Atmosphäre und Gebirge – - DMG
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EUMETSAT<br />
von EUMETSAT entnommen werden. Das heutige<br />
Management Board setzt sich zusammen aus: Dr. Lars<br />
Prahm (Generaldirektor, Dänemark), Ernst Koenemann<br />
(Director of Programme Development,<br />
Deutschland), Mikael Rattenborg (Director Operations,<br />
Dänemark) <strong>und</strong> Angiolo Rolli (Director Administration,<br />
Italien).<br />
Die Aufgabe von EUMETSAT hat sich von der reinen<br />
Unterstützung der operationellen Wettervorhersage<br />
entsprechend den politischen Forderungen gewandelt<br />
<strong>und</strong> umfasst nunmehr ein weiteres Gebiet, das zunehmend<br />
an Bedeutung gewinnt: Erforschung des Klimas<br />
<strong>und</strong> dessen Veränderung sowie deren Anwendungen,<br />
beispielsweise im Bereich der Ozeanographie <strong>und</strong> der<br />
Hydrologie. EUMETSAT unterstützt zudem das sogenannte<br />
„Global Monitoring for the Environment and<br />
Security“ (GMES) Projekt, eine Initiative der Europäischen<br />
Gemeinschaft <strong>und</strong> der ESA zur Einrichtung eines<br />
Erdbeobachtungssystems mit dem Ziel, innerhalb<br />
Europas das Verständnis verschiedener Umweltphänomene,<br />
besonders im Kontext gefährlicher Wettersituationen,<br />
voranzutreiben.<br />
Wetter <strong>und</strong> Klima kennen keine Grenzen: Erfolgreiche<br />
Klimaüberwachung erfordert demzufolge nicht<br />
nur ein globales System, sondern auch internationale<br />
Zusammenarbeit. EUMETSAT <strong>und</strong> damit auch der<br />
Deutsche Wetterdienst <strong>–</strong> als eines seiner ersten Mitglieder<br />
(1986) <strong>und</strong> Hauptförderer (knapp 23 % des<br />
Haushalts von EUMETSAT werden vom DWD getragen)<br />
ist ein ,global player’ in der meteorologischen Gemeinschaft.<br />
Mit dem erfolgreichen Start von MSG-2<br />
am 21. Dezember 2005 steht nun ein weiterer Satellit<br />
der zweiten Generation zur Verfügung. Sein operationeller<br />
Betrieb ist für den Sommer 2006 vorgesehen.<br />
Die Meteosat-Programme (erster <strong>und</strong> zweiter Generation)<br />
sind Teil eines weltweiten Systems, das die Bereitstellung<br />
wichtiger Daten auf globaler Basis sicherstellt.<br />
Der wesentliche Unterschied zwischen den Satelliten<br />
der ersten <strong>und</strong> der zweiten Generation besteht<br />
in der technischen Leistungsfähigkeit der mitgeführten<br />
Instrumente: GERB (http://www.ssd.rl.ac.uk/ gerb/)<br />
<strong>und</strong> SEVIRI (http://www.astrium.eads.net/corp/prod/<br />
00000842.htm). Ferner trägt die neue Satellitengeneration<br />
zu internationalen Projekten wie dem Globalen<br />
Beobachtungssystem der WMO <strong>und</strong> dem von der<br />
CGMS (Co-ordination Group for Meteorological Satellites,<br />
http://www.wmo.int/web/sat/CGMShome. html)<br />
geleiteten Globalen Meteorologischen Satellitenbeobachtungssystem<br />
bei.<br />
EUMETSATs derzeit entstehendes Polares System<br />
(EPS) <strong>–</strong> der Start des ersten Metop-Satelliten (Métop:<br />
satellite opérationnel météorologique, http://www.esa.int/<br />
esaME/) dieser Dreier-Serie ist für Juni 2006 geplant <strong>–</strong><br />
ist ein Zeichen für die wachsende internationale Zusammenarbeit.<br />
Zum einen wurden die Satelliten <strong>und</strong><br />
deren Instrumente in Zusammenarbeit mit der europäischen<br />
<strong>und</strong> der französischen Raumfahrtagentur<br />
(ESA, European Space Agency <strong>und</strong> CNES, Centre National<br />
d’ Etudes Spatiales), entwickelt, zum anderen<br />
teilen sich EUMETSAT <strong>und</strong> NOAA (National Oceanic<br />
and Atmospheric Administration), die US-amerikanische<br />
Agentur, die Aufgabe, die Abdeckung der polaren<br />
Umlaufbahn zu gewährleisten.<br />
EUMETSAT leistet auch Unterstützung für Partner,<br />
die noch an der Entwicklung ihrer meteorologischen<br />
Kapazitäten arbeiten. Die von der EU <strong>und</strong> der WMO<br />
unterstützte PUMA-Initiative (Preparation for Use of<br />
Meteosat Second Generation in Africa), die im September<br />
2005 zu Ende geführt wurde, gewährt einem<br />
Netz von 53 afrikanischen Staaten <strong>und</strong> vier regionalen<br />
Zentren Unterstützung auf den Zugriff zu Meteosat-<br />
Daten. Damit werden afrikanische Wetterdienste erstmals<br />
in der Lage sein, Anwendungen zu entwickeln,<br />
die von Überschwemmungsvorhersagen über Frühwarnungen<br />
bei Extrem-Wetterlagen bis hin zur Nahrungssicherung<br />
<strong>und</strong> Pestüberwachung reichen.<br />
Programme<br />
promet, Jahrg. 32, Nr. 1/2, 2006<br />
Das Meteosat-Programm ist Europas operationelles<br />
System geostationärer meteorologischer Satelliten <strong>und</strong><br />
hat seit seinem Beginn im Jahre 1977 sehr zuverlässig<br />
wertvolle Daten geliefert. Bislang waren sieben nahezu<br />
baugleiche Satelliten aus der ersten Meteosat-Reihe<br />
im Umlauf. Meteosat-5, -6 <strong>und</strong> 7 dieser Reihe sind<br />
weiterhin in Betrieb. Dabei ist zu beachten, dass<br />
Meteosat-5 bereits 1991 gestartet wurde. Mit der Inbetriebnahme<br />
von Meteosat-8 im Januar 2004 nahm der<br />
erste einer beträchtlich verbesserten Generation von<br />
Meteosat-Satelliten die Arbeit auf (Abb. 2). Doppelt<br />
so schnell wie seine Vorgänger der ersten Generation,<br />
übermittelt Meteosat-8 alle 15 min Bilder von überragender<br />
Qualität (erstellt aus 12 statt bislang 3 Spektralkanälen)<br />
an Nutzer in Europa, Afrika <strong>und</strong> Lateinamerika.<br />
Sowohl die verbesserte Genauigkeit als auch<br />
die Vielfalt der nunmehr gelieferten Daten ist unverzichtbar<br />
für die Weiterentwicklung der Wettervorhersagen<br />
wie auch für die Entwicklung neuer meteorologischer<br />
Produkte <strong>und</strong> Anwendungen.<br />
Für die Zukunft hat EUMETSAT noch ehrgeizigere<br />
Pläne. Die Vorbereitungen für eine Beteiligung an dem<br />
weltweiten System von polarumlaufenden Satelliten,<br />
die bislang nur von den USA, Russland <strong>und</strong> China betrieben<br />
werden, sind im vollen Gange. Anders als bei<br />
den Meteosat-Satelliten, die in ihrer geostationären<br />
Umlaufbahn 36 000 km über der Erde wachen, umkreisen<br />
diese Satelliten auf einer polarer Umlaufbahn die<br />
Erde in einer Höhe von etwa 850 km. Damit sind sie<br />
viel näher am Wettergeschehen <strong>und</strong> können somit wesentlich<br />
genauere Daten sammeln als geostationäre Satelliten,<br />
die wiederum den globalen Überblick liefern.<br />
Die Metop-Satelliten (Abb. 3) des EUMETSAT Polar<br />
Systems (EPS) werden als Teil eines polarumlaufenden