30.11.2012 Aufrufe

Fujairah - Dubai Media AG

Fujairah - Dubai Media AG

Fujairah - Dubai Media AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

■ <strong>Fujairah</strong><br />

<strong>Fujairah</strong><br />

Im Osten<br />

geht die<br />

Sonne auf<br />

Wahrend die Westküste der VAE mit den Städten <strong>Dubai</strong>, Abu Dhabi<br />

und Sharjah in den letzten Jahren durch eine fast unbändige<br />

Triebsamkeit geprägt ist, wirkt die Ostküste mit dem Emirat <strong>Fujairah</strong><br />

dagegen beschaulich und fast verschlafen. Aber gerade das fasziniert<br />

nicht nur immer mehr Touristen, sondern auch stressgeplagte<br />

Geschäftsleute der Westküsten-Metropolen. Denn in 2 Stunden<br />

ist man in einer anderen Welt – und alles ist echt.<br />

Text: Ralf Hoffmann | Fotos: Ralf Hoffmann (11), <strong>Fujairah</strong> Tourism Bureau (5)<br />

8 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 9


■ <strong>Fujairah</strong><br />

<strong>Fujairah</strong> befindet sich als einziges der<br />

sieben Emirate der VAE (Abu Dhabi,<br />

<strong>Dubai</strong>, Sharjah, <strong>Fujairah</strong>, Ras al-<br />

Khaimah, Ajman, Umm al-Quwain)<br />

zur Gänze an der Ostküste der Arabischen<br />

Halbinsel am Golf von Oman und damit am<br />

Indischen Ozean. Im Gegensatz zu den übrigen<br />

Emiraten dominieren hier nicht ausgedehnte<br />

Ebenen und Wüstenbereiche die Landschaft,<br />

sondern das mächtige und schroffe Hajar-Gebirge,<br />

dessen Höhenzug sich durch das gesamte<br />

Emirat erstreckt. Die höchsten Erhebungen<br />

dieses Gebirges liegen bei 1000 m in den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten und bei 3000 m<br />

im Oman. Dazwischen findet man immer<br />

wieder fruchtbare Täler. Das Territorium von<br />

<strong>Fujairah</strong> beinhaltet auch drei Exklaven des<br />

Emirats Sharjah, u.a. Khor Fakkan und Khor<br />

Kalba. Die Fläche des Emirats beträgt ca. 1450<br />

qkm. Von den ca. 119.000 Einwohnern leben<br />

etwa 65.000 in der Hauptstadt <strong>Fujairah</strong> City.<br />

Die wichtigsten anderen Städte sind Dibba,<br />

Mirbeh, Al Bidiyah und Masafi. Das Emirat<br />

misst von Süden (Wahala) bis Norden (Dibba)<br />

ca. 70 km. Über lange Zeit hinweg waren die<br />

Bewohner der Ostküste von denen des übrigen<br />

Landes abgeschnitten, denn erst im Jahr<br />

1976 wurde die Schnellstraße in den Westen<br />

des Landes fertig gestellt. <strong>Fujairah</strong> besitzt einen<br />

internationalen Flughafen, der bisher überwiegend<br />

für Import- und Exportzwecke genutzt<br />

wurde. Das soll sich nun ändern, der Flughafen<br />

soll in zunehmendem Maße auch für den<br />

Tourismus eingesetzt werden.<br />

Durch die lange Trennung der Küstenregionen<br />

von dem Rest des Landes orientierten sich die<br />

Bewohner <strong>Fujairah</strong>s schon immer mehr in<br />

Die Stadt <strong>Fujairah</strong> liegt wie das gesamte Emirat an<br />

der Ostküste der V.A.E. direkt am Indischen Ozean<br />

Richtung Indischer Ozean und weniger in das<br />

Landesinnere. Eine logische Folge dieses anderen<br />

Blickwinkels ist, dass sich heute die Mentalität<br />

der Menschen und auch deren Kultur<br />

oft von anderen Regionen der VAE unterscheidet<br />

und zahlreiche andere Facetten aufweist.<br />

Das Emirat befindet sich noch am Anfang der<br />

touristischen Erschließung und folglich ist hier<br />

nichts von der Goldgräberstimmung und der<br />

Betriebsamkeit <strong>Dubai</strong>s zu spüren, das Leben<br />

in <strong>Fujairah</strong> verläuft eher in ruhigen und gelassenen<br />

Bahnen. Wer Ruhe und Entspannung<br />

sucht, liegt hier also richtig, die meisten Orte<br />

sind klein und überschaubar. Es gibt erst wenige<br />

Strandhotels an der Ostküste, die allerdings<br />

eine Vielzahl von sportlichen Aktivitäten<br />

anbieten. <strong>Fujairah</strong> hat sich seinen arabischen<br />

Charme und seine Gastfreundschaft bis<br />

heute erhalten.<br />

Exkurs in die Vergangenheit<br />

<strong>Fujairah</strong> kann auf eine lange Kulturgeschichte<br />

zurückblicken. Keramik und Schmuckfunde<br />

zeugen von einer 3000-jährigen Besiedlung der<br />

Ostküste, jedoch ist über die damaligen Bewohner<br />

dieser Region so gut wie nichts bekannt.<br />

Im Zuge der Islamisierung kam es im Jahr 632<br />

zur Schlacht von Dibba. Hier unterlagen die<br />

Bewohner der Ostküste den aus Saudi-Arabien<br />

vordringenden Moslems. In der Nähe von<br />

Bidiyah zeugt ein Gräberfeld von diesem geschichtlichen<br />

Ereignis. Auf Grund seiner<br />

fruchtbaren Böden und seiner verkehrsgünstigen<br />

Lage hatten über lange Jahre ausländische<br />

Mächte Interesse an dieser Region. Die<br />

Küste bildete erstens einen wichtigen Schnittpunkt<br />

jahrhundertealter Schifffahrtsrouten und<br />

verfügte zweitens über geschützte Häfen. Folglich<br />

waren sich die Bewohner der Ostküste bewusst,<br />

dass sie immer wieder mit Angriffen<br />

ausländischer Seemächte zu rechnen hatten.<br />

Zur Abwehr und zum Schutz vor Angriffen<br />

wurden bei den Häfen Dibba, Khor Fakkan<br />

und <strong>Fujairah</strong> Wachtürme errichtet. Trotzdem<br />

mussten sich die zum Stamm der Sharqiyin<br />

gehörenden Bewohner <strong>Fujairah</strong>s im 16. Jahrhundert<br />

den Portugiesen geschlagen geben. Die<br />

Häfen wurden eingenommen und die Wachtürme<br />

zu portugiesischen Forts umgebaut. Im<br />

17. und 18. Jahrhunderten zeigten dann auch<br />

die Holländer und im 19. Jahrhundert die Briten<br />

starkes Interesse an der Ostküste. Ein innenpolitisches<br />

Problem war zudem, dass sich<br />

die Stammesfamilien immer wieder untereinander<br />

bekämpften. Scheich Abdullah Bin-<br />

Mohammed al-Sharqi schaffte es gegen Ende<br />

des 19. Jahrhunderts, die Stammesfamilien zu<br />

einen, was zu einem gemeinsamen Kampf für<br />

die Unabhängigkeit führte.<br />

1903 erklärte <strong>Fujairah</strong>, zu Sharjah gehörend,<br />

seine Unabhängigkeit, was einen erhöhten<br />

Widerstand der Einheimischen gegen die britischen<br />

Besatzer nach sich zog. Die Auseinandersetzungen<br />

gipfelten in der Bombardierung<br />

von <strong>Fujairah</strong> City am 20. April 1925, das Fort<br />

wurde dabei völlig zerstört. Erst im Jahr 1952<br />

erkannten die Briten <strong>Fujairah</strong> als siebten Trucial<br />

State (sog. Vertragsstaat) an. Am 2. Dezember<br />

1971 kam es zur Gründung der Vereinigten<br />

Arabischen Emirate und seit 1974 wird<br />

<strong>Fujairah</strong> nun von H.H. Sheikh Hamad Bin<br />

Mohammad Al Sharqi regiert. Unter der klugen<br />

Federführung seines Regenten erlebte<br />

<strong>Fujairah</strong> in den letzten Jahren eine rasche Ent-<br />

wicklung in den Bereichen Wirtschaft, Soziales<br />

und Tourismus. Seit das Emirat seine Infrastruktur<br />

komplettiert hat, geht es nun daran,<br />

einen ehrgeizigen Entwicklungsplan durchzuführen,<br />

der die optimale Ausnutzung vorhandener<br />

Ressourcen genauso zum Ziel hat wie die<br />

Erweiterung der industriellen, kommerziellen<br />

und landwirtschaftlichen Produktion.<br />

10 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 11<br />

Wirtschaft<br />

Die Wirtschaft <strong>Fujairah</strong>s unterscheidet sich<br />

grundlegend von den anderen Emiraten, bisher<br />

wurden weder Erdöl- noch Erdgasvorkommen<br />

ausfindig gemacht. Die geographischen Gegebenheiten<br />

sorgen jedoch für relativ üppige Regenfälle,<br />

die eine intensive landwirtschaftliche<br />

Nutzung der Waditäler und großer Bereiche des<br />

fruchtbaren Küstenstreifens ermöglichen.<br />

Schon vor der Gründung der Vereinigten Arabischen<br />

Emirate war <strong>Fujairah</strong> bezüglich der<br />

Versorgung mit Lebensmitteln autark. Nachdem<br />

durch moderne Agrarindustrie und durch<br />

fortschrittliche Anbau- und Bewässerungsmethoden<br />

die Erträge weiter gesteigert werden<br />

konnten, ist es <strong>Fujairah</strong> nun möglich, auch die<br />

anderen Emirate zu beliefern. Heute prägen<br />

Geflügel- und Viehzuchtfarmen, sowie Gewächshäuser<br />

für den Obst- und Gemüseanbau<br />

das landwirtschaftliche Schaffen, ein Großteil<br />

der männlichen Bevölkerung arbeitet dort. Die<br />

Industrie- und Handelskammer <strong>Fujairah</strong>s trägt<br />

den zusätzlichen Titel „Landwirtschaftskammer“.<br />

Der Fischfang ist ein weiteres wirtschaftliches<br />

Standbein. Der Golf von Oman mit seinen<br />

reichen Fischgründen sorgt hier für eine<br />

sichere Basis. Bei einer Fahrt an der Ostküste<br />

entlang entdeckt man immer wieder Stellen,<br />

an denen Sardinen für die spätere Verwendung<br />

als Tierfutter getrocknet werden.<br />

Eine enorme überregionale Bedeutung hat der<br />

Tiefseehafen, der in <strong>Fujairah</strong> City 1981 erbaut<br />

wurde. Hier können auch große Tank- und<br />

Containerschiffe anlegen. Da er sich an zentraler<br />

Stelle der bedeutenden Schifffahrtsrouten<br />

des Indischen Ozeans befindet, ist es den Schiffen<br />

möglich, die Waren ohne zeitaufwändige<br />

Umwege über den Persisch-Arabischen Golf zu<br />

löschen. Täglich nehmen hier bis zu 150 Schiffe<br />

ihre Fracht auf, in der Regel Erdöl oder Erdgas.<br />

Das Bild der riesigen vor der Küste liegenden<br />

Schiffe übt auf den Betrachter einen ganz<br />

eigenen Reiz aus. Nachts stauen sich die auf<br />

Löschung wartenden Schiffe oft über mehrere<br />

Kilometer ins Meer. Das Lichtermeer vermittelt<br />

dann den Eindruck, eine Stadt auf dem<br />

Wasser sei entstanden. Auf dem Landweg werden<br />

die angelieferten Güter in die Handelsmetropolen<br />

an der Westküste gebracht. Als sicherer<br />

Umschlagplatz während der Golfkriege<br />

(im Gegensatz zu den Häfen an der Westküste)<br />

erlebte der Hafen einen enormen wirtschaftlichen<br />

Aufschwung. Heute ist der <strong>Fujairah</strong> Sea<br />

Port nach Singapur und Rotterdam der drittgrößte<br />

Bunkering Port der Welt. Er ist zugleich<br />

der zweitwichtigste Containerhafen der VAE<br />

und verzeichnet einen jährlichen Warenumschlag<br />

von über 5 Mio. Tonnen!<br />

Im Gebiet um den Hafen findet man die<br />

Freihandelszone, die 1987 auf einer Gesamtfläche<br />

von 2 Mio. Quadratmetern geschaffen<br />

wurde. Diese Zone bietet Investoren aller Nationalitäten<br />

sämtliche Einrichtungen, die 100%<br />

steuerfreies Eigentumsrecht gewährleisten. In<br />

Verbindung mit einem Schutz für den Kapitalfluss<br />

und der bestehenden Infrastruktur wird<br />

so der Erfolg von Investitionsprojekten unterstützt<br />

und sicher gestellt.<br />

Natur<br />

Der optische Gegensatz der weißen Sandstrände,<br />

der grünen Gärten und Felder direkt<br />

vor der Kulisse der Hajar-Berge ist äußerst reizvoll.<br />

Es lohnt sich absolut, diese ursprüngliche<br />

und unberührte Berglandschaft näher zu erkunden.<br />

Zahlreiche beeindruckende Wadis, grüne<br />

Bergoasen, üppige Palmenhaine, sprudelnde<br />

Quellen vermitteln wunderschöne Natureindrücke.<br />

Zur Eroberung der rauen aber reizvollen<br />

Wadis eignen sich Geländewagen mit Allradantrieb,<br />

das Mountainbike oder man kann<br />

ganz einfach auf „Schusters Rappen“ auf<br />

Erkundungstour gehen.<br />

Die Küstenregion <strong>Fujairah</strong>s ist ganz besonders<br />

bei Tauchern beliebt, die Unterwasserwelt des<br />

Emirats ist faszinierend. Unterwasserhöhlen<br />

(z.B. Hole in the Wall, Cathedral), ein von<br />

Korallen überwucherter Untersee-Autofriedhof<br />

und zahlreiche Felseninseln, wie z.B. Snoopy<br />

Island, Martini Rock oder Dibba Rock Whisky<br />

Reef, bieten spannende Unterwassererlebnisse.<br />

Die meisten Tauchgründe sind in einer<br />

Tiefe zwischen 6 und 20m zu finden, in einigen<br />

Fällen geht es bis zu 30m in die Tiefe.<br />

Unterwasserfotografen werden sich nicht satt<br />

sehen können: sie finden eine reichhaltige<br />

Motivpalette vom Doktorfisch über Rochen,<br />

Muränen, Schildkröten, Seepferdchen bis zum<br />

Tintenfisch vor. Besonders beliebt bei Makrofotografen<br />

sind wegen ihrer Schönheit die Ane-


■ <strong>Fujairah</strong><br />

Fantastische Strände (oben) und üppiges Grün in<br />

den Wadis (Mitte) gehören genauso zu <strong>Fujairah</strong><br />

wie die wöchentlichen Bullenkämpfe (unten).<br />

mone Gardens. Auf Anweisung der Regierung<br />

von <strong>Fujairah</strong> wurden drei Naturschutzgebiete<br />

ausgewiesen, um die Fischbestände, das Seeleben<br />

und die Korallenriffe zu schützen.<br />

Kultur<br />

<strong>Fujairah</strong> City ist eine relativ junge Stadt, nur<br />

wenige Gebäude sind älter als 50 Jahre. Im<br />

Zentrum der Stadt befindet sich die Moschee,<br />

die allerdings nur Moslems zugänglich und<br />

nicht zu besichtigen ist. Der Ort selbst ist übersichtlich<br />

mit breiten Straßen und recht schnell<br />

zu besichtigen. Immer wieder stechen die ideenreich<br />

gestalteten Roundabouts ins Auge - mal<br />

mit Kaffeegeschirr, mal mit Adler - aber stets<br />

einen Hingucker wert. Die Stadt bietet sich vor<br />

allem als Ausgangspunkt für Ausflüge in die<br />

Berge an, doch es gibt auch einige Attraktionen,<br />

die durchaus einen Besuch lohnen.<br />

Das <strong>Fujairah</strong> Museum liegt zentral an der Kreuzung<br />

von Al Nakheel und Al Salaam Straße.<br />

Das Museum wurde 1991 eingeweiht und besteht<br />

aus drei Hauptteilen, zwei großen Hallen<br />

und einem Rundturm. Der ehemalige Sitz des<br />

Emirs beherbergt heute das <strong>Fujairah</strong> Museum<br />

mit ethnografischer und archäologischer Abteilung.<br />

Zu sehen sind u.a.: Trachten und Waffen,<br />

historische Fotos, Palmwedelprodukte,<br />

Schmuck, landwirtschaftliche Geräte und<br />

Haushaltswaren. Außerdem sind ein Majlis-<br />

Empfangsraum und eine Palmwedel-<br />

Barastihütte aufgebaut. Ausstellungsstücke (Keramik<br />

und Schmuck) aus den Grabungsstätten<br />

von Dibba, Qidfa, Bithnah und Bidiyah belegen<br />

das lange kulturelle Erbe. Interessant und<br />

fortbildend sind insbesondere die volkskundlichen<br />

Darstellungen des täglichen Lebens der<br />

Einheimischen.<br />

An das Museum schließt sich das Old Settlement<br />

mit Ruinen der alten Stadt an. Diese historische<br />

Lehmsiedlung wurde vom Regen völlig<br />

zerstört und präsentierte sich in den 1980er-<br />

Jahren nur noch als Ansammlung von wenigen<br />

Grundmauern und Fragmenten. Die Bedeutung<br />

der Siedlung wurde aber erkannt und<br />

nun werden die wenigen noch erhaltenen<br />

Lehmhäuser und Wehrtürme restauriert. Es ist<br />

geplant, ein Volkskundedorf mit neuem Museum,<br />

Amphitheater, Restaurants, Grünanlagen<br />

und Spielplätzen zu errichten.<br />

Der Ain al-Madab Park war einstmals im Privatbesitz<br />

der Herrscherfamilie Al Sharqi. Der<br />

Park lädt zwar ein zum Entspannen, Flanieren<br />

und Picknicken, jedoch verfügt er auch über<br />

warme Schwefelquellen, um die ein Quellpark<br />

mit Rasenflächen, Bäumen und Brunnenpavillons<br />

angelegt wurde. Das schwefelhaltige<br />

Wasser eignet sich zur Behandlung von Hautkrankheiten,<br />

Arthritis und Muskelschwund.<br />

Zwei Swimmingpools (getrennt für Frauen und<br />

Männer) sind für die Öffentlichkeit zugänglich.<br />

Die Benutzung kostet nur wenige<br />

Dirhams, eine Cafeteria sorgt für Erfrischungen.<br />

Neben dem Park findet der interessierte Besucher<br />

das Heritage Village. Der Eingang des<br />

weitläufigen, fast 6000 qm großen Dorfs wird<br />

von zwei Kanonen flankiert. Das im Jahre 1996<br />

eröffnete Freilichtmuseumsdorf für Heimatkunde<br />

im Stadtteil Madab beheimatet Modelle<br />

traditioneller Barasti-Hütten und Steinhäuser,<br />

von Hand gefertigte Gerätschaften,<br />

Werkzeuge und Haushaltsgegenstände. Das<br />

Museum ist von einer hohen Mauer umgeben,<br />

welche auf der Frontseite von Wachtürmen<br />

überragt wird. Touristen erhalten hier einen<br />

Überblick über längst zurückliegende Zeiten,<br />

können den einheimischen Folkloretanz Al<br />

Ayyala sehen und erleben, wie einstmals mit<br />

Ochsenkraft Grundwasser zu Tage gefördert<br />

wurde. Abgerundet werden kann ein Besuch<br />

mit einer Kostprobe arabischen Kaffees, des<br />

Symbols für arabische Gastfreundschaft<br />

schlechthin. H.H. Sheikh Hamad Bin Mohammad<br />

Al Sharqi hat persönlich die Schirmherrschaft<br />

für das Heritage Village übernommen.<br />

<strong>Fujairah</strong> ist das einzige Emirat, das Bullenkämpfe<br />

abhält. Dieser Bullenkampf, der unblutige<br />

arabische Stierkampf, findet mit 10 bis<br />

15 Kämpfen am Freitag Nachmittag gegen<br />

16.30 Uhr auf einem runden Sandplatz am<br />

Strand in Richtung Khor Kalba statt. Das Spektakel<br />

beginnt nach dem Nachmittagsgebet und<br />

im Gegensatz zum spanischen Stierkampf<br />

kämpft hier nicht Mensch gegen Tier, sondern<br />

Bulle gegen Bulle. Dieser Brauch, bei dem die<br />

Tiere ihre Kräfte messen, stammt aus der<br />

Batinah-Ebene im Oman. Die Tiere werden<br />

aufeinander zugeführt und schieben sich auf<br />

Kommando mit den Köpfen hin und her.<br />

Wenn keiner der Bullen aufgibt, entscheidet<br />

ein Schiedsrichter über den Gewinn des Kampfes.<br />

Blut fließt in der Regel nicht – sollte sich<br />

ein Tier trotzdem verletzen, wird der Kampf<br />

sofort abgebrochen. Ein gewonnener Kampf<br />

steigert der Wert des siegreichen Tieres und<br />

damit auch das Ansehen des Besitzers.<br />

12 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN<br />

DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 13<br />

Tourismus<br />

Der erzielte Fortschritt und die in den letzten<br />

Jahren durchlaufene Entwicklung (und hier<br />

ganz speziell im Tourismussektor) des Emirats<br />

von <strong>Fujairah</strong> veranlassten 1997 den Herrscher<br />

von <strong>Fujairah</strong>, H.H. Scheich Hamad Bin<br />

Mohammad Al Sharqi, eine Direktive zur Errichtung<br />

des <strong>Fujairah</strong> Tourismusbüros (FTB)<br />

unter dem Vorsitz von Scheich Saeed Bin Saeed<br />

Al Sharqi zu erlassen. Das Amt verfolgt das Ziel,<br />

den Tourismus unter Nutzung der verschiedenen<br />

natürlichen und kulturellen Attraktivitätsfaktoren<br />

zu entwickeln und zu fördern.<br />

Scheich Saeed Bin Saeed Al Sharqi: „Die Welt<br />

ist in ein neues Millennium gestartet. Das Tempo<br />

der Veränderung in allen Sektoren der Gesellschaft<br />

beschleunigt sich immer mehr und<br />

bringt neue Ziele und Erwartungen besonders<br />

im Bereich Freizeit und Tourismus mit sich. Das<br />

Emirat von <strong>Fujairah</strong> mit seiner spektakulären<br />

geographischen Lage am Indischen Ozean und<br />

seinem einmaligen kulturellen Gleichgewicht<br />

zwischen Moderne und Tradition ist ideal dafür<br />

geeignet, die Erwartungen von anspruchsvollen<br />

Touristen in den kommenden Jahren zu<br />

erfüllen. Bis jetzt war <strong>Fujairah</strong> im Wesentlichen<br />

unentdeckt geblieben. Unsere Absicht ist, Sie<br />

willkommen zu heißen und Ihnen dabei zu<br />

helfen, die Schätze unseres faszinierenden Emirats<br />

zu entdecken. Erkunden Sie die wunderbaren<br />

Strände, die landschaftlich reizvollen<br />

Berge und Wadis. Entspannen Sie sich in den<br />

guten Hotels, Resorts und Shopping-Einrichtungen,<br />

die stetig weiter entwickelt werden, um<br />

Ihnen all jene Ausstattungen zu liefern, die Ihren<br />

Aufenthalt komfortabel gestalten. Die Regierung<br />

von <strong>Fujairah</strong> fördert aktiv die weitere<br />

Entwicklung von <strong>Fujairah</strong> als Touristenziel und<br />

bietet großartige Gelegenheiten für Investoren,<br />

sich an unserem Erfolg zu beteiligen. Fühlen<br />

Sie sich willkommen und genießen Sie einen<br />

einmaligen Urlaub. Wir sind sicher, dass Sie<br />

uns wieder besuchen werden. Wir wünschen<br />

Ihnen eine äußerst nette und angenehme Zeit<br />

in <strong>Fujairah</strong>!“<br />

<strong>Fujairah</strong> befindet sich noch ganz am Anfang<br />

des touristischen Ausbaus. Es existieren erst<br />

wenige Hotels, doch wer an der Ostküste<br />

entlang fährt, kann bereits etliche Neubauprojekte<br />

entdecken. 2005 standen für Besucher<br />

des Emirats gerade mal 7 Hotels mit 623 Zimmern<br />

und 1016 Betten zur Verfügung. Das<br />

Hotelangebot wird sich in den kommenden<br />

Jahren deutlich erweitern. Dafür ist <strong>Fujairah</strong><br />

sehr ursprünglich geblieben, die Bevölkerung<br />

ist sehr offen und herzlich. Für Ruhe und Erholung<br />

Suchende und für Naturinteressierte ist<br />

das Emirat ideal. Die Möglichkeiten zum Erkunden<br />

und Entspannen sind schier endlos.<br />

Urlauber können die verborgenen Wunder der<br />

Bergwelt entdecken, an den schönen und sauberen<br />

Stränden relaxen und zudem unvergessliche<br />

Erfahrungen beim Schnorcheln, Tauchen<br />

und Hochseefischen in einem der besten<br />

Wassersportgebiete der Region machen. Die<br />

Hajar Berge sind besonders während der Wintermonate<br />

attraktiv, wenn die Bäume und<br />

Sträucher zum Leben erwachen und die Berghänge<br />

in ein Meer von Farben tauchen. Beliebt<br />

sind die „Wadi Bashing“-Touren - Fahrten<br />

durch ausgetrocknete Flussbette, vorbei an<br />

heißen Quellen und entlang an malerischen<br />

Wasserfällen.<br />

In der Regel gelangt man über die vierspurig<br />

ausgebaute Straße von <strong>Dubai</strong> über Sharjah nach<br />

<strong>Fujairah</strong>. Ab Masafi, bekannt für sein vorzügliches<br />

Mineralwasser, hat man dann die Qual<br />

der Wahl um an die Ostküste zu gelangen: Die<br />

Nordroute führt über Dibba, die Südroute direkt<br />

nach <strong>Fujairah</strong> City. Wer Zeit hat, kann<br />

bereits die Anfahrt für einige Besichtigungen<br />

nutzen.<br />

Das Hotelangebot <strong>Fujairah</strong>s wird zwar bereits<br />

kräftig ausgebaut, jedoch sind jetzt schon Hotels<br />

für die unterschiedlichsten Ansprüche vorhanden.<br />

Als Beispiele seien genannt: Le<br />

Meridien Al Aqah Beach Resort – Hotel der<br />

Luxusklasse mit 218 Zimmern, inklusive 10<br />

Suiten und einer Präsidentensuite, südlich von<br />

Dibba direkt am Meer, das Al-Diar Siji – ein<br />

Hotel der Mittelklasse in <strong>Fujairah</strong> City beim<br />

<strong>Fujairah</strong> Trade Centre – oder die Ain al-Madab<br />

Park Bungalows – einfache Container-Bungalows<br />

hinter dem Palast des Scheichs in <strong>Fujairah</strong><br />

City. Zudem gibt es in <strong>Fujairah</strong> City auch ein<br />

Hilton Hotel.<br />

Zu den kommenden Hotelprojekten zählen<br />

u.a. mehrere 5-Sterne-Projekte wie etwa ein<br />

Rotana Resort direkt neben dem Le Meridien<br />

Al Aqah, das zur Nikko-Gruppe gehörende JAL<br />

<strong>Fujairah</strong> Resort & Spa, das Royal Miramar<br />

<strong>Fujairah</strong> Resort, das <strong>Fujairah</strong> Dana und das Al<br />

Fajer Resort. Dazu kommt der groß angelegte<br />

Villen-Komplex <strong>Fujairah</strong> Paradise, der auf<br />

Timeshare-Basis vermarktet werden soll.<br />

In allen Hotels findet man natürlich entsprechende<br />

Freizeit- und Sportangebote: Pool, An-


■ <strong>Fujairah</strong><br />

Tradition und Moderne in <strong>Fujairah</strong><br />

Stadt: das alte Fort (oben) und<br />

das <strong>Fujairah</strong> Trade Centre mit<br />

dem <strong>Fujairah</strong> Tower<br />

im Hintergrund.<br />

Auf Straßenmärkten<br />

wird Obst und Gemüse<br />

erntefrisch angeboten.<br />

geln, Tauchen, Tennis, Squash, Bowling, Fitness.<br />

Außerhalb der Hotels kann man sich z.B.<br />

auf der Fun Drive Go-Kart-Bahn an der<br />

Corniche von <strong>Fujairah</strong> City vergnügen. Über<br />

das <strong>Fujairah</strong> Aviation Centre lassen sich Rundflüge<br />

organisieren.<br />

Das Nachtleben des Emirats konzentriert sich<br />

auf die Clubs, Bars und Discos der Hotels, oft<br />

in Verbindung mit Live-Musik. In den guten<br />

Hotels sind meistens auch hervorragende Restaurants<br />

zu finden. In <strong>Fujairah</strong> City ist das kulinarische<br />

Angebot breit gefächert, es reicht vom<br />

Straßenrestaurant und Imbiss (Kentucky Fried<br />

Chicken / Pizza Hut) über Coffeeshops und<br />

Themenrestaurants bis zum Restaurant der<br />

Luxusklasse. Die Speisen decken viele ländertypische<br />

Vorlieben ab: mediterran, indisch,<br />

pakistanisch, arabisch, iranisch...<br />

Sightseeing<br />

Das Warenangebot von <strong>Fujairah</strong> City ist ziemlich<br />

auf die einheimische Bevölkerung zugeschnitten,<br />

die Haupteinkaufsstraßen sind die<br />

Zayed bin Sultan Road und die Hamad bin<br />

Abdullah Road in der Stadtmitte. Hier kann<br />

man durch zahlreiche kleine Shops schlendern.<br />

In einer Seitenstraße der Zayed bin Sultan Road<br />

bieten einige Geschäfte Goldschmuck an. Im<br />

<strong>Fujairah</strong> Trade Centre befinden sich einige<br />

Geschäfte, die über ein höherwertiges Warenangebot<br />

verfügen. In der Gufah Road sind beim<br />

Frischmarkt etliche Krämerläden platziert. Wer<br />

die authentische und ursprüngliche Atmosphäre<br />

der Souqs schätzt, sollte sich im Souq für<br />

Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch an der Uferstraße<br />

umsehen.<br />

Auf einem grünen Hügel am Rande der Stadt<br />

befindet sich (inmitten des alten Dorfkerns)<br />

das <strong>Fujairah</strong> Fort, das zwischen 1500 und 1550<br />

zum Schutz der Küste erbaut worden war.<br />

Allerdings verfiel es in der Folgezeit und wur-<br />

<strong>Fujairah</strong> Urlaub-Tops<br />

- <strong>Fujairah</strong> Museum und <strong>Fujairah</strong> Fort<br />

- Bullenkämpfe in <strong>Fujairah</strong> City<br />

- Al Bidiyah Moschee – die älteste<br />

Moschee der VAE<br />

- Palace Wadi Al Hayl<br />

- Wassersport in vielen Schattierungen<br />

- Fahrt mit dem Geländewagen zum<br />

Al Wurrayah Wasserfall<br />

- Besuch der Heißwasserquellen<br />

Ain Al Ghanour<br />

de erst in den Jahren 1650 bis 1700 wiedererrichtet.<br />

Vor einigen Jahren wurde es erneut renoviert,<br />

um dieses einzigartige Bauwerk für<br />

Touristen und Besucher gleichermaßen zu erhalten.<br />

Das mächtige Fort besteht aus drei<br />

jeweils zweistöckigen Hauptgebäuden. Zwei<br />

dieser Gebäude sind kegelförmig und durch<br />

eine massive hohe Mauer miteinander verbunden.<br />

Die Mauer weist an ihrer oberen Begrenzung<br />

pyramidenförmige Aufbauten auf, die in<br />

der damaligen Zeit als Schießscharten und<br />

Aussichtsposten dienten. Das dritte Gebäude<br />

hat die Form eines Würfels. Von der Festungsanlage<br />

hat man einen weitläufigen Blick auf<br />

die umliegenden Palmenfelder.<br />

Neben den o.a. Sehenswürdigkeiten findet der<br />

Besucher im Stadtgebiet von <strong>Fujairah</strong> City nicht<br />

allzu viele Attraktionen, jedoch ist der Ort als<br />

Ausgangsbasis für diverse Ausflüge und<br />

Erkundungstouren bestens geeignet. Die Entfernungen<br />

in dem kleinen Emirat sind zudem<br />

so klein, dass man sich keine Gedanken über<br />

Zwischenübernachtungen etc. machen muss.<br />

26km südlich von <strong>Fujairah</strong> City trifft der Besucher<br />

inmitten des Gebirges, jedoch von viel<br />

Grün umgeben, auf die Ain Al Ghanour Heißwasserquellen.<br />

Die Oberflächentemperatur des<br />

Quellwassers liegt beim Austritt bei 60° C – zu<br />

heiß zum Baden, doch das schwefelhaltige<br />

Wasser kühlt sich beim Fließen in ein tiefer<br />

gelegenes Becken etwas ab, sodass die Besucher<br />

dort ohne Schaden die Quelle nutzen können.<br />

Das Wasser wird seit langem zu Heilzwecken<br />

eingesetzt und verspricht Hilfe bei Krankheiten<br />

wie Rheumatismus, Rückenschmerzen oder<br />

Arthritis. Am Wochenende sind die Quellen<br />

zudem ein äußerst beliebter Ausflugs- und<br />

Picknickplatz. Das kleine Gebäude neben dem<br />

Pool ist wider Erwarten keine Umkleidegelegenheit,<br />

sondern eine Moschee!<br />

Die Al Bithna Festung wurde 1735 zum Schutz<br />

der strategischen Route im Wadi Ham durch<br />

das Hajar-Gebirge erbaut. Man findet dieses<br />

Fort beim gleichnamigen Dorf, ca. 15 km nordwestlich<br />

von <strong>Fujairah</strong> City, umgeben von<br />

Palmenhainen. Majestätisch überblickt die Festung<br />

mit zwei Wachtürmen das Wadi Ham,<br />

welches sich von <strong>Fujairah</strong> City bis zum Wadi<br />

Siji erstreckt. Archäologische Grabungen in der<br />

Umgebung lieferten Hinweise, dass die Oase<br />

Bithna bereits vor über 3000 Jahren besiedelt<br />

war. Im Museum von <strong>Fujairah</strong> City findet man<br />

ein Modell des hier gefundenen Gemeinschaftsgrabes<br />

(1300 bis 300 v. Chr.) und diverse Grab-<br />

Al Bidiyah Moschee<br />

An der Ostküste liegt direkt an der Hauptstraße von <strong>Fujairah</strong> City nach Dibba nach ca. 31<br />

km die Al Bidiyah Moschee. Sie ist eine kunst- und kulturhistorische Sehenswürdigkeit<br />

ersten Ranges und stellt während des ganzen Jahres eine der Hauptattraktionen des Emirats<br />

dar. Von morgens bis abends kommen interessierte Besucher hier her - Einheimische und<br />

Touristen gleichermaßen. Im Gegensatz zu vielen Moscheen, die nur den Islam-Gläubigen<br />

offen stehen, ist der Zugang zur Al Bidiyah Moschee auch Andersgläubigen gestattet. Für<br />

das Betreten der Moschee ist es erforderlich, dass man die Schuhe ablegt – für Moslems<br />

ohnehin eine Selbstverständlichkeit. Besucherinnen erhalten außerdem für die Dauer des<br />

Besuchs einen schwarzen Umhang zur Verhüllung von offenen Haaren, nackten Armen und<br />

zu leichter Kleidung.<br />

Diese kleine Moschee ist die älteste der gesamten Vereinigten Arabischen Emirate. Zu ihrem<br />

Alter liegen verschiedene Schätzungen von Fachleuten vor, die zwischen 800 Jahren und<br />

1300 Jahren (Beginn der Islamisierung)<br />

schwanken. Das Gebäude wird nach seinem<br />

vermutlichen Stifter Othman auch<br />

Masjid Al-Othmani genannt. Die Moschee<br />

ohne Minarett besticht in ihrer schlichten,<br />

einmaligen Architektur. Die bescheiden<br />

wirkende Glaubensstätte ist nur einige<br />

Meter hoch und verfügt nur über eine kleine<br />

Grundfläche von ca. 6x6m. Auf einer<br />

Grundmauer von etwas über 2 Metern<br />

ruhen vier quadratisch angeordnete gleichförmige<br />

Kuppeln, die von einer einzigen<br />

Mittelsäule getragen werden. Durch eine<br />

doppelflügelige Holztür gelangt man in das<br />

Innere der Moschee, das ebenfalls sehr<br />

schlicht gehalten ist. Den Gebetsraum findet<br />

man mit Teppichen ausgelegt vor, ins<br />

Auge sticht der Mihrab, eine Gebetsnische<br />

in Richtung Mekka. Die lehmverputzten<br />

Wände sind mit einfachen Ritzornamenten<br />

verziert und enthalten einige Aussparungen<br />

für die Ablage der Korane. Der<br />

Iman ist oft anwesend und sehr aufgeschlossen<br />

für Fragen zur Moschee und Religion.<br />

Über der Moschee befinden sich zwei Wachtürme,<br />

die über einen Fußweg erreichbar sind<br />

und einen schönen Ausblick auf die Umgebung<br />

gestatten: auf der einen Seite Palmenhaine<br />

und Berge, auf der anderen Seite das<br />

blaue Meer, Bananenstauden, Dattelpalmen<br />

und ein schmaler, baumbestandener Uferstreifen<br />

- ein traumhafter Blick, besonders bei<br />

romantischen Sonnenuntergängen.<br />

Am Ortsrand von Bidiyah findet man stimmungsvolle,<br />

geschäftig-bunte Obst- und<br />

Gemüsestände. Jeweils donnerstags findet hier<br />

der Thursday Market, ein üppiger Markt für<br />

landwirtschaftliche Erzeugnisse statt, der sowohl<br />

Händler als auch Käufer aus dem gesamten<br />

Emirat anzieht. Hinter diesem Obstund<br />

Gemüsesouq befindet sich eine archäologische Ausgrabungsstätte, die u.a. ein 30m<br />

langes Sammelgrab aus dem 1. Jahrtausend v.Chr. freigab.<br />

14 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN<br />

DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 15


■ <strong>Fujairah</strong><br />

Beeindruckende Naturkulissen bei einem<br />

Ausflug in den Wadi Al Wurrayah<br />

beigaben. Die Ausgrabungsstätte selbst ist für<br />

Touristen nicht zu besichtigen.<br />

Am Ende eines Schotterweges findet man im<br />

Hinterland von Zubarah (im Norden <strong>Fujairah</strong>s)<br />

die Al Wurrayah Wasserfälle. Die Wasserfälle<br />

sprudeln das ganze Jahr über und bilden<br />

zugleich die Hauptwasserader für das<br />

Trinkwasser des Emirates. Zum Besuch des<br />

Wadis empfiehlt sich ein Geländewagen. Anfahrt:<br />

Die Zufahrtsstraße zweigt von der<br />

Küstenstraße bei Zubarah, ca. 5 km nördlich<br />

von Khor Fakkan, in südwestlicher Richtung<br />

ab. Bis zum Wasserfall sind es ca. 12 km.<br />

Eine weitere Abzweigung ermöglicht die Zufahrt<br />

zum Wurrayah Damm, einem Stausee<br />

und zugleich eines der beiden Wasserreservoirs<br />

von Khor Fakkan. Ein Wadi mit ganzjährigem<br />

Wasserfall ist in den VAE sicherlich etwas besonderes.<br />

Trotzdem haben auch Wadis, die<br />

nicht ganzjährig Wasser führen, ihren ganz besonderen<br />

Reiz und lohnen sich allemal für eine<br />

Erkundungstour. Als Beispiele für derartige<br />

Abstecher seien genannt: Wadi Siji, Wadi<br />

Maydaq, Wadi Hayl, Wadi Farfar und Wadi<br />

Saham.<br />

Dibba, der nördlichste Ort an der Ostküste der<br />

Emirate, befindet sich an der Grenze zur Halbinsel<br />

Musandam, die bereits zum Oman gehört.<br />

Hier leben fast nur Fischer und Bauern mit<br />

ihren Familien, der Tourismus hält erst langsam<br />

Einzug. Schon portugiesische Karten aus<br />

dem 16. Jahrhundert belegen eine Dreiteilung<br />

der Stadt und daran hat sich bis heute nichts<br />

geändert: Bayah, der nördliche Teil Dibbas gehört<br />

zum Oman, Dibba al-Hisn, der mittlere<br />

Teil Dibbas gehört zu Sharjah und Dibba<br />

Muhallab, der südliche Teil Dibbas gehört zu<br />

<strong>Fujairah</strong>. Der Besuch der verschiedenen Stadtbezirke<br />

ist jedoch problemlos, es gibt keinerlei<br />

Grenzkontrollen. Vom Hafen Dibbas erreicht<br />

man per Boot reizvolle Strände und Buchten<br />

im Norden. Die Vergangenheit Dibbas war<br />

nicht unproblematisch: Einst eine bedeutende<br />

Hafenstadt starben nach der Rebellion gegen<br />

den Kalifen Abu Bakr in Mekka bei der erbitterten<br />

„Schlacht der Abtrünnigen“ ca. 10.000<br />

Menschen, was gleichzeitig das Ende von<br />

Dibbas Glanzzeit bedeutete. Außerhalb Dibbas<br />

findet sich noch heute ein riesiger Friedhof, der<br />

diesen gravierenden geschichtlichen Einschnitt<br />

belegt. In Dibba selbst ist ein Blick auf die neue<br />

Moschee mit ihrem schlanken weißen Minarett<br />

lohnenswert. In deren Nähe findet man<br />

auch den Souq.<br />

Auch die Exklaven Kalba/Khor Kalba und<br />

Khor Fakkan, die zu Sharjah gehören, sind einen<br />

Besuch wert. Kalba/Khor Kalba erstreckt<br />

sich über ca. 10 km an der Küste entlang. Die<br />

Corniche lädt zum Bummeln und Verweilen<br />

ein. Das Haus Sheikh Saee bin Hamad al-<br />

Qasimi oder das gegenüber gelegene Fort Hisn<br />

Kalba mit Museum können besichtigt werden.<br />

Die Häuserreste des alten Dorfes Kalba und<br />

die Ruinen eines portugiesischen Forts aus dem<br />

16. Jhd. zeugen von einer bewegten Vergangenheit.<br />

Weiter südlich dehnt sich der größte<br />

Mangrovensumpf der Vereinigten Arabischen<br />

Emirate aus, ein ideales Revier für viele, teils<br />

Palast Wadi Al Hayl<br />

auch seltene Tierarten. Khor Fakkan schließlich<br />

erstreckt sich hinter einer hügeligen Landschaft<br />

entlang der Bucht. Das Hinterland ist dabei<br />

besonders aus landwirtschaftlicher Sicht interessant,<br />

es versorgt die Gegend mit Futterpflanzen,<br />

Gemüse, Mangos und Limetten. Interessant<br />

ist u.a. der Rifaisa-Damm, der wenige Kilometer<br />

in den Bergen liegt; er fungiert zugleich<br />

als Reservoir und Schutzeinrichtung vor Flutwasser.<br />

Die Besucher können sich dort übrigens<br />

von einer Legende überzeugen. Danach soll sich<br />

auf dem Grund des Stausees ein Dorf befindet<br />

... und dessen Ruinen kann man bei klarem<br />

Wasser sogar sehen. ■<br />

Kurz nachdem man von <strong>Fujairah</strong> City in Richtung Masafi gestartet ist, biegt Richtung Westen<br />

eine Straße zum Wadi Al Hayl, das meist ganzjährig Wasser führt, ab. Folgt man diesem<br />

Weg ca. 15 Autominuten, findet man eine beeindruckende kleine Festungsanlage mit Blick<br />

auf das Wadi Hayl. Die 8 km kurze Anfahrt lohnt sich für Touristen, denn die Festung ist<br />

eines der wenigen Baudenkmäler über die das<br />

kleine Emirat <strong>Fujairah</strong> verfügt. Das Schloss<br />

war im 19. Jahrhundert der Hauptwohnsitz<br />

des Regierungsoberhauptes und wurde auch<br />

zur Beobachtung und zur Verteidigung gegen<br />

Angreifer aus der benachbarten omanischen<br />

Region benutzt.<br />

Die Entstehung der Anlage wird ungefähr auf<br />

das Jahr 1670 datiert. Die Festung umfasst<br />

Versammlungsräume, Schlafzimmer, Lagerhäuser<br />

und eine Küche. Die Festungsanlage<br />

ist von einer Mauer umgeben, deren Schießscharten<br />

von unruhigen und unsicheren Zeiten<br />

zeugen. Über der Festung thront auf einem<br />

Hügel ein quadratischer, dreistöckiger<br />

Wachturm, von dem man einen lohnenden<br />

Rundblick über die Festung, das Dorf und die<br />

Palmengärten genießen kann. Im Umfeld des<br />

Palasts sind auch mehrere verfallene Steinhäuser<br />

und Fundamente zu sehen – Dokumente<br />

des alten Dorfes Hayl. Eine<br />

englischsprachige Hinweistafel informiert die<br />

Besucher über den historischen Hintergrund.<br />

Derzeit wird die gesamte Festungsanlage umfassend<br />

renoviert und kann innen nicht besichtigt<br />

werden. Im Zuge der Restaurierungsarbeiten<br />

wurde auch die Zufahrt zur Festung<br />

verbessert. Der Palast kann nun mit einem<br />

normalen Pkw erreicht werden – früher war<br />

ein Geländewagen erforderlich. Aber im Wadi<br />

Hayl ist noch mehr zu entdecken: Es gibt diverse,<br />

allerdings gut versteckte Felsmalereien!<br />

Zu sehen sind Abbildungen von Kamelen,<br />

Pferden und Leoparden. Den Ursprung dieser<br />

Felsmalereien hat man auf die Periode<br />

zwischen 1300 v.Chr. bis 600 n.Chr. datiert.<br />

<strong>Fujairah</strong> - Steckbrief<br />

Lage und Größe: <strong>Fujairah</strong> liegt als einziges<br />

der sieben Emirate der VAE komplett<br />

an der Ostküste der Arabischen Halbinsel<br />

und somit am Golf von Oman. Das Emirat<br />

besteht aus der Küstenebene und dem<br />

Hajar-Gebirge, das von den Wadis Farfar,<br />

Ham, Khab, Mai, Maydaq, Saham, Theeb<br />

und Wurrayah durchzogen wird. Die Fläche<br />

<strong>Fujairah</strong>s ist ca. 1450 qkm, die Küstenlänge<br />

von Wahala bis Dibba ca. 70 km.<br />

Regierung: Der Regent von <strong>Fujairah</strong> ist<br />

seit 1974 H.H. Sheikh Hamad Bin Mohammad<br />

Al Sharqi.<br />

Einwohner: Die Bevölkerung wurde 2005<br />

auf ca. 119.000 Einwohner datiert (= ca.<br />

3% der Einwohner der VAE). Die Hauptstadt<br />

<strong>Fujairah</strong> City ist etwa 130 km östlich<br />

von <strong>Dubai</strong> situiert.<br />

Klima: Der heiße Sommer mit manchmal<br />

hoher Luftfeuchtigkeit erstreckt sich von<br />

Mai bis September. Der Winter dauert von<br />

Oktober bis April, dann herrscht ein angenehmes<br />

Klima mit Tagesdurchschnittstemperaturen<br />

von 26° C. Die Jahresspitzenwerte<br />

der Temperaturen schwanken<br />

zwischen 12° C und 48° C. Regen fällt in<br />

der Regel zwischen November und April;<br />

mehr als die Hälfte aller Regenfälle gibt es<br />

in den Monaten Dezember und Januar.<br />

Währung: Die Währung der VAE ist der<br />

Dirham (DH oder AED), der in 100 Fils<br />

unterteilt wird. Sein Kurs ist seit 1980 fest<br />

an den US-$ gekoppelt (1 US-Dollar =<br />

3,67 DH). Der Wechselkurs des Dirham<br />

zum Euro hängt also vom Kursverhältnis<br />

US-Dollar zu Euro ab. Kurs (August<br />

2006): 1 Euro = ca. 4,7 DH.<br />

Wirtschaft: Landwirtschaft, Fischfang,<br />

Tourismus.<br />

Tourismus: Das Emirat steht dem Tourismus<br />

äußerst positiv gegenüber, er wird<br />

staatlich gefördert und erfährt eine konstante<br />

Aufwärtsentwicklung.<br />

Kontakt: <strong>Fujairah</strong> Tourism Bureau,<br />

P.O.Box 829, <strong>Fujairah</strong>, United Arab Emirates,<br />

Tel: +971 (0)9 2231554 oder<br />

2231436, Fax: +971 (0)9 2231006,<br />

Internet: www.fujairah-tourism.ae, E-<br />

Mail: fujtourb@emirates.net.ae<br />

Zeitverschiebung: <strong>Fujairah</strong> ist (wie auch<br />

die anderen Emirate der VAE) der mitteleuropäischen<br />

Zeit während der Sommerzeit<br />

um 2 Stunden, während der Winterzeit<br />

um 3 Stunden voraus.<br />

16 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN<br />

DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!