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KULTURKULTURBreiter MusikreigenMusik Sommer PustertalDas Pustertal wird diesen Sommer erstmals unter der Dachmarke„Musik Sommer Pustertal“ singen und klingen. Von Bruneck bisnach Osttirol will man Synergieeffekte nutzen, koordinieren undgemeinsam medial auftreten.Wichtige Musik-Termine zumVormerken20. August: Pfarrkirche, 20.30 UhrMozart Reqiuem in d-Moll, mitVocalensemble musiKultur TaufersSüdtiroler AuswahlorcheserLtg. Christian UnterhoferVortrag in Sand in Taufers50 Jahre FeuernachtAm Mittwoch, 22. Juni veranstaltete die SchützenkompanieTaufers im Bürgersaal von Sand einen Vortrag zum Thema „50Jahre Feuernacht – ‚Puschtra Buibm’ 50 Jahre fern der Heimat“.Veranstalter von Musik Sommer Pustertalsind: MusiKultur Taufers, Das FensterBruneck, Bildungsausschuss Olang, KuratoriumSchloss Welsberg, Gustav MahlerMusikwochen, Kulturzentrum Grand HotelToblach, die Tourismusvereine Niederdorfund Innichen sowie der TourismusverbandOsttirol. Die klassischen Konzerte unterProjektleiter und Koordinator Josef Lanzfinden von Juni bis Oktober statt.Premiere in SandDie Premiere zur Konzertreihe gab am 25.Juni in Sand die Neue Philharmonie München.Gibt es für ein Konzertpublikum ein schöneresEröffnungsgeschenk als das Adagiettoder fünften Sinfonie von Mahler? DerMeister der durchdringenden Rhythmenund schonungslosen Dissonanzen widmetedieses leise Lied ohne Worte seiner AlmaAuftakt: Die Neue Philharmonie München in Sandgleichsam als innigste Liebeserklärung.Der israelisch-amerikanische Dirigent YoelGamzou, letzter Schüler von Carlo MariaGiulini, vermochte diesem nur für Harfe undStreicher geschriebenen Stück irisierendenKlangatem einzuhauchen. Mozart widmetesein beliebtes Solokonzert für Klarinette KV622 vor 220 Jahren seinem Freund AntonStadler. Interpretiert wurde es diesmal vonLionel Wartelle, dem Virtuosen an der Klarinetteund Direktor des Konservatoriums imfranzösischen Dreux. Ihre ganze jugendlicheLeidenschaft wandten die rund achtzig MusikerInnender Neuen Philharmonie München,die alle zwischen 15 und 25 Jahre altsind, der 3. Sinfonie, „die Schottische“, vonMendelssohn-Bartholdy zu. In düsterem Mollschien die Melancholie der SchottischenLandschaft über das Sandner Festpavillonzu fließen, begleitet von rauschenden Klan-25. August: Neumelans, 20.30 UhrJ.S. Bach Solo-Partiten, mitThomas Fheodoroff, Violine15. September: Pfarrkirche, 20.00 UhrG.Ph. Telemann Vokal-Instrumental,mit Ensemble Deliriogimpressionen von Sturm und Gewitter.Schallendes Dudelsackpfeifen nachahmendleitete das Orchester über in elegische Violinenweisenund endete schließlich in einemausgelassenen Triumphgesang.Für wohl tönende Sommerabende ist also gesorgt;die weiteren Konzerte sind unter www.musiksommer.pustertal.eu einsehbar.Ingrid BeikircherGroßes Interesse am Vortrag über Feuernacht und „Puschtra Buibm“Der große Saal des Bürgerhauses konntedie Zuhörer kaum fassen, so groß war derAndrang. Über 300 interessierte Mitbürgerkonnte der rührige Hauptmann RudolfOberhuber begrüßen. Eindringlich rief eralle politisch Verantwortlichen auf, sich mitEntschlossenheit endlich für eine Amnestieder „Puschtra Buibm“ einzusetzen, die nach50 Jahren immer noch nicht in die geliebteHeimat kommen können, ohne verhaftetzu werden.Der Referent Günther Obwegs begann seineAusführungen mit einem Filmberichteiner italienischen Wochenschau nach derFeuernacht 1961, wo aus italienscher Sichtüber den Kriegszustand in Südtirol berichtetwurde. Nachfolgend umriss er kurz dieGeschichte die zum sogenannten SüdtirolProblem führte, vom „imperialistischen AngriffskriegItaliens“ im Mai 1915 bis nach Endedes Zweiten Weltkrieges. Ausführlicher legteer dann die alltägliche Situation der 50igerund 60iger Jahre dar: die wirtschaftlicheBenachteiligung der Südtiroler, die staatlichgeförderte Zuwanderung von Italienern ausdem Süden und immer wieder Schikanen derPolizeiorgane. Durch die Prozesse gegen die„Stieler Gruppe“ und die „Pfunderer Buam“wuchs in der Bevölkerung ein Gefühl derHoffnungslosigkeit und man erkannte dasvöllige Ausgeliefertsein an die staatlichenOrgane.Er schilderte die Entstehung des BefreiungsausschussSüdtirol (BAS) mit den verschiedenSchwierigkeiten zwischen deneinzelnen Gruppen und Aktivisten.Da 1961 dann alle diplomatischenMittel bereits ausgeschöpft warenund auch die UNO-Folgeverhandlungenzwischen Italien und Österreichnicht weiterkamen, sahen dieBAS-Aktivisten die Attentate aufStrommasten als letztes Mittel, umauf die Unterdrückung der Südtiroleraufmerksam zu machen. Alsder Referent über die Verhaftungen und dienachfolgenden, menschenverachtendenFolterungen in den Carabinieri-Kasernensprach, spürte man die tiefe Betroffenheitder Zuhörer.Besserung der Situation in Südtirolals ZielAusführlich ging der Referent dann auf dieGeschichte der „Puschtra Buibm“ ein. Erberichtete über ihre riskante Flucht nachNordtirol und ihre gezielten Aktionen, diesie immer wieder im Pustertal durchführten.Sie wollten weiter Druck auf die italienischeRegierung ausüben, um endlich eine Besserungder Situation in Südtirol zu erreichen. Eswar ein Kampf gegen den italienischen Staat.Trotz tausendfacher Polizeipräsenz konntensie immer wieder zurück ins nördliche Tirolentweichen. Er zeigte auch auf, dass Anschlägeund Morde in jener Zeit einfach den„Puschtra Buibm“ in die Schuhe geschobenworden seien. Durch Veröffentlichungen derAttentate als letztesMittel, um auf dieUnterdrückung derSüdtiroler aufmerksam zumachen.letzten Zeit, seien diese nicht mehr haltbarund er forderte die Staatsanwaltschaft auf,diesen neuen Hinweisen nachzugehen umihre Unschuld festzustellen.Kampf für FreiheitZum Schluss erinnerte er daran, dass „wirden heutigen wirtschaftlichen Wohlstand denAktivisten von damals und dem Fleiß dieserGeneration zu verdanken haben und nichtnur einzelnen Politikern oder einer Partei“.Auch sei die Feuernacht und der Freiheitskampf,zusammen mit den Verhandlungender Politiker, für das Erreichen der heutigenAutonomie mit entscheidend gewesen. Mandürfe aber nicht vergessen, dass das Ziel derAktivisten die Selbstbestimmung für Südtirolwar. Er ermahnte die Anwesenden, dieHeimat als ein hohes Gut zu schätzen unddie Tiroler Identität zu bewahren, damit dasLeid und die Opfer der Freiheitskämpfer undihrer Familien nicht umsonst waren.Für die Schützenkompanie Taufers Harald Laner32 Tauferer Bötl Tauferer Bötl 33

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