Fujairah - Dubai Media AG
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■ <strong>Fujairah</strong><br />
<strong>Fujairah</strong><br />
Im Osten<br />
geht die<br />
Sonne auf<br />
Wahrend die Westküste der VAE mit den Städten <strong>Dubai</strong>, Abu Dhabi<br />
und Sharjah in den letzten Jahren durch eine fast unbändige<br />
Triebsamkeit geprägt ist, wirkt die Ostküste mit dem Emirat <strong>Fujairah</strong><br />
dagegen beschaulich und fast verschlafen. Aber gerade das fasziniert<br />
nicht nur immer mehr Touristen, sondern auch stressgeplagte<br />
Geschäftsleute der Westküsten-Metropolen. Denn in 2 Stunden<br />
ist man in einer anderen Welt – und alles ist echt.<br />
Text: Ralf Hoffmann | Fotos: Ralf Hoffmann (11), <strong>Fujairah</strong> Tourism Bureau (5)<br />
8 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 9
■ <strong>Fujairah</strong><br />
<strong>Fujairah</strong> befindet sich als einziges der<br />
sieben Emirate der VAE (Abu Dhabi,<br />
<strong>Dubai</strong>, Sharjah, <strong>Fujairah</strong>, Ras al-<br />
Khaimah, Ajman, Umm al-Quwain)<br />
zur Gänze an der Ostküste der Arabischen<br />
Halbinsel am Golf von Oman und damit am<br />
Indischen Ozean. Im Gegensatz zu den übrigen<br />
Emiraten dominieren hier nicht ausgedehnte<br />
Ebenen und Wüstenbereiche die Landschaft,<br />
sondern das mächtige und schroffe Hajar-Gebirge,<br />
dessen Höhenzug sich durch das gesamte<br />
Emirat erstreckt. Die höchsten Erhebungen<br />
dieses Gebirges liegen bei 1000 m in den Vereinigten<br />
Arabischen Emiraten und bei 3000 m<br />
im Oman. Dazwischen findet man immer<br />
wieder fruchtbare Täler. Das Territorium von<br />
<strong>Fujairah</strong> beinhaltet auch drei Exklaven des<br />
Emirats Sharjah, u.a. Khor Fakkan und Khor<br />
Kalba. Die Fläche des Emirats beträgt ca. 1450<br />
qkm. Von den ca. 119.000 Einwohnern leben<br />
etwa 65.000 in der Hauptstadt <strong>Fujairah</strong> City.<br />
Die wichtigsten anderen Städte sind Dibba,<br />
Mirbeh, Al Bidiyah und Masafi. Das Emirat<br />
misst von Süden (Wahala) bis Norden (Dibba)<br />
ca. 70 km. Über lange Zeit hinweg waren die<br />
Bewohner der Ostküste von denen des übrigen<br />
Landes abgeschnitten, denn erst im Jahr<br />
1976 wurde die Schnellstraße in den Westen<br />
des Landes fertig gestellt. <strong>Fujairah</strong> besitzt einen<br />
internationalen Flughafen, der bisher überwiegend<br />
für Import- und Exportzwecke genutzt<br />
wurde. Das soll sich nun ändern, der Flughafen<br />
soll in zunehmendem Maße auch für den<br />
Tourismus eingesetzt werden.<br />
Durch die lange Trennung der Küstenregionen<br />
von dem Rest des Landes orientierten sich die<br />
Bewohner <strong>Fujairah</strong>s schon immer mehr in<br />
Die Stadt <strong>Fujairah</strong> liegt wie das gesamte Emirat an<br />
der Ostküste der V.A.E. direkt am Indischen Ozean<br />
Richtung Indischer Ozean und weniger in das<br />
Landesinnere. Eine logische Folge dieses anderen<br />
Blickwinkels ist, dass sich heute die Mentalität<br />
der Menschen und auch deren Kultur<br />
oft von anderen Regionen der VAE unterscheidet<br />
und zahlreiche andere Facetten aufweist.<br />
Das Emirat befindet sich noch am Anfang der<br />
touristischen Erschließung und folglich ist hier<br />
nichts von der Goldgräberstimmung und der<br />
Betriebsamkeit <strong>Dubai</strong>s zu spüren, das Leben<br />
in <strong>Fujairah</strong> verläuft eher in ruhigen und gelassenen<br />
Bahnen. Wer Ruhe und Entspannung<br />
sucht, liegt hier also richtig, die meisten Orte<br />
sind klein und überschaubar. Es gibt erst wenige<br />
Strandhotels an der Ostküste, die allerdings<br />
eine Vielzahl von sportlichen Aktivitäten<br />
anbieten. <strong>Fujairah</strong> hat sich seinen arabischen<br />
Charme und seine Gastfreundschaft bis<br />
heute erhalten.<br />
Exkurs in die Vergangenheit<br />
<strong>Fujairah</strong> kann auf eine lange Kulturgeschichte<br />
zurückblicken. Keramik und Schmuckfunde<br />
zeugen von einer 3000-jährigen Besiedlung der<br />
Ostküste, jedoch ist über die damaligen Bewohner<br />
dieser Region so gut wie nichts bekannt.<br />
Im Zuge der Islamisierung kam es im Jahr 632<br />
zur Schlacht von Dibba. Hier unterlagen die<br />
Bewohner der Ostküste den aus Saudi-Arabien<br />
vordringenden Moslems. In der Nähe von<br />
Bidiyah zeugt ein Gräberfeld von diesem geschichtlichen<br />
Ereignis. Auf Grund seiner<br />
fruchtbaren Böden und seiner verkehrsgünstigen<br />
Lage hatten über lange Jahre ausländische<br />
Mächte Interesse an dieser Region. Die<br />
Küste bildete erstens einen wichtigen Schnittpunkt<br />
jahrhundertealter Schifffahrtsrouten und<br />
verfügte zweitens über geschützte Häfen. Folglich<br />
waren sich die Bewohner der Ostküste bewusst,<br />
dass sie immer wieder mit Angriffen<br />
ausländischer Seemächte zu rechnen hatten.<br />
Zur Abwehr und zum Schutz vor Angriffen<br />
wurden bei den Häfen Dibba, Khor Fakkan<br />
und <strong>Fujairah</strong> Wachtürme errichtet. Trotzdem<br />
mussten sich die zum Stamm der Sharqiyin<br />
gehörenden Bewohner <strong>Fujairah</strong>s im 16. Jahrhundert<br />
den Portugiesen geschlagen geben. Die<br />
Häfen wurden eingenommen und die Wachtürme<br />
zu portugiesischen Forts umgebaut. Im<br />
17. und 18. Jahrhunderten zeigten dann auch<br />
die Holländer und im 19. Jahrhundert die Briten<br />
starkes Interesse an der Ostküste. Ein innenpolitisches<br />
Problem war zudem, dass sich<br />
die Stammesfamilien immer wieder untereinander<br />
bekämpften. Scheich Abdullah Bin-<br />
Mohammed al-Sharqi schaffte es gegen Ende<br />
des 19. Jahrhunderts, die Stammesfamilien zu<br />
einen, was zu einem gemeinsamen Kampf für<br />
die Unabhängigkeit führte.<br />
1903 erklärte <strong>Fujairah</strong>, zu Sharjah gehörend,<br />
seine Unabhängigkeit, was einen erhöhten<br />
Widerstand der Einheimischen gegen die britischen<br />
Besatzer nach sich zog. Die Auseinandersetzungen<br />
gipfelten in der Bombardierung<br />
von <strong>Fujairah</strong> City am 20. April 1925, das Fort<br />
wurde dabei völlig zerstört. Erst im Jahr 1952<br />
erkannten die Briten <strong>Fujairah</strong> als siebten Trucial<br />
State (sog. Vertragsstaat) an. Am 2. Dezember<br />
1971 kam es zur Gründung der Vereinigten<br />
Arabischen Emirate und seit 1974 wird<br />
<strong>Fujairah</strong> nun von H.H. Sheikh Hamad Bin<br />
Mohammad Al Sharqi regiert. Unter der klugen<br />
Federführung seines Regenten erlebte<br />
<strong>Fujairah</strong> in den letzten Jahren eine rasche Ent-<br />
wicklung in den Bereichen Wirtschaft, Soziales<br />
und Tourismus. Seit das Emirat seine Infrastruktur<br />
komplettiert hat, geht es nun daran,<br />
einen ehrgeizigen Entwicklungsplan durchzuführen,<br />
der die optimale Ausnutzung vorhandener<br />
Ressourcen genauso zum Ziel hat wie die<br />
Erweiterung der industriellen, kommerziellen<br />
und landwirtschaftlichen Produktion.<br />
10 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 11<br />
Wirtschaft<br />
Die Wirtschaft <strong>Fujairah</strong>s unterscheidet sich<br />
grundlegend von den anderen Emiraten, bisher<br />
wurden weder Erdöl- noch Erdgasvorkommen<br />
ausfindig gemacht. Die geographischen Gegebenheiten<br />
sorgen jedoch für relativ üppige Regenfälle,<br />
die eine intensive landwirtschaftliche<br />
Nutzung der Waditäler und großer Bereiche des<br />
fruchtbaren Küstenstreifens ermöglichen.<br />
Schon vor der Gründung der Vereinigten Arabischen<br />
Emirate war <strong>Fujairah</strong> bezüglich der<br />
Versorgung mit Lebensmitteln autark. Nachdem<br />
durch moderne Agrarindustrie und durch<br />
fortschrittliche Anbau- und Bewässerungsmethoden<br />
die Erträge weiter gesteigert werden<br />
konnten, ist es <strong>Fujairah</strong> nun möglich, auch die<br />
anderen Emirate zu beliefern. Heute prägen<br />
Geflügel- und Viehzuchtfarmen, sowie Gewächshäuser<br />
für den Obst- und Gemüseanbau<br />
das landwirtschaftliche Schaffen, ein Großteil<br />
der männlichen Bevölkerung arbeitet dort. Die<br />
Industrie- und Handelskammer <strong>Fujairah</strong>s trägt<br />
den zusätzlichen Titel „Landwirtschaftskammer“.<br />
Der Fischfang ist ein weiteres wirtschaftliches<br />
Standbein. Der Golf von Oman mit seinen<br />
reichen Fischgründen sorgt hier für eine<br />
sichere Basis. Bei einer Fahrt an der Ostküste<br />
entlang entdeckt man immer wieder Stellen,<br />
an denen Sardinen für die spätere Verwendung<br />
als Tierfutter getrocknet werden.<br />
Eine enorme überregionale Bedeutung hat der<br />
Tiefseehafen, der in <strong>Fujairah</strong> City 1981 erbaut<br />
wurde. Hier können auch große Tank- und<br />
Containerschiffe anlegen. Da er sich an zentraler<br />
Stelle der bedeutenden Schifffahrtsrouten<br />
des Indischen Ozeans befindet, ist es den Schiffen<br />
möglich, die Waren ohne zeitaufwändige<br />
Umwege über den Persisch-Arabischen Golf zu<br />
löschen. Täglich nehmen hier bis zu 150 Schiffe<br />
ihre Fracht auf, in der Regel Erdöl oder Erdgas.<br />
Das Bild der riesigen vor der Küste liegenden<br />
Schiffe übt auf den Betrachter einen ganz<br />
eigenen Reiz aus. Nachts stauen sich die auf<br />
Löschung wartenden Schiffe oft über mehrere<br />
Kilometer ins Meer. Das Lichtermeer vermittelt<br />
dann den Eindruck, eine Stadt auf dem<br />
Wasser sei entstanden. Auf dem Landweg werden<br />
die angelieferten Güter in die Handelsmetropolen<br />
an der Westküste gebracht. Als sicherer<br />
Umschlagplatz während der Golfkriege<br />
(im Gegensatz zu den Häfen an der Westküste)<br />
erlebte der Hafen einen enormen wirtschaftlichen<br />
Aufschwung. Heute ist der <strong>Fujairah</strong> Sea<br />
Port nach Singapur und Rotterdam der drittgrößte<br />
Bunkering Port der Welt. Er ist zugleich<br />
der zweitwichtigste Containerhafen der VAE<br />
und verzeichnet einen jährlichen Warenumschlag<br />
von über 5 Mio. Tonnen!<br />
Im Gebiet um den Hafen findet man die<br />
Freihandelszone, die 1987 auf einer Gesamtfläche<br />
von 2 Mio. Quadratmetern geschaffen<br />
wurde. Diese Zone bietet Investoren aller Nationalitäten<br />
sämtliche Einrichtungen, die 100%<br />
steuerfreies Eigentumsrecht gewährleisten. In<br />
Verbindung mit einem Schutz für den Kapitalfluss<br />
und der bestehenden Infrastruktur wird<br />
so der Erfolg von Investitionsprojekten unterstützt<br />
und sicher gestellt.<br />
Natur<br />
Der optische Gegensatz der weißen Sandstrände,<br />
der grünen Gärten und Felder direkt<br />
vor der Kulisse der Hajar-Berge ist äußerst reizvoll.<br />
Es lohnt sich absolut, diese ursprüngliche<br />
und unberührte Berglandschaft näher zu erkunden.<br />
Zahlreiche beeindruckende Wadis, grüne<br />
Bergoasen, üppige Palmenhaine, sprudelnde<br />
Quellen vermitteln wunderschöne Natureindrücke.<br />
Zur Eroberung der rauen aber reizvollen<br />
Wadis eignen sich Geländewagen mit Allradantrieb,<br />
das Mountainbike oder man kann<br />
ganz einfach auf „Schusters Rappen“ auf<br />
Erkundungstour gehen.<br />
Die Küstenregion <strong>Fujairah</strong>s ist ganz besonders<br />
bei Tauchern beliebt, die Unterwasserwelt des<br />
Emirats ist faszinierend. Unterwasserhöhlen<br />
(z.B. Hole in the Wall, Cathedral), ein von<br />
Korallen überwucherter Untersee-Autofriedhof<br />
und zahlreiche Felseninseln, wie z.B. Snoopy<br />
Island, Martini Rock oder Dibba Rock Whisky<br />
Reef, bieten spannende Unterwassererlebnisse.<br />
Die meisten Tauchgründe sind in einer<br />
Tiefe zwischen 6 und 20m zu finden, in einigen<br />
Fällen geht es bis zu 30m in die Tiefe.<br />
Unterwasserfotografen werden sich nicht satt<br />
sehen können: sie finden eine reichhaltige<br />
Motivpalette vom Doktorfisch über Rochen,<br />
Muränen, Schildkröten, Seepferdchen bis zum<br />
Tintenfisch vor. Besonders beliebt bei Makrofotografen<br />
sind wegen ihrer Schönheit die Ane-
■ <strong>Fujairah</strong><br />
Fantastische Strände (oben) und üppiges Grün in<br />
den Wadis (Mitte) gehören genauso zu <strong>Fujairah</strong><br />
wie die wöchentlichen Bullenkämpfe (unten).<br />
mone Gardens. Auf Anweisung der Regierung<br />
von <strong>Fujairah</strong> wurden drei Naturschutzgebiete<br />
ausgewiesen, um die Fischbestände, das Seeleben<br />
und die Korallenriffe zu schützen.<br />
Kultur<br />
<strong>Fujairah</strong> City ist eine relativ junge Stadt, nur<br />
wenige Gebäude sind älter als 50 Jahre. Im<br />
Zentrum der Stadt befindet sich die Moschee,<br />
die allerdings nur Moslems zugänglich und<br />
nicht zu besichtigen ist. Der Ort selbst ist übersichtlich<br />
mit breiten Straßen und recht schnell<br />
zu besichtigen. Immer wieder stechen die ideenreich<br />
gestalteten Roundabouts ins Auge - mal<br />
mit Kaffeegeschirr, mal mit Adler - aber stets<br />
einen Hingucker wert. Die Stadt bietet sich vor<br />
allem als Ausgangspunkt für Ausflüge in die<br />
Berge an, doch es gibt auch einige Attraktionen,<br />
die durchaus einen Besuch lohnen.<br />
Das <strong>Fujairah</strong> Museum liegt zentral an der Kreuzung<br />
von Al Nakheel und Al Salaam Straße.<br />
Das Museum wurde 1991 eingeweiht und besteht<br />
aus drei Hauptteilen, zwei großen Hallen<br />
und einem Rundturm. Der ehemalige Sitz des<br />
Emirs beherbergt heute das <strong>Fujairah</strong> Museum<br />
mit ethnografischer und archäologischer Abteilung.<br />
Zu sehen sind u.a.: Trachten und Waffen,<br />
historische Fotos, Palmwedelprodukte,<br />
Schmuck, landwirtschaftliche Geräte und<br />
Haushaltswaren. Außerdem sind ein Majlis-<br />
Empfangsraum und eine Palmwedel-<br />
Barastihütte aufgebaut. Ausstellungsstücke (Keramik<br />
und Schmuck) aus den Grabungsstätten<br />
von Dibba, Qidfa, Bithnah und Bidiyah belegen<br />
das lange kulturelle Erbe. Interessant und<br />
fortbildend sind insbesondere die volkskundlichen<br />
Darstellungen des täglichen Lebens der<br />
Einheimischen.<br />
An das Museum schließt sich das Old Settlement<br />
mit Ruinen der alten Stadt an. Diese historische<br />
Lehmsiedlung wurde vom Regen völlig<br />
zerstört und präsentierte sich in den 1980er-<br />
Jahren nur noch als Ansammlung von wenigen<br />
Grundmauern und Fragmenten. Die Bedeutung<br />
der Siedlung wurde aber erkannt und<br />
nun werden die wenigen noch erhaltenen<br />
Lehmhäuser und Wehrtürme restauriert. Es ist<br />
geplant, ein Volkskundedorf mit neuem Museum,<br />
Amphitheater, Restaurants, Grünanlagen<br />
und Spielplätzen zu errichten.<br />
Der Ain al-Madab Park war einstmals im Privatbesitz<br />
der Herrscherfamilie Al Sharqi. Der<br />
Park lädt zwar ein zum Entspannen, Flanieren<br />
und Picknicken, jedoch verfügt er auch über<br />
warme Schwefelquellen, um die ein Quellpark<br />
mit Rasenflächen, Bäumen und Brunnenpavillons<br />
angelegt wurde. Das schwefelhaltige<br />
Wasser eignet sich zur Behandlung von Hautkrankheiten,<br />
Arthritis und Muskelschwund.<br />
Zwei Swimmingpools (getrennt für Frauen und<br />
Männer) sind für die Öffentlichkeit zugänglich.<br />
Die Benutzung kostet nur wenige<br />
Dirhams, eine Cafeteria sorgt für Erfrischungen.<br />
Neben dem Park findet der interessierte Besucher<br />
das Heritage Village. Der Eingang des<br />
weitläufigen, fast 6000 qm großen Dorfs wird<br />
von zwei Kanonen flankiert. Das im Jahre 1996<br />
eröffnete Freilichtmuseumsdorf für Heimatkunde<br />
im Stadtteil Madab beheimatet Modelle<br />
traditioneller Barasti-Hütten und Steinhäuser,<br />
von Hand gefertigte Gerätschaften,<br />
Werkzeuge und Haushaltsgegenstände. Das<br />
Museum ist von einer hohen Mauer umgeben,<br />
welche auf der Frontseite von Wachtürmen<br />
überragt wird. Touristen erhalten hier einen<br />
Überblick über längst zurückliegende Zeiten,<br />
können den einheimischen Folkloretanz Al<br />
Ayyala sehen und erleben, wie einstmals mit<br />
Ochsenkraft Grundwasser zu Tage gefördert<br />
wurde. Abgerundet werden kann ein Besuch<br />
mit einer Kostprobe arabischen Kaffees, des<br />
Symbols für arabische Gastfreundschaft<br />
schlechthin. H.H. Sheikh Hamad Bin Mohammad<br />
Al Sharqi hat persönlich die Schirmherrschaft<br />
für das Heritage Village übernommen.<br />
<strong>Fujairah</strong> ist das einzige Emirat, das Bullenkämpfe<br />
abhält. Dieser Bullenkampf, der unblutige<br />
arabische Stierkampf, findet mit 10 bis<br />
15 Kämpfen am Freitag Nachmittag gegen<br />
16.30 Uhr auf einem runden Sandplatz am<br />
Strand in Richtung Khor Kalba statt. Das Spektakel<br />
beginnt nach dem Nachmittagsgebet und<br />
im Gegensatz zum spanischen Stierkampf<br />
kämpft hier nicht Mensch gegen Tier, sondern<br />
Bulle gegen Bulle. Dieser Brauch, bei dem die<br />
Tiere ihre Kräfte messen, stammt aus der<br />
Batinah-Ebene im Oman. Die Tiere werden<br />
aufeinander zugeführt und schieben sich auf<br />
Kommando mit den Köpfen hin und her.<br />
Wenn keiner der Bullen aufgibt, entscheidet<br />
ein Schiedsrichter über den Gewinn des Kampfes.<br />
Blut fließt in der Regel nicht – sollte sich<br />
ein Tier trotzdem verletzen, wird der Kampf<br />
sofort abgebrochen. Ein gewonnener Kampf<br />
steigert der Wert des siegreichen Tieres und<br />
damit auch das Ansehen des Besitzers.<br />
12 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN<br />
DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 13<br />
Tourismus<br />
Der erzielte Fortschritt und die in den letzten<br />
Jahren durchlaufene Entwicklung (und hier<br />
ganz speziell im Tourismussektor) des Emirats<br />
von <strong>Fujairah</strong> veranlassten 1997 den Herrscher<br />
von <strong>Fujairah</strong>, H.H. Scheich Hamad Bin<br />
Mohammad Al Sharqi, eine Direktive zur Errichtung<br />
des <strong>Fujairah</strong> Tourismusbüros (FTB)<br />
unter dem Vorsitz von Scheich Saeed Bin Saeed<br />
Al Sharqi zu erlassen. Das Amt verfolgt das Ziel,<br />
den Tourismus unter Nutzung der verschiedenen<br />
natürlichen und kulturellen Attraktivitätsfaktoren<br />
zu entwickeln und zu fördern.<br />
Scheich Saeed Bin Saeed Al Sharqi: „Die Welt<br />
ist in ein neues Millennium gestartet. Das Tempo<br />
der Veränderung in allen Sektoren der Gesellschaft<br />
beschleunigt sich immer mehr und<br />
bringt neue Ziele und Erwartungen besonders<br />
im Bereich Freizeit und Tourismus mit sich. Das<br />
Emirat von <strong>Fujairah</strong> mit seiner spektakulären<br />
geographischen Lage am Indischen Ozean und<br />
seinem einmaligen kulturellen Gleichgewicht<br />
zwischen Moderne und Tradition ist ideal dafür<br />
geeignet, die Erwartungen von anspruchsvollen<br />
Touristen in den kommenden Jahren zu<br />
erfüllen. Bis jetzt war <strong>Fujairah</strong> im Wesentlichen<br />
unentdeckt geblieben. Unsere Absicht ist, Sie<br />
willkommen zu heißen und Ihnen dabei zu<br />
helfen, die Schätze unseres faszinierenden Emirats<br />
zu entdecken. Erkunden Sie die wunderbaren<br />
Strände, die landschaftlich reizvollen<br />
Berge und Wadis. Entspannen Sie sich in den<br />
guten Hotels, Resorts und Shopping-Einrichtungen,<br />
die stetig weiter entwickelt werden, um<br />
Ihnen all jene Ausstattungen zu liefern, die Ihren<br />
Aufenthalt komfortabel gestalten. Die Regierung<br />
von <strong>Fujairah</strong> fördert aktiv die weitere<br />
Entwicklung von <strong>Fujairah</strong> als Touristenziel und<br />
bietet großartige Gelegenheiten für Investoren,<br />
sich an unserem Erfolg zu beteiligen. Fühlen<br />
Sie sich willkommen und genießen Sie einen<br />
einmaligen Urlaub. Wir sind sicher, dass Sie<br />
uns wieder besuchen werden. Wir wünschen<br />
Ihnen eine äußerst nette und angenehme Zeit<br />
in <strong>Fujairah</strong>!“<br />
<strong>Fujairah</strong> befindet sich noch ganz am Anfang<br />
des touristischen Ausbaus. Es existieren erst<br />
wenige Hotels, doch wer an der Ostküste<br />
entlang fährt, kann bereits etliche Neubauprojekte<br />
entdecken. 2005 standen für Besucher<br />
des Emirats gerade mal 7 Hotels mit 623 Zimmern<br />
und 1016 Betten zur Verfügung. Das<br />
Hotelangebot wird sich in den kommenden<br />
Jahren deutlich erweitern. Dafür ist <strong>Fujairah</strong><br />
sehr ursprünglich geblieben, die Bevölkerung<br />
ist sehr offen und herzlich. Für Ruhe und Erholung<br />
Suchende und für Naturinteressierte ist<br />
das Emirat ideal. Die Möglichkeiten zum Erkunden<br />
und Entspannen sind schier endlos.<br />
Urlauber können die verborgenen Wunder der<br />
Bergwelt entdecken, an den schönen und sauberen<br />
Stränden relaxen und zudem unvergessliche<br />
Erfahrungen beim Schnorcheln, Tauchen<br />
und Hochseefischen in einem der besten<br />
Wassersportgebiete der Region machen. Die<br />
Hajar Berge sind besonders während der Wintermonate<br />
attraktiv, wenn die Bäume und<br />
Sträucher zum Leben erwachen und die Berghänge<br />
in ein Meer von Farben tauchen. Beliebt<br />
sind die „Wadi Bashing“-Touren - Fahrten<br />
durch ausgetrocknete Flussbette, vorbei an<br />
heißen Quellen und entlang an malerischen<br />
Wasserfällen.<br />
In der Regel gelangt man über die vierspurig<br />
ausgebaute Straße von <strong>Dubai</strong> über Sharjah nach<br />
<strong>Fujairah</strong>. Ab Masafi, bekannt für sein vorzügliches<br />
Mineralwasser, hat man dann die Qual<br />
der Wahl um an die Ostküste zu gelangen: Die<br />
Nordroute führt über Dibba, die Südroute direkt<br />
nach <strong>Fujairah</strong> City. Wer Zeit hat, kann<br />
bereits die Anfahrt für einige Besichtigungen<br />
nutzen.<br />
Das Hotelangebot <strong>Fujairah</strong>s wird zwar bereits<br />
kräftig ausgebaut, jedoch sind jetzt schon Hotels<br />
für die unterschiedlichsten Ansprüche vorhanden.<br />
Als Beispiele seien genannt: Le<br />
Meridien Al Aqah Beach Resort – Hotel der<br />
Luxusklasse mit 218 Zimmern, inklusive 10<br />
Suiten und einer Präsidentensuite, südlich von<br />
Dibba direkt am Meer, das Al-Diar Siji – ein<br />
Hotel der Mittelklasse in <strong>Fujairah</strong> City beim<br />
<strong>Fujairah</strong> Trade Centre – oder die Ain al-Madab<br />
Park Bungalows – einfache Container-Bungalows<br />
hinter dem Palast des Scheichs in <strong>Fujairah</strong><br />
City. Zudem gibt es in <strong>Fujairah</strong> City auch ein<br />
Hilton Hotel.<br />
Zu den kommenden Hotelprojekten zählen<br />
u.a. mehrere 5-Sterne-Projekte wie etwa ein<br />
Rotana Resort direkt neben dem Le Meridien<br />
Al Aqah, das zur Nikko-Gruppe gehörende JAL<br />
<strong>Fujairah</strong> Resort & Spa, das Royal Miramar<br />
<strong>Fujairah</strong> Resort, das <strong>Fujairah</strong> Dana und das Al<br />
Fajer Resort. Dazu kommt der groß angelegte<br />
Villen-Komplex <strong>Fujairah</strong> Paradise, der auf<br />
Timeshare-Basis vermarktet werden soll.<br />
In allen Hotels findet man natürlich entsprechende<br />
Freizeit- und Sportangebote: Pool, An-
■ <strong>Fujairah</strong><br />
Tradition und Moderne in <strong>Fujairah</strong><br />
Stadt: das alte Fort (oben) und<br />
das <strong>Fujairah</strong> Trade Centre mit<br />
dem <strong>Fujairah</strong> Tower<br />
im Hintergrund.<br />
Auf Straßenmärkten<br />
wird Obst und Gemüse<br />
erntefrisch angeboten.<br />
geln, Tauchen, Tennis, Squash, Bowling, Fitness.<br />
Außerhalb der Hotels kann man sich z.B.<br />
auf der Fun Drive Go-Kart-Bahn an der<br />
Corniche von <strong>Fujairah</strong> City vergnügen. Über<br />
das <strong>Fujairah</strong> Aviation Centre lassen sich Rundflüge<br />
organisieren.<br />
Das Nachtleben des Emirats konzentriert sich<br />
auf die Clubs, Bars und Discos der Hotels, oft<br />
in Verbindung mit Live-Musik. In den guten<br />
Hotels sind meistens auch hervorragende Restaurants<br />
zu finden. In <strong>Fujairah</strong> City ist das kulinarische<br />
Angebot breit gefächert, es reicht vom<br />
Straßenrestaurant und Imbiss (Kentucky Fried<br />
Chicken / Pizza Hut) über Coffeeshops und<br />
Themenrestaurants bis zum Restaurant der<br />
Luxusklasse. Die Speisen decken viele ländertypische<br />
Vorlieben ab: mediterran, indisch,<br />
pakistanisch, arabisch, iranisch...<br />
Sightseeing<br />
Das Warenangebot von <strong>Fujairah</strong> City ist ziemlich<br />
auf die einheimische Bevölkerung zugeschnitten,<br />
die Haupteinkaufsstraßen sind die<br />
Zayed bin Sultan Road und die Hamad bin<br />
Abdullah Road in der Stadtmitte. Hier kann<br />
man durch zahlreiche kleine Shops schlendern.<br />
In einer Seitenstraße der Zayed bin Sultan Road<br />
bieten einige Geschäfte Goldschmuck an. Im<br />
<strong>Fujairah</strong> Trade Centre befinden sich einige<br />
Geschäfte, die über ein höherwertiges Warenangebot<br />
verfügen. In der Gufah Road sind beim<br />
Frischmarkt etliche Krämerläden platziert. Wer<br />
die authentische und ursprüngliche Atmosphäre<br />
der Souqs schätzt, sollte sich im Souq für<br />
Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch an der Uferstraße<br />
umsehen.<br />
Auf einem grünen Hügel am Rande der Stadt<br />
befindet sich (inmitten des alten Dorfkerns)<br />
das <strong>Fujairah</strong> Fort, das zwischen 1500 und 1550<br />
zum Schutz der Küste erbaut worden war.<br />
Allerdings verfiel es in der Folgezeit und wur-<br />
<strong>Fujairah</strong> Urlaub-Tops<br />
- <strong>Fujairah</strong> Museum und <strong>Fujairah</strong> Fort<br />
- Bullenkämpfe in <strong>Fujairah</strong> City<br />
- Al Bidiyah Moschee – die älteste<br />
Moschee der VAE<br />
- Palace Wadi Al Hayl<br />
- Wassersport in vielen Schattierungen<br />
- Fahrt mit dem Geländewagen zum<br />
Al Wurrayah Wasserfall<br />
- Besuch der Heißwasserquellen<br />
Ain Al Ghanour<br />
de erst in den Jahren 1650 bis 1700 wiedererrichtet.<br />
Vor einigen Jahren wurde es erneut renoviert,<br />
um dieses einzigartige Bauwerk für<br />
Touristen und Besucher gleichermaßen zu erhalten.<br />
Das mächtige Fort besteht aus drei<br />
jeweils zweistöckigen Hauptgebäuden. Zwei<br />
dieser Gebäude sind kegelförmig und durch<br />
eine massive hohe Mauer miteinander verbunden.<br />
Die Mauer weist an ihrer oberen Begrenzung<br />
pyramidenförmige Aufbauten auf, die in<br />
der damaligen Zeit als Schießscharten und<br />
Aussichtsposten dienten. Das dritte Gebäude<br />
hat die Form eines Würfels. Von der Festungsanlage<br />
hat man einen weitläufigen Blick auf<br />
die umliegenden Palmenfelder.<br />
Neben den o.a. Sehenswürdigkeiten findet der<br />
Besucher im Stadtgebiet von <strong>Fujairah</strong> City nicht<br />
allzu viele Attraktionen, jedoch ist der Ort als<br />
Ausgangsbasis für diverse Ausflüge und<br />
Erkundungstouren bestens geeignet. Die Entfernungen<br />
in dem kleinen Emirat sind zudem<br />
so klein, dass man sich keine Gedanken über<br />
Zwischenübernachtungen etc. machen muss.<br />
26km südlich von <strong>Fujairah</strong> City trifft der Besucher<br />
inmitten des Gebirges, jedoch von viel<br />
Grün umgeben, auf die Ain Al Ghanour Heißwasserquellen.<br />
Die Oberflächentemperatur des<br />
Quellwassers liegt beim Austritt bei 60° C – zu<br />
heiß zum Baden, doch das schwefelhaltige<br />
Wasser kühlt sich beim Fließen in ein tiefer<br />
gelegenes Becken etwas ab, sodass die Besucher<br />
dort ohne Schaden die Quelle nutzen können.<br />
Das Wasser wird seit langem zu Heilzwecken<br />
eingesetzt und verspricht Hilfe bei Krankheiten<br />
wie Rheumatismus, Rückenschmerzen oder<br />
Arthritis. Am Wochenende sind die Quellen<br />
zudem ein äußerst beliebter Ausflugs- und<br />
Picknickplatz. Das kleine Gebäude neben dem<br />
Pool ist wider Erwarten keine Umkleidegelegenheit,<br />
sondern eine Moschee!<br />
Die Al Bithna Festung wurde 1735 zum Schutz<br />
der strategischen Route im Wadi Ham durch<br />
das Hajar-Gebirge erbaut. Man findet dieses<br />
Fort beim gleichnamigen Dorf, ca. 15 km nordwestlich<br />
von <strong>Fujairah</strong> City, umgeben von<br />
Palmenhainen. Majestätisch überblickt die Festung<br />
mit zwei Wachtürmen das Wadi Ham,<br />
welches sich von <strong>Fujairah</strong> City bis zum Wadi<br />
Siji erstreckt. Archäologische Grabungen in der<br />
Umgebung lieferten Hinweise, dass die Oase<br />
Bithna bereits vor über 3000 Jahren besiedelt<br />
war. Im Museum von <strong>Fujairah</strong> City findet man<br />
ein Modell des hier gefundenen Gemeinschaftsgrabes<br />
(1300 bis 300 v. Chr.) und diverse Grab-<br />
Al Bidiyah Moschee<br />
An der Ostküste liegt direkt an der Hauptstraße von <strong>Fujairah</strong> City nach Dibba nach ca. 31<br />
km die Al Bidiyah Moschee. Sie ist eine kunst- und kulturhistorische Sehenswürdigkeit<br />
ersten Ranges und stellt während des ganzen Jahres eine der Hauptattraktionen des Emirats<br />
dar. Von morgens bis abends kommen interessierte Besucher hier her - Einheimische und<br />
Touristen gleichermaßen. Im Gegensatz zu vielen Moscheen, die nur den Islam-Gläubigen<br />
offen stehen, ist der Zugang zur Al Bidiyah Moschee auch Andersgläubigen gestattet. Für<br />
das Betreten der Moschee ist es erforderlich, dass man die Schuhe ablegt – für Moslems<br />
ohnehin eine Selbstverständlichkeit. Besucherinnen erhalten außerdem für die Dauer des<br />
Besuchs einen schwarzen Umhang zur Verhüllung von offenen Haaren, nackten Armen und<br />
zu leichter Kleidung.<br />
Diese kleine Moschee ist die älteste der gesamten Vereinigten Arabischen Emirate. Zu ihrem<br />
Alter liegen verschiedene Schätzungen von Fachleuten vor, die zwischen 800 Jahren und<br />
1300 Jahren (Beginn der Islamisierung)<br />
schwanken. Das Gebäude wird nach seinem<br />
vermutlichen Stifter Othman auch<br />
Masjid Al-Othmani genannt. Die Moschee<br />
ohne Minarett besticht in ihrer schlichten,<br />
einmaligen Architektur. Die bescheiden<br />
wirkende Glaubensstätte ist nur einige<br />
Meter hoch und verfügt nur über eine kleine<br />
Grundfläche von ca. 6x6m. Auf einer<br />
Grundmauer von etwas über 2 Metern<br />
ruhen vier quadratisch angeordnete gleichförmige<br />
Kuppeln, die von einer einzigen<br />
Mittelsäule getragen werden. Durch eine<br />
doppelflügelige Holztür gelangt man in das<br />
Innere der Moschee, das ebenfalls sehr<br />
schlicht gehalten ist. Den Gebetsraum findet<br />
man mit Teppichen ausgelegt vor, ins<br />
Auge sticht der Mihrab, eine Gebetsnische<br />
in Richtung Mekka. Die lehmverputzten<br />
Wände sind mit einfachen Ritzornamenten<br />
verziert und enthalten einige Aussparungen<br />
für die Ablage der Korane. Der<br />
Iman ist oft anwesend und sehr aufgeschlossen<br />
für Fragen zur Moschee und Religion.<br />
Über der Moschee befinden sich zwei Wachtürme,<br />
die über einen Fußweg erreichbar sind<br />
und einen schönen Ausblick auf die Umgebung<br />
gestatten: auf der einen Seite Palmenhaine<br />
und Berge, auf der anderen Seite das<br />
blaue Meer, Bananenstauden, Dattelpalmen<br />
und ein schmaler, baumbestandener Uferstreifen<br />
- ein traumhafter Blick, besonders bei<br />
romantischen Sonnenuntergängen.<br />
Am Ortsrand von Bidiyah findet man stimmungsvolle,<br />
geschäftig-bunte Obst- und<br />
Gemüsestände. Jeweils donnerstags findet hier<br />
der Thursday Market, ein üppiger Markt für<br />
landwirtschaftliche Erzeugnisse statt, der sowohl<br />
Händler als auch Käufer aus dem gesamten<br />
Emirat anzieht. Hinter diesem Obstund<br />
Gemüsesouq befindet sich eine archäologische Ausgrabungsstätte, die u.a. ein 30m<br />
langes Sammelgrab aus dem 1. Jahrtausend v.Chr. freigab.<br />
14 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN<br />
DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 15
■ <strong>Fujairah</strong><br />
Beeindruckende Naturkulissen bei einem<br />
Ausflug in den Wadi Al Wurrayah<br />
beigaben. Die Ausgrabungsstätte selbst ist für<br />
Touristen nicht zu besichtigen.<br />
Am Ende eines Schotterweges findet man im<br />
Hinterland von Zubarah (im Norden <strong>Fujairah</strong>s)<br />
die Al Wurrayah Wasserfälle. Die Wasserfälle<br />
sprudeln das ganze Jahr über und bilden<br />
zugleich die Hauptwasserader für das<br />
Trinkwasser des Emirates. Zum Besuch des<br />
Wadis empfiehlt sich ein Geländewagen. Anfahrt:<br />
Die Zufahrtsstraße zweigt von der<br />
Küstenstraße bei Zubarah, ca. 5 km nördlich<br />
von Khor Fakkan, in südwestlicher Richtung<br />
ab. Bis zum Wasserfall sind es ca. 12 km.<br />
Eine weitere Abzweigung ermöglicht die Zufahrt<br />
zum Wurrayah Damm, einem Stausee<br />
und zugleich eines der beiden Wasserreservoirs<br />
von Khor Fakkan. Ein Wadi mit ganzjährigem<br />
Wasserfall ist in den VAE sicherlich etwas besonderes.<br />
Trotzdem haben auch Wadis, die<br />
nicht ganzjährig Wasser führen, ihren ganz besonderen<br />
Reiz und lohnen sich allemal für eine<br />
Erkundungstour. Als Beispiele für derartige<br />
Abstecher seien genannt: Wadi Siji, Wadi<br />
Maydaq, Wadi Hayl, Wadi Farfar und Wadi<br />
Saham.<br />
Dibba, der nördlichste Ort an der Ostküste der<br />
Emirate, befindet sich an der Grenze zur Halbinsel<br />
Musandam, die bereits zum Oman gehört.<br />
Hier leben fast nur Fischer und Bauern mit<br />
ihren Familien, der Tourismus hält erst langsam<br />
Einzug. Schon portugiesische Karten aus<br />
dem 16. Jahrhundert belegen eine Dreiteilung<br />
der Stadt und daran hat sich bis heute nichts<br />
geändert: Bayah, der nördliche Teil Dibbas gehört<br />
zum Oman, Dibba al-Hisn, der mittlere<br />
Teil Dibbas gehört zu Sharjah und Dibba<br />
Muhallab, der südliche Teil Dibbas gehört zu<br />
<strong>Fujairah</strong>. Der Besuch der verschiedenen Stadtbezirke<br />
ist jedoch problemlos, es gibt keinerlei<br />
Grenzkontrollen. Vom Hafen Dibbas erreicht<br />
man per Boot reizvolle Strände und Buchten<br />
im Norden. Die Vergangenheit Dibbas war<br />
nicht unproblematisch: Einst eine bedeutende<br />
Hafenstadt starben nach der Rebellion gegen<br />
den Kalifen Abu Bakr in Mekka bei der erbitterten<br />
„Schlacht der Abtrünnigen“ ca. 10.000<br />
Menschen, was gleichzeitig das Ende von<br />
Dibbas Glanzzeit bedeutete. Außerhalb Dibbas<br />
findet sich noch heute ein riesiger Friedhof, der<br />
diesen gravierenden geschichtlichen Einschnitt<br />
belegt. In Dibba selbst ist ein Blick auf die neue<br />
Moschee mit ihrem schlanken weißen Minarett<br />
lohnenswert. In deren Nähe findet man<br />
auch den Souq.<br />
Auch die Exklaven Kalba/Khor Kalba und<br />
Khor Fakkan, die zu Sharjah gehören, sind einen<br />
Besuch wert. Kalba/Khor Kalba erstreckt<br />
sich über ca. 10 km an der Küste entlang. Die<br />
Corniche lädt zum Bummeln und Verweilen<br />
ein. Das Haus Sheikh Saee bin Hamad al-<br />
Qasimi oder das gegenüber gelegene Fort Hisn<br />
Kalba mit Museum können besichtigt werden.<br />
Die Häuserreste des alten Dorfes Kalba und<br />
die Ruinen eines portugiesischen Forts aus dem<br />
16. Jhd. zeugen von einer bewegten Vergangenheit.<br />
Weiter südlich dehnt sich der größte<br />
Mangrovensumpf der Vereinigten Arabischen<br />
Emirate aus, ein ideales Revier für viele, teils<br />
Palast Wadi Al Hayl<br />
auch seltene Tierarten. Khor Fakkan schließlich<br />
erstreckt sich hinter einer hügeligen Landschaft<br />
entlang der Bucht. Das Hinterland ist dabei<br />
besonders aus landwirtschaftlicher Sicht interessant,<br />
es versorgt die Gegend mit Futterpflanzen,<br />
Gemüse, Mangos und Limetten. Interessant<br />
ist u.a. der Rifaisa-Damm, der wenige Kilometer<br />
in den Bergen liegt; er fungiert zugleich<br />
als Reservoir und Schutzeinrichtung vor Flutwasser.<br />
Die Besucher können sich dort übrigens<br />
von einer Legende überzeugen. Danach soll sich<br />
auf dem Grund des Stausees ein Dorf befindet<br />
... und dessen Ruinen kann man bei klarem<br />
Wasser sogar sehen. ■<br />
Kurz nachdem man von <strong>Fujairah</strong> City in Richtung Masafi gestartet ist, biegt Richtung Westen<br />
eine Straße zum Wadi Al Hayl, das meist ganzjährig Wasser führt, ab. Folgt man diesem<br />
Weg ca. 15 Autominuten, findet man eine beeindruckende kleine Festungsanlage mit Blick<br />
auf das Wadi Hayl. Die 8 km kurze Anfahrt lohnt sich für Touristen, denn die Festung ist<br />
eines der wenigen Baudenkmäler über die das<br />
kleine Emirat <strong>Fujairah</strong> verfügt. Das Schloss<br />
war im 19. Jahrhundert der Hauptwohnsitz<br />
des Regierungsoberhauptes und wurde auch<br />
zur Beobachtung und zur Verteidigung gegen<br />
Angreifer aus der benachbarten omanischen<br />
Region benutzt.<br />
Die Entstehung der Anlage wird ungefähr auf<br />
das Jahr 1670 datiert. Die Festung umfasst<br />
Versammlungsräume, Schlafzimmer, Lagerhäuser<br />
und eine Küche. Die Festungsanlage<br />
ist von einer Mauer umgeben, deren Schießscharten<br />
von unruhigen und unsicheren Zeiten<br />
zeugen. Über der Festung thront auf einem<br />
Hügel ein quadratischer, dreistöckiger<br />
Wachturm, von dem man einen lohnenden<br />
Rundblick über die Festung, das Dorf und die<br />
Palmengärten genießen kann. Im Umfeld des<br />
Palasts sind auch mehrere verfallene Steinhäuser<br />
und Fundamente zu sehen – Dokumente<br />
des alten Dorfes Hayl. Eine<br />
englischsprachige Hinweistafel informiert die<br />
Besucher über den historischen Hintergrund.<br />
Derzeit wird die gesamte Festungsanlage umfassend<br />
renoviert und kann innen nicht besichtigt<br />
werden. Im Zuge der Restaurierungsarbeiten<br />
wurde auch die Zufahrt zur Festung<br />
verbessert. Der Palast kann nun mit einem<br />
normalen Pkw erreicht werden – früher war<br />
ein Geländewagen erforderlich. Aber im Wadi<br />
Hayl ist noch mehr zu entdecken: Es gibt diverse,<br />
allerdings gut versteckte Felsmalereien!<br />
Zu sehen sind Abbildungen von Kamelen,<br />
Pferden und Leoparden. Den Ursprung dieser<br />
Felsmalereien hat man auf die Periode<br />
zwischen 1300 v.Chr. bis 600 n.Chr. datiert.<br />
<strong>Fujairah</strong> - Steckbrief<br />
Lage und Größe: <strong>Fujairah</strong> liegt als einziges<br />
der sieben Emirate der VAE komplett<br />
an der Ostküste der Arabischen Halbinsel<br />
und somit am Golf von Oman. Das Emirat<br />
besteht aus der Küstenebene und dem<br />
Hajar-Gebirge, das von den Wadis Farfar,<br />
Ham, Khab, Mai, Maydaq, Saham, Theeb<br />
und Wurrayah durchzogen wird. Die Fläche<br />
<strong>Fujairah</strong>s ist ca. 1450 qkm, die Küstenlänge<br />
von Wahala bis Dibba ca. 70 km.<br />
Regierung: Der Regent von <strong>Fujairah</strong> ist<br />
seit 1974 H.H. Sheikh Hamad Bin Mohammad<br />
Al Sharqi.<br />
Einwohner: Die Bevölkerung wurde 2005<br />
auf ca. 119.000 Einwohner datiert (= ca.<br />
3% der Einwohner der VAE). Die Hauptstadt<br />
<strong>Fujairah</strong> City ist etwa 130 km östlich<br />
von <strong>Dubai</strong> situiert.<br />
Klima: Der heiße Sommer mit manchmal<br />
hoher Luftfeuchtigkeit erstreckt sich von<br />
Mai bis September. Der Winter dauert von<br />
Oktober bis April, dann herrscht ein angenehmes<br />
Klima mit Tagesdurchschnittstemperaturen<br />
von 26° C. Die Jahresspitzenwerte<br />
der Temperaturen schwanken<br />
zwischen 12° C und 48° C. Regen fällt in<br />
der Regel zwischen November und April;<br />
mehr als die Hälfte aller Regenfälle gibt es<br />
in den Monaten Dezember und Januar.<br />
Währung: Die Währung der VAE ist der<br />
Dirham (DH oder AED), der in 100 Fils<br />
unterteilt wird. Sein Kurs ist seit 1980 fest<br />
an den US-$ gekoppelt (1 US-Dollar =<br />
3,67 DH). Der Wechselkurs des Dirham<br />
zum Euro hängt also vom Kursverhältnis<br />
US-Dollar zu Euro ab. Kurs (August<br />
2006): 1 Euro = ca. 4,7 DH.<br />
Wirtschaft: Landwirtschaft, Fischfang,<br />
Tourismus.<br />
Tourismus: Das Emirat steht dem Tourismus<br />
äußerst positiv gegenüber, er wird<br />
staatlich gefördert und erfährt eine konstante<br />
Aufwärtsentwicklung.<br />
Kontakt: <strong>Fujairah</strong> Tourism Bureau,<br />
P.O.Box 829, <strong>Fujairah</strong>, United Arab Emirates,<br />
Tel: +971 (0)9 2231554 oder<br />
2231436, Fax: +971 (0)9 2231006,<br />
Internet: www.fujairah-tourism.ae, E-<br />
Mail: fujtourb@emirates.net.ae<br />
Zeitverschiebung: <strong>Fujairah</strong> ist (wie auch<br />
die anderen Emirate der VAE) der mitteleuropäischen<br />
Zeit während der Sommerzeit<br />
um 2 Stunden, während der Winterzeit<br />
um 3 Stunden voraus.<br />
16 DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN<br />
DUBAI M<strong>AG</strong>AZIN 17