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Atmosphäre und Gebirge – - DMG

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72<br />

Dblk d<br />

D. Majewski, B. Ritter: Gebirgseinflüsse in Wettervorhersagemodellen<br />

U U σ ⎛ 1 ⎞<br />

() z = ρ max 2 , 0<br />

2 C ⎜ − ⎟<br />

2µ<br />

⎝ r ⎠<br />

1<br />

⎛<br />

2 Z − z ⎞<br />

⎜ blk ⎟<br />

⎜<br />

+<br />

z µ ⎟<br />

⎝ + ⎠<br />

�<br />

2<br />

2 ( B cos ψ C sin ψ )<br />

(3)<br />

mit dem Widerstand durch die Blockierung D blk als<br />

Funktion der Windgeschwindigkeit U, der Höhe z, der<br />

Brunt-Väisälä-Frequenz (stabilitätsabhängig) σ, dem<br />

Winkel ψ zwischen Anströmrichtung <strong>und</strong> der Orographieausrichtung,<br />

der Höhe Z blk, bis zu welcher Blockierung<br />

auftritt <strong>und</strong> den Parametern B <strong>und</strong> C, die<br />

Funktionen der Anisotropie γ der subskaligen orographischen<br />

Hindernisse sind, sowie<br />

( τ τ ) µσ<br />

, 1 2<br />

= ρ U N G � (4)<br />

2<br />

2 { B cos ψ + C sin ψ , ( B − C)<br />

sinψ<br />

cosψ}<br />

mit dem Impulsfluss (τ 1, τ 2) durch Schwerewellen, der<br />

Standardabweichung der subskaligen Orographie µ,<br />

der mittleren Hangneigung σ <strong>und</strong> der geographischen<br />

Orientierung �.<br />

Für die Aktivierung <strong>und</strong> Wirkung des Schemas sind<br />

neben den atmosphärischen Gegebenheiten (Anströmungsgeschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> -richtung; vertikale Schichtung)<br />

natürlich auch die Eigenschaften der subskaligen<br />

Orographieelemente relevant. Dazu wird für jeden<br />

Gitterpunkt des Modells die Standardabweichung der<br />

subskaligen Orographie (Abb. 10-7), eine mittlere<br />

Hangneigung (Abb. 10-8), ein horizontaler Anisotro-<br />

Abb. 10-7: Subskalige Standardabweichung der Orographie<br />

innerhalb der GME-Gitterelemente im Bereich der<br />

Alpen.<br />

Abb. 10-8: Mittlere subskalige Hangneigung der Orographie<br />

innerhalb der GME-Gitterelemente im Bereich der<br />

Alpen.<br />

Standardabweichung in m<br />

Hangneidung in Radian<br />

promet, Jahrg. 32, Nr. 1/2, 2006<br />

piefaktor <strong>und</strong> die mittlere Ausrichtung der subskaligen<br />

orographischen Hindernisse verwendet. Die beiden<br />

letztgenannten Größen erlauben eine grobe Beschreibung<br />

der Abhängigkeit der orographischen Einflüsse<br />

von der Anströmungsrichtung relativ zur Orientierung<br />

der Hindernisse. Die gr<strong>und</strong>sätzlich dominierenden<br />

Kenngrößen sind jedoch die Varianz der Höhen <strong>und</strong><br />

die charakteristische Hangneigung.<br />

Die Bedeutung der Parameterisierung subskaliger<br />

orographischer (SSO) Effekte für die Gesamtqualität<br />

der Vorhersage wird durch Abb. 10-9 verdeutlicht. Sie<br />

zeigt die Anomaliekorrelation des vorhergesagten<br />

Geopotentials 500 hPa für die operationelle GME-<br />

Vorhersage (mit SSO-Parameterisierung) vom<br />

24.11.2004 12 UTC im Vergleich mit einer experimentellen<br />

Vorhersage ohne SSO-Parameterisierung. Ohne<br />

die Berücksichtigung der Wirkung subskaliger Hindernisse<br />

im Vorhersagemodell tritt schon nach zwei bis<br />

drei Vorhersagetagen ein deutlicher Qualitätsverlust<br />

auf.<br />

Da die Wirkung subskaliger Effekte u. a. von der atmosphärischen<br />

Situation abhängt, ist der Einfluss auf<br />

die Modellprognose sowohl räumlich als auch zeitlich<br />

sehr variabel. Dies erschwert die optimale Anpassung<br />

der freien Parameter des Parameterisierungsverfahrens,<br />

die zusätzlich von der Auflösung des skaligen Modells<br />

abhängen können. Mit zunehmender Verfeinerung<br />

der horizontalen Maschenweite der NWV-Modelle<br />

ist allerdings für die Zukunft gr<strong>und</strong>sätzlich eine<br />

Minderung der Bedeutung subskaliger orographischer<br />

Prozesse zu erwarten. Zur Zeit kann auf ihre Parameterisierung<br />

in operationellen globalen Wettervorhersagemodellen<br />

mit Maschenweiten von 40 bis 100 km jedoch<br />

nicht verzichtet werden.<br />

Hochauflösende Regionalmodelle wie das LM mit Maschenweiten<br />

von 5 bis 10 km sind dagegen in der Lage,<br />

den orographisch induzierten, mesoskaligen Druck<strong>und</strong><br />

Wellenwiderstand weitgehend explizit aufzulösen,<br />

wie die Simulation einer idealisierten Leewelle<br />

(Abb. 10-10) belegt.<br />

Abb. 10-9: Anomaliekorrelation der Vorhersage des Geopotentials<br />

500 hPa in der Nordhemisphäre als Funktion der<br />

Vorhersagezeit mit (schwarz) <strong>und</strong> ohne (rot) Parameterisierung<br />

subskaliger orographischer Effekte. Startzeitpunkt<br />

der Vorhersage: 24.11.2004 12 UTC.

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