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Atmosphäre und Gebirge – - DMG

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promet, Jahrg. 32, Nr. 1/2, 2006 D. Majewski, B. Ritter: Gebirgseinflüsse in Wettervorhersagemodellen<br />

71<br />

Flächenmittelwert über ein Gitterelement des NWV-<br />

Modells definiert ist, während die Beobachtung eine<br />

lokale Messung darstellt, deren räumliche Repräsentativität<br />

im Gebirgsbereich sehr gering ist. Deshalb können<br />

sich die Rauigkeitslänge im Modell, die für das<br />

Gitterelement repräsentativ sein soll, <strong>und</strong> der lokale<br />

Wert am Ort der Beobachtung durchaus um eine Größenordnung<br />

(z. B. von 5 m auf 0,5 m) unterscheiden, so<br />

dass große Differenzen in der bodennahen Windgeschwindigkeit<br />

zwischen Modellvorhersage <strong>und</strong> Beobachtung<br />

zu erwarten sind.<br />

5 Subskalige Orographie-Parameterisierung im<br />

GME<br />

Der von <strong>Gebirge</strong>n auf die Strömung ausgeübte Druck<strong>und</strong><br />

Wellenwiderstand (LOTT 1995) kann von der skalig<br />

in operationellen globalen NWV-Modellen aufgelösten<br />

Orographie nicht vollständig erfasst werden.<br />

Abb. 10-4 illustriert die Feinstruktur der orographischen<br />

Höhe in der Nachbarschaft des Mont Blanc auf<br />

der Basis des für die Bestimmung der mittleren Modellorographie<br />

benutzten Rohdatensatzes. Die Darstellung<br />

ist auf den GME-Gitterpunkt, der den Mont<br />

Blanc enthält, <strong>und</strong> seine Nachbargitterpunkte beschränkt.<br />

Innerhalb dieses Kollektivs von Gitterpunkten<br />

treten auf der 1 km-Skala des Rohdatensatzes Höhenwerte<br />

von 428 bis 4570 m auf; die Standardabweichung<br />

der Höhen liegt bei 743 m.<br />

Durch die Projektion (Mittelung) der Rohdaten auf<br />

die horizontale Skala des GME (Flächenelemente von<br />

etwa 1384 km 2 , Abb. 10-5) geht die Feinstruktur vollkommen<br />

verloren, so dass das GME im Wesentlichen<br />

nur noch den in dieser Region vorhandenen Anstieg<br />

der mittleren Höhen von Nordwest nach Südost explizit<br />

erfasst. Das LM mit Gitterflächenelementen von<br />

nur 49 km 2 (Abb. 10-6) beschreibt dagegen näherungsweise<br />

die wesentlichen Höhenkämme <strong>und</strong> Täler in diesem<br />

Gebiet.<br />

Folglich kann das GME nur einen Teil des durch <strong>Gebirge</strong><br />

ausgeübten Strömungswiderstandes explizit erfassen.<br />

Die Wirkung der nicht explizit beschriebenen<br />

subskaligen (mesoskaligen) orographischen Hindernisse,<br />

die noch nicht in der Rauigkeitslänge berücksichtigt<br />

wurden, muss durch eine geeignete Parameterisierung<br />

beschrieben werden. Im GME wird zu diesem<br />

Zweck das Verfahren von LOTT <strong>und</strong> MILLER<br />

(1997) verwendet. Dieses berücksichtigt zwei Mechanismen<br />

der Wirkung der subskaligen orographischen<br />

Hindernisse. Zum einen ist dies die blockierende Wirkung<br />

auf die Strömung in bodennahen Modellschichten<br />

(Gl. 3), die von den subskaligen Hindernissen ganz<br />

oder teilweise durchdrungen werden. Zum anderen erfasst<br />

das Schema die bei geeigneter Anströmung <strong>und</strong><br />

vertikaler Schichtung der <strong>Atmosphäre</strong> stattfindende<br />

Anregung von Schwerewellen <strong>und</strong> deren Dissipation<br />

in höheren atmosphärischen Schichten (Gl. 4):<br />

Höhe in m<br />

geogr. Breite<br />

geogr. Länge<br />

Abb. 10-4: Rohdaten der Orographie (Einheit: m) mit einer Auflösung<br />

von 1 km 2 in der Nachbarschaft des Mont<br />

Blanc (schwarzes Dreieck).<br />

Höhe in m<br />

geogr. Breite<br />

geogr. Länge<br />

Abb. 10-5: Wie Abb. 10-4, aber Mittelwerte für GME-Gitterelemente<br />

der Gr<strong>und</strong>fläche von 1384 km 2 .<br />

Höhe in m<br />

geogr. Breite<br />

geogr. Länge<br />

Abb. 10-6: Wie Abb. 10-5, aber Mittelwerte für LM-Gitterelemente<br />

der Gr<strong>und</strong>fläche von 49 km 2 .

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