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Atmosphäre und Gebirge – - DMG

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Antriebe für Niederschlag (großskalige Hebung) gab<br />

es allerdings nicht.<br />

Zum Höhentief korrespondierte ein Tiefdruckgebiet<br />

am Boden, das sich vom östlichen Mitteleuropa bis<br />

nach Italien erstreckte (Abb. 3). Auf seiner Nord- <strong>und</strong><br />

Westseite wurde kalte <strong>und</strong> relativ feuchte Luft herangeführt.<br />

Zeit- <strong>und</strong> gebietsweise schneite es, jedoch<br />

meist nur mit geringer Intensität. Die Temperaturen<br />

stiegen tagsüber auf maximal <strong>–</strong>3 bis 0 °C.Aufgr<strong>und</strong> der<br />

Nähe zum Tiefdruckzentrum herrschte über dem<br />

Rhein-Main-Gebiet zu Beginn der Starkschneefälle<br />

nur schwache Luftbewegung, sowohl in unmittelbarer<br />

Bodennähe (nördliche Winde mit einer Geschwindigkeit<br />

von 1 bis 3 m/s), als auch in größerer Höhe.<br />

3 Beschreibung des Phänomens<br />

J. Rapp: Starkschneefälle in Frankfurt/Main<br />

Bei starker Bewölkung begann es in den Mittagsst<strong>und</strong>en<br />

des 23. Februar im Frankfurter Stadtgebiet zu-<br />

Abb. 2: Vom GME assimilierte relative Luftfeuchte in % (Isolinien<br />

alle 15 %) in 700 hPa vom 23.02.2005, 12 UTC.<br />

Abb. 3: Bodenanalyse des DWD vom 23.02.2005, 12 UTC.<br />

promet, Jahrg. 32, Nr. 1/2, 2006<br />

nächst nur leicht, ab etwa 14 UTC verstärkt zu<br />

schneien. Bei Temperaturen, die etwas unter dem Gefrierpunkt<br />

lagen, blieb der Schnee auf den Straßen liegen.<br />

Die mäßigen bis starken Schneefälle dauerten einige<br />

St<strong>und</strong>en an <strong>und</strong> ließen erst zwischen 17 <strong>und</strong><br />

18 UTC spürbar nach. Sie lieferten Neuschneehöhen<br />

zwischen 3 (Bergen-Enkheim, nordöstlicher Stadtrand)<br />

<strong>und</strong> 7 cm (Eschersheim, Stadtteil im Norden<br />

Frankfurts). Im unmittelbaren Umland gab es dagegen<br />

nur wenig Schneefall, so zum Beispiel am Flughafen<br />

1 cm. Die gemessenen Niederschlagshöhen betrugen<br />

im Taunus, Spessart <strong>und</strong> Odenwald meist nur wenige<br />

Zehntel Millimeter, in Ausnahmefällen bis zu<br />

1 mm.<br />

Die Radarbilder zeigen dieses, sich offenbar auf das<br />

Frankfurter Stadtgebiet beschränkende, stationäre<br />

Schneefallgebiet sehr deutlich (Abb. 4a <strong>und</strong> 4b). Sowohl<br />

auf dem 15 UTC- als auch auf dem 16.30 UTC-<br />

Bild sind die stärksten Echos (blaue Farbe) über<br />

Frankfurt zu erkennen. Im weiteren Verlauf wurde<br />

dann das Niederschlagsgebiet langsam nordostwärts<br />

(a)<br />

(b)<br />

Abb. 4: Radarreflektivitäten im Rhein-Main-Gebiet vom<br />

23.02.2005, (a) 15 UTC <strong>und</strong> (b) 16.30 UTC.

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