Autogenes Training
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So wie man nicht die Augen ohne den Kopf,<br />
den Kopf nicht ohne den Körper,<br />
So sollte man den Körper nicht ohne die<br />
Seele behandeln. Sokrates<br />
Worum es in diesem Kapitel geht<br />
Seele und Sehen stehen in einem engen<br />
Zusammenhang. Seelische Belastungen<br />
oder unangenehmer Streß führen über<br />
Veränderungen in den zentralen Schaltstellen<br />
des Gehirns und auch in der Körperperipherie<br />
zu organischen Veränderungen.<br />
Augenkrankheiten fordern in besonderem<br />
Maße auf, hinzusehen und das verborgene<br />
oder unterdrückte Seelenleid zu erkennen.<br />
Schon der Volksmund zeigt mit einer Fülle von<br />
Begriffen und Redewendungen, daß die Augen<br />
ein „Spiegel der Seele“ sind (Tabelle 1). Unbestritten<br />
ist, daß sich psychische Belastungen<br />
auf den Körper auswirken und zu Erkrankungen<br />
führen können. In der Medizin widmet sich<br />
eine spezielle Fachrichtung, die Psychosomatik,<br />
den Wechselwirkungen zwischen Seele<br />
(griech.: Psyche) und Körper (griech.: Soma).<br />
Dennoch hat in der klassisch-wissenschaftlichen<br />
Schulmedizin diese Erkenntnis noch<br />
immer nicht die breite Anerkennung gefunden,<br />
die ihr gebührt, obwohl in den letzten 10 Jahren<br />
neue Forschungsergebnisse diese Zusammenhänge<br />
eindeutig belegen. Die neuen Forschungszweige<br />
Psychoneuroimmunologie<br />
(PNI) und Psychoneuroendokrinologie (PNE)<br />
bereichern zunehmend auch die Augenheilkunde<br />
und erlauben diese Zusammenhänge<br />
1. Kapitel<br />
Seele und Sehorgan<br />
zwischen seelischer Belastung und Krankheit,<br />
speziell auch Augenkrankheiten aufzuzeigen<br />
[62].<br />
Das gesamte medizinische Denken erlebt<br />
bereits seit geraumer Zeit einen tiefgreifenden<br />
Wandel des vorherrschenden Krankheitsparadigmas<br />
[64, 69]. Das biomedizinische Krankheitsmodell<br />
wird zunehmend durch eine umfassendere<br />
bio-psycho-soziale Perspektive von<br />
Krankheit und Gesundheit abgelöst [9, 17, 47].<br />
Sowohl bei der Entstehung von Krankheiten als<br />
auch in deren Verlauf und bei deren Behandlung<br />
stehen die biologischen Prozesse hiernach<br />
in enger Wechselwirkung mit psychischen Vorgängen<br />
(z. B. der Wahrnehmung, gedanklichen<br />
Einstellungen, Gefühlen, Bewältigungsversuchen)<br />
und sozialen Faktoren (insbesondere dem<br />
familiären und beruflichen Umfeld) [10, 23 -<br />
26, 44, 57, 67, 81].<br />
Diese Zusammenhänge bleiben dabei nicht auf<br />
einige wenige sogenannte psychosomatische<br />
Erkrankungen beschränkt. Mehr und mehr<br />
medizinische Fachdisziplinen von der Inneren<br />
Medizin [27, 36, 40 b, 46, 54], der Gynäkologie,<br />
der Neurologie [3], der Dermatologie<br />
[37, 40a, 56] über die Onkologie [31] und<br />
Anästhesiologie bis hin zu den traditionell sehr<br />
stark somatisch orientierten operativen Fächern<br />
wie der Chirurgie und der Orthopädie [32, 65,<br />
67] tragen der Erkenntnis von den engen Wechselbeziehungen<br />
zwischen biologischen und psychologischen<br />
Prozessen Rechnung und beginnen,<br />
den ganzen Menschen als „Körper und<br />
Seele in einer Umgebung“ in das Zentrum ihrer<br />
jeweiligen diagnostischen und therapeutischen<br />
Bemühungen zu rücken.<br />
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