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SA - Partysan

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Interview Alec Troniq Interview Alec Troniq<br />

Alec Troniq -<br />

mächtig nachhaltig<br />

Der aus Dresden stammende Künstler Alec Troniq<br />

macht mit seiner aktuellen Veröffentlichung<br />

gehörig auf sich aufmerksam: Pimpernuckel.<br />

Dabei erschien sein Erfolgswurf bereits vor drei<br />

Monaten auf seinem eigenen Label Ipoly Music.<br />

In der Szene ist Alec als Liveact und Produzent<br />

bereits einige Jahre aktiv dabei. Seine Musik<br />

findet man mittlerweile auf über 25 Labels, vertreten<br />

u.a. auf Plattformen wie: Traum Schallplatten,<br />

Broque oder Nervous Records. Damit zählt<br />

er eindeutig NICHT zu der jungen Edit-Act Generation,<br />

die „nur“ einen One-Hit-Wonder Track<br />

produzieren. Er ist Vollprofi mit Fachrichtung Minimal<br />

House und Tech House und zeigt dies beständig<br />

bei seinen mitreißenden Live-Auftritten.<br />

Wertschätzung verdient Alec durch eigenständige<br />

Studio-Produktionen, viel Kreativität und<br />

Qualität im Arrangement seiner Tracks.<br />

Alec, wir hatten bereits vor einigen Jahren Kontakt.<br />

Schon damals sichtlich aufgefallen waren<br />

Deine hochwertigen Studio-Produktionen. Wo<br />

hast du das Handwerk erlernt?<br />

Ich bin überzeugter Autodidakt. Es gab keine musikalische<br />

Vorbildung oder jemanden, der mich irgendwie an<br />

die Hand genommen hätte. In meiner Anfangszeit, mit<br />

ca. 16 Jahren, arbeitete ich in einem kleinen Musikstudio<br />

und konnte da ein paar handwerkliche Basics mitbekommen.<br />

Aber die hätten genauso wenig geholfen wie Fachliteratur,<br />

ich musste für alles erst ein Gefühl bekommen<br />

und über die Jahre Erfahrungen sammeln. Ein Musiker<br />

ist nicht nach 3 Jahren ausgelernt, sondern entwickelt<br />

sich auch nach 12-13 Jahren immer weiter. Ich werde<br />

oft gefragt, wie das geht - als müsse man nur den Knopf<br />

finden, der mit „Gute Musik“ beschriftet ist. Ich bin da<br />

lieber fleißig und versuche mit kreativer Leidenschaft die<br />

Möglichkeiten zu nutzen, die mir Technik bietet.<br />

Welche Hürden musstest Du bisher überwinden,<br />

um den Ball am Laufen zu halten?<br />

Hürden lauern ständig überall, von innen wie von außen.<br />

Die Schaffenskraft kann z.B. komplett blockiert werden,<br />

wenn man mit sich und der Welt nicht im Reinen ist. Aber<br />

danach sieht es im Moment zum Glück überhaupt nicht<br />

aus.<br />

Gibt es musikalische Vorbilder aus denen Du bisher<br />

Kraft schöpftest?<br />

Frühe Vorbilder sind Vitalic, Moby, Johannes Heil, The<br />

Prodigy usw. gewesen. Aber ansonsten habe ich mir<br />

selten Inspiration geholt, sondern lieber in mich selbst<br />

hinein gehorcht.<br />

Deine Produktionen verstehen viele als positive<br />

Lebenskraft. Wie siehst Du dich in deinem ganz<br />

eigenen Kosmos?<br />

Vor einigen Jahren war meine Musik sehr melancholisch.<br />

Aber zur Zeit transportiere ich gerne meine positive<br />

Grundeinstellung in die Musik, denn auf dem Dancefloor<br />

soll es ja einfach Spaß machen und nicht zu schwer und<br />

kopflastig werden. Aber das ist auch immer eine Frage<br />

der Laune. Insgesamt bin ich wohl ein Träumer und das<br />

hört man wahrscheinlich in jedem meiner Tracks.<br />

Dein derzeit bekanntester Wurf ist die EP Pimpernuckel.<br />

Wie wichtig sind solche Konzept-<br />

Platten mit Videos und anschließender Social<br />

Media-Vermarktung?<br />

In so einer EP steckt viel Liebe, Überlegung und Arbeit<br />

und das soll man schon merken. Wir wollen mit Ipoly Music<br />

auch zeigen, dass es in der täglichen Flut von Musik-<br />

Releases Besonderheiten gibt. Dafür muss man erst<br />

einmal Aufmerksamkeit erregen und den Leuten zeigen,<br />

dass hinter einer Promotion auch wirklich etwas steckt,<br />

dass diese Aufmerksamkeit wert ist.<br />

„Pimpernuckel“ ist bei Beatport direkt auf Platz 2 der<br />

Minimal-Charts geklettert und ich werde sehr oft darauf<br />

angesprochen. Über Soundcloud und Facebook kommen<br />

derzeit viele auf meine anderen Tracks und geben<br />

positives Feedback. Das bestärkt uns natürlich, Musikliebhaber<br />

weiterhin so glücklich zu machen.<br />

Wie viel Zeit opferst Du täglich Deinem Künstlerdasein?<br />

12 bis 14 Stunden - viel zu viel, aber ich kann es einfach<br />

nicht lassen. Ich ärgere mich immer, wenn der Tag schon<br />

vorbei ist und mir die Augen zu fallen und schon alles<br />

weh tut, obwohl ich noch Ideen habe und sie umsetzen<br />

will.<br />

Ein besonderes Ereignis in 2012 war?<br />

Mein Liveact in Paris, in einem alten Feuerwehrboot auf<br />

der Seine - der Kahn hat gewankt! Es ist auch ein witziges<br />

Gefühl, dass mir Leute im Ausland Texte vorsingen<br />

können, die ich daheim im Schlafzimmer aufgenommen<br />

habe. Abgefahren war es auch, mit Extrawelt im Dachstock<br />

Reitschule in Bern zu spielen, vor 800 ins Gebäude<br />

gequetschten Leuten und genau so Vielen davor.<br />

Die Schweizer haben eine intensive Kultur und Liveacts<br />

werden dort eher als Konzert zelebriert, während hierzulande<br />

viele den Unterschied zwischen Liveact und DJ<br />

nicht kennen.<br />

Welche persönlichen Erwartungen hast Du für<br />

das Jahr 2013?<br />

Ich hoffe vor Allem, dass die GEMA nicht wie angekündigt<br />

das halbe Nachtleben platt machen wird. Die<br />

eigentlich lebendige Kultur wird kaum noch statt finden<br />

können, weil sich die alten Hasen des Biz‘ die Taschen<br />

füllen, die aber z.T. seit Jahrzehnten keine relevanten kulturellen<br />

Beiträge geleistet haben. Auf der anderen Seite<br />

nagt die Alles-für-lau-Mentalität - wer sich fragt, warum<br />

Musik so oft wie ein und derselbe Pop-Brei klingt, findet<br />

hier eine Antwort. Denn wenn gute Musiker im Supermarkt<br />

jobben müssen, bleibt keine Zeit für Kreativität.<br />

Am 01.12.2012 spielst Du zum ersten Mal auf unseren<br />

Geburtstag 17 Jahre <strong>Partysan</strong> Berlin. Erleben<br />

wir ein Live oder DJ Set von Dir?<br />

Liveact! :)<br />

Seine EP Pimpernuckel ist eine Konzept-EP samt Video.<br />

Eine allgegenwärtig, ergreifende Vermarktungsform<br />

über Social Media & CO.<br />

Interview by: SM<br />

Genre: Tech House, Electronica, Minimal<br />

Webseite: www.alec-troniq.com<br />

Booking: booking@mangue-records.de<br />

Facebook: facebook.com/alectroniq.ipolymusic<br />

Soundcloud: soundcloud.com/alec-troniq<br />

Beatport: beatport.com/artist/alec-troniq/32202<br />

Youtube: youtube.com/fintroniq<br />

Aktuelle EPs: Pimpernuckel, Rueffel EP,<br />

außerdem Remixes auf Atmosphere, Mimique, PFL, Tigereye,<br />

...<br />

Kommende EP: IPOLY014 (noch ohne Namen) auf<br />

Ipoly Music<br />

Auftritte:<br />

10.11. Liveact @ Minimal Kids, Brighton, UK<br />

01.12. Liveact @ 17 Jahre <strong>Partysan</strong>, Tresor, Berlin<br />

31.12. Liveact @ Electric Lounge, Kaufbeuren<br />

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