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Atmosphäre und Gebirge – - DMG

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84<br />

EUMETSAT<br />

von EUMETSAT entnommen werden. Das heutige<br />

Management Board setzt sich zusammen aus: Dr. Lars<br />

Prahm (Generaldirektor, Dänemark), Ernst Koenemann<br />

(Director of Programme Development,<br />

Deutschland), Mikael Rattenborg (Director Operations,<br />

Dänemark) <strong>und</strong> Angiolo Rolli (Director Administration,<br />

Italien).<br />

Die Aufgabe von EUMETSAT hat sich von der reinen<br />

Unterstützung der operationellen Wettervorhersage<br />

entsprechend den politischen Forderungen gewandelt<br />

<strong>und</strong> umfasst nunmehr ein weiteres Gebiet, das zunehmend<br />

an Bedeutung gewinnt: Erforschung des Klimas<br />

<strong>und</strong> dessen Veränderung sowie deren Anwendungen,<br />

beispielsweise im Bereich der Ozeanographie <strong>und</strong> der<br />

Hydrologie. EUMETSAT unterstützt zudem das sogenannte<br />

„Global Monitoring for the Environment and<br />

Security“ (GMES) Projekt, eine Initiative der Europäischen<br />

Gemeinschaft <strong>und</strong> der ESA zur Einrichtung eines<br />

Erdbeobachtungssystems mit dem Ziel, innerhalb<br />

Europas das Verständnis verschiedener Umweltphänomene,<br />

besonders im Kontext gefährlicher Wettersituationen,<br />

voranzutreiben.<br />

Wetter <strong>und</strong> Klima kennen keine Grenzen: Erfolgreiche<br />

Klimaüberwachung erfordert demzufolge nicht<br />

nur ein globales System, sondern auch internationale<br />

Zusammenarbeit. EUMETSAT <strong>und</strong> damit auch der<br />

Deutsche Wetterdienst <strong>–</strong> als eines seiner ersten Mitglieder<br />

(1986) <strong>und</strong> Hauptförderer (knapp 23 % des<br />

Haushalts von EUMETSAT werden vom DWD getragen)<br />

ist ein ,global player’ in der meteorologischen Gemeinschaft.<br />

Mit dem erfolgreichen Start von MSG-2<br />

am 21. Dezember 2005 steht nun ein weiterer Satellit<br />

der zweiten Generation zur Verfügung. Sein operationeller<br />

Betrieb ist für den Sommer 2006 vorgesehen.<br />

Die Meteosat-Programme (erster <strong>und</strong> zweiter Generation)<br />

sind Teil eines weltweiten Systems, das die Bereitstellung<br />

wichtiger Daten auf globaler Basis sicherstellt.<br />

Der wesentliche Unterschied zwischen den Satelliten<br />

der ersten <strong>und</strong> der zweiten Generation besteht<br />

in der technischen Leistungsfähigkeit der mitgeführten<br />

Instrumente: GERB (http://www.ssd.rl.ac.uk/ gerb/)<br />

<strong>und</strong> SEVIRI (http://www.astrium.eads.net/corp/prod/<br />

00000842.htm). Ferner trägt die neue Satellitengeneration<br />

zu internationalen Projekten wie dem Globalen<br />

Beobachtungssystem der WMO <strong>und</strong> dem von der<br />

CGMS (Co-ordination Group for Meteorological Satellites,<br />

http://www.wmo.int/web/sat/CGMShome. html)<br />

geleiteten Globalen Meteorologischen Satellitenbeobachtungssystem<br />

bei.<br />

EUMETSATs derzeit entstehendes Polares System<br />

(EPS) <strong>–</strong> der Start des ersten Metop-Satelliten (Métop:<br />

satellite opérationnel météorologique, http://www.esa.int/<br />

esaME/) dieser Dreier-Serie ist für Juni 2006 geplant <strong>–</strong><br />

ist ein Zeichen für die wachsende internationale Zusammenarbeit.<br />

Zum einen wurden die Satelliten <strong>und</strong><br />

deren Instrumente in Zusammenarbeit mit der europäischen<br />

<strong>und</strong> der französischen Raumfahrtagentur<br />

(ESA, European Space Agency <strong>und</strong> CNES, Centre National<br />

d’ Etudes Spatiales), entwickelt, zum anderen<br />

teilen sich EUMETSAT <strong>und</strong> NOAA (National Oceanic<br />

and Atmospheric Administration), die US-amerikanische<br />

Agentur, die Aufgabe, die Abdeckung der polaren<br />

Umlaufbahn zu gewährleisten.<br />

EUMETSAT leistet auch Unterstützung für Partner,<br />

die noch an der Entwicklung ihrer meteorologischen<br />

Kapazitäten arbeiten. Die von der EU <strong>und</strong> der WMO<br />

unterstützte PUMA-Initiative (Preparation for Use of<br />

Meteosat Second Generation in Africa), die im September<br />

2005 zu Ende geführt wurde, gewährt einem<br />

Netz von 53 afrikanischen Staaten <strong>und</strong> vier regionalen<br />

Zentren Unterstützung auf den Zugriff zu Meteosat-<br />

Daten. Damit werden afrikanische Wetterdienste erstmals<br />

in der Lage sein, Anwendungen zu entwickeln,<br />

die von Überschwemmungsvorhersagen über Frühwarnungen<br />

bei Extrem-Wetterlagen bis hin zur Nahrungssicherung<br />

<strong>und</strong> Pestüberwachung reichen.<br />

Programme<br />

promet, Jahrg. 32, Nr. 1/2, 2006<br />

Das Meteosat-Programm ist Europas operationelles<br />

System geostationärer meteorologischer Satelliten <strong>und</strong><br />

hat seit seinem Beginn im Jahre 1977 sehr zuverlässig<br />

wertvolle Daten geliefert. Bislang waren sieben nahezu<br />

baugleiche Satelliten aus der ersten Meteosat-Reihe<br />

im Umlauf. Meteosat-5, -6 <strong>und</strong> 7 dieser Reihe sind<br />

weiterhin in Betrieb. Dabei ist zu beachten, dass<br />

Meteosat-5 bereits 1991 gestartet wurde. Mit der Inbetriebnahme<br />

von Meteosat-8 im Januar 2004 nahm der<br />

erste einer beträchtlich verbesserten Generation von<br />

Meteosat-Satelliten die Arbeit auf (Abb. 2). Doppelt<br />

so schnell wie seine Vorgänger der ersten Generation,<br />

übermittelt Meteosat-8 alle 15 min Bilder von überragender<br />

Qualität (erstellt aus 12 statt bislang 3 Spektralkanälen)<br />

an Nutzer in Europa, Afrika <strong>und</strong> Lateinamerika.<br />

Sowohl die verbesserte Genauigkeit als auch<br />

die Vielfalt der nunmehr gelieferten Daten ist unverzichtbar<br />

für die Weiterentwicklung der Wettervorhersagen<br />

wie auch für die Entwicklung neuer meteorologischer<br />

Produkte <strong>und</strong> Anwendungen.<br />

Für die Zukunft hat EUMETSAT noch ehrgeizigere<br />

Pläne. Die Vorbereitungen für eine Beteiligung an dem<br />

weltweiten System von polarumlaufenden Satelliten,<br />

die bislang nur von den USA, Russland <strong>und</strong> China betrieben<br />

werden, sind im vollen Gange. Anders als bei<br />

den Meteosat-Satelliten, die in ihrer geostationären<br />

Umlaufbahn 36 000 km über der Erde wachen, umkreisen<br />

diese Satelliten auf einer polarer Umlaufbahn die<br />

Erde in einer Höhe von etwa 850 km. Damit sind sie<br />

viel näher am Wettergeschehen <strong>und</strong> können somit wesentlich<br />

genauere Daten sammeln als geostationäre Satelliten,<br />

die wiederum den globalen Überblick liefern.<br />

Die Metop-Satelliten (Abb. 3) des EUMETSAT Polar<br />

Systems (EPS) werden als Teil eines polarumlaufenden

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