Atmosphäre und Gebirge – - DMG
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Mission sind das französische Raumfahrtforschungszentrum<br />
Centre National d’Etudes Spatiales (CNES),<br />
die US-amerikanische Wetterbehörde NOAA sowie<br />
die US-amerikanische Weltraumbehörde National<br />
Aeronautics and Space Administration (NASA).<br />
Das SAF Netzwerk<br />
EUMETSAT<br />
Das Konzept der Satelliten-Auswertezentren (SAF <strong>–</strong><br />
Satellite Application Facilities) wurde 1992 entwickelt,<br />
als die Mitgliedsstaaten von EUMETSAT beschlossen,<br />
den Bedarf an speziellen meteorologischen Anwendungsbereichen<br />
mit den Daten der neuen Satelliten zu<br />
decken. Sie stellen ein neues Konzept für die Betrachtung<br />
der meteorologischen Satellitendaten dar. Für die<br />
erste Generation der Meteosat-Satelliten legte<br />
EUMETSAT noch die meteorologischen Produkte<br />
(wie beispielsweise Wind, Wolkenbewegungen oder<br />
Temperaturen der Wolkenobergrenzen) fest. Im<br />
Gegensatz hierzu werden mit den zusätzlichen Möglichkeiten<br />
der EUMETSAT-Satellitensysteme Produkte<br />
aus den SAFs auch für andere spezielle Anwendungsbereiche<br />
wichtig. Damit entsteht ein Freiraum,<br />
den die Forschung für innovative <strong>und</strong> kreative Ansätze<br />
in der Datenforschung nutzen kann.<br />
SAFs sind spezialisierte Zentren für die Verarbeitung<br />
anwendungsspezifischer Satellitendaten. Als Teil von<br />
EUMETSATs dezentralem Anwendungs-Bodensegment<br />
wird jedes SAF von einem anderen nationalen<br />
Wetterdienst in Europa geleitet <strong>und</strong> ist auf ein eigenes<br />
Thema spezialisiert. Gegenwärtig konzentrieren sich<br />
sieben SAFs auf Klimaüberwachung, Nowcasting <strong>und</strong><br />
äußerst kurzfristige Vorhersage, Meeres- <strong>und</strong> Treibeis,<br />
Ozonüberwachung, Numerische Wettervorhersage,<br />
GRAS-Meteorologie <strong>und</strong> Landoberflächenanalyse.<br />
Ein neues SAF Thema „Operationelle Hydrologie“<br />
wurde im Sommer 2005 ins Leben gerufen.<br />
Satelliten sind für Meteorologie <strong>und</strong> Forschung bei der<br />
gegebenen spärlichen Verteilung der Stationen für die<br />
Bodenbeobachtung unverzichtbar. SAFs wirken als<br />
Multiplikatoren, da sie H<strong>und</strong>erten von Wissenschaftlern<br />
den Zugang zu wichtigen Daten ermöglichen <strong>und</strong><br />
eine neue Nutzung dieser Daten stimulieren. SAFs<br />
nutzen die Informationen sowohl der geostationären<br />
als auch der polarumlaufenden meteorologischen Satelliten<br />
<strong>und</strong> bieten unter anderem folgende Nutzungsmöglichkeiten:<br />
• Verbesserung der Kurzfristvorhersage von Unwetterereignissen,<br />
• Nutzen für die Luftfahrt, die Landwirtschaft, die<br />
Bauwirtschaft, die Energie- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft,<br />
• Besseres Verständnis für die Ursachen <strong>und</strong> Auswirkungen<br />
der Luftverschmutzung in der oberen <strong>Atmosphäre</strong><br />
<strong>und</strong> des Ozonabbaus,<br />
• Frühwarnung vor Katastrophen,<br />
• Bessere Daten für die Klimaüberwachung,<br />
• Verbesserte Informationen über Landnutzung,<br />
Ökologie, Katastrophen-Monitoring <strong>und</strong> Vorhersagen<br />
für die Landwirtschaft,<br />
• Nutzen für die Seeschifffahrt, die Fischereiwirtschaft<br />
<strong>und</strong> die Offshore-Industrie,<br />
• Verbesserte Eingangsdaten für die numerische Wettervorhersage<br />
<strong>und</strong> die Verfügbarkeit von Software-<br />
Modulen für operationelle Anwendungen,<br />
• Verbesserte Software-Module <strong>und</strong> Echtzeit- sowie<br />
Offline-Produkte.<br />
EUMETSAT ist verantwortlich für die Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Koordination des SAF-Netzwerks <strong>und</strong> entscheidet<br />
über die politischen <strong>und</strong> finanziellen Angelegenheiten.<br />
Die Organisation leitet <strong>und</strong> koordiniert die Schnittstellen<br />
zwischen den einzelnen SAFs sowie zwischen den<br />
SAFs <strong>und</strong> anderen EUMETSAT-Systemen. Ferner<br />
überwacht EUMETSAT die Integration der SAFs in<br />
die Infrastruktur des gesamten Anwendungs-Bodensegments,<br />
zu dem auch die zentralen Verarbeitungs<strong>und</strong><br />
Archivierungssysteme in Darmstadt gehören.<br />
Jedes SAF wird von dem nationalen Wetterdienst eines<br />
Mitgliedsstaats in Zusammenarbeit mit einem<br />
Konsortium von angeschlossenen Institutionen aus<br />
Mitglieds- <strong>und</strong> Kooperationsstaaten verwaltet. Dadurch,<br />
dass die Stränge des gesamten Netzwerks bei<br />
EUMETSAT zusammenlaufen, können Dienste kosteneffektiv<br />
<strong>und</strong> effizient bereitgestellt werden. Dies<br />
gilt gleichermaßen für zentrale wie auch für verschiedene<br />
von den SAFs verteilte Dienste.<br />
Das CM-SAF, dessen mehrjährige Entwicklungsphase<br />
im Dezember 2003 abgeschlossen wurde, wird Nutzern<br />
eine Reihe von Datensätze liefern, welche langfristig<br />
homogene Langzeitreihen bilden <strong>und</strong> somit Wissenschaftler<br />
bei der Untersuchung von Klimaveränderungen<br />
unterstützen.<br />
Das CM-SAF, welches unter der Leitung des Deutschen<br />
Wetterdienstes (DWD) steht, ist eine Einrichtung<br />
von EUMETSAT, deren Ziel es ist, Wissenschaftler<br />
aus allen europäischen Mitgliedsstaaten einzubinden<br />
<strong>und</strong> der Klimatologie weltweit wichtige Produkte<br />
an die Hand zu geben. Weitere Informationen dazu:<br />
http://www.cmsaf.dwd.de.<br />
Anschrift der Autorin:<br />
promet, Jahrg. 32, Nr. 1/2, 2006<br />
Livia Briese<br />
EUMETSAT Communications and Information<br />
Division<br />
Communications Manager<br />
Am Kavalleriesand 31<br />
64295 Darmstadt<br />
Tel.: 06151/807 839<br />
Fax: 06151/807 7221<br />
E-Mail: Livia.Briese@eumetsat.int<br />
http://www.eumetsat.int