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Autogenes Training

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I. Strempel<br />

<strong>Autogenes</strong> <strong>Training</strong><br />

und andere Entspannungsmethoden<br />

in der Augenheilkunde<br />

dargestellt am Beispiel des Glaukoms


Autorin:<br />

Prof. Dr. med. Ilse Strempel<br />

Universitätsaugenklinik Marburg<br />

Robert-Koch-Straße 4<br />

35037 Marburg<br />

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:<br />

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet<br />

diese Publikation in der deutschen<br />

Nationalbibliografie; detaillierte<br />

bibliografische Daten sind im Internet<br />

über http://www.dnb.ddb.de abrufbar.<br />

ISBN 10: 3-922777-78<br />

ISBN 13: 978-3-922777-78-6<br />

Lektorat:<br />

Dr. med. R. Kaden<br />

Layout und Satz:<br />

Alexander Lorenz, Frankfurt am Main<br />

Druck und Verarbeitung:<br />

Grosch Druckzentrum, Eppelheim<br />

Copyright:<br />

© 2006<br />

Dr. Reinhard Kaden Verlag GmbH & Co. KG,<br />

Ringstraße 19b, 69115 Heidelberg<br />

IV<br />

Impressum<br />

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck,<br />

Übersetzung, Entnahme von Abbildungen,<br />

Wiedergabe auf photomechanischem oder<br />

ähnlichem Wege, Speicherung in DV-Systemen<br />

oder auf elektronischen Datenträgern sowie die<br />

Bereitstellung der Inhalte im Internet oder anderen<br />

Kommunikationssystemen ist ohne vorherige<br />

schriftliche Genehmigung des Verlages<br />

auch nur bei auszugsweiser Verwertung strafbar.<br />

Die Ratschläge und Empfehlungen dieses<br />

Buches wurden vom Autor und Verlag nach<br />

bestem Wissen und Gewissen erarbeitet und<br />

sorgfältig geprüft. Dennoch kann eine Garantie<br />

nicht übernommen werden. Eine Haftung<br />

des Autors, des Verlages oder seiner Beauftragten<br />

für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden<br />

ist ausgeschlossen.<br />

Sofern in diesem Buch eingetragene Warenzeichen,<br />

Handelsnamen und Gebrauchsnamen<br />

verwendet werden, auch wenn diese nicht als<br />

solche gekennzeichnet sind, gelten die entsprechenden<br />

Schutzbestimmungen.<br />

www.kaden-verlag.de


Vorwort VIII<br />

Danksagung X<br />

1. Kapitel: Seele und Sehorgan 1<br />

Das „Auge“, das Sehorgan<br />

– ein Teil des Gehirns 3<br />

Die „Augen“<br />

– emotionales Ausdrucksorgan 4<br />

Psychosomatische Augenerkrankungen 4<br />

Konversion – Umwandlung seelischer<br />

Konflikte in körperliche Erscheinungen. 5<br />

Alexithymie – Auge und Emotionen 5<br />

Psychosozialer Streß<br />

– Seelische Belastung<br />

schwächt den Körper 5<br />

Seelische Erkrankungen<br />

können auch das Sehorgan in<br />

Mitleidenschaft ziehen 6<br />

Das Wichtigste in Kürze 8<br />

Literatur 8<br />

2. Kapitel: Glaukom 11<br />

Medizinische Grundlagen 11<br />

Anatomie und Physiologie 12<br />

Blutversorgung des Auges<br />

Kammerwasser und<br />

14<br />

intraokularer Druck 15<br />

Vegetatives Nervensystem 16<br />

Vegetatives Nervensystem und Auge 17<br />

Inhalt<br />

Wissenswertes über das Glaukom 18<br />

Erhöhter Augeninnendruck und Glaukom 18<br />

Blutversorgung des Auges und Glaukom<br />

Zu hoher und zu niedriger Blutdruck:<br />

19<br />

Beides schädlich<br />

24-Stunden-Blutdruckmessung wichtig:<br />

19<br />

Blutdruckabfall besonders nachts<br />

Gefäßdurchmesser:<br />

19<br />

Kleine Änderung, große Wirkung 19<br />

Streß: Stört die Durchblutung<br />

Glaukom und Immunologie:<br />

20<br />

Autoantikörper nachgewiesen 20<br />

Glaukomformen 20<br />

Okuläre Hypertension 21<br />

Primäres Offenwinkelglaukom 21<br />

Normaldruckglaukom 21<br />

Okuläres vasospastisches Syndrom<br />

Anfallartige Gefäßverengung führt<br />

22<br />

zu Minderdurchblutung 22<br />

Diagnostik<br />

Allgemeindiagnostik:<br />

Kooperation von Allgemein- und<br />

23<br />

Augenarzt erforderlich<br />

Augenärztliche Glaukomdiagnostik:<br />

Kombination mehrerer<br />

23<br />

Untersuchungen erforderlich 24<br />

Anamnese 24<br />

Augeninnendruckmessung<br />

Messung der Hornhautdicke<br />

24<br />

(Pachymetrie) 25<br />

Gesichtsfeld (Perimetrie) 25<br />

Sehnervenbeurteilung 26<br />

Belastungstest 26<br />

V


Inhalt<br />

Therapie des Glaukoms 26<br />

Allgemeine Vorbemerkung 26<br />

Therapieleitlinien<br />

Augeninnendrucksenkende<br />

27<br />

Maßnahmen<br />

Ergänzende internistische<br />

28<br />

Maßnahmen 28<br />

Entspannungsmethoden 29<br />

Akupunktur 30<br />

Homöopathie 30<br />

Fazit 30<br />

Glaukom in Stichworten<br />

Fragen des Glaukompatienten<br />

31<br />

an seine behandelnden Ärzte 31<br />

Literatur 32<br />

3. Kapitel: <strong>Autogenes</strong> <strong>Training</strong> 35<br />

Historische Entwicklung<br />

AT von Johannes Heinrich Schultz<br />

35<br />

entwickelt<br />

Standardform: Aufgeteilt in<br />

35<br />

Unter- und Oberstufe 36<br />

Unterstufe: Sechs Übungen 36<br />

Schwere-Übung 37<br />

Wärme-Übung 37<br />

Atem-Übung 37<br />

Herz-Übung 38<br />

Sonnengeflecht-Übung 39<br />

Stirnkühle-Übung<br />

Spezielle Übungen für Patienten<br />

38<br />

mit Problemen der Augen 39<br />

Zurücknehmen 39<br />

Wandspruchartige Leitsätze benutzen 39<br />

Individuelle Disposition:<br />

Auditiver oder visueller Mensch? 40<br />

VI<br />

Ist <strong>Autogenes</strong> <strong>Training</strong><br />

für jeden erlernbar?<br />

Allgemeine physiologische und<br />

40<br />

psychologische Effekte des AT 40<br />

Entspannung der Skelettmuskulatur 40<br />

Erhöhung des Hautwiderstandes 41<br />

Verbesserte Durchblutung 41<br />

Herzfrequenz nur wenig beeinflußt<br />

Deutliche Blutdrucksenkung bei<br />

41<br />

essentiellem Hypertonus<br />

Veränderungen im Gastrointestinaltrakt<br />

41<br />

bislang nur wenig untersucht<br />

Zustand der entspannten Wachheit<br />

42<br />

und leichter Schläfrigkeit<br />

Positive Wirkung auf das<br />

42<br />

psychische Befinden<br />

<strong>Autogenes</strong> <strong>Training</strong> als Therapie<br />

42<br />

bei Allgemeinerkrankungen 43<br />

Kontraindikationen des AT<br />

<strong>Autogenes</strong> <strong>Training</strong> in<br />

45<br />

der Augenheilkunde<br />

Eigene Studien zur Wirksamkeit des<br />

Autogenen <strong>Training</strong>s<br />

45<br />

bei Glaukompatienten<br />

Entspannungs- und<br />

45<br />

Visualisierungstraining für die Augen 46<br />

Ziel und methodischer Ansatz 46<br />

Anmerkung zur beiliegenden CD 47<br />

Das Wichtigste in Kürze 48<br />

Literatur 49<br />

4. Kapitel: Hypnose 53<br />

Eine kurze Geschichte der Hypnose<br />

Wie wird eine therapeutische<br />

53<br />

Hypnosesitzung durchgeführt? 53<br />

Hypnotisierbarkeit 54<br />

Wirkungsweise 54


Grenzen und Gefahren der Hypnose 54<br />

Kontraindikationen 54<br />

Klinische Anwendungsgebiete<br />

Erfahrungen mit Hypnose in der<br />

54<br />

Augenheilkunde 55<br />

Hypnose bei Glaukompatienten 55<br />

Das Wichtigste in Kürze 56<br />

Literatur 58<br />

5. Kapitel: Musikmedizin 59<br />

Kurze Geschichte der Musikmedizin<br />

Was hat Resonanz mit Gesundheit<br />

59<br />

und Krankheit zu tun?<br />

Resonanz – oder: Die Harmonie<br />

60<br />

zwischen Körper und Seele 60<br />

Resonanz des Sehorgans 61<br />

Moderne Musikmedizin – was ist das?<br />

Unterschiedliche musikmedizinische<br />

61<br />

Prinzipien 61<br />

Musik im Alltag<br />

Medizinische Indikation<br />

62<br />

zur Musiktherapie 62<br />

Inhalt<br />

Auswirkungen der Musiktherapie 62<br />

Was erreicht Musikmedizin<br />

im Individuum? 63<br />

Mozarteffekt 63<br />

Musiktherapie in der Augenheilkunde 63<br />

Therapeutisch wirksame Elemente<br />

der CD 63<br />

Was sind binaurale Schwingungen? 64<br />

Kurze Zusammenfassung eigener<br />

musiktherapeutischer Ergebnisse 64<br />

Fazit 66<br />

Das Wichtigste in Kürze 66<br />

Literatur 67<br />

6. Kapitel: Anhang 69<br />

Hinweis zum Hören der CD 69<br />

Texte der CD 69<br />

7. Kapitel: Stichwortverzeichnis 75<br />

VII


Die Erstausgabe dieses Buches ist vor über<br />

einem Jahrzehnt erschienen. In dieser Zeit hat<br />

die Methode des Autogenen <strong>Training</strong>s (AT)<br />

ihren Stellenwert im Reigen der psychotherapeutischen<br />

Verfahren weiter gefestigt: AT<br />

gehört zu den bewährten Standardtherapien,<br />

die auch wissenschaftlichen Kriterien reichlich<br />

standhalten. Mitglieder der deutschen Gesellschaft<br />

für Ärztliche Hypnose und <strong>Autogenes</strong><br />

<strong>Training</strong> (DGÄHAT), der Fachgruppe für Entspannungsverfahren<br />

im Bundesverband deutscher<br />

Psychologen (BDP) und viele andere wenden<br />

das Autogene <strong>Training</strong> zurecht bei vielen<br />

Krankheiten, psychischen Störungen oder Alltagsbelastungen<br />

an, weil sie um das tiefgreifende<br />

Potential dieser Methode wissen. Auch<br />

in der Augenheilkunde kann das Autogene<br />

<strong>Training</strong> sinnvoll und mit Erfolg eingesetzt werden:<br />

Es bietet neben der medikamentösen und<br />

chirurgischen eine weitere, auch komplementär<br />

einsetzbare Therapiemöglichkeit, deren Einfluß<br />

über das Sehorgan hinaus reicht und ganzheitlich<br />

wirkt. Diese Einsicht bei Ärzten und<br />

Patienten zu verfestigen und zu verbreiten, ist<br />

das Ziel der auf den aktuellen Wissensstand<br />

gebrachten Neuauflage dieses Buches.<br />

Nicht unerwähnt soll bleiben, daß die Forschungsergebnisse<br />

der neuen Fachrichtungen<br />

Psychoneuroimmunologie (PNI) und Psychoneuroendokrinologie<br />

(PNE) darstellen, wie die<br />

Psyche auf den Körper einwirkt, sowohl in<br />

negativer als auch in positiver Weise. So läßt<br />

sich auch beweisen, wie Entspannungsverfahren<br />

die Körperchemie und physiologischen<br />

Funktionen des Körpers sowie die psychische<br />

Befindlichkeit von Patienten positiv verändern<br />

und sie bei der Bewältigung von Krankheiten<br />

oder seelischen Belastungen unterstützen<br />

können. Sie bergen die Möglichkeit ein wesent-<br />

VIII<br />

Vorwort<br />

liches Heilmittel auf dem Weg der Gesundung<br />

sein zu können. Das bezieht sich nicht nur auf<br />

das hier mit den für den Patienten wesentlichen<br />

Informationen dargestellte Krankheitsbild<br />

Glaukom, sondern auch auf andere Augenkrankheiten<br />

bzw. Krankheiten allgemein.<br />

Zum einen stellten wir fest, daß man zunächst<br />

für die Nutzung des AT in der Augenheilkunde<br />

nicht das ausführliche ursprüngliche Gesamt-<br />

AT-Programm übernehmen muß, es reicht<br />

vielmehr aus, im Wesentlichen die wichtigen<br />

Grundübungen zu übernehmen – besonders<br />

die Ruhe- und Atemübungen sowie die der<br />

Schwere und Wärme, um die therapeutisch<br />

wirksame notwendige Umschaltung im Körper<br />

zu erreichen. Hinzu kommt, daß wir sehr<br />

gute Erfahrungen mit der Vermittlung von<br />

Entspannung mit Hilfe von CDs gemacht<br />

haben. Es bot sich deshalb an, auch für dieses<br />

Buch eine Begleit-CD zu erarbeiten, die<br />

eine reduzierte AT-Anleitung enthält sowie<br />

spezielle Texte für Augenpatienten. Es werden<br />

3 verschieden lange Versionen angeboten,<br />

ohne oder mit musikmedizinisch relevanter<br />

Begleitung. Anfängern empfehlen wir<br />

dennoch, zunächst mit einem erfahrenen AT-<br />

Trainer im Rahmen angebotener Kurse das<br />

Basis-AT zu erlernen. Es braucht viel Zeit und<br />

Übung, um wirklich tief in die körperlichseelische<br />

autogene Entspannung zu kommen.<br />

Der AT-Trainer lehrt nicht nur, sondern hilft vor<br />

allem auch Fehler zu vermeiden. Hinzu kommt,<br />

daß das <strong>Training</strong> in der Gruppe die Motivation<br />

intensiviert. Das Gruppengespräch hilft, über<br />

Schwierigkeiten hinweg zu kommen und Probleme<br />

zu bewältigen. Wenn man dann erfolgreich<br />

gelernt hat sich zu entspannen, merkt man,<br />

daß man das ausführliche Grundprogramm<br />

auch individuell ändern kann und daß es durch-


aus erlaubt ist und Sinn macht, der Augenkrankheit<br />

entsprechend spezielle Visualisierungen<br />

(innere Vorstellungsbilder) einzuarbeiten,<br />

so wie wir das auf der beiliegenden CD<br />

vorschlagsweise realisiert haben. So ist unsere<br />

CD schon ein speziell für Augenkranke erarbeitetes,<br />

auf dem Basis-AT aufbauendes, aber<br />

bereits modifiziertes Programm. Wer das AT<br />

allein übend erlernen will, sei daran erinnert,<br />

daß das AT ein <strong>Training</strong> ist, d. h. man muß<br />

anfangs oft und möglichst regelmäßig üben,<br />

und zwar zunächst nur mit dem ersten rein<br />

sprachlichen Teil der CD. Anschließend kann<br />

mit den musikbegleitenden Teilen weiter<br />

gemacht werden. Gelingt die autogen durch<br />

Selbstsuggestion induzierte Entspannung nicht,<br />

so hat auch das alleinige Hören der musikuntermalten<br />

CD-Teile nachweislich therapeutische<br />

Effekte.<br />

Da die Autorin im Rahmen ihrer augenklinischen<br />

Tätigkeiten aber die Erfahrung machte,<br />

daß nicht jeder Patient in der Lage ist, die autogen,<br />

d.h. die selbst induzierte Entspannung durch<br />

autogenes <strong>Training</strong> zu erlernen und für sich therapeutisch<br />

zu nutzen, ging sie ein neues Forschungsprojekt<br />

mit Hypnose an. Die Ergebnisse<br />

waren hervorragend, aber nur wenige Patienten<br />

sind dieser Therapieform gegenüber aufgeschlossen.<br />

In Sonderfällen ist dieses sehr effektive<br />

therapeutische Verfahren jedoch durchaus<br />

empfehlenswert. Adressen von erfahrenen<br />

Vorwort<br />

Hypnoseärzten vermittelt die deutsche Ärztliche<br />

Gesellschaft für <strong>Autogenes</strong> <strong>Training</strong> und<br />

Hypnose oder auch die Fachgruppen für Entspannungsverfahren<br />

der psychologischen<br />

Gesellschaften.<br />

Die dem vorliegenden Buch beigefügte CD<br />

basiert auf unseren wissenschaftlichen Ergebnissen<br />

und Erfahrungen in der Musikmedizin.<br />

Sie vereint verschiedene zur körperlich-seelischen<br />

Entspannung führende Techniken, wie<br />

Muskelrelaxation, Atmung, AT-Übungen,<br />

Visualisierungen auf der Basis einer Hintergrundmusik,<br />

die nach musikmedizinisch-wissenschaftlichen<br />

Kriterien aufgebaut sind. Wir<br />

nutzen mit dem Holo-Sync ® -Verfahren, eine<br />

besondere Musiktechnik, die in der Lage ist,<br />

Körper und Psyche zu beruhigen. Wir möchten<br />

Ihnen als Patienten damit ein Hilfsmittel an<br />

die Hand geben, das Ihre Autonomie stärkt und<br />

Ihnen Eigenverantwortlichkeit für die Bewältigung<br />

der Augenkrankheit und Lebensprobleme<br />

überläßt. Sie ist als Begleittherapie zur ärztlichen<br />

Behandlung gedacht und ersetzt keinesfalls<br />

eine gründliche ärztliche Diagnostik<br />

und evtl. notwendige schulmedizinische Therapie.<br />

Jede Art von Therapie kann immer nur<br />

ein Hilfsmittel sein. Hilfsmittel können aber<br />

nur helfen auf dem Weg zur Heilung. Heilung<br />

ist ein körperlich-seelisch-geistiger Prozeß, der<br />

sich nur im eigenen Selbst, im tiefsten Inneren<br />

vollziehen kann, und den man zulassen muß.<br />

IX


Das vorliegende Buch ist der Nachfolger des<br />

Buches „<strong>Autogenes</strong> <strong>Training</strong> in der Augenheilkunde<br />

– dargestellt am Beispiel des Glaukoms“,<br />

das 1994 aus der Zusammenarbeit mit<br />

dem Institut für medizinische Psychologie in<br />

Marburg, besonders Herrn Priv.-Doz. Dr. Gerd<br />

Kaluza, entstanden und im Kaden-Verlag<br />

erschienen ist.<br />

Für die in diesem Buch dargestellten Forschungsergebnisse<br />

erhielten wir 1998 den mit<br />

20.000 DM dotierten „Continentale Förderpreis<br />

für Naturheilkunde“. Dies ermöglichte mir,<br />

weitere ganzheitliche Forschung Forschungsprojekte<br />

– insbesondere mit Entspannungsmethoden<br />

wie Hypnose und Musikmedizin – zu<br />

betreiben.<br />

Den vielen Patienten, die an unseren Studien<br />

teilnahmen oder auch sonst unsere Erfahrungen<br />

im klinischen Alltag bereicherten, danke<br />

ich an dieser Stelle sehr. Dank gilt auch<br />

meinen Doktoranden und den Mitarbeitern in<br />

meinem eigenen Labor sowie dem Fotolabor<br />

X<br />

Danksagung<br />

der Klinik, meiner Sekretärin Frau G. Pichl, die<br />

mir die Manuskripte schreibt, und dem technischen<br />

Zeichner Herrn J. Schumacher.<br />

Großer Dank gilt ganz besonders dem Verleger<br />

und augenärztlichen Kollegen Dr. Reinhard<br />

Kaden, der mich zu dem Buch ermunterte und<br />

auch die jetzige Neufassung bzw. Erweiterung<br />

anregte, förderte und redigierte.<br />

Zuletzt danke ich meiner Familie. Mein Mann<br />

und die im zurückliegenden Jahrzehnt auf drei<br />

angewachsene Kinderschar hat mir immer den<br />

nötigen Freiraum gewährt und mir viel Verständnis<br />

und Liebe entgegengebracht. Im Klinikalltag<br />

lassen sich nicht so nebenbei Manuskripte<br />

verfassen und Bücher schreiben, dazu<br />

braucht man die Abendstunden, Wochenenden<br />

oder Ferien, d. h. die sogenannte Freizeit. Ohne<br />

meine herrliche Familie wäre mir das alles nicht<br />

möglich gewesen!<br />

Marburg, im Juli 2006 Ilse Strempel


So wie man nicht die Augen ohne den Kopf,<br />

den Kopf nicht ohne den Körper,<br />

So sollte man den Körper nicht ohne die<br />

Seele behandeln. Sokrates<br />

Worum es in diesem Kapitel geht<br />

Seele und Sehen stehen in einem engen<br />

Zusammenhang. Seelische Belastungen<br />

oder unangenehmer Streß führen über<br />

Veränderungen in den zentralen Schaltstellen<br />

des Gehirns und auch in der Körperperipherie<br />

zu organischen Veränderungen.<br />

Augenkrankheiten fordern in besonderem<br />

Maße auf, hinzusehen und das verborgene<br />

oder unterdrückte Seelenleid zu erkennen.<br />

Schon der Volksmund zeigt mit einer Fülle von<br />

Begriffen und Redewendungen, daß die Augen<br />

ein „Spiegel der Seele“ sind (Tabelle 1). Unbestritten<br />

ist, daß sich psychische Belastungen<br />

auf den Körper auswirken und zu Erkrankungen<br />

führen können. In der Medizin widmet sich<br />

eine spezielle Fachrichtung, die Psychosomatik,<br />

den Wechselwirkungen zwischen Seele<br />

(griech.: Psyche) und Körper (griech.: Soma).<br />

Dennoch hat in der klassisch-wissenschaftlichen<br />

Schulmedizin diese Erkenntnis noch<br />

immer nicht die breite Anerkennung gefunden,<br />

die ihr gebührt, obwohl in den letzten 10 Jahren<br />

neue Forschungsergebnisse diese Zusammenhänge<br />

eindeutig belegen. Die neuen Forschungszweige<br />

Psychoneuroimmunologie<br />

(PNI) und Psychoneuroendokrinologie (PNE)<br />

bereichern zunehmend auch die Augenheilkunde<br />

und erlauben diese Zusammenhänge<br />

1. Kapitel<br />

Seele und Sehorgan<br />

zwischen seelischer Belastung und Krankheit,<br />

speziell auch Augenkrankheiten aufzuzeigen<br />

[62].<br />

Das gesamte medizinische Denken erlebt<br />

bereits seit geraumer Zeit einen tiefgreifenden<br />

Wandel des vorherrschenden Krankheitsparadigmas<br />

[64, 69]. Das biomedizinische Krankheitsmodell<br />

wird zunehmend durch eine umfassendere<br />

bio-psycho-soziale Perspektive von<br />

Krankheit und Gesundheit abgelöst [9, 17, 47].<br />

Sowohl bei der Entstehung von Krankheiten als<br />

auch in deren Verlauf und bei deren Behandlung<br />

stehen die biologischen Prozesse hiernach<br />

in enger Wechselwirkung mit psychischen Vorgängen<br />

(z. B. der Wahrnehmung, gedanklichen<br />

Einstellungen, Gefühlen, Bewältigungsversuchen)<br />

und sozialen Faktoren (insbesondere dem<br />

familiären und beruflichen Umfeld) [10, 23 -<br />

26, 44, 57, 67, 81].<br />

Diese Zusammenhänge bleiben dabei nicht auf<br />

einige wenige sogenannte psychosomatische<br />

Erkrankungen beschränkt. Mehr und mehr<br />

medizinische Fachdisziplinen von der Inneren<br />

Medizin [27, 36, 40 b, 46, 54], der Gynäkologie,<br />

der Neurologie [3], der Dermatologie<br />

[37, 40a, 56] über die Onkologie [31] und<br />

Anästhesiologie bis hin zu den traditionell sehr<br />

stark somatisch orientierten operativen Fächern<br />

wie der Chirurgie und der Orthopädie [32, 65,<br />

67] tragen der Erkenntnis von den engen Wechselbeziehungen<br />

zwischen biologischen und psychologischen<br />

Prozessen Rechnung und beginnen,<br />

den ganzen Menschen als „Körper und<br />

Seele in einer Umgebung“ in das Zentrum ihrer<br />

jeweiligen diagnostischen und therapeutischen<br />

Bemühungen zu rücken.<br />

1


Kapitel 1 – Seele und Sehorgan<br />

Auch in der Augenheilkunde mehren sich die<br />

Stimmen, die eine stärkere Berücksichtigung<br />

psychosozialer Aspekte bei Augenstörungen<br />

fordern [11, 12, 13, 30, 39, 49 - 53, 58 - 62].<br />

Diese haben allerdings lange Zeit keinen breiten<br />

Widerhall gefunden. Vorherrschend in der<br />

Augenheilkunde ist heute nach wie vor ein einseitig<br />

organzentriertes Denken, das mit der<br />

Tabelle 1: Sprachliche Verbindungen zwischen Sehen und Seele<br />

Ausdrücke mit Sehen/Sicht:<br />

Einsicht, Aufsicht, Ansicht, Durchsicht,<br />

Rücksicht, Vorsicht, Nachsicht, Übersicht<br />

(behalten), Absicht, Umsicht<br />

hellsehen, schwarzsehen, hindurchsehen,<br />

wegsehen, ansehen, hinsehen<br />

sichtbar, unsichtbar, gut- oder alt aussehen,<br />

kurzsichtig oder weitsichtig handeln, etwas<br />

nicht sehen wollen,<br />

mit Ge-sicht, Angesicht, Gramgesicht,<br />

Freudengesicht, Totengesicht, Blass-und<br />

Schmal etc. Gesicht.<br />

Gesehen ist noch nicht geschaut. Aufgeschnappt<br />

ist noch nicht gehört (China).<br />

Was du sehen kannst, davon kannst du sprechen<br />

(China).<br />

Ausdrücke mit blicken, Blick und gucken:<br />

durchblicken, anblicken, Augenblick,<br />

Ausblick, Rundblick, verschlagener Blick,<br />

verliebter Blick, durchdringender Blick,<br />

Weitblick, jemanden mit Blicken verfolgen/<br />

töten, der böse Blick, mit Blicken ineinander<br />

tauchen, sich in jemanden vergucken, durch<br />

(in) die Röhre gucken, ge(be-)trübter Blick<br />

Ein schräger Blick paßt nicht zu einem<br />

geraden Herzen (China).<br />

Ausdrücke mit Augen:<br />

Die Augen vor einem Problem verschließen.<br />

Augenblick, jemanden aus den Augen verlieren,<br />

2<br />

Erfindung des Augenspiegels durch H. v. Helmholtz<br />

im Jahre 1851 seinen Aufschwung nahm<br />

und seitdem die Augenheilkunde beherrscht.<br />

Die Anatomie und Physiologie des Auges und<br />

deren Pathologie wurden im Detail erforscht.<br />

Neue technologische Entwicklungen erlauben<br />

inzwischen immer kompliziertere diagnostische<br />

Maßnahmen und operative Eingriffe in<br />

Auge um Auge – Zahn um Zahn, Augenweide,<br />

den Balken im Auge des anderen sehen,<br />

Augen ausweinen, die Augen nicht aufbekommen,<br />

auf einem Auge blind sein, etwas<br />

kann ins Auge gehen, man kann etwas ins<br />

Auge fassen, ein Dorn im Auge sein, etwas<br />

im Auge haben, mit einem blauen Auge<br />

davon kommen, ein Auge zudrücken, das<br />

Auge des Gesetzes, mit einem weinenden<br />

und einem lachenden Auge.<br />

Das Licht der Seele scheint durch Fenster der<br />

Augen (Charles Haddon Spurgeon).<br />

Das Auge eines Feindes sieht besonders<br />

scharf (China).<br />

Die Wut im Angesicht des Feindes macht das<br />

Auge trübe (China).<br />

Ausdrücke mit blind sein:<br />

Blind für etwas sein, Liebe macht blind, blind<br />

vor Haß, blind vor Angst, blind wie .... (ein<br />

Maulwurf)<br />

Ausdrücke mit schauen:<br />

Weltanschauung, Vorausschauen<br />

Ausdrücke mit starren:<br />

jemanden anstarren, Löcher in die Luft starren<br />

Sprüche die indirekt mit Sehen zu tun haben:<br />

Mit Scheuklappen durch die Welt gehen,<br />

einen blinden Fleck haben, nachts sind alle<br />

Katzen grau<br />

Diese Aufstellung ist sicherlich noch lange nicht vollständig. Aber sie zeigt, welche überragende<br />

Bedeutung der psychische Anteil des Sehens in unserem Alltagsleben hat.


das Auge. Die starke Spezialisierung auf das<br />

kleine, hochkomplexe Organ Auge birgt für den<br />

Ophthalmologen zugleich die Gefahr, über der<br />

Detailarbeit das Eingebundensein der Augen<br />

in das Gesamt der lebendigen leib-seelischen<br />

Wechselbeziehungen aus dem Blick zu verlieren.<br />

So verwundert es nicht, wenn klinische<br />

Beobachtungen und Erfahrungen über psychosomatische<br />

Prozesse am und im Auge mehr<br />

und mehr in den Hintergrund gerieten, ja sogar<br />

zunehmender Mißachtung anheim fielen. Pointiert<br />

formuliert geht die Mehrheit der Ophthalmologen<br />

heute noch immer von der Vorstellung<br />

aus, daß das Auge ein vom übrigen<br />

Organismus weitgehend unabhängiges Organ<br />

sei, das einer Kamera gleicht und deren Störungen<br />

auf mechanischem Wege operativ oder<br />

medikamentös-kurativ zu beheben sind.<br />

Die apparative Vorstellung des Auges kontrastiert<br />

in auffälliger Weise mit der häufigen und<br />

intensiven Darstellung der Augen in der Malerei,<br />

der Bildhauerei und Dichtung wie auch der<br />

Mythologie [35, 63], in der die Augen als Spiegel<br />

der oder als Fenster zur Seele erscheinen.<br />

Das „Auge“, das Sehorgan<br />

– ein Teil des Gehirns<br />

Die enge Beziehung zwischen Auge – genauergesagt<br />

des aus Augapfel, Sehnerven, Sehstrahlung<br />

und Sehzentrum im Gehirn bestehenden<br />

Sehorgans – und psychischen Vorgängen<br />

läßt sich auch an der Entwicklung der<br />

Augen in der Embryonalzeit erkennen. Entwicklungsgeschichtlich<br />

entsteht das Auge<br />

bereits in der dritten Woche nach der Befruchtung<br />

des Eies, indem sich aus der Gehirnanlage<br />

zwei kleine Bläschen ausstülpen. Im Laufe<br />

der nächsten Wochen und Monate entwickelt<br />

es sich zu einem hochspezialisierten Organ<br />

(Abbildung 1).<br />

Das „Auge“, das Sehorgan – ein Teil des Gehirns<br />

Die Netzhaut des Auges, Sehnerv und Gehirn<br />

gehören entwicklungsgeschichtlich, morphologisch<br />

und funktionell eng zusammen [18, 21,<br />

22, 79].<br />

Abbildung 1: Schon etwa 6 Wochen nach der<br />

Befruchtung entwickeln sich aus dem Neuralrohr<br />

des Embryo rechts und links die Augenbläschen.<br />

Anschließend stülpen sich diese Bläschen zum<br />

sogenannten Augenbecher ein. Die innere Schicht<br />

des Bechers wird zur Netzhaut mit einer innersten<br />

Zellschicht, den Ganglienzellen und der mittleren<br />

Zellreihe, den sogenannten Bipolaren, sowie der<br />

nach außen gerichteten Zellschicht, der Stäbchen<br />

und Zapfen. Diese nehmen die Lichtenergie auf<br />

und verwandeln sie durch biochemische Prozesse<br />

in elektrische Impulse und leiten sie über die Bipolaren<br />

zu den Ganglienzellen und deren Fortsätzen,<br />

die den Sehnerv bilden, zum Gehirn weiter. Der<br />

äußere Teil des Augenbechers entwickelt sich zur<br />

sogenannten Pigmentepithelschicht. Die Stäbchen<br />

und Zapfen können nur durch die aktiven Leistungen<br />

und in Wechselwirkung mit dieser Schicht<br />

leben und biochemische Prozesse auslösen.<br />

Diese Teile im Augeninneren sind also aus Gehirngewebe<br />

entstanden, stellen sozusagen ein aus dem<br />

Gehirn nach außen vorne verlagertes „Sehhirn“<br />

dar. Die anderen Augenteile entwickeln sich aus<br />

anderen embryonalen Keimblättern. Die Netzhaut<br />

als morphologisches Korrelat des Lichtsinns ist<br />

also auf’s Engste mit dem Gehirn verbunden,<br />

Sehen und Gefühle sind miteinander „vernetzt“.<br />

3


Kapitel 1 – Seele und Sehorgan<br />

Die übrigen Gewebe des Auges entstehen aus<br />

anderen Teilen der Keimanlage und hüllen den<br />

„Gehirnteil“ des inneren Auges sozusagen ein.<br />

Festzuhalten ist also, daß die Netzhaut und der<br />

Sehnerv, der eigentlich kein richtiger Nerv ist,<br />

sondern eine Gehirnbahn („tractus“), in das<br />

Auge vorgelagerte und eingebaute Gehirnteile<br />

sind (Abbildung 2). Sinneseindrücke des<br />

Organs „Auge“ können über die Schaltstellen<br />

im Gehirn u. U. starke emotionale Reaktionen<br />

auslösen. Umgekehrt können Gefühle zu Veränderungen<br />

am Auge führen und die Aufnahmefähigkeit<br />

für visuelle Reize verändern [5].<br />

Das normale Sehen ist kein einfacher photomechanischer<br />

Ablichtungsvorgang. Nicht alle<br />

optischen Reize, die auf die Netzhaut treffen,<br />

werden auch wahrgenommen. Die visuelle<br />

Wahrnehmung erfordert eine Selektion und<br />

Interpretation der einströmenden Impulse,<br />

wodurch diese erst zu sinnvollen Gestalten<br />

geordnet werden [21, 22, 43]. Bei der Erfüllung<br />

der Wahrnehmungsfunktion sind Auge und<br />

Gehirn und damit kognitiv-emotionale Prozesse<br />

untrennbar verbunden. Wie fein diese Abstimmung<br />

ist, läßt sich an den Pupillen feststellen.<br />

Abbildung 2: Beziehung zwischen Auge und<br />

Gehirn. Die Augen sind mit ihren Sehnerven<br />

(deren Leitungsbahnen sich teilweise überkreuzen)<br />

und den Schaltstellen im Gehirn als „Sehbahn“<br />

verbunden. Die Tanne, die das Auge als Lichteindruck<br />

wahrnimmt, wird erst in der Sehrinde des<br />

Gehirns als Bildeindruck verarbeitet.<br />

4<br />

Schreck und Erregung lassen die Pupille weit<br />

werden und schon eine gesagte oder vielleicht<br />

nur gedachte Unwahrheit verändert das Pupillenspiel,<br />

so daß man mit Meßapparaten, die<br />

diese feinen Schwankungen registrieren können,<br />

in der Lage ist zu erkennen, ob jemand<br />

unwillkürlich doch durch die Unwahrheit in<br />

Streß geraten ist, was er nach außen hin recht<br />

gut verbergen kann [7].<br />

Die „Augen“<br />

– emotionales Ausdrucksorgan<br />

Die Augen dienen nicht allein der Wahrnehmung<br />

[20, 43], sondern sie sind auch emotionale<br />

Ausdrucksorgane. Augen können lachen,<br />

weinen, sprühen, funkeln. Die Augen tragen<br />

somit ganz wesentlich zur emotionalen Ausdrucksfähigkeit<br />

der Menschen bei, die als ein<br />

wichtiger Aspekt der seelischen wie der körperlichen<br />

Gesundheit gilt [47, 62, 70].<br />

Eng mit der Ausdrucksfunktion verbunden,<br />

jedoch nicht mit ihr identisch, ist schließlich<br />

eine dritte, die kommunikative Funktion der<br />

Augen. Mittels der Augen können zwischenmenschliche<br />

Beziehungen hergestellt und reguliert<br />

werden, wie bereits die oben erwähnten<br />

Redewendungen illustriert haben.<br />

Wahrnehmungs-, Ausdrucks- und Kommunikationsfunktion<br />

verdeutlichen die enge Verflechtung<br />

des Organs Auge mit psychischen<br />

Prozessen. So erscheint es plausibel, daß<br />

Störungen auf der psychischen Ebene –wie in<br />

vielen anderen Organsystemen – sich auch am<br />

und im Auge manifestieren können. Und umgekehrt<br />

gilt, daß organische Störungen des Auges<br />

sich auf die psychischen Funktionen und das<br />

psychische Befinden rückwirkend auswirken<br />

(somatopsychische Reaktion) [58, 66]. Man<br />

denke nur daran, welche enorme seelische Belastung<br />

der Sehverlust der Augen bedeutet [8].


Psychosomatische<br />

Augenerkrankungen<br />

Über die Art dieser psychosomatischen und<br />

somatopsychischen Wechselbeziehungen bei<br />

einzelnen Augenerkrankungen liegt allerdings<br />

nur empirisch erworbenes, d. h. auf Erfahrung<br />

begründetes Wissen vor [11, 12, 13, 30, 58-62].<br />

Die vorliegenden theoretischen Ansätze waren<br />

bisher kaum Gegenstand systematischer Studien,<br />

sie werden allenfalls durch klinische<br />

Fallschilderungen illustriert [16, 34] und müssen<br />

insofern als Arbeitshypothesen betrachtet<br />

werden.<br />

Konversion – Umwandlung seelischer Konflikte<br />

in körperliche Erscheinungen.<br />

In psychoanalytischer Auffassung können<br />

körperliche Symptome – auch solche der Augen<br />

– dazu dienen, unbewußte innerseelische Konflikte<br />

zu lösen bzw. zu neutralisieren [29]. Bei<br />

diesem als Konversion [2] bezeichneten Mechanismus<br />

birgt die jeweilige körperliche Symptomatik,<br />

die sog. „Organsprache“, einen symbolischen<br />

Ausdruck des zugrundeliegenden<br />

psychischen Konfliktes [19]. Insbesondere<br />

Störungen des Sehens bis hin zur „psychogenen<br />

Blindheit“, d. h. also eine Beeinträchtigung<br />

der Wahrnehmungsfunktion der Augen, werden<br />

vor diesem Hintergrund von psychoanalytisch<br />

orientierten Autoren als Versuch des Patienten<br />

gedeutet, bestimmte konfliktträchtige<br />

Aspekte in der Umwelt wie etwa sexuelle Attribute<br />

oder aggressive Signale nicht sehen zu<br />

müssen. Ein verbotener sexueller Wunsch oder<br />

aggressiver Impuls werde durch die Sehstörungen<br />

gewissermaßen neutralisiert. Groddeck<br />

[19], einer der ersten psychosomatisch<br />

denkenden Ärzte in Deutschland, schreibt: „Wo<br />

das Abwenden des Blickes, des Kopfes, des<br />

Körpers, das Schließen der Augenlider nicht<br />

ausreicht, störende Eindrücke der Außenwelt<br />

abzuwenden, tritt unter Umständen bei ent-<br />

Psychosomatische Augenerkrankungen<br />

sprechender Disposition eine Erkrankung<br />

hinzu, vom einfachen Gerstenkorn bis hin zur<br />

Erblindung.“<br />

Alexithymie – Auge und Emotionen<br />

Augenerkrankungen können des weiteren auch<br />

in Zusammenhang mit einer grundlegenden<br />

Hemmung der emotionalen Ausdrucksfähigkeit<br />

gesehen werden, welche für psychosomatisch<br />

erkrankte Patienten insgesamt unter dem<br />

Begriff der Alexithymie als typisch beschrieben<br />

worden ist. Daß sich die Blockierung des<br />

Ausdrucks von Gefühlen wie Trauer oder Wut<br />

auch am Ausdrucksorgan Auge auswirkt,<br />

erscheint eine naheliegende Hypothese. Als<br />

Beispiel hierfür wird die okuläre Drucksteigerung<br />

beim Glaukom angeführt, die mit einer<br />

Blockierung speziell von aggressiven Gefühlen<br />

in Verbindung gebracht wird [11-13, 60].<br />

Erkrankungen des Auges können ferner mit<br />

Blick auf deren kommunikative Funktion auch<br />

im Zusammenhang mit zugrundeliegenden tiefgreifenden<br />

Beziehungsstörungen gesehen werden.<br />

So findet man in Einzelfallberichten oft<br />

ungelöste Partnerschaftskonflikte – z.B. bei<br />

Patienten mit einer Sehschwäche, welche der<br />

Konfliktvermeidung dienen soll, oder mit einem<br />

„trockenen Auge“, welches als körpersprachlicher<br />

Ausdruck einer „ ... dem weine ich keine<br />

Träne nach....“- Haltung gedeutet wird [16].<br />

Psychosozialer Streß<br />

– Seelische Belastung schwächt den Körper<br />

Während in diesen tiefenpsychologischen<br />

Ansätzen in der Lebensgeschichte des Patienten<br />

tief verwurzelte, unbewußte Motivkonstellationen,<br />

Persönlichkeits- oder Beziehungsstörungen<br />

betont werden, können Augenerkrankungen<br />

auch im Kontext aktueller psychophysischer<br />

Belastungsreaktionen betrachtet<br />

werden. Die moderne psychobiologische<br />

Streßforschung hat gezeigt, daß psychosoziale<br />

5


Kapitel 1 – Seele und Sehorgan<br />

Anforderungssituationen, die von dem Betroffenen<br />

als bedrohlich oder unkontrollierbar wahrgenommen<br />

werden, mit einer umfassenden vegetativ-hormonellen<br />

Streßreaktion beantwortet<br />

werden [4, 55]. In diese sind auch die Augen eingebunden.<br />

So kann beispielsweise beobachtet<br />

werden, daß bei einer Heterophorie nach körperlichen<br />

oder seelischen Belastungen aufgrund<br />

von Anspannungsreaktionen der Augenmuskeln<br />

das Schielen manifest werden kann [52, 62]. Als<br />

schon klassisches Beispiel für eine streßbedingte<br />

Augenerkrankung gilt die „Chorioretinitis centralis<br />

serosa“, eine spontan auftretende Flüssigkeitsansammlung<br />

unter der Netzhaut in der Nähe<br />

des Sehzentrums (Makula), welche von tiefenpsychologischer<br />

Seite als „Träne unter der Netzhaut“<br />

gedeutet wird. Die ungeweinten Tränen<br />

würden dort als organisch-morphologische Veränderung<br />

sichtbar und führten zu entsprechend<br />

ausgeprägten Sehstörungen. Für diese zu Rezidiven<br />

neigende Krankheit gibt es keine befriedigende<br />

somatotherapeutische Behandlung, sie<br />

spricht aber auf psychotherapeutische Methoden<br />

an [15, 34, 68]. Neue Forschungsergebnisse deuten<br />

einen Zusammenhang mit dem stark vasokonstriktorisch<br />

wirkenden Streßhormon Endothelin<br />

an [41]. Diese von den Innenzellen der<br />

Blutgefäße produzierte Substanz wird bei Menschen<br />

mit sogenanntem vasospastischem Syndrom<br />

(s. Seite 22) unter Streß vermehrt ausgeschüttet.<br />

Sie führt zu Gefäßverengungen, u.U.<br />

auch Gefäßverschlüssen, was bei verschiedenen<br />

Augenerkrankungen erkennbar wird. Erhöhte<br />

Endothelinspiegel im Blut werden auch bei folgenden<br />

Erkrankungen gefunden: Migräne, Tinnitus,<br />

Angina pectoris, M. Raynaud, Glaukom<br />

(besonders Niederdruckglaukom), Keratoconjunctivitis<br />

sicca, Arteriitis temporalis Horton,<br />

Arterien- und Venenverschlüsse der Augen [14,<br />

38], Gefäßverschlüsse bei jungen Menschen und<br />

wahrscheinlich noch eine Menge Erkrankungen<br />

mehr, was sich allerdings erst in Zukunft herausstellen<br />

dürfte. Für Menschen mit erhöhten<br />

Endothelinspiegeln sind Entspannungsmethoden<br />

wichtig zur Prophylaxe oder Therapie ihrer<br />

dazugehörigen Erkrankungen.<br />

6<br />

Da es besonders bei chronischer seelischer Belastung<br />

zu einer Schwächung der Immunkompetenz<br />

kommt [4, 48], gibt es Hinweise, daß auch<br />

entzündliche Erkrankungen des Auges, besonders<br />

auch des Augeninneren, wie Iritis, Uveitis<br />

(Netz-Aderhaut-Entzündung) bei starken Streßbelastungen<br />

aufflackern können [6, 58, 66].<br />

Für die Glaukomerkrankung konnte in ersten<br />

empirisch-experimentellen Studien ein Zusammenhang<br />

mit Streßbelastungen belegt werden,<br />

wie weiter unten näher ausgeführt wird.<br />

Praktisch bedeutsam ist darüber hinaus, daß<br />

Streß nicht nur bei der Entstehung von Augenstörungen<br />

beteiligt sein kann, sondern daß psychische<br />

Belastungen häufig als Folge von<br />

Augenerkrankungen und deren notwendiger<br />

operativer oder medikamentöser Therapie auftreten.<br />

Besonders die Angst zu erblinden, spielt<br />

hier eine wesentliche Rolle [8, 52, 53]. Die Art<br />

und Weise, wie der Patient diese krankheitsbedingten<br />

Belastungen und Ängste bewältigt,<br />

kann den Verlauf der Erkrankung – positiv oder<br />

negativ – beeinflussen und sich auf die Mitarbeit<br />

(„Compliance“) des Patienten und damit<br />

auf den Erfolg der eingeleiteten Therapie auswirken<br />

[23, 24, 25].<br />

Seelische Erkrankungen können auch das<br />

Sehorgan in Mitleidenschaft ziehen<br />

Augensymptome können auch als Teil einer<br />

eigenständigen psychischen oder psychiatrischen<br />

Erkrankung auftreten, die einer psychotherapeutischen<br />

oder psychiatrischen Behandlung<br />

bedürfen. Am bekanntesten ist die hysterische<br />

Amaurose, eine körperlich nicht begründete<br />

Blindheit bei zugrundeliegender hysterischer<br />

Persönlichkeitsstruktur. Des weiteren gibt<br />

es verschiedene Beeinträchtigungen des Sehvermögens<br />

und Augenmotilitätsstörungen bei<br />

schizophrenen Psychosen [39].


Psychosomatische Augenerkrankungen<br />

Tabelle 2: Ophthalmologische Symptome mit möglicher psychosomatischer Beteiligung<br />

1. Sehstörungen • Asthenopie („müde Augen“, Verschwommensehen etc.)<br />

• Herabsetzung der Sehschärfe<br />

• Störung der Naheinstellung beim Sehen<br />

(Konvergenzstörungen, Akkommodationsstörungen)<br />

• Augenmuskelbewegungsstörungen<br />

• Gesichtsfeldausfälle<br />

• Hysterische Blindheit<br />

2. Liderkrankungen • Lidzuckungen (Blepharospasmus, Tic)<br />

• Entzündungen der Haut und Schleimhaut (ähnlich wie bei<br />

Hauterkrankungen, z.B. Ekzeme, Neurodermitis)<br />

• Quincke-Ödem<br />

• Hagelkorn, Gerstenkorn<br />

3. Störungen der Benetzung • Trockenes Auge<br />

• Rotes Auge bei Alkoholmißbrauch („Triefauge“)<br />

4. Bindehauterkrankungen • Allergische Bindehautentzündung<br />

• Unspezifische Bindehautentzündung<br />

• Infektiöse Bindehautentzündung<br />

5. Hornhauterkrankungen • Keratitis punctata superficialis<br />

• Unspezifische diskrete Oberflächendefekte<br />

• Herpes (Rezidive oft streßabhängig)<br />

• Atopische Keratitis<br />

• Infektiöse Hornhautentzündungen<br />

6. Uveaerkrankungen • Regenbogenhautentzündung (Iritis)<br />

• Aderhautentzündung (Uveitis) unspezifisch<br />

(Schübe und Rezidive oft streßabhängig)<br />

• infektiöse Uveitiden (Infektanfälligkeit bei Streß erhöht)<br />

• Uveitis bei gestörter Immunkompetenz<br />

(Morbus Bechterew, Morbus Reiter, Morbus Behçet)<br />

7. Veränderungen der Linse • Cataracta dermatogenes<br />

• Cataracta diabetica<br />

• Cataracta complicata (z.B. nach Uveitisrezidiven)<br />

8. Störungen der • alle primären Glaukome (Okuläre Hypertension,<br />

Augeninnendruckregulation • primäres Offenwinkelglaukom (POWG)<br />

• Niederdruck-(Normaldruck-) Glaukom (NTG)<br />

9. Netz-Aderhaut-Veränderungen • Chorioretinitis centralis serosa<br />

• Gefäßverschlüsse<br />

• Fundus hypertonicus<br />

• Gefäßentzündungen (z.B. Morbus Horton)<br />

10. Sehnervenerkrankungen • Neuritis nervi optici<br />

• Retrobulbärneuritis (bei Multipler Sklerose)<br />

11. Störungen der Sehbahn • Amaurosis fugax (vorübergehende Blindheit)<br />

• Migraine ophtalmique<br />

• Optische Halluzinationen<br />

• Encephalomyelitis disseminata (M. S.)<br />

12. Bewegungsstörungen • Phorien<br />

• Strabismus<br />

7


Kapitel 1 – Seele und Sehorgan<br />

Diese wenigen Hinweise sollen genügen, um<br />

die möglichen psychosomatischen und somatopsychischen<br />

Wechselbeziehungen am Sehorgan<br />

zu illustrieren (ausführliche Darstellung<br />

in „Das andere Augenbuch“ [62].<br />

Die Zusammenstellung der Tabelle 2 gibt eine<br />

Übersicht über die Störungen oder Erkrankungen<br />

der Augen, bei denen auch an eine psychosomatische<br />

Beteiligung gedacht werden sollte.<br />

Weiterführende Literatur, die auch für medizinische<br />

Laien empfehlenswert ist, wird durch Fettdruck<br />

hervorgehoben.<br />

1. Ader, R., Felten, D. L., Cohen, N. (Hrsg.):<br />

Psychoneuroimmunology. Academic Press,<br />

New York 2001<br />

2. Adler, R.: Konversion. In: Psychosomatische<br />

Medizin (Hrsg.: Adler, R., Herrmann, J.M.,<br />

Köhle, K., Schonecke, O.W., Uexküll, Th. von,<br />

Wesiack, W.) S. 467 – 474. Urban und<br />

Schwarzenberg, München 1986<br />

3. Ahrens, S., Hasenring, M., Schulz-Venrath, U.:<br />

Strenge, H: Psychosomatik in der Neurologie.<br />

Schattauer, Stuttgart 1995<br />

4. Barlow, D.H.: Anxiety and it’s disorders.<br />

Guildford, New York 2002<br />

5. Behrens, K.: Alles Sehen kommt von der<br />

Seele. Beltz, Weinheim 2001<br />

6. Bernhard, P., Huhn, W.: Psychosomatische<br />

Aspekte der Uveitis. In: Psychosomatik in<br />

Forschung und Praxis. (Hrsg.: Sudt, H.) Urban<br />

und Schwarzenberg, München 1983<br />

7. Bonowski, L.: Die sympathische Reflexantwort<br />

der Pupille. Inaug. Diss. Marburg 2002<br />

8. Brandis-Stiehl, C. von: Wenn die Sehkraft<br />

schwindet. Ein Ratgeber für sehgeschädigte<br />

Menschen und ihre Angehörigen. Urachhaus,<br />

Stuttgart 2001<br />

9. Engel, G. L.: The need for a new medical<br />

model: a challenge for biomedicine. Science<br />

196: 129-135 (1977)<br />

8<br />

Literatur<br />

!<br />

Das Wichtigste in Kürze<br />

Neue Forschungsergebnisse zeigen,<br />

daß bei vielen Augenerkrankungen<br />

seelische Belastungen eine Rolle<br />

spielen und daß die Augensymptome auf diesen<br />

Hintergrund aufmerksam machen möchten.<br />

Sie fordern auf hinzusehen, bewußt zu<br />

machen, um der Therapie und eventuellen Heilung<br />

überhaupt eine reelle Chance zu geben.<br />

10. Eccles, J.: Die Psyche des Menschen. Das<br />

Gehirn-Geist-Problem in neurologischer<br />

Sicht. Piper, München 1996<br />

11. Erb, C., Brody S., Rau, H.: Einfluß von mentalem<br />

und physischem Streß auf den intraokularen<br />

Druck – eine Pilotstudie. Klin. Monatsbl.<br />

Augenheilkd. 212: 270 - 274 (1998)<br />

12. Erb, C., Horn, A., Günthner, A., Saal, J. G., Thiel,<br />

H. J.: Psychosomatische Aspekte bei Patienten<br />

mit primärer Keratoconjunctivitis sicca. Klin.<br />

Monatsbl. Augenheilkd. 208: 96 - 99 (1996)<br />

13. Erb, C., Rau, H., Thiel, H.-J.: Psychologische<br />

Aspekte des primären Offenwinkelglaukoms.<br />

In: Das Glaukom in der Praxis. (Hrsg.: Prünte,<br />

C., Flammer, J.) Karger, Bern 1997<br />

14. Flammer, J., Messerli, J., Haefliger, I.O.: Sehstörungen<br />

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Therap. Umschau 53 (1): 37-42 (1996)<br />

15. Franke, G.H., Esser, J., Stacker, K.-H.,<br />

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zwischen Krankheitsprogredienz und Streßverarbeitung<br />

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centralis serosa. Psychother. Psych. Med. 48:<br />

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16. Friedt-Weirich, G.: Das trockene Auge aus<br />

psychosomatischer Sicht. Vortrag auf der 32.<br />

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Deutschlands. Wiesbaden 1992<br />

17. Fritzsche, K.P.: Die Streßgesellschaft. Vom<br />

schwierigen Umgang mit den rasanten<br />

gesellschaftlichen Veränderungen. Kösel,<br />

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18. Gregory, R.: Auge und Gehirn. Zur Psychologie<br />

des Sehens. Rowohlt, Hamburg 2003<br />

19. Groddeck, G.: Krankheit als Symbol. Fischer,<br />

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20. Hayward, J. W.: Die Erforschung der Innenwelt.<br />

Neue Wege zum wissenschaftlichen Verständnis<br />

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Bewusstsein. Insel, Frankfurt 1996<br />

21. Hoffman, D. D.: Visuelle Intelligenz. Wie die<br />

Welt im Kopf entsteht. Klett-Cotta, Stuttgart<br />

2000<br />

22. Hubel, D.: Auge und Gehirn. Neurobiologie<br />

des Sehens. Spektrum, Heidelberg 1990<br />

23. Hüter, G.: Wie aus Streß Gefühle werden.<br />

Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2002<br />

24. Hüter, G.: Biologie der Angst. Vandenhoeck<br />

und Ruprecht, Göttingen 2004<br />

25. Hüter, G.: Der Traum vom Streßfreien Leben.<br />

Spektrum der Wissenschaft. Dossier 3/1999:<br />

Streß 6 – 11<br />

26. Hüter, G.: Evolution der Liebe.Vandenhoeck<br />

und Ruprecht, Göttingen 2000<br />

27. Jungnitsch, G.: Rheumatische Erkrankungen.<br />

Fortschritte der Psychotherapie Bd. 18, Hogrefe,<br />

Göttingen 2003<br />

28. Jungnitsch, G.: Schmerz und Krankheitsbewältigung<br />

bei rheumatischen Erkrankungen.<br />

Psychologische Hilfen im Einzel- und<br />

Gruppentraining. Hogrefe, Göttingen 2004<br />

29. Joepen, K.-H.: Die Psychofalle – über die<br />

Verdrängung der Wirklichkeit bei der Suche<br />

nach dem wahren Selbst. Rotbuch, Hamburg<br />

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30. Kaiser, H.J., Erb, C., Flammer, J.: Auge und<br />

Psyche. In: Psychosomatische Medizin (Hrsg.:<br />

von Uexküll, Th.) Urban und Fischer, München<br />

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in der Onkologie. Der Krebs und<br />

seine Behandlung – ein Trauma. dapo-Jahrbuch<br />

2000/2001<br />

32. Klussmann, Rudolf: Psychosomatische Medizin.<br />

Ein Kompendium für alle medizinischen Teilbereiche.<br />

Springer, Berlin 2002<br />

33. Kugler, J., Schedlowski, M., Schulz, K.-H.<br />

(Hrsg.): Psychoneuroimmunology. How the<br />

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with each other. Pabst, Lengerich1995<br />

34. Kunze, R.: Die Retinopathia serosa, psychosomatisch<br />

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Vortrag auf der 29. Tagung des Berufsverbandes<br />

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35. Laugs, C.: Das Auge als Symbol. Vortrag auf<br />

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37. Maguire, A.: Hauterkrankungen als Botschaft<br />

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51. Schultz-Zehden, W.: Das Auge – Spiegel der<br />

Seele. Artemis und Winkler, München 1992<br />

52. Schultz-Zehden, W., Bischof, F. : Auge und Psychosomatik.<br />

Deutscher Ärzte Verlag, Köln 1986<br />

53. Schultz-Zehden, W., Bischof, F.: Das Auge und<br />

seine Störungen aus psychosomatischer Sicht.<br />

In: Psychosomatische Medizin (Hrsg.: Uexküll,<br />

T. von) S. 1045-1053. Urban & Schwarzenberg,<br />

München 1986<br />

9


Kapitel 1 – Seele und Sehorgan<br />

54. Slesina, W., Werdan K.: Psychosoziale Faktoren<br />

der koronaren Herzkrankheit. Schattauer,<br />

Stuttgart 2003<br />

55. Spitzner, M.: Geist, Gehirn und Nervenheilkunde.<br />

Grenzgänge zwischen Neurobiologie,<br />

Psychopathologie und Gesellschaft. Schattauer,<br />

Stuttgart 2000<br />

56. Stangier, U.: Hautkrankheiten und körperdysmorphe<br />

Störungen. Hogrefe, Göttingen 2002<br />

57. Stegmann, W.: Die Macht der Angst. In:<br />

Psychische Belastung am Arbeitsplatz. (Hrsg.:<br />

Badura, B., Litsch, M., Netter Ch.) Fehlzeiten<br />

Report 1999. Springer, Berlin 1999<br />

58. Strempel, I., Steuernagel, I.K.: Die endokrine<br />

Orbitopathie. Ein sichtbarer Ruf der Seele?<br />

Augenspiegel 44 (7-8): 35 - 40 (1998)<br />

59. Strempel, I.: Seele und sehen. Augenlicht, 4.<br />

Quartal 1998<br />

60. Strempel, I.: Keine Angst vor grünem Star.<br />

KVC-Verlag, Essen 2002<br />

61. Strempel, I.: Das Auge – Spiegel der Seele.<br />

Marburger Uni-Journal Nr. 19, April 2004<br />

62. Strempel, I.: Das andere Augenbuch – Seele<br />

und Sehen. KVC-Verlag, Essen 2004<br />

63. Trevor-Roper, P.: Der veränderte Blick. Über<br />

den Einfluss von Sehfehlern auf Kunst und<br />

Charakter. Deutscher Taschenbuch Verlag,<br />

München 2001<br />

64. von Uexküll, Th., Wesiack, W.: Theorie der<br />

Humanmedizin: Hauptbuch Grundlagen ärztlichen<br />

Denkens und Handelns. Urban und<br />

Fischer, München 1998<br />

65. von Uexküll, Th.: Psychosomatische Medizin.<br />

Urban und Fischer, München 2003<br />

10<br />

66. Unsöld, R., Greeven, G.: Entzündliche Orbitaerkrankungen.<br />

Springer, Berlin 1997<br />

67. Wahl, R., Hautzinger, M. (Hrsg.): Verhaltensmedizin.<br />

Konzepte, Anwendungsgebiete, Perspektiven.<br />

Deutscher Ärzte Verlag, Köln 1989<br />

68. Warnhof, M.: Lebensverändernde Ereignisse bei<br />

Patienten mit Retinitis centralis serosa. Vortrag<br />

auf der 33. Tagung des Berufsverbandes der<br />

Augenärzte Deutschlands, Wiesbaden 1993<br />

69. Warnke, U.: Ein naturwissenschaftlicher Ansatz<br />

zur Einheit von Körper und Geist in der<br />

Medizin, In: Verantwortung und Ökonomie in<br />

der Heilkunde (Hrsg.: Möller, P. A.) Lang,<br />

Frankfurt am Main 2000<br />

70. Weber, H.: Emotionsbewältigung. In: Gesundheitspsychologie<br />

– ein Lehrbuch (Hrsg.: R.<br />

Scharzer) S. 279-294). Hogrefe, Göttingen<br />

1990<br />

71. Weinstein, P., Dobossy, M.: Psychosomatische<br />

Faktoren in der Augenheilkunde. Klin.<br />

Monatsbl. Augenheilkd. 166: 537-539 (1975)<br />

72. Weller, M., Wiedemann, P.: Seele und Sehen.<br />

Interdisziplinäre Aspekte von Augenheilkunde<br />

und Psychiatrie. Deutscher Ärzte Verlag Köln<br />

1990<br />

73. Wichtmann, U., Klußmann, R.: Psychosomatische<br />

Aspekte der endogenen Uveitis. Augenarzt 26:<br />

251-255 (1992)<br />

74. Witte, E.H., Bleich, Ch. (Hrsg.): Sozialpsychologie<br />

des Stresses und der sozialen Unterstützung.<br />

Pabst, Lengerich 2000

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