Ras Al Khaimah und Fujairah - Dubai Media AG
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■ <strong>Ras</strong> <strong>Al</strong> <strong>Khaimah</strong> <strong>und</strong> <strong>Fujairah</strong><br />
<strong>Ras</strong> <strong>Al</strong> <strong>Khaimah</strong> <strong>und</strong> <strong>Fujairah</strong><br />
Der wilde Norden<br />
Neue Autobahnen sind im Bau <strong>und</strong> nach deren Fertigstellung kann es<br />
durchaus Sinn machen, in <strong>Dubai</strong> zu arbeiten <strong>und</strong> in <strong>Ras</strong> <strong>Al</strong> <strong>Khaimah</strong><br />
(RAK) oder <strong>Fujairah</strong> (FUJ) zu wohnen. Attraktive Immobilienprojekte,<br />
die beiden internationalen Flughäfen <strong>und</strong> Häfen mit Freizonen <strong>und</strong><br />
sind weitere Argumente für das wachsende Interesse von Investoren.<br />
Text: Barbara Schumacher | Fotos: Barbara Schumacher, Archiv<br />
12 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 13
■ <strong>Ras</strong> <strong>Al</strong> <strong>Khaimah</strong> <strong>und</strong> <strong>Fujairah</strong><br />
Das gemeinsame Hajar Gebirge<br />
bewirkt, dass die Einwohner von<br />
<strong>Fujairah</strong> Sonnenaufgänge über<br />
dem Indischen Ozean sehen <strong>und</strong><br />
die meisten Menschen in <strong>Ras</strong> <strong>Al</strong> Kaimah Sonnenuntergänge<br />
im Persischen Golf. In beiden<br />
Emiraten bestimmen einerseits die Traditionen,<br />
die noch in einzelnen Wirtschaftszweigen erhalten<br />
sind <strong>und</strong> im täglichen Leben gelebt werden<br />
die Zukunft <strong>und</strong> andererseits der Wille,<br />
am wirtschaftlichen Fortschritt teilzuhaben.<br />
Die Nähe zu <strong>Dubai</strong> ist wichtig <strong>und</strong> wird stets<br />
betont, genau so wie die höhere Lebensqualität<br />
im Vergleich zu <strong>Dubai</strong>. Daher legt man auch<br />
großen Wert auf die rasche <strong>und</strong> effektive Verbesserung<br />
der Infrastruktur.<br />
Wirtschaft in <strong>Fujairah</strong>:<br />
Von Freizone bis Bienenzucht<br />
Im Emirat <strong>Fujairah</strong> regiert Sheikh Hamad bin<br />
Mohammed <strong>Al</strong> Sharqi. Sein Bruder Sheikh<br />
Saleh bin Mohammed <strong>Al</strong> Sharqi ist als Chairman<br />
des Department of Industry & Economy<br />
zuständig für die wirtschaftliche Entwicklung.<br />
Sheikh Saleh ist Geschäftsmann <strong>und</strong> setzt sich<br />
konsequent für eine Stärkung des Privatsektors<br />
ein: „<strong>Fujairah</strong> hat eine großartige Zukunft. Wir<br />
haben mit Hafen, Flughafen, Freizone <strong>und</strong><br />
moderner Infrastruktur die Voraussetzungen<br />
dafür geschaffen, dass das Emirat sich als wichtiger<br />
Industriestandort, regionales Handelszentrum<br />
<strong>und</strong> attraktives Touristenziel etabliert“.<br />
Menschlicher Faktor in der Freezone<br />
Seit 16 Jahren ist Sharief Habib <strong>Al</strong> Awadhi<br />
Generaldirektor der <strong>Fujairah</strong> Free Zone<br />
Authority, die der Regierung von <strong>Al</strong> <strong>Fujairah</strong><br />
untersteht. Über 40 Prozent Wachstum konnte<br />
sich die Freizone im Jahr 2007 freuen. „Bei<br />
allen Überlegungen, sich in einer Freizone anzusiedeln,<br />
spielen die Kosten eine Schlüsselrolle.<br />
Investoren gehen dort hin, wo es „unterm<br />
Strich“ am günstigsten ist, wobei es<br />
bekanntermaßen viele Dinge gibt, die Kosten<br />
beeinflussen. Neben den Kosten spielen aber<br />
auch noch die die angebotenen Dienstleistungen,<br />
Service <strong>und</strong> Infrastruktur eine wichtige<br />
Rolle neben dem Komfort <strong>und</strong> der Qualität<br />
der Kommunikation mit dem Management. In<br />
<strong>Dubai</strong> sind Hektik <strong>und</strong> Stress kaum noch zu<br />
überbieten, dort geht es nur noch um Geld.<br />
Der menschliche Faktor ist auf der Strecke geblieben.<br />
Wer auf diesen Wert legt, ist hier richtig“.<br />
Auf die Frage nach weiteren Vorteilen dieser<br />
Freizone meint er: „Hier sind sowohl die<br />
Lebenskosten angenehm – sie liegen bei etwa<br />
einem Drittel der Lebenskosten von <strong>Dubai</strong> -<br />
als auch die Kosten <strong>und</strong> Angebote für Bildung<br />
erschwinglich <strong>und</strong> vielfältig – es gibt hier alle<br />
Schularten, auch englischsprachige Schulen -<br />
das spielt bei Entscheidungen heute in zunehmendem<br />
Maße eine Rolle. Außerdem bekommt<br />
man alles ‚in time’. In gewisser Weise<br />
ist das Geschäftsleben hier noch unverdorben.<br />
Mir liegt sehr daran, Investoren verschiedener<br />
Nationalitäten anzulocken. Die beiden deutschen<br />
Firmen Bilfinger <strong>und</strong> Hans Josef Biringer<br />
sind hier, Franzosen, Italiener, Briten, Amerikaner,<br />
Schweden, Dänen, Norweger fühlen sich<br />
wohl <strong>und</strong> neulich hatten wir Besuch einer Delegation<br />
aus Spanien“.<br />
Sharief Habib <strong>Al</strong><br />
Awadhi (l.) leitet<br />
die <strong>Fujairah</strong><br />
Freezone Authority<br />
<strong>und</strong> freut sich schon<br />
auf die geplante<br />
Erweiterung (r.).<br />
Und welche Art der Produktion bietet sich an?<br />
„Wir bieten interessante Konditionen für die<br />
Industrieproduktion, gerade hat sich hier eine<br />
Firma angesiedelt, die große Müllcontainer für<br />
die Städte produziert. Wegen der starken Nachfrage<br />
ist die bisherige Freizone ausgebucht, aber<br />
es wird eine neue Freizone in der geplanten<br />
Industriezone geben. Die dortige Freizone ist<br />
derzeit auf einer Fläche von 2 Millionen Quadratmeter<br />
geplant, Erweiterung ist möglich.<br />
Damit wird die neue Freizone viermal größer<br />
als die bisherige. Etwa 50 Prozent der neuen<br />
Flächen sind bereits vergeben, die Arbeiten<br />
beginnen Ende 2008. Einem neuen Gesetz der<br />
Regierung zufolge können auch spezielle Großprojekte<br />
Freizonen-Status haben, z. B. Zement-<br />
Fabriken, Bergbau-Vorhaben, Flugzeugbauunternehmen,<br />
Trockendocks, etc. Diese Projekte<br />
können sogar an einem beliebigen Ort<br />
gebaut werden. Der Unternehmer stellt sein<br />
Projekt vor <strong>und</strong> wenn es interessant ist, stellen<br />
wir ein geeignetes Stück Land dafür zur Verfügung.<br />
Europäische Unternehmen können ihre<br />
europäischen Führungskräfte mitbringen. Lokale<br />
Arbeiter sind ausreichend vorhanden,<br />
genauso wie indische Computerspezialisten.<br />
Beim Industriehafen wird eine Ölraffinerie gebaut.<br />
Das Öl kommt per Pipeline aus Abu<br />
Dhabi. Die neue, 76 km lange Straße zwischen<br />
<strong>Al</strong> <strong>Fujairah</strong> <strong>und</strong> <strong>Dubai</strong> wird 2009 fertig sein,<br />
dann beträgt die Fahrzeit zwischen <strong>Al</strong> <strong>Fujairah</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Dubai</strong> nur noch maximal eine St<strong>und</strong>e. In<br />
jeder Richtung werden drei Fahrspuren zur<br />
Verfügung stehen. Das wird zur Attraktivität<br />
von <strong>Al</strong> <strong>Fujairah</strong> einen bedeutenden Beitrag leisten“.<br />
(www.fujairahfreezone.com)<br />
Handelskammer<br />
„Die Verwaltung des Emirats <strong>Al</strong> <strong>Fujairah</strong> hat<br />
ein Spezialprogramm für kleine <strong>und</strong> mittlere<br />
Unternehmen aufgelegt, die sich im neuen Industriegebiet<br />
ansiedeln wollen“, so Sultan Jemei<br />
Obeid <strong>Al</strong> Hindasi, stellvertretender Generaldirektor<br />
der <strong>Fujairah</strong> Chamber of Commerce<br />
& Industry. „Solche Unternehmen zahlen fünf<br />
Jahre lang keine Gebühren <strong>und</strong> Lizenzen, auch<br />
die Kammergebühren entfallen. Mit der Emirates<br />
Bank gibt es einen Vertrag zur<br />
Verfügungstellung zinsloser Kredite bis zu einer<br />
Höhe von 1 Mio. Dirham für drei Jahre.<br />
In einem speziellen Zentrum werden interessierten<br />
Unternehmen kostenlose Büroräume<br />
innerhalb des Zentrums überlassen. Operieren<br />
sie erfolgreich, dann gehen sie nach draußen.<br />
Das <strong>Fujairah</strong> Center dient somit der Unterstützung<br />
von KMU <strong>und</strong> hilft den 20 Prozent kleinen,<br />
lokalen Firmen, die sonst keine Chance<br />
hätten“.<br />
Auf die Frage, welche Dienstleistungen ausländischen<br />
Investoren geboten werden, meint er:<br />
„Wir haben viele Besuche ausländischer Delegationen,<br />
die wir betreuen. Wir geben alle gewünschten<br />
Informationen hinsichtlich Import<br />
<strong>und</strong> Export, der Notwendigkeit eines Sponsors<br />
<strong>und</strong> stellen Kontakte zu einheimischen Geschäftsleuten<br />
her. Viele Unternehmen entscheiden<br />
sich für joint ventures. In <strong>Fujairah</strong> ist der<br />
Markt offen für alle. Wir haben hier eine Fülle<br />
an Rohmaterial, denken Sie an die Felsen des<br />
Hajar Gebirges, hervorragendes Ausgangsmaterial<br />
für Zement. 70 Prozent davon nutzen<br />
wir für nationale Bauten, der Rest stammt aus<br />
Hatta <strong>und</strong> <strong>Ras</strong> <strong>Al</strong> <strong>Khaimah</strong>. Die beste Qualität<br />
kommt jedoch aus <strong>Al</strong> <strong>Fujairah</strong>. Wir exportieren<br />
Zement auch in die übrigen Golfstaaten“.<br />
- Endlose Lastwagenkolonnen, mit Zement<br />
<strong>und</strong> tonnenschweren Felsbrocken in Richtung<br />
<strong>Dubai</strong> <strong>und</strong> Abu Dhabi beladen, sind seit Jahren<br />
Tag <strong>und</strong> Nacht unterwegs. Wie gut, dass<br />
das Hajar-Gebirge so groß ist.<br />
Die Schwerpunkte der Wirtschaftsentwicklung<br />
sieht Sultan <strong>Al</strong> Hindasi im Tourismus, in der<br />
industriellen Fertigung, besonders gern im Bereich<br />
elektronischer Maschinen, die nur wenig<br />
Personal benötigen, in der Automation, den<br />
erneuerbaren Energien <strong>und</strong> in jeder Art von<br />
Handelsaktivitäten. „Mit der neuen Straße nach<br />
<strong>Dubai</strong> werden wir zum Tor nach <strong>Dubai</strong>, weil<br />
hier alles billiger ist: von Wohnen über Bildung,<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> Transport. In Zukunft<br />
werden viele Leute in <strong>Dubai</strong> arbeiten <strong>und</strong> in<br />
<strong>Al</strong> <strong>Fujairah</strong> wohnen, aber man sollte sich<br />
schnell entscheiden – nach 2010 wird es zu spät<br />
sein“. (www.fujcci.ae)<br />
Große Bauprojekte<br />
In der Gegend um das Hotel Le Meridien <strong>Al</strong><br />
Aqah Beach Resort <strong>und</strong> in <strong>Al</strong> <strong>Fujairah</strong> Stadt<br />
entstanden <strong>und</strong> entstehen neue Hotelanlagen,<br />
wie Miramar <strong>Al</strong> Aqah Beach Resot, JAL Resort,<br />
Damas, Coral Residence Tower <strong>und</strong><br />
Rotana. In <strong>Fujairah</strong> Stadt stehen in der Kuwait<br />
Street in der ersten Phase des Projekts Sharia<br />
One 57 erschlossene Gr<strong>und</strong>stücke für kommerzielle<br />
<strong>und</strong> Wohnzwecke zur Verfügung. Die<br />
zweite Phase dieses Neubaugebiets ist in Planung.<br />
Ebenfalls in der City befindet sich das<br />
<strong>Al</strong> Hilal Real Estate Projekt, das Investoren<br />
vorbehalten ist. Geplant sind 50 Bauten mit<br />
10 bis 20 Stockwerken, eine riesige Shopping<br />
Mall <strong>und</strong> ein Hypermarket. Schon Ende 2008<br />
wird der <strong>Al</strong> Jaber Residential Tower mit seinen<br />
44 Stockwerken <strong>und</strong> 270 Appartements in den<br />
Himmel ragen. Bis zum Jahr 2010 sollen die<br />
<strong>Al</strong> Fanar Towers (drei Büro-, Wohn- <strong>und</strong> Hoteltürme)<br />
in <strong>Al</strong> <strong>Fujairah</strong> City fertig sein. Das<br />
Golden Beach Hotel Resort an der Küste bei<br />
<strong>Al</strong> Fuqait (nahe Dibba) soll mit seinen 250<br />
Zimmern auf 14 Stockwerken im Jahr 2009<br />
zur Verfügung stehen. <strong>Al</strong>s <strong>Al</strong>ternative zu den<br />
Strandhotels ist eine innovative Eco-Lodge im<br />
<strong>Al</strong> Wurayah Valley im Hajar Gebirge angedacht.<br />
Mina <strong>Al</strong> Fajer<br />
Ein Projekt der besonderen Art wird zwischen<br />
Dibba <strong>und</strong> <strong>Al</strong> Fuqait gebaut. Dort haben die<br />
Arbeiten an dem Resort-Komplex Mina <strong>Al</strong><br />
Fajer begonnen, direkt an der Küste gelegen.<br />
Wo ein kahler Felsen aus dem Meer ragt, zeigt<br />
ein riesiges Plakat, wie dieser Felsen in einigen<br />
Jahren aussehen wird: komplett bebaut – Meerblick<br />
garantiert. Die Bestandteile von Mina <strong>Al</strong><br />
Fajer, was soviel wie „Marina des Sonnenaufgangs“<br />
bedeutet, sind Appartements mit Blick<br />
auf die neue Marina, Mountain Villas – in<br />
Anlehnung an die Häuser im benachbarten<br />
Hajar Gebirge, Solarium Villas mit Blick auf<br />
den Sonnenaufgang <strong>und</strong> ein Fairmont Hotel,<br />
gemanagt von der bekannten Luxus Hotelkette<br />
Fairmont Hotels & Resorts. In der Marina<br />
sind über 100 Liegeplätze für Yachten, zahlreiche<br />
Restaurants <strong>und</strong> Flanierpromenaden mit<br />
Ehrgeiziges Immobilienprojekt in <strong>Fujairah</strong>: Mina <strong>Al</strong> Fajer<br />
14 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 15
■ <strong>Ras</strong> <strong>Al</strong> <strong>Khaimah</strong> <strong>und</strong> <strong>Fujairah</strong><br />
Traditionelles in <strong>Fujairah</strong>:<br />
Imkerei <strong>und</strong> Landwirtschaft<br />
in Wadis<br />
exklusiven Geschäften vorgesehen. Bewohner<br />
der 2-, 3- <strong>und</strong> 4 Zimmer Marina Appartements<br />
können die Marina überblicken. Von den 48<br />
Mountain Villas mit eigenen Swimmingpools<br />
überblickt man das Meer <strong>und</strong> schaut auf das<br />
Hajar Gebirge. Die Solarium Villas sind<br />
zweistöckige Luxusvillen mit traditionellen Stilelementen<br />
bei der Architektur. Das bis zu 12<br />
Stockwerke hohe 5-Sterne Hotel Fairmont wird<br />
über 200 luxuriös eingerichtete Zimmer haben.<br />
Selbstverständlich wird es seine Gäste mit einem<br />
großen Swimmingpool mit Poolbar, mehreren<br />
Restaurants <strong>und</strong> einem Health-Club verwöhnen.<br />
Ein Exkurs in die<br />
traditionelle Wirtschaft<br />
In <strong>Al</strong> <strong>Fujairah</strong> spielen Leben in der Großfamilie,<br />
traditionelle Landwirtschaft <strong>und</strong> sogar Bienenzucht<br />
nach wie vor ihre Rolle. Obwohl noch<br />
Wohnhäuser im Stil der 1970/80-er Jahre anzutreffen<br />
sind, so sind inzwischen die Ansprüche<br />
gestiegen <strong>und</strong> auch in den ländlichen Gebieten<br />
<strong>und</strong> am Rande der wilden Wadis sind<br />
große, palastähnliche, mit hohen Wänden<br />
umgebene Häuser gebaut worden, die den<br />
Großfamilien Platz bieten.<br />
Süßes Unternehmen<br />
<strong>Al</strong>i <strong>Al</strong> Thanhane ist Herr über 700 Holzkästen<br />
à 10 Kilogramm <strong>und</strong> 1000 Felslöcher. In den<br />
Holzkästen sind ägyptische Bienen zu Haus<br />
<strong>und</strong> die Felshöhlen sind Heimat kleiner, einheimischer<br />
Bienen, die nur etwa ein Viertel der<br />
Größe der uns bekannten Bienen erreichen.<br />
Honig aus Felslöchern? Dieses Phänomen gilt<br />
es, genauer zu studieren. <strong>Al</strong>so geht es – ganz in<br />
der Nähe von Dibba – in die Bergwelt des Hajar<br />
Gebirges. Eine „Versorgungsplattform“ auf dem<br />
Fels ist Ausgangspunkt. Hier kann man es sich<br />
auf Decken <strong>und</strong> Kissen bequem machen, es gibt<br />
eine traditionelle Lampe, auf dem offenen Feuer<br />
wird Kaffee in einer alten Dallah (Kaffeekanne)<br />
zubereitet <strong>und</strong> <strong>Al</strong>i zaubert Datteln herbei.<br />
Soweit das Auge reicht, befinden sich die von<br />
<strong>Al</strong>i „bewirtschafteten“ Löcher in den Felsen,<br />
für die man nach einer Weile ein k<strong>und</strong>iges Auge<br />
entwickelt. Mit Kaffee <strong>und</strong> Datteln gestärkt<br />
geht es in Richtung Felswand. Auf dem Weg<br />
dorthin erklärt <strong>Al</strong>i: „In den Bergen gibt es etwa<br />
200 Honigproduzenten wie mich. Der Honig,<br />
den die emiratischen Bienen in den Felslöchern<br />
produzieren, beträgt pro Loch 1-6 kg. Dieser<br />
Honig ist von ausgezeichneter Qualität. Ich<br />
verkaufe ihn für 1.000 Dirham pro Kilogramm<br />
(ca. 190 Euro). Der Honig der ägyptischen<br />
Bienen aus den Bienenstöcken in den Holzkästen<br />
bringt höchstens ein Drittel. Der beste<br />
Monat für die Bienen ist März, denn dann blühen<br />
Pflanzen <strong>und</strong> Wildblumen wie Esbek,<br />
Quwaithan <strong>und</strong> Thafar, sowie die Bergsträucher.<br />
Für die Ernte des Honigs sind die<br />
Monate März <strong>und</strong> November ideal, Ernte im<br />
Juni ergibt mittelgute Qualität“.<br />
Am ersten Felsloch – die meisten sind natürlichen<br />
Ursprungs – angekommen, schiebt <strong>Al</strong>i<br />
einen vorher auf ca. 80 cm Länge gestutzten<br />
Palmstock in die Öffnung, an dem in der Mitte<br />
ein wenig Honig angebracht ist. Im nächsten<br />
Loch ist ein solcher Stock – versteckt hinter<br />
einem großen Stein <strong>und</strong> einem Reisigbündel<br />
- voller Honig <strong>und</strong> Bienen. Die dicht wimmelnden<br />
Bienen lassen es sich gefallen, ans Tageslicht<br />
geholt zu werden. Vorsichtig schneidet <strong>Al</strong>i<br />
ein Stück Honig ab – als „Start“ für den nächsten<br />
Stock, der in das nächste leere Loch wandert.<br />
„1000 Felslöcher abzuernten <strong>und</strong> zu kontrollieren<br />
hält mich durch das ewige Auf <strong>und</strong><br />
Ab in der Felslandschaft ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> fit – <strong>und</strong><br />
das seit 20 Jahren. Da es hier praktisch keinerlei<br />
Luftverschmutzung gibt, ist der Honig von<br />
reinster Qualität <strong>und</strong> gut für die Ges<strong>und</strong>heit“.<br />
Die ges<strong>und</strong>en Bergwanderungen erfolgen nur<br />
an den Wochenenden, denn die Arbeitstage<br />
verbringt <strong>Al</strong>i in seinem Job bei der Einwanderungsbehörde<br />
in Abu Dhabi. Die Handarbeit<br />
im Zusammenhang mit 1000 Löchern, die gereinigt<br />
<strong>und</strong> von Schlangen befreit werden müssen<br />
<strong>und</strong> die garantierte Reinheit erklären den<br />
hohen Preis des Honigs. Wer diesen Honig<br />
probiert hat, ist allerdings für die heimische<br />
Ware aus dem Supermarkt nicht mehr zu begeistern.<br />
Um den Bienen neben den natürlichen Quellen<br />
weiteres „Futter“ zu bieten, hat <strong>Al</strong>i eine<br />
Plantage mit blühenden Bäumen <strong>und</strong> Büschen<br />
eingerichtet, mit eigenhändig kunstvoll konstruierter<br />
Bewässerungsanlage. Und eine kleine<br />
Tierfarm gibt es auch: drei Kühe <strong>und</strong> viele<br />
Ziegen führen ein geruhsames Leben. „Wenn<br />
ich mich nicht persönlich kümmere, verkommt<br />
alles“, meint er <strong>und</strong> rückt ein Wasserrohrteil<br />
an die richtige Stelle.<br />
Der Lohn der harten Arbeit ist ein schönes,<br />
von einer hohen Mauer umgebenes Haus im<br />
Stadtteil <strong>Ras</strong>hidiya, das für europäische Verhältnisse<br />
eher einem Palast gleich kommt. Im<br />
Lagerraum lagern Plakate mit Motiven der<br />
Honigproduktion, Honigdosen <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 700<br />
Honig-Flaschen im Wert von 140.000 Euro.<br />
An einer Wand sind die Zeitungsartikel angebracht,<br />
in denen über seine Arbeit berichtet<br />
wurde. So gut wie alle lokalen Blätter haben<br />
Stories über ihn <strong>und</strong> seine Bienen gebracht.<br />
Seine sechs Kinder, zwei davon Zwillingsmädchen,<br />
bringen das Essen in ein komfortables<br />
Wohnzelt nach draußen. „Ich lebe am liebsten<br />
außerhalb des Hauses, freue mich an meinen<br />
Mangobäumen <strong>und</strong> genieße das Plätschern<br />
des (künstlichen) Wasserfalls“. Das Zelt ist mit<br />
traditionellen Gegenständen dekoriert. Nach<br />
dem Essen ist zu erfahren, wie <strong>Al</strong>i den Honig<br />
an die K<strong>und</strong>en bringt: „Ich verkaufe auf Messen,<br />
wie der ADIHEX in Abu Dhabi, im Global<br />
Village in <strong>Dubai</strong> <strong>und</strong> bei Kulturveranstaltungen<br />
im ganzen Land, wie z. B. bei<br />
der Heritage Week in der Heritage Area in<br />
Sharjah. Mein Honig wird auch nach Frankreich<br />
exportiert. Bei den Messen bin ich selbst<br />
anwesend, aber ich hoffe, dass mein ältester<br />
Sohn Abdullah, dem ich alles zum Thema Bienen<br />
<strong>und</strong> Honigproduktion beigebracht habe<br />
<strong>und</strong> der mich auf allen Messen begleitet, mich<br />
eines Tages entlasten wird“.<br />
So war er auch auf der ADIHEX 2008, die im<br />
Oktober in Abu Dhabi stattfand, mit einem<br />
“eigenen“ im traditionellen Stil erbauten Barasti<br />
Haus vertreten im großen R<strong>und</strong> des aufgebauten<br />
traditionellen Dorfes, in dem alle traditionellen<br />
Handwerkskünste der Emirate in authentischem<br />
Ambiente vorgeführt werden –<br />
einer der viel besuchten Höhepunkte der Messe.<br />
Landwirtschaftliche Nutzung der Wadis<br />
Faris stammt aus Dibba <strong>und</strong> kennt sich in den<br />
Wadis des Emirats gut aus. Ein in der Nähe<br />
von Dibba auf dem Weg nach Masafi gelegenes<br />
Wadi liegt beim Dorf Abadilah – ein für<br />
diese Gegend typisches Dorf mit 16 freistehenden,<br />
großen, palastähnlichen Häusern, jedes<br />
mit einer hohen Mauer umgeben. Im Zentrum<br />
steht die Moschee <strong>und</strong> alles steht im Wüstensand<br />
am Eingang des Wadis. „In das nächste<br />
Wadi fahren wir hinein“, verspricht Faris <strong>und</strong><br />
weist stolz auf die Tatsache hin, dass das Auto<br />
ein 4WD ist. Im Wadi <strong>Al</strong> Hala bietet sich bzgl.<br />
der Häuser ein ähnliches Bild. Dank des Sheikh<br />
Zayed Housing Programms wurden stattliche<br />
Wohnstätten errichtet, außer der Moschee gibt<br />
es sogar noch ein Hospital. Hier wird das Stadtbild<br />
von hohen Wassertürmen geprägt. Die<br />
Fahrt ins Wadi gestaltet sich abenteuerlich – es<br />
wird immer enger <strong>und</strong> dunkler, die oben von<br />
der Nachmittagssonne rot beleuchteten, schroffen<br />
Felswände werden immer steiler. Trotz der<br />
Motor für <strong>Ras</strong> <strong>Al</strong><br />
<strong>Khaimah</strong>: Scheich<br />
Saud bim Saqr<br />
<strong>Al</strong> Qassimi<br />
Herrscher in RAK regiert 60 Jahre<br />
Im <strong>Al</strong>ter von 28 Jahren übernahm er 1948 die Regierungsgeschäfte<br />
im Emirat <strong>Ras</strong> <strong>Al</strong> <strong>Khaimah</strong>: Sheikh Saqr bin<br />
Mohammed <strong>Al</strong> Qassimi. Damit wird er im Hinblick auf<br />
die Länge der Regierungszeit weltweit nur vom<br />
Thailändischen König übertroffen. Am 27. November 2008<br />
fand in <strong>Ras</strong> <strong>Al</strong> <strong>Khaimah</strong> eine große Feier zu Ehren des Jubilars<br />
statt mit Paraden der Bürger, der Polizeikavallerie <strong>und</strong><br />
Musikbands. Neben einem Ruderwettbewerb, Airshow <strong>und</strong><br />
Marineshow gab es eine Fotoausstellung, die das Leben des<br />
Regierungschefs <strong>und</strong> seine Verdienste für das Emirat veranschaulichte.<br />
Sheikh Saqr folgte seinem Onkel Sheikh Sultan Bin Salim im Januar 1948.<br />
Am 16. Juli 1948 übernahm er offiziell die Regierungsgeschäfte in einer Zeremonie, an der<br />
verschiedene Stammesführer <strong>und</strong> der Politische Agent der Briten C. J. Pelly teilnahmen.<br />
Sheikh Saqr trat ein schweres Erbe an, denn sein Emirat war durch den Zusammenbruch<br />
des Perlenhandels bettelarm geworden. Er investierte daraufhin sein eigenes Vermögen in<br />
den Ausbau des Falaj (Bewässerungs-) Systems <strong>und</strong> schuf somit die Voraussetzungen für den<br />
Aufbau der Landwirtschaft. Er beschaffte Stipendien für das Studium junger Leute in anderen<br />
Golfstaaten, bekam Hilfe von Kuwait <strong>und</strong> Ägypten beim Aufbau eines eigenen Bildungssystems<br />
in RAK <strong>und</strong> unternahm alle Anstrengungen, um seine Macht innerhalb des Emirats<br />
<strong>und</strong> in der Beziehung zu den benachbarten Scheichtümern zu festigen.<br />
16 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN<br />
DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 17
■ <strong>Ras</strong> <strong>Al</strong> <strong>Khaimah</strong> <strong>und</strong> <strong>Fujairah</strong><br />
Enge gibt es auf kleinen Terrassen Pflanzenanbau.<br />
Die Gegend ist geprägt von kilometerlangen<br />
Wasserschläuchen, die hauptsächlich der<br />
Bewässerung der Palmen dienen. Ohne die<br />
Hinweise von Faris gäbe es keine Chance, die<br />
verlassenen Hausruinen in Schwindel erregender<br />
Höhe, die aus den Steinen der Gegen erbaut<br />
wurden, auszumachen. „Die Datteln der<br />
Palmen werden von Farmern der Gegend geerntet“,<br />
so Faris <strong>und</strong> steuert die Farm seines<br />
Onkels <strong>Al</strong>i an. Palmen, Bananenstauden, Papaya-Bäume<br />
<strong>und</strong> Mango-Giganten am Rande<br />
eines großen Feldes prägen das Bild. Datteln<br />
liegen zum Trocknen auf Palmholzgittern neben<br />
gebündelten Palmzweigen, die als Besen<br />
verkauft werden. Die neue Wasserpumpe<br />
pumpt das Leben spendende Nass durch alte<br />
Falajs (Wasserkanäle) – ein perfekt angelegtes<br />
<strong>und</strong> seit Jahrh<strong>und</strong>erten bewährtes<br />
Bewässerungssystem. Stolz führt <strong>Al</strong>i uns zu<br />
mehreren großen Gewächshäusern. Unterwegs<br />
erzählt Faris von seinen 17 Geschwistern – 10<br />
Brüder <strong>und</strong> 7 Schwestern. Wer würde eine Einladung<br />
zur Familie eines seiner Cousins ausschlagen!<br />
Dort angekommen, blicken sechs auf<br />
der großen Palmmatte im Innenhof eines geräumigen<br />
Gebäudekomplexes aus den 1970er<br />
Jahren im Schneidersitz sitzende Männer der<br />
fremden Frau aus Deutschland erwartungsvoll<br />
entgegen. Schuhe ausziehen – Platz nehmen<br />
<strong>und</strong> bloß den Gastgebern die Fußsohlen nicht<br />
zeigen – <strong>und</strong> schon tauchen die kleinen Tässchen<br />
mit arabischem Kaffee auf. Zwei Tässchen<br />
sind erlaubt, dann wird es unter leichtem Schütteln<br />
des rechten Handgelenks zurückgegeben.<br />
Ahmed, einer der Cousins, spricht perfekt Englisch,<br />
er ist Ingenieur, arbeitet bei ADNOC <strong>und</strong><br />
kennt Frankfurt <strong>und</strong> Düsseldorf. Neugierig<br />
kommen ein Junge <strong>und</strong> ein Mädchen aus dem<br />
Haus, das Mädchen setzt sich vertrauensvoll<br />
ganz dicht neben mich. Bei Sonnenuntergang<br />
heißt es Abschied nehmen <strong>und</strong> sich für die<br />
Gastfre<strong>und</strong>schaft zu bedanken.<br />
Wirtschaft in <strong>Ras</strong> AL <strong>Khaimah</strong>:<br />
„Monaco der Emirate“?<br />
Viele sagen dem nördlichsten der sieben Emirate<br />
eine grandiose Zukunft voraus. Denn seine<br />
Attraktivität für Investoren wächst beständig<br />
vor dem Hintergr<strong>und</strong> steigender<br />
Gr<strong>und</strong>stückspreise in <strong>Dubai</strong> <strong>und</strong> Abu Dhabi,<br />
die sich viele nicht mehr leisten können oder<br />
wollen. - <strong>Ras</strong> <strong>Al</strong> <strong>Khaimah</strong> grenzt an die zu<br />
Oman gehörende Halbinsel Musandam <strong>und</strong><br />
ist stolz auf die Landschaft am Fuß des Hajar<br />
Gebirges <strong>und</strong> die einmalige Lage am Persischen<br />
Golf <strong>und</strong> – mit einem kleinen Teil - am Indischen<br />
Ozean. <strong>Ras</strong> <strong>Al</strong> <strong>Khaimah</strong> Stadt ist 85 km,<br />
also etwa 50 Fahrminuten vom Flughafen<br />
<strong>Dubai</strong> entfernt. Das Emirat hat eine<br />
geostrategische Position an einer der bedeutendsten<br />
Handelsrouten der Welt. Seine idyllische<br />
Lage mit fruchtbaren grünen Ebenen, bizarren<br />
Bergen, heißen Quellen, Mangrovenwäldern,<br />
kilometerlanger Küste <strong>und</strong> traditionell<br />
gastfre<strong>und</strong>licher Bevölkerung macht auch<br />
dieses Emirat als Touristenziel attraktiv.<br />
Information <strong>und</strong> Anreize<br />
für Investoren<br />
Seit 2000 wurden in RAK etwa 100 Milliarden<br />
AED (ca. 18 Milliarden Euro) an in- <strong>und</strong><br />
ausländischen Investitionen getätigt. Derzeit<br />
gibt es 31 Landentwicklungsprojekte <strong>und</strong> einige<br />
von ihnen haben ihren Wert innerhalb der<br />
vergangenen zwei Jahre um 20% jährlich gesteigert.<br />
Anders als in <strong>Dubai</strong> wird in RAK für<br />
jeden Gr<strong>und</strong>besitz Steuerfreiheit gewährt. Die<br />
Preise für Immobilien liegen bei 60% von jenen<br />
in <strong>Dubai</strong>. Für Investoren, die in den<br />
vergangenen fünf Jahren die Gewinne von<br />
<strong>Dubai</strong> in Höhe von 300% verpasst haben, eröffnet<br />
sich eine neue Chance. Das gilt auch für<br />
den Erwerb eines Urlaubsdomizils. Im<br />
vergangenen Jahr haben die Hotels von <strong>Ras</strong> <strong>Al</strong><br />
<strong>Khaimah</strong> die höchsten Gewinne aller Emirate<br />
erzielt <strong>und</strong> dennoch fehlen heute schon wieder<br />
mehr als 4000 Hotelzimmer. Die gesteigerte<br />
Nachfrage trieb die Erträge von 6 auf 8 Prozent.<br />
RAK Investment Authority (RAKIA)<br />
Motor für die Entwicklung seit Juni 2003 ist<br />
Kronprinz Sheikh Saud bin Saqr <strong>Al</strong> Qassimi,<br />
der gleichzeitig als stellvertretender Herrscher<br />
von RAK fungiert. Sein Vater Sheikh Saqr Ibn<br />
Muhammed <strong>Al</strong> Qassimi ist der am längsten<br />
regierende Herrscher der Emirate (seit 1948).<br />
Dr. Khater Massaad, CEO von RAKIA ist<br />
gleichzeitig Berater des Kronprinzen <strong>und</strong> ein<br />
gutes Beispiel eines erfolgreichen Geschäftsmannes.<br />
„RAK hat den Ehrgeiz, Investment-<br />
Zentrum zu werden. <strong>Al</strong>so haben wir Experten<br />
der Weltbank gebeten, bei der Entwicklung<br />
entsprechender Strategien zu helfen, die anlässlich<br />
der Konferenz „Invest and live“ im April<br />
2005 erarbeitet wurden. In RAK entsteht ein<br />
Industriegebiet mit einer Freizone auf 2,7 Mio<br />
qm <strong>und</strong> einer Industriezone auf 10 Mio qm.<br />
Zementproduktion <strong>und</strong> Schiffbau sind derzeit<br />
Schlüsselindustrien. Ein weiterer Schwerpunkt<br />
liegt im Tourismusbereich“.<br />
Mehrere Großprojekte sind gerade fertig gestellt,<br />
im Bau oder in Planung, wie z. B. Julfar<br />
Towers – zwei 43 Stockwerke hohe Büro- <strong>und</strong><br />
Wohntürme in der Nähe des Golfplatzes, das<br />
<strong>Al</strong> Hamra Palace Hotel (6 Sterne), direkt am<br />
Meer gelegen, <strong>Al</strong> Marjan Island mit Baubeginn<br />
im März 2008, das Banyan Tree Resort auf einer<br />
Fläche von 1 qkm mit nur 70 Zimmern à<br />
200 qm, ein „Wow-Park“, in den indische Investoren<br />
800 Mio Dirhams investieren,<br />
Gateway City Rakeen auf einer Fläche von 2<br />
qkm – eine neue Stadt für 180.000 Arbeiter<br />
<strong>und</strong> El Ghal auf einer Fläche von 28 qkm, 50<br />
km entfernt von der neuen Industriezone. Für<br />
Dr. Khater Massaad ist das außergewöhnlichste<br />
Touristenprojekt das Mountain Resort Jebel<br />
Jais im Norden, nahe der Grenze zu Oman:<br />
“In 1600 bis 1900 m Höhe entsteht auf einer<br />
Fläche von 7 km Länge <strong>und</strong> maximal 1 km<br />
Breite eine Anlage mit einer 400 m langen Skipiste.<br />
Die Temperaturen in dieser Höhe steigen<br />
im Sommer höchstens auf 25 Grad. Derzeit<br />
sind mehrere Unternehmen mit der Erstellung<br />
des Masterplans beschäftigt, mit dem Bau einer<br />
35 km langen Straße ist in diesem Jahr begonnen<br />
worden <strong>und</strong> ca. 2015 soll das Projekt<br />
fertig sein“.<br />
Von RAK Financial City ist die Rede, von Dana<br />
Island <strong>und</strong> von Mina <strong>Al</strong> Arab. Dies ist eine neue<br />
Stadt, direkt am Meer, wo „man zu Hause jeden<br />
Tag Urlaub macht“, wie in der Werbung<br />
versprochen wird. Geplant sind ca. 3.500 Zimmer<br />
in 10 Resort Hotels, 4 Boutique Hotels<br />
<strong>und</strong> einer Eco Lodge, Themenvillen <strong>und</strong> –Appartements,<br />
Spazierwege, Dünenlandschaften,<br />
Themenparks, Lagunen, Wasserfälle, Hafen,<br />
Wellness Center <strong>und</strong> die Mina <strong>Al</strong> Arab Moschee.<br />
Die Kosten betragen 10 Mrd. Dirham.<br />
Mina <strong>Al</strong> Arab ist wie die oben genannten Julfar<br />
Towers ein Projekt von RAK Properties, ein<br />
Public Joint Stock Unternehmen mit einem<br />
Kapital von 2 Mrd. Dirham. Zu den Gründern<br />
gehört die Regierung von RAK mit einer<br />
Beteiligung von 45 Prozent. (www.minaalarab<br />
.net)<br />
Bei solch ehrgeizigen Projekten w<strong>und</strong>ert es<br />
nicht, wenn Hafen <strong>und</strong> Flughafen ausgebaut<br />
werden sollen. Sogar eine eigene Fluglinie gibt<br />
es, RAK Airways wurde 2005 gegründet <strong>und</strong><br />
hat 2007 mit 2 Airbus <strong>und</strong> einer Boeing ihren<br />
Betrieb aufgenommen. <strong>Al</strong>s Linienflüge werden<br />
Ziele in Asien angeflogen, später sollen Charterflüge<br />
nach Europa hinzukommen.<br />
Investoren werden von Dr. Khater Massaad<br />
persönlich beraten. Um die Zeit aller Beteiligten<br />
zu sparen, sagt er ihnen auch gleich, ob die<br />
vorgetragenen Ideen Chancen haben. Ist dies<br />
der Fall, dann geht alles im one-stop-shop ganz<br />
schnell – von Bürokratismus hält man hier<br />
nicht viel. Tatsächlich braucht eine Handelslizenz<br />
nur eine St<strong>und</strong>e, Industrielizenzen sind<br />
innerhalb 48 St<strong>und</strong>en zu haben.<br />
Wie ein neues Unternehmen mit richtiger<br />
Geschäftsidee aus dem Boden gestampft wird,<br />
weiß Dr. Khater Massad aus eigener Erfahrung.<br />
Seine von ihm im Jahr 1991 gegründete<br />
Keramikfabrik RAK Ceramics produzierte am<br />
Anfang 200.000 qm Keramikfliesen proTag,<br />
heute sind es 70 Mio qm. 82 Prozent der Produktion<br />
gehen in den Export in 126 Länder,<br />
Deutschland steht dabei an erster Stelle mit 10<br />
Mio qm. 10 Prozent des Deutschen Marktes<br />
wird von RAK Cement beliefert <strong>und</strong> es gibt in<br />
Deutschland 100 Vertriebsläden. „Investoren<br />
mit einer guten Produktidee sind hier richtig“,<br />
so Dr. Khater. <strong>Al</strong>s lukrativ für die Zukunft wird<br />
die Stahlproduktion gesehen. Innerhalb von<br />
nur zwei Jahren hat sich der Preis verdreifacht.<br />
(Email: kmoffice@rakceram.com)<br />
Department of Economic Development<br />
Im Department of Economic Development der<br />
Regierung von RAK ist Prof. Hassan Hamdan<br />
<strong>Al</strong> <strong>Al</strong>keem, Professor für Politische Wissenschaften<br />
an der UAE University in <strong>Al</strong> Ain, der<br />
Generaldirektor. Seit dem 1. Oktober 2006 ist<br />
er im Amt <strong>und</strong> zuständig für die Statistische<br />
Abteilung, die Lizenz Abteilung <strong>und</strong> das Regelwerk<br />
für Investoren. „Erster Schritt für ausländische<br />
Investoren außerhalb der Freizone, nachdem<br />
ein lokaler Sponsor gef<strong>und</strong>en ist, ist das<br />
Ausfüllen eines Formulars. Wir haben einen<br />
One Stop Shop mit je einem Vertreter der Handelskammer,<br />
dem Ministerium für Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Planung, der Einwanderungsbehörde <strong>und</strong><br />
dem Arbeitsministerium. Im zweiten Schritt<br />
wird die Machbarkeitsstudie geprüft in Zusammenarbeit<br />
mit dem Amt für Statistik <strong>und</strong> dem<br />
Investmentbüro. Das erfolgt objektiv <strong>und</strong> transparent<br />
– unser Ziel ist eine stabile Wirtschaft“,<br />
so der Professor, der sich über 19 Prozent<br />
Wachstum in RAK im vergangenen Jahr freut.<br />
„Da wir so gut wie kein Öl in unserem Emirat<br />
haben, bauen wir unsere Zukunft auf drei Säulen<br />
auf: Industrie, Tourismus <strong>und</strong> Dienstleistungen,<br />
wobei wir die Schwerpunkte auf Schul<strong>und</strong><br />
Universitäts-Bildung sowie Ges<strong>und</strong>heit<br />
legen. Bei der Hochschulbildung setzen wir auf<br />
die Kooperation mit US-amerikanischen Universitäten“.<br />
■<br />
Herausragendes<br />
Immobilienprojekt<br />
in <strong>Ras</strong> <strong>Al</strong> <strong>Khaimah</strong>:<br />
Dana Island<br />
Immobilien vom Feinsten: Saraya RAK<br />
Die vier Inseln <strong>Al</strong> Boom, <strong>Al</strong> Marsa, <strong>Al</strong> Sahab <strong>und</strong> <strong>Al</strong> Wahat, die sich vor der Küste RAKs<br />
erstrecken, sind ins Visier der Immobiliengiganten geraten. Sarayah will die sich über 5,5<br />
km parallel zum Festland erstreckenden Inseln bebauen <strong>und</strong> mit 2 weiteren Brücken mit<br />
Sarayah Village auf dem Festland verbinden.<br />
Dadurch wird eine natürliche Lagune<br />
um die 1,4 Mio. qm bebaute Fläche<br />
geschaffen. Insgesamt sollen über 4200<br />
Wohneinheiten entstehen: Appartements<br />
in fünf- bis sechsstöckigen Häusern <strong>und</strong><br />
zwei Wohntürme mit 28 <strong>und</strong> 36 Stockwerken<br />
im Village, 375 Stadthäuser an der<br />
Lagune mit privaten Patios <strong>und</strong> Pools, 706<br />
Terrassenappartements in sechs- bis<br />
achtstöckigen Gebäuden am Strand <strong>und</strong><br />
14 palastartige, dreistöckige Villen. Des Weiteren sind sieben Fünf-Sterne Resort Hotels<br />
geplant, die u. a. von Starwood’s Luxury Collection, Banyan Tree, Taj Exotica <strong>und</strong> Nikki<br />
Beach betrieben werden. Die zentrale Marina wird 275 Yacht-Liegeplätze haben, die man<br />
von exklusiven Marina Appartements überblicken kann. Die Partner von Saraya bei diesem<br />
gigantischen Vorhaben sind IDO (Investment and Developement Office der Regierung von<br />
RAK), Saraya Emirates, Arab Finance and Holdings (Tochter der Arab Bank PLc) <strong>und</strong> der<br />
Saraya Real Estate MENA F<strong>und</strong>.<br />
18 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN<br />
DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 19