingt leicht<br />
– doch haben sie sich viel leichter getan<br />
als ihre Eltern. Deshalb sind es auch die<br />
Söhne und Töchter, die ihre Eltern unter-<br />
stützen, wenn es um amtliche Dokumente<br />
und Behördengänge geht.<br />
Mit der <strong>HTL</strong> – so die übereinstimmende<br />
Meinung – haben sie eine Schule gefunden,<br />
an der sie sich wohl fühlen, wo sie<br />
akzeptiert werden. Die Wahl fiel vor allem<br />
deshalb auf diese Schule, weil sie ihrer<br />
Überzeugung nach die beste Basis für ein<br />
erfolgreiches Berufsleben bietet. Auch<br />
wenn ihnen ihre Eltern keine große Hilfe<br />
beim Lernen sein können, sind die meisten<br />
überzeugt, kraft ihres Willens und<br />
Einsatzes den Abschluss zu schaffen.<br />
Faisal lebte, ehe er nach Österreich kam,<br />
ein Jahr lang in der Türkei und spricht daher<br />
neben afghanisch und deutsch auch<br />
türkisch. Sein Vater hingegen ist sprachlich<br />
nicht so sattelfest, weshalb er ihn<br />
unterstützt, wo er nur kann. „Meine Spra-
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
chenkenntnisse werden mir zusammen mit<br />
dem <strong>HTL</strong>-Abschluss beruflich sicher zugute<br />
kommen“, ist er überzeugt.<br />
Auf die Frage des Direktors, ob sie irgendwelche<br />
Wünsche an ihn hätten, fiel den anwesenden<br />
Schüler/innen zunächst nichts<br />
ein. Dann aber kam doch ein Anliegen:<br />
Die muslimischen Schüler/innen in dieser<br />
Gruppe wünschen sich die Möglichkeit, einen<br />
muslimischen Religionsunterricht besuchen<br />
zu können. „Ich habe mich schon<br />
einmal darum bemüht“, so Hans Blocher,<br />
„doch ist die Realisierung an organisatorischen<br />
Gründen gescheitert. Aber ich werde<br />
mich weiterhin darum bemühen.“<br />
Neben der Religion werden vor allem die<br />
unterschiedlichen Esskulturen als Unterscheidungsmerkmale<br />
gesehen, und zwar<br />
zwischen allen Ethnien. Sicherlich ließen<br />
sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />
auch im Bereich der Kunst festmachen.<br />
Beim gemeinsamen Essen jedoch ließen<br />
sich die typischen Merkmale entspannt beobachten<br />
und diskutieren. Mögliche Vorurteile,<br />
Ängste und Befürchtungen könnten<br />
sich dabei auflösen. Vielleicht wäre so ein<br />
multiethnisches Essen einmal ein spannendes<br />
Projekt an der <strong>HTL</strong>. Es könnte ein<br />
Fest der gelebten Diversität werden.<br />
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Josef Wagner<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Wozu Algen im Unterricht gut sind<br />
Der Projektunterricht hat an der <strong>HTL</strong> eine bereits lange Tradition, in der Technik<br />
und in den allgemein bildenden Fächern. Heuer beschritt Josef Wagner mit der<br />
2CHELS einen völlig neuen Pfad in Chemie.<br />
Fabian: Welche Überlegungen haben Sie zu<br />
dieser Unterrichtsform gebracht?<br />
Wagner: Ich merke jedes Jahr, dass Schüler/innen,<br />
die zu uns kommen, voller Vorfreude<br />
auf den gewählten Schwerpunkt<br />
sind. Sie haben bestimmte Vorstellungen<br />
und Wünsche und sind dann sehr enttäuscht,<br />
dass sich in den ersten beiden<br />
Jahren auf diesem Gebiet nichts tut. Im<br />
dritten Jahrgang, wo die Schwerpunkte<br />
dann zum Tragen kommen, ist ihre Begeisterung<br />
schon abgekühlt, da wird<br />
Schule schon zum Alltag. Da überlegte<br />
ich mir Gegenstrategien und kam so auf<br />
diese Projekttage, die ich schon im zweiten<br />
Jahrgang anbieten wollte. In der Woche<br />
vor den Semesterferien, dachte ich,<br />
wird schon nicht so viel schieflaufen. Was<br />
glaubt ihr, war meine Schwierigkeit in diesen<br />
drei Tagen?<br />
Andreas: Alle Teams gleichberechtigt zu<br />
behandeln.<br />
Wagner: Ja, und genau das war sehr<br />
schwierig, weil jede Gruppe unterschiedlich<br />
intensive Betreuung benötigte.<br />
Fabian: Es war sicherlich auch nicht leicht,<br />
sich immer wieder auf die jeweiligen Themen<br />
einzustellen, wenn Sie von einem<br />
Team zum anderen wechselten.<br />
Wagner: Ja, das fordert einige Umstellung<br />
im Kopf. Ich denke, da müssten die Vorfeldarbeiten<br />
noch etwas intensiver durchgeführt<br />
werden, denn im Prinzip hatte ja<br />
die ganze Klasse keine Ahnung von Che-
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
mie. Aber einige Themen sind sehr gut gelaufen,<br />
andere wiederum weniger. Manche<br />
hätten mehr Zeit gebraucht.<br />
Berivan: Wir, zum Beispiel, hatten Probleme<br />
beim Filtrieren, weil wir eine viel<br />
zu dicke Flüssigkeit hatten. Es hat ein<br />
bisschen gedauert, bis wir auf Empfehlung<br />
von Herrn Wagner diesen Brei verdünnten.<br />
Dann ging alles leichter, und wir wurden<br />
mit unserem Projekt sogar noch fertig.<br />
Fabian: Andreas und ich beschäftigten<br />
uns mit Algen, Dabei benötigten wir viel<br />
Unterstützung. Es gibt zwar viel Literatur<br />
dazu im Netz, aber wir fanden sie entweder<br />
zu kompliziert oder unbrauchbar.<br />
Wagner. Auch das muss gelernt werden,<br />
die Literatur richtig auszuwählen und dann<br />
entsprechend zu lesen.<br />
Berivan: Unser Fehler war, dass wir uns<br />
gleich auf unser Projekt gestürzt haben,<br />
ohne uns vorher ein Konzept zu überlegen.<br />
Wagner. Das ist genauso wie mit einem<br />
neuen Handy: Ihr benutzt es gleich, ohne<br />
die Gebrauchsanleitung zu lesen.<br />
Johanna: Wer liest schon eine Gebrauchsanleitung!?<br />
Berivan: Artikel von Universitäten sind uns<br />
aber einfach zu hoch.<br />
Wagner: Was mir auch ein wenig zu dürftig<br />
war, das sind die Themenvorschläge, die<br />
von eurer Seite kamen, manche waren aber<br />
doch ganz toll.<br />
Johanna: Wir wussten auch nicht so recht,<br />
was von uns erwartet wurde.<br />
Wagner: Das wusste ich auch nicht so genau,<br />
aber jeden Abend fiel ich todmüde<br />
ins Bett. Welche Projekte laufen eigentlich<br />
noch weiter?<br />
Fabian: Die Algen, die DNA-Analysen, das<br />
Sprengstoffprojekt, die Nutzung von Restkartoffeln,<br />
die Redox-Zellen und wahr-<br />
Josef Wagner<br />
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Josef Wagner<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
scheinlich noch einige andere. Wir, zum<br />
Beispiel, wollen die Algen vor den Sommerferien<br />
noch intensiv füttern, damit<br />
sie den Sommer überstehen und wir dann<br />
im Herbst, wenn wir in der dritten Klasse<br />
sind, weiter experimentieren können.<br />
Wagner: Ihr könntet auch in eurer Freizeit<br />
daran arbeiten.<br />
Andreas: Aber da kommen wir ja am Abend<br />
nicht in die Schule.<br />
Wagner: Ich bin sicher, dass wir dafür eine<br />
Lösung finden könnten. Da mein Beruf ja<br />
auch Hobby ist, kann ich mir vorstellen,<br />
mit euch ab und zu einen gemeinsamen<br />
Termin am Abend auszumachen, wo wir an<br />
euren Projekten in Ruhe arbeiten könnten.<br />
Ich hoffe übrigens für euch, dass auch ihr<br />
einmal einen Beruf findet, der euch Hobby<br />
ist. Ich wünsche mir von euch ein paar<br />
Wettbewerbsprojekte, und das ist mit einer<br />
bestimmten Zeitinvestition verbunden.<br />
Johanna: Aber wenn einen etwas richtig<br />
interessiert, dann arbeitet man gerne.<br />
Berivan: Genau, das war das Besondere an<br />
diesen Projekttagen. Sie waren viel spannender<br />
als der Regelunterricht.<br />
Wagner: Könnt ihr mir sagen, warum das<br />
so war?<br />
Andreas: Man kann dabei die theoretischen<br />
Kenntnisse in die Praxis umsetzen.<br />
Fabian: Und man lernt, sich mit der Theorie<br />
auseinanderzusetzen, denn ohne Theorie<br />
läuft in der Praxis nichts.<br />
Johanna: Und wir hatten Themen, die uns<br />
interessierten.<br />
Wagner: Erstaunlich, wie intensiv alle gearbeitet<br />
haben. Alle haben ihre Dokumentationen<br />
erstellt. Ich musste bei keiner
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Gruppe „anschieben“.<br />
Andreas: Das war eher umgekehrt?<br />
Wagner: Hat euch das Projekt auch außerhalb<br />
der Schule beschäftigt?<br />
Johanna: Bei mir eher nicht. Es war aber<br />
nicht genau mein Thema.<br />
Andreas: An einem dieser Abende sah ich<br />
zufällig eine Dokumentation über Algen.<br />
Da musste ich noch lange über dieses Thema<br />
nachdenken.<br />
Wagner: Ich merke, dass diese Projekttage<br />
einen sehr nachhaltigen Effekt hatten.<br />
Johanna: Woran merken Sie das?<br />
Wagner: Schülerinnen und Schüler kommen<br />
immer noch mit Fragen zu den Projekten<br />
zu mir. Außerdem helfen mir die<br />
Erfahrungen, die ihr dabei gemacht habt,<br />
im Unterricht. Ihr wisst bei vielen Dingen<br />
jetzt, worum es geht, ohne dass ich viel<br />
erklären muss.<br />
Berivan: Geht es mit dem Projektunterricht<br />
nächstes Jahr weiter?<br />
Wagner: Ich glaube schon, dass wir diese<br />
Art des Projektunterrichts auch in der<br />
kommenden 2CHELS probieren sollten.<br />
Berivan: Und bei uns?<br />
Wagner: Mit euch geht es projektmäßig<br />
nächstes Schuljahr wahrscheinlich in FTKL<br />
weiter.<br />
Johanna: Das klingt vielversprechend.<br />
Wagner: Warten wir ab.<br />
Josef Wagner<br />
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Anton Herrmann<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
E-Learning – eine Lernplattform zum Üben und mehr …<br />
Umfangreiche Materialien für das Moodle-System hat zur Freude vieler Schüler/<br />
innen Toni Herrmann erstellt. Er schafft dadurch sehr gute Übungsmöglichkeiten<br />
und ein ideales Nachschlagwerk für seine Schützlinge.<br />
Jahresbericht: Wieso befasst du sich mit<br />
dem Thema E-Learning und erstellst Arbeitsunterlagen<br />
für deine Schüler/innen,<br />
die du dann ins Netz stellst?<br />
Herrmann: Auf Grund der sich rasant entwickelnden,<br />
nahezu alles dominierenden<br />
Informationstechnologie und einer dadurch<br />
entsprechend geprägten Gesellschaft<br />
ist es notwendig, sich mit dem<br />
Thema „E-Learning“ aktiv und kritisch<br />
auseinanderzusetzen. Unsere Schülerinnen<br />
und Schüler sind schon längst bestens mit<br />
den neuen Medien vertraut.<br />
Der Gedanke an animierte Bilder und Darstellungen,<br />
die technische Zusammenhänge<br />
einfach erklären und für alle verständlich<br />
und kurzweilig nahebringen, ist sehr<br />
verlockend. Ich selbst erinnere mich noch<br />
an die in den 70-er Jahren im Fernsehen<br />
ausgestrahlten Telekollegs für Mathematik,<br />
die, so glaubte ich damals, vermeintliche<br />
Erklärungsschwächen meiner Lehrkräfte<br />
überdeutlich aufzeigten. Gerade wegen<br />
der wachsenden Begehrlichkeit nach Einsatz<br />
von Lernprogrammen ist der Einsatz<br />
dieser Werkzeuge aber sinnvoll zu prüfen<br />
und darf nicht mit den aus dem Unterhaltungssektor<br />
bekannten Computerprogrammen<br />
verglichen werden.<br />
Jahresbericht: Also E-Learning total?<br />
Herrmann: Mittlerweile kann ich das Thema<br />
„Lernen“ auch aus der Sicht des Lehrers<br />
beleuchten und weiß, dass die Vermittlung<br />
von Lehrinhalten individuell auf den oder<br />
die Schüler/innen anzupassen ist und diese<br />
unbedingt auch Feedback brauchen. E-<br />
Learning allein würde da total versagen.<br />
Und Vorstellungen von „Edutainment“,<br />
also einer Mischung aus Lernen und Unterhaltung,<br />
halte ich auf jeden Fall für<br />
verkehrt. Lernen ist immer und grundsätzlich<br />
mit eigener (fallweise nicht geringer)<br />
geistiger Anstrengung verbunden.<br />
Jahresbericht: Wo siehst du dann Einsatzmöglichkeiten?<br />
Herrmann: Grundsätzlich bietet E-Learning<br />
aus meiner Sicht als begleitendes Werkzeug<br />
für Lehrer/innen und Schüler/innen<br />
viele positive Ansatzmöglichkeiten, den
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Unterricht und die Vermittlung von Wissen<br />
zu unterstützen. Ich selbst habe mir daher<br />
vorgenommen, für meinen Unterricht<br />
fachbezogen diese Potenziale schrittweise<br />
auszubauen und zu nutzen.<br />
Als wichtig erachte ich bei E-Learning drei<br />
Funktionen:<br />
Archivfunktion:<br />
Zunächst bietet sich die von der <strong>HTL</strong>-<br />
Homepage aus aufrufbare E-Learning-<br />
Plattform zur simplen Nutzung als Archiv<br />
für Unterrichtsmittel an. In recht<br />
schnell und einfach erstellbaren Kursen<br />
(= Unterrichtsfach) kann, für jede Klasse<br />
einzeln freischaltbar, ein Zugriff auf Arbeitsblätter,<br />
umfangreiche Katalogdaten,<br />
Formelsammlungen oder Übungsangaben<br />
geschaffen werden. Im Unterricht verwendete<br />
Text- oder Bilddateien können jederzeit,<br />
auch vom Heimcomputer aus, einfach<br />
und schnell auf die E-Learning-Plattform<br />
gestellt werden. Die von den Schülerinnen<br />
und Schülern jetzt abrufbaren Farbdarstellungen<br />
sind natürlich ansprechender und<br />
können auch gegebenenfalls zur Erklärung<br />
mancher Stoffinhalte besser genutzt werden.<br />
Der sich jährlich wiederholende Kopiermarathon<br />
entfällt nahezu komplett.<br />
Meine anfänglichen Befürchtungen, dass<br />
die gerade aktuell benötigten Unterlagen<br />
in den Klassen nur teilweise vorhanden<br />
sind, haben sich weitgehend zerstreut.<br />
Nachdem entsprechende Downloads im<br />
Alltag unserer Schüler/innen bereits eine<br />
recht zentrale Rolle spielen, kann ihnen<br />
die eigenständige Beschaffung der Unterlagen<br />
jederzeit problemlos zugemutet und<br />
im Rahmen der Vorbereitung eingefordert<br />
werden.<br />
Stoffvertiefung durch<br />
Trainingseinheiten:<br />
Ähnlich wie im privaten Bereich, beispielsweise<br />
bei Sport oder Musik, kann nur der<br />
richtig gut werden, der regelmäßig trainiert.<br />
In den technischen Fachgegenstän-<br />
Anton Herrmann<br />
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Anton Herrmann<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
den bietet sich daher an, nach jedem abgeschlossenen<br />
Kapitel neben schulintern<br />
durchgeführten Übungen einen weiteren<br />
Aufgabenblock zur eigenständigen Stoffvertiefung<br />
ins Netz zu stellen. Im Gegensatz<br />
zu dem aus Übungsbüchern bekannten<br />
Vorgehen biete ich zu den Aufgaben eine<br />
komplett erklärte Lösung an. Beim Bearbeiten<br />
der Aufgaben, wohlgemerkt ohne<br />
Vorabeinsicht der Lösung, lernt man<br />
schnell die eigenen Verständnisprobleme<br />
zu erkennen. Die geführte Lösung schafft<br />
jetzt gezielt Abhilfe. Ja, gut, ich gebe zu,<br />
hier steckt schon etwas mehr Aufwand in<br />
der Schaffung der Lösungsblätter. Aber als<br />
Lernhilfe für unsere Schüler/innen lohnt<br />
sich dieser Einmalaufwand auf jeden Fall.<br />
Nebenbei können diese Trainingseinheiten<br />
bestens auch für Nachhilfezwecke oder als<br />
Vorbereitung für Prüfungen bei Klassenübertritten<br />
(z.B. von der Fachschule in eine<br />
Klasse der höheren <strong>Abteilung</strong>) genutzt<br />
werden.<br />
Prüfungen und Tests:<br />
E-Learning bietet auch die Möglichkeit,<br />
Tests und Prüfungen online abzuhalten.<br />
Diesen Einsatz halte ich persönlich nur<br />
für sinnvoll, wenn man eine Klasse mit<br />
Probetests oder ähnlichen Methoden zur<br />
besseren Prüfungsvorbereitung konfrontieren<br />
möchte. Damit könnten die eigenen<br />
Chancen auf eine gute Prüfungsnote abgeschätzt<br />
oder auch grundsätzlich die Art<br />
und Weise der Fragestellungen bevorstehender<br />
Tests erkundet werden.<br />
Jahresbericht: Du bietest da bereits sehr<br />
ausgefeilte Anwendungen für E-Learning.<br />
Siehst du weitere Nutzungsmöglichkeiten<br />
für diese Methode?<br />
Herrmann: Eine weitere denkbare Ausbaustufe<br />
meiner bereits angelegten Kurse<br />
wäre die Unterstützung des Unterrichts<br />
durch Power-Point-Folien, die animierte<br />
Grafiken beinhalten, um speziell abgegrenzte<br />
Themen für die Nachbereitung<br />
des Unterrichts anschaulicher zu verdeutlichen.<br />
Es wäre dann wie in einer Filmsequenz<br />
möglich, zeitabhängige Vorgänge<br />
zu simulieren oder kompliziertere Grafiken<br />
durch Überlagerung einzelner Erklärungsschritte<br />
zu generieren.<br />
Diese Art unterrichtsbegleitender Lernmittel<br />
wäre damit schon recht nahe an der<br />
Darstellungsform, wie sie in den anfangs<br />
angesprochenen Telekollegs praktiziert
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
wurde. Hier, denke ich, bleibt natürlich<br />
jedem selbst überlassen, wie tief und aufwendig<br />
man diese Arbeitsmittel einsetzen<br />
möchte und wo diese als Ergänzung zum<br />
eigentlichen Unterricht in der Klasse zusätzlich<br />
sinnvoll sind. Das Bereitstellen<br />
von unterrichtsbegleitenden Dokumentarfilmen<br />
oder Filmsequenzen auf der E-<br />
Learning-Plattform, sofern diese verfügbar<br />
sind, ist zwar weniger aufwendig, stößt<br />
aber recht schnell an Klärungsbedarf in<br />
Bezug auf Urheberrechtsverletzung.<br />
Jahresbericht: Dürfen wir neugierig sein<br />
und fragen, wie viele Unterlagen du zur Zeit<br />
bereitstellst und wie viel Zeit in der Erstellung<br />
einzelner Unterlagen steckt?<br />
Herrmann: Die Unterlagenerstellung läuft<br />
parallel zum Unterricht selbst und erstreckt<br />
sich aktuell auf die Grundlagenfächer<br />
AET und ET. Hier können bereits<br />
knapp 100 unterrichtsbegleitende Arbeitsblätter<br />
und auf 22 Kapitel bezoge-<br />
ne Trainingseinheiten mit jeweils ca.10<br />
Übungsaufgaben und geführten Lösungen<br />
abgerufen werden. Der Arbeitsaufwand für<br />
eine Trainingseinheit ist abhängig von der<br />
Anzahl der Aufgaben und deren Lösungsaufwand.<br />
Die grafische Aufbereitung der<br />
Lösungen verschlingt dabei den größten<br />
Anteil. Da kann je Trainingseinheit schon<br />
gerne mal mit deutlich mehr als 10 Stunden<br />
Erstellungszeit gerechnet werden.<br />
Jahresbericht: Wenn du ein Resümee zum<br />
Thema E-Learning ziehst, wie schaut das<br />
aus?<br />
Herrmann: Ich sehe E-Learning als gute<br />
Plattform zur effektiven Unterstützung<br />
des Unterrichts. Wie jedes EDV-Tool, das<br />
in seinen Möglichkeiten viele Interessen<br />
bedienen will und damit sehr umfangreich<br />
strukturiert ist, sollte man sich jedoch<br />
sehr genau überlegen, in welcher<br />
Weise man dieses Werkzeug nutzen und<br />
ausbauen will. Dem Aufwand und eigenen<br />
Spieltrieb sind wenig Grenzen gesetzt. Der<br />
tatsächliche Nutzen für die Schüler/innen<br />
sollte jedoch kritisch mitbetrachtet werden.<br />
Zusätzlich sei noch angemerkt: Die schönsten<br />
Lernprogramme bringen gar nichts,<br />
wenn kein Wille vorhanden ist, sich persönlich<br />
ernsthaft mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen,<br />
bzw. wenig Bereitschaft<br />
vorherrscht, zu bestimmten Zeiten sich gegen<br />
die eigene Lethargie aktiv dazu durchzuringen,<br />
sich entsprechend vorzubereiten.<br />
Letzteres sind aber Eigenschaften,<br />
die nicht nur eine gute <strong>HTL</strong>-Absolventin,<br />
einen guten <strong>HTL</strong>-Absolventen ausmachen,<br />
sondern gerade nach der Schule den Erfolg<br />
in der Berufswelt garantieren.<br />
Jahresbericht: Herzlichen Dank sowohl für<br />
das Interview als auch für Ihre hervorragenden<br />
Unterlagen! Anton Herrmann<br />
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Franz Fellhofer<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Fachschule – Bildung mit Zukunft<br />
Neben der berufsbildenden höheren Schule bietet die <strong>HTL</strong> auch die mehr praxisorientierte<br />
Ausbildung der Fachschule.<br />
Was ist die Fachschule?<br />
Sie ist eine 4-jährige technische Ausbildung,<br />
die mit einer Fachschulabschlussprüfung<br />
abschließt.<br />
In der Fachschule erhält man eine solide<br />
Basis für technische Berufe.<br />
Im Vordergrund steht vor allem ein sehr<br />
großer praktischer Anteil, in dem das in<br />
der Theorie Erlernte gleich umgesetzt wird.<br />
Im Schnitt liegen Werkstätten- und Laborausbildung<br />
bei 12 Wochenstunden. Die<br />
weiteren Säulen neben dem praktischen<br />
Anteil sind die Fachtheorie und eine fundierte<br />
Allgemeinbildung.<br />
Warum Fachschule?<br />
Nach der Fachschule hat man ein breiteres<br />
Jobspektrum als nach eine Lehre. Für<br />
die berufliche Entwicklung bedeutet dies<br />
einen erweiterten Einsatzbereich und gute<br />
Aufstiegschancen.<br />
Viele Fachschulabsolventinnen und -absolventen<br />
finden sich nach einigen Jahren<br />
in gut dotierten Positionen wieder.<br />
Stielblüten, Stillblüten, Stilblüten<br />
Niederwertig<br />
Untertreffen<br />
Für wen ist die Fachschule der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
der richtige Weg?<br />
Für alle, die sich für Elektronik oder Elektrotechnik<br />
interessieren, nicht gleich ins<br />
Berufsleben einsteigen wollen und andererseits<br />
keine höhere Schule absolvieren<br />
möchten. Die vier Jahre Fachschule bieten<br />
den Schülerinnen und Schülern beste<br />
Möglichkeiten für die persönliche Reifung.<br />
Was bringt mir der Fachschulabschluss?<br />
Sie bietet ein solides Fundament für den<br />
Einstieg in die Berufswelt mit guten Aufstiegschancen<br />
oder die Möglichkeit in<br />
zwei oder drei Jahren noch die <strong>HTL</strong>-Matura<br />
nachzuholen bzw. mit einer angeschlossenen<br />
Berufsreifeprüfung auch die Möglichkeit<br />
für ein Studium an einer Fachhochschule<br />
oder Universität.<br />
Was lerne ich in der Fachschule?<br />
In der Praxis werden manuelle Grundfertigkeiten<br />
wie Drehen, Fräsen, Löten, Mes-
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
sen von elektronischen Komponenten, …<br />
geschult.<br />
Der fachtheoretische Teil beinhaltet die<br />
Grundlagen der Elektrotechnik und Programmierung,<br />
Werkstoffkunde sowie Mikroelektronik,<br />
…<br />
Deutsch, Englisch, Geschichte, Geografie,<br />
politische Bildung, … werden im Bereich<br />
der Allgemeinbildung angeboten.<br />
Neben diesen Inhalten werden Kompetenzen<br />
im Bereich Kommunikation, Teamarbeit,<br />
Projektmanagement, Präsentationstechnik,<br />
… gemeinsam erarbeitet.<br />
Was gefällt den Schülerinnen und Schülern<br />
in der Fachschule der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>?<br />
Der Großteil der Schüler/innen fühlt sich<br />
wohl in ihrer schulischen Umgebung. Außerdem<br />
treffen in vielen Klassen unterschiedliche<br />
Nationen mit interessanten<br />
Kulturen und Traditionen aufeinander, und<br />
so können die Schülerinnen und Schüler<br />
immer wieder Neues von anderen Leuten<br />
lernen. Sie schätzen vor allem den Kontakt<br />
mit vielen neuen Freunden.<br />
Viele Schüler/innen erzählen, dass sie den<br />
Lehrerinnen und Lehrern zwar mit großem<br />
Respekt begegnen, aber trotzdem so<br />
etwas wie eine „Freundschaft“ besteht.<br />
Die Schüler/innen schätzen ihre Lehrer/<br />
innen sehr und sind froh, dass sie von den<br />
Lehrer/innen wertgeschätzt werden. Wichtig<br />
für die Schüler/innen sind vor allem<br />
anschauliche Beispiele, unterschiedliche<br />
Werkzeuge und abwechslungsreiche Unterrichtsmethoden.<br />
Hilfreich dabei ist der<br />
Unterricht in Kleingruppen.<br />
Was brauche ich für die Fachschule <strong>HTL</strong><br />
<strong>Braunau</strong>?<br />
Auf jeden Fall Motivation, Interesse für<br />
Computer und Technik und auch ein bisschen<br />
Ehrgeiz, immerhin will man es ja<br />
auch zu etwas bringen.<br />
Einen großen Beitrag zur Entstehung dieses<br />
Berichtes leisteten die Schülerinnen<br />
und Schüler der 2AFEL, bei denen wir uns<br />
hiermit recht herzlich bedanken wollen.<br />
Sie lieferten uns wertvolle Informationen<br />
über ihre Sichtweise des Unterrichts und<br />
ihre schulischen Umgebung.<br />
Ebenfalls bedanken wollen wir uns bei unserer<br />
Kollegin Romana Fiala für das Erstellen<br />
und Bearbeiten der Fotos zu diesem<br />
Bericht.<br />
Anton Hangler<br />
15
16<br />
Richard Hruby<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Das Drehtürmodell – ein Modell für Begabte<br />
Begabungsförderung hat eine lange Tradition an der <strong>HTL</strong>, Individualisierung mit<br />
Lernvertrag befindet sich in der Einführungsphase.<br />
Seit vielen Jahren haben die Schülerinnen<br />
und Schüler der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> die Möglichkeit,<br />
im Rahmen des Projektes „Octopus“<br />
ihre Interessen umzusetzen und Projekte<br />
durchzuführen. Diese Aktivitäten finden<br />
im Wesentlichen in der Freizeit statt, die<br />
aufgrund des großen Wochenstundenausmaßes<br />
eng bemessen ist.<br />
Begabten Schülerinnen und Schülern wird<br />
seit diesem Schuljahr die Teilnahme am<br />
sog. Drehtürmodell angeboten (Renzulli,<br />
J. S. & Reis, S. M. & Smith, L. H. (1981).<br />
The revolving door identification model.<br />
Mansfield Center, Connecticut. Creative<br />
Learning Press).<br />
Dabei dürfen sich die Schülerinnen und<br />
Schüler aus dem regulären Unterricht eines<br />
Gegenstandes oder mehrerer Gegenstände<br />
entfernen bzw. sich für eine begrenzte Zeit<br />
abmelden, um sich z.B. einer individuell<br />
übernommenen Aufgabe oder einem Projekt<br />
widmen zu können oder eine Unterrichtsstunde<br />
in einer höheren Schulstufe<br />
zu besuchen. Derzeit, in der Einführungsphase<br />
des Modells, wird noch darauf geachtet,<br />
dass die Arbeiten in Anwesenheit<br />
einer betreuenden Lehrkraft durchgeführt<br />
werden. In Zukunft sollen die Schülerinnen<br />
und Schüler auch verstärkt selbstständig<br />
arbeiten.<br />
Beim individuellen selbstständigen Arbeiten<br />
wird die Aufgabenstellung für die vereinbarte<br />
Zeit wie ein Wahlpflichtbereich<br />
unter der Betreuung einer Aufsichtsperson<br />
in der Schule festgelegt.<br />
Zwischen der Lehrerin/dem Lehrer, aus<br />
deren/dessen Unterricht sich die Schülerin/der<br />
Schüler entfernen will – und der<br />
Schülerin/dem Schüler selbst – wird ein<br />
Lernvertrag abgeschlossen, der Folgendes<br />
enthält:<br />
• Ziele des Projektes<br />
• Geplanter Zeitrahmen<br />
• Art der Vereinbarung, z.B. Entfernung<br />
vom Unterricht nach Ermessen (fallweise<br />
oder kontinuierlich auf einige Zeit)<br />
• Erklärung der Schülerin/des Schülers<br />
bezüglich ihrer/seiner Verantwortung<br />
für die Beherrschung des Lehrstoffs der<br />
regulären Unterrichtsstunden<br />
• Nachweis der erbrachten Leistung aus<br />
dem individuellen Arbeitsauftrag<br />
Die Teilnahme am Drehtürmodell ist freiwillig<br />
und kann jederzeit nach Absprache<br />
auch wieder unterbrochen oder beendet<br />
werden.<br />
Um erst einmal Erfahrungen zu sammeln,<br />
wurde das Drehtürmodell im Schuljahr<br />
2011/12 nur mit einer kleinen Anzahl von<br />
betreuenden Lehrerinnen/Lehrern begonnen.<br />
Zur Teilnahme gemeldet haben sich<br />
zwei Schülerinnen und drei Schüler, die<br />
betreuenden Lehrkräfte kamen alle aus<br />
dem technischen Bereich. Es hat sich gezeigt,<br />
dass es für die Betreuer oft schwierig<br />
ist, während des regulären Unterrichts die<br />
zusätzlich zu betreuenden Schülerinnen/<br />
Schüler zu unterstützen und dass deshalb<br />
ein hoher Grad an Selbstständigkeit der<br />
Schülerinnen/Schüler erforderlich ist.<br />
Im kommenden Schuljahr soll das Modell<br />
auf alle interessierten Lehrkräfte erweitert<br />
werden, um mehr Schülerinnen und Schülern<br />
die Teilnahme zu ermöglichen.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Einblick in eine neue Welt!<br />
Eine völlig neue Erfahrung für die <strong>HTL</strong> war die Kooperation mit den Neuen Mittelschulen<br />
Ranshofen und Mattighofen, wo Lehrkräfte beider Schultypen gemeinsam<br />
unterrichteten.<br />
C. Zöpfl, R. Helmberger – <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
Nach unseren ersten neun Monaten in<br />
der NMS Mattighofen hat sich unser Verständnis<br />
und Problembewusstsein für die<br />
Lehrerinnen und Lehrer, aber auch für die<br />
Schülerinnen und Schüler völlig verändert.<br />
Es sind oft nicht die fachlichen Herausforderungen,<br />
die den Alltag prägen, sondern<br />
viel mehr die kleinen Dinge des Lebens. Für<br />
uns war es eine sehr spannende und lehrreiche<br />
Zeit und wir freuen uns schon jetzt<br />
auf den weiteren Erfahrungsaustausch mit<br />
den Kolleginnen in Mattighofen.<br />
Bernhard Wimmer – NMS Ranshofen<br />
„Ein Jahr Neue Mittelschule ist beinahe<br />
vorbei. Es war ein spannendes Jahr, an<br />
dessen Anfang viele Unsicherheiten, aber<br />
auch viel Neugier auf das Neue standen.<br />
Besonders groß war die Neugier auf die<br />
Person, die nun ein Jahr mit uns im Team<br />
unterrichten sollte. Wir wussten, sie war<br />
ein Jahr vor der Pension und wurde uns als<br />
aufgeschlossen, flexibel und ihren Schüler/innen<br />
sehr zugetan beschrieben. Nach<br />
einem Jahr kann ich nur sagen, ich hoffe am<br />
Ende meiner Dienstzeit noch so engagiert<br />
und bereit zu sein, mich auf Abenteuer<br />
einzulassen wie sie – Biggie Benischke.<br />
Aus meiner Sicht war es ein erfolgreiches<br />
Jahr, das viele Vorurteile beseitigt hat<br />
und Lust auf mehr geweckt hat. Wenn alle<br />
Beteiligten weiterhin so einsatzbereit an<br />
der Entwicklung der Schule weiterarbeiten,<br />
sollte sich eine Art des Unterrichtens<br />
entwickeln, die für alle Beteiligten spannender<br />
sein sollte als die aktuelle.“<br />
Brigitte Benischke<br />
17
18<br />
Petra Silberbauer<br />
NMS Ranshofen<br />
Regina Helmberger<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Claudia Egger – NMS Ranshofen<br />
„Meiner Meinung nach gab es in dem Fach<br />
Deutsch eine hervorragende Zusammenarbeit<br />
der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> mit der NMS Ranshofen.<br />
Wir bildeten ein Team, das sich bestens<br />
ergänzte und in dem jede und jeder<br />
von uns ihre bzw. seine Ideen einbringen<br />
konnte. Während unserer gemeinsamen<br />
Planungsstunden überlegten wir uns spezielle<br />
Unterrichtsmethoden, um die Selbstständigkeit<br />
der Schüler und Schülerinnen<br />
zu fördern. Besondere Freude machte den<br />
Kindern die Präsentation der Märchen in<br />
Form von Rollenspielen.<br />
Kollegin Benischkes positive Ausstrahlung<br />
und stets gute Laune begeisterten<br />
die Schüler/innen und bereicherten die<br />
Deutschstunden.“<br />
Edith Fuchs-Neuhauser – NMS Ranshofen<br />
„Die NMS hat für mich wenige, aber spannende<br />
Veränderungen gebracht, da wir<br />
Teamarbeit von Lehrkräften und Selbsttätigkeit<br />
der Schüler/innen bereits intensiv<br />
an unsere Schule verankert hatten. Trotzdem<br />
war ich im Unterrichtsfach Englisch<br />
plötzlich Teil eines 4er-Teams statt des<br />
gewohnten 2er-Teams: die AHS-Kollegin<br />
aus der <strong>HTL</strong>, die Sonderpädagogin (wir betreuen<br />
auch eine Integrationsklasse), und<br />
die 2 HS-Lehrerinnen, die sich bereits aus<br />
der Zusammenarbeit kannten.<br />
Eine tolle Erfahrung, wie schnell wir zusammen<br />
und unseren Platz gefunden haben:<br />
die flexible Zielstrebige, die verlässliche<br />
Stütze, die umsichtige Organisatorin<br />
und die kritische Kreative. Wir ergänzen<br />
uns ausgesprochen gut und die Kinder<br />
profitieren von der Unterschiedlichkeit,<br />
die wir ihnen bieten können.<br />
Der Auftrag in der NMS, Englisch-Unterrichtsinhalte,<br />
d.h. neuen Stoff, durch<br />
die Schüler/innen selbsttätig erarbeiten<br />
zu lassen und so eigenständigen Wissenserwerb<br />
möglich zu machen, braucht<br />
gute Vorbereitung und lässt sich durch<br />
das 2er- bzw. 3er-Team von Lehrerinnen<br />
gut verwirklichen. Die motivierte Arbeit<br />
der Schüler/innen bestätigt, dass wir als<br />
Lehrer/innen auch aufmerksame Begleiter<br />
und nicht nur Vortragende sein sollen.<br />
Ich schließe dieses erste NMS-Schuljahr<br />
mit einem sehr positiven Gefühl ab und<br />
freue mich auf die Zusammenarbeit im<br />
nächsten Schuljahr.“<br />
Gertrude Schabetsberger – <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
Für mich war das erste Jahr in der NMS<br />
Ranshofen eine tolle Bereicherung in<br />
mehrfacher Hinsicht:<br />
1. habe ich zum ersten Mal in meiner<br />
24-jährigen Lehrerkarriere 10- bzw.<br />
11-Jährige unterrichtet, ihre besonderen<br />
Bedürfnisse kennen gelernt und mit Freude<br />
ihren Enthusiasmus für das für sie neue<br />
Fach Englisch teilen dürfen.<br />
2. habe ich mich im Kollegium von An-
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
fang an sehr willkommen und gut aufgehoben<br />
gefühlt.<br />
3. habe ich mitbekommen, wie viel „Sozialarbeit“<br />
von meinen Kolleginnen und<br />
Kollegen in oft schwierigen Situationen<br />
geleistet wurde.<br />
4. habe ich die enge Zusammenarbeit<br />
mit meinen Teamkolleginnen Gitti, Edith<br />
und Susi sehr genossen. Für dieses tolle<br />
Miteinander möchte ich mich bei diesen<br />
äußerst engagierten, erfahrenen und sehr<br />
geschätzten Kolleginnen sehr herzlich bedanken.<br />
Ladies and kids, ich freue mich schon sehr<br />
auf das kommende Schuljahr und seine<br />
Herausforderungen.<br />
Brigitte Benischke – <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
Ganz so sicher war ich mir nicht, ob es<br />
eine gute Idee war, mich für die Mit-<br />
arbeit an der NMS Ranshofen zu bewerben,<br />
immerhin sollte das mein letztes Jahr als<br />
Lehrerin sein. Aber da sich niemand um<br />
diese Tätigkeit beworben hat, ich von Na-<br />
tur aus neugierig bin, wagte ich dieses<br />
Abenteuer.<br />
Ich gehe um eine sehr positive Erfahrung<br />
reicher in Pension: Teamteaching mit mir<br />
damals fremden Kolleginnen und einem<br />
mir fremden Kollegen, Schüler/innen einer<br />
für mich absolut ungewohnten Alterskategorie,<br />
ein neuer Lehrkörper, eine Integrationsklasse,<br />
andere Strukturen …<br />
Ich wurde sofort sehr freundlich und kollegial<br />
aufgenommen, sodass ich mich von<br />
Anfang an wohl fühlen konnte. Die Zusammenarbeit<br />
war geprägt von gegenseitigem<br />
Respekt, Wertschätzung und Akzeptanz<br />
unserer Ideen und Vorschläge. Meine Bewunderung<br />
gilt vor allem den einfühlsamen<br />
Kolleginnen und Kollegen, die sich<br />
den Schülerinnen und Schülern besonders<br />
widmen, die etwas mehr Zeit und Geduld<br />
für die Bewältigung ihrer Aufgaben benötigen.<br />
Bleibt mir nur, meinen Kolleginnen Claudia<br />
und Susi, meinem Kollegen Bernhard<br />
und der gesamten Kollegenschaft mit Frau<br />
Direktorin danke zu sagen für dieses für<br />
mich ganz besondere Schuljahr.<br />
Gertrude Schabetsberger<br />
Christian Zöpfl<br />
19
20<br />
Screenshot aus „Die Schlange“ (Stop Motion)<br />
Maximilian Hatzl, Stefanie Kasper, 2BHELS<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Freie Form<br />
Björn Kronbiegel, 4BHELI<br />
Schriftzeichen<br />
Mathias Müller, 4BHELI<br />
htl-universe<br />
Tobias Stachl, 4BHELI
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Kunstunterricht an der <strong>HTL</strong>???<br />
Technik und Kunst – wie passt das zusammen? Heuer konnten Schülerinnen und<br />
Schüler erstmals erfahren, dass diese beiden Bereiche mehr miteinander zu tun<br />
haben, als sie ahnten.<br />
In den letzten Jahren tauchte bei der Befragung<br />
von Schülerinnen und Schülern<br />
aus dem Ausbildungsschwerpunkt Media<br />
Engineering immer wieder der Wunsch<br />
nach einem künstlerischen Grundlagenfach<br />
auf. Im abgelaufenen Schuljahr gab<br />
es erstmals solchen Unterricht. Dabei geht<br />
es bei der Vermittlung von Grundlagen des<br />
künstlerischen Gestaltens nicht um einen<br />
Kunstbegriff im engeren Sinn, sondern<br />
um das bewusste Gestalten als Mittel der<br />
Kommunikation, um das Entwerfen, um Sicherheit<br />
im Umgang mit Form, Farbe und<br />
Schrift, um Designprozesse und Kreativitätstechniken<br />
im Allgemeinen. Diese Kompetenzen<br />
sind unerlässlich für jeden, der<br />
in irgendeiner Form gestalterisch tätig ist,<br />
sei es nun Webdesign, Grafikdesign, Foto/<br />
Video oder „Kunst“ im herkömmlichen<br />
Sinn. Die Spielregeln sind immer dieselben.<br />
Johanna Sturmayr hat am Mozarteum<br />
Salzburg an der <strong>Abteilung</strong> für Kunst- und<br />
Werkpädagogik studiert und ist sowohl als<br />
Pädagogin als auch künstlerisch tätig. Sie<br />
konnte für diese Aufgabe gewonnen werden.<br />
Beginnend mit einfachen Handzeichnungen<br />
zu den Elementen Kreis und Linie<br />
entstanden im Anschluss die ersten Kompositionübungen.<br />
Parallel dazu arbeiteten<br />
die Schüler/innen des 2. und 4. Jahrgangs<br />
an Stop-Motion-Animationen. Im 2. Semester<br />
ging es vermehrt um die konkrete<br />
Umsetzung der erarbeiteten Grundlagen.<br />
Der 2. Jahrgang beschäftigte sich mit dem<br />
Thema „Designprozess“. Ausgehend von der<br />
Aufgabenstellung „Taschenlampe“, entstanden<br />
Entwürfe für die Produktion in der<br />
Werkstätte. Im 4. Jahrgang stand bei der<br />
Umsetzung der formalen Inhalte vor allem<br />
der kompetente Umgang mit verschiedenen<br />
Bildbearbeitungs- und Bildverarbeitungsprogrammen<br />
im Vordergrund, der<br />
anhand von Übungen zu Grafikdesign und<br />
praxisbezogenen, konkreten Aufgaben-<br />
stellungen erarbeitet bzw. vertieft wurde.<br />
Besonders freut uns, dass sich unsere<br />
Schule dadurch erstmals an der schulübergreifenden<br />
Ausstellung „IKG macht Schule“,<br />
unter der Schirmherrschaft der Innviertler<br />
Künstlergilde, beteiligen konnte.<br />
Neben einer Auswahl an diversen Kompositionsübungen<br />
war auch der Animationsfilm<br />
„Kunst …“, ein Zusammenschnitt der<br />
entstandenen Stop-Motion-Animationen,<br />
zu sehen, der schon beim Abend der Talente<br />
großen Anklang gefunden hatte.<br />
Josef Wagner<br />
21
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Verein Kuratorium der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> – Neuer Geheimbund an der Schule?<br />
Die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> als Berufsbildende Mittlere und Höhere Schule bildet für die und mit der Wirtschaft<br />
aus. Die Entwicklung hin zu einer Region mit technologisch orientierten Firmen wurde maßgeblich<br />
von den Absolventinnen und Absolventen der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> mitgestaltet und ermöglicht.<br />
Die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> als Berufsbildende Mittlere<br />
und Höhere Schule bildet für die Wirtschaft<br />
und mit der Wirtschaft aus. Die<br />
wirtschaftliche Entwicklung zu einer Region<br />
mit technologisch orientierten Firmen<br />
wurde maßgeblich durch die Absolventinnen<br />
und Absolventen der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
mitgestaltet und ermöglicht<br />
In diesem Umfeld ist es verständlich, dass<br />
Ausbildungsstätte und Abnehmer – sprich<br />
die Partnerfirmen und die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> –<br />
näher zusammenrücken und eine Kooperation<br />
eingehen, die schließlich in diesem<br />
Jahr zur Gründung des Vereins „Kuratorium<br />
der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>“ geführt hat. Die Basis<br />
für diesen Verein geht schon in das Jahr<br />
2005 zurück. Damals wurde unter Rahmenbedingungen,<br />
die gesetzlich vorgegeben<br />
sind, ein Kuratorium, d.h. eine Plattform<br />
für den Austausch zwischen Wirtschaft<br />
und Schule gegründet. Diese Zusammenarbeit<br />
wurde intensiviert, inzwischen sind<br />
65 Firmen Ausbildungspartner der <strong>HTL</strong><br />
<strong>Braunau</strong>, etwa die Hälfte dieser Firmen<br />
engagiert sich im Verein. Vereinsobmann<br />
ist Ing. Franz Enhuber, Firma B&R, ein engagierter<br />
ehemaliger <strong>HTL</strong>er<br />
Was sind die Ziele des Vereins? Zu allererst<br />
ist ein intensiver Austausch zwischen<br />
„Abnehmern“ und „Anbietern“ notwendig,<br />
um gegenseitig die Wünsche und Ziele zu<br />
verstehen. Wesentliche Änderungen in der<br />
Schule, Lehrplan, schulautonome Anpassungen,<br />
Aufnahmesituation, aber auch<br />
Fragen der Exkursionen, Ferialpraxis, Lehrpersonal,<br />
Summerschool, Jobbörse, etc.<br />
sind Informationen, die die Wirtschaft<br />
natürlich interessierten. Wichtig für die<br />
Schule wiederum ist der Rückfluss der Informationen:<br />
Wie bewähren sich unsere<br />
Absolventinnen und Absolventen, welche<br />
Inhalte sind wichtig, was gehört angepasst,<br />
verbessert. Nur durch diesen regen<br />
Austausch können Entwicklungsschritte<br />
eingeleitet und an der Qualität der Ausbildung<br />
„gefeilt“ werden.<br />
Mit diesem dritten Verein ist das dritte<br />
Standbein im Netzwerk der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
etabliert. Gemeinsam mit dem Eltern-<br />
verein und dem Absolventenverein ist das<br />
Kuratorium der Firmen an der Weiterentwicklung<br />
der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> beteiligt und<br />
trägt dazu bei, dass unsere Absolventinnen<br />
und Absolventen auch weiterhin so<br />
gefragt sind wie bisher.<br />
Josef Wagner<br />
23
24<br />
Thomas Dicker<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Zusammenarbeit <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> mit B&R<br />
Die gute Verzahnung von Theorie und Praxis bietet eine zuverlässige Basis für den<br />
Start in den nächsten Lebensabschnitt nach der <strong>HTL</strong>, unabhängig davon, ob der<br />
Einstieg in den Beruf erfolgt oder die Kariere erst nach einem Studium startet.<br />
B&R konzentriert sich dabei auf kompetente<br />
und zielgerechte Unterstützung im<br />
Unterricht. Darüber hinaus unterstützen<br />
wir Einzelpersonen im Rahmen des Projekt-<br />
unterrichts, bei Maturaprojekten und bei<br />
Diplomarbeiten.<br />
Die Kooperation zwischen der <strong>HTL</strong> und B&R<br />
hat ihre Wurzeln in der Tatsache, dass unser<br />
Firmengründer, Josef Rainer, Absolvent<br />
der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> ist. Der enge Kontakt und<br />
die geographische Nähe zu <strong>Braunau</strong> zeigt<br />
sich auch in der hohen Mitarbeiterzahl im<br />
technischen Bereich mit einem <strong>HTL</strong>-<strong>Braunau</strong>-Abschluss.<br />
Im Schuljahr 1999/2000 richtete B&R eine<br />
zentrale Stelle zur Betreuung von Schulen<br />
und Ausbildungseinrichtungen ein. Diese<br />
verantwortungsvolle Aufgabe bekleidet<br />
Thomas Dicker. Im gleichen Schuljahr<br />
1999/2000 stattete B&R das erste Automatisierungslabor<br />
an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> aus.<br />
Für den umfassenden Lehrbetrieb entstan-<br />
den 33 Arbeitsplätze mit Industrie-PC,<br />
Steuerung und Simulation. Das gemeinsame<br />
Ziel, aktuelle Technik aus dem Bereich<br />
der Automatisierungstechnik voll<br />
funktionsfähig für den Lehrbetrieb bereitzustellen,<br />
erweiterte die Kompetenzfelder<br />
der Absolventinnen und Absolventen im<br />
Bereich der Automatisierung. Im Zuge der<br />
Neugestaltung der Aula engagierte sich<br />
B&R sowohl für die Aula als auch für eine<br />
Neuausrüstung des Automatisierungslabors.<br />
Industrie-PCs (APC) und modernste<br />
Steuerungstechnik (System X20) leisten<br />
seit diesem Zeitpunkt ihre Dienste für den<br />
Unterricht. Thomas Dicker kümmert sich<br />
regelmäßig darum, den operativen Betrieb<br />
zu unterstützen und den aktuellen Stand<br />
der Technik in den Einrichtungen zu sichern.<br />
Durch die Kooperation zwischen der <strong>HTL</strong><br />
<strong>Braunau</strong> und B&R erhalten die Maturaprojekte<br />
und Diplomarbeiten einen großen<br />
Stellenwert in der Kompetenzentwicklung
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
der angehenden Absolventinnen und Absolventen.<br />
Wir fördern die Projektideen<br />
von Schülerinnen und Schülern. Die Erfahrung<br />
zeigte, dass Projektvorgaben von Firmen<br />
die Potenziale der Schüler nicht optimal<br />
fördern. B&R stellt nach einer ersten<br />
Projektbesprechung mit Thomas Dicker die<br />
für diese Projekte benötigte B&R-Hard-<br />
und Software während der Projektierung<br />
kostenlos zur Verfügung.<br />
Kostenlose Schulungen der Projektanten<br />
bei B&R verhelfen zu einem raschen Projektstart.<br />
Unbürokratische und rasche<br />
Unterstützung durch Thomas Dicker und<br />
das Support-Team von B&R sichern den<br />
Projekterfolg weitestgehend ab.<br />
So entsteht ein Wissen, aber auch ein<br />
Netzwerk, welches den Schülerinnen und<br />
Schülern bei der Jobsuche hilfreich ist.<br />
Automatisierungstechnik bietet einen<br />
großen Arbeitsmarkt im Allgemeinen. Im<br />
Speziellen engagiert natürlich auch B&R<br />
regelmäßig kompetente Absolventinnen<br />
und Absolventen der <strong>HTL</strong>, diese interessieren<br />
auch unsere Kunden, die sich entsprechend<br />
über laufende Projekte informieren.<br />
Aus der Sicht von B&R ist die Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> ein wesentlicher<br />
Meilenstein, um sowohl die Lehre zu<br />
stützen als auch jungen Menschen einen<br />
tollen Platz in der Wirtschaft zu sichern.<br />
B&R<br />
25
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Prozessleitsystemen und deren vertikale Integration in den gesamten<br />
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Schuljahr<br />
27
„Die Reise meines Lebens“<br />
28<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong>
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Nicaraguareise 2011<br />
29
Stielblüten, Stillblüten, Stilblüten<br />
Manchmal glaube ich, einige Menschen besitzen auf Facebook kein<br />
Charmegefühl.<br />
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Großes Interesse an Elektro- und Hybridautos<br />
Am 30. Mai fand in der AULA und am Vorplatz der <strong>HTL</strong> eine Elektro- und Hybrid-<br />
Autoausstellung statt. 400 Schülerinnen und Schüler sowie 30 externe Besucher<br />
haben mit großem Interesse die Fahrzeuge besichtigt und getestet.<br />
Über Elektroautos und über die Notwendigkeit<br />
des Umstiegs auf Fahrzeuge, die<br />
die natürlichen Ressourcen schonen, wird<br />
zwar in vielen Medien diskutiert, aber<br />
kaum jemand hat sich bereits intensiver<br />
mit diesem Thema beschäftigt. Beim Autokauf<br />
spielt die Anschaffung von solchen<br />
Fahrzeugen fast keine Rolle, nur die wenigsten<br />
holen dazu nähere Informationen<br />
ein. Auf Anregung von Hans Silberhumer<br />
haben sich nun zwei Schülergruppen im<br />
Rahmen des Projektunterrichts diesem<br />
Thema gewidmet. Nach erheblichem organisatorischen<br />
Aufwand ist es den Beteiligten<br />
gelungen, insgesamt neun Fahrzeuge<br />
und die entsprechende fachliche Betreuung<br />
zu bekommen.<br />
Begonnen wurde der Aktionstag um 8:45<br />
mit einem Vortrag für etwa 400 Schülerinnen<br />
und Schüler und rund 30 Besucherinnen<br />
und Besucher von außerhalb, bei<br />
dem die Vertreter der Autohäuser ihre<br />
Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge vorstellten.<br />
Im Anschluss an den Vortrag konnten dann<br />
sowohl in der Aula als auch am Parkplatz<br />
die Autos besichtigt werden, wobei viele<br />
Details gefragt und angesprochen wurden.<br />
Deutlich belegen auch 150 Probefahrten,<br />
dass das Interesse von Seiten der Schüler/<br />
innen sehr groß war. Die beteiligten Auto-<br />
händler waren mit dem Interesse sehr zufrieden.<br />
„Mich freut das große Interesse.<br />
Nach so einem Tag bin ich mir sicher, dass<br />
der Anteil an Elektroautos in relativ kurzer<br />
Zeit deutlich steigen wird. Ein herzliches<br />
Dankeschön an die Organisatoren dieser<br />
Veranstaltung“, so ein beteiligter Autohändler<br />
nach der Veranstaltung.<br />
„Die Autohändler waren sehr auskunftsfreudig<br />
und lieferten auch Details. Mir ist<br />
durch diese Veranstaltung bewusst geworden,<br />
dass der Unterschied zwischen<br />
Elektro- und Hybrid-Autos einerseits und<br />
den konventionellen Autos andererseits<br />
nicht mehr sehr groß ist. Auch die Reichweite<br />
und der Preis kommen allmählich in<br />
vertretbare Bereiche. Und das Fahrgefühl<br />
ist wirklich cool“, erzählt ein Schüler nach<br />
der Probefahrt.<br />
„Teilweise ist wirklich Begeisterung aufgekommen,<br />
und das freut mich sehr“, erzählt<br />
Hans Silberhumer, den viele Kolleginnen<br />
und Kollegen zu dieser Veranstaltung beglückwünschten.<br />
Dir. Blocher: „Grundsätzlich<br />
haben wir vereinbart, dass auch im<br />
nächsten Schuljahr so eine Veranstaltung<br />
stattfinden soll. E-Mobilität bietet interessante<br />
Technik und Schutz der Umwelt, und<br />
beides gehört unbedingt unterstützt.“<br />
Hans Silberhumer<br />
Alternativen<br />
31
Training Operation Consulting Documentation<br />
Clemens Zibuschka<br />
2004: <strong>HTL</strong>-Absolvent in <strong>Braunau</strong><br />
2011: Standortleiter in Warschau<br />
Von der <strong>HTL</strong> über tfk Training zum Standortleiter<br />
Es ist erst ein paar Jahre her, dass ich den Schritt zur tfk nach München gewagt habe.<br />
Ein paar Mit-Absolventen sind mitgegangen, einige „ältere“ <strong>HTL</strong>er waren schon da.<br />
Im Alter von 19 Jahren habe ich technische Schulungen im Bereich von Mobilfunk-<br />
Managementsystemen abgehalten und dabei die halbe Welt kennengelernt. 2011 hat die<br />
tfk technologies GmbH eine Tochterfirma in Warschau gegründet und mich gebeten, den<br />
Standort zu leiten – eine Aufgabe, der ich mich gerne gestellt habe. Eine Aufgabe, der ich<br />
gewachsen bin, da ich in der <strong>HTL</strong> wie in der Ausbildung bei tfk das notwendige Rüstzeug<br />
mitbekommen habe. Eine Aufgabe, die Unternehmensführung, Personalführung, Vertrieb<br />
und Finanzbuchhaltung vereint, die mich fordert, aber die mir richtig Freude macht.<br />
Und toll dabei ist auch, dass ich weiterhin technische Trainings geben kann und damit<br />
auch am Puls der Technik bleibe.<br />
Viele Grüße aus Warschau<br />
Clemens<br />
Stielblüten, Stillblüten, Stilblüten<br />
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Jahresbericht des Elternvereins für das Schuljahr 2011/2012<br />
Der Stress und die Hektik, die kurz vor Ferienbeginn manchmal auch uns Eltern<br />
erfassen, nehmen langsam ab. Wir möchten die Gelegenheit nutzen und Ihnen<br />
aus Sicht des Elternvereins einen Rückblick auf das Schuljahr geben.<br />
Obwohl Zahlen und Fakten nicht alles<br />
über die Arbeit und das Engagement<br />
aller Beteiligten aussagen, seien hier doch<br />
die wichtigsten Projekte, die im Schuljahr<br />
2011/2012 vom Elternverein unterstützt<br />
wurden, kurz aufgezählt:<br />
• Beschriftung <strong>HTL</strong> beim neugestalteten<br />
Eingangsbereich<br />
• Abkantpresse (Lieferung und Inbetriebnahme<br />
im Herbst 2012)<br />
• Wärmebildkamera<br />
• Robocup Junior<br />
• diverse Bus- und Zugfahrten, Workshops<br />
und Klassenveranstaltungen<br />
• sportliche Aktivitäten<br />
• zusätzliche kleinere Projekte<br />
An dieser Stelle möchten wir uns auch im<br />
Namen des gesamten Elternvereins beim<br />
Lehrpersonal für die Vorbereitung und<br />
Durchführung von Schulveranstaltungen,<br />
Ausflügen und diverse andere Aktivitäten<br />
recht herzlich bedanken.<br />
Ebenso wünschen wir allen, die die Schule<br />
verlassen, viel Glück und Erfolg auf ihrem<br />
weiteren Weg und denen, die bleiben,<br />
wünschen wir erholsame Ferien und<br />
ein gesundes Wiedersehen im Schuljahr<br />
2012/13.<br />
Abschließend sei uns noch gestattet, für<br />
das kommende Schuljahr einen Leitspruch<br />
auszugeben, der gleichzeitig auch ein Appell<br />
sein soll:<br />
„Die Gemeinschaft lebt von Menschen, die<br />
mehr tun als nur ihre Pflicht.“<br />
Damit laden wir alle Eltern ganz herzlich<br />
zur aktiven Mitarbeit und Mitgestaltung<br />
der Arbeit im Elternverein unserer Schule<br />
ein. Wir sind für jede Idee und Anregung<br />
dankbar.<br />
Sollte für Sie ein aktives Engagement im<br />
Elternverein nicht möglich sein, so hoffen<br />
wir doch, dass Sie uns durch Ihre Mitgliedschaft<br />
die finanzielle Basis für unsere<br />
Arbeit schaffen.<br />
Vortrag „Mobbing“<br />
Hubert Huber<br />
Anita Ertl<br />
Elternverein<br />
33
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Freiheit & Überwachung<br />
Eine große Herausforderung für Jessica Schnitzlbaumer war der Redewettbewerb des<br />
Landes Oberösterreich. Mit ihrer Rede erhielt sie, betreut von Evelyn Mayr und auf<br />
der Gitarre begleitet von Wesley Stillwell, den 2. Platz in der Kategorie Sprachrohr.<br />
Rasterfahndung, Nummernschilderkennung, PKW-Maut, Kreditkarten, Banknoten, Ausweise,<br />
Fahrkarten, Pässe, Onlineüberwachung, digitale Netzwerke, Lauschangriff, Handystandorte,<br />
Navigationsgeräte, Lifescan, Fingerabdrücke, Geruchsproben, Bewegungsprofile,<br />
Gesichtserkennungssystem …<br />
Wer seine Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen,<br />
wird am Ende beides verlieren.<br />
Wird das Leben in der Öffentlichkeit überwacht?<br />
Die Behörden missbrauchen zuweilen diese Macht!<br />
Gedanken sind frei.<br />
Ist Österreich zu einem Überwachungsstaat geworden?<br />
Uns bleibt so viel Wissen der Mächtigen verborgen!<br />
Gedanken sind frei.<br />
Kauft man etwas, das einem das Leben bereichert,<br />
werden sofort Ort, Datum und Objekt gespeichert.<br />
Gedanken sind frei.<br />
Zahlreich sind die Vorschriften,<br />
die tagtäglich unseren freien Verstand vergiften.<br />
Gedanken sind frei.<br />
Der Mensch in Freiheit und Würde geboren.<br />
Gedanken sind frei.<br />
Freiheit geht bis zu den Grenzen der anderen.<br />
Gedanken sind frei.<br />
Freiheit heißt, selbst bestimmen zu können.<br />
Gedanken sind frei.<br />
Privatsphäre ist wie eine zweite Haut, die einen umgibt.<br />
Gedanken sind frei.<br />
Freiheit ist eine Grundvoraussetzung für den Frieden.<br />
Gedanken sind frei.<br />
Freiheit für das Leben, nicht von etwas.<br />
Gedanken sind frei.<br />
Freiheit heißt Werte, Maßstäbe und eigene Ideale tragen wollen.<br />
Gedanken sind frei.<br />
Niemand ist frei, der nicht Herr über sich selbst sein darf!<br />
Evelyn Mayr<br />
Redewettbewerb<br />
Jessica Schnitzlbaumer<br />
Wesley Stillwell<br />
35
Zeitungsaktion<br />
36<br />
Anton Planitzer<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Qualitätszeitung statt Boulevardblatt<br />
Auf großen Zuspruch traf eine Aktion des LIZ im März 2012 direkt nach einer<br />
Lesung des Falter-Journalisten Florian Klenk. Schülerinnen und Schüler konnten<br />
gratis einen Monat lang eine Tages- oder eine Wochenzeitung beziehen.<br />
Unter dem Titel „Qualitätszeitung statt<br />
Boulevardblatt“ hat das LIZ-Team sowohl<br />
den Schüler/innen als auch den Lehrer/<br />
innen in Zusammenarbeit mit der Aktion<br />
„ZiS“ (Zeitung in der Schule) einen Monat<br />
lang den Gratisbezug einer Tageszeitung<br />
und/oder eine Wochenzeitung angeboten.<br />
Bei den Tageszeitungen standen die<br />
„Oberösterreichischen Nachrichten“,<br />
„Die Presse“, die „Salzburger Nachrichten“<br />
und der „Standard“ zur Auswahl, bei<br />
den Wochenzeitungen konnte zwischen<br />
„Falter“, „Furche“ und „Profil“ gewählt<br />
werden. Jeden Tag verteilten Schüler/innen<br />
303 Tageszeitungen, und insgesamt<br />
256 Wochenzeitungen wurden ausgeliefert.<br />
Die Aktion kam bei den Betroffenen sehr<br />
gut an, wie die folgenden Rückmeldungen<br />
beweisen:<br />
„Mir hat die toll und gut organisierte Aktion<br />
sehr gut gefallen. Ich hab‘ „Die Presse“<br />
kennen gelernt und konnte sie ein Monat<br />
lang testen und mit „Standard“ und „OÖN“<br />
vergleichen. Finde ich super!“<br />
Fabian Hummer, 2CHELS<br />
„Sehr gut hat mir gefallen, dass alle Schüler<br />
einmal einen Einblick bekamen, wie<br />
andere Zeitungen, darunter verstehe ich<br />
Zeitungen, die nicht „Krone“, „Heute“,<br />
„Bild“, etc. heißen, die neuesten News zu<br />
Blatt bringen. In meiner Klasse wurden die<br />
Zeitungen so wie zuerst vermutet nicht<br />
nur kurz durchgeblättert und anschließend<br />
weggeworfen, sondern sie wurden sogar<br />
untereinander ausgetauscht und in vielen<br />
Fällen auch mit nach Hause genommen,<br />
um sie gegebenfalls noch fertig zu lesen.“<br />
Max Allerstorfer, 5CHELI<br />
„Mir hat die Zeitungsaktion sehr gut gefallen,<br />
da ich jeden Tag auf dem neusten<br />
Stand war und mit dieser Aktion auch meinen<br />
Eltern Freude gemacht habe, indem<br />
ich jeden Tag die „Oberösterreichischen<br />
Nachrichten“ mit nach Hause nahm. Sollte<br />
diese Aktion nochmals stattfinden, würde<br />
ich sofort wieder eine Zeitung bestellen.<br />
Daher denke ich, diese Aktion soll beibehalten<br />
werden. Aus meiner Sicht hat alles<br />
reibungslos und gut funktioniert hat.“<br />
Gerhard Schwaighofer, 2AHETE
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
„Durch diese Aktion hatte ich auch unter<br />
der Woche die Gelegenheit, Zeitung<br />
zu lesen und mit anderen zusammenzu-<br />
tauschen. Mir ist wieder einmal bewusst<br />
geworden, wie spannend Zeitunglesen<br />
sein kann, und anderen ist es sicher auch<br />
so gegangen.“<br />
Julia Höchsmann, 1CHELS<br />
„Die Zeitungsaktion hat mir vor allem in<br />
Bezug auf die Qualität der Berichte sehr<br />
gefallen. Man bekommt einen guten Eindruck<br />
und vor allem einen guten Vergleich<br />
zwischen der berühmt berüchtigten<br />
„Heute“ und den renommierten Zeitungen.<br />
Auch die Unterschied innerhalb der<br />
„guten“ Zeitungen, also zwischen<br />
„Presse“, „Standard“, „OÖN“ und „Falter“<br />
waren mir sehr wichtig. Generell wurde mit<br />
dieser Aktion bewirkt, dass MEHR Schüler/<br />
innen gute Zeitungen zu schätzen gelernt<br />
haben und die harte Arbeit, die dahinter<br />
steckt. Ich denke, dass jetzt die Schüler<br />
die „schlechten“ Zeitungen nur mehr belächeln<br />
und vielleicht sich öfter für eine<br />
gute entscheiden. Da ich vor dieser Aktion<br />
ausschließlich den Online-Standard gelesen<br />
habe, empfing ich dieses Gratis-Abo<br />
selbstverständlich mit offenen Armen.“<br />
Tobias Stachl, 4BHELI<br />
„Generell hat mir die Aktion sehr gut gefallen.<br />
Gut fand ich besonders die Vielfalt<br />
der angebotenen Zeitungen So bekam man<br />
die Möglichkeit auch weniger bekannte<br />
Zeitungen wie den „Falter“ mal zu lesen.<br />
Ich fände es gut, eine solche Aktion auch<br />
nächstes Jahr wieder zu starten. Vieleicht<br />
sogar mit einem noch umfassenderen<br />
Angebot (z.B. auch englische Zeitungen).<br />
Besser wäre es, eine solche Aktion am<br />
Anfang des Jahres zu starten und anschließend<br />
den Schülerinnen und Schülern<br />
ein Abo anzubieten.<br />
Ich würde jetzt sogar dafür bezahlen,<br />
gute Zeitungen an die Schule geliefert zu<br />
bekommen.“<br />
Max Haider, 5CHELI<br />
„Mir hat an der Aktion gefallen, da wir<br />
mit dieser Aktion die Möglichkeit hatten,<br />
QUALITATIV(!) über das aktuelle Geschehen<br />
in Österreich informiert zu werden.<br />
Ich denke, dass es wahrscheinlich vielen<br />
die Augen geöffnet hat in Hinsicht auf die<br />
Qualität des „Bahnhof-Fetzens“ und wie<br />
subjektiv und plakativ „Heute“ berichtet.<br />
Ich hatte zum ersten Mal die Möglichkeit,<br />
die verschiedenen Berichterstattungen der<br />
Zeitungen im direkten Vergleich zu lesen.“<br />
Anna Priewasser, 4BHELI<br />
Anton Planitzer<br />
Zeitungsaktion<br />
37
Technik<br />
38<br />
Brigitte Benischke<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Da capo – Abend der Talente<br />
Eine liebgewordene Tradition an der <strong>HTL</strong> ist der Abend der Talente. Dieser Abend<br />
bietet besonders engagierten Schüler/innen eine Plattform und soll ein Dankeschön<br />
an diejenigen sein, die dazu beigetragen haben.<br />
Schüler/innen, die das zurückliegende Semester<br />
besonders gut absolviert oder sich<br />
bei diversen Projekten besonders hervorgetan<br />
haben, sollen an diesem Abend gewürdigt<br />
werden. Dazu gehört auch, dass<br />
sie sich Lehrkräfte der Sekundarstufe I<br />
wünschen dürfen, die dann zu diesem besonderen<br />
Abend eingeladen werden. Damit<br />
soll auch jenen gedankt werden, die<br />
wichtige Vorarbeit leisten, ohne die diese<br />
Leistungen und vor allem diese Leistungsbereitschaft<br />
nicht möglich wären.<br />
Vieles, was heuer am Abend der Talente<br />
auf der Bühne gezeigt wurde, würde man<br />
an einer <strong>HTL</strong> nicht erwarten: ein Stop-<br />
Motion-Film, der mit Texten zum Thema<br />
„Kunst“ versehen war, hergestellt von der<br />
4BHELI unter der Leitung von Johanna<br />
Sturmayr; ein ganzer Block mit Videos, aus<br />
dem Tanja Schmoller in Zusammenarbeit<br />
mit einer Jury den Siegerfilm ermittelte;<br />
Fotos in unterschiedlichen Techniken, die<br />
im Workshop mit Romana Fiala entstanden<br />
sind. Bei all diesen Arbeiten geht es<br />
um den richtigen Einsatz von technischen<br />
Hilfsmitteln, doch wirklich gelungen war<br />
alles erst durch ein hohes Maß an Kreativität<br />
und Originalität. Dass unsere Schüler/innen<br />
an all diesen Arbeiten enormen<br />
Spaß hatten, war nicht zu übersehen.<br />
Bewunderung gab es außerdem für den<br />
E-Rollator, der älteren Menschen hilft,<br />
leichter und länger mobil zu bleiben. Sensoren<br />
messen den Abstand zu den Hüften<br />
der Benutzer/innen und setzen Schrittmotoren<br />
in Gang, die für einen entsprechenden<br />
Antrieb sorgen. Dieser Rollator,
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
den Markus Moser und Christoph Neuwirth<br />
erstellt haben, kann sogar kleine Hindernisse<br />
überwinden, wodurch die Mobilität<br />
noch zusätzlich erhöht wird.<br />
Ein Gespräch über den Aufenthalt in Nicaragua<br />
im letzten Sommer gewährte den<br />
Gästen Einblicke in dieses Land und seine<br />
unglaubliche Wirkung auf junge Menschen,<br />
die aus einem so wohlhabenden<br />
Land wie Österreich kommend mit einem<br />
so gänzlich anderen Lebensstandard Bekanntschaft<br />
machen. Materiell gesehen<br />
mag dieses Land nach unseren Maßstäben<br />
arm sein; was Lebensfreude, Gastfreundschaft<br />
und Fröhlichkeit angeht, können<br />
wir vieles von ihm lernen.<br />
Barbara Schamberger berichtete, wie<br />
sie von ihrem Projekt „Wird Herpes vererbt?“<br />
profitierte. Aufgrund ihres Erfolges<br />
bei Jugend Innovativ – gemeinsam mit<br />
Kerstin Zimmer – durfte sie mit ihrer<br />
Kollegin nach Finnland reisen, um auch<br />
dort ihr Projekt vorzustellen. Dieser Aufenthalt<br />
war nicht nur in fachlicher Hinsicht<br />
interessant, sondern brachte auch<br />
durch die vielen internationalen Kontakte<br />
eine persönliche Horizonterweiterung.<br />
Alles in allem war dieser Abend wieder<br />
ein gelungenes Highlight in unserem<br />
Schuljahr, das mit netten und angeregten<br />
Gesprächen beim Buffet ausklingen<br />
konnte.<br />
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39
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Morgendliche Gesänge aus dem Reli-Kammerl<br />
Einmal wöchentlich wird am Morgen im Raum der Religionslehrer/innen gemeinsam<br />
gebetet und gefrühstückt. Julia Maurer und Christina Gratzl erzählen von<br />
diesem besonderen Teil ihres Wochenablaufes.<br />
Fünf interessante und aufregende Schuljahre<br />
durften wir an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> erleben.<br />
Nun stehen wir knapp vor der Matura<br />
und blicken, ein wenig wehmütig, auf die<br />
vergangene Zeit zurück.<br />
Angefangen vom ersten Schultag bis zur<br />
Abschlusslehrfahrt könnten wir stundenlang<br />
über unsere Erlebnisse an der <strong>HTL</strong><br />
berichten. Ein wichtiger Bestandteil in<br />
unserer <strong>HTL</strong>-Zeit war dabei auch das wöchentliche<br />
Morgengebet.<br />
Einmal in der Woche treffen sich zehn bis<br />
fünfzehn Schüler/innen aus unterschiedlichen<br />
Klassen und Lehrer/innen um 7:15<br />
zum morgendlichen Gebet im berühmtberüchtigten<br />
Reli-Kammerl. Angefangen<br />
mit den Jüngsten aus den ersten Klassen<br />
bis zu den Maturantinnen und Maturanten<br />
kann man hier jede Art von Schüler/in antreffen.<br />
Über diese bunte Mischung können<br />
Kontakte und auch Freundschaften<br />
entstehen zwischen Personen, die sich im<br />
Schulalltag nie getroffen hätten.<br />
Das Gebet ist so aufgebaut, dass zuerst<br />
Bilder zu einer bestimmten Bibelstelle<br />
betrachtet und analysiert werden. Danach<br />
wird das „Vater unser“ gebetet, verschiedene<br />
Lieder gesungen und die Bibelstelle<br />
vorgelesen.<br />
Für diejenigen, für die sich das jetzt zu<br />
kirchlich anhört, sollte man erwähnen, dass<br />
es nach dem Gebet zum Frühstück Semmerl<br />
(seit 2 Jahren auch Kornweckerl und<br />
Mohnflesserl) mit einem FAIRTRADE-Reli-<br />
kammerlkaffee, einem „Früchtchen“-Tee<br />
oder einem Kakao gibt.<br />
An den Namen erkennt man schon, dass<br />
es beim Morgengebet immer lustig zugeht<br />
und für morgendliche Späße gesorgt wird,<br />
was einen guten Start in den Tag sichert.<br />
Um das Frühstück zu finanzieren, übernimmt<br />
die „Morgengebetsrunde“ öfter die<br />
Organisation von Kuchenbuffets bei Veranstaltungen<br />
wie dem Tag der Offenen Tür,<br />
Dichter-Lesungen oder Elternsprechtagen.<br />
Die musikalische Untermalung der Schulgottesdienste<br />
wird auch von der „Morgengebetsrunde“<br />
und anderen fleißigen<br />
Sängerinnen und Sängern organisiert.<br />
Mitmachen kann jede/r, einfach Herrn<br />
Planitzer fragen (trifft man meistens auf<br />
der Treppe, verwickelt in ein wichtiges<br />
Gespräch), wann das nächste Morgengebet<br />
stattfindet.<br />
Wir versprechen euch: Vorbeischauen<br />
lohnt sich!<br />
Normalerweise sind im Reli-Kammerl die<br />
Lehrer/innen in der Überzahl (was vielleicht<br />
am Kaffee und den Keksen oder doch<br />
vielleicht an den Kolleginnen und Kollegen<br />
liegt?). In den letzten fünf Jahren haben<br />
wir aber herausgefunden, dass so manch<br />
ein Lehrer am frühen Morgen kehrtmacht,<br />
wenn die Schüler/innen in Überzahl sind,<br />
auch wenn der Gesichtsausdruck noch so<br />
sehr nach Kaffee lechzt.<br />
Wir möchten uns für die letzten Jahre<br />
recht herzlich bedanken und hoffen, dass<br />
dieser „Brauch“ an der <strong>HTL</strong> nicht in Vergessenheit<br />
gerät.<br />
Die_Liebe_Tinguely_Jean_de_Saint_Phalle_Niki_Paris<br />
Joachim Kögel, Hinter der Hecke<br />
Christina Gratzl<br />
Julia Maurer<br />
Morgengebet<br />
41
Powerfrau zu Gast an der <strong>HTL</strong><br />
42<br />
Anton Planitzer<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Juristin und Journalistin, Schriftstellerin und Köchin …<br />
Das ist wahrscheinlich nur ein Auszug aus dem Schaffensbereich einer höchst<br />
aktiven Powerfrau, die am 26. und 27. April an der <strong>HTL</strong> aus ihrem neuesten Krimi<br />
las: Eva Rossmann.<br />
Jahresbericht: Wenn Sie unterwegs zu Lesungen<br />
sind, kommen Sie immer zu völlig<br />
fremden Menschen in meist fremder Umgebung.<br />
Sie wissen nie, was Sie alles erwartet.<br />
Wie gehen Sie damit um?<br />
Eva Rossmann: Ich finde das spannend.<br />
Und: Es sind nicht immer die spektakulären<br />
Orte, die mir am besten gefallen. Ich<br />
mag Entdeckungen dort, wo man sie nicht<br />
erwartet. Lesungen und Begegnungen mit<br />
Menschen, die meine Bücher lesen, oder<br />
die überhaupt an Lesen interessiert sind,<br />
gehören für mich unmittelbar zum Schreiben.<br />
Ohne Lesungen würde ich mich fühlen<br />
wie im luftleeren Raum.<br />
Jahresbericht: Kommt es oft vor, dass Sie<br />
an Schulen lesen?<br />
Eva Rossmann: Ich mache das ein paar Mal<br />
im Jahr, also nicht so häufig. Ich glaube,<br />
es gibt viele Lehrer, die sich vor solchen<br />
Aktionen fürchten. Ich hatte schon welche,<br />
die haben sich im Vorfeld ununterbrochen<br />
für ihre Klassen entschuldigt und<br />
mich gewarnt, die seien schwierig und<br />
wahrscheinlich nicht besonders aufmerksam.<br />
Ich hab das eigenartig gefunden. Vor<br />
allem, weil die Kids dann sehr okay und<br />
interessiert waren. Dass nicht jede/r in<br />
diesem Alter auf die Krimis einer Fünfzigjährigen<br />
steht, ist mir einfach klar.<br />
Jahresbericht: Geben Sie sich dabei anders<br />
als vor gemischtem Publikum?<br />
Eva Rossmann: Ich wollte ja einmal Schauspielerin<br />
werden, aber das ist lange her.<br />
Jetzt spiele ich immer die Eva Rossmann<br />
… also, sozusagen ernsthaft: Es wär mir<br />
zu anstrengend, quasi verschiedene Masken<br />
aufzusetzen, passend zur jeweiligen<br />
Umgebung. Was für ein Stress: für ein eher<br />
intellektuelles Publikum schwarze Kleidung<br />
und literarische Lesestellen, für<br />
die durchschnittlichen Benützerinnen<br />
eine Dorfbücherei färbige Jacke (oder ein<br />
Schal), dazu ein bisschen was zum Lachen,<br />
für Kids die gerade angesagten Schuhe<br />
und Lesestellen, in denen Jana und Fran,<br />
die Zwillinge von Vesna, vorkommen …<br />
Was ich aber natürlich schon mache: Ich<br />
überlege mir gerade im Gespräch danach,<br />
was mein jeweiliges Publikum interessieren<br />
könnte. Und bei Lesungen an Schulen<br />
denk ich da auch an das, was mich in dem<br />
Alter interessiert hat. Superernsthafte<br />
weihevolle Vorführungen hab ich gehasst
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
– aber die hasse ich eigentlich auch heute<br />
noch.<br />
Jahresbericht: Finden Sie, dass das Interesse<br />
an Krimis in den letzten Jahren zugenommen<br />
hat? Und falls ja, worauf führen<br />
Sie das zurück?<br />
Eva Rossmann: Ich weiß nicht, ob das Interesse<br />
zugenommen hat, auf alle Fälle<br />
sind Krimis „salonfähiger“ geworden, jetzt<br />
traut man sich zuzugeben, dass man Krimis<br />
mag. Früher hat man sie „Schundler“<br />
genannt …<br />
Jahresbericht: Im Fernsehen stehen sicherlich<br />
mehr Krimis zur Auswahl als in früheren<br />
Jahren. Schauen Sie sich welche an? Haben<br />
Sie dabei Favoriten?<br />
Eva Rossmann: Ich komme wenig zum<br />
Fernsehen, aber ich schau mir gerne Krimis<br />
an. „Tatort“ ist schon sehr gut gemacht,<br />
ich mag auch die österreichischen mit<br />
Harald Krassnitzer und vor allem mit Adele<br />
Neuhauser. Die find ich überhaupt sehr<br />
gut, die neue Staffel von „Vier Frauen und<br />
ein Todesfall“ ist momentan meine Lieblingskrimiserie,<br />
die ist viel besser als zu<br />
Anfang. Und dann mag ich natürlich noch<br />
„SOKO Kitzbühel“, das ist kein Wunder, da<br />
hab ich schon sieben oder acht Folgen geschrieben,<br />
da lebt man mit ... Und die Kristina<br />
Sprenger und der Ferry Öllinger sind<br />
auch persönlich supersympathisch.<br />
Jahresbericht: Und bei den Romanautorinnen<br />
und -autoren, welche stehen auf Ihrer<br />
persönlichen Hitliste?<br />
Eva Rossmann: Uh, diese Liste ist viel zu<br />
lang für ein Interview. Also: Erstens mag<br />
ich auch da natürlich Krimis. Zum Beispiel<br />
Sarah Paretsky, die einfach großartig über<br />
Chicago erzählt. Oder Leena Lehtolainen<br />
mit ihren Finnland-Krimis. Dann natürlich<br />
Wolf Haas; Paulus Hochgatterer schreibt<br />
unglaublich dichte Romane, hat vielleicht<br />
auch damit zu tun, dass er im anderen Beruf<br />
Kinderpsychiater ist. Oder fast noch<br />
ein Geheimtipp: Bernhard Aichner, er hat<br />
zwei schräge Thriller veröffentlicht, bei<br />
denen ich nicht mehr aufhören konnte zu<br />
lesen. Die Hauptfigur ist ein junger Tiroler<br />
Totengräber und sein Freund, ein ehemaliger<br />
Fußballstar. Tja, und dann liebe ich<br />
noch die großen amerikanischen Erzähler<br />
wie T.C. Boyle oder John Irving – auch<br />
wegen ihrer feinen Ironie. Und Heinrich<br />
Böll beeindruckt mich auch nach wie vor,<br />
seine Bücher sind ein paar Jahrzehnte alt<br />
und noch immer brandaktuell, wenn ich<br />
zum Beispiel an „Die verlorene Ehre der<br />
Katharina Blum“ denke. Außerdem sind sie<br />
auch sprachlich ein Genuss.<br />
Jahresbericht: Sie haben bereits einige<br />
Drehbücher für „SOKO Kitzbühel“ geschrieben.<br />
Wie erlebt man es, wenn man sich die<br />
filmische Umsetzung anschaut?<br />
Eva Rossmann: Ich finde das immer sehr<br />
spannend. Man muss einfach loslassen<br />
können und sich denken: So, jetzt hab<br />
ich meine Geschichte geschrieben, jetzt<br />
schauen wir einmal, wie die anderen sie<br />
sehen. Es ist ja so: Wer liest, macht sich<br />
seine eigenen Bilder im Kopf. Wenn man<br />
einen Film anschaut, dann sieht man die<br />
Bilder, die sich andere gemacht haben.<br />
Jahresbericht: Wo finden Sie die Themen für<br />
Ihre Krimis?<br />
Eva Rossmann: Die begegnen mir einfach.<br />
Jedes Jahr gibt es ein, zwei Themen, die<br />
mich besonders interessieren. Und dann<br />
überlege ich, ob eines für einen Krimi passen<br />
könnte, ich frage herum, sammle einmal<br />
ganz locker Material. Und wenn mich<br />
das Thema dann noch immer interessiert,<br />
dann mache ich weiter und beginne richtig<br />
zu recherchieren, so wie ich es als Journalistin<br />
gelernt habe. Es gibt auch Situationen,<br />
die mich direkt zu einem Thema führen.<br />
Zum Beispiel als ich im Abstand von<br />
einigen Tagen und einigen hundert Metern<br />
auf den strahlenden Besitzer eines neuen<br />
Maibach – so ein Auto kostet rund 600.000<br />
Euro – und auf ein ganz armseliges Häuschen,<br />
in dem vor kurzem eine Frau gestorben<br />
ist, getroffen bin. Da wurde dann<br />
„Evelyns Fall“ draus. Oder: In Zypern hab<br />
ich einmal vier Russen plötzlich von einem<br />
Tisch aufspringen und fliehen gesehen.<br />
Powerfrau zu Gast an der <strong>HTL</strong><br />
Brigitte Benischke<br />
43
Powerfrau zu Gast an der <strong>HTL</strong><br />
44<br />
Eva Rossmann<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Das hab ich in „Russen kommen“ in eine<br />
schicke Berghütte in Zürs am Arlberg verlegt.<br />
Jahresbericht: Wann und womit hat Sie das<br />
„Krimifieber“ erwischt?<br />
Eva Rossmann: Keine Ahnung, ich weiß<br />
auch nicht mehr, was mein erster Krimi<br />
war, den ich gelesen hab. Gut möglich,<br />
dass es einer von Agatha Christie war. Die<br />
mag ich auch jetzt noch sehr gerne. Sie<br />
erzählt mit viel Witz Geschichten aus dem<br />
damaligen Alltag und keine Blutopern.<br />
Jahresbericht: Wie haben Sie die Lesung vor<br />
den ca 300 Schülerinnen und Schülern in<br />
der <strong>HTL</strong> erlebt? Gab es Fragen oder Reaktionen,<br />
die Sie nicht erwartet haben?<br />
Eva Rossmann: Ich hab mich bei der<br />
Lesung und der anschließenden Fragestunde<br />
sehr wohl gefühlt. Es ist schon fein,<br />
wenn so lange und so Unterschiedliches<br />
gefragt wird. Ich hab mich sehr gefreut,<br />
dass auch politische Fragen kamen, aber<br />
ich glaub ohnehin nicht, dass junge Menschen<br />
unpolitisch sind. Es ist bloß eine<br />
Frage, wie man ihnen Politik näher bringt.<br />
Und es gab auch witzige Fragen zu meinen<br />
Büchern, etwa ob ich eine Liste mit den<br />
Todesarten schreibe, die ich sicher nicht<br />
sterben möchte und dann im Krimi verarbeite<br />
…<br />
Jahresbericht: Haben Sie sich dabei an Ihre<br />
eigene Schulzeit erinnert?<br />
Eva Rossmann: Ja, auch wenn es bei uns<br />
leider solche Veranstaltungen nicht gegeben<br />
hat. Ich hab zwei Jahre dafür gekämpft,<br />
dass wir wenigstens eine Schauspielgruppe<br />
bekommen haben – aber das<br />
war dann auch super. Wir waren eine reine<br />
Mädchenschule – leider! – aber so durfte<br />
ich den „Lumpazivagabundus“ spielen und<br />
ich habe es geliebt. Dumm war nur, dass<br />
ich nicht singen kann. Der Musiklehrer ist<br />
mir bei den Couplets um mehr als zwei<br />
Töne nach unten gefolgt …<br />
Jahresbericht: Wäre eine Schule ein mögliches<br />
Setting für einen Ihrer zukünftigen<br />
Krimis?<br />
Eva Rossmann: Inzwischen bin ich von der<br />
Schule und Schulen ganz schön weit weg.<br />
Nur ein paar Mal im Jahr zurückzukommen<br />
heißt noch nicht, dass ich das nötige Feeling<br />
dafür habe. Und ich hab den Eindruck,<br />
dass sich seit meiner Schulzeit zum Glück<br />
einiges getan hat. Das hab ich gerade<br />
wieder bei euch in <strong>Braunau</strong> gesehen. Ich<br />
glaub, das wäre eine Schule, in die ich sehr<br />
gern gegangen wäre. Ich hab für alles, was<br />
ich gefragt, hinterfragt oder nicht gleich<br />
akzeptiert hab, immer bloß schlechte<br />
Noten in Betragen geerntet …
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Eine Herausforderung mit Namen SOPK<br />
SOPK wird heuer das zweite Mal in der <strong>Abteilung</strong> für Elektronik, das erste Mal<br />
jedoch in der <strong>Abteilung</strong> für Elektrotechnik unterrichtet.<br />
Als ich im Schuljahr 2010/11 meine<br />
Unterrichtstätigkeit an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
aufnahm, hielten die Stundentafeln der<br />
einzelnen Fachrichtungen viele rätselhafte<br />
Kürzel und Fachbezeichnungen für<br />
mich bereit. Im Laufe der Zeit füllten sich<br />
diese für mich mit Bedeutung, und ich bekam<br />
langsam aber sicher eine Idee davon,<br />
welche Lerninhalte die unterschiedlichen<br />
Fächer boten.<br />
Besonders interessant schien mir das<br />
Fach SOPK – Sozial- und Personalkompetenz<br />
– zu sein. Wie ich von Kollegenseite<br />
erfuhr, zielten die Lerninhalte dieses<br />
Gegenstandes zusammengefasst auf die<br />
Stärkung der sogenannten „soft skills“<br />
ab. Eine interessante Sache, dachte ich<br />
– nichts davon ahnend, dass ich dieses<br />
Fach (begleitet von einer Ausbildung an<br />
der PH und einer erfahrenen Kollegin) im<br />
kommenden Jahr selbst als Klassenvorständin<br />
der 1AHELS unterrichten würde.<br />
Nach einem Jahr Unterrichtserfahrung<br />
schätze ich den Wert von SOPK sehr hoch<br />
ein. Die dafür vorgesehenen zwei Stunden<br />
bieten zum einen die Möglichkeit,<br />
die Schüler/innen im persönlichkeitsbildenden<br />
Bereich zu fördern. Zum anderen<br />
lernt man als Lehrerin die Schüler/innen<br />
in vielfältigen Übungen in kleineren Gruppen<br />
besser kennen. So hat man besonders<br />
als Klassenvorständin die Möglichkeit,<br />
Probleme und Konflikte in der Gruppe früh<br />
zu erkennen und im Lehrerteam auf eine<br />
methodisch angemessene Weise aufzuarbeiten.<br />
Also keineswegs „Kuschelpädagogik“,<br />
sondern harte Arbeit, die sich meiner Einschätzung<br />
nach aber in jedem Fall bezahlt<br />
macht!<br />
Monika Aichberger<br />
SOPK<br />
45
Stielblüten, Stillblüten, Stilblüten<br />
Eine High-Tech-Welt wäre für uns keine Verdienung.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Verrücktes Blut<br />
Am 8. Mai 2012 besuchten die Schüler/innen der 1BHELS mit ihren Lehrkräften<br />
das Theaterstück „Verrücktes Blut“ im Eisenhandtheater in Linz.<br />
Von der Schule aus fuhren die elegant gekleideten<br />
Schüler/innen und Lehrerinnen,<br />
Brigitte Benischke, Evelyn Mayr und Romana<br />
Fiala, mit einem Bus nach Linz. Bevor<br />
das Stück begann, wurden noch zahlreiche<br />
Fotos geschossen, schließlich ist man<br />
nicht jeden Tag so kultiviert gekleidet. Der<br />
Einlass wurde verkündet, und alle nahmen<br />
ihre Plätze ein.<br />
Das Theaterstück selbst handelt von<br />
einer undisziplinierten, lauten, raufenden<br />
Schulklasse mit Migrationshintergrund.<br />
Die ersten Minuten des Stückes waren<br />
von starker Unruhe geprägt. Ursprünglich<br />
wollte die Lehrerin Friedrich Schillers<br />
Stück „Die Räuber“ mit der Klasse aufführen,<br />
dies war allerdings nicht so leicht<br />
möglich. Als die Lehrkraft einer ihrer Schülerinnen<br />
die Handtasche abnehmen wollte,<br />
fiel eine Pistole heraus. Die Lehrerin riss<br />
die Waffe an sich und beschloss, sie als<br />
Druckmittel zu nutzen. Sie wollte die Klasse<br />
dazu zu zwingen, Schillers Stück doch<br />
noch nachzuspielen. In manchen Situationen<br />
war dies nicht sehr leicht, jedoch<br />
hatte die Lehrerin ihre Taktik: Sie zählte<br />
langsam von 1 bis 5 und drohte bei 5 auf<br />
sie zu schießen, sollten sie ihre Aufgabe<br />
nicht erfüllen.<br />
Gegen Ende des Stücks fesselten die Schüler<br />
die zwei Klassenkollegen, die am mei-<br />
sten störten. Die Lehrerin bot ihnen eine<br />
demokratische Abstimmung darüber an, ob<br />
die Schüler erschossen und ihre Leichen<br />
versteckt werden sollten oder ob sie wieder<br />
frei gelassen werden. Die Lehrkraft<br />
öffnete nacheinander die Zettel mit den<br />
Antworten ihrer Schüler/innen und schien<br />
sehr überrascht, als alle dafür stimmten,<br />
die beiden Raufbolde wieder frei zu lassen.<br />
Letztendlich stellte sich heraus, dass die<br />
Lehrerin selbst eine Türkin war und es satt<br />
hatte, immer die Gute zu spielen. Dann kam<br />
noch eine letzte, unerwartete Wendung,<br />
als der wohl netteste Schüler der Klasse<br />
die Waffe zur Hand nahm und das Publikum<br />
darauf aufmerksam machte, dass<br />
auch Ausländer normale Menschen sind<br />
und man nicht immer Vorurteile gegen sie<br />
haben sollte. Man solle aus diesem Theaterstück<br />
auch etwas lernen und es nicht<br />
nur ansehen und wieder vergessen!<br />
Als das Stück zu Ende war, begann die<br />
Rückfahrt wieder mit dem Bus. Es war<br />
bereits spät abends. Schüler/innen, die<br />
entlang der Heimroute wohnten, konnten<br />
entsprechend ihrem Heimatort aussteigen.<br />
Die letzten Klassenkameraden wurden<br />
dann vor der Schule abgeholt.<br />
Alle waren mit der Exkursion zufrieden,<br />
denn wir haben sicherlich wieder etwas<br />
dazulernen können.<br />
Andreas Aichberger<br />
Evelyn Kret<br />
Theaterfahrt<br />
47
Partnerschaften<br />
und Freundschaften<br />
48<br />
Johanna Mallinger<br />
Brigitte Benischke<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Përshëndetje në Austri! Hallo in Östrreich!<br />
Wer hätte das gewusst: Im Norden Albaniens, in Shkodra, gibt es eine österreichische<br />
<strong>HTL</strong>. Dort unterrichtet und lebt seit 4 Jahren eine <strong>Braunau</strong>er Lehrerin.<br />
Johanna Mallinger hat es in den Süden<br />
gezogen, nach Albanien, wo sie Deutsch<br />
und Englisch an einer österreichischen<br />
<strong>HTL</strong> lehrt. Da sie nun das letzte Schuljahr<br />
dort verbringt, wollte sie ihrer Klasse eine<br />
Freude machen und mit ihren Schülerinnen<br />
und Schülern eine Exkursion nach Österreich<br />
unternehmen. Der Standort, von dem<br />
aus mehrere Städte besucht werden würden,<br />
sollte natürlich <strong>Braunau</strong> sein.<br />
Seit Schulanfang waren wir telefonisch<br />
und über E-Mails in engem Kontakt miteinander,<br />
um diese Pläne gemeinsam mit der<br />
zweiten Klasse Bionik an der <strong>HTL</strong> in <strong>Braunau</strong><br />
zu realisieren. Beide Klassen sollten<br />
einander näher kennen lernen, indem sie<br />
gemeinsam eine Woche miteinander verbringen.<br />
Dass dieses Unterfangen viel Geld<br />
kosten würde, das die albanischen Schüler/innen<br />
nicht im Alleingang aufbringen<br />
konnten, war uns schnell klar. Der Lions-<br />
Club, an den wir ein entsprechendes Ansuchen<br />
richteten, sagte seine Unterstützung<br />
rasch und unbürokratisch zu. Diese<br />
Finanzspritze hat uns bei der Realisierung<br />
unserer Pläne sehr geholfen, daher sei an<br />
dieser Stelle ein herzliches Dankeschön<br />
ausgesprochen.<br />
Am 22. April war es endlich so weit. Nach<br />
22-stündiger Anfahrt landeten unsere Gäste<br />
– 23 Schüler/innen und drei Begleitlehrer/innen<br />
– wohlbehalten, aber müde,<br />
in der <strong>Braunau</strong>er Jugendherberge. Am<br />
nächsten Tag stand zunächst eine Führung<br />
bei B&R auf dem Programm, anschließend<br />
ging die Fahrt nach Salzburg. Und<br />
am Dienstag „beschnupperten“ einander<br />
die beiden Klassen in der <strong>HTL</strong>. Zunächst<br />
beeindruckten die albanischen Schüler/<br />
innen mit der Vorstellung ihres Landes<br />
und ihrer Schule. In einer abwechslungsreichen<br />
Darbietung erhielten wir einen<br />
umfassenden Eindruck von der Geschich-
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
te und der Kultur dieses für uns so fremden<br />
Landes. Die ca 200 Schüler/innen der<br />
<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> waren begeistert, was sie<br />
in stürmischem Applaus bekundeten. Anschließend<br />
ließen wir die beiden Klassen<br />
aufeinander los, ohne Lehrkräfte, ohne<br />
Aufsicht. Nach zwei Stunden trafen wir uns<br />
wieder und fanden fröhliche, miteinander<br />
plaudernde, lachende junge Menschen vor,<br />
die voneinander ausgesprochen angetan<br />
waren. Sprachliche Probleme gab es nicht,<br />
die <strong>HTL</strong>-Schüler/innen aus Shkodra spre-<br />
chen ja deutsch (und englisch). Die Basis<br />
für unsere weiteren Unternehmungen war<br />
gelegt. Tags darauf stand die Ars Elektronica<br />
in Linz auf dem Programm und am Donnerstag<br />
München. Dabei gab es viele Gelegenheiten,<br />
einander noch besser kennen<br />
zu lernen. Auch beim Abschiedsessen am<br />
Abend, einem Ritteressen, konnten einige<br />
<strong>Braunau</strong>er Schüler/innen dabei sein und<br />
die gemeinsame Zeit Revue passieren lassen.<br />
Am Freitag hieß es Abschied nehmen:<br />
Um 8 Uhr kam es zu teils recht emotionalen<br />
Verabschiedungen und Versprechen,<br />
miteinander in Kontakt zu bleiben.<br />
Ein Ende dieser Verbindung ist – zumindest<br />
vorerst – nicht abzusehen. Die <strong>Braunau</strong>er<br />
Klasse wünscht sich, einen Gegenbesuch<br />
in Shkodra absolvieren zu dürfen, so angetan<br />
waren sie von diesem Projekt. Und die<br />
albanischen Jugendlichen sind begeistert<br />
von dem Gedanken, ihren österreichischen<br />
Kolleginnen und Kollegen die Schönheiten<br />
ihres Landes, auf das sie so stolz sind, zeigen<br />
zu dürfen. Ob dieser Wunsch der Zeit<br />
und den Anforderungen, die so ein Projekt<br />
erfordert, auch standhalten kann, wird das<br />
nächste Schuljahr zeigen. Auf alle Fälle haben<br />
all diese jungen Menschen eine jeweils<br />
andere Kultur erleben dürfen, die ihnen bis<br />
zu dieser Begegnung sehr fremd war.<br />
Partnerschaften<br />
und Freundschaften<br />
Brigitte Benischke<br />
49
50<br />
Monika Aichberger<br />
Knigge für Jugendliche<br />
Kurt Hurab<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Ist gutes Benehmen noch gefragt?<br />
„Gute Sitten haben für die Gesellschaft mehr Wert als alle Berechnungen<br />
Newtons.“ Friedrich II. (1712–1786), Preußischer König<br />
Gutes Benehmen ist nach wie vor sehr<br />
wichtig, um sich in die Gesellschaft eingliedern<br />
zu können.<br />
Seit Generationen liefert es Grund zur<br />
Empörung. Kinder und Jugendliche seien<br />
schlecht erzogen, würden keine Rücksicht<br />
nehmen, tönen viele Erwachsener. Doch<br />
was sind gute Manieren? Jeder Mensch hat<br />
unterschiedliche Vorstellungen darüber,<br />
was gute Manieren bedeuten. Die Palette<br />
reicht von Tisch- und Begrüßungssitten<br />
bis zu allgemeinen Umgangsformen. Gute<br />
Manieren erleichtern das Zusammenleben,<br />
sowohl im privaten als auch im schulischen<br />
und beruflichen Umfeld.<br />
Ein Seminar vermittelte uns die wichtigsten<br />
Benimmregeln, wir lernten die<br />
korrekten Umgangsformen für verschiedene<br />
Situationen kennen und trainierten<br />
das Gelernte in praktischen Übungen.<br />
Was hat dieses Seminar mit SOPK zu tun?<br />
Das richtige Benehmen hat sicher etwas<br />
mit persönlicher Kompetenz zu tun. Denn<br />
wer sich zu benehmen weiß, wird in der<br />
Gesellschaft natürlich auch weiterkommen.<br />
Unsere persönliche Meinung:<br />
Vieles haben wir schon im Vorhinein gewusst.<br />
Dennoch war das Seminar nicht<br />
sinnlos. Man hat ganz schön was dazu gelernt.<br />
Und das, was wir wussten, wurde in<br />
jeder Hinsicht ergänzt oder aufgefrischt.<br />
Im Großen und Ganzen war dieses Seminar<br />
recht lustig und kurzweilig gestaltet.<br />
Ob es allerdings wirklich zu empfehlen ist,<br />
dieses Seminar zu besuchen, möchten wir<br />
dahingestellt sein lassen.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Montagsgedicht<br />
Montag<br />
Der Wecker schrillt,<br />
ich wache auf.<br />
Ein neuer Tag beginnt.<br />
Das Wochenend ist grad erst gestorben,<br />
noch nicht einmal begraben.<br />
Da wird alles schon wieder verdorben<br />
Ach, will mich doch einer erschlagen.<br />
Montag<br />
Aufgestanden<br />
Aufgerichtet<br />
Der Tag hat schon begonnen.<br />
Dann steht man in der Früh im Dunkeln<br />
und macht Morgensport.<br />
Um sich warmzuhalten in der Kälte<br />
wartend auf den Transport.<br />
In der Schule ist es dann warm,<br />
es ist dort durchaus angenehm.<br />
Das Augen der Natter<br />
Ein grünes Leuchten,<br />
wie vom Nordlicht her,<br />
umrahmt von Schuppen,<br />
das Schlangenauge leer<br />
Eine schwarze Pupille,<br />
länglich, ewig durchdringend,<br />
starrend auf deinen Hals,<br />
mit dem Tode ringend<br />
Zwei spitze Zähne,<br />
weiß schimmernd im Rachen,<br />
und ihre wahre Wirkung,<br />
den Tod zu entfachen<br />
Ein geschuppter Körper,<br />
liegend im Abendrot,<br />
seine Zähne in deinem Hals,<br />
sein Mahl, dein Tod.<br />
Doch bei all dem trivialen Charme,<br />
ist sie als Feindesland anzusehn.<br />
Schon in den ersten Stunden des Tages,<br />
da beginnt von neuem der Krieg.<br />
Der Krieg zwischen Lehrern und Schülern,<br />
bis jetzt noch ohne Sieg.<br />
Die Zeit verrinnt so langsam wie nur selten<br />
die Uhr ist sicher manipuliert.<br />
Das muss man dem Feind sofort vergelten,<br />
der den Vormarsch eindeutig blockiert.<br />
Doch schließlich und nach zähem Ringen,<br />
tritt der Feind den Rückzug an.<br />
Aus der Ferne hört man Klingeln,<br />
eine kurze Pause dann geht’s wieder ran.<br />
Die Pause ist vorbei,<br />
jetzt geht’s wieder in die Schlacht.<br />
Doch vergeht die Zeit nun wie im Flug,<br />
der Krieg scheint nur ganz kurz entfacht.<br />
Andreas Dobler<br />
Schülerarbeiten<br />
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51
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Rap<br />
Grape juice dribbling down my shin<br />
Thunder clouds are rolling in.<br />
Wandering through the lilac trees<br />
They smell so sweet and make me sneeze<br />
Eggplants have a purple skin<br />
Like the bruise I‘ve got on my shin<br />
Riding on my mountain bike<br />
I saw a purple monster. Yikes!<br />
The monster was sitting all alone<br />
Wearing violet robes and amethyst stones<br />
Orchids braided in its hair<br />
I crashed my bike and sat and stared.<br />
Monster saw me and said “Hello”<br />
Can you tell me where the lilac grow<br />
I painted and it walked away<br />
What a crazy purple day!<br />
Liebster Gegenstand!<br />
Ich schreibe dir diesen Brief in der Hoffnung,<br />
dass es dir gut geht. Zwar ist unser<br />
letztes Beisammensein noch keinen Tag<br />
her, doch schon spüre ich wie die Sehnsucht<br />
nach dir an mir zehrt.<br />
Wie werden uns wieder sehen. Das verspreche<br />
ich, so wahr du mir der liebste Gegenstand<br />
bist, dessen dunkler Stiel je mit<br />
meiner Hand verschmolz. Du kannst mich<br />
weder sehen noch hören, aber ich hoffe,<br />
du fühlst meine Liebe. Ich hoffe dieser<br />
Brief gibt dir Kraft, in den dunklen Stunden,<br />
die du gemeinsam mit deinen Artgenossen<br />
in meinem Keller schmachtest.<br />
Denn einzig meine Liebe zu dir gibt mir<br />
den Mut diese Qualen hier zu überstehen.<br />
Doch sei unbesorgt. Die Erinnerung an<br />
deinen rot-schwarzen Glanz ist der Hoffnungsschimmer,<br />
der alles hier erträglich<br />
Grape juice dribbling down my shin<br />
Thunder clouds are rolling in.<br />
Wandering through the lilac trees<br />
They smell so sweet and make me sneeze<br />
Eggplants have a purple skin<br />
Like the bruise I´ve got on my shin<br />
Riding on my mountain bike<br />
I saw a purple monster. Yikes!<br />
The monster was sitting all alone<br />
Wearing violet robes and amethyst stones<br />
Orchids braided in its hair<br />
I crashed my bike and sat and stared.<br />
Monster saw me and said “Hello”<br />
Can you tell me where the lilac grow<br />
I painted and it walked away<br />
What a crazy purple day!<br />
macht. Jede freie Sekunde denke ich an<br />
deinen Kern aus Holz und noch mehr an<br />
die Siege, die ich dir verdanke. Ich danke<br />
dir für jeden Augenblick, in dem ich mit<br />
dir an der Platte stand und für die Stunden<br />
voller Schweiß, die ich jedes Mal genießen<br />
durfte, wenn meine Hand mit deinem<br />
dunklen Stiel verschmolz. Du machst mich<br />
stolz, du machst mich glücklich und zu<br />
dem, was ich bin. Wenn mein Vater dich<br />
mir nicht vor fast genau fünf Jahren geschenkt<br />
hätte, so wäre mein Leben nicht<br />
das, das ich jetzt führen kann. Ich kann<br />
aufrichtig sagen, dass du mein Herzblatt<br />
bist und dass ich dich gegen nichts auf der<br />
Welt jemals tauschen möchte. Denn kein<br />
anderer Tischtennisschläger könnte mich<br />
jemals so glücklich machen wie du.<br />
In Liebe, Simon<br />
Lisa Mitterlehner<br />
Schülerarbeiten<br />
Simon Leonhartsberger<br />
53
54<br />
Ballkomitee<br />
level complete ...<br />
Regina Helmberger<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong>
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
... loading next stage!<br />
Christian Zöpfl<br />
55
Anton Pelinka<br />
56<br />
Gunther Glehr<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Plädoyer für die EU – oder wie organisiere ich eine Veranstaltung<br />
mit einem Univ.-Prof.<br />
Gunter Glehr hat zusammen mit den Mitgliedern seiner Projektgruppe im PU<br />
Allgemeinbildung/Geschichte einen Vortrag von Univ.-Prof. Anton Pelinka organisiert<br />
– wie das so geht, schildert er im Folgenden.<br />
Begonnen hat alles, als es um die Themenfindung<br />
für den Projektunterricht für unsere<br />
Projektgruppe ging. Für all jene, die<br />
diese Art von Unterricht nicht kennen: Es<br />
wird für vier Wochen meistens an einem<br />
Thema gearbeitet, wie zum Beispiel USA,<br />
Umweltverschmutzung, Gentechnik oder<br />
Ähnlichem. Das Ergebnis ist dann eine<br />
Projektdokumentation (meist um die 40-<br />
70 Seiten) und in der fünften Woche dann<br />
eine Präsentation des Themas. Also: Unsere<br />
Geschichtelehrerin Frau Aichberger kam,<br />
im Gegensatz zum herkömmlichen Ablauf,<br />
auf die Idee, jemanden einzuladen, der<br />
die Schüler über die EU aufklärt, da wir<br />
uns im Voraus schon das Thema EU ausgewählt<br />
hatten. Mit einigen Zweifeln, ob<br />
dies denn möglich sei, schrieben wir dann<br />
eine Anfrage an Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka.<br />
Einige versäumte Schulstunden, viel<br />
Kaffee, Denkarbeit (ja, auch das haben wir<br />
geschafft) und Unterstützung von Herrn<br />
Mag. Planitzer waren die Vorarbeiten für<br />
diesen Kraftakt. Nach knappen drei Tagen<br />
kam dann die erlösende Nachricht, dass<br />
es für Herrn Pelinka am 3. Mai möglich<br />
wäre, zu uns an die Schule zu kommen.<br />
Der darauf folgende Mail-Austausch über<br />
Datum, Preis, Anfahrt, Übernachtung …<br />
Wurde unserer Projektgruppe im Großen<br />
und Ganzen von Herrn Planitzer und Frau<br />
Aichberger abgenommen.<br />
Als diese Dinge dann endlich abgeklärt<br />
waren – die vier Wochen Projektdauer hatten<br />
wir schon hinter uns, die Präsentation<br />
vor einer Klasse war schon gehalten – ging<br />
es langsam darum, die Veranstaltung vorzubereiten.<br />
Es war schon klar, dass wir<br />
um die 300 Schüler/innen in der Aula der<br />
<strong>HTL</strong> haben würden. Hmm ... DAS ist dann<br />
wirklich ein komisches Gefühl. Na gut,<br />
also setzt man sich daran, eine kurze Eröffnungsrede<br />
zu schreiben. Klingt ziemlich<br />
holprig. Nachdem Herr Planitzer einige<br />
sehr hilfreiche Verbesserungsvorschläge<br />
gebracht hatte, war das Endergebnis sogar<br />
einigermaßen in Ordnung.<br />
Eine Woche vor der Veranstaltung ging es<br />
dann darum Proben zu halten. Proben!?<br />
Brauchen wir doch gar nicht, die Rede<br />
steht sowieso, was kann da noch schief<br />
gehen?
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Freitags vor der eigentlichen Präsentation,<br />
mitten im Laborunterricht, war dann<br />
trotzdem die Probe angesetzt. Den Kopf<br />
noch voll mit Bitfolgen, Schrittfolgen und<br />
LabView bekommt man das Mikro in die<br />
Hand – los geht’s. Ich höre mich selber<br />
durch die Boxen, auch einige Schüler/innen<br />
schauen zu. Weiter möchte ich den<br />
ersten Versuch gar nicht beschreiben,<br />
am ehesten verdeutlicht ihn der Begriff<br />
„Desaster“. Nach ca. acht weiteren Versuchen<br />
innerhalb von drei verschiedenen<br />
Tagen war es dann soweit:<br />
Donnerstag, der 3. Mai. Um 11 Uhr sollte<br />
die Präsentation beginnen, Herr Pelinka<br />
war schlussendlich gegen halb 11 da. Nach<br />
einem großen Stärkungskaffee (zumindest<br />
für mich, Herr Pelinka benötigte abgesehen<br />
von einem Schluck Wasser nichts)<br />
geht’s dann zur Sache. Die Vorstellung<br />
möge beginnen. Direktor Blocher hält eine<br />
kurze Begrüßung.<br />
Dann betrete ich die Bühne, mich empfängt<br />
Applaus – für jeden, der so etwas<br />
noch nie erlebt hat, es ist alles Vorhergegangene<br />
wert – ich halte meine Rede<br />
(natürlich komplett anders, als ich sie vorher<br />
geprobt habe – Mist), zwei meiner Pro-<br />
jektkollegen stellen ihre Umfrage vor und<br />
Herr Pelinka hält seinen Vortrag. Danach<br />
ein paar Dankesworte und anschließend<br />
Publikumsfragen. Dank der ausgezeichneten<br />
Vorarbeit von Frau Aichberger waren<br />
es fast zu viele Fragen, um sie in einer<br />
halben Stunde unterzubringen.<br />
Was für mich ausgesprochen unangenehm<br />
war, waren Fragenstellende, die das Mikrophon<br />
nicht mehr zurückgeben. Stellen<br />
Sie sich vor, Sie leiten das, und geben das<br />
Mikro jemandem und der/die behält es!?<br />
Ich meine, es einfach aus der Hand reißen<br />
wäre doch etwas zu brachial vor so vielen<br />
Leuten. Nach diesem kleinen Schockerlebnis<br />
war dann alles vorbei, und was<br />
bleibt, ist die angenehme Erinnerung und<br />
so was wie Stolz, diese Veranstaltung geschafft<br />
zu haben.<br />
Monika Aichberger<br />
Anton Pelinka<br />
57
Religion<br />
58<br />
Anton Planizer<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Verfügungs- und Orientierungswissen<br />
Univ.-Prof. Dr. Franz Gruber hielt am 7. Februar 2012 einen Vortrag zum Thema<br />
„Heißt Glauben nichts wissen? Brauchen Naturwissenschaft und Technik die<br />
Religion?“ Er sieht in Religion eine wesentliche Quelle des für alles notwendigen<br />
Orientierungswissens.<br />
Franz Gruber ist systematischer Theologe<br />
an der Katholisch-Theologischen Universität<br />
Linz und beschäftigt sich unter anderem<br />
mit der Frage, was und unter welchen<br />
Umständen Religion zum Leben von<br />
Menschen beitragen kann. Das Lern- und<br />
Informationszentrum der HLW und der <strong>HTL</strong><br />
hat ihn am 6. und 7. Februar eingeladen,<br />
sein Buch „Lieben. Leben mit Leidenschaft<br />
und Sinn“ zu präsentieren und der Frage<br />
nach dem Verhältnis von Naturwissenschaft/Technik<br />
und Religion nachzugehen.<br />
Gruber unterschied in seinem Vortrag<br />
zwischen Verfügungswissen und Orientierungswissen.<br />
Er betonte die gewaltige<br />
Zunahme unseres Verfügungswissens, das<br />
mit empirischen Methoden erhoben wird<br />
und das in vielen Formen das Leben der<br />
Menschen erleichtert und bereichert. Neben<br />
dem Verfügungswissen braucht seiner<br />
Meinung nach aber jeder Mensch Orientierungswissen,<br />
damit er Antworten auf die<br />
existentiellen Fragen wie „Wer bin ich?“,<br />
„Wozu lebe ich?“ und „Was soll ich tun?“<br />
bekommt. Beim Orientierungswissen gehe<br />
es nicht um beobachtendes, erklärendes<br />
und quantitatives Vorgehen, sondern um<br />
einen teilnehmenden, sinnverstehenden<br />
und qualitativen Zugang zur Natur, zur<br />
Geschichte und zum Subjekt. Der Versuch,<br />
von Naturwissenschaften Gesamterklärungen<br />
unter Ausschluss von Geisteswissenschaft,<br />
Kunst und Religion zu erhalten,<br />
sei genauso falsch wie der Versuch mancher<br />
religiöser Systeme, verschiedene naturwissenschaftliche<br />
Erkenntnisse bestimmen<br />
zu wollen.<br />
Die Basis für das Orientierungswissen sind<br />
nach Gruber die Menschenrechte, die einerseits<br />
von religiösen Ideen geprägt<br />
wurden, die andererseits aber auch in<br />
Auseinandersetzung mit religiösen Systemen<br />
formuliert und durchgesetzt wurden
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
und werden. Vor allem durch die religiös<br />
begründeten Kriege im 16. Jahrhundert<br />
wurde das Christentum in Europa zu einem<br />
Erklärungsmodell neben anderen. Diese<br />
Entwicklung sei positiv und habe auch<br />
dazu geführt, dass religiöse Begründungen<br />
und Vorschriften sich verändert haben.<br />
Religion sei dann bedeutsam, wenn sie<br />
Menschen Orientierung und Lebenshilfe<br />
bietet.<br />
Vor allem in den Antwortversuchen auf die<br />
Frage des Todes und speziell des sinnlosen<br />
und gewaltsamen Todes von Menschen<br />
sieht Gruber eine wesentliche Aufgabe<br />
der Religion. Diese Versuche haben nach<br />
Gruber auch eine andere Erklärungsqualität,<br />
als sie von rein humanistischen Ansätzen<br />
geliefert werden kann.<br />
Bei der an den Vortrag anschließenden<br />
Diskussion stellten die Schülerinnen und<br />
Schüler – ca 300 waren anwesend – die<br />
unterschiedlichsten Fragen. Von Gottesbeweis<br />
bis zu Fragen bezüglich der Entwicklung<br />
der katholischen Kirche beantwortete<br />
Prof. Gruber die einzelnen Statements.<br />
Vor allem das sehr offene Herangehen an<br />
Probleme in der Kirche, aber auch die differenzierte<br />
und umfassende Beantwortung<br />
der unterschiedlichsten Fragen hat sowohl<br />
die Lehrer/innen als auch die Schüler/innen<br />
beeindruckt.<br />
Naturwissenschaften<br />
Anton Planitzer<br />
59
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Fotoworkshop 2011/2012<br />
Eine Erfolgsstory an der <strong>HTL</strong>: Der Fotoworkshop unter der Leitung von Romana<br />
Fiala hat auch heuer wieder Spuren im Schulalltag hinterlassen.<br />
Wie jedes Jahr zeigten einige Schüler/<br />
innen der <strong>HTL</strong> großes Engagement in diesem<br />
Freifach. So entschloss sich Frau Fiala,<br />
sich wieder die Mühe zu machen und<br />
uns, der 2BHELS, einen tollen Ausgleich<br />
zum Schulalltag zu ermöglichen.<br />
Da man nicht gleich von 0 auf 100 mit der<br />
Fotografie starten kann, wurden uns die<br />
grundlegenden Kenntnisse der Fotografie<br />
nähergebracht. Doch bald starteten wir<br />
mit dem Ausarbeiten von verschiedenen<br />
Themenbereichen, wie zum Beispiel dem<br />
Lightwriting, das uns richtig faszinierte.<br />
Im Keller wurden fotografische Experimente<br />
mit Licht durchgeführt, Lightpainting<br />
oder auch Lightwriting.<br />
Bei unserer Motivsuche wurde uns das<br />
Schulgebäude zur besonderen Kulisse und<br />
auch Herausforderung: Einige Schüler/<br />
innen versuchten die <strong>HTL</strong> in einer Glaskugel<br />
einzufangen. Auch der Schulalltag<br />
eines Schülers wurde nachgestellt. Die<br />
Ideen reichten bis zum „Abheben“ von der<br />
Dachterrasse. Mit sehr viel Spaß gelangen<br />
uns tolle Momentaufnahmen. Auch das<br />
Entwickeln von Schwarz-Weiß-Fotos probierten<br />
wir mit selbstgemachten Bildern.<br />
Dieses große Angebot an Freifächern, das<br />
für uns ein Kennzeichen der <strong>HTL</strong> darstellt,<br />
macht nicht nur Spaß, sondern den Schulalltag<br />
lebendiger, abwechslungsreich und<br />
motivierend.<br />
Ein herzliches Dankeschön an Frau Fiala<br />
für diesen informativen Fotoworkshop und<br />
für ihr Engagement, ohne das wir nicht<br />
diesen Zugang zur Fotografie gefunden<br />
hätten.<br />
Eva Spitzer<br />
Lisa Strasshofer<br />
Fotografieren<br />
61
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Der Alltag als Schülervertretung<br />
Wie ich zu der Ehre komme mich hier vorstellen zu dürfen, weiß ich selbst nicht<br />
so genau. Es wurde mir jedoch gesagt, ich sollte in diesem Bericht meinen Alltag<br />
als Schülervertreter darstellen.<br />
Mein Name ist Jakob Feldbauer und ich<br />
durfte heuer der Schülersprecher der <strong>HTL</strong><br />
<strong>Braunau</strong> sein. Um von ganz vorne zu beginnen,<br />
wie kommt man eigentlich dazu<br />
die Schülerschaft zu vertreten?<br />
Dadurch, dass die <strong>HTL</strong> größtenteils ein demokratisches<br />
System ist, wird man durch<br />
die Schülerschaft gewählt! Heuer lief dieser<br />
Vorgang etwas komisch ab. Der erste<br />
Wahltermin, und somit auch das Hearing,<br />
konnte wegen fehlender Kandidaten nicht<br />
eingehalten werden. Deshalb gab es einen<br />
zweiten Anlauf, diesmal mit Kandidaten,<br />
aber ohne Hearing oder eine andere persönliche<br />
Vorstellung. Man konnte sich die<br />
Kandidaten auf einem Blatt Papier in den<br />
Klassen anschauen.<br />
Warum schlussendlich ich die meisten Befürworter<br />
hatte, weiß ich wiederum nicht,<br />
da mein Bild nicht viel anders war als die<br />
anderen.<br />
Einige Lehrer machten für mich Werbung,<br />
weil ich erst in der 3 Klasse war, andere<br />
stellten mich an erste Stelle, da mein<br />
Nachname der erste in alphabetischer Reihenfolge<br />
war.<br />
Ganz genau genommen hatte nicht ich<br />
die meisten Stimmen. Durch ein Missverständnis<br />
wählten alle einen gewissen<br />
Jakob Feldbacher. Ich bekam trotzdem<br />
die Erlaubnis anstelle dieses Jakob Feldbacher<br />
gemeinsam mit meinen Stellvertretern<br />
Tina Spreitzer und Hassan Haggag die<br />
Schüler zu vertreten.<br />
Nun stand ich da als frisch gewählter<br />
Schülersprecher und wusste nicht so richtig,<br />
was meine Aufgaben waren. Ich wollte<br />
die bestehenden Turniere aufrechterhalten<br />
und natürlich auch die Miss-Technik-Wahl.<br />
Um zu der goldenen Frage zu kommen: Was<br />
macht man eigentlich als Schülersprecher?<br />
Der größte Teil der Schüler hat dazu eine<br />
ganz einfache und simple Antwort: „NIX!“<br />
Dem muss ich aber widersprechen.<br />
Die Aufgaben von der Schulseite waren<br />
die Besuche der 2 SGA-Sitzungen und die<br />
Post im Sekretariat abzuholen, der Rest ist<br />
einem selbst überlassen.<br />
Man organisiert Turniere, Sitzungen, fährt<br />
auf Veranstaltungen von Schülervertreterorganisationen,<br />
engagiert sich für einen<br />
Pizzaautomaten, ... Doch oft lief ich einfach<br />
nur quer durch die Schule und spielte<br />
Postbote für diverse Firmen und Vereine,<br />
die ihre Werbung an die Schülervertretung<br />
schickten.<br />
Unterm Strich bin ich sehr froh darüber,<br />
dass ich das alles machen und erleben<br />
durfte. Die Erfahrungen, die ich sammelte,<br />
und die Menschen, die ich kennen lernte,<br />
vor allem auf überschulischer Ebene, machen<br />
alle Mühen wett.<br />
Enden möchte ich mit einem Zitat eines<br />
Kollegen, das den Alltag der Schülervertretung<br />
ganz gut beschreibt: „Als Schülervertreter<br />
hat man was erreicht, wenn nur<br />
mehr die Hälfte der Schüler sagt, dass man<br />
total unnötig ist!“ Hiermit darf ich allen<br />
noch erholsame Sommerferien wünschen,<br />
allen Mitwirkenden herzlichst danken und<br />
verbleibe soweit!<br />
Jakob Feldbauer<br />
Schulsprecher<br />
63
Englisch als Arbeitssprache<br />
64<br />
Elisabeth Schaufler<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Ich CLILe, du CLILst, … wir CLILen<br />
Der neue Lehrplan rückt „Englisch als Arbeitssprache“ stärker in den Fokus – neu<br />
aufgelegt unter dem Namen CLIL (Content and Language Integrated Learning).<br />
In der neuen Lehrplangeneration erscheint<br />
unter „I. Allgemeines Bildungsziel“ Folgendes<br />
auf:<br />
„Unter Integriertes Fremdsprachenlernen<br />
(Content and Language Integrated Learning<br />
– CLIL) versteht man die Verwendung<br />
der Fremdsprache zur integrativen Vermittlung<br />
von Lehrinhalten und Sprachkompetenz<br />
außerhalb des Unterrichts im Pflichtgegenstand<br />
Englisch unter Einbindung von<br />
Elementen der Fremdsprachendidaktik. …<br />
Die Vermittlung der Fremdsprachenkompetenz<br />
hat integrativ so zu erfolgen, dass<br />
sowohl im fachlichen als auch in sprachlichen<br />
Bereich die Schülerinnen und Schüler<br />
bei der Herausbildung von Wissen und<br />
Fähigkeiten einerseits, als auch sprachlicher<br />
und kommunikativer Kompetenzen<br />
andererseits unterstützt werden und damit<br />
die Beschäftigungsfähigkeit (employability)<br />
der Schülerinnen und Schüler in einem<br />
globalisierten Arbeitsmarkt gestärkt wird.“<br />
Daher wird vorgeschrieben, in allgemein<br />
bildenden und fachpraktischen Pflichtgegenständen,<br />
ausgenommen jedoch die<br />
Pflichtgegenstände „Religion“, „Deutsch“<br />
und „Englisch“ ab dem III. Jahrgang min-<br />
destens 72 Unterrichtsstunden pro Jahrgang<br />
in Abstimmung mit dem Pflichtgegenstand<br />
Englisch in englischer Sprache<br />
zu unterrichten.<br />
Was heißt das im Klartext?<br />
In einer schulintern organisierten Fortbildung<br />
unter dem Titel „Implementing CLIL<br />
at Our School. Englisch im Unterricht“ wurde<br />
nun versucht, diese Idee einem „breiteren“<br />
Publikum (sprich: den betroffenen<br />
Lehrerkolleginnen und -kollegen, also den<br />
„content teachers“) näher zu bringen.<br />
Wie könnte dieser Plan an unserem Schulstandort<br />
durchgeführt werden? Wer wäre<br />
bereit, solche Stunden (oder Stundenteile,<br />
einzelne Kapitel, etc.) zu übernehmen,<br />
wie könnte so ein Unterricht mit „Englisch<br />
als Arbeitssprache“ ausschauen, welche<br />
Absprachen wären notwendig, welche Kooperation?<br />
Und welcher Support ist von<br />
Seiten der „language teachers“ erforderlich<br />
bzw. wünschenswert?<br />
Diese Fragen, aber auch Bedenken und<br />
Befürchtungen von beiden Seiten wurden<br />
in einem ersten von vier SCHILFs geklärt,<br />
die von Romana Fiala, Mathematik- und
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Physiklehrerin, die zwei einschlägige<br />
CLIL-Ausbildungen in Cambridge bzw.<br />
Canterbury absolviert hat, als Vertreterin<br />
der „content teachers“, und von Elisabeth<br />
Schaufler, die als „language teacher“<br />
Hilfestellung anbietet, geleitet wurden.<br />
Nach einer einführenden Diskussion über<br />
Möglichkeiten, Ängste und Wünsche wurden<br />
einige Ideen gleich in die Praxis umgesetzt,<br />
Schulbücher wurden gewälzt,<br />
Zeitschriften mit Unterrichtsideen zu Rate<br />
gezogen. Vor allem Frau Fiala, die schon<br />
etliche Unterrichtseinheiten für Mathematik<br />
und Physik ausgearbeitet hat, stand<br />
hier hilfreich und mit vielen Vorschlägen<br />
zur Seite.<br />
In der Folge wurden drei weitere SCHILFs<br />
angeboten, im Klartext Materialer-<br />
stellungs-Workshops zur Erarbeitung von<br />
Unterrichtsmodulen (Strukturen für machbare<br />
Unterrichtseinheiten oder auch nur<br />
für Teile von Einheiten, Impulstexte zu<br />
ausgewählten Themen, Vokabellisten, Zusatzübungen,<br />
etc.). Es wurden erstellte<br />
Unterrichtsmodule in der Kleingruppe zur<br />
Testung und Evaluierung präsentiert und<br />
Stielblüten, Stillblüten, Stilblüten<br />
diskutiert, wie solche Module und Unterrichtsvorbereitungen<br />
für den Upload in<br />
einer Materialsammlung zur Verfügung<br />
gestellt werden könnten. Ein Fernziel ist<br />
die Erstellung einer für interessierte Lehrerinnen<br />
und Lehrer zugänglichen Datenbank,<br />
um die Materialbeschaffung durch<br />
einen Datenpool zu erleichtern. Erwünscht<br />
ist hier auf jeden Fall eine intensive Zusammenarbeit<br />
der Fachtheoretiker (aber<br />
auch der Fachpraktiker) untereinander<br />
sowie natürlich eine intensive Kooperation<br />
und Absprache mit den Englisch-<br />
Fachkolleg(inn)en.<br />
Außerdem wurden einige Einheiten verwendet,<br />
um die Sprache selbst zu üben<br />
und wieder geläufiger zu werden. Die Konversationsübungen<br />
und -spiele machten<br />
nicht nur Spaß, sondern zeigten auch, wie<br />
gewandt sich einige Kolleginnen und Kollegen<br />
(der content teachers) in Englisch<br />
ausdrücken können.<br />
Reisverschluss.<br />
Englisch als Arbeitssprache<br />
65
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Malta – wo liegt das und was sprechen die da?<br />
The Maltese archipelago consists of three inhabited islands, Malta, Gozo and Comino.<br />
They lie in the middle of the Mediterranean Sea, 93 km south of Sicily and<br />
230 km north of Africa.<br />
They drive on the wrong side of the road<br />
and they speak English.<br />
Grund genug für die 4AHELI und zwei mutige<br />
„Lehrkörper“ – Elisabeth Schaufler<br />
und Joe Schwaiger, das sonnige Eiland als<br />
Ziel einer Sprachwoche auszuwählen. Am<br />
30. Mai hob der Airbus von München Richtung<br />
La Valetta ab und dann begann eine<br />
stressige Woche – vor allem für Schülerinnen<br />
und Schüler: Unterricht am Vormittag<br />
in Kleingruppen, teilweise Programm<br />
am Nachmittag und schließlich night life<br />
in Malta.<br />
Die neuen Vokabeln und Phrasen, die man<br />
in der englischen Sprachschule am Vormittag<br />
gelernt hatte, konnte man am Abend<br />
gleich in die Praxis umsetzen und das bis<br />
mindestens Mitternacht. Manchmal auch<br />
länger, vorausgesetzt, man kam am nächsten<br />
Morgen pünktlich um neun Uhr zum<br />
Unterricht. Oder zu den Ausflügen. Oder<br />
zu den vorher geplanten und organisierten<br />
Exkursionen. Und das klappte sehr gut –<br />
the exception proves the rule – as they<br />
say in Malta. Obwohl es beim Besuch der<br />
Delimara Power Station – a fossil fuelled<br />
power plant that supplies a total capacity<br />
of 305 MW through the use of two 60<br />
MW steam turbines – gar nicht geschadet<br />
hätte, zu spät zu kommen – oder auch<br />
überhaupt nicht zu erscheinen. However,<br />
you never know before. Nevertheless our<br />
students put a good face to it and even<br />
asked questions (“How many water is<br />
used?”). Aber Grammatik ist ja nicht alles.<br />
Ein Highlight war der Tagesausflug nach<br />
Gozo, der landschaftlich wunderschönen<br />
Nebeninsel Maltas. Even if they also drive<br />
on the wrong side of the road. Die Führungen,<br />
die uns dann auch noch La Valetta,<br />
die Hauptstadt, und Mdina und Rabat bei<br />
Nacht zeigten, waren kurz gehalten und<br />
dadurch für fast alle easily zu ertragen.<br />
Auch hier ein Kompliment an die Schüler/<br />
innen, die almost always versuchten, so<br />
interessiert wie möglich zu erscheinen.<br />
Thanks for your politeness.<br />
Auch wenn manche vielleicht schmunzeln,<br />
wenn man Malta als Ziel einer englischen<br />
Sprachwoche auswählt, kann ich nur<br />
sagen, I would recommend it to everybody.<br />
Auch wenn kein BBC English gesprochen<br />
wird, dient es sicherlich dazu, das Interesse<br />
der kids an der englischen Sprache zu<br />
wecken und zu fördern. Wer bei 90 Dezibel<br />
um midnight im Havanna Club noch a night<br />
cap bestellen kann und problemlos verstanden<br />
wird, der braucht einen London-<br />
besuch nicht zu fürchten. Und schöneres<br />
Wetter gibt es auf Malta allemal.<br />
Und so hatte ich den Eindruck, dass die<br />
Schüler und Schülerinnen den Eindruck gewannen,<br />
dass Malta einen sehr guten Eindruck<br />
hinterließ, und wir natürlich auch.<br />
Und sollten die Malteser wirklich nicht wie<br />
die Queen sprechen – does it Malta? No, it<br />
does not. Schließlich sind sie ja seit 1974<br />
Republik und nicht mehr Teil des Commonwealth.<br />
To put it in a nutshell – we had a hell of a<br />
week (2 teachers, 27 students).<br />
Joe Schwaiger<br />
Sprachwoche<br />
67
Nicht genug vom Unterricht<br />
68<br />
Franz Matejka<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
„Informatik++“ – Begabungsförderung für Informatik<br />
„Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Menschen zusammen, um<br />
Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die<br />
Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Menschen die Sehnsucht nach dem weiten<br />
endlosen Meer .“<br />
Antoine de Saint-Exupéry<br />
2011/2012 war mein drittes Schuljahr an<br />
der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> als Informatiklehrer in<br />
der <strong>Abteilung</strong> Elektronik. Informatik ist<br />
ein Fach, das sich von der ersten Klasse<br />
bis zur Matura durchzieht.<br />
Für eine gar nicht so kleine Anzahl an<br />
Schülern ist die Informatik (das Programmieren)<br />
eine faszinierende Angelegenheit.<br />
Gerne wird mehr Zeit und Energie investiert,<br />
als für den regulären Unterricht verlangt<br />
wäre. Mit diesen Schülerinnen und<br />
Schülern hat man eigentlich wenig Arbeit,<br />
sie lernen von selbst, aus eigenem Antrieb<br />
– in außergewöhnlicher Geschwindigkeit.<br />
Es war mein Wunsch, mit dieser Gruppe<br />
von Schülern intensiver zu arbeiten, als es<br />
nebenbei im regulären Unterricht, wo wenig<br />
Zeit bleibt, möglich ist. Eine gezielte<br />
Förderung sollte es sein, eine Möglichkeit<br />
zu zeigen, welche interessanten Gebiete<br />
und Aufgabenstellungen die Informatik<br />
noch bietet.<br />
Förderung von Begabung hat in der <strong>HTL</strong><br />
<strong>Braunau</strong> schon eine lange Tradition.<br />
Octopus zum Beispiel bietet ein reichhaltiges<br />
Betätigungsfeld in der Bionik, und<br />
die Schüler/innen in der schulautonomen<br />
Schwerpunktsetzung Mobile Computing<br />
haben ein intensives Informatikangebot.<br />
Das Programm von Informatik++ richtet<br />
sich vor allem an die Schüler/innen<br />
der Ausbildungsschwerpunkte Bionik und<br />
Mediendesign, die ein besonderes Interesse<br />
an der Informatik haben. Eine erste<br />
Rundfrage ergab eine stattliche Zahl interessierter<br />
Schüler. Da diese aber aus unterschiedlichen<br />
Klassen stammten, wurde<br />
schnell klar, dass kein gemeinsamer Termin<br />
in der Schulwoche zu finden ist. Mein<br />
mehr scherzhafter Vorschlag, wir könnten<br />
ja ein „Hackerwochende“ veranstalten,<br />
wurde wider Erwarten begeistert aufgenommen.<br />
Und so vereinbarten wir, uns an<br />
einem Samstag in der <strong>HTL</strong> zu treffen.<br />
So wie Octopus für die Bionik war ein treffender<br />
Name für die Informatikförderung<br />
gesucht. Es sollte etwas mit Informatik<br />
und dem Programmieren zu tun haben, für<br />
Insider sofort verständlich. So wählte ich<br />
den Namen Informatik++. Informatik ist<br />
klar, aber warum „++“?<br />
Nun ++ ist bei gängigen Programmiersprachen<br />
eine Abkürzung für die Addition mit<br />
eins, statt a=a+1 schreibt man kurz a++.<br />
Es bedeutet daher im übertragenen Sinn<br />
„mehr von etwas“, und genau das soll<br />
Informatik++ sein, mehr von – eben Informatik.<br />
Ursprünglich hatte ich geplant,<br />
die Schüler/innen später selber einen besseren<br />
Namen finden zu lassen, aber der
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Name gefiel ihnen so gut, dass es dabei<br />
blieb.<br />
Wie kommuniziert man mit einer Gruppe<br />
von verschiedenen Interessierten, die<br />
nicht in die gleiche Klasse gehen? Per<br />
Email mit ihnen in Verbindung zu bleiben,<br />
ist schwierig. Es sind zwar alle Schüler/innen<br />
seit letztem Schuljahr mit einer <strong>HTL</strong>-<br />
Email-Adresse ausgestattet, aber verwendet<br />
wird diese wenig. Mit Facebook gibt es<br />
ein Medium, das sich ganz toll für diesen<br />
Zweck eignet. Quasi alle Schüler/innen<br />
sind angemeldet und täglich online. Wenn<br />
man auf Facebook etwas postet, so erhält<br />
man unter Umständen innerhalb von Sekunden<br />
ein „Gefällt mir“ oder einen Kommentar.<br />
Für Informatik++ habe ich eine so<br />
genannte geschlossene Gruppe angelegt,<br />
„Informatik++“. Diese ermöglicht es, den<br />
Kreis der Zugriffsberechtigten weitgehend<br />
einzuschränken.<br />
Über die Facebook-Gruppe haben wir unsere<br />
Termine abgestimmt, Fragen geklärt,<br />
Interessantes und Lustiges zum Thema In-<br />
formatik gepostet und natürlich die Fotos<br />
zu den Hacker-Samstagen online gestellt.<br />
Als konkretes Programm für Informatik++<br />
versuchte ich 3 verschiedene Arbeits-<br />
weisen:<br />
1. Challenges: Kleinere, aber knifflige Aufgaben,<br />
die jeder selbständig für sich lösen<br />
kann.<br />
2. Programmierprojekte in kleinen Teams.<br />
3. Die Hacker-Samstage mit fixen von mir<br />
vorbereiteten Themen.<br />
Meine Erfahrungen dabei:<br />
Die Hacker-Samstage wurden begeistert<br />
aufgenommen, das Interesse war groß.<br />
Auf die Challenges kam anfangs noch<br />
gutes Feedback, aber mit fortschreitendem<br />
Schuljahr wurde immer mäßiger. Bei<br />
den Projekten tat sich noch weniger.<br />
Der große Erfolg waren daher die Samstagstreffen.<br />
Ich war mehr als erstaunt, wie<br />
die Schüler/innen bereitwillig am Samstag<br />
in die <strong>HTL</strong> kamen, um zusätzlich etwas zu<br />
lernen.<br />
Nicht genug vom Unterricht<br />
Franz Matejka<br />
69
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Insgesamt fanden drei Hacker-Samstage<br />
im Schuljahr statt. Am ersten Samstag<br />
starteten wir um 8:30 und ließen das Ende<br />
offen. In den Pausen gab es grünen Tee<br />
bzw. Cola für jene, die von Freitag auf<br />
Samstag zu wenig Schlaf erwischt hatten.<br />
Den Vormittag widmeten wir dem Damenproblem,<br />
am Nachmittag stand Netzwerkprogrammierung<br />
mit Sockets auf dem<br />
Programm. Nach Mittag war allerdings<br />
festzustellen, dass auch die größte Informatik-Motivation<br />
ihre Grenzen hat und die<br />
Konzentration der Schüler stark nachließ.<br />
Aufgrund dieser Erfahrung fanden die weiteren<br />
Informatik-Samstage von 8:30 bis<br />
13:00 statt. Das hat sich gut bewährt.<br />
Den zweiten Termin verwendeten wir dafür,<br />
unsere eigene Programmiersprache<br />
(angelehnt an Forth) zu entwickeln, etwas,<br />
was allen großen Spaß gemacht hat.<br />
Der dritte Hacker-Samstag war ein dicht<br />
gedrängtes Programm, es ging um C++.<br />
Zuerst gab es eine ultra-kurze Einführung<br />
in Klassen und Objekte, danach ging‘s weiter<br />
mit den Collections und Algorithmen<br />
aus der Standard Template Library.<br />
Letzteres habe ich ins Programm genommen,<br />
da mir von den Teilnehmenden an<br />
der Informatik-Olympiade berichtet wurde,<br />
dass diese Library bei der Lösung der<br />
Aufgaben verwendet werden darf.<br />
Ein Nachteil der Hacker-Samstage ist leider,<br />
dass es den Internatsschülern nur<br />
schwer möglich ist teilzunehmen, da das<br />
Internat am Wochenende geschlossen<br />
wird. Einige haben das Problem kurzerhand<br />
gelöst und bei Schulkollegen übernachtet,<br />
aber das ist nicht immer so leicht<br />
möglich.<br />
Neben dem gebotenen Programm war es<br />
mir noch ein Anliegen, die Schüler/innen<br />
zu motivieren, an der internationalen<br />
Informatik-Olympiade teilzunehmen. Dazu<br />
sind bis nach den Weihnachtsferien vorgegebene<br />
Qualifikationsaufgaben zu lösen<br />
und einzusenden. Diese Aufgaben sind<br />
auch für gute Informatiker eine ziemliche<br />
Herausforderung und nicht so einfach zu<br />
lösen. Als Belohnung winkt eine Woche<br />
Informatik-Training an der Universität in<br />
Wien. Für Unterbringung, Reisekosten und<br />
Verpflegung kommt das Ministerium auf.<br />
Vor allem für die begabten Schüler/innen<br />
ist es eine wichtige Erfahrung, mit anderen<br />
Talenten zusammenzukommen, die<br />
gleich gut oder noch besser sind.<br />
Von den Teilnehmer/innen aus der<br />
Informatik++-Gruppe konnten sich zwei<br />
(Stephanie Huber und Matthias Plasser)<br />
qualifizieren und an der Trainingswoche<br />
in Wien teilnehmen. Ich habe mir sagen<br />
lassen, die Betreuung und Versorgung in<br />
Nicht genug vom Unterricht<br />
Franz Matejka<br />
71
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Wien waren ausgezeichnet. Die beiden haben<br />
sich in weiterer Folge hochmotiviert<br />
auf die weiteren Qualifikationsaufgaben<br />
gestürzt und es damit auch geschafft, an<br />
der zweiten Trainingswoche, die in Wörgl<br />
stattfindet, teilzunehmen.<br />
Insgesamt war die Qualifikationsrunde<br />
der Informatik-Olympiade 2012 ein großartiger<br />
Erfolg für die Schüler/innen der<br />
<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>. Fünf Schüler/innen konnten<br />
sich für die Trainingswoche in Wien<br />
qualifizieren, was fast einem Drittel der<br />
Teilnehmer/innen entspricht. Auch für die<br />
Trainingswoche in Wörgl bleiben noch vier<br />
Schüler/innen der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> im „Rennen“.<br />
Wenn dieser Artikel erscheint, wird<br />
sich schon entschieden haben, ob Schüler/<br />
innen der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> an der Internationalen<br />
Informatik-Olympiade in Sirmione,<br />
Italien, teilnehmen können. Ich wünsche<br />
es ihnen sehr. Aber unabhängig davon sind<br />
alle schon voll motiviert für das nächste<br />
Jahr, wo der Austragungsort in Brisbane,<br />
Australien, sein wird.<br />
Für mich ist klar, dass ich auch im nächsten<br />
Schuljahr Informatik++ wieder anbieten<br />
werde. Dabei möchte ich versuchen,<br />
die Hacker-Wochenende zu forcieren, vielleicht<br />
findet sich sogar ein Weg, die Internatsschüler<br />
besser einbinden zu können.<br />
Außerdem soll der geplante Besuch an der<br />
Universität Linz, der aus Zeitgründen leider<br />
nicht stattgefunden hat, nachgeholt<br />
werden.<br />
Da ich bemerkt habe, welch enormen Motivationsschub<br />
die Teilnahme an Wettbewerben<br />
bringt, wird bis Weihnachten auch<br />
verstärkt die Vorbereitung auf die Informatik-Olympiade<br />
auf dem Programm stehen.<br />
Wäre doch schön, wenn wir Schüler/innen<br />
nach Brisbane schicken könnten ...<br />
Nicht genug vom Unterricht<br />
Franz Matejka<br />
73
2012-002-8320_147x105_4c 05.06.2012 14:13 Uhr Seite 1<br />
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Projekte<br />
75
76<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
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Michael Rinnerthaler<br />
David-Stefan Sandru<br />
Thomas Wimmer<br />
Maximilian Schießl<br />
Michael Forster<br />
Rene Hütter<br />
Christian Pickhardt<br />
Lukas Bernhofer<br />
Patrick Menghin<br />
Marie-Theres Sellmaier<br />
Christoph Neuwirth<br />
Markus Moser<br />
Julia Maurer<br />
Rene Neuländner<br />
Simon Berghammer<br />
Valentin Moser<br />
Georg Stöllinger<br />
Julian Hofer<br />
Michael Weigel<br />
Stefan Gruber<br />
Christoph Karrer<br />
Sabrina Wittmann<br />
Wesley Stillwell<br />
Jessica Schnitzlbaumer<br />
Michael Mayr<br />
Simon Leonhartsberger<br />
Stefan Schmitzberger<br />
Stefan Pöllner<br />
Moritz Hauch<br />
Jugend Innovativ<br />
Sonderpreis Klimaschutz<br />
Talents Austria 3. Platz<br />
Sonderpreis idea.goes.app<br />
Jugend Innovativ<br />
Kategorie Engineering<br />
Jugend Innovativ<br />
Sonderpreis Klimaschutz<br />
Jugend Innovativ<br />
Sonderpreis Klimaschutz<br />
Jugend Innovativ<br />
Sonderpreis Klimaschutz<br />
Jugend Innovativ<br />
Kategorie Engineering<br />
Jugend Innovativ<br />
Sonderpreis Klimaschutz<br />
Jugend Innovativ<br />
Kategorie Engineering<br />
IST Projekt Award FH Salzburg;<br />
Computer Talents Austria<br />
Energie Globe OÖ<br />
Kategorie Jugend<br />
Halbfinale<br />
5. Platz<br />
Halbfinale<br />
Anerkennungspreis<br />
1. Platz<br />
Anerkennungspreis<br />
2. Platz<br />
Halbfinale<br />
Halbfinale<br />
Sonderpreis;<br />
2. Platz<br />
1. Preis<br />
Landesjugendredewettbewerb Linz Teilnahme<br />
Landesjugendredewettbewerb Linz 2. Platz<br />
Schach-Schul-Landesmeisterschaft 4. Platz
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Projekt Schüler/innen Wettbewerb Preis<br />
Stielblüten, Stillblüten, Stilblüten<br />
Sebastian Schmid<br />
Alexander Deschberger<br />
Florian Lugmayer<br />
Thomas Astegger<br />
Oliver Ehrengruber<br />
Schach-Schul-Landesmeisterschaft 7. Platz<br />
Markus Hasenöhrl Informatik-Olympiade 1. Platz<br />
Matthias Plasser Informatik-Olympiade 5. Platz<br />
Stephanie Huber Informatik-Olympiade 5. Platz<br />
Leonhard Esterbauer Informatik-Olympiade 7. Platz<br />
Um mehr zu wirtschaften<br />
wird auch das Schützen der Natur hinten angestellt.<br />
77
Wettbewerbe<br />
78<br />
Josef Wagner<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Jugend Innovativ ist … 25 Jahre jung<br />
Österreichs bekanntester Wettbewerb feiert ein Jubiläum.<br />
Jugend Innovativ, Begabungsförderung<br />
und <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> gehören untrennbar zusammen.<br />
25 Jahre – die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> war<br />
mit Erfolgen von Anfang an dabei. Wer<br />
denkt noch an „Telefonieren im Internet“,<br />
„Biodiesel“ oder an „Die löschende Christbaumkugel“.<br />
Seit 1987 waren insgesamt<br />
Fremde Kulturen<br />
kennenlernen<br />
Hat einen Stein ins Rollen<br />
gebracht<br />
Freundschaften fürs Leben<br />
Joe Niedermayer<br />
Kennenlernen, was<br />
Forschen heißt<br />
Im Rampenlicht zu stehen<br />
Erfahrungen sammeln,<br />
von denen ich noch heute<br />
profitiere<br />
Christoph Wiesinger<br />
104 Schülerinnen und Schüler der <strong>HTL</strong><br />
<strong>Braunau</strong> im Finale bei Jugend Innovativ,<br />
eine Reihe von ihnen auch zwei Mal. Eine<br />
gewinnbringende Zusammenarbeit für unsere<br />
Schülerinnen und Schüler in jeder<br />
Hinsicht.<br />
Highlights in meiner <strong>HTL</strong><br />
Zeit<br />
Großartige Chance für alle,<br />
die mehr machen wollten<br />
Jede Menge wertvoller<br />
Erinnerungen<br />
Martina Hafner<br />
Die tollste Woche meines<br />
Lebens<br />
in Valencia<br />
Interviews geben<br />
Vor der Kamera stehen<br />
Werner Pollhammer
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Einmal auf die Expo nach<br />
Sevilla kommen<br />
Das Projekt auf Englisch<br />
präsentieren<br />
Vorbereitungsstunden mit<br />
Prof. Sitter<br />
Jochen Erhardt<br />
Freundschaften quer<br />
über den Globus<br />
London Youth Science<br />
erleben<br />
Toll<br />
Jürgen Köchl<br />
� 3 schulfreie Tage<br />
Auch in der Freizeit<br />
in der Schule Spaß<br />
haben<br />
� Einmal wichtig<br />
sein<br />
Robert Mader<br />
Sehen können, wie ein<br />
Projekt entsteht<br />
Komplexe Sachverhalte<br />
präsentieren lernen<br />
Selbstvertrauen bekommen<br />
Rupert Friembichler<br />
Interessante Leute kennenlernen<br />
Die russische Gastfreundschaft<br />
genießen<br />
Einmal ins Schwitzen<br />
kommen<br />
Felix Faschinger<br />
Josef Wagner<br />
Wettbewerbe<br />
79
Leading to success<br />
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Fernbedienung über das Internet<br />
David-Stefan Sandru und Thomas Wimmer haben in ihrer Diplomarbeit „ARMRC“<br />
eine Software entwickelt, mit der man Geräte über ein Handy weltweit steuern<br />
bzw. überwachen kann.<br />
Das Besondere am Projekt ist die „Augmented<br />
Reality“, die computerunterstützte<br />
Erweiterung der Realitätswahrnehmung.<br />
Dabei geht es den beiden Maturanten<br />
darum, dass durch eine Netzwerkkamera<br />
Geräte, die überwacht bzw. gesteuert werden<br />
sollen, aufgenommen werden. Dieser<br />
Live-Videostream wird auf ein Handy über-<br />
tragen. Am Handy werden zu den Bildern<br />
Informationen eingeblendet, durch die<br />
dann direkt am Display Steuerungsbefehle<br />
erteilt werden können. „Vereinfacht gesagt<br />
funktioniert unser Projekt so, dass wir mit<br />
einer kleinen Kamera in einem Raum zum<br />
Beispiel eine Lampe aufnehmen. Durch<br />
unsere Software sieht man auf einem Handy<br />
dann neben dieser Kamera auch noch<br />
einen Button mit dem Text „Lampe“, und<br />
man kann dann von irgendeinem Punkt der<br />
Welt aus die Lampe ein- und ausschalten“,<br />
erzählen David-Stefan Sandru und Thomas<br />
Wimmer, die beide die 5AHELI besuchen<br />
und ihr Projekt unter Betreuung von Gerhard<br />
Waser erstellt haben.<br />
Was sich relativ einfach in den Abläufen<br />
anhört, hat eine komplexe Technik im<br />
Hintergrund. Für die Überwachung bzw.<br />
Steuerung mittels Handy ist es notwendig,<br />
dass ein Gebäudeserver vor Ort installiert<br />
ist. Mit ihm wird sozusagen vor Ort die Videoaufnahme,<br />
aber auch die Gerätesteuerung<br />
koordiniert und die Verbindung zum<br />
Internet hergestellt. Ein zentraler Server<br />
dient dann dazu, verschiedene Gebäudeserver<br />
abzufragen und die Geokoordinaten<br />
feststellen. Vom Smartphone aus wird auf<br />
den zentralen Server zugegriffen, der die<br />
aktiven Gebäudeserver anzeigt und daraufhin<br />
wird dann entweder mit Live-Video<br />
oder auch ohne Video die Möglichkeit zur<br />
Datenabfrage und zur Geräte-Steuerung<br />
hergestellt.<br />
Die Schüler haben ihr Projekt sowohl für<br />
Android als auch für die Windows Phone<br />
7 Plattform realisiert. „Das Besondere bei<br />
diesem Projekt ist das Prinzip der ‚Augmented<br />
Reality‘. Darunter versteht man die<br />
computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung,<br />
die die beiden über<br />
den Video-Stream realisieren“, erklärt Gerhard<br />
Waser, der mit der Arbeit seiner Schüler<br />
sehr zufrieden ist. So ein universelles<br />
Fernsteuerungs- bzw. Überwachungs-<br />
system für alle Arten von elektrischen Geräten<br />
über Internet mit der Möglichkeit<br />
der intuitiven Bedienung mittels „Augmented<br />
Reality“ am Smartphone ist im<br />
Moment am Markt nicht verfügbar.<br />
Die beiden Projektanten haben mit ihrer<br />
Diplomarbeit beim Wettbewerb „Talents<br />
Austria“ einen dritten Platz erreicht und<br />
sind auch bei einem weiteren Computer-<br />
Wettbewerb im Finale vertreten.<br />
David-Stefan Sandru<br />
Thomas Wimmer<br />
Projekte<br />
81
Projekte<br />
82<br />
Lukas Bernhofer<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Patentantrag für neuartige Steuerung<br />
Alternative Energie, egal ob sie aus Photovoltaik oder Windkraft stammt, ist<br />
manchmal im Überfluss, manchmal gar nicht vorhanden. Passend dazu hat Lukas<br />
Bernhofer mit Betreuer Friedrich Plötzeneder ein Projekt entwickelt.<br />
Lukas Bernhofer, 5AHELI, hat in seiner Diplomarbeit<br />
einen Weg gefunden, mit Hilfe<br />
einer neuartigen Steuerung die Nutzungszeiten<br />
elektrischer Verbraucher an die Produktionszeiten<br />
alternativer Energien anzupassen.<br />
Sein Lösungsansatz, den er in<br />
Zusammenarbeit mit der Firma Ginzinger<br />
electronic systems entwickelt hat, ist so<br />
neu, dass er als Patentantrag eingereicht<br />
wurde.<br />
„Als einer, dem alternative Energieerzeugung<br />
sehr am Herzen liegt, hat es mich<br />
schon immer gestört, dass zu Tageszeiten<br />
mit großer Energieproduktion ein Gutteil<br />
dieser Energie verloren geht. Klar ist, und<br />
daran arbeiten verschiedene Firmen schon<br />
seit einiger Zeit, dass das Anpassen der<br />
Nutzungszeiten elektrischer Verbraucher<br />
an die Produktionszeiten alternativer<br />
Energie dieses Problem deutlich verringern<br />
würde. Meine Arbeit bestand nun<br />
darin, in Zusammenarbeit mit Ginzinger<br />
electronic systems eine zentrale Steuerung<br />
zu entwickeln, die elektrische Geräte<br />
wie Waschmaschine und Geschirrspüler<br />
dann einschaltet bzw. Akkus von E-Bikes,<br />
E-Autos und Handys dann auflädt, wenn<br />
genügend Energie aus alternativen Quellen<br />
vorhanden ist“, beschreibt der Maturant<br />
die Grundzüge seines Projektes. Lukas<br />
Bernhofer wurde von Friedrich Plötzeneder<br />
bei seiner Diplomarbeit betreut.<br />
Wichtiges Anliegen des Projektes war, dass<br />
die zentrale Steuereinheit so mit den Verbrauchern<br />
kommunizieren kann, dass kein<br />
zusätzlicher Aufwand, wie zum Beispiel<br />
die Verlegung weiterer Leitungen, getätigt<br />
werden muss. Deshalb soll die Kommunikation<br />
über die bestehenden Energieversorgungsnetze<br />
abgewickelt werden. Zur<br />
Veranschaulichung sollte ein Modell entwickelt<br />
werden, mit dem die Machbarkeit<br />
dieses Ansatzes verdeutlicht wird.<br />
Lukas Bernhofer hat für die Kommunikation<br />
zwischen der zentralen Steuereinheit<br />
und den jeweiligen Verbrauchern eine Methode<br />
gefunden, mit der Daten über die<br />
Versorgungsleitung übertragen werden<br />
können. Die zentrale Steuereinheit muss<br />
die Versorgungsspannung zur Verfügung<br />
stellen und zugleich die Daten auf diese<br />
aufmodulieren. Für diese Zwecke wurde<br />
während der Projektarbeit ein Schaltnetzteil<br />
konstruiert und zur Datenübertragung<br />
die Spread Spectrum Methode entwickelt.<br />
Diese spezielle Methode wurde nun zum<br />
Patent angemeldet.<br />
Lukas Bernhofer gewann mit seinem Projekt<br />
beim Wettbewerb „Jugend Innovativ“<br />
die Kategorie „Klimaschutz“ und darf sich<br />
neben dem Preisgeld von 2000 Euro auch<br />
über den Reisepreis zur ISWEEEP (=International<br />
Sustainable World (Energy, Engineering<br />
and Environment) Project Olympiade),<br />
die in Houston/USA im Frühjahr<br />
2013 stattfindet, freuen.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Abgas- und Kostenreduktion beim Zweitaktmotor<br />
Marie Sellmaier und Patrick Menghin, beide 5AHMEA, entwickelten in ihrem Maturaprojekt<br />
eine elektronisch geregelte Auslassklappe, die den Abgasstrom vom<br />
Motor zum Auspuff reguliert und so den Schadstoffausstoß deutlich verringert.<br />
Momentan wird bei Zweitaktmotoren die<br />
Auslassklappe rein mechanisch durch ein<br />
Fliehkraftelement und eine Rückstellfeder<br />
mit entsprechender Vorspannung geregelt.<br />
Marie Sellmaier und Patrick Menghin erarbeiteten<br />
nun bei ihrem Maturaprojekt<br />
„EPAKS – Schadstoffoptimierung des Zweitaktmotors“<br />
eine elektronisch geregelte<br />
Auslassklappe, die sowohl kosten- als auch<br />
umweltmäßig positive Effekte bringt. Johannes<br />
Fasching und Richard Sommerauer<br />
betreuten das Projekt, Markus Dobler war<br />
Ansprechpartner bei KTM.<br />
„Erste Arbeiten für unser Projekt sind bereits<br />
während meines Ferialpraktikums bei<br />
KTM erledigt worden“, erzählt Marie Sellmaier,<br />
die, genau wie ihr Kollege, sich vom<br />
Projektthema sehr angetan fühlte. Zuerst<br />
arbeiteten sich die beiden in die bisher<br />
bestehende Regelung der Auslassklappe<br />
ein und überlegten mögliche Alternativen.<br />
Bald schon war klar, dass die Positionierung<br />
der Klappe durch einen Pneumatikzylinder<br />
erfolgen sollte. Zwei pneumatische<br />
Wegeventile, die von einem Mikrocontroller<br />
die entsprechenden Schaltsignale erhalten,<br />
steuern den Pneumatikzylinder an.<br />
Durch einen Winkelgeber wird dem Mikrokontroller<br />
die jeweilige Klappenstellung<br />
mitgeteilt und damit ist die Klappenposition<br />
sofort mit ausreichender Genauigkeit<br />
verfügbar. Die für den Pneumatikbereich<br />
benötigte Druckluft ist bereits am Motorrad<br />
vorhanden, sie kommt aus dem Kurbelgehäuse.<br />
Die Drehzahl erhält der Mikrokontroller<br />
über das Zündsignal des Motors<br />
und das Drehmoment wird aus der Stellung<br />
des Vergasers ermittelt. Das Mikrokontrollerprogramm<br />
berechnet aus diesen Parametern<br />
die optimale Stellung der Auslassklappe,<br />
wodurch eine deutliche Reduktion<br />
des Schadstoffausstoßes zu erwarten ist.<br />
„Neben den theoretischen Überlegungen<br />
haben wir uns vor allem auch praktisch<br />
an die Arbeit gemacht. Wir begannen die<br />
Schaltungen und die sonstige Hardware<br />
aufzubauen. Von KTM bekamen wir einen<br />
Zylinderkopf und entsprechende Ventile,<br />
um konkrete Versuchsaufbauten durchzuführen“,<br />
erzählt Patrick Menghin. Um den<br />
digitalen Winkelgeber und die pneumatischen<br />
Elemente anzubringen, waren die<br />
beiden Maturanten sowohl im Bereich der<br />
Konstruktion als auch der Mechanik gefordert.<br />
Ihr Projekt wurde ins Finale des Wettbewerbs<br />
Jugend Innovativ berufen und erhielt<br />
dort einen Anerkennungspreis in<br />
Höhe von 500 Euro.<br />
Marie Sellmaier<br />
Patrick Menghin<br />
Projekte<br />
83
Projekte<br />
84<br />
Markus Moser<br />
Christoph Neuwirth<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Unterstützung für gebrechliche Menschen<br />
Markus Moser und Christoph Neuwirth, 5AHETE, erstellten in ihrer Diplomarbeit<br />
einen E-Rollator, der durch einen entsprechend gesteuerten Elektroantrieb die<br />
Beweglichkeit von gebrechlichen Menschen unterstützt.<br />
Die Mobilität alter und gebrechlicher Menschen<br />
möglichst lange zu erhalten ist ein<br />
wesentliches Ziel sowohl der Betroffenen<br />
selbst als auch der sie betreuenden Personen.<br />
Mit dem Rollator, einer fahrbaren<br />
Gehhilfe, die seit 1990 auf dem Markt ist,<br />
wird die Beweglichkeit vieler Menschen<br />
gut unterstützt. Probleme kann es allerdings<br />
bei Unebenheiten auf der Straße,<br />
bei Schlaglöchern, Steigungen und Kanten<br />
geben. Diesen Schwierigkeiten haben sich<br />
Markus Moser und Christoph Neuwirth,<br />
beide in der Maturaklasse der <strong>Abteilung</strong><br />
für Elektrotechnik, gewidmet und unter<br />
Betreuung von Paul Dirnberger und Siegfried<br />
Horvath einen Rollator mit Elektromotoren<br />
und entsprechenden Steuerungselementen<br />
versehen, der nun wesentliche<br />
Erleichterungen für Menschen mit Bewegungshandicap<br />
bietet.<br />
„Wir haben nach einigen Versuchen die<br />
Räder des Rollators mit zwei Schrittmotoren<br />
angetrieben, wobei die Kraftübertragung<br />
mittels Zahnriemen erfolgt. Unser<br />
E-Rollator erreicht dadurch eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 2 km/h. Sofort nach<br />
dem Berühren der Griffe ist die Unterstützung<br />
durch die Motoren verfügbar“, erzählt<br />
Markus Moser. Bewusst haben die beiden<br />
Maturanten eine manuelle Regelung der<br />
Geschwindigkeit ausgeklammert. Vielmehr<br />
wird durch Sensoren der Abstand zwischen<br />
Hüfte und Rollator gemessen. Bewegt sich<br />
der Benutzer nach vorne und wird dadurch<br />
der Abstand verkürzt, so wird auch der<br />
Elektro-Antrieb aktiviert, verlangsamt der<br />
Benutzer sein Tempo, so wird auch der<br />
Elektro-Antrieb gedrosselt. „Die gesamte<br />
Steuerung wird von einem Mikrocontroller<br />
erledigt, den wir selbst entsprechend<br />
programmiert haben. Sollte der E-Antrieb<br />
ausfallen oder abgeschaltet werden, dann<br />
haben wir auch vorgesorgt – ein integrierter<br />
Freilauf sorgt dafür, dass man den Rollator<br />
normal benutzen kann“, erklärt Christoph<br />
Neuwirth. Die Energieversorgung ist<br />
durch einen Akku gewährleistet, der bei<br />
jeder üblichen Steckdose aufgeladen werden<br />
kann. Beim Einbau der Motoren, des<br />
Antriebs und der Steuerung haben die beiden<br />
Maturanten darauf geachtet, dass der<br />
umgebaute Rollator zusammenklappbar<br />
bleibt und ein platzsparendes Verstauen<br />
des Geräts möglich ist. Besonderes Augenmerk<br />
haben die beiden Projektanten<br />
auf das Gewicht aller Bauteile gelegt und<br />
alle Teile aus Alu gefertigt – der E-Rollator<br />
ist nur unwesentlich schwerer als ein herkömmliches<br />
Gerät.<br />
Das Projekt E-Rollator erreicht im Finale<br />
des Wettbewerbs Jugend Innovativ den<br />
zweiten Platz in der Kategorie „Engineering“,<br />
in der es jedes Jahr die meisten Einreichungen<br />
gibt. Die beiden Projektanten<br />
dürfen sich über 1500 Euro Preisgeld und<br />
über einen Reisepreis zur Erfindermesse<br />
Nürnberg im Herbst 2012 freuen.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Virtueller Physiotherapeut<br />
Julian Hofer und Georg Stöllinger haben mit ihrem Maturaprojekt eine Möglichkeit<br />
geschaffen, um bestimmte physiotherapeutische Übungen zu erstellen, durchzuführen<br />
und zu bewerten. Ihr Projekt wurde gleich bei zwei Wettbewerben ausgezeichnet.<br />
„Wesentlicher Bestandteil unseres Projektes<br />
„Posture Recognizer for Physiotherapy“<br />
ist die Hardware Kinect, die zur<br />
Steuerung der Videospielkonsole Xbox 360<br />
verwendet werden kann. Mit dieser Entwicklung<br />
– sie besteht aus einer Kombination<br />
von Tiefensensor-Kamera, 3D-Mikrofon,<br />
Farbkamera und Software – können<br />
Spieler allein durch Körperbewegungen<br />
ihre Spielkonsole bedienen. Seit Juni 2011<br />
ist das Software Development Kit kostenlos<br />
freigegeben, und so konnten wir es<br />
entsprechend unseren Bedürfnissen einsetzen“,<br />
erzählen die beiden Maturanten.<br />
Die Maturanten haben eine Software zum<br />
Durchführen und Analysieren von physiotherapeutischen<br />
Übungen erstellt,<br />
mit der Patientinnen und Patienten z.B.<br />
einfache Gleichgewichtsübungen vorgezeigt<br />
werden, die sie dann möglichst gut<br />
nachstellen sollen. Um sie zu noch besseren<br />
Leistungen zu motivieren, werden<br />
die durchgeführten Übungen nach einem<br />
Punktesystem bewertet. Die Übungen<br />
können selbst erstellt werden. Vor dem<br />
Kinect-Sensor wird eine Pose gestellt, die<br />
anschließend erfasst und abgespeichert<br />
wird. Dabei können Körperpunkte, auf welche<br />
beim Erkennen der Pose besonders geachtet<br />
werden soll, markiert werden. Das<br />
Programm bietet außerdem die Möglich-<br />
keit, aus allen aufgenommenen Übungen<br />
spezielle Übungsprogramme zusammenzufassen.<br />
Auf dem Gebiet der Physiotherapie stellten<br />
die Erfassung und Analyse von Körperhaltungen<br />
mit dem Kinect Sensor absolutes<br />
Neuland dar. Bisher existierte zur<br />
Erkennung von Körperbewegungen nur<br />
eine Lösung mit aufklebbaren Elektroden.<br />
Im Gegensatz dazu benötigt die von<br />
den Schülern gewählte Methode keinerlei<br />
Hilfsmittel. Der Man kann dadurch die<br />
Übungen zuhause ohne jegliche Hilfe und<br />
unkompliziert durchzuführen, dies stellt<br />
insbesondere eine Erleichterung für ältere<br />
Menschen im geriatrischen Bereich dar. Da<br />
die Person sich selbst im Kamerabild sieht,<br />
ist es ihr möglich, Fehler beim Durchführen<br />
der Übung selbst zu erkennen.<br />
Das vor allem softwaremäßig sehr anspruchsvolle<br />
Projekt, das in Zusammenarbeit<br />
mit dem Krankenhaus <strong>Braunau</strong><br />
durchgeführt wurde, ist so gut umgesetzt<br />
worden, dass die beiden Schüler beim<br />
Wettbewerb der FH Salzburg den Sonderpreis<br />
für Projekte mit bester Perspektive<br />
erhielten und beim Wettbewerb Computer<br />
Talents Austria in der Kategorie „Oberstufe“<br />
den hervorragenden 2. Platz erreicht<br />
haben.<br />
Julian Hofer<br />
Georg Stöllinger<br />
Projekte<br />
85
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Bakterien reinigen kontaminierte Böden und Abwässer<br />
Bei ihrem Projekt „Bioleaching“ erforschten Rene Hütter und Christian Pickhardt,<br />
5CHELI, Bakterien und andere Mikroorganismen, die in der Lage sind verschiedene<br />
Metalle abzubauen.<br />
Bakterien und andere Mikroorganismen<br />
untersuchten Rene Hütter und Christian<br />
Pickhardt in ihrem Maturaprojekt, das sie<br />
unter Betreuung von Benjamin Seeburger,<br />
MSc, abwickelten. Sie testeten dabei die<br />
Fähigkeiten verschiedener Mikroorganismen<br />
Elektronikschrott zu recyceln oder<br />
kontaminierte Böden oder Abwässer zu<br />
reinigen. Unter „Bioleaching“ – so auch<br />
der Name ihres Projektes versteht man in<br />
der Biologie einen Vorgang, bei dem unlösliche<br />
Erzminerale durch Mikroorganismen<br />
in wasserlösliche Salze umgewandelt<br />
werden.<br />
„In unserem Projekt geht es vor allem darum,<br />
dass wir durch innovativ gestaltete<br />
Versuche herausfinden, welche Organismen<br />
welche Stoffe am besten lösen. Wir<br />
haben dafür Anlagen selbst angefertigt,<br />
die uns eine rasche und genaue Auswer-<br />
tung unserer Versuche ermöglichen und<br />
die uns bereits zu einigen interessanten<br />
Ergebnissen geführt haben“, erzählen die<br />
beiden Projektanten. Konkret befassten<br />
sie sich gerade intensiv mit dem Abbauprozess<br />
von Kupfer mit Hilfe des Bakteriums<br />
Thiobazillus ferooxidans. Bei ihren<br />
Versuchen konnten sie bereits nachweisen,<br />
dass dieser Vorgang im Labor funktioniert.<br />
Genauer haben sie auch die Fähigkeiten<br />
des Hefepilzes Saccharomyces sp. getestet.<br />
Dieser hat die Fähigkeit verschiedene<br />
Schwermetalle aus Abwässern zu filtern.<br />
Diese Tatsache nutzten sie, um Abwässer<br />
zu reinigen.<br />
Ihre Arbeiten wurden mit einem Final-<br />
ticket zum Wettbewerb Jugend Innovativ<br />
belohnt. Sie erhielten dort in der Kategorie<br />
„Klimaschutz“ einen Anerkennungspreis<br />
in der Höhe von 500 Euro.<br />
Rene Hütter<br />
Christian Pickhardt<br />
Projekte<br />
87
Projekte<br />
88<br />
Alois Hofstätter<br />
Nenad Knezevic<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Drahtlose Energieübertragung mit der Tesla-Spule<br />
Nenad Knezevic, 4AFEL, hat einen Tesla-Transformator vor allem für Demonstrationszwecke<br />
angefertigt: Er kann damit über kleine Entfernungen Energie übertragen<br />
und Funkenstrecken bis zu 60 mm erzeugen.<br />
Mit der drahtlosen Übertragung von elektrischer<br />
Energie mit Hilfe des Tesla-Transformators<br />
hat sich Nenad Knezevic aus der<br />
4AFEL unter Betreuung von Alois Hofstätter<br />
beschäftigt. Er hat dafür die elektronische<br />
Schaltung zum Betrieb der Tesla-<br />
Spule gebaut. Im Gegensatz zu Tesla, der<br />
seinerzeit die hochfrequenten Schwingungen<br />
mithilfe einer Funkenstrecke erzeugt<br />
hat, baute Nenad eine Schwingstufe<br />
mit Transistoren, die die nötige Frequenz<br />
von 500 000 Schwingungen in der Sekunde<br />
erzeugt. Zum Vergleich: In der ersten<br />
Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurden<br />
auf diesen Frequenzen Radiosendungen<br />
ausgestrahlt. Mit dieser Schaltung ist es<br />
möglich, Spannungen von ca. 60 000 Volt<br />
zu erzeugen (Unsere Hochspannungsleitungen<br />
zu den Trafohäuschen sind mit 30<br />
000 Volt bespannt).<br />
„Am Anfang hab ich ganz schön viele Transistoren<br />
gebraucht, weil sie immer wieder<br />
kaputt wurden“, so Nenad, „aber Herr<br />
Hofstätter hat gemeint, das passt schon,<br />
wir müssen wissen, wo die Leistungsgrenzen<br />
liegen und da darf sowas schon passieren.“<br />
Seine Arbeit hat er dann gemeinsam mit<br />
Herrn Hofstätter bei der Langen Nacht der<br />
Forschung präsentiert und dabei viele interessierte<br />
Zuschauerinnen und Zuschauer<br />
gefunden. Es ist imposant, wenn man Funkenlängen<br />
von ca 6 cm ziehen kann oder<br />
wenn eine Leuchtstoffröhre auch ohne<br />
Stromanschluss einfach in der Hand zu<br />
leuchten beginnt. „Nenad hatte am Anfang<br />
des Projektes mächtig Respekt vor<br />
diesen hohen Spannungen“, erzählt Alois<br />
Hofstätter, „er wurde aber im Laufe seiner<br />
Arbeit immer mutiger, weil ich ihm vorführte,<br />
dass hochfrequente Spannungen<br />
dieser Art an der Außenhaut des Körpers<br />
abfließen und daher nicht tödlich sind“.<br />
Bei seiner Arbeit hat sich Nenad auch mit<br />
der Person Nikola Tesla auseinandergesetzt<br />
und hat herausgefunden, dass Teslas Eltern<br />
aus der Nähe des Heimatorts seiner Eltern<br />
stammen. Tesla, einer der wichtigsten Erfinder<br />
im Bereich der Elektrotechnik – er<br />
war unter anderem für den Nobelpreis nominiert<br />
– war einerseits ein genialer Techniker,<br />
andererseits ein Mensch, der sich<br />
nur schwer in die Gesellschaft einfügen<br />
konnte und der einsam und allein starb.<br />
Nenad, der bei seinem jetzigen Aufbau<br />
Transistoren verwendet hat, plant gerade<br />
selbst einen Tesla-Trafo mit Elektronenröhren<br />
herzustellen, „weil man höhere<br />
Spannungen erzeugen kann, und weil<br />
Röhren halt nicht so schnell kaputt gehen“.<br />
WL Hofstätter ist mit der geleisteten<br />
Arbeit sehr zufrieden und freut sich, dass<br />
bei der Langen Nacht der Forschung die<br />
Demonstration entsprechenden Anklang<br />
gefunden hat.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Sicherungen für den Swimmingpool<br />
Mit der Überwachung und der Sicherung von Swimmingpools haben sich Daniel<br />
Stegbuchner und Gerhard Niedl aus der 4AFET sehr intensiv beschäftigt. Sie erstellten<br />
ein Sicherungssystem, das sehr differenziert und effektiv reagiert.<br />
Immer wieder kommt es bei Swimmingpools<br />
zu gefährlichen Zwischenfällen.<br />
Kleinkinder, die die Gefahren nicht abschätzen<br />
können, fallen in den Pool und<br />
jedes Jahr sind dabei eine Reihe von Opfern<br />
zu beklagen. Abhilfe für dieses Problem<br />
kann das Poolsicherungssystem der<br />
beiden Fachschüler schaffen, das sie unter<br />
Betreuung von Christian Buttinger und<br />
Siegfried Horvath erstellt haben.<br />
Der Pool wird bei diesem Projekt einerseits<br />
mit Lichtschranken und andererseits<br />
durch einen Wellensensor überwacht. Das<br />
System besteht aus zwei Lichtschranken:<br />
Eine befindet sich in etwa 20 cm Höhe –<br />
sie ist so positioniert, dass ein Kind sie<br />
auch kriechend auslöst – und eine in einer<br />
Höhe, dass sie von einem Kind nicht mehr<br />
erreicht wird. Wenn nun nur die untere<br />
Lichtschranke ausgelöst wird, dann gibt es<br />
einen Voralarm in Form eines Blinklichtes<br />
oder eines Signalhorns. Gleichzeitig überprüft<br />
ein Wellensensor den Aufschlag auf<br />
der Wasseroberfläche. Dieser Sensor ist so<br />
eingestellt, dass kleine Wellen, wie sie<br />
etwa durch einen Ast oder durch einen<br />
Ball oder Ähnliches verursacht werden,<br />
den Voralarm beenden. Sind die Wellen allerdings<br />
größer, wird ein entsprechender<br />
Daueralarm ausgegeben. Jugendliche und<br />
Erwachsene lösen beide Lichtschranken<br />
aus, dadurch unterbleibt ein Alarm. Fehlalarme<br />
durch Insekten, Vögel oder andere<br />
kleine Gegenstände werden durch den<br />
Wellensensor verhindert. Natürlich ist es<br />
wichtig, dass die Sicherung dauernd aktiviert<br />
ist.<br />
„Ich bin mit der Arbeit der beiden Schüler<br />
sehr zufrieden. Sie haben die gesamte<br />
Anlage sauber realisiert und auch die aufwändige<br />
Programmierung der B&R-Steuerung<br />
einwandfrei durchgeführt“, berichtet<br />
Betreuer Christian Buttinger. „Mich freut<br />
es besonders, dass die beiden ihre Arbeit<br />
vollständig abgeschlossen haben und dass<br />
ihr System funktioniert. Sie haben in ihr<br />
Projekt sogar eine intelligente Temperaturüberwachung<br />
für den Pool integriert,<br />
die beim Absinken der Pooltemperatur<br />
entweder die Solaranlage oder die Heizung<br />
aktiviert und somit auch noch Energie<br />
sparen hilft“, erzählt Siegfried Horvath,<br />
der die beiden Schüler unterstützt hat.<br />
Daniel Stegbuchner<br />
Gerhard Niedl<br />
Projekte<br />
89
Projekte<br />
90<br />
Markus Hasenöhrl<br />
Holzleitner Dorian<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Fahrspaß ohne Abgas<br />
Markus Hasenöhrl und Dorian Holzleitner, beide 5AHELI, haben in ihrer Projektarbeit<br />
ein Elektro-Kart entwickelt. Dabei haben sie neben einem Batteriemanagementsystem<br />
auch eine Möglichkeit zur Energieerzeugung beim Bremsen gefunden.<br />
„Auf nahezu allen existierenden Kartbahnen<br />
fahren Fahrzeuge, die mit umweltverschmutzenden,<br />
wartungsbedürftigen<br />
Verbrennungsmotoren angetriebenen sind.<br />
Nach wie vor werden sie den Elektro-Karts<br />
vorgezogen. Die Gründe hierfür sind vielfältig,<br />
unter anderem werden hohe Investitionskosten,<br />
kurze Laufzeiten, hohes<br />
Gewicht, wenig Leistung sowie lange Akkuladezeiten<br />
genannt. „Das Ziel unseres<br />
Projektes war es, ein entsprechendes E-<br />
Kart zu entwickeln, das die Argumente der<br />
Gegner entkräftet“, erzählen die beiden<br />
Schüler, die das Projekt unter Betreuung<br />
von Robert Berger entwickelt haben.<br />
Die beiden Projektanten haben einen<br />
vollkommen eigenständigen Prototyp<br />
gebaut, der sich durch einen hocheffizienten<br />
Antrieb mit dazugehörigem Batteriemanagementsystem<br />
auszeichnet. Als<br />
Energiespeicher kamen neuartige Lithium-<br />
Eisen-Nanophosphat-Akkumulatoren zum<br />
Einsatz, die sich durch ihre besondere<br />
Zyklenfestigkeit und Schnellladefähigkeit<br />
optimal eignen. Ein besonderer Schwerpunkt<br />
des Projekts lag in der Umsetzung<br />
einer energieoptimalen schonenden Hochstromentladung,<br />
einer zeitminimalen und<br />
energiemaximalen Aufladung und einer<br />
benutzerfreundlichen Diagnose des Energiespeichers.<br />
Für dieses so genannte Bat-<br />
teriemanagementsystem wurde ein eigener<br />
Regelkreis entworfen, der Über- und Unterspannung<br />
jeder einzelnen Zelle zuverlässig<br />
verhindert und trotzdem eine hohe<br />
Performance bei Ladung und Entladung<br />
ermöglicht.<br />
Im Bereich der technischen Realisierung<br />
beschäftigten sich die beiden intensiv mit<br />
der Bremsenergierückgewinnung. Eingebaute<br />
Messvorrichtungen zeichnen Daten<br />
wie Strom, Spannung, Leistung, Temperatur,<br />
Weg, Geschwindigkeit und Beschleunigung<br />
im Millisekundenraster auf. Über ein<br />
Liquid Crystal Display werden dem Fahrer<br />
die relevanten Informationen angezeigt<br />
und gleichzeitig für spätere Auswertungen<br />
nicht flüchtig gespeichert. Die so gewonnenen<br />
Messreihen lassen detaillierte Rückschlüsse<br />
über die konsumierte und die<br />
beim Bremsen zurückgewonnene Energie<br />
zu und helfen, den Nutzen dieser Vorrichtung<br />
zu eruieren und zu optimieren.<br />
Das Endprodukt des Projektes ist ein selbst<br />
entwickeltes, vollständig elektrisch angetriebenes<br />
Kart, das sich dank seiner integrierten<br />
Bremsenergierückgewinnung sehr<br />
energieeffizient bewegen lässt und durch<br />
die optimierte Schnellladung in kurzer Zeit<br />
wieder fahrbereit ist.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Teststand für Kleinwindkraftanlagen<br />
Tobias Spitzwieser und Sebastian Winter, beide 5AHETE, haben einen Teststand<br />
für Kleinwindkraftanlagen gebaut und dabei auch entsprechende Tests für einen<br />
Savonius-Rotor einer Firma durchgeführt.<br />
„Mit Windenergie verbinden viele Leute<br />
riesige Windparks. Es gibt aber auch die<br />
Möglichkeit, mittels kleiner Windräder<br />
einiges an Energie zu gewinnen. Besonders<br />
interessant ist dabei der Savonius-<br />
Rotor. Der Vorteil dieses Typs liegt darin,<br />
dass bereits bei geringem Wind ein hohes<br />
Drehmoment erreicht wird. Wir wollten die<br />
Effizienz von verschiedenen Windrädern<br />
testen und haben dafür einen eigenen<br />
Messstand gebaut“, erzählen die beiden<br />
Maturanten.<br />
Konkret haben die beiden eine 2x4-Meter<br />
große Plattform erstellt, auf der sie einen<br />
leistungsstarken Radiallüfter (3,5<br />
KW) montiert haben. Der Lüfter wird von<br />
einem Frequenzumrichter angesteuert und<br />
kann so verschiedenste Windsituationen<br />
simulieren. Auf der Grundplatte können<br />
nun verschiedene Rotoren und auch die<br />
dazugehörigen Generatoren getestet werden.<br />
Mit Hilfe von Windkarten kann die<br />
Windsituation einer Gegend entsprechend<br />
nachgestellt werden. Konkret getestet<br />
haben sie den Savonius-Rotor der Firma<br />
Hausruck-Dach. Die beiden <strong>HTL</strong>-Schüler<br />
entwickelten auch einen kostengünstigen<br />
und effizienten Generator und sorgen mittels<br />
eines passenden Wechselrichters auch<br />
für die optimale Einspeisung der produzierten<br />
Energie ins Hausnetz.<br />
Thomas Gruber ist mit dem Projekt äußerst<br />
zufrieden. Ihm gefällt es sehr, dass der<br />
fertige Versuchsaufbau in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
auch als Laborübung Verwendung finden<br />
wird, sodass Schülerinnen und Schüler<br />
verschiedene Messungen durchführen und<br />
sich dabei intensiv mit alternativer Energieherstellung<br />
beschäftigen können. Er<br />
hofft, dass dadurch ein Interesse an alternativer<br />
Energie geweckt wird. Geplant<br />
ist auch, dass dieses Projekt von der <strong>HTL</strong><br />
<strong>Braunau</strong> bei Veranstaltungen wie dem Tag<br />
der Offenen Tür ausgestellt wird, um Schüler/innen<br />
auf die Bedeutung nachhaltiger<br />
und umweltfreundlicher Energieformen<br />
hinzuweisen und auf die Möglichkeiten<br />
der <strong>Abteilung</strong> für Elektrotechnik aufmerksam<br />
zu machen.<br />
Besonders erfreulich bei diesem Projekt<br />
ist auch die externe Unterstützung. Gerald<br />
Langreiter, der Chef der Firma Hausruck-<br />
Dach in Ampflwang, dessen Savonius-<br />
Rotor getestet wurde, hat 5000 Euro, die<br />
er aus der Innovationsförderung erhalten<br />
hat, für den Teststand zur Verfügung gestellt.<br />
Sebastian Winter<br />
Tobias Spitzwieser<br />
Projekte<br />
91
Stielblüten, Stillblüten, Stilblüten<br />
an ihrem Hals befindet sich ihr restlicher, eher schlanker Körper
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Cleaning Terminal<br />
Ein benutzerfreundliches Management-System zur Kontrolle der Reinigungs-<br />
zyklen von WC-Anlagen haben Christina Gratzl und Kevin Mürell, 5AHMEA, in<br />
Zusammenarbeit mit der Firma B&R erstellt.<br />
„Die Idee für dieses Projekt ist beim Besuch<br />
einer Autobahnraststätte, bei der<br />
eine schriftliche Aufzeichnung der Reinigungszeiten<br />
ausgehängt war, entstanden.<br />
Unsere Idee war es dann, dieses System<br />
auch für größere Anlagen zu nutzen, zu<br />
modernisieren und auch dem Arbeitgeber<br />
einen Überblick über die Arbeitszeiten zu<br />
ermöglichen. Erste Vorarbeiten habe ich<br />
dann bereits während meines Ferialpraktikums<br />
bei B&R im Sommer 2011 verwirklicht“,<br />
erzählt Christina Gratzl über die<br />
Entstehung des Projektes, das sie und ihr<br />
Projektpartner unter Betreuung von Heinrich<br />
Schlichtner und Albert Reichhartinger<br />
realisiert haben.<br />
Die Realisierung des Projekts erfolgte<br />
mit einem Power Panel 500 der Firma<br />
Bernecker&Rainer. Die Reinigungskraft<br />
meldet sich mittels eines personifizierten<br />
RFID-Chips am Terminal an. An diesem<br />
Terminal können auch verwendete Toilettenartikel<br />
wie Seife, Toilettenpapier und<br />
Papierhandtücher eingetragen werden.<br />
Zusätzlich ist es möglich, Werbung über<br />
die Bildschirme laufen zu lassen. Ein WC-<br />
Benutzer kann durch einfaches Berühren<br />
des Displays die letzten Reinigungszeiten<br />
einsehen, Nachrichten lesen, die Wettvorhersagen<br />
abrufen oder auch einen Eintrag<br />
ins Gästebuch tätigen. Zusätzlich können<br />
beliebig viele Terminals in das Netzwerk<br />
eingebunden werden.<br />
„Wir haben drei wesentliche Arbeitsteile<br />
bewältigt“, berichtet Kevin Mürell, „einerseits<br />
die RFID-Leseeinheit, dann den<br />
gesamten Programmcode und natürlich<br />
die entsprechende Visualisierung“. Entstanden<br />
ist jedenfalls ein System, das einige<br />
Arbeitsschritte im Reinigungsbereich<br />
wesentlich vereinfacht und das zusätzlich<br />
noch Möglichkeiten zur Werbung und Information<br />
bietet.<br />
Christina Gratzl<br />
Kevin Mürell<br />
Projekte<br />
93
People<br />
have<br />
Priority<br />
Vielfältige Produkte – vielfältige Persönlichkeiten.<br />
Als einer der weltweit führenden Dental-Hersteller<br />
konzentrieren wir uns vor allem auf eines: den<br />
Menschen und seine Anforderungen an unsere Produkte.<br />
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Entscheidungshilfe für erneuerbare Energieträger<br />
Mit der Frage, ob sich alternative Energieträger lohnen oder nicht, beschäftigt sich<br />
das Projekt von Christian Mayer und Michael Rinnerthaler, 5CHELI.<br />
Die beiden Maturanten haben eine vollautomatische<br />
Wetterstation entwickelt, die<br />
entsprechend Daten für eine Entscheidung<br />
bezüglich alternative Energieherstellung<br />
liefert.<br />
„SWES – Solar Powered Weather Evaluation<br />
System“, so nennen die beiden <strong>HTL</strong>-Maturanten<br />
ihr Maturaprojekt. Unter Betreuung<br />
von Franz Doblinger widmen sie sich<br />
der Frage, welche Form der erneuerbaren<br />
Energiegewinnung für welchen Standort<br />
optimal geeignet ist. Sie entwickeln dazu<br />
ein energieautarkes Gerät, das die Daten<br />
von unterschiedlichen Sensoren sammelt<br />
und speichert und – nach einer längeren<br />
Auswertezeit – auch ein aussagekräftiges<br />
Ergebnis bezüglich der Errichtung einer<br />
Anlage zur erneuerbaren Energiegewinnung<br />
liefert.<br />
„Unsere Station misst vollautomatisch<br />
Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit<br />
und Sonneneinstrahlung an<br />
einem bestimmten Standort. Die entsprechenden<br />
Messdaten werden aufgezeichnet<br />
und können dann mit Hilfe unserer Software<br />
benutzerfreundlich visualisiert werden“,<br />
berichtet Michael Rinnerthaler, der<br />
vor allem für den Softwarebereich der Anlage<br />
verantwortlich ist. Windmesser, Temperatur-<br />
und Luftfeuchtigkeitssensoren<br />
liefern die entsprechenden Daten. Ein Pyranometer,<br />
mit dem die eintreffende Globalstrahlung<br />
gemessen wird, ist integriert.<br />
Solarzellen mit dem entsprechenden Laderegler<br />
sichern die Energieversorgung und<br />
ein Bleiakku versorgt die Station, wenn<br />
nicht genügend Solarstrom verfügbar ist.<br />
Grundsätzlich ist auch ein Netzanschluss<br />
vorgesehen. Wenn diese Station entsprechend<br />
positioniert ist, dann liefert sie<br />
nach etwa zwei Jahren aussagekräftige<br />
Daten, um sich für den Bau einer alternativen<br />
Energieversorgung zu entscheiden,<br />
sind sich die beiden Maturanten einig.<br />
Dass ihre Software diese Daten auch entsprechend<br />
aufbereitet, versteht sich von<br />
selbst.<br />
Michael Rinnerthaler<br />
Christian Mayer<br />
Projekte<br />
95
Projekte<br />
96<br />
Michael Forster<br />
Maximilian Schiessl<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Sicherheit und Komfort für Motorradfreaks<br />
Zusammen mit der Entwicklungsabteilung von WP Suspension entwickelten<br />
Michael Forster und Maximilian Schiessl, 5AHETE, ein System, um die Dämpfung<br />
der Federgabel von Motorrädern automatisch der Fahrstrecke anzupassen.<br />
Ihre Entwicklung erhöht die Sicherheit<br />
und den Komfort sowohl von Motorrad-<br />
Rennsportlern als auch von privaten Motorradnutzern.<br />
Bei „GPS-Suspension“, so der Projekttitel,<br />
handelt es sich, vereinfacht ausgedrückt,<br />
um eine Vorrichtung, die die Dämpfung der<br />
Federgabel automatisch mittels GPS-Daten<br />
der Fahrstrecke anpasst. In einer ersten<br />
Phase haben die beiden Maturanten, die<br />
unter Betreuung von Johannes Fasching<br />
und Anton Deschberger standen, die Bauteile<br />
ausgewählt und sich danach intensiv<br />
mit der Programmierung eines Mikrocontrollers<br />
beschäftigt, der die entsprechende<br />
Steuerung übernimmt. Zwei Schrittmotoren<br />
regulieren nun die Dämpfung der<br />
Federgabel, wobei sie von einem entsprechend<br />
programmierten Mikrocontroller<br />
angesteuert werden, der die empfangenen<br />
GPS-Daten verarbeitet und umsetzt.<br />
„Wir haben, um die Federeinstellungen<br />
dem jeweiligen Streckenabschnitt anzupassen,<br />
ein Modul entwickelt, das bei einer<br />
ersten Testfahrt die GPS-Koordinaten<br />
der Strecke aufnimmt. Diese Daten werden<br />
auf einer SD-Karte gespeichert und<br />
können nach der Testfahrt auf einem PC<br />
oder Laptop ausgelesen werden. Der Fahrer<br />
kann sich dann die Strecke auf seinem<br />
Laptop ansehen und die Federung nach<br />
seinen Wünschen in diesem Visualisierungsprogramm<br />
anpassen. Er spielt diese<br />
von ihm vorgenommenen Änderungen<br />
auf die SD-Karte und steckt diese wieder<br />
in das Modul im Motorrad. Beim erneuten<br />
Befahren der Strecke vergleicht das Modul<br />
automatisch die gespeicherten und die<br />
neuen GPS-Koordinaten miteinander. Die<br />
Federung wird bei den vom Fahrer vorher<br />
markierten Punkten auf die von ihm angegebenen<br />
Werte umgestellt“, erklären die<br />
beiden Schüler.<br />
Die Entwicklung der Projektanten hat sicher<br />
für den Motorrad-Rennsport Bedeutung,<br />
weil hier eine automatische Umstellung<br />
der Dämpfung zur Sicherheit, aber<br />
auch zu höherer Wettbewerbsstärke beitragen<br />
wird. Im privaten Bereich ist das<br />
System vor allem bei einem Wechsel von<br />
Straße zu Offroad-Bereich von Bedeutung.<br />
In einer weiteren Ausbaustufe ist vorgesehen,<br />
dass über eine Homepage die Federgabeleinstellung<br />
für einzelne Motorrad-<br />
Touren heruntergeladen werden kann und<br />
so ein Beitrag hinsichtlich des Komforts<br />
aber auch der Sicherheit geleistet wird.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Stabile und innovative Technik für Nicaragua<br />
Julia Maurer und Rene Neuländner, 5BHMEA, arbeiteten in ihrem Projekt an<br />
einem intelligenten Gebäudemanagement für Nicaragua, das den Einsatz in den<br />
Tropen aushält und gleichzeitig zu Schulungszwecken verwendet werden kann.<br />
Ihr Projekt wird nach Abschluss im IPLS/<br />
León, der Partnerschule der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
in Nicaragua, installiert und eingesetzt.<br />
Seit Herbst 2011 arbeiteten die Schüler in<br />
und ihr Kollege unter Betreuung von Albert<br />
Schmeitzl und Albert Reichhartinger<br />
an der Umsetzung ihrer Projektidee. Mit<br />
Unterstützung der Firma B&R entstand<br />
ein System, bei dem Sensoren Daten über<br />
Umwelteinflüsse wie Lichteinfall, Temperatur,<br />
Regen liefern und Bewegungssensoren<br />
Hinweise auf Personen melden.<br />
Diese Daten werden dann mittels einer<br />
Steuerung, konkret handelt es sich um<br />
ein Bernecker&Rainer Power Panel mit<br />
5,7‘‘ Touchdisplay, verarbeitet, visualisiert<br />
und umgesetzt. Die notwendige Software<br />
wurde selbst geschrieben. Um unabhängig<br />
von der instabilen Stromversorgung vor<br />
Ort zu sein, wird das System über eine Solaranlage<br />
mit Energie versorgt.<br />
„Wir wollen, dass unser System die Klimaanlage<br />
je nach Witterungsbedingungen<br />
optimal steuert. Dabei haben wir die entsprechende<br />
Lüftung an kühleren Tagen<br />
genauso mit einbezogen wie die automatische<br />
Bedienung der Rollos. Bewegungs-<br />
und Rauchmelder erhöhen die Sicherheit<br />
im Raum, der dadurch auch entsprechend<br />
überwacht wird. Um zuverlässige Energieversorgung<br />
sicherzustellen, haben wir eine<br />
Solaranlage integriert. Natürlich ist unser<br />
System entsprechend den gewünschten<br />
Parametern einstellbar und werden die<br />
Abläufe auf unserer Steuerung auch visualisiert,“<br />
erzählen die beide Projektanten.<br />
Julia Maurer reist im Juli 2012 nach Nicaragua<br />
und baut dort das Projekt auf.<br />
Rene Neuländner<br />
Julia Maurer<br />
Projekte<br />
97
Begabtenförderung<br />
98<br />
Gerhard Waser<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Begabtenförderung Informatik im Zweig „Mobile Computing“<br />
Seit dem Schuljahr 2007/2008 wird an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> in den A-Jahrgängen<br />
der höheren <strong>Abteilung</strong> für Elektronik/Technische Informatik der schulautonome<br />
Ausbildungszweig „Mobile Computing“ angeboten.<br />
Dieser Bereich hat sich innerhalb der<br />
letzten Jahre zu einer technologischen<br />
Schlüsseldisziplin mit besten Berufsaussichten<br />
entwickelt. Ziel ist eine vertiefte<br />
Ausbildung im Bereich Softwareentwicklung/Telekommunikation<br />
sowohl für den<br />
Client/Serverbereich als auch für mobile<br />
Plattformen (Handys, Tablets). Die Resonanz<br />
ist sowohl bei den aktuellen Schülern<br />
als auch bei kommenden Schülern<br />
trotz allgemein sinkender Schülerzahlen<br />
ausgezeichnet, wie die aktuellen Anmeldezahlen<br />
für diesen Zweig beweisen.<br />
Bereits seit vielen Jahren wird speziell im<br />
4. Jahrgang des Zweiges „Mobile Compu-<br />
ting“ eine Begabtenförderung im Bereich<br />
Informatik für besonders interessierte<br />
Schüler angeboten. Im Rahmen dieser<br />
Begabtenförderung wird versucht, den<br />
Schülern ein Fachwissen zu vermitteln,<br />
welches gewöhnliche Fähigkeiten in dieser<br />
Alterskategorie bei weitem übersteigt und<br />
den Vergleich mit Unis bzw. FHs nicht zu<br />
scheuen braucht.<br />
Der Umfang dieser Förderung liegt im Bereich<br />
von zwei Wochenstunden, wobei man<br />
besonders hervorheben muss, dass die<br />
Schüler/innen ihre Freizeit dafür opfern.<br />
Problematisch ist dabei die große Anzahl<br />
an regulären Unterrichtsstunden, speziell
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
im vierten Jahrgang. Alleine daran kann<br />
man erkennen, dass das Interesse wahrlich<br />
groß sein muss, um diese Mühen auf sich<br />
zu nehmen.<br />
Mittlerweile fixer Bestandteil in diesem<br />
Ausbildungszweig ist weiters ein „Android-Workshop“<br />
von Prof. Dr. Krösche von<br />
der FH Hagenberg im 5. Jahrgang. Die<br />
Schüler konnten auch heuer wieder ihre<br />
Android-Kenntnisse sehr praxisorientiert<br />
vertiefen und genossen den sehr offenen<br />
und humorvollen Vortrag des Professors.<br />
An dieser Stelle nochmals ein großer Dank<br />
an die FH Hagenberg für diese Kooperation.<br />
Ein tolles Kompliment für den Ausbildungsschwerpunkt<br />
„Mobile Computing“<br />
erfuhr die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> bereits vor einiger<br />
Zeit im Rahmen eines Vortrags von Herrn<br />
Jakl, einem ehemaligen Assistenzprofessor<br />
an der FH Hagenberg im Studiengang „Mobile<br />
Computing“, der mittlerweile bei NO-<br />
KIA tätig ist. Nach Begutachtung einiger<br />
unserer Projekte in diesem Ausbildungszweig<br />
fielen spontan Sätze wie „In Hagenberg<br />
wird im Wesentlichen nichts anderes<br />
gemacht“ und „Viele der Studenten an der<br />
FH könnten diese Projekte nicht so einfach<br />
verwirklichen“.<br />
Die Teilnehmer an der Begabtenförderung<br />
in Informatik konnten im Zuge ihres technischen<br />
Maturaprojekts zahlreiche Preise<br />
bei nationalen und internationalen Wettbewerben<br />
im Bereich Informatik erringen.<br />
Dazu gratulieren wir sehr herzlich!<br />
Begabtenförderung<br />
Gerhard Waser<br />
99
Projekte<br />
100<br />
Fabian Wiedemaier<br />
Alexander Greinegger<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Nachschub für die Topfbefüllanlage<br />
Bereits im praktischen Einsatz befindet sich das Maturaprojekt von Alexander<br />
Greinegger und Fabian Wiedemaier, 5BHMEA. Ihr Projekt versorgt eine bestehende<br />
Topfbefüllanlage in einer Gärtnerei ausreichend und kontinuierlich mit Erde.<br />
„Wir haben eine sehr praktische Aufgabe<br />
für unsere Diplomarbeit gewählt“, erzählen<br />
die beiden Maturanten, da sie für eine<br />
große Gärtnerei, die bereits eine Topfbefüllanlage<br />
hatte, den Nachschub an Erde<br />
automatisierten. Es galt dabei eine Reihe<br />
von Voraussetzungen zu beachten. Die<br />
räumlichen Möglichkeiten waren sehr eingeschränkt,<br />
zusätzlich musste das stark<br />
schwankende Klima im Gewächshaus berücksichtigt<br />
werden.<br />
Konkret entschieden sich die beiden Maturanten,<br />
nach einigen Gesprächen und<br />
entsprechenden Planungen für den Bau<br />
eines robusten Stahlbehälters, der rund<br />
2,5 Kubikmeter Erde fasst (entspricht etwa<br />
1,5 Tonnen Gewicht). Dieser Behälter wurde<br />
aus verzinkten Blechen gebaut und<br />
hat einen schrägen Boden, an dem das<br />
Raumaustragungssystem der Firma Hargassner<br />
angebracht ist. Diese Vorrichtung ist<br />
mit einer Förderschnecke ausgestattet, die<br />
die Erde zu einem Förderband bringt, von<br />
wo sie dann in die Befüll-Maschine weitertransportiert<br />
wird. Dieses Förderband<br />
wurde ebenfalls konstruiert und gefertigt.<br />
Der benötigte Schaltschrank wurde selbst<br />
geplant und verdrahtet, steuerungstechnisch<br />
wurden Bauelemente der Firma B&R<br />
verwendet. Das selbst erstellte Programm<br />
hat einen automatischen und einen manuellen<br />
Betriebsmodus und koordiniert<br />
die entsprechenden Daten bzw. Fehlermeldungen.<br />
„Neben den technischen Hürden haben<br />
wir, da unser Projekt ja konkret eingesetzt<br />
wird, auch entsprechende Kostenkalkulationen<br />
anstellen müssen, was für<br />
uns schwierig und interessant zugleich<br />
war“, berichten die beiden Maturanten,<br />
die ihr Projekt unter Betreuung von Albert<br />
Schmeitzl und Gerhard Mayr absolviert haben.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Homepage für Stille-Nacht-Komponisten<br />
Für die Franz Xaver Gruber Gemeinschaft haben Kathrin Graf und Dominik Knoll<br />
eine Homepage erstellt, die sowohl für erwachsene Besucher/innen, als auch für<br />
Kinder einiges zu bieten hat.<br />
Im Rahmen der Landesausstellung 2012<br />
hat die Franz Xaver Gruber Gemeinschaft<br />
einen Friedensweg zu Ehren des Komponisten<br />
des weltbekannten Liedes „Stille<br />
Nacht, heilige Nacht“ geschaffen. Auf<br />
diesen neu angelegten Gruberweg, auf die<br />
Orgel-Kirche und auf den Friedensweg wird<br />
nun mit der Webseite www.gruberweg.at<br />
hingewiesen.<br />
„Wir haben, nach einer entsprechenden<br />
Konzeptionsphase und nach sehr interessanten<br />
Gesprächen mit unserem Projektbetreuer,<br />
Christian Hanl, die ganze Webseite<br />
mit Hilfe von TYPO3, einem Content<br />
Management System, erstellt“, erzählen<br />
Kathrin Graf und Dominik Knoll, die vor<br />
allem die Kundenkontakte als sehr interessant<br />
und lehrreich empfunden haben.<br />
Wichtig für das Projekt war auf jeden Fall<br />
auch die Vermittlung der Grundlagen im<br />
Bereich Design, Layout und Schriftverwendung<br />
durch den Projektbetreuer. Das<br />
ermöglichte es, dass im Jänner 2012 die<br />
Abnahme des Grunddesigns durch die Auftraggeber<br />
stattfinden konnte.<br />
Wird die Webseite geladen, erscheint ein<br />
kinderfreundliches Popup, das auf entspre-<br />
chende Seiten verweist. Der Blickfang der<br />
Startseite ist dann das große Headerbild<br />
mit den vier bunten Slidern, die „Ein Lied<br />
geht um die Welt“, „Das Franz Xaver Gruber<br />
Heimathaus“, „Der Franz Xaver Gruber<br />
Weg“ und „Die Kirche von Hochburg“ anzeigen,<br />
und zu den jeweiligen Seiten verlinken.<br />
Ein besonderes Highlight ist der<br />
Menüpunkt „Virtuelle Tour“.<br />
Besonderes Augenmerk wurde auf die<br />
Kinderfreundlichkeit der Seite gelegt. Einerseits<br />
gibt es eine Maussuche, die auf<br />
die überall auf der Webseite versteckten<br />
schmiedeeisernen Mäuse verweist, die<br />
die Kinder suchen sollen. Andererseits<br />
befinden sich auf den verschiedenen Unterseiten<br />
noch Mauselemente, bei denen<br />
vor allem auf die kindgerechten Inhalte<br />
geachtet wurde. Außerdem wird noch die<br />
Geschichte der „Kirchenmaus“ erzählt und<br />
sind Bilder zum Ausmalen sowie ein Spiel<br />
vorhanden.<br />
Die Homepage wurde am 27.4.2012 übergeben<br />
und erfreut sich regen Zuspruchs.<br />
Kathrin Graf<br />
Dominik Knoll<br />
Projekte<br />
101
Projekte<br />
102<br />
Lukas Göpperl<br />
Martina Grubmüller<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Biobutanol aus Algen – der alternative Treibstoff der Zukunft?<br />
Martina Grubmüller und Lukas Göpperl, 5CHELI, beschäftigten sich im Rahmen<br />
ihrer Diplomarbeit mit der Herstellung längerkettigen Alkohols, der zukünftig als<br />
Benzinersatz genutzt werden könnte.<br />
In manchen Ländern wird Ethanol („normaler<br />
Alkohol“) als Benzinersatz verwendet.<br />
Dieser Treibstoff hat aber den<br />
Nachteil, dass Ethanol nur die halbe<br />
Energiedichte von Benzin hat und ökologisch<br />
bedenklich ist, weil große Mengen<br />
an Rohrzucker, Mais oder anderen Lebensmitteln<br />
für die Produktion benötigt werden.<br />
Wenn Algen dazu gezüchtet werden<br />
Fett zu produzieren, kann man gänzlich<br />
andere Wege beschreiten. Algen haben<br />
einen höheren Sonnennutzungsgrad und<br />
werden in Bioreaktoren gezüchtet.<br />
Wir verwendeten die Alge Botrycoccus<br />
braunii zur Produktion. Um die Alge nützen<br />
zu können, haben wir sie am Anfang<br />
unseres Projektes kultiviert. Wir hatten<br />
bald genug Erfahrung und schafften bald<br />
die ersten Wachstumsfortschritte. Im zweiten<br />
Entwicklungsschritt arbeiteten wir an<br />
der Umwandlung des Fettes in Butanol.<br />
Dieser Umwandlungsschritt wird mithilfe<br />
des Weizmann-Prozesses in Verbindung<br />
mit Clostridium Acetobutylicum realisiert.<br />
Auch die für die Umwandlung des Fettes<br />
benötigten Bakterien wurden von uns mit-<br />
hilfe eines Kartoffel-Öl-Mediums gezüchtet.<br />
Es wurde eine Anlage entworfen um<br />
das Butanol in Reinform gewinnen zu können.<br />
Mithilfe des Gas-Stripping-Verfahrens<br />
wird das im Nährmedium gelöste Butanol<br />
nach der Umsetzung herausgedampft. Die<br />
Anlage konnten wir fertigstellen und wir<br />
konnten auch bereits die ersten Versuche<br />
starten, um nachzuweisen, dass unser<br />
Prinzip in Verbindung mit unserer selbstgebauten<br />
Anlage funktioniert.
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Absolventen<br />
105
Way to go<br />
106<br />
Karl Wimmer<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Gordon Moore – End of Moore? – More than Moore!<br />
Karl Wimmer, Absolvent der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>, über Forschung, Innovation, und<br />
Globalisierung.<br />
Gordon Moore,<br />
der Mitbegründer von Intel, machte im<br />
Jahr 1965 folgende Vorhersage: „Die Anzahl<br />
der Transistoren integriert in einem<br />
Chip wird sich ungefähr alle 24 Monate<br />
verdoppeln.“ Die Aufrechterhaltung dieser<br />
Wachstumsprognose, bekannt als „Moore’s<br />
Law“, ist nun schon seit über 40 Jahren<br />
der Ansporn für die Innovation in der<br />
Halbleiterelektronik, und die daraus resultierenden<br />
Produktmöglichkeiten sind der<br />
Wegbereiter des Fortschritts im Informationszeitalter.<br />
Für mich persönlich ist dieses Zitat eine<br />
Herausforderung, die Innovation voranzutreiben.<br />
Für uns als <strong>HTL</strong>-Ingenieure ist es<br />
ein Aufruf, diese exponentiell anwachsende<br />
Leistungsfähigkeit der Chips zu nutzen<br />
und uns über die endlosen Möglichkeiten<br />
zu definieren und zu verwirklichen.<br />
Ich war von 1976 bis 1981 an der <strong>HTL</strong><br />
<strong>Braunau</strong>, <strong>Abteilung</strong> Nachrichtentechnik<br />
und Elektronik. Es waren vor allem die<br />
Professoren an der <strong>HTL</strong> und die guten Er-<br />
fahrungen in der lokalen Elektronikindustrie,<br />
die die Begeisterung für das technisch<br />
Innovative in mir entfacht haben.<br />
Sie haben mich inspiriert, mein Wissen zu<br />
vertiefen und zu verbreitern. Schon in der<br />
dritten Klasse war es also klar für mich: Es<br />
geht weiter an die Technische Universität<br />
in Wien.<br />
Gegen Ende des Diplomstudiums der Industriellen<br />
Elektronik und Regelungstechnik<br />
kam ich 1987 mit dem Gebiet<br />
der Halbleiterphysik in engeren Kontakt.<br />
Ich konnte sehen, wo die physikalischen<br />
Grundgesetze vermeintliche Grenzen für<br />
die Miniaturisierung darstellten, und damit<br />
das Ende von „Moore’s Law“ für Mitte<br />
der 90er-Jahre vorhersagten.<br />
End of Moore?<br />
Der damals aufstrebende Professor auf diesem<br />
Gebiet, Siegfried Selberherr, erklärte<br />
mir: „Die vermeintlichen Grenzen sind nur<br />
Wissensbarrieren. Wir sind dazu da, das<br />
Wissen zu generieren, wie man die Barrieren<br />
umgeht, überwindet oder eliminiert.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Große Firmen finanzieren diese Forschung:<br />
Forschung macht Geld zu Wissen“. Sein<br />
Institut arbeitete eng mit vielen internationalen<br />
Universitäten zusammen und<br />
hatte ausgezeichnete Ressourcen aus der<br />
Forschungsförderung der internationalen<br />
Halbleiterindustrie (Digital Equipment,<br />
Intel, Motorola, National Semiconductors,<br />
Siemens, Sony, etc.). Das weckte natürlich<br />
mein Interesse, also weiter zum Doktoratsstudium<br />
und zur Dissertation an diesem<br />
Institut.<br />
Die Forschungsarbeiten im Rahmen der<br />
Dissertation brachten mich zu Siemens in<br />
München, Digital Equipment (jetzt Intel)<br />
in Hudson, Massachusetts und Motorola<br />
in Austin, Texas. Meine damalige Freundin<br />
und jetzige Frau, Sabine, war bei den<br />
mehrmonatigen Forschungsaustauschen in<br />
den USA mit Begeisterung dabei.<br />
Nach Dissertation, obligatorischem Militärdienst<br />
und Hochzeit gingen wir 1993<br />
nach Austin, Texas. Ich zu Motorola, und<br />
meine Frau, um an der University of Texas<br />
at Austin Wirtschaft zu studieren. Motorolas<br />
Forschungszentrum hatte Weltruf, und<br />
es wurde gerade um mehr als eine Milliarde<br />
US Dollar eine neue Anlage für Forschung<br />
und Chipproduktion auf 200mm Silizium-<br />
Wafer erbaut. So konnte ich an den fortgeschrittensten<br />
Technologien arbeiten, die<br />
für Chips in Apple-Computern, Mobiltelefonen<br />
von Motorola und Autos von allen<br />
namhaften Herstellern eingesetzt wurden.<br />
Innovation wurde groß geschrieben und<br />
vor allem der Schutz der Innovationen<br />
durch Patente – Innovation macht Wissen<br />
zu Geld, hieß es. Es ist bemerkenswert,<br />
dass Jahre später Motorola-Mobile gerade<br />
wegen seines reichen Patentportfolios von<br />
Google gekauft wurde. Um mein Scherflein<br />
beizutragen, reichte ich erste Patentanträge<br />
nach wenigen Monaten ein und bekam<br />
das erste US-Patent 1995 ausgestellt –<br />
eine bereichernde Erfahrung.<br />
Nach vier Jahren wurde ich Leiter einer<br />
kleinen Forschungsgruppe und konnte<br />
über die Jahre die TU Wien und zahlreiche<br />
österreichische Studenten mittels Forschungsaustausch<br />
fördern – unter ihnen<br />
auch einen ehemaliger <strong>HTL</strong>-Schüler, Rudolf<br />
Strasser.<br />
Im Jahre 2002 waren die neuesten Forschungs-<br />
und Produktionsanlagen für<br />
Halbleitertechnologie so teuer geworden,<br />
dass sich diese Investition für einzelne<br />
Firmen nicht mehr rentierte, mit einziger<br />
Ausnahme des inzwischen sehr großen<br />
Intel-Konzerns. So formte man Allianzen<br />
mit gleich gesinnten, aber nicht direkt<br />
konkurrierenden Firmen und baute dort,<br />
wo es steuerlich günstig war. Taiwan und<br />
Singapur waren im Gespräch, doch, Gott<br />
sei Dank, schlossen sich Motorola, Philips<br />
und ST Microelectronics zusammen, um<br />
in Frankreich drei Milliarden Euro in eine<br />
neue Anlage für die Forschung und Chip-<br />
Karl Wimmer<br />
Way to go<br />
107
Way to go<br />
108<br />
Karl Wimmer<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Produktion auf 300mm Silizium-Wafer zu<br />
investieren. Gewisse Vergünstigungen des<br />
französischen Staates und der Europäischen<br />
Union spielten dabei eine Rolle.<br />
Also ging es als „Expatriate“ nach Grenoble<br />
in den französischen Alpen.<br />
Für meine Familie war dies als begeisterte<br />
Skifahrer wie ein Traum, der Wirklichkeit<br />
wurde. Natürlich mussten viele Herausforderungen<br />
gemeistert werden: sich an eine<br />
neue Kultur anpassen, eine neue Sprache<br />
erlernen, sich einen neuen Freundeskreis<br />
aufbauen. Insbesondere für unsere inzwischen<br />
6-jährige Tochter Carolina war das<br />
französische Schulsystem zu Beginn ein<br />
Schock: sehr strikt (strikter als zu meiner<br />
Volksschulzeit), sehr lange Schultage,<br />
Schule am Samstag, und sie sprach noch<br />
kein Wort Französisch. Nach 4–5 Monaten<br />
legte sich alles: Sie sprach akzentfrei<br />
Französisch (comme une petite française),<br />
hatte neue Freunde, die die langen Tage<br />
leichter machten, und außerdem war alle<br />
sechs Wochen für zwei Wochen schulfrei,<br />
um etwas in der wunderbaren Umgebung<br />
zu unternehmen. Für mich als <strong>HTL</strong>er war<br />
Französisch natürlich ebenfalls ganz neu,<br />
aber mit viel Zeit- und Energieaufwand<br />
ließ sich auch dies meistern. Und es lohnte<br />
sich wirklich, alle und alles zu verstehen:<br />
Leute, Nachrichten, Filme, Kultur.<br />
In der Allianz leitete ich eine Forschungsgruppe,<br />
die in den fünf Jahren auf 18<br />
Wissenschaftler anwuchs: eine bunte<br />
Mischung aus den drei Firmen, vier Spezialgebieten<br />
(Physik, Materialwissenschaften,<br />
Elektrotechnik und Informatik)<br />
und 8 Nationalitäten. Über 30% Wissenschaftlerinnen<br />
in der Gruppe waren eine<br />
angenehme Abwechslung in der früher<br />
männerdominierten Technikwelt. Trotz anfänglicher<br />
Unterschiede in der Arbeitskultur,<br />
zum Beispiel der „liquide“ Zeitbegriff<br />
der Franzosen, Italiener und Spanier im<br />
Gegensatz zum „strikten und exakten“ Terminverständnis<br />
der Amerikaner, Deutschen<br />
und Niederländer, schweißte uns der tägliche<br />
persönliche Kontakt in anregenden<br />
technischen Debatten schnell zusammen.<br />
Seit 2007 bin ich zurück in Austin, Texas.<br />
Die Firma Motorola hat sich inzwischen<br />
aufgeteilt in 3 Teile: Motorola-Mobile (gehört<br />
zu Google), Motorola-Solutions und<br />
der Halbleiterkonzern Freescale, bei dem
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
ich bin. Ich leite in Freescales zentraler<br />
Forschung und Entwicklung den Bereich<br />
„Design Kits“ mit etwas über 70 Mitarbeitern.<br />
Diese Design Kits sind Softwaresysteme,<br />
die die komplexe technologische Information<br />
abstrahieren und für den Schaltungsentwurf<br />
der Chips notwendig sind. Jeder<br />
Chip, den Freescale anbietet, wird unter<br />
Einsatz dieser Softwaresysteme entwickelt:<br />
von einfachen Bewegungssensoren<br />
in Smartphones, über Chips, die in Ihrem<br />
nächsten Auto automatisiertes Einparken<br />
ermöglichen, bis zu den größten Netzwerkprozessoren<br />
mit heute 3 Milliarden<br />
Transistoren für die Verteilung von Internetdaten.<br />
Von allen weltweiten mobilen<br />
Telefonverbindungen gehen 70% durch<br />
einen dieser Chips.<br />
Meine Organisation ist, unter anderem aus<br />
Kostengründen, weltweit verteilt: In Moskau,<br />
Delhi und in Austin sind die größten<br />
Teams, weitere in Israel, Frankreich<br />
und über die USA verstreut. Diese Art der<br />
Globalisierung bringt ihre eigenen Herausforderungen:<br />
Geografische Separation<br />
verhindert, dass man von Angesicht zu Angesicht<br />
diskutieren kann, Zeitunterschiede<br />
bis zu 12 Stunden erschweren selbst die<br />
Planung von Videokonferenzen, starke Unterschiede<br />
in der Kommunikationskultur<br />
(die loyalen Russen mit ihrer erfrischend<br />
direkten Art im Gegensatz zu den sehr<br />
indirekten und höflichen Indern) können<br />
zu Missverständnissen führen, und nicht<br />
zuletzt verlangen Währungsschwankungen<br />
und Inflation budgetäres Fingerspitzengefühl.<br />
Dennoch ist die technische Begeisterung<br />
in den Teams ungebremst. Wieder einmal<br />
sagen die physikalischen Grundgesetze ein<br />
Ende für die Miniaturisierung vorher, und<br />
wieder ist dies die Herausforderung und<br />
der Ansporn zur Innovation.<br />
More than Moore!<br />
ist jetzt das optimistische Motto. Wenn<br />
die zweidimensionale Miniaturisierung von<br />
flachen Chips nicht mehr reicht, dann geht<br />
man in die dritte Dimension, man strebt<br />
nach neuen effizienteren Architekturen<br />
und nach besseren Systemlösungen.<br />
So hat mein Team in den letzten Jahren<br />
über 100 Patente für unsere Innovationen<br />
in den verschiedensten Bereichen eingereicht:<br />
von detaillierten Speziallösungen,<br />
die die Chips zuverlässiger machen für den<br />
Einsatz in der Automobilsicherheit und der<br />
Medizin, über Methoden für das „Crowdsourcing<br />
mit Smartphones“, bis zu intelligenten<br />
Chip-Lösungen für das „Smart-<br />
Home“, also das Energiemanagement in<br />
Haushalten.<br />
Mein eigener Werdegang ist begleitet von<br />
der Begeisterung für das Innovative, die<br />
während der Ausbildung in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
entfacht wurde. Besonders hat es<br />
mich erfreut unlängst zu sehen, dass es<br />
ein Schüler der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>, Lukas Bernhofer,<br />
mit seiner Erfindung im Bereich<br />
Energiemanagement in Haushalten bis<br />
zum Patentamt geschafft hat. Ein Beweis<br />
für die hervorragende Ausbildung an der<br />
<strong>HTL</strong> und für den Mut zur Innovation, der<br />
dort gefördert wird — Way to go, <strong>HTL</strong><br />
<strong>Braunau</strong>!<br />
Karl Wimmer<br />
Way to go<br />
109
Karriere<br />
110<br />
Bernhard Feichtenschlager<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Technik – Naturwissenschaft – und zurück<br />
Bernhard Feichtenschlager hat im Juni 2002 maturiert und berichtet von seiner<br />
interessanten Karriere.<br />
Als Absolvent der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>, <strong>Abteilung</strong><br />
Elektrotechnik, forsche ich nun als Chemiker,<br />
um neue Produkte für die Bauindustrie<br />
zu entwickeln. Man könnte sich jetzt fragen:<br />
Wie kommt man dazu? Warum überhaupt<br />
vorher Elektrotechnik-<strong>HTL</strong>, wenn<br />
man dann in der Bau-Branche landet?<br />
Die Gründe für meinen Werdegang haben<br />
sehr wohl mit meiner Schulzeit an der <strong>HTL</strong><br />
<strong>Braunau</strong> zu tun. Dass ich diesen Weg eingeschlagen<br />
habe, verdanke ich einer Erfahrung,<br />
die ich laufend bestätigt finde:<br />
Technik weckt das Interesse an Naturwissenschaft<br />
und umgekehrt.<br />
Auch das Umfeld der Elektrotechnik-<strong>Abteilung</strong><br />
mit Schwerpunkt auf Stromrichter<br />
und elektrische Maschinen, in dem<br />
ich mich befand, hat mein Interesse für<br />
Naturwissenschaft geweckt. Die Begeisterung<br />
ist, nüchtern betrachtet, überhaupt<br />
erstaunlich, da man ja als junger Mann in<br />
diesem Alter oft wenig für Schulinhalte<br />
übrig hat.<br />
Die <strong>HTL</strong> bot jedoch das passende Umfeld<br />
dazu. Einerseits waren dies Lehrer, die<br />
sensibel genug waren, um die Interessen<br />
der einzelnen Schüler zu erkennen und darauf<br />
einzugehen, andererseits war da die<br />
technisch-wissenschaftliche Grundausbildung,<br />
die man an der <strong>HTL</strong> mit auf den Weg<br />
bekommt. So begann ich in der Schule<br />
Chemiebücher zu lesen und machte beim<br />
schuleigenen Training für die Chemie-<br />
olympiade mit. Wenngleich nie ein Chemie-Wettbewerb<br />
zustande kam, hat es<br />
doch Spaß gemacht, und das war zu der<br />
Zeit das Allerwichtigste. Die entscheidenden<br />
Erlebnisse haben sicherlich in der<br />
Schule stattgefunden, sonst würde ich<br />
wahrscheinlich heute etwas ganz anderes
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
machen.<br />
So schrieb ich mich nach meinem Schulabschluss<br />
2002 und dem Bundesheer an der<br />
Technischen Universität Wien für das Studium<br />
der Technischen Chemie ein.<br />
Am schwierigsten war sicherlich die Anfangsphase<br />
des Studiums und an dieser<br />
Stelle konnte ich viel von meinem <strong>HTL</strong>-<br />
Wissen profitieren. Damit kommt man gut<br />
durch das Studium.<br />
So ging eigentlich alles sehr schnell im<br />
Grundstudium, und bald musste ich mich<br />
für eine Fachrichtung entscheiden. Als<br />
Spezialisierung wählte ich „Industrielle<br />
Synthese“ mit Schwerpunkten auf „Makromoleküle“<br />
und „Organometallchemie“. Das<br />
Studium schloss ich dann 2008 ab, blieb<br />
vorerst der Wissenschaft treu und schloss,<br />
ebenfalls an der TU Wien, ein Doktoratsstudium<br />
an.<br />
In den folgenden Jahren war ich Assistent<br />
am Institut für Materialchemie und fasste<br />
meine Doktorarbeit im Themenbereich<br />
„Organisch oberflächenmodifizierte anorganische<br />
Nanopartikel für Polymerkomposite“<br />
ab. Meine Arbeit leistet einen Beitrag<br />
zum Verständnis der Chemie an den<br />
Grenzflächen nanoskopischer Komponenten.<br />
Dieses Wissen soll helfen, in Zukunft<br />
Materialien mit neuen Eigenschaften, die<br />
zwischen den Eigenschaften der Ausgangsstoffe<br />
liegen, herstellen zu können. Es<br />
können z.B. dadurch Materialien hergestellt<br />
werden, die sich so einfach verarbeiten<br />
lassen wie Kunststoffe, mechanische<br />
Festigkeiten aufweisen vergleichbar mit<br />
Keramiken, aber optisch transparent sind,<br />
da Nanopartikel kleiner als die Wellenlänge<br />
des sichtbaren Lichts sind.<br />
Englisch war und ist sehr wichtig für mich,<br />
denn auch jetzt im Job ist Englisch nicht<br />
nur die Sprache, in der man Informationen<br />
vorfindet, sondern auch die Sprache, in<br />
der man in einem globalen Unternehmen<br />
hauptsächlich kommuniziert. Ein gewisses<br />
Maß an Offenheit nimmt man aus einem<br />
internationalen Umfeld mit. Diese Eigenschaft<br />
ist wichtig, da man in fast allen<br />
Berufen Umgang mit den verschiedensten<br />
Menschen hat.<br />
In diesen 3 Jahren der Forschungstätigkeit<br />
an der Universität begann ich fachlich bei<br />
der eher wissenschaftlichen Oberflächen-<br />
Karriere<br />
Bernhard Feichtenschlager<br />
111
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
chemie und endete aber bei Kunststofftechnik,<br />
als es darum ging Materialien aus<br />
meinen – eher akademischen – Systemen<br />
herzustellen. Gegen Ende meiner Doktorarbeit<br />
absolvierte ich noch einen Forschungsaufenthalt<br />
an der Saarland Universität in<br />
Saarbrücken (D), um dort intensiv die neuesten<br />
Ergebnisse auf meinem Fachgebiet<br />
auszutauschen, bevor ich 2011 in Wien<br />
promovierte.<br />
Seit Anfang 2012 bin ich in meinem ersten<br />
Job jenseits der universitären Laufbahn<br />
in der Forschung bei BASF Construction<br />
Chemicals GmbH in unserem Nachbarland<br />
Deutschland tätig. BASF ist der größte<br />
Chemie-Konzern weltweit mit Sitz in Ludwigshafen<br />
(D) und Standorten rund um<br />
den Globus. Die Größe und die globale<br />
Ausrichtung des Unternehmens eröffnen<br />
einem dabei sehr viele Möglichkeiten, mit<br />
Leuten auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten.<br />
Das ist einerseits persönlich<br />
interessant, aber andererseits auch eine<br />
hohe Triebkraft zum Ausleben der eigenen<br />
Kreativität. Aus der Schule habe ich dafür<br />
die nötige Philosophie mitgebracht: nicht<br />
nur zusehen und überlegen – anpacken<br />
und ausprobieren! Dies fällt umso leichter,<br />
je sicherer man das „Techniker-Denken“<br />
beherrscht.<br />
Nun lege ich im Job die Grundsteine für<br />
neue Produkte im Bau-Bereich. Beispiele<br />
dafür sind Industriefußböden oder Dichtstoffe,<br />
aber auch Betonzusatzmittel gehören<br />
zu meinem Gebiet. Deshalb lerne ich<br />
gerade sehr viel über Baustatik und Bautechnik.<br />
(Ich höre in letzter Zeit immer<br />
wieder Begriffe, die ich aus der Mechanikstunde<br />
bei Prof. Brady kenne).<br />
Die Reise ging für mich somit wieder Richtung<br />
Technik.<br />
Die ersten Erfahrungen in der Industrie<br />
haben mir jedoch auch gezeigt, dass<br />
eine gute Idee oder Problemlösung nur<br />
dann ein gutes Produkt wird, wenn sich<br />
ein Käufer findet. Ich denke, ich werde in<br />
den nächsten Jahren deshalb mehr über<br />
Betriebswirtschaft lernen als über Wissenschaften<br />
oder Technik – da wird es aber<br />
wahrscheinlich nicht bloß mir so gehen.<br />
Elektrotechnik, Chemie, Kunststofftechnologie,<br />
Bautechnik. Der Kreis zur Technik<br />
hat sich für mich vorerst wieder geschlossen.<br />
Wenn man bedenkt, dass diese<br />
Bewegungen in einer relativ kurzen Zeit<br />
stattgefunden haben, kann man sich vorstellen,<br />
dass noch viele verschiedene Aufgaben<br />
auf mich zukommen werden.<br />
Was bleibt, ist die Art zu denken, eine<br />
Sicht der Dinge und eine Verknüpfung von<br />
Erfahrungen, selbst wenn das meiste Fachwissen<br />
nicht mehr abrufbar ist. Es sind<br />
Dinge, die man scheinbar nebenbei lernt,<br />
die einen stark prägen und Einfluss haben<br />
auf z.B. Problemdenken, den Umgang mit<br />
anderen Menschen oder Englischkenntnisse.<br />
Diese Aspekte haben sich dann bei<br />
mir oft als Quintessenz eines bestimmten<br />
Lebensabschnitts herausgestellt.<br />
Egal was man anpackt – die Tätigkeit<br />
selbst soll einen motivieren – nicht jeden<br />
Tag, aber die meisten Tage. Viel von diesem<br />
Zusammenpassen von Interesse und<br />
Tätigkeit kann man (auch bereits in der<br />
Schule) selbst beeinflussen.<br />
Liebe Absolventin, lieber Absolvent: Alles<br />
Gute für deinen Weg nach der <strong>HTL</strong>!<br />
Viele Grüße,<br />
Bernhard Feichtenschlager<br />
Karriere<br />
Bernhard Feichtenschlager<br />
113
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MAG
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Vom Schüler zum Lehrer<br />
Vieles ist möglich nach der <strong>HTL</strong>, auch eine Karriere als Hauptschullehrer, wenn<br />
einem die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Spaß bereitet.<br />
Nachdem ich im Jahr 2004 die Matura an<br />
der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> gemacht hatte, absolvierte<br />
ich den Präsenzdienst bei der Militärmusik<br />
Salzburg. Danach stand ich vor<br />
der schwierigen Entscheidung: Sollte ich<br />
mich um eine Arbeitsstelle im Bereich der<br />
Technik bemühen oder gibt es eine Möglichkeit,<br />
dass mein größtes Hobby – die<br />
Musik – in meinem Berufsleben eine Rolle<br />
spielt? Ich entschied mich damals für<br />
Letzteres und stand somit vor der nächsten<br />
Frage: Pädagogische Akademie oder<br />
Universität Mozarteum? Ein Kollege der<br />
Militärmusik schwärmte mir vom Beruf des<br />
Hauptschullehrers vor, und ich entschied<br />
mich, die Aufnahmeprüfung zu absolvieren.<br />
Meine Präsenzzeit bei der Militärmusik<br />
dauerte allerdings bis Ende Dezember,<br />
trotzdem wurde es mir aufgrund meiner<br />
musikalischen Vorkenntnisse und der Matura<br />
an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> ermöglicht, nahtlos<br />
ins bereits laufende Semester an der<br />
PH Salzburg (damals PädAk) einzusteigen.<br />
Die Fächerkombination Mathematik, Musik,<br />
Geometrisch Zeichnen und Informatik<br />
zu belegen, war aus heutiger Sicht eine<br />
gute Entscheidung.<br />
Mathematik war für mich als <strong>HTL</strong>-Maturanten<br />
kein Problem und gehörte bald zu<br />
meinen Lieblingsfächern während des Studiums.<br />
Weniger gut erging es mir in Musik.<br />
Vor allem das Chorsingen war zu Beginn<br />
eine große Herausforderung. Meine Stärke,<br />
nämlich das Trompetenspiel, konnte ich<br />
nur bedingt nutzen. Die drei Jahre an der<br />
PädAk vergingen mit all den neuen Eindrücken,<br />
Bekanntschaften und Aufgaben<br />
dennoch wie im Flug.<br />
Danach begann der „Ernst des Lebens“, und<br />
ich musste eine Anstellung finden. Nachdem<br />
einige meiner älteren Kollegen schon<br />
2–3 Jahre Wartezeit hinter sich hatten,<br />
musste ich auf einen Wink des Himmels<br />
warten. Der kam auch tatsächlich! Der Abt<br />
der Privathauptschule Michaelbeuern, den<br />
ich von einem Praktikum kannte, rief mich<br />
an und bot mir eine Stelle als Erzieher im<br />
Internat an. Ich nutzte die Gelegenheit<br />
und nach einem halben Jahr als Erzieher<br />
konnte ich dort als Lehrer aufgenommen<br />
werden. Nach mittlerweile drei Jahren an<br />
der Schule bin ich nach wie vor glücklich<br />
in meinem Beruf und überzeugt, die für<br />
mich richtige Wahl getroffen zu haben. Ich<br />
kann den Lehrberuf allen, die gerne mit<br />
jungen Menschen zusammenarbeiten und<br />
bereit sind, sich zu engagieren, empfehlen.<br />
Was meine Schulwahl, nämlich die <strong>HTL</strong><br />
<strong>Braunau</strong>, betrifft, kann ich nur sagen: Obwohl<br />
ich mich dann für einen eher atypischen<br />
Beruf entschieden habe, würde<br />
ich meine Schullaufbahn wieder genauso<br />
treffen. Viele Dinge, die ich in der Schule<br />
gelernt habe, kann ich heute anwenden<br />
bzw. sind nach wie vor von Interesse für<br />
mich. Ich denke gerne an meine Schulzeit<br />
in der <strong>HTL</strong> zurück und bin froh, diese<br />
so entscheidende und einflussreiche Zeit<br />
meiner Entwicklung an dieser Schule verbracht<br />
zu haben.<br />
Josef Huber<br />
Karriere<br />
115
Stielblüten, Stillblüten, Stilblüten<br />
Buddy language (= body language)
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Einstieg in die Arbeitswelt<br />
Gerald Wageneder ist nach seinem <strong>HTL</strong>-Abschluss und dem Zivildienst direkt ins<br />
Arbeitsleben eingestiegen. Im Interview erzählt er, welche Gründe dafür ausschlaggebend<br />
waren und wie er im Rückblick die <strong>HTL</strong>-Ausbildung sieht.<br />
Jahresbericht: Was waren konkret deine<br />
Gründe, dass du dich entschlossen hast<br />
arbeiten zu gehen?<br />
Wageneder: Vor ca. einem Jahr stand ich<br />
vor einer großen Entscheidung: arbeiten<br />
oder studieren?<br />
Beide Möglichkeiten waren interessant<br />
und hatten Vor- und Nachteile und starten<br />
einen neuen Lebensabschnitt. Nach langer<br />
und reiflicher Überlegung habe ich mich<br />
schließlich dazu entschieden, arbeiten zu<br />
gehen, um endlich unabhängig zu werden<br />
und dem Lernen ein Ende zu bereiten.<br />
Jahresbericht: Wie ist es dir bei der Arbeitssuche<br />
ergangen?<br />
Wageneder: Konkret habe ich mich bei<br />
2 Firmen beworben, und ich wurde auch<br />
beide Male zu einem Bewerbungsgespräch<br />
eingeladen. Bei den 2 ausgeschriebenen<br />
Stellen handelte es sich jedoch um 2<br />
grundlegend verschiedene: eine Firma<br />
suchte einen Webdesigner/Webprogrammierer,<br />
die andere einen Systemspezialisten,<br />
wobei ein abwechslungsreiches<br />
Themengebiet, unter anderem Linux, auf<br />
mich wartete.<br />
Jahresbericht: Was waren die Gründe,<br />
dass du dich für deine jetzige Firma entschieden<br />
hast?<br />
Wageneder: Ich habe ich mich für B&R<br />
entschieden, weil sich das Angebot am<br />
interessantesten angehört hat. Bis jetzt<br />
habe ich meine Entscheidung keineswegs<br />
bereut.<br />
Ich war bereits beim B&R User Meeting,<br />
habe im Engineering Camp einen Vortrag<br />
gehalten und arbeite an weiteren hochinteressanten<br />
Projekten.<br />
Jahresbericht: Wie ist der Arbeitseinstieg<br />
verlaufen?<br />
Wageneder: Um mich möglichst schnell in<br />
meine zukünftige Tätigkeiten einarbeiten<br />
können, war ich zwei Monate im B&R Engineering<br />
Camp. In dieser Zeit wurde ich für<br />
verschiedene Bereiche geschult. Ich habe<br />
dort viel Neues gelernt. Nach der Ausbildung<br />
wurde ich gut und schnell in meine<br />
jetzige <strong>Abteilung</strong> integriert.<br />
Jahresbericht: Wie denkst du über die<br />
<strong>HTL</strong>-Ausbildung?<br />
Wageneder: Ich schätze die <strong>HTL</strong> sehr, die<br />
Jahre, die man dort verbringt, sind richtungsweisend<br />
für die Zukunft. Man lernt<br />
die wichtige Grundlagen in unterschiedlichen<br />
Bereichen.<br />
Es muss wohl jedem klar sein, dass es unmöglich<br />
ist, die <strong>HTL</strong> als fertiger Techniker<br />
zu verlassen, und das man noch viel Wissen<br />
benötigt.<br />
Die <strong>HTL</strong> ist aber nicht nur in technischer<br />
Hinsicht wichtig, sondern auch in menschlicher.<br />
In der <strong>HTL</strong>-Zeit wird man erwachsen,<br />
und es gibt viele Lehrer/innen, von<br />
denen man geprägt wird. Ich persönlich<br />
bin ihnen sehr dankbar, denn sie haben<br />
dazu beigetragen, mich zu dem Menschen<br />
zu machen, der ich heute bin.<br />
Gerald Wageneder<br />
Karriere<br />
117
Kann man als Ingenieur beim Wirkungsgrad<br />
einen Weltrekord aufstellen?<br />
Wolfgang Ludescher will es wissen.<br />
Egal, was Ihre Aufgabe ist: Hören Sie nicht auf, Fragen zu stellen.<br />
Denn das macht uns zu dem Unternehmen, das Antworten hat –<br />
auf die Herausforderungen von heute und von morgen.<br />
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Einstieg ins Elektrotechnikstudium<br />
Isabella Schmied, Maturajahrgang 2009 (Elektronik, schulautonomer Zweig Media<br />
Engineering), erzählt im Interview von ihrem Einstieg ins Elektrotechnikstudium.<br />
Jahresbericht: Was waren konkret deine<br />
Gründe, dass du dich entschlossen hast,<br />
studieren zu gehen?<br />
Schmied: Vor allem war es das Interesse,<br />
noch tiefer in die Materie einzusteigen. In<br />
der <strong>HTL</strong> bekommt man die Grundlagen und<br />
deren Anwendung gelehrt, jedoch fehlte<br />
mir oft das Verständnis für das „Warum“.<br />
Außerdem sprach ich mit vielen bereits<br />
Studierenden, die vom tollen Studentenleben<br />
in Wien und den verlockenden Jobaussichten<br />
schwärmten.<br />
Jahresbericht: Wie ist es dir bei der Auswahl<br />
des Studiums ergangen?<br />
Schmied: Durch die riesige Auswahl an<br />
UNIs und FHs ist es nicht gerade die leichteste<br />
Entscheidung, aber für mich war von<br />
Anfang an klar, dass ich ein technisches<br />
Studium wählen werde. Da ich den Zweig<br />
Elektronik in der <strong>HTL</strong> besuchte, informierte<br />
ich mich zuerst bei der Fachschaft<br />
Elektrotechnik. Daraufhin wurde ich mit<br />
Informationen und Tipps zum ET-Studium<br />
überhäuft, kurze Zeit später war dann klar,<br />
dass das MEIN Studium werden würde.<br />
Jahresbericht: Was waren letztlich die Gründe,<br />
dass du dich für Elektrotechnik entschieden<br />
hast?<br />
Schmied: Natürlich war es das Interesse<br />
daran, Hintergrundwissen auf den Gebieten<br />
zu bekommen, die wir bereits in der<br />
<strong>HTL</strong> gelernt haben. Aber als weiterer großer<br />
Grund lockte mich die Herausforderung,<br />
ein schwieriges Studium anzugehen.<br />
Jahresbericht: Wie ist der Studieneinstieg<br />
verlaufen?<br />
Schmied: Da ich mir die „Schauergeschichten<br />
über die Schwierigkeit“ zu Herzen<br />
nahm, bemühte ich mich sehr, gleich von<br />
Anfang an mitzulernen und alle Vorlesungen<br />
zu besuchen. Wegen meines großen<br />
Engagements vor allem in den ersten<br />
Monaten fiel mir der Studienanfang im<br />
Vergleich zu anderen wesentlich leichter.<br />
Außerdem konnte ich mir – da ich aus der<br />
<strong>HTL</strong> Vorkenntnisse besaß – einige Einführungsveranstaltungen<br />
ersparen und so<br />
diese Zeit nutzen, um Defizite in anderen<br />
Fächern auszugleichen.<br />
Jahresbericht: Wie denkst du über die <strong>HTL</strong>-<br />
Ausbildung?<br />
Schmied: Es gibt einige im ET-Studium,<br />
die von einer AHS oder HAK kommen, das<br />
Studium hervorragend meistern, aber eben<br />
keine Steckdose anschließen, geschweige<br />
denn ein Oszi bedienen können. Genau<br />
dies bietet einem die <strong>HTL</strong>-Ausbildung,<br />
nämlich eine gute technische Basis, mit<br />
der man sehr gut auf das Studium vorbereitet<br />
wird. Durch die verschiedensten<br />
Fachgebiete, die man in den fünf <strong>HTL</strong><br />
Jahren kennen lernt, ist es später auch<br />
leichter, sich für das passende Studium zu<br />
entscheiden!<br />
Beginn einer Karriere<br />
Isabella Schmied<br />
119
Embedded System?<br />
CAMPUS HAGENBERG<br />
Zugegeben, das ist kein<br />
“Embedded System”.<br />
Aber für Hightech-Innovationen<br />
braucht man Elektronik und Software.<br />
Und eine Top-Ausbildung in Hagenberg.<br />
Hardware-Software-Design (Bachelor)
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Menschen<br />
121<br />
121
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
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BHELI Media Engineering und Kommunikation<br />
CHELI Bionik<br />
DHELI Bionik<br />
AFEL Fachschule Elektronik<br />
<strong>Abteilung</strong>svorstand: Josef Wagner<br />
123
1AHELS<br />
2AHELS<br />
124<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
ARTNER Michael, BACHINGER Robert, BEINHUNDNER Alexander, BRIEWASSER Andreas, DOBLER Alexander,<br />
EDER Michael, EHRENGRUBER Oliver, FASCHANG Thomas, FURTNER Anna-Lena, GAISBERGER Patrick,<br />
GAMSJÄGER Lukas, GÖSSLER Peter, GUGGENBERGER Lukas, HUBER Peter, HURAB Kurt, KOGLER Michael,<br />
KÜHBERGER Tobias, LANDRICHINGER Florian, LAZARTE-HUIZA Josue-Elias, LEIMER Clemens, MIZELLI Julian<br />
Stefan, RADER Matthias, RAMBOUSEK Marcel, RANFTL Matthias, REISINGER Josef, SCHACHINGER Florian,<br />
SCHADNER Clemens, SCHASCHING Lukas, SCHILCHER Ulrich, SEIDL Marvin, SEIRINGER Xaver, STOCKHAMMER<br />
Michael, STÖGLEHNER Martin, TURCU Danut, ZIMMERMANN Daniel Harald<br />
Klassenvorstand: Monika Aichberger<br />
Klassenvorstand: Maximilian Mayr<br />
ASPODINGER Daniel, AVDIU Liridon, BICHL Markus, BRAUMANN Robin, BREINSTAMPF Thomas, BRUNNAUER<br />
Matthias Richard, BRUNNINGER Lukas, BUCHNER Dennis, DALLINGER Dominik Michael, DOMENIG Kevin,<br />
ENGETSBERGER Nico, KARER Christoph, KLUNE Clemens, KÖPFLE Sebastian, KRACUNOVIC Milos, MAYR Philipp,<br />
MITTERBAUER Mario, MÜHLBACHER Thomas, ORTNER Daniel, ROITHER Andreas Florian, SCHIESTL Philipp<br />
Johann, SCHLICHTING Michael, SCHMIDTNER Daniel, SEIFERT Christian, SPINDLER Michael, STEINBACHER<br />
Franz Xaver, TISCHLINGER Mario, UDJILOVIC Tamara, WANKE Christian, WEILGUNY Carl, WIDEGGER Michael,<br />
WIMMER Alexander
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
ALTMANN Manuel Georg, BRANKOVIC Boris, ESTERBAUER Leonhard Franz, ESTERER Maximilian, GEBETSHAMMER<br />
Stefan, HOBL Alexander Fabian, HOHENAUER Andreas Josef, JETZINGER Felix, MAIER Florian Josef,<br />
MESSERKLINGER Bernhard, MORITZ Michael, ÖHLBÖCK Thomas, OMEROVIC Demil, ORTNER Dominik, PAISCHER<br />
Fabian, REICHINGER Dominik, ROCKENSCHAUB Michael, SANTNER Gregor, SCHEINAST Markus, SEIDL Florian,<br />
SIXT Alexander Philipp, SPRITZENDORFER Dieter, VOGELSANG Robin, WEGENSCHIMMEL Jakob Ferdinand<br />
Klassenvorstand: Klassenvorstand:<br />
Christian Zöpfl<br />
Klassenvorstand: Sabine Klassenvorstand: Schwaiger<br />
ANGERMANN Jakob Paul, ASTEGGER Thomas, BÖGL Alexander, BÖHR Fabian, EBNER Michael, EDER Lisa,<br />
HINTERMAIR Stefanie, HOFBAUER Andreas, HOFBAUER Christian Isidor, HOFER Daniel, KOBLER Jürgen, KÖCHL<br />
Dominik, KOHLMAYER Patrick Florian, LEUTGEB Valentin, LINDNER Alexander, LOBMAIER Andreas, LUGMAYR<br />
Florian, MANOJLOVIC Kristina, OBERNDORFER Martin, PUCHMAYR Daniel, REISER Philipp, SCHMID Markus,<br />
SEVCIK Alexander, SPITZER Andreas, SPREITZER Tina, SPRINGER Benjamin-Johann, STRAUSS Alexander,<br />
ZECHMEISTER-REISCHAUER Maximilian Andreas<br />
3AHELI<br />
4AHELI<br />
125
1BHELS<br />
2BHELS<br />
126<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
AICHBERGER Andreas, AICHINGER Lea Stefanie, BAIER Markus, BRUNNER Melanie, BURGSTALLER Elias<br />
Samuel, EGGER Tanja, ERDNER Sebastian, ERTL David, FISCHER Melanie, FRIEDL Alexander Maximilian,<br />
GERNER Martina, GRADINARU Felix, HABETSWALLNER Josef, HALLER Michael, JÖC<strong>HTL</strong> Florian, KAUFMANN<br />
Florian, KRET Evelyn, KREUZER Daniel, LEONHARTSBERGER Simon, MAISLINGER-RUF Alexander, MITTERBAUER<br />
Christian, MÜHRINGER Nina, PAYR Nicole, POINTNER Simon Alois, POSS Alexander, SALZLECHNER Sven,<br />
SCHIESTL Kathrin, SCHNITZLBAUMER Jessica, SCHOBER Thomas, STANGL Florian, STILLWELL Wesley Andrew,<br />
SULA Julius, TRAJILOVIC Boris, WALTENBERGER Klara, WINKLER Michael Martin, WITTMANN Sabrina<br />
Klassenvorstand: Romana Fiala<br />
Klassenvorstand: Reinhard Pfoser<br />
AUER Jakob, BRANDSTÄTTER Patrick Günter, BRAUNSBERGER Lisa Maria, BUTTINGER Florian, DESCHBERGER<br />
Alexander Karl, EICHLBERGER Jana, FISECKER Jakob, GEIER Stephanie, GHAZARIAN Konstantin, GRÜNEIS<br />
Dominik, HATZL Maximilian Ewald, HINTERBERGER Michael, KALTENLEITNER Lukas, KASPER Stefanie,<br />
KIELEITHNER Stefan, KUBESCH Moritz Christian, MANN Tobias, MOSER Andreas, OBERMÜLLER Jan, POINTNER<br />
Bernhard, REDHAMMER Anja, SATTLER Tobias, SCHLÄGL Martina, SCHNEGLBERGER Martin, SEVCIK Sabrina<br />
Maria, SIEGESLEITNER Sebastian, SPITZER Eva-Maria, STRASSHOFER Lisa Christina, WEIXLBERGER Mario<br />
Helmut, ZACH Sophie Melanie, ZIEGLER Lukas
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
ALTENBUCHNER Daniela, BERER Lisa Martina, CALCAGNI Sabrina, GOTTFRIED Evelyn, HOLZNER Edith, HUBER<br />
David Michael, HUBER Stephanie, KNOBLECHNER Silvia, KUGLER Lukas, LIEDTKE Magnus, LOHNER Eva Maria,<br />
MAYR Benjamin Immanuel, MÜHRINGER Franz, NEUMAIER Julia Elisabeth, ORTNER Verena, PÖTTINGER Nadja,<br />
PROKOP Patricia, RESCHENHOFER Sebastian, SCHMIDTSEDER Stefan, SCHNEEBAUER David, SCHROTSHAMER<br />
Martin, SEIDL Miriam, STELZHAMMER Jonas, TRAJILOVIC Andrea, TREIBLMAIR Marco,<br />
WITZMANN Melanie Carmen<br />
Klassenvorstand: Hans Klassenvorstand: Silberhumer<br />
Klassenvorstand: Klassenvorstand: Ursula Muhr<br />
BERNBACHER Lisa Maria, BLAGOJEVIC Aleksandra, EDER Florian, ESLBAUER Verena, FINK Michael, FRAUSCHER<br />
Lukas Josef, HEBERTSHUBER Peter, HUBER Christian, HUBMANN Dominik, KREUZHUBER Nicole, KRONBIEGEL<br />
Björn Marten, KÜHLEITNER Lena Maria, MEIRINGER Christina Maria, MÜLLER Mathias, POINTNER Michael,<br />
PRIEWASSER Anna Christina, RASCHHOFER Claudia, REISCHENBÖCK Silvia, SCHAUFLER Gregor, SIGL Katrin<br />
Anna-Maria, SOMMERGRUBER Kathrin Elisabeth, SPERL Dominik, SPORRER Teresa Maria, STACHL Tobias,<br />
STEINMETZ Doris<br />
3BHELI<br />
4BHELI<br />
127
1CHELS<br />
2CHELS<br />
128<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
ABERER Jasmin, ACHRAINER Isabelle Maria, BINDER Bastian, BRUCKBAUER Simon, CHERNAVIN Vladislav,<br />
CVITAN Josip, DESTINGER Alina, DICKER Natalie, FELLSNER Marcel, FREISCHLAGER Laura Maria, FRÖHLICH<br />
Vanessa, GERNER Sebastian, HAGER Maria Magdalena, HÄUSLER Gabriel Peter, HÖCHSMANN Julia,<br />
HOFSTÄTTER Stefanie Sophie, HUBER Julia, JUNGBAUER Moritz, KAINHOFER Doris Anna, KERN Katrin Anna,<br />
KLEINBRUCKNER Christoph, KÜCHER Julia, LUGER Clemens, MRNIK Johanna, PACHERNIGG Anja, PLASSER<br />
Andreas, REICH Simon, REICHINGER Kerstin, SCHARINGER Lisa, SIHORSCH Gregor, SITTE Gabriel, STÖCKL<br />
Stefan, TISCHLINGER Manuela, WEINDL Simon, WINDHAGER Lisa , WINKLER Felix<br />
Klassenvorstand: Franz Doblinger<br />
Klassenvorstand: Brigitte Benischke<br />
AMSTLER Stephan, BERGER Matthias, BERGHAMMER Mathias, BILLINGER Florian, BLÜML Thomas Franz,<br />
DAXBERGER Andre, DENK Daniel, DOBLER Andreas, FUCHS Michaela, GRÜNWALD Simon, HAUCH Moritz,<br />
HOFBAUER Sonja, HUMMER Fabian, KARRER Sebastian, KLINGERSBERGER Markus, KÖLTRINGER-WINTER<br />
Patrick, KRENN Markus, MAYR Philipp, MITTERLEHNER Lisa Maria, ODUN Berivan, PATRIARCA Daniel,<br />
POINTHUBER Thomas, PÖLLNER Stefan, RANFTL Simon, RANSEDER Philipp, ROITHER Christian, SIEGL Johanna<br />
Katharina, SIMBÖCK David Wolfgang, SINEGGER Stefan, SIX Magdalena, SPORER Johannes, WASSERMAIR<br />
Peter, WEICHSELBAUMER Mark, WILHELM Andreas Michael, ZWEIMÜLLER Anna
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
AUMÜLLER Friedrich, BERGER Melanie, BRANDSTETTER Thomas, BRUNNER Marina, DENGLER Saskia, DENK<br />
David, EDER Sebastian Johannes, ERLINGER Pascal, FELLNER Martin, GACH Tobias, GREGOR Johannes Franz,<br />
GRÜNEIS Lukas, HIEBL Leon, HOCHRADL Sabrina, HOOG Tanja, INNEREBNER Isabella, MARKLER Lukas, MAYR<br />
Jenny, OSWALD Michael Johann, PLASSER Matthias Josef, RAMSAUER Katharina Sylvia, SALOMON Elisabeth,<br />
SCHLAGER Simon Christian, SCHMITZBERGER Stefan Georg, SCHRÖCKER Maximilian, SEIDL Sven Helmut,<br />
STERNBAUER Nikolaus Constantin, WALLMANNSBERGER Josef, WEISS Peter, WENGER Mario, WITTMEIER Julia<br />
Melanie, WÖRAN Vinzenz Ambros<br />
Klassenvorstand: Regina Klassenvorstand: Helmberger<br />
Klassenvorstand: Klassenvorstand: Walter Plank<br />
BARI Lisa, BIRIBAUER Sebastian, BIRNGRUBER Kevin Marcel, DANNINGER Denise, FUCHS Philipp Johannes<br />
Johann, HASIBEDER Daniel, HEBERTSHUBER Verena, KAINHOFER Lisa Maria, MERTELSEDER Alina,<br />
NIEDERREITER Nicole, SCHACHINGER Simon Christopher, SCHWARZ Daniela Teresa, STADLER Michael,<br />
STRASSER Franz, VOGGENBERGER Ulrich, VOGL Heinrich Nikolaus, WEILBUCHNER Bianca, WEINGARTNER<br />
Christopher Rene, WIMPLINGER Manuel, WINKLER Thomas Josef, WOHLFARTER Manuel, WURHOFER Matthias,<br />
ZAKLAMA Samuel<br />
3CHELI<br />
4CHELI<br />
129
4DHELI<br />
5AHELI<br />
130<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
DICKER Philipp, ENTHAMMER Ursula, FASCHING Matthias, HOLZAPFEL Katrin, KREILINGER Achim, KREMSER<br />
Thomas, KUGLER Wolfgang, MAIRLEITNER Dominik, MAYER Manfred, MÜHLBACHER Fabian, OBERNDORFER<br />
Paul Jakob, ÖHLBÖCK Bettina, PACHLER Lisa Manuela, PIXNER Katharina, PÖCHERSDORFER Peter,<br />
PROHAMMER Andreas, RANFTL Fabian, REKIC Erwin, RIEGLER Benedikt, SCHEIPEL Fabian, SCHMITZBERGER<br />
Philipp, SPEIGNER Merlin, SPINDLER Stefan, SPRANGER Maximilian, STERNBAUER Madlene, WEINBERGER<br />
Johannes, WIMMER Lukas, WOLFGRUBER Sebastian<br />
Klassenvorstand: Harald Geretschläger<br />
Klassenvorstand: Claudia Hennerbichler<br />
ANLAUF Christoph, BAUCHINGER Daniel Maximilian, BEHARIC Armin, BERNHOFER Lukas, BRUCKMOSER David,<br />
DAMBERGER Matthias, DARINGER Peter, FRAHAMMER Martin, GOTTFRIED Roman, HAIDENTHALER Patrick,<br />
HASENÖHRL Markus, HOFER Julian, HOLZLEITNER Dorian, KETTL Alexander, KIRNSTÖTTER Thomas, MAYR<br />
Stefan, PETERLECHNER Stefan, PLESSL Christian, RIEPLER Patrick Christian, ROSENHAMMER Kilian, SAMMER<br />
Michael, SANDRU David-Stefan, SCHÖPPL Martin, STÖLLINGER Georg Sebastian, SÜTZL Gerald, WIMMER<br />
Thomas, WOLF Tobias
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
AICHBERGER Johann, ALTENHUBER Markus, ARNOLD Jakob Wenzel Simon, DACHS Markus, ERLINGER Michael<br />
Matthias, FRAUSCHER Josef Michael, GRAF Kathrin Yvonne, HARANT Manuela, HAUSER Fabian, HÖGLINGER<br />
Dominic, HOLZAPFEL Andreas Johannes, KNOLL Dominik, KOBENCIC Paul Christian, KOLLER Simon,<br />
NEUWIRTH Alexander, SAFAROVIC Barbara, SAMHABER Stefan, SCHAUBEDER Jana Bianca, SCHMEITZL<br />
Christoph, SCHNAITL Julia Anna, SCHREMS Nikolaus, SCHRÖCKER Sarah, STOCKINGER Marco,<br />
STONIG Daniel Rene<br />
Klassenvorstand: Klassenvorstand:<br />
Erich Priewasser<br />
Klassenvorstand: Klassenvorstand:<br />
Erich Leutgöb<br />
AIGNER Fabian, AIGNER Johannes, ALLSTORFER Maximilian, BAMMER Daniel Jonas, BERMANNSCHLAGER<br />
Mathias, DALLINGER Alexander, DANNEBERG Philipp, FRAUSCHER Hannah, GÖPPERL Lukas, GRUBMÜLLER<br />
Martina, HACKL Lukas, HAIDER Maximilian, HAIDINGER Daniel, HASLINGER Patrick, HOFER Klemens Anton,<br />
HÜTTER Rene Pascal, MAIRINGER Philipp, MAYER Christian, MAYR Michael, MITTERBAUER Thomas, PEER<br />
Alexander, PICKHARDT Christian, PROHASKA Reinhold Helwin, RINNERTHALER Michael, SALABERGER Janine,<br />
SCHÖNAUER Karin, SILBERER Martin, WOLFGRUBER Markus, WURMSHUBER Michael, ZIBUSCHKA Katrin-Anna<br />
5BHELI<br />
5CHELI<br />
131
1AFEL<br />
2AFEL<br />
132<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
BUNJES Patrick Sönke, DAHL Fabian, EBNER Bianca, ERLINGER Leonie, FÜLLER Nico, FURTHNER David, HAAS<br />
Lukas, HOCHHUBER Tobias, HUBER Moritz Xaver, JASAREVIC Elvis, KAISER Karl Maria Ludwig,<br />
KAMMERER Daniel, KASIMOVIC Emir, LEITNER Tobias, LÖFFLER Florian, MAIER Thomas Philipp, MERDANIC<br />
Ibro, OBERSCHMID Alexander, OMAJ Behar, PERSCHL Mathias, PICHLER Dominik, RITTER Isabelle,<br />
SALKANOVIC Dino, SCHWAB Faisal, SENSENBERGER Georg, SPITZER Julian, STARLINGER Raphael, STREMITZER<br />
Johannes, VITZTHUM Alexander, WINTER Lukas<br />
Klassenvorstand: Kurt Hurab<br />
Klassenvorstand: Anton Hangler<br />
AKRAE Muhanad, ALEM Farid, BONTAS Sergiu, DACHS Christoph Thomas, DICKER Patrick Thomas, DICKER<br />
Roland, ENTHOFER Simon, FEICHTENSCHLAGER Sandra, FIROZIAN Ruzbeh, HAGGAG Josef, HAJIRIC Haris,<br />
HARWECK Dominik, HAUSLER Christian, HINTERLEITNER Christof, HINTERSEER Manuel, KAISER Christian<br />
Ferdinand, KUNIC Enis, LUCHICI Alexander Markus, MIRALEMOVIC Emina, MIRALEMOVIC Mahmut, MOSER<br />
Philipp Josef, NIKQI Florent, OMEROVIC Demsija, PREM Martin, SCHREMS Michael, SELVI Halis,<br />
SIEGETSLEITNER Felix, STARLINGER Daniel
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
ASCHENBRENNER Michael, BACHLEITNER Marcel, BERSCHL Markus Maximilian, EDER Patrick,<br />
FEICHTENSCHLAGER Hannes, FURTNER Lukas, FURTNER Philip, GRÜNWALD Dominik, HASENÖHRL Lukas Mario,<br />
KREIL Dominik, LANZENDORFER Raphael Leo, NEUDORFER Karl, NOWOHRADSKY Martin, PAVLOVIC Ognjen,<br />
PRIELHOFER Johannes, RASCHHOFER Florian, SCHWARZ Thomas Florian, WINTER Sebastian<br />
Klassenvorstand: Peter Klassenvorstand:<br />
Raffelsberger<br />
Klassenvorstand: Klassenvorstand:<br />
Alfred Kallinger<br />
ARMSTORFER Bernhard, BAUER Christoph, BERNEDER Ralf, FORSTER Lukas Maximilian, GASTAGER Roman,<br />
GRÜNBART Tobias, GUGGENBERGER Andreas, HUEZ Johannes, HUMMER Florian, KLEIN Michael, KNEZEVIC<br />
Nenad, LINECKER Fabian, MADL Michael, OMAJ Nehat, REITER Manuel Markus, RIEDER Johannes, ROSNER<br />
Lukas, RUSNAC Michael Gheorghe, SONNBERGER Raphael, SPINDLER Ludwig, STRANIG Christoph,<br />
STRASSHOFER Alexander<br />
3AFEL<br />
4AFEL<br />
133
Kunststoff- und Metallverarbeitungsges.m.b.H.<br />
www. promotech.at<br />
Hoher Automationsgrad verändert Berufsbilder für <strong>HTL</strong>-Absolventen<br />
Herr Ing. Probst, Sie sind seit mehr als elf<br />
Jahren für den Spritzguss-Spezialisten Promotech<br />
in Schalchen tätig. Was war für Sie<br />
entscheidend, dass Sie sich 2001 für das Unternehmen<br />
entschieden haben, welchen Ausbildungsweg<br />
bzw. welche Berufslau�ahn<br />
hatten Sie zu diesem Zeitpunkt bereits hinter<br />
sich, und wie muss man sich Ihr heutiges<br />
Tätigkeitsgebiet „Projektvertrieb“ bei Promotech<br />
vorstellen?<br />
Ich habe 1984 an der HTBLA Salzburg Fachbereich<br />
Maschinenbau maturiert. Rückblickend<br />
war es für mich sehr wichtig, nach der<br />
theoretisch wie praktisch sehr guten <strong>HTL</strong><br />
Ausbildung, in einem Werkzeugbau für<br />
Kunststo�-Spritzgusstechnik erste Erfahrungen<br />
zu sammeln, denn dadurch konnte<br />
ich dann relativ leicht in die Konstruktion für<br />
Kunststo�-Spritzgusswerkzeuge wechseln.<br />
Nach einem längeren Auslandsaufenthalt<br />
bekam ich Gelegenheit, in die Forschung<br />
und Entwicklung des AMAG-Konzerns einzutreten<br />
und erste Automotive-Lu� zu<br />
schnuppern. Die sich dann erö�nende Herausforderung,<br />
in einem jungen, stark wachsenden<br />
Unternehmen mitzuwirken, veranlasste<br />
mich schließlich 2001 zur Mitarbeit bei<br />
Promotech.<br />
Promotech hat sich seit seiner Gründung in<br />
der hart umkämp�en Automobilindustrie<br />
als Zulieferbetrieb für Steckverbinder einen<br />
sehr guten Namen erworben. Das Unternehmen<br />
ist heute ein wichtiger Partner für<br />
nahezu alle Tier-One-Supplier der Branche.<br />
Im Automotive-Markt, einem der größten<br />
Märkte weltweit, kommen ca. 78% der<br />
Wertschöpfung von den Lieferanten der<br />
Automobilhersteller – die Anforderungen<br />
an Lieferanten sind also sehr hoch. Meine<br />
persönliche Verantwortung bei Promotech<br />
besteht darin, gemeinsam mit unseren internationalen<br />
Kunden geplante Entwicklungen<br />
aufzugreifen und mit unseren<br />
Teams dann in unseren Bauteilen − mit den<br />
marktgerecht hohen Anforderungen an<br />
Produktsicherheit und Zuverlässigkeit −<br />
umzusetzen.<br />
In der Zeit Ihrer Tätigkeit für Promotech hat<br />
sich sowohl in der Produktionstechnik der<br />
Kunden – Stichwort Robotik – als auch im<br />
Automotive-Markt selbst viel verändert. Was<br />
sind die aus Ihrer Sicht einschneidendsten<br />
Veränderungen der letzten Jahre gewesen,<br />
und was bedeuten diese Veränderungen –<br />
zum Beispiel ganz aktuell − für das Unternehmen<br />
Promotech?<br />
Die Erschließung neuer Märkte mit neuen<br />
Produktionsstätten in lohngünstigeren Ländern<br />
− vor allem im Osten − hat die Automobilindustrie<br />
grundlegend verändert. Alle<br />
großen Hersteller starteten quasi über<br />
Nacht das Wettrennen auf<br />
China, Indien und Russland<br />
und gründeten dort Niederlassungen.<br />
Zumindest die Tier-<br />
One-Supplier, also unsere direkten<br />
Kunden, mussten<br />
diesem Trend folgen. Damit<br />
waren die bislang in Zentraleuropa<br />
gefertigten Bauteile mit<br />
hoher manueller Wertschöpfung<br />
plötzlich zu teuer geworden.<br />
Um weiterhin auf dem<br />
Weltmarkt zu bestehen, musste der Lohnanteil<br />
in den Produkten massiv gesenkt<br />
werden. Promotech erkannte dies früh und<br />
begann mit der Vollautomatisierung ganzer<br />
Produktlinien. Durch eine gezielte Auswahl<br />
an Partnerunternehmen, vor allem aber<br />
durch die Weiterentwicklung hauseigener<br />
Technologien durch unsere Verfahrenstechniker<br />
und deren Teams, konnten wir in<br />
den letzten Jahren eine stolze Anzahl an<br />
höchstmodernen Produktionslinien umsetzen<br />
und damit unsere Leistungsfähigkeit im<br />
Markt beweisen. Gleichzeitig ist es uns gelungen<br />
die Produktivität, Zuverlässigkeit<br />
und Qualität massiv zu verbessern. Und<br />
unsere Philosophie ist es, diesen Weg auch<br />
weiter zu gehen.<br />
<strong>HTL</strong>-Absolventen sind ja längst nicht mehr<br />
nur die reinen „Techniker“ oder „Praktiker“:<br />
Sehr viele fachlich hochanspruchsvolle Tätigkeiten<br />
haben sich in den letzten Jahren in<br />
LH Dr. Josef Pühringer mit Ing. Günter Benninger,<br />
Promotech-Geschäftsführer, im Rahmen der Verleihung des<br />
Goldenen Verdienstzeichens des Landes Oberösterreich im<br />
November 2011.<br />
Quelle: Land Oberösterreich<br />
produktionsbegleitenden Bereichen entwickelt.<br />
Was bedeuten die massiv gestiegenen<br />
Anforderungen im Bereich Normen, Spezi�kationen<br />
etc. − z.B. für die Ausbildung von<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?<br />
Das Ausbildungsprinzip der<br />
<strong>HTL</strong> ist meiner Ansicht nach<br />
eines der Besten im internationalen<br />
Vergleich. Durch den<br />
Mix an theoretischer und<br />
praxisorientierter Ausbildung<br />
bietet es Firmen die Möglichkeit,<br />
ein breites Spektrum in<br />
der gesamten Unternehmensstruktur<br />
mit <strong>HTL</strong>-Absolventen<br />
zu besetzen. Ganz klar sei<br />
hier hervorgehoben − die Fähigkeit analytisch<br />
an Problemlösungen heranzugehen,<br />
die jedem <strong>HTL</strong>-Schüler vermittelt wird!<br />
Das Berufsbild des <strong>HTL</strong>-Abgängers hat<br />
sich, zumindest in den Zulieferbetrieben<br />
der Automobilindustrie, stark geändert –<br />
und wird sich weiter ändern. Ging es vor ein<br />
paar Jahren noch um Aufgabenbereiche wie<br />
klassischer Entwickler, Konstrukteur oder<br />
Prozessplaner, so werden heute Elektroniker-<br />
und Mechatroniker-Fähigkeiten direkt<br />
an und um die Anlagen herum benötigt.<br />
Durch den hohen Automationsgrad werden<br />
<strong>HTL</strong>-Absolventen vermehrt auch für die<br />
Dokumentation der Abläufe, den Betrieb,<br />
die Instandsetzung und Instandhaltung gebraucht;<br />
sie bringen das dafür nötige breitgestreute<br />
Anwendungswissen über komplexe<br />
Programmabläufe und Verknüpfung<br />
unterschiedlicher Technologien mit − bei<br />
uns sind das z.B. der Kunststo�spritzguss<br />
mit Stanz- und Zuführtechnik, Sensorik,<br />
optischen und taktilen Prüfsystemen.<br />
Zu einem besonders wichtigen Bereich<br />
ist die Dokumentation sämtlicher Abläufe<br />
herangewachsen. Aufgrund der<br />
Null-Fehler Vorgabe und der weitreichenden<br />
Ha�ungsverantwortung, die die<br />
Automobilhersteller damit auf ihre Zulieferer<br />
übertragen haben, wurden in den<br />
letzten Jahren neue Tools eingeführt, die<br />
helfen, den hohen Anforderungen gerecht<br />
zu werden und das Risiko zu minimieren.<br />
Die Voraussetzung dafür sind<br />
aber wieder hochquali�zierte Techniker,<br />
die imstande sind, diese komplexen<br />
Tools auch anzuwenden.<br />
Ing. Johannes Probst<br />
HBLA Salzburg, Maturajahrgang 1984<br />
Projektvertrieb PROMOTECH Schalchen
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
<strong>Abteilung</strong> Elektrotechnik<br />
Ausbildungszweige<br />
AHETE Industrielle Elektronik<br />
AFET Fachschule Elektrotechnik<br />
<strong>Abteilung</strong>svorstand: Paul Dirnberger<br />
135
1AHETS<br />
2AHETE<br />
136<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
AUER Maximilian, BECKE Michael, BIEBL Dominik, BLEIER Niklas, BRÜNDL Michaela, BURGSTALLER Michael,<br />
DEWALD Martin, EHGARTNER Gustav, EIBELMAIER Florian, EMMINGER Michael, HEITZINGER Jasmin, HUBER<br />
Philipp, KRIEGSEISEN Fabian, LANDERDINGER Patrick, LEIDL Alexander, LENGAUER Alexander, LIEDTKE Paul,<br />
LINDLBAUER Florian, LIPOVEC Davor, MAIER Daniel, MEISRIMEL Adrian, PETERLECHNER Eva Maria,<br />
PROSSINGER Florian, RATZINGER Armin, REITER Michael, RETTENWANDER Tom, SCHALK Rene,<br />
SCHRATTENECKER Stefan, SCHUSTER Thomas, STOCKHAMMER Johannes, STREIF Bernhard Markus, URBAN<br />
Philipp, VOGELSANG Adrian, WEILBUCHNER Hannes<br />
Klassenvorstand: Roland Sageder<br />
Klassenvorstand: Anton Herrmann<br />
BEINHUNDNER Hannes, BRAMBAUER Wolfgang, BRANDL Mathias, ENGLJÄHRINGER Jakob Walter, ESTERBAUER<br />
Daniel Hermann, FELLNER Gabriel, GRILL Bernhard, GUBISCH David, HELLWAGNER Josef, HUBER Markus,<br />
HUBER Stefan, KALLIAUER Sebastian, KIRCHSTEIGER Anna, KRONBERGER Fabian, KÜCHER Gerhard,<br />
LEMBERGER Sebastian, LOIDL Thomas, LORENZER Christian, MAJANOVIC Aldin, MANOILA Patrick Emanuel,<br />
MAYRHOFER Gerald, PRIGHEL Fabian, SCHILCHER Ronald, SCHWAIGHOFER Gerhard, SCHWEIZER Daniel ,<br />
TIPPELT Andreas, WENGER Erik, WIMMER Florian, WIMMER Lukas, WITTMEIER Sebastian David, ZUGSBERGER<br />
Christine, ZWEIMÜLLER Armin
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
BAUMGARTNER Alexander, BERGHAMMER Miriam, BRANDL Christian, DOLL Mario, ESLBAUER Rainhard,<br />
FELDBAUER Jakob Andreas, FINK Christoph, FÜRBÖCK Bernhard, GASTEIGER Daniel, GRUBER Maximilian,<br />
KOBLER Mathias, KOBLER Michael, KORNTNER Konstantin, KRAUTGARTNER Tobias, KÜHLEITNER Christoph,<br />
MAIRHOFER Michael, MOSER Thomas Josef, NESTOLA Gian Luca, ÖSTERBAUER Thomas, PARZER Michael,<br />
PICHLER Oliver, PRAHER Fabian Andrea, PRIEWASSER Thomas Klaus, SCHMIDINGER Tobias, STANGL Julia,<br />
WASNER Fabian, WILLINGER Michael Johannes, ZUGEC Krunoslav<br />
Klassenvorstand: Klassenvorstand:<br />
Thomas Gruber<br />
Klassenvorstand: Klassenvorstand:<br />
Peter Hellauer<br />
ANSTADT Christian, BREITENTHALLER Michael, DICKER Daniel, FORSTMAYR Franz Josef, GEISBERGER Christian,<br />
GLEHR Gunther, HÖRACK Lukas, JOACHIMBAUER Florian, KASERER Simon, KIRSCH Thomas, KREUZHUBER<br />
Thomas Manuel, LEEB Sebastian, MADL Stefan, MAIR Christopher, NEUHOFER Josef, OMAJ Alit,<br />
PFANDLBAUER Hubert Friedrich Johann, PICKER Lukas, PUTSCHER Nadine, REICH Christopher, RESCHENHOFER<br />
Florian, SCHUSTER Florian Franz, SINZINGER Johannes, UNTERHUBER Daniel Max<br />
3AHETE<br />
4AHETE<br />
137
138<br />
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
BACHINGER Manuel Johann, BARTH Florian, BERGER Markus, BOTONJIC Amar, DOPPLER Marcel, FORSTER<br />
Michael, FRAUENSCHUH Andreas Daniel, GINZINGER Florian, HANSEL Benjamin, HIRNSBERGER Thomas,<br />
HOLZBAUER Christina, HOOG Stefan, MOSER Markus Franz, NEUWIRTH Christoph, NOBIS Jan, PREISHUBER<br />
Stefan, SCHIESSL Maximilian Alexander, SCHNEEBERGER Matthias, SCHULZ Michael, SPITZWIESER Tobias,<br />
STRASSER Dominik, WALLINGER Michael, WINKLMEIR Katja, WINTER Sebastian, ZAUNER Markus<br />
Stielblüten, Stillblüten, Stilblüten<br />
Klassenvorstand: Klassenvorstand:<br />
Paul Dirnberger<br />
Meine Kleidung ist eher stillvoll.<br />
Klassenvorstand:<br />
5AHETE<br />
139
1AFET<br />
2AFET<br />
140<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
ABERER Stefan, ALLISSAT Andreas, AZIMI Mohammed Najeem, BENEZEDER Andreas, BIRGMANN Martin, BÖGL<br />
Daniel, CHARARA Mahdi, ELLINGER Fabian, GERNER Lukas, GROSSFURTNER Julian, GURTNER Lena, HAMMER-<br />
SCHMIDT Philipp, HARING Matthias, HEINRICH Mathias, HINTERMAIER Johannes, HOLL Tobias, HUBAUER<br />
Bastian Josef, JOVANOVIC Devid, KLETZL Stefanie, KRAFT Barbara, KREILMOSER Christoph, LENGAUER Tobias,<br />
MAIER Maximilian Walter, MANOLACHE Andreas, MITTERMEIER Klaus, NEMETZ Marcel, OBERHOFER Tobias,<br />
PILIC Fabian, PRIEWASSER Hannes, REDINGER Johann, REINTHALLER Marcel Dominic, THALBAUER Lukas,<br />
WISER Florian<br />
Klassenvorstand: Hannes Kronberger<br />
Klassenvorstand: Christian Buttinger<br />
BERER Maximilian Georg, BRUNTHALER Phillip, FELLNER Michael Paul, GASSER Quirin, GRAF Florian,<br />
HOHENWARTER Mario, JÖC<strong>HTL</strong> Michael, KACZMARCZYK Philipp, KILIAN Robert, LINDER Julius, MESSNER<br />
Sylvia, NIKOLIC Stefan, PEMWIESER Dominik, PENNINGER Florian Johannes, RACHBAUER Florian, SACHS<br />
Markus, SPITZWIESER Patrick, WEILHARTNER David, WOLFGRUBER Andreas, ZOGSBERGER Simon
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
AICHBERGER Wolfgang, ALMBERGER Christian, BRENNINGER Johannes, DAMBERGER Stefan Peter, DARINGER<br />
Patrick, DUGANDZIC Sandro, ENGIN Alihan, FRICK Thomas, GLAS Thomas, GRGIC Josip, HABETSWALLNER<br />
Franz, HANFGARN Lennart, KIRCHBICHLER Robin, KRESTEL Laurenz, ORTMANN Bernhard, PUCHER Fabian,<br />
STEINSCHNEIDER Julian, SZEGEDI Tamas<br />
Klassenvorstand: Klassenvorstand: Albin Paster<br />
Klassenvorstand: Klassenvorstand: Leopold Past<br />
AUER Dominik, ENGL Michael, HOFMANN Manuel, KASINGER Gerhard, MAHMUTOVIC Armin, MAYR Daniel,<br />
NIEDL Gerhard Engelbert, NOBIS Lukas, OROZ Dejan, PERKLES Christoph, STEGBUCHNER Daniel, STEINER<br />
Lorenz, ZAGLER Sebastian<br />
3AFET<br />
4AFET<br />
141
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
<strong>Abteilung</strong> Mechatronik<br />
Ausbildungszweige<br />
AHMEA Automatisierungstechnik<br />
BHMEA Material Processing<br />
CHMEA Automatisierungstechnik<br />
<strong>Abteilung</strong>svorstand: Paul Dirnberger<br />
143
Hertwich Engineering GmbH, mit Sitz in <strong>Braunau</strong>, ist ein weltweit tätiges Unternehmen im<br />
Bereich Maschinen- und Anlagenbau für die Aluminiumindustrie. Als einziger<br />
Komplettanbieter auf dem Gebiet von Aluminium-Gießereiausrüstungen umfasst die<br />
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für Recycling von Aluminiumschrott, Gießmaschinen, Homogenisierungsanlagen,<br />
Ultraschallprüfanlagen sowie Säge- und Verpackungsanlagen.<br />
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Sprachen und C# auf Basis unserer Toolkits bei uns im Haus und nehmen die Anlage vor<br />
Ort beim Kunden in Betrieb. Weiters zählen die Schulung des Kundenpersonals und die<br />
Mithilfe bei der Erstellung der Enddokumentation zu Ihren Aufgaben.<br />
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Weinbergerstraße 6, 5280 <strong>Braunau</strong>, info@hertwich.com
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
AIGNER Michael, BAUMANN Stephan, BINDERBERGER Lorenz, FEICHTINGER Hannes, FISCHER Moritz,<br />
GATTERBAUER Rupert, GERSTNER Fabian, GÖPPERL Alexander, GSCHNEITNER Christian Michael, HAIRIC<br />
Marcel, HAUNREITER Fabio, HILLINGER Johannes, HOLZMANN Daniel, JOHNE Florian, KERN Benedikt,<br />
KRATOCHWILL Manuel, KRENN Lukas, MLEKUSCH Isabella, ORTMAYR Michael, ORTNER Lukas, PETEREDER<br />
Walter Michael, PICHLER Fabian, RAUCH Raphael, RENZL Raphael, SCHMIDHAMMER Lena, SCHUY Gerhard,<br />
SEEBACH Gabriel, WEINBERGER Patrick, WEIRATHMÜLLER Matthias, WILDMANN Philipp, WOLKERSDORFER<br />
Julian, ZEHETNER Markus<br />
Klassenvorstand: Bernd Klassenvorstand:<br />
Wiesenberger<br />
Klassenvorstand: Klassenvorstand:<br />
Johann Eisner<br />
BAPTIST Lisa, DABERNIG Bastian, DOPPLER Maximilian, EYSIN Kilian, FEICHTENSCHLAGER Lukas, FORSTEN-<br />
POINTNER Matthias, GRAF Norbert, HARWECK Stefan, HIRSCHL Philipp Maria, HOFSTÄTTER Lukas, KAINZ<br />
Markus, LANDRICHINGER Johannes Albert, LIPOVEC Boris, MAISLINGER Thomas, MEINGASSNER Andreas,<br />
NEUBERGER Johannes, OBERNDORFER Martin, PROPST Michael, RIEFELLNER Johannes, RIEZINGER Niklas,<br />
VORHAUER Markus, WIMMER Lukas, WINTERER Marcus<br />
1AHMEA<br />
2AHMEA<br />
145
3AHMEA<br />
4AHMEA<br />
146<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
AUER Thomas, BERRER Simon, BRUNNER Anja, DENK Alexandra, ERTL Stefan, FLADL Sebastian, GLONING<br />
Bianca, GÖLZNER Matthias, GRASL Thomas, HARGAßNER Manuel, HÖFLMEIER Christian, KAINZ Alexander,<br />
KIRCHTAG Mario, LEITNER Robert Manuel, LINDLBAUER Raphael, MEHMEDOVIC Emrah, PROBST Klaus Karl,<br />
REICHHARTINGER Tobias, SCHEINAST Daniel Markus, SCHINECKER Patrick, SCHMID Sebastian, SULJKANOVIC<br />
Ahmet, THALHAMMER Richard<br />
Klassenvorstand: Albert Schmeitzl<br />
Klassenvorstand: Eva Doblinger<br />
BARTH Lukas, BLESINGER Jonathan, EDER Christian, ENTHAMMER Josef, ERTL Daniel, FERSTERER Dominik,<br />
GEITENEDER Lorenz, GSCHWANDTNER Daniel, GURTNER Philipp, HAGGAG Hassan Mohsen, KRAUTGASSER<br />
Fabian Michael Constantin, KREISEDER Reinhard, LINDLBAUER Xaver, MAHMUTOVIC Nihad, MAYER Christoph,<br />
OBERHUMER Moritz Stefan, PFAFFINGER Verena Maria, REICHHARTINGER Kevin Michael, REINTHALER Daniel,<br />
RITTBERGER Andreas Alexander, SCHARINGER Christian Johann, SCHICKTANZ Philipp Rudolf, SCHLENKHOFER<br />
Thomas, SEILINGER Jakob, WIMMER Reinhard, WURMSDOBLER Josef Christoph, WURMSHUBER Florian Franz
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
BAISCHER Lukas, BLÜML Simon, BRAUNSBERGER Tobias, FEICHTENSCHLAGER Max, GALLAUER Tobias, GRATZL<br />
Christina, HELLSTERN Michael, JEC<strong>HTL</strong> Clemens, LOIDL Michael, MAIER Daniel, MAKOVICKA Bernhard,<br />
MENGHIN Patrick, MÜRELL Kevin, PERSCHL Tobias, RESCHENHOFER Andreas, SCHOBER Christian,<br />
SCHREINER Leonhard Lukas, SELLMAIER Marie-Theres, SPECKNER Simon, STOCKINGER Matthias, STÖLLINGER<br />
Josef, WALZINGER Lukas<br />
Klassenvorstand: Walter Klassenvorstand: Rodenheber<br />
Klassenvorstand: Hubert Klassenvorstand: Häuslmann<br />
ADLMANINGER Julia, BRÜCKL Andreas, FOSETEDER Martin, GRAIGER Daniel, GRILL Felix Gerald, GRUBINGER<br />
Markus, JETZINGER Bastian, KERSCHBAUMER Harald, KNOLL Sebastian, LEITNER Dominik, LOIDL Florian,<br />
MAIER Florian, MARL Manuel Sebastian, MOSER Lukas Hermann, MURAUER Stephanie, ORTMAYR Dominik,<br />
PICHLER Christoph Georg, PICHLER Robert, RAUCHENZAUNER Xaver Franz, REITER Philip Michael, SCHINAGL<br />
Nadine, SCHÖBER Philip Jan, SCHWARZ Lea Katharina, SCHWARZENLANDER Christoph, SPITZER Bernhard,<br />
STANDHARTINGER Stefan, TERZIC Luka, ZOGSBERGER Gabriel<br />
5AHMEA<br />
2CHMEA<br />
147
1BHMEA<br />
2BHMEA<br />
148<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
ALTENBUCHNER Manuel Christian, BARTH Thomas, BARTINGER Johannes Michael, BAUMGARTNER Werner,<br />
BECH Christian, BERER Christoph, BOGENHUBER Severin Bernhard, BURGSTALLER Nico Pascal, BURNDORFER<br />
Sebastian, ERDNER Dominik, FREIBURGHAUS Jonathan, FUTSCHIK Jonathan, GALLUSEDER Julian,<br />
GAUZANOVIC Milos, GÖRG Thomas, HAIDENTHALER Thomas, HELLENBROICH Marlene, HINTERBERGER Martin,<br />
HÜTTER Markus, KALTNER Leon, KESKIC Paul, KREUZMAYR Martin Gottfried Josef, LECHNER-KOLNBERGER<br />
Julian, LINECKER Samuel Kristoffer, LUGER Jonathan, MARKLER Luca Michael, MOSER Christian, PICHLER<br />
Julian Ronald, PRIEWASSER Robert, SCHÖTTLE Mathias, TSCHANN Emanuel, VEVERCA Lukas, WEIGL Alexander<br />
Klassenvorstand: Heinz Leitner<br />
Klassenvorstand: Rudolf Draxler<br />
BACCILI Marco, BERRER Viktoria Maria, BUTTINGER Sebastian, DIAB Alaà, DIVOS Michael, ERTL Mona, FINK<br />
Tobias, FORTHUBER Jakob Lorenz, HANAK Sebastian, KOLLER Florian, MAISLINGER Manuel, MEINDL Anna,<br />
MITTERBAUER Gabriel Franz, NAGL Elisabeth, POMMER Christoph, PRIEWASSER Marcel, PRIEWASSER Philipp<br />
Stefan, PROSSER Felician Tobias, RIEGLER Elias, SCHMITZBERGER Stefan, VOGL Simon,<br />
VON LÖHNEYSEN Matthias, ZWEIMÜLLER Mario
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
AUER Bernhard, BITTERMANN Matthias, DICKER Philipp, HOHENAUER Norbert Anton, HOLZINGER Stefan,<br />
HUBAUER Michael, JUNG Stefan Josef, LEIMER Erwin, MAAK Thomas, MURAUER Andreas, ORTNER Patrick,<br />
PREISHUBER Christoph, SCHARMÜLLER Simone, SCHIESSL Fabian Karl, SCHMIDLECHNER Bernhard, SCHNEIDER<br />
Tassilo, SCHORNSTEINER Stefan, SCHRATTENECKER Markus, SIGL Dominik, SIGL Philipp, SOMMERAUER Michael<br />
Elias, UNTNER Stefan, VITZTUM Florian, WIDMOSER Alexander<br />
Klassenvorstand: Klassenvorstand:<br />
Irene Schiefer<br />
Klassenvorstand: Heinrich Klassenvorstand: Schlichtner<br />
AUSSERHUBER Lukas, BAUER Thomas, BENNINGER Thomas, BINDER Florian, BRAIT Simon Maria, BRUMBAUER<br />
Florian, DIERMAYR Fabian, EBERL Jan, GÄRNER Florian, HAIDENTHALER Alexander, HUBER Daniel, HUBER<br />
Philipp, LECHNER Philipp Walter, MAIRHOFER Sabrina, MÜHLBACHER Florian Matthias, PIERINGER David,<br />
PRIEWASSER Markus Robert, RAMBÖCK Agnes, RAMSAUER Josef Rupert, SCHARINGER Manuel, SCHAUER<br />
Thomas Gottfried, SCHMELZLE Julian, SCHRATTENECKER-FRAUSCHER David, STADELBAUER Wilhelm,<br />
WINTER Clemens Johannes<br />
3BHMEA<br />
4BHMEA<br />
149
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In Europa ist Sony DADC der größte Dienstleistungspartner der Software- und Unterhaltungsindustrie.<br />
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
ADAM Toni, BERGHAMMER Simon, BISCHOF Werner Klaus, FACKLER Kurt, GREINEGGER Alexander, HARTWAG-<br />
NER Sebastian, HEINRICH Daniel Hannes, HOLZNER Andreas, KLEINPÖTZL Stefan, KNEIßL Rainer, KNOLL<br />
Patrick, MARSCHALL Lukas, MATZKA Michael, MAURER Julia Maria, MOSER Valentin, NEULÄNDNER Rene,<br />
SCHOBER Manuel, SEIDL Philipp Bernhard, STRASSER Martin, WEBER Bastian, WIEDEMAIER Fabian,<br />
WINTER Tobias<br />
Stielblüten, Stillblüten, Stilblüten<br />
Klassenvorstand: Walter Klassenvorstand:<br />
Schacherbauer<br />
Klassenvorstand:<br />
the beast scene (= the best scene)<br />
the arm people (= the poor people)<br />
the purest people (= the poorest people)<br />
5BHMEA<br />
151
ABERER Jasmin, 1CHELS,**<br />
ACHRAINER Isabelle M., 1CHELS,*<br />
ADAM Toni, 5BHMEA,*<br />
ADLMANINGER Julia, 2CHMEA,*<br />
AICHBERGER Johann, 5BHELI,**++<br />
AIGNER Fabian, 5CHELI,*++<br />
AIGNER Michael, 1AHMEA,**<br />
ALLSTORFER Maximilian, 5CHELI,*+<br />
ALTENBUCHNER Daniela, 3BHELI,*<br />
ALTENHUBER Markus, 5BHELI,+<br />
ANLAUF Christoph, 5AHELI,*++<br />
ARTNER Michael, 1AHELS,**<br />
ASPODINGER Daniel, 2AHELS,**<br />
AUER Jakob, 2BHELS,**<br />
AVDIU Liridon, 2AHELS,*<br />
AZIMI Mohammed N., 1AFET,**<br />
BACHINGER Manuel J., 5AHETE,**++<br />
BACHINGER Robert, 1AHELS,*<br />
BAIER Markus, 1BHELS,**<br />
BAISCHER Lukas, 5AHMEA,*++<br />
BAMMER Daniel J., 5CHELI,+<br />
BAUER Christoph, 4AFEL,+<br />
BAUER Thomas, 4BHMEA,*<br />
BAUMANN Stephan, 1AHMEA,**<br />
BENNINGER Thomas, 4BHMEA,**<br />
BERGER Melanie, 3CHELI,*<br />
BERGHAMMER Simon, 5BHMEA,*+<br />
BERMANNSCHLAGER Mathias, 5CHELI,*<br />
BERNHOFER Lukas, 5AHELI,**++<br />
BERRER Simon, 3AHMEA,*<br />
BERSCHL Markus M., 3AFEL,*<br />
BLÜML Simon, 5AHMEA,*<br />
BRAMBAUER Wolfgang, 2AHETE,*<br />
BRANDSTÄTTER Patrick G., 2BHELS,**<br />
BRAUNSBERGER Lisa M., 2BHELS,**<br />
BREINSTAMPF Thomas, 2AHELS,**<br />
BREITENTHALLER Michael, 4AHETE,**<br />
BRENNINGER Johannes, 3AFET,**<br />
BRUNNER Marina, 3CHELI,*<br />
BRUNNER Melanie, 1BHELS,*<br />
BRUNNINGER Lukas, 2AHELS,*<br />
BURGSTALLER Elias S., 1BHELS,**<br />
BUTTINGER Florian, 2BHELS,*<br />
CALCAGNI Sabrina, 3BHELI,*<br />
DACHS Christoph T., 2AFEL,*<br />
DALLINGER Alexander, 5CHELI,**+<br />
DAMBERGER Matthias, 5AHELI,+<br />
DANNEBERG Philipp, 5CHELI,+<br />
DARINGER Patrick, 3AFET,*<br />
152<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Ausgezeichnete Schüler/innen der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
Diese Liste zeigt in alphabetischer Reihenfolge jene Schüler/innen, die das aktuelle Schuljahr mit<br />
einem guten (*) oder ausgezeichneten (**) Erfolg und/oder zusätzlich die Matura bzw.<br />
Abschlussprüfung mit gutem Erfolg (+) oder mit Auszeichnung (++) abgeschlossen haben.<br />
DARINGER Peter, 5AHELI,**++<br />
DENK Alexandra, 3AHMEA,*<br />
DICKER Roland, 2AFEL,**<br />
DIERMAYR Fabian, 4BHMEA,**<br />
DOBLER Alexander, 1AHELS,**<br />
DOBLER Andreas, 2CHELS,**<br />
ENGETSBERGER Nico, 2AHELS,*<br />
ENGLJÄHRINGER Jakob W., 2AHETE,*<br />
ERLINGER Leonie, 1AFEL,**<br />
ERLINGER Michael M., 5BHELI,+<br />
ERTL Stefan, 3AHMEA,**<br />
ESLBAUER Rainhard, 3AHETE,*<br />
ESLBAUER Verena, 4BHELI,*<br />
ESTERBAUER Daniel H., 2AHETE,**<br />
FASCHANG Thomas, 1AHELS,**<br />
FASCHING Matthias, 4DHELI,**<br />
FEICHTENSCHLAGER Max, 5AHMEA,+<br />
FEICHTINGER Hannes, 1AHMEA,**<br />
FIROZIAN Ruzbeh, 2AFEL,*<br />
FISCHER Moritz, 1AHMEA,*<br />
FORSTER Michael, 5AHETE,*+<br />
FORSTMAYR Franz J., 4AHETE,**<br />
FRAHAMMER Martin, 5AHELI,**<br />
FRAUENSCHUH Andreas D., 5AHETE,*+<br />
FRAUSCHER Hannah, 5CHELI,++<br />
FRAUSCHER Josef M., 5BHELI,+<br />
FREIBURGHAUS Jonathan, 1BHMEA,*<br />
FUCHS Philipp J., 4CHELI,*<br />
GAMSJÄGER Lukas, 1AHELS,*<br />
GATTERBAUER Rupert, 1AHMEA,*<br />
GERNER Sebastian, 1CHELS,**<br />
GLEHR Gunther, 4AHETE,**<br />
GÖPPERL Alexander, 1AHMEA,**<br />
GÖPPERL Lukas, 5CHELI,**+<br />
GÖSSLER Peter, 1AHELS,*<br />
GRATZL Christina, 5AHMEA,**++<br />
GREINEGGER Alexander, 5BHMEA,**++<br />
GRILL Bernhard, 2AHETE,*<br />
GRILL Felix G., 2CHMEA,*<br />
GRUBINGER Markus, 2CHMEA,**<br />
GRUBMÜLLER Martina, 5CHELI,*+<br />
GRÜNEIS Dominik, 2BHELS,**<br />
GRÜNEIS Lukas, 3CHELI,*<br />
GRÜNWALD Dominik, 3AFEL,*<br />
GSCHNEITNER Christian M., 1AHMEA,**<br />
GSCHWANDTNER Daniel, 4AHMEA,**<br />
GUGGENBERGER Lukas, 1AHELS,**<br />
HACKL Lukas, 5CHELI,**++<br />
HAGER Maria M., 1CHELS,*<br />
HAIDENTHALER Alexander, 4BHMEA,**<br />
HAIDENTHALER Thomas, 1BHMEA,**<br />
HAIDER Maximilian, 5CHELI,**++<br />
HAJIRIC Haris, 2AFEL,*<br />
HARWECK Dominik, 2AFEL,**<br />
HARWECK Stefan, 2AHMEA,*<br />
HASENÖHRL Lukas M., 3AFEL,*<br />
HASENÖHRL Markus, 5AHELI,**++<br />
HASIBEDER Daniel, 4CHELI,**<br />
HASLINGER Patrick, 5CHELI,*+<br />
HAUCH Moritz, 2CHELS,**<br />
HAUSER Fabian, 5BHELI,**<br />
HÄUSLER Gabriel P., 1CHELS,**<br />
HEINRICH Daniel H., 5BHMEA,**++<br />
HEITZINGER Jasmin, 1AHETS,*<br />
HINTERBERGER Michael, 2BHELS,*<br />
HINTERMAIR Stefanie, 4AHELI,*<br />
HÖCHSMANN Julia, 1CHELS,**<br />
HOFBAUER Sonja, 2CHELS,*<br />
HOFER Daniel, 4AHELI,*<br />
HOFER Julian, 5AHELI,**++<br />
HÖFLMEIER Christian, 3AHMEA,**<br />
HOFSTÄTTER Stefanie S., 1CHELS,*<br />
HOLZAPFEL Andreas J., 5BHELI,+<br />
HOLZNER Andreas, 5BHMEA,**++<br />
HOLZNER Edith, 3BHELI,**<br />
HUBER David M., 3BHELI,**<br />
HUBER Julia, 1CHELS,*<br />
HUBER Markus, 2AHETE,**<br />
HUBER Stephanie, 3BHELI,**<br />
HUMMER Fabian, 2CHELS,**<br />
HURAB Kurt, 1AHELS,**<br />
HÜTTER Rene P., 5CHELI,*<br />
INNEREBNER Isabella, 3CHELI,**<br />
JEC<strong>HTL</strong> Clemens, 5AHMEA,**++<br />
JETZINGER Bastian, 2CHMEA,*<br />
JOHNE Florian, 1AHMEA,*<br />
KAINHOFER Doris A., 1CHELS,*<br />
KERN Benedikt, 1AHMEA,*<br />
KETTL Alexander, 5AHELI,+<br />
KIELEITHNER Stefan, 2BHELS,**<br />
KIRCHSTEIGER Anna, 2AHETE,*<br />
KIRCHTAG Mario, 3AHMEA,*<br />
KIRSCH Thomas, 4AHETE,**<br />
KNOLL Dominik, 5BHELI,*+<br />
KNOLL Sebastian, 2CHMEA,**<br />
KRAFT Barbara, 1AFET,*<br />
KRAUTGASSER Fabian M., 4AHMEA,**<br />
KREUZHUBER Nicole, 4BHELI,**
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Ausgezeichnete Schüler/innen der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
Diese Liste zeigt in alphabetischer Reihenfolge jene Schüler/innen, die das aktuelle Schuljahr mit<br />
einem guten (*) oder ausgezeichneten (**) Erfolg und/oder zusätzlich die Matura bzw.<br />
Abschlussprüfung mit gutem Erfolg (+) oder mit Auszeichnung (++) abgeschlossen haben.<br />
KÜHBERGER Tobias, 1AHELS,*<br />
LANDRICHINGER Florian, 1AHELS,*<br />
LAZARTE-HUIZA Josue-Elias, 1AHELS,**<br />
LEONHARTSBERGER Simon, 1BHELS,*<br />
LIEDTKE Magnus, 3BHELI,*<br />
LIEDTKE Paul, 1AHETS,*<br />
LINDER Julius, 2AFET,*<br />
LINDLBAUER Xaver, 4AHMEA,*<br />
LINDNER Alexander, 4AHELI,*<br />
LOIDL Florian, 2CHMEA,**<br />
MAHMUTOVIC Armin, 4AFET,++<br />
MAIER Florian J., 3AHELI,*<br />
MAIER Florian, 2CHMEA,*<br />
MAIRINGER Philipp, 5CHELI,*+<br />
MAISLINGER Thomas, 2AHMEA,**<br />
MAKOVICKA Bernhard, 5AHMEA,+<br />
MAURER Julia M., 5BHMEA,**++<br />
MAYER Christian, 5CHELI,**++<br />
MAYRHOFER Gerald, 2AHETE,*<br />
MEINGASSNER Andreas, 2AHMEA,**<br />
MEIRINGER Christina M., 4BHELI,**<br />
MENGHIN Patrick, 5AHMEA,+<br />
MERTELSEDER Alina, 4CHELI,**<br />
MORITZ Michael, 3AHELI,**<br />
MOSER Markus F., 5AHETE,**++<br />
MOSER Valentin, 5BHMEA,**++<br />
MRNIK Johanna, 1CHELS,*<br />
NEUMAIER Julia E., 3BHELI,**<br />
NEUWIRTH Alexander, 5BHELI,+<br />
NIEDERREITER Nicole, 4CHELI,**<br />
NIEDL Gerhard E., 4AFET,+<br />
NOBIS Jan, 5AHETE,*+<br />
NOWOHRADSKY Martin, 3AFEL,*<br />
OBERMÜLLER Jan, 2BHELS,*<br />
OBERNDORFER Martin, 4AHELI,**<br />
OROZ Dejan, 4AFET,*++<br />
PARZER Michael, 3AHETE,*<br />
PAYR Nicole, 1BHELS,**<br />
PICHLER Julian R., 1BHMEA,**<br />
PICKHARDT Christian, 5CHELI,**+<br />
PLESSL Christian, 5AHELI,*+<br />
POINTNER Bernhard, 2BHELS,**<br />
POINTNER Michael, 4BHELI,**<br />
POINTNER Simon A., 1BHELS,*<br />
PÖLLNER Stefan, 2CHELS,*<br />
POSS Alexander, 1BHELS,*<br />
PRIEWASSER Anna C., 4BHELI,*<br />
PRIEWASSER Hannes, 1AFET,*<br />
PRIEWASSER Markus R., 4BHMEA,*<br />
PRIEWASSER Philipp S., 2BHMEA,*<br />
PRIEWASSER Robert, 1BHMEA,*<br />
PROBST Klaus K., 3AHMEA,*<br />
PROHAMMER Andreas, 4DHELI,*<br />
PROSSER Felician T., 2BHMEA,**<br />
PUCHMAYR Daniel, 4AHELI,*<br />
PUTSCHER Nadine, 4AHETE,**<br />
RADER Matthias, 1AHELS,**<br />
RANFTL Fabian, 4DHELI,*<br />
RANFTL Matthias, 1AHELS,*<br />
RASCHHOFER Claudia, 4BHELI,**<br />
REICH Simon, 1CHELS,*<br />
REICHINGER Dominik, 3AHELI,*<br />
REICHINGER Kerstin, 1CHELS,**<br />
REISCHENBÖCK Silvia, 4BHELI,*<br />
REITER Michael, 1AHETS,**<br />
REITER Philip M., 2CHMEA,**<br />
RESCHENHOFER Andreas, 5AHMEA,+<br />
RIEDER Johannes, 4AFEL,+<br />
RIEFELLNER Johannes, 2AHMEA,*<br />
RIEGLER Benedikt, 4DHELI,*<br />
RIEGLER Elias, 2BHMEA,**<br />
RIEPLER Patrick C., 5AHELI,*+<br />
RIEZINGER Niklas, 2AHMEA,**<br />
RITTBERGER Andreas A., 4AHMEA,*<br />
ROCKENSCHAUB Michael, 3AHELI,**<br />
SAFAROVIC Barbara, 5BHELI,**++<br />
SALOMON Elisabeth, 3CHELI,**<br />
SAMHABER Stefan, 5BHELI,**++<br />
SANDRU David-Stefan, 5AHELI,**++<br />
SCHADNER Clemens, 1AHELS,*<br />
SCHARINGER Lisa, 1CHELS,**<br />
SCHARINGER Manuel, 4BHMEA,*<br />
SCHASCHING Lukas, 1AHELS,**<br />
SCHAUBEDER Jana B., 5BHELI,**++<br />
SCHAUER Thomas G., 4BHMEA,*<br />
SCHEINAST Daniel M., 3AHMEA,*<br />
SCHEINAST Markus, 3AHELI,*<br />
SCHEIPEL Fabian, 4DHELI,*<br />
SCHICKTANZ Philipp R., 4AHMEA,**<br />
SCHIESSL Maximilian A., 5AHETE,*<br />
SCHIESTL Kathrin, 1BHELS,*<br />
SCHMID Sebastian, 3AHMEA,**<br />
SCHMIDHAMMER Lena, 1AHMEA,**<br />
SCHMIDINGER Tobias, 3AHETE,*<br />
SCHNEEBAUER David, 3BHELI,*<br />
SCHNEGLBERGER Martin, 2BHELS,*<br />
SCHNITZLBAUMER Jessica, 1BHELS,*<br />
SCHOBER Christian, 5AHMEA,**+<br />
SCHÖBER Philip J., 2CHMEA,**<br />
SCHRATTENECKER-F. David, 4BHMEA,*<br />
SCHREINER Leonhard L., 5AHMEA,*++<br />
SCHREMS Nikolaus, 5BHELI,+<br />
SCHRÖCKER Maximilian, 3CHELI,*<br />
SCHROTSHAMER Martin, 3BHELI,*<br />
SEEBACH Gabriel, 1AHMEA,**<br />
SEIDL Philipp B., 5BHMEA,**+<br />
SEVCIK Alexander, 4AHELI,*<br />
SIEGL Johanna K., 2CHELS,*<br />
SIGL Katrin A., 4BHELI,**<br />
SITTE Gabriel, 1CHELS,*<br />
SOMMERAUER Michael E., 3BHMEA,**<br />
SPEIGNER Merlin, 4DHELI,*<br />
SPINDLER Ludwig, 4AFEL,+<br />
SPITZER Bernhard, 2CHMEA,**<br />
STACHL Tobias, 4BHELI,*<br />
STANDHARTINGER Stefan, 2CHMEA,*<br />
STEINER Lorenz, 4AFET,*++<br />
STEINSCHNEIDER Julian, 3AFET,*<br />
STOCKHAMMER Johannes, 1AHETS,**<br />
STOCKINGER Marco, 5BHELI,*++<br />
STÖGLEHNER Martin, 1AHELS,**<br />
STÖLLINGER Georg S., 5AHELI,**<br />
STÖLLINGER Josef, 5AHMEA,*++<br />
STRASSER Dominik, 5AHETE,**+<br />
STRASSER Franz, 4CHELI,*<br />
STRASSHOFER Alexander, 4AFEL,*<br />
THALHAMMER Richard, 3AHMEA,**<br />
TISCHLINGER Manuela, 1CHELS,*<br />
TRAJILOVIC Andrea, 3BHELI,*<br />
UNTERHUBER Daniel M., 4AHETE,*<br />
VOGGENBERGER Ulrich, 4CHELI,*<br />
VORHAUER Markus, 2AHMEA,*<br />
WALTENBERGER Klara, 1BHELS,*<br />
WALZINGER Lukas, 5AHMEA,+<br />
WEILBUCHNER Bianca, 4CHELI,*<br />
WEINGARTNER Christopher R., 4CHELI,*<br />
WEISS Peter, 3CHELI,*<br />
WENGER Mario, 3CHELI,*<br />
WIEDEMAIER Fabian, 5BHMEA,**++<br />
WILDMANN Philipp, 1AHMEA,*<br />
WIMMER Thomas, 5AHELI,**+<br />
WINKLMEIR Katja, 5AHETE,**++<br />
WITZMANN Melanie C., 3BHELI,**<br />
WURMSHUBER Michael, 5CHELI,**++<br />
ZIBUSCHKA Katrin-Anna, 5CHELI,**++<br />
ZOGSBERGER Gabriel, 2CHMEA,*<br />
153
154<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Lehrerinnen und Lehrer der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
Hans Peter Abpurg Monika Aichberger Brigitte Benischke Robert Berger Hans Blocher Georg Brandstetter<br />
Gerhard Brenner Christian Buttinger Norbert Buttinger Anton Deschberger Paul Dirnberger Eva Doblinger<br />
Franz Doblinger Gisela Doda Rudolf Draxler Johann Eisner Klaus Falkner Johannes Fasching<br />
Franz Fellhofer Romana Fiala Martin Forster Markus Fuchs Rudolf Gann Harald Geretschläger<br />
Thomas Gruber Erich Hager Robert Handlechner Anton Hangler Christian Hanl Hubert Häuslmann<br />
Peter Hellauer Regina Helmberger Reiner Hemm U Claudia HennerbichlerHermann Hennerbichler Anton Herrmann<br />
Alois Hofstätter Siegfried Horvath Richard Hruby Peter Huber Wolfgang Hueber Kurt Hurab
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Lehrerinnen und Lehrer der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
Hans Jakob Alfred Kallinger Gerhard Klingersberger Hermann Krammer Georg Kreilinger Kurt Kreilinger<br />
Gerhard Kreinecker Hannes Kronberger Hanna Lametschwandtner Martin Lamprecht U Peter Landrichinger Jan Hendrik Lange<br />
Heinz Erich Leitner Werner Lengauer Erich Leutgöb Stefan Liebl Brigitta Martinkowic Franz Matejka<br />
Evelyn Mayr Gerhard Mayr Maximilian Mayr Stefan Mayr Manfred Meindl Josef Mühlberger<br />
Ursula Muhr Leopold Past Albin Paster Reinhard Pfoser Anton Planitzer Walter Plank<br />
Johann Plasser Friedrich Plötzeneder Bruno Plunger Alois Pöchersdorfer Erich Priewasser Bernd Prillhofer<br />
Elfriede Prohammer Peter Raffelsberger Albert Reichhartinger Alois Reichhartinger Ernst Reiter Karl Peter Reiter<br />
155
156<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Lehrerinnen und Lehrer der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
Elisabeth Renzl Harald Riedler Walter Rodenheber Roland Sageder Gertrude Schabetsberger Walter Schacherbauer<br />
Elisabeth Schaufler Irene Schiefer Heinrich Schlichtner Albert Schmeitzl Wolfgang Schmid Gerda Schneeberger<br />
Josef Schwaiger Sabine Schwaiger Benjamin Seeburger Josef Seidl Johann Silberhumer Richard Sommerauer<br />
Helge Stangl Michael Stefl Walter Steinmaurer Heinz Stögbuchner Johanna Sturmayr Christian Wagner<br />
Josef Wagner Gerhard Waser Johann Weichselbaumer Bernd Wiesenberger Peter Winterberger Gerhard Wolf<br />
Maria Wolfsgruber Christian Zöpfl
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Willkommen und Abschied<br />
157
Kommen<br />
158<br />
Evelyn Mayr<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Was es war – was es ist<br />
„Die wahre Prüfung einer Zivilisation ist nicht die Volkszählung, die Größe der<br />
Städte oder die Ernte – nein, es ist die Art von Menschen, die das Land hervorbringt“,<br />
meinte einst Ralph Emerson.<br />
Die sozialen und fachlichen Aufgaben einer<br />
Lehrerin, eines Lehrers sind derlei<br />
viele. Fragen wie „Wie wollen wir leben?<br />
Zu welcher Gesellschaft wollen wir uns<br />
hinentwickeln? Wer wollen wir sein, als<br />
Individuum, als Einzelne(r) und im Kollektiv?“<br />
begleiten seit Anbeginn des Lehrberufs<br />
meine pädagogischen Reflexionen.<br />
Gerade der Deutschunterricht ist mit der<br />
Beschäftigung mit Literatur und dem Ausdruck<br />
in Sprache und Gedankenfindung<br />
Hort der Entwicklung geistiger Eigenständigkeit<br />
und menschlicher Verantwortung.<br />
Selbstwerdung, Lernen als lebenslanger<br />
Prozess und die Einbettung erworbener<br />
Fertigkeiten, technische und mediale<br />
Kompetenzen in Sprache, Literatur und<br />
geisteswissenschaftlich-philosophische<br />
Horizonte sind die Herausforderungen des<br />
schulischen Alltags.<br />
Selbst vom Gymnasium kommend waren<br />
zwei bis drei Wochenstunden Deutsch<br />
pro Klasse zunächst eine Umstellung für<br />
mich. Besonders aber die Theaterwerkstatt<br />
und das Training für den Rhetorik-<br />
Wettbewerb im Landtag Linz haben es mir<br />
angetan: Hier kristallisierten sich durchaus<br />
Begabungen und Talente heraus, die<br />
im herkömmlichen Schulalltag nicht immer<br />
gleich präsent sind.<br />
Den Lehrberuf startete ich als Unterrichtspraktikantin<br />
am Halleiner Gymnasium.<br />
Nach fünf Jahren Exil in Bayern an der<br />
Fachoberschule und Berufsoberschule aufgrund<br />
akuten Jobmangels in Österreich<br />
(dort unterrichtete ich vorwiegend Abitur-<br />
und Fachabiturjahrgänge in Spanisch<br />
und Deutsch) haben mich private und<br />
kulturelle Gründe wieder zurück ins Österreichische<br />
gebracht. Zuvor hatten ausgedehnte<br />
Reisen in Europa, der Jakobsweg,<br />
viele Aufenthalte in Spanien, ein einjähriger<br />
Studienaufenthalt in Sevilla, später<br />
Reisen nach Nordafrika, Lateinamerika und<br />
in den Himalaya neue Horizonte für Lebensweisen,<br />
Kulturen und Sprachen eröffnet,<br />
aber auch den eigenen Wurzeln einen<br />
Stellenwert unter neuem Licht und Glanze<br />
verliehen.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
An der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> erlebe ich das, was mir<br />
Eltern, Kolleginnen und Kollegen und vor<br />
allem Schüler/innen mein erstes Schuljahr<br />
hier immer wieder berichten sollten: Man<br />
fühlt sich vom ersten Augenblick an wohl<br />
und ist gut aufgehoben. Die fast familiäre<br />
Atmosphäre, das angenehme Klima, geprägt<br />
von Wertschätzung und Anteilnahme<br />
machen ein Groß der Qualität des Arbeitsplatzes<br />
aus. Individualismus, der nicht nur<br />
gewünscht, sondern auch gefördert wird:<br />
Das sind alles Facetten, die es einem fast<br />
leicht machen, mit Freude und Engagement<br />
zu unterrichten und sich trotzdem<br />
noch über das eigentliche Arbeitspensum<br />
hinaus zu vertiefen und entfalten.<br />
Das erste Jahr hat mir interessante erste<br />
Einblicke in die neue Schulform verschafft<br />
und obwohl der Schultypus von pädagogischer<br />
Seite her nun ganz andere Anforderungen<br />
stellt, mich auch sehr für die<br />
Weiterarbeit motiviert. In diesem Sinne<br />
freue ich mich auf die kommenden Jahre<br />
in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>. Vor allem möchte<br />
ich mich für die herzliche und liebevoll-<br />
kollegiale Aufnahme und die Unterstützung<br />
durch die Kolleginnen, Kollegen und<br />
Schulleitung sowie für die angenehme Zusammenarbeit<br />
mit den Damen des Sekretariats<br />
bedanken. Allen voran gebührt Biggie<br />
Benischke ein großer Dank, die mich mit<br />
ihrem vorbildhaft unermüdlich-fröhlichen<br />
Wesen in die Belange des Schullebens eingeführt<br />
hat. Mit ihrem stets freudvollen,<br />
präsenten und engagierten Wesen werde<br />
ich sie nicht nur beim Teamteaching oder<br />
interessanten Theaterexkursionen vermissen!<br />
Evelyn Mayr<br />
Kommen<br />
159
Kommen<br />
160<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Neue Lehrer/innen<br />
Robert Berger<br />
hat 1996 die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> (Elektronik/<br />
Technische Informatik) abgeschlossen und<br />
ist nach dem Bundesheer an die TU Graz<br />
gegangen, wo er von 1997 bis 2003 Telematik<br />
studierte. Im Anschluss beschäftigte<br />
er sich in Graz bei der Firma AliconaImaging<br />
bis 2006 intensiv mit industrieller<br />
Bildverarbeitung. 2006 ist er nach Oberösterreich<br />
zurückgekehrt und war seit damals<br />
als IT-Projektleiterbei der Firma TGW<br />
in Wels beschäftigt. Von 2009 bis 2011<br />
hat er berufsbegleitend an der Donauuniversität<br />
Krems einen General Management<br />
MBA-Abschluss gemacht. Robert wohnt<br />
Christian Hanl<br />
ist seit Beginn des Schuljahres 2011/2012<br />
als Teilzeitkraft an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>. Nach<br />
Abschluss der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> 1996 arbeitete<br />
er bei Bernecker&Rainer im Bereich<br />
der Applikation. Beim anschließenden<br />
Studium an der Fachhochschule für Medientechnik<br />
und -design in Hagenberg von<br />
2000 bis 2004 konnte er viel Erfahrung im<br />
Umgang mit den verschiedenen Medien<br />
sammeln. Seit 2004 ist Christian Hanl bei<br />
der Internet- und Werbeagentur GO.WEST<br />
Communications GmbH in Salzburg tätig.<br />
Nach seinem Einstieg als Multimedia-Designer<br />
arbeitete er in weiterer Folge als Projektleiter<br />
und ist seit 2009 in der Funktion<br />
Bernd Wiesenberger<br />
maturierte im Sommer 1990 an der <strong>HTL</strong>.<br />
Im Herbst 1999 schloss er das Studium für<br />
„Produktions- und Managementtechnik“<br />
ab, das er berufsbegleitend absolvierte.<br />
Anschließend führte ihn der weitere Berufsweg<br />
nach Wien zu SIEMENS. Im September<br />
2003 kehrte er in die alte Heimat<br />
Oberösterreich zurück. Die letzten acht<br />
Jahre war er bei der Firma WINTERSTEIGER<br />
(Sondermaschinenbau) als Produktmanager<br />
in Ried im Innkreis tätig. Parallel<br />
zur Arbeit absolvierte er den Universitätslehrgang<br />
„Internationales Innovationsmanagement“<br />
an der LIMAK/Linz sowie<br />
zahlreiche Seminare auf dem Gebiet<br />
Innovations- und Produktmanagement,<br />
Projektmanagement, Moderations- und<br />
Präsentationstechnik. Nach 16 Jahren<br />
mit Frau und Tochter in Lambrechten und<br />
ist begeisterter Musiker (Flügelhorn, Trompete).<br />
des Agenturleiters tätig. Christian Hanl<br />
wohnt mit seiner Familie in St. Peter am<br />
Hart und zählt Laufen, Biken und Volleyball<br />
zu seinen Hobbys.<br />
Berufspraxis ist er seit Anfang des Schuljahres<br />
als Lehrer für MEEL, KU, AUT und<br />
BTQ an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> angestellt. Seine<br />
Freizeit verbringt er neben Familie und<br />
Haus/Garten gerne mit sportlichen Tätigkeiten<br />
wie Laufen, Wandern, Skifahren und<br />
Freunde treffen.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Mein erstes Jahr und gleichzeitiger Abschied<br />
Ich freute mich sehr, als ich im Juli letzten Jahres erfuhr, dass ich ab September<br />
in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> 13 Stunden das Fach „Angewandte Mathematik“ unterrichten<br />
dürfe.<br />
Seit meinem vierwöchigen Praktikum im<br />
November/Dezember zuvor war ich begeistert<br />
von dieser Schule, und nun durfte ich<br />
ab September ein Teil davon sein!<br />
Nicht nur meine Kolleginnen und Kollegen<br />
im Fach Mathematik griffen mir helfend<br />
unter die Arme und standen mir immer mit<br />
gutem Rat zur Seite, Unterstützung erhielt<br />
ich auch aus anderen Fachrichtungen,<br />
wodurch ich oft einen anderen Blickwinkel<br />
auf Situationen erhielt. Dafür bin ich<br />
immer noch enorm dankbar! Nicht nur<br />
was die Gemeinschaft der Lehrer/innen<br />
untereinander betrifft, ist die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
ein Vorbild, sondern auch die Schüler/<br />
innen sind etwas Besonderes: sei es, bei<br />
einem Projekt zum Thema „Handytarife“<br />
mitzuarbeiten, sei es, ein bisschen Englisch<br />
in den Unterricht einfließen zu lassen<br />
(nicht zu vergessen sei hier das Angebot<br />
zweier sehr engagierten Lehrerinnen,<br />
die während des Jahres den Kurs namens<br />
„CLIL – Content and Language Integrated<br />
Learning“ anboten, bei dem ich mich natürlich<br />
sofort angemeldet habe. Man muss<br />
schließlich jede Chance nutzen!!!), sei es<br />
in den letzten fünf Minuten der Mathe-<br />
Stunde den Sonnengruß (Yoga) auszuführen<br />
– die Schüler/innen sind offen und<br />
bereit, neue (Lern-)Wege zu beschreiten.<br />
Und das ist es, worauf es auch „in der Welt<br />
da draußen“ ankommt: neue Wege zu beschreiten!<br />
Und die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> ist genau<br />
der richtige Start dafür.<br />
Einen neuen Weg werde auch ich beschreiten,<br />
denn ich werde ab Herbst mit meiner<br />
Dissertation im Fachbereich Didaktik der<br />
Naturwissenschaften (Mathematik) beginnen<br />
und daher leider nicht mehr an der<br />
<strong>HTL</strong> unterrichten. Körperlich bin ich dann<br />
vielleicht kein Teil mehr der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>,<br />
aber geistig werde ich immer ein Teil davon<br />
sein!<br />
Kommen und Gehen<br />
Hannah Lametschwandtner<br />
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JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Wanted: Azubi für die Position einer Verwaltungsassistentin<br />
Groß war die Freude, als Christina Binder erfuhr, als Auszubildende<br />
an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> aufgenommen zu sein. Seither verstärkt sie die<br />
Frauschaft des Sekretariats.<br />
Jeden Tag fährt die junge Dame, die viele<br />
als neues Gesicht im Sekretariat kennen,<br />
mit dem Bus von Aspach zur <strong>HTL</strong>. Mit ihren<br />
16 Jahren ist sie vielen Schülerinnen<br />
altersmäßig ebenbürtig und kann daher<br />
leicht mit einer solchen verwechselt werden.<br />
Sie hat viel Spaß an ihrer Arbeit, die<br />
im Wesentlichen darin besteht, die Post<br />
zu erledigen, die Supplierpläne zuzuteilen,<br />
die Klassenbücher zu beschriften – ja,<br />
ja, das nächste Schuljahr schaut schon<br />
um die Ecke! – und ihren Kolleginnen zur<br />
Hand zu gehen.<br />
Sie findet, dass die Schule sehr groß,<br />
schön und modern ist. Auch schätzt sie<br />
die angenehme Atmosphäre. Alle hier Tätigen<br />
sind freundlich und sehr nett zu ihr.<br />
Na ja, die meisten.<br />
Sie weiß, dass sie nach ihrer Ausbildung die<br />
Schule wieder verlassen muss und hofft,<br />
dann in der geografischen Nähe einen<br />
Posten zu finden. Die geografische Nähe<br />
möchte sie aber in etwas fernerer Zukunft<br />
gegen die Stadt Graz tauschen, wohin es<br />
sie zieht, seit sie mit ihrer Schule einmal<br />
dorthin auf Exkursion fuhr. Vielleicht, so<br />
die Wunschträume, könnte sie auch noch<br />
eine weitere Ausbildung anhängen. Sehr<br />
gut könnte sie sich ihren Tätigkeitsbereich<br />
in einem Krankenhaus als Krankenschwester<br />
vorstellen. Aber zunächst bleibt sie<br />
auf dem Boden der Tatsachen und freut<br />
sich über ihre derzeitige Ausbildung.<br />
Auch ihre Kolleginnen schätzen ihre hilfsbereite<br />
und nette Art. Nie ist sie schlecht<br />
gelaunt. Allerdings: Sie könnte ruhig ein<br />
bisschen mehr aus sich herausgehen und<br />
mitteilsamer sein. Aber vielleicht erfahren<br />
Ilse, Helga, Gitti und Christiane ja einiges<br />
Neues, wenn sie diesen Artikel lesen.<br />
Christina Binder<br />
Kommen<br />
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Kommen und Gehen<br />
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Mark Weightman<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
An Englishman in <strong>Braunau</strong><br />
<strong>HTL</strong> English Native Speaker, Mark Weightman departs <strong>Braunau</strong> tinged with sadness,<br />
but with a suitcase stuffed full of wonderful memories!<br />
The special town by the river<br />
Well, where do I start trying to sum up<br />
the last two years? They have just flown<br />
by! No one day has ever been the same. I<br />
mean, how many people can honestly say<br />
that their life over the past two years has<br />
been different and exciting each and every<br />
day? I can!<br />
When I look back at the many things that<br />
I have done and achieved in <strong>Braunau</strong>, I<br />
can’t help but smile! The range of activities<br />
has been amazing, whether that be<br />
from skiing in Obertauern on the 2011 <strong>HTL</strong><br />
Ski trip (with Mr. Schwaiger trying to race<br />
me, and losing! Or was it the other way<br />
around?!) to enjoy tasty food and drinks<br />
with my lovely host family. Really, the list<br />
is endless!<br />
I really do believe that <strong>Braunau</strong> is a special<br />
place. There are surely not too many cities,<br />
towns or even villages on this planet, that<br />
would welcome an eccentric Englishman in<br />
the way that I have been adopted by the<br />
people of <strong>Braunau</strong>. I actually feel quite<br />
special, in a strange kind of way!<br />
The challenge of a lifetime<br />
I must also place on record how <strong>Braunau</strong>,<br />
and particularly the <strong>HTL</strong> staff room, provided<br />
me with one of the biggest challenges<br />
I have ever had to face so far in my 29<br />
years on this earth … understanding „Innviertlerisch“!<br />
I remember exactly when I<br />
first heard it. I had to tell myself, that,<br />
yes, this is Deutsch and that I would, one<br />
day, be able to understand, and maybe,<br />
just maybe, even utter a few words myself!<br />
That was back in October 2010. How times<br />
have changed! After the initial learning<br />
process, which involved trying to open a<br />
bank account in this strange new language(!),<br />
I now feel that I can understand<br />
most things, most of the time. On a recent<br />
trip to Bremen, Germany, I was even<br />
complemented and congratulated on my<br />
Austrian-Bavarian accent. I was so proud<br />
and I still am to this day!<br />
Life after <strong>Braunau</strong> …<br />
So what does the future hold for me after<br />
<strong>Braunau</strong>? Well, I certainly have no immediate<br />
desire to go straight back to the island!<br />
That is for sure! I want to continue
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
my European adventure in another German<br />
speaking country, namely Deutschland.<br />
And I have made that a reality by securing<br />
a full time job at a private language school<br />
in a small city in Lower Saxony called Oldenburg.<br />
I can’t wait! The only downside<br />
is that Oldenburg is rather a long way from<br />
my beloved <strong>Braunau</strong>. But fear not, I shall<br />
be returning as often as I can!<br />
You will not get rid of me that easily!<br />
Heartfelt thanks<br />
I would like to close this article on a serious<br />
note.<br />
I want to place on record my sincerest gratitude<br />
to the <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>. From the fantastic<br />
English teachers that I have worked<br />
so closely with, to the wonderful mix of<br />
characters that makes up the <strong>HTL</strong>, I have<br />
been made to feel part of the family in a<br />
way that I never thought possible.<br />
A special place to be! Punkt.<br />
The last word, though, must be given to<br />
the good people of <strong>Braunau</strong>, who from day<br />
one have welcomed me, embraced me and<br />
treated me like one of their own.<br />
There are no words to express how grateful<br />
I am. Wherever I may find myself in the<br />
world, my wonderful experiences in <strong>Braunau</strong><br />
will live with me forever.<br />
<strong>Braunau</strong> am Inn, bleib wie du bist!<br />
Mark-Jason Weightman<br />
(British) English Language Assistant<br />
September 2010 to July 2012<br />
Kommen und Gehen<br />
Mark Weightman<br />
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Gehen<br />
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Maria Wolfsgruber<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Ortswechsel<br />
Schweren Herzens verabschiedet sich Maria Wolfsgruber von der <strong>HTL</strong>, die ihr ans<br />
Herz gewachsen ist. Sie nimmt eine Stelle in der Nähe ihres Wohnorts an, wodurch<br />
sie sich das tägliche Pendeln bei jeder Witterung erspart.<br />
Rückblickend auf meine Zeit an der <strong>HTL</strong><br />
kann ich sagen: Ich habe die besten 10<br />
Jahre meines Lebens hier verbracht! Von<br />
Beginn an haben mich meine Religionskollegen<br />
mit großer Aufmerksamkeit für meine<br />
kleinen Erfolge und Überforderungen<br />
in ein intensives Arbeitsleben hinein und<br />
hindurch begleitet. Sie haben mir großzügig<br />
Arbeitsmaterialien zur Verfügung gestellt,<br />
mich beraten, viel mit mir gelacht<br />
und mich manchmal getröstet. Ich empfinde<br />
große Dankbarkeit für alle begleitenden<br />
Gespräche in und außerhalb des<br />
Relikammerls und für die vielen Scherze<br />
und netten Komplimente vieler meiner<br />
Kolleginnen und Kollegen.<br />
Für meine Schüler/innen war ich in meiner<br />
Eigenart immer gewöhnungsbedürftig,<br />
dann aber in den meisten Klassen willkom-<br />
men als Abwechslung zum Schulalltag, der<br />
doch ziemlich techniklastig ist. Dank an<br />
alle Schüler/innen für ihre Offenheit, ihr<br />
Mitdenken und den Spaß. Das machte die<br />
Stimmung in den Religionsstunden oft so<br />
gut und leicht.<br />
Dank auch an die Leitung, die mit dem<br />
Gewähren von Freiheit so viel Innovation<br />
und Gestaltungsspielraum ermöglicht und<br />
durch ihr Entgegenkommen den Lehrer/innenalltag<br />
sehr erleichtert hat. Mit einem<br />
Wort: Ich hatte es sehr gut hier und habe<br />
die Zeit genossen.<br />
Danke an alle, die mit zu diesem feinen<br />
Klima an der Schule beitragen!
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Ein Jegliches hat seine Zeit (Prediger Kapitel 3)<br />
Fünf Jahre durfte ich die 5AHMEA als Klassenvorstand begleiten.<br />
Nun verabschieden wir uns gemeinsam von der <strong>HTL</strong>.<br />
Ermöglicht hat mir dies ein Zeitguthabenkonto,<br />
das es den Lehrkräften in Österreich<br />
seit einigen Jahren gestattet, ihre<br />
Mehrdienstleistungen zu sammeln.<br />
Ich werde dieses Guthaben im kommenden<br />
Schuljahr konsumieren und im Anschluss<br />
daran in den Ruhestand wechseln.<br />
Mit einem weinenden Auge schaue ich auf<br />
eine abwechslungsreiche Schulzeit mit<br />
den Schüler/innen zurück und auf viele interessante<br />
Schulentwicklungsprojekte, in<br />
denen ich mit Kollegen/innen mitwirkte,<br />
die mir nach über 20 Jahren Industrietätigkeit<br />
eine gänzlich neue Welt der Erwerbstätigkeit<br />
erschlossen.<br />
Andererseits schaue ich aber auch mit<br />
einem lachenden Auge in die Zukunft,<br />
denn ich verlasse eine Welt, in der in<br />
zunehmendem Maße meine Wertvorstellungen<br />
in Bezug auf Verlässlichkeit, Disziplin,<br />
Sauberkeit und Lernbereitschaft<br />
nicht mehr den Stellenwert haben, der mir<br />
wichtig ist.<br />
In Summe gibt es bei diesem Zeitmodell<br />
aber zwei Gewinner:<br />
Die <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>, die eine neue, junge<br />
Lehrkraft erhält, die mit Elan an der ständigen<br />
Schulentwicklung mitwirken kann<br />
und<br />
Ich, der ich noch im Vollbesitz meiner<br />
Kräfte Ziele angehen kann, für die ich bisher<br />
wenig Gelegenheit hatte.<br />
Ein Jegliches hat seine Zeit!!<br />
Walter Rodenheber<br />
Gehen<br />
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Gehen<br />
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Rudolf Draxler<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Die Schule: Und sie bewegt sich doch!<br />
Ständige Veränderung ist für das nach außen statisch wirkende System Schule<br />
Notwedigkeit und Chance zugleich.<br />
πάντα<br />
ρεΐ<br />
Die Aussage dieser beiden Wörter von<br />
Platon ist die kürzeste Formulierung der<br />
Flusslehre von Heraklith, die besagt: „Alles<br />
fließt und nichts bleibt, es gibt nur ein<br />
ewiges Werden und Wandeln.“ Als ich als<br />
17-jähriger Schüler im Griechischunterricht<br />
mit der Deutung dieser Behauptung<br />
konfrontiert war, waren die naheliegenden<br />
Interpretationsversuche diejenigen, die<br />
sich mit Bewegung, verursacht durch Erdanziehung,<br />
dem Fließen von oben nach<br />
unten, der Bewegung von Atomen und<br />
allen in der Natur leicht erkennbaren Bestätigungen<br />
dieser Behauptung begründen<br />
ließen. Problematischer wurde es schon<br />
mit der Erklärung der Begriffe „Zeit“ und<br />
„Jetzt“ in Zusammenhang mit den Wörtern<br />
πάντα ρεΐ oder gar mit der Tatsache der<br />
Endlichkeit. Heute weiß ich das milde Lächeln<br />
unseres Altphilologen, das ihm ob<br />
unserer jugendlichen Naivität und mangelnder<br />
Lebenserfahrung damals oft im<br />
Alles<br />
fließt<br />
Gesicht stand, zu deuten. Gelegentlich<br />
musste auch ich in den letzten Jahren in<br />
mich hineinlächeln, wenn ich versuchte,<br />
Schüler/innen der älteren Jahrgänge auf<br />
das philosophische Glatteis zu entführen<br />
und provokant mit elementaren Fragen zu<br />
konfrontieren.<br />
Die drei Fotos aus unterschiedlichen Lebensabschnitten<br />
meiner Dienstzeit belegen<br />
sehr deutlich die Begriffe nicht nur<br />
der Veränderung, sondern auch des Alterns,<br />
das aber gleichzeitig die Chance<br />
bietet, durch Lebenserfahrung und Wissenszuwachs<br />
zu kompensieren. Die Schule<br />
hat mir als Lehrer immer Veränderung geboten<br />
und abverlangt. Einerseits waren es<br />
die ministerialen Vorgaben, die das Schulsystem<br />
mit Novellierungen und Reformen<br />
ständig beeinflussten, andererseits waren<br />
es die jeweiligen Führungskräfte und Leiter<br />
der <strong>HTL</strong>, die ständig innovativ waren<br />
und unsere Schule durch ihren Führungsstil<br />
und ihre Ideen als Vorzeigeschule etablieren<br />
konnten.<br />
Die personale Veränderung durch die<br />
jährlichen Zuwächse im Lehrkörper, die 6<br />
Jahrgänge und die eine Fachschulklasse,<br />
die ich in meiner Dienstzeit als Klassenvorstand<br />
bis zu ihrem Abschluss begleiten<br />
durfte, und die physische und geistige und
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
intellektuelle Entwicklung jeder einzelnen<br />
Schülerin und jedes Schülers während ihrer<br />
Ausbildungszeit in unserem Einflussbereich<br />
Schule sind die besten Beweise für das<br />
hohe Maß an Flexibilität, das dieser Beruf<br />
erfordert. Eigentlich ist jede Unterrichtseinheit<br />
ein theatralischer Auftritt, den<br />
man jeweils unterschiedlich unter Berücksichtigung<br />
der vorliegenden Möglichkeiten<br />
mehr oder weniger gut schafft. Zudem sind<br />
immer auch noch spontane verhaltensbedingte<br />
Unebenheiten im Schülerpublikum<br />
zu bewältigen, die ein hohes Maß an pädagogisch<br />
richtigem Reaktionsvermögen<br />
verlangen.<br />
Die Schule insgesamt – nicht nur unsere<br />
– und das gesamte System sind derzeit<br />
im Umbruch und werden sich ändern müssen,<br />
nicht zuletzt deswegen, weil unserem<br />
System im internationalen Vergleich nicht<br />
das beste Zeugnis attestiert wird und weil<br />
Fachleute aus der Wirtschaft für uns Österreicher<br />
nur dann eine Chance sehen, inter-<br />
national reüssieren zu können, wenn unsere<br />
Schulabgänger und Berufseinsteiger<br />
„schlauer“ sind als die aus den Schwellenländern.<br />
Veränderung bringt Ungewissheit<br />
– die herrscht zurzeit in ganz Österreich<br />
– sie bietet aber auch die Chance auf Verbesserung<br />
und die müssen wir nutzen.<br />
Ich wünsche den Kolleginnen und Kollegen<br />
und vor allem unserer <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> am<br />
Ende meiner Dienstzeit, dass sie sich wie<br />
bisher immer bewegt und Vorzeigeschule<br />
bleibt und dass die Schule dafür wie bisher<br />
die veränderungsbereiten und optimalen<br />
Lehrer/innen und Führungskräfte<br />
bekommt.<br />
Rudolf Draxler<br />
Gehen<br />
169
Gehen<br />
170<br />
Bruno Plunger<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
„Gute Erinnerungen tragen das Leben.“<br />
Meine persönlichen Erfahrungen im Süden haben mich zur Lehrertätigkeit<br />
motiviert.<br />
Mein erster Einsatz führte mich nach Papua<br />
Neu Guinea sozusagen ans Ende der<br />
Welt. Ich sollte eine Berufsausbildung für<br />
KFZ-Mechaniker aufbauen. Es gab keine<br />
Möglichkeit, jemanden um Rat zu fragen,<br />
weder Email noch Telefon, und der einzige<br />
Weg war der postalische, wobei es mindestens<br />
3 Monate dauerte, bis man endlich<br />
eine Antwort bekam. Während dieser Zeit<br />
habe ich unendlich viel gelernt: über mich,<br />
über die Menschen, über ihr Denken und<br />
Handeln. Das, was mich diese Menschen<br />
durch ihre Lebensweise gelehrt haben, ist<br />
für mich nach wie vor von unschätzbarem<br />
Wert. Trotz oder wegen dieser Intensität<br />
war es für mich klar eine Lehrertätigkeit<br />
in Österreich anzustreben.<br />
1977 bewarb ich mich an der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>.<br />
Während meiner Lehrerausbildung bekam<br />
ich vom damaligen ÖED Österreichischer<br />
Entwicklungsdienst ein verlockendes Angebot,<br />
an einem Dorfentwicklungskonzept<br />
in Bolivien, San Antonio de Lomerio mit<br />
zu arbeiten. Nachdem ich eine Freistellung<br />
von der Schule bekam, sagte ich zu. Das<br />
hieß wieder eine neue Sprache zu lernen,<br />
worüber ich mich dieses Mal freute. Trotz<br />
der Prophezeiung meines damaligen Englischlehrers,<br />
ich sei absolut ohne Talent<br />
für Fremdsprachen, war es mir möglich, in<br />
kurzer Zeit auf Englisch und Pidgin Englisch<br />
in Papua Neuguinea zu unterrichten.<br />
Leider dauerte die Arbeit in Bolivien nur<br />
ein Jahr. Nach dem Militärputsch in Bolivien<br />
waren wir Entwicklungsarbeiter/<br />
innen angeraten, das Land zu verlassen.<br />
Unsere Organisation wollte aktiv beim Revolutionsprozess<br />
mitarbeiten und so war<br />
es klar, dass wir nach Nicaragua weitergeleitet<br />
wurden.<br />
Die Revolution in Nicaragua hat aus mir<br />
einen politisch denkenden und handelnden<br />
Menschen gemacht. Daher haben die<br />
Alphabetisierungskampagne und die Land-<br />
reform für mich ein besonderes Gefühl der<br />
Befriedigung bedeutet, weil das Hilfe zur<br />
Selbsthilfe war.<br />
Die Menschen im Süden haben mir bewusst<br />
gemacht, dass Veränderungen bei<br />
uns selbst beginnen müssen. Daraus entstand<br />
die Idee, den „Eine-Welt“ Gedanken<br />
in Österreich zu propagieren. Bereits 1978<br />
habe ich zusammen mit einem engagierten<br />
und erfahrenen Team die Initiative „Dritte<br />
Welt“ gegründet, die sich heute aus nachvollziehbaren<br />
Gründen „Eine Welt“ nennt.<br />
Drei Säulen spielen bei unseren zahlreichen<br />
Projekten eine tragenden Rolle:<br />
Ökologie, Ökonomie und der soziale Faktor.<br />
Außerdem sind uns die Unterstützung<br />
und Förderung der Unabhängigkeit von<br />
Frauen und das Prinzip der Nachhaltigkeit<br />
ein großes Anliegen.<br />
Aus der Initiative „Eine Welt“ ist im Laufe<br />
der Jahre ein dichtes Netzwerk entstanden,<br />
das sich für eine gerechtere Welt<br />
engagiert. Dieses Netzwerk besteht aus<br />
dem Weltladen, dem Informationsbüro,<br />
der Projektarbeit in Ländern des Südens,<br />
der Städtefreundschaft <strong>Braunau</strong> – Boca de<br />
Sábalos und der Schulpartnerschaft <strong>HTL</strong>-<br />
Instituto Politecnico La Salle in León, Nicaragua.<br />
„Probleme kann man niemals mit derselben<br />
Denkweise lösen, durch die sie<br />
entstanden sind.“ Albert Einstein<br />
Ich bin der festen Überzeugung, dass<br />
Veränderungen im Denken und Leben der<br />
Menschen am besten durch konkrete Erfahrungen<br />
herbeigeführt werden. So ist<br />
mir der Besuch nicaraguanischer Lehrer/<br />
innen in Österreich und umgekehrt die<br />
Exkursion mit Schüler/innen nach Nicaragua<br />
ein zentrales Anliegen. Im vergangenen<br />
Jahr bin ich zum zehnten Mal mit<br />
<strong>HTL</strong>-Schüler/innen in Nicaragua gewesen.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Mehr als 330 <strong>HTL</strong>er/innen haben wertvolle<br />
Erfahrungen gemacht, die bei manchen<br />
deutliche Spuren in ihrem Leben hinterlassen<br />
haben. Die intensiven Gruppenerfahrungen<br />
bei der Reise, das Erleben des<br />
Landes und die Kontakte zu den Nicaraguaner/innen<br />
haben bei vielen zu einer neuen<br />
und prägenden Sichtweise geführt. Ihre<br />
Mitarbeit bei den technischen Projekten –<br />
dem Windrad, der Alternativenergie – ist<br />
für unsere Partnerschule von großer Bedeutung.<br />
Ich versuche, ein Fenster auch in<br />
unsere Richtung zu öffnen, indem ich junge<br />
Menschen zur Mitarbeit bei Projekten<br />
motiviere.<br />
„Wir verwechseln oft Wohlstand mit<br />
Wohlbefinden.“<br />
Gerade bei diesen Aufenthalten in Nicaragua<br />
habe ich mit Kollegen/innen und mit<br />
Schüler/innen immer wieder eine intensive<br />
Gemeinschaft erlebt, die im normalen<br />
(Schul-)Alltag nicht möglich ist. Für<br />
die bin ich wirklich dankbar. Mir helfen<br />
die Begegnungen mit meinen nicaraguanischen<br />
Freundinnen und Freunden auch<br />
immer wieder dabei, auf das Wesentliche<br />
zu achten, nicht das Materielle und das<br />
Oberflächliche in den Vordergrund zu<br />
stellen. Jedes Mal, wenn ich aus Nicaragua<br />
zurückkomme, nehme ich bewusst<br />
die Annehmlichkeiten in Österreich wahr:<br />
warmes, sauberes Wasser, dauernd Strom,<br />
sichere Strukturen, usw. Aus dieser Perspektive<br />
gesehen haben wir kaum Probleme<br />
in Österreich, der Mangel ist nicht<br />
materieller Natur. Für mich ist Nicaragua<br />
eine Art „Tankstelle“ – die Freundlichkeit<br />
der Menschen und die Lebendigkeit<br />
beeindrucken und bereichern mich jedes<br />
Mal. Wenn man mit Nicaraguaner/innen<br />
gefeiert hat, dann weiß man, was uns<br />
fehlt. Schade, dass wir diese intensive Lebensfreude<br />
als Know-how nicht auch zurückbringen<br />
und so unsere Lebensqualität<br />
verbessern können. Denn in der Klarheit<br />
des Lebens und Denkens sind uns die Nicaraguaner<br />
weit voraus.<br />
„Und wenn wir nur für das Geld und<br />
Gewinn arbeiten, bauen wir uns ein Gefängnis.“<br />
Antoine de Saint-Exupéry<br />
Für mich bedeutet Schule mehr als Wissen<br />
zu vermitteln und Fachkräfte auszubilden.<br />
Die Schüler/innen sollen befähigt werden,<br />
den Herausforderungen der Globalisierung<br />
und der Komplexitätssteigerung in unserer<br />
Welt angemessen zu handeln. Um Raum<br />
für neue Ideen schaffen zu können, ist<br />
es wichtig, mit alten Denkmustern aufzuräumen.<br />
Der einzige Mensch, der sich<br />
vernünftig benimmt, ist der Schneider. Er<br />
nimmt jedesmal neu Maß, alle anderen legen<br />
immer den alten Maßstab an.<br />
„Das Gras wächst nicht schneller, wenn<br />
man daran zieht“, sagt ein Afrikanisches<br />
Sprichwort. Es gibt weder den Standardschüler<br />
noch den Standardlehrer. Ausbildung<br />
braucht Zeit, damit die Schüler/innen<br />
eigene Wertvorstellungen entwickeln<br />
können und zu Persönlichkeit wachsen.<br />
Wissen alleine reicht nicht aus. Bedeutender<br />
ist die Fähigkeit, fair zu handeln:<br />
im Umgang mit Menschen, Ressourcen und<br />
unserer Umwelt.<br />
„Gute Erinnerungen tragen das Leben.“<br />
Ich werde versuchen im Heute zu leben<br />
und das zu tun, was wichtig ist. Ich werde<br />
die Freiheit der Zeiteinteilung genießen<br />
und schauen, was kommt. Wichtig sind<br />
mir die Freundschaften und die sozialen<br />
Kontakte, die vielen Vernetzungen, die in<br />
meinem Leben entstanden sind und auf<br />
die ich auch in Zukunft sehr achten werde.<br />
Bruno Plunger<br />
Gehen<br />
171
172<br />
mit den IPLS-Lehrer/innen<br />
Kommen und Gehen<br />
Stefan Gruber<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Zivildienst für Nicaragua<br />
Mein neunmonatiger Zivildienst für die ARGE Schulpartnerschaft „<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong><br />
– IPLS León, Nicaragua“ mit Arbeitsplatz im hintersten Winkel der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>.<br />
Wer kann sich das vorstellen?<br />
Irgendwo dazwischen drin. So würde ich<br />
meine letzten zehn Monate in der <strong>HTL</strong><br />
<strong>Braunau</strong> beschreiben. Zwischen Schule<br />
und Studium. Zwischen Lehrer/innen und<br />
Schüler/innen. Aber auch zwischen Vertrautem<br />
und vollkommen Neuem. Wahrscheinlich<br />
überkommt dieses Gefühl jeden,<br />
der in meinem Alter vom Staat mit<br />
dem Grundwehrdienst zwangsbeglückt<br />
wird. So intensiv wie mich wahrscheinlich<br />
aber nicht.<br />
Im Gegensatz zu meinen früheren Klassenkolleginnen<br />
und -kollegen durfte ich die<br />
<strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> nach der Matura noch von<br />
einer völlig anderen Seite kennen lernen.<br />
Da ich nicht sechs Monate meines jungen<br />
Lebens verschwenden wollte, war schnell<br />
klar, dass ich mich für den Zivildienst entscheide.<br />
Wofür genau? Nein, nicht Rotes<br />
Kreuz oder Lebenshilfe. Meinen Zivildienst<br />
trat ich für die Schulpartnerschaft <strong>HTL</strong><br />
<strong>Braunau</strong> – IPLS León, Nicaragua an. Nicht<br />
in Mittelamerika, nein, im hintersten Eck<br />
in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong>. Das gab jedes Mal Unmengen<br />
an Erklärungsbedarf, wenn ich das<br />
erwähnte – mittlerweile kann ich meine<br />
Tätigkeiten fast im Schlaf aufsagen.<br />
Für die Schulpartnerschaft war ich großteils<br />
für Kleinigkeiten zuständig. Diese<br />
reichten von Telefonaten und dem Tippen<br />
diktierter E-Mails über Botendienste bis<br />
hin zum Sortieren alter Fotos. Während<br />
des Schuljahres verluden mein Chef Bruno<br />
Plunger und ich zwei Hilfscontainer, die<br />
nach Nicaragua verschifft wurden. Durch<br />
seine Unnachgiebigkeit schafft er es seit<br />
Jahrzehnten, horrende Summen an Förder-<br />
und Hilfsgeldern für diese aufzutreiben.<br />
Im April besuchten uns eine Lehrerin und<br />
zwei Lehrer der Partnerschule. Aufrichtig<br />
begeistert und berührt war ich von deren<br />
Dankbarkeit und Herzlichkeit, obwohl sie<br />
zuhause nur einen Bruchteil einer österreichischen<br />
Lehrkraft und auch weniger als<br />
ein österreichischer Zivildiener verdienen.<br />
Die Aussage “Am liebsten würde ich die<br />
<strong>HTL</strong> mit allem Drum und Dran mit nach<br />
Nicaragua nehmen” hallt nach wie vor in<br />
meinem Kopf nach.<br />
Als Schüler war die Lehrkraft vorne in der<br />
Klasse etwas ganz anderes als die oder der<br />
Erwachsene, mit dem ich als Zivildiener in<br />
den Pausen gescherzt habe und interessante<br />
Gespräche über Gott und die Welt<br />
führen durfte. Sehr profitiert habe ich von<br />
den vielen unterschiedlichen, wertvollen<br />
Sichtweisen und Meinungen sowohl junger,<br />
als auch erfahrener Pädagog(inn)en,<br />
die ich regelrecht aufgesogen habe. Für<br />
mein weiteres Leben möchte ich mir davon<br />
mehr Offenheit mitnehmen.<br />
Obwohl ich auch manchmal schiefe Blicke<br />
und dämliche Kommentare von Lehrer/innen<br />
und Schüler/innen aufgrund meiner<br />
Sonderstellung in der <strong>HTL</strong> <strong>Braunau</strong> erntete,<br />
kann ich dennoch mit überwiegend<br />
positiven Gedanken auf mein freiwilliges<br />
Extra-Jahr an meiner alten Schule zurückblicken<br />
und werde die Wiedersehen in Zukunft<br />
noch mehr genießen.
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
It’s time to say goodbye<br />
Actually it’s high time to say goodbye after so many years …<br />
„Da möchte man doch gerne wieder studieren!“,<br />
diesen Wunsch, geäußert von<br />
Kollegin Aichberger nach dem Vortrag von<br />
Anton Pelinka, könnte ich jetzt für mich<br />
realisieren. Studieren, nach so vielen Jahren<br />
des Unterrichtens, zuhören, statt vortragen,<br />
lernen statt lehren, im Auditorium<br />
sitzen statt vorne zu stehen. Welch Verlockung!<br />
Oder nichts tun? Die Tage so dahinplätschern<br />
lassen? Je nach Lust und Laune<br />
spontan entscheiden? Den ganzen Tag<br />
lesen? Sport betreiben? Mit Freundinnen<br />
und Freunden Zeit verbringen? Familie inklusive.<br />
Reisen? Theaterbesuche?<br />
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber<br />
inne, der uns beschützt und der uns<br />
hilft zu leben.“ (H. Hesse)<br />
Die Pension ist so ein Anfang, und ich<br />
werde dem Zauber dieses neuen Zeitabschnitts<br />
sicherlich erliegen. Nicht, dass<br />
ich froh bin, mein Lehrerinnen-Dasein beenden<br />
zu können, ganz im Gegenteil. Ich<br />
meine, wer hat das schon: Andreas Koller<br />
von den Salzburger Nachrichten, der einige<br />
Male bei uns an der Schule war, mit<br />
dem ich mich immer wieder auf interessante<br />
Gespräche einlassen durfte. Christian<br />
Felber, der Mitbegründer von ATTAC,<br />
der Auswege aus dem wirtschaftlichen<br />
Würgegriff zeigt, die mich überzeugen und<br />
mir Hoffnung geben. Anton Pelinka, Florian<br />
Klenk, Eva Rossmann. Diese Highlight-<br />
Gäste allein des heurigen Jahres, eingeladen<br />
vom LIZ-Team, um auch die Provinz<br />
für Kultur und Politik zu öffnen, durfte<br />
ich betreuen. Für mich bedeutete das interessante<br />
Gespräche und Einblicke unterschiedlichen<br />
Zuschnitts. Mit Eva Rossmann<br />
und ihrem Mann gab‘s viel zu lachen. Wir<br />
sprachen über ihre Karriere, ihre Kochambitionen,<br />
ihre Lesereisen, über Politik …<br />
und merkten dabei gar nicht, wie die Zeit<br />
verflog. Florian Klenk, der sich gerade in<br />
Väterkarenz befand, berichtete nicht nur<br />
von seinen Reportagereisen, sondern auch<br />
von der so unglaublichen Veränderung, die<br />
sein Kind in die Familie bringt und sein<br />
Leben ganz schön durcheinander wirbelt.<br />
Anton Pelinka, ganz Universitätsprofes-<br />
sor, ließ mich und meinen Mann an seinem<br />
profunden Politikwissen teilhaben.<br />
Natürlich floss auch immer wieder einmal<br />
Privates ein und Erinnerungen an bygone<br />
days, als er in Salzburg lehrte und wir<br />
noch Studierende waren.<br />
Oder: Wer hat schon solche Schülerinnen<br />
und Schüler, wie wir an unserer Schule!<br />
Hilfsbereit, wenn sie nicht gerade voll in<br />
der Pubertät gefangen sind. Gesprächig,<br />
während des Unterrichts. Engagiert, natürlich<br />
nicht alle. Freundlich, sehr viele.<br />
Höflich, wenn man sie darauf aufmerksam<br />
macht. Respektvoll, wenn man auch sie so<br />
behandelt. Lernbereit und motivierbar in<br />
Grenzen, aber das wird von Jahr zu Jahr<br />
besser. Und nach der Matura gibt es unglaubliche<br />
Entwicklungen: zweimal bei<br />
uns durchgefallen und dann zwei Studienabschlüsse<br />
neben dem Beruf. In Englisch<br />
gerade so durchgeschlüpft und dann<br />
Hauptwohnsitz in der Nähe von London<br />
und das seit Jahren …<br />
Außerdem: Kolleginnen und Kollegen, denen<br />
Schule ein Anliegen ist. Die sich engagieren<br />
und dafür sorgen, dass die Schule<br />
für viele zu einem Ort des Wohlfühlens<br />
geworden ist. Nicht alle, aber gar nicht so<br />
wenige, wie uns die Medien glauben lassen<br />
wollen.<br />
Darüber hinaus: Mitarbeiter/innen im Sekretariat,<br />
die uns unterstützen und uns<br />
helfen, wenn wir wieder einmal gefangen<br />
sind im administrativen Dschungel. Und<br />
das alles völlig unaufgeregt und immer<br />
freundlich und immer höflich.<br />
Dann ist da noch ein ganz besonderer<br />
<strong>Abteilung</strong>svorstand, der Entwicklungen<br />
zulässt, wie sie kaum an einer anderen<br />
Schule vorstellbar sind. Sie sind zukunftsweisend,<br />
auch wenn viele das nicht wahrhaben<br />
wollen.<br />
Schule ist ein sehr komplexes und sensibles<br />
Gebilde. Ich habe hier viel gelernt.<br />
Und ich habe mich sehr wohlgefühlt. Danke!<br />
Brigitte Benischke<br />
Gehen<br />
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174<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong>
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Martin Lamprecht: 1973–2012<br />
Ein Abschied für immer.<br />
Wir standen am Gang, inmitten des alltäglichen<br />
Schullärms und waren erschüttert:<br />
ein Schüler, dem ich eben erst bestätigen<br />
musste, was er nicht glauben wollte, und<br />
ich. Martin Lamprecht hat uns für immer<br />
verlassen und wir beide, sein Schüler und<br />
ich, seine ehemalige Lehrerin, konnten<br />
und wollten es nicht glauben.<br />
Gerade erst neigte sich sein erstes Schuljahr<br />
als Lehrer an seiner ehemaligen Schule<br />
dem Ende zu, und ich wollte ihn in einem<br />
gemeinsamen Interview als Neulehrer hier<br />
an dieser Stelle vorstellen. Wir hatten unter<br />
Gelächter ausgemacht, er würde sich<br />
richtig schön dafür machen, „noch schöner“,<br />
wie er sagte, und wir würden wunderbare<br />
Fotos dazu machen, auf die, so<br />
versprach ich ihm, noch seine Enkelkinder<br />
stolz sein würden. Alles war ausgemacht.<br />
Der Tod vereitelte unsere Pläne.<br />
Die Schule hat einen Junglehrer verloren,<br />
der es von Anfang an geschafft hat, die<br />
Schülerinnen und Schüler für sich einzunehmen.<br />
Seine so positive Ausstrahlung,<br />
seine liebenswürdige, umgängliche und<br />
verständnisvolle Art, seine Freude an der<br />
Arbeit mit jungen Menschen machten aus<br />
dem pädagogisch noch nicht geschulten<br />
Martin einen Lehrer, wie ihn sich Schülerinnen<br />
und Schüler wünschen.<br />
Nicht nur als seine Kollegin hatte ich unglaublichen<br />
Spaß mit ihm und konnte mit<br />
ihm aus vollem Herzen lachen, auch als er<br />
noch mein Schüler war, gelang es mir nie,<br />
ihm gram zu sein. Nie verletzte er seine<br />
Grenzen, und seine optimistische Grundhaltung<br />
war nach geradezu ansteckend.<br />
Kann es wirklich sein, dass er mir nie mehr<br />
strahlend begegnen wird? So wie im letzten<br />
Herbst, als ich ihn mit seinem jüngsten<br />
Sohn traf, den er mir stolz vorstellte. Wie<br />
liebevoll er mit ihm umging, das spüre ich<br />
heute noch. Mir war von Anfang an klar,<br />
dass Martin, Lampi durfte ich ihn als Schüler<br />
nennen, an unserer Schule am richtigen<br />
Platz und für die Schule ein großer Gewinn<br />
war. Alle Reaktionen sowohl von Schüler/<br />
innen als auch von Kolleginnen und Kollegen<br />
bestätigen diese Sichtweise. Er war<br />
ein Mensch ohne Argwohn, und das ist<br />
heute sehr selten. Die Menschen in seiner<br />
Umgebung spürten, dass er ihnen immer<br />
wohlgesonnen war. Er wollte immer nur<br />
helfen, weil er ein Mensch war, der sich<br />
für die Gesellschaft, in der er lebte, verantwortlich<br />
fühlte.<br />
Sein wohl intensivstes Engagement gehörte<br />
seiner Familie. Wie viel diese ihm<br />
bedeutete, konnte jede/r ermessen, die/<br />
der mit ihm ins Gespräch kam. Die Ernsthaftigkeit,<br />
mit der er über Fragen der Erziehung<br />
und des Zusammenlebens sprach,<br />
zeugte von seiner intensiven Auseinandersetzung<br />
mit den für ihn – und die meisten<br />
Menschen – wohl wichtigsten Fragen des<br />
Daseins.<br />
Inmitten des lauten Alltags, der für viele<br />
Menschen sehr stressig ist, so dass das Hineinfühlen<br />
in andere schier unmöglich ist,<br />
steht eine Familie, für die die Zeit angehalten<br />
zu sein scheint. Nichts ist für seine<br />
Söhne, für seine Lebensgefährtin, für seinen<br />
Vater, für seine Geschwister so, wie es<br />
einmal war. Trost darin zu finden, dass sie<br />
ihn – wenngleich für eine viel zu kurze Zeit<br />
– bei sich hatten, mit ihm leben konnten,<br />
ihn in all seinen Facetten erleben durften,<br />
dass so viele Menschen mit ihnen trauern,<br />
ehrlich trauern, wird wohl erst viel später<br />
Stütze sein können. Wo immer Martin jetzt<br />
ist, er spürt, dass wir an ihn denken, dass<br />
wir um ihn trauern.<br />
In aufrichtiger Anteilnahme<br />
Brigitte Benischke<br />
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176<br />
Aus seiner Vita erfahren wir, dass er nach<br />
dem Besuch der <strong>HTL</strong> in St. Pölten an der<br />
TU in Wien Elektro-<br />
technik studierte,<br />
um anschließend bei<br />
der Firma Siemens in<br />
Erlangen im Bereich der<br />
Montage und Inbetriebnahme<br />
von Industrieanlagen<br />
zu arbeiten.<br />
An der <strong>HTL</strong> bewarb er<br />
sich im September 1981<br />
und unterrichtete dort<br />
bis zu seiner Pensionierung<br />
im März 2012. Seine<br />
Fachgebiete waren<br />
neben dem Laborunterricht<br />
Elektrische Anlagen und Allgemeine<br />
Elektrotechnik. Für seine Schüler/<br />
innen waren seine Kontakte zum früheren<br />
Wir danken folgenden Unternehmen<br />
für eine Druckkostenspende:<br />
JAHRESBERICHT 2012 Höhere Technische Bundeslehranstalt <strong>Braunau</strong><br />
Rainer Hemm: 1948–2012<br />
Bei Redaktionsschluss erreichte uns die traurige Meldung, dass unser Kollege<br />
Rainer Hemm sich für immer verabschiedet hat. Er verstarb für uns völlig<br />
unerwartet und überraschend am 27. Juni 2012.<br />
Arbeitgeber einerseits bei ihren Projekten<br />
im Labor nützlich, andererseits konnte<br />
Rainer Hemm ihnen dort<br />
berufliche Anstellungen<br />
vermittelten.<br />
Wir werden ihn, der eher<br />
zurückgezogen lebte,<br />
vor allem als Posaunist<br />
bei diversen Festen an<br />
der Schule in Erinnerung<br />
behalten, bei denen wir<br />
ihn auch als fröhlichen<br />
und umgänglichen Menschen<br />
erleben durften.<br />
Seiner Familie gilt unser<br />
tiefes Mitgefühl, begleitet<br />
von dem Wunsch, dass sie einander<br />
Halt und Trost geben können in dieser<br />
schweren Zeit.