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SA - Partysan

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Kolumne<br />

Sorry, ich kann dir<br />

gerade nicht folgen!<br />

Zum Glück hat sich nicht nur die Qualität heutiger Musikproduktionen<br />

verbessert, sondern auch die Sound-Anlagen<br />

in Clubstätten und Veranstaltungsorten. Das ändert<br />

jedoch nichts an der Tatsache, dass wir einem ständig<br />

hohen Schalldruckpegel im Club ausgesetzt sind. Zudem<br />

sind Musikstücke im Frequenzspektrum besser<br />

abgestimmt, aber und das ist der Nachteil, werden viele<br />

Tracks einfach lauter auf Platten oder MP3´s herausgegeben.<br />

Blätterrauschen oder gar ein ruhiges Atmen ist mit einem<br />

Pegel von 10dB angegeben. Gehörschäden bei<br />

langfristiger Einwirkung finden wir schon ab 85dB. Ab<br />

dieser Grenze wird es gefährlich und wir können mit der<br />

Entwicklung einer Schwerhörigkeit rechnen. Empfinden<br />

wir die Geräusche als Störend, entsteht am Ende Stress<br />

im Körper. Zwischen 85 und 110 Dezibel erfahren wir<br />

täglich im Club. Vier Minuten in einer Disco mit 104 Dezibel<br />

sind ungefähr genauso gefährlich wie acht Stunden<br />

mit 85 Dezibel.<br />

Stress und nervenaufreibend sind Unterhaltungen im<br />

Club, ruhige Plätze zum quatschen sind selten. Im Internet<br />

ist es möglich fast alles zu folgen. Ja man wird<br />

permanent verfolg, wie auf Facebook, Soundcloud, Twitter<br />

oder bereitgestellte Blog-Feeds. Wer es will, wird<br />

verfolgt oder folgt etwas.<br />

Im Club ist das anders und nicht immer einfach. DJs<br />

kennen das und es nervt, wenn irgendein „zugeknallter“<br />

Dummie, rufe wie „lauter, lauter…“ von sich gibt. Dabei<br />

wird schnell vergessen, dass der DJ ohnehin von meist<br />

schlechten Monitor-Boxen umgeben ist.<br />

Schließlich geht es ja auch um die Musik und nicht um<br />

stundenlange Sofagespräche. Ich höre Musik, also tanze<br />

ich. Bei hohem Geräuschpegel im Club oder auf einer<br />

Party, ist es anstrengend der Unterhaltung zu folgen.<br />

Schlechte Akustik verbraucht die gleichen kognitiven<br />

Ressourcen, wie das Speichern von sprachlichen Inhalten.<br />

Kommt beides zusammen, also laute widrige<br />

Musik und eine Unterhaltung, fährt unser Gehirn auf<br />

Hochtouren. Wenn es dann zu Anspruchsvollen Inhalten<br />

kommt, die schwer zu verstehen sind, könnte das zu einer<br />

Überlastung kommen. Wir würden im Gespräch den<br />

Faden verlieren und könnten uns den letzten Zusammenhang<br />

nicht mehr merken.<br />

Solltest du während des Auftrittes zum DJ gehen, ihm<br />

irgendwas ins Ohr prasseln, was ohnehin nicht verstanden<br />

wird, so wundere dich nicht, wenn dieser mit einem<br />

grinsenden Fragezeichen antwortet. Er kann oder will dir<br />

ohnehin nicht folgen.<br />

Kolumne by SM!<br />

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