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Riječ - Hrvatska kulturna zajednica Wiesbaden

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RY^ RIJEČ Hrvatske kulturne zajednice - <strong>Wiesbaden</strong> broj 42. 2012.müssen, oberstes Gebot der serbischenExpansionspolitik, ohne dass dabei dieRechte der anderen berücksichtigt werden.1902 hat der serbischer Anwalt, Publizist undPolitiker Nikola Stojanović in den serbischenZeitungen „Srbobran“ in Zagreb ein Pampfletveröffentlicht.Sein unmissverständlicher Titel war: “Doistrage vaše ili naše“ - „Bis zu eurer oderunserer Vernichtung“.Ich zitiere aus dem Pamphlet: „Die Kroatensind kein Stamm oder eine Nation, sie habenals Ideal die Sklaverei, sie sind Diener vonStolzen und Mächtigen und haben keineeigene Sprache und Kultur. Die Volkspoesieist ausschließlich serbisch. Die Serben habendurch den heiligen Sava und die Amselfeldschlachteine Einheit bekommen“.Außerdem schreibt er, dass die Kroaten„rassisch unsauber“ sind. Dies sollte eineAnspielung auf die jüdische Abstammungeines führenden kroatischen Politikers sein.Oder weiter heißt es: „Die Idee desSerbentums ist in der Evolution einFortschritt“.Wichtig ist in diesem Zusammenhang zuerwähnen, dass die Serben in Kroatien dieUngarische Politik der Unterdrückung deskroatischen nationalen Bewusstseins unterstützthaben.Nach der Veröffentlichung dieses Pamphlets,fanden zweitägige antiserbische Demonstrationenin Zagreb stattIn der antikroatischen, serbischen Propaganda,ist des oft ein Mangel an Logik zubeobachten. Je nach Bedarf existieren dieKroaten nicht als eigenständiges Volk, aberwenn es für gewisse Beweiszwecke dienlichist, existieren sie plötzlich als ein Volk mitnegativen Eigenschaften.So ist es seit 1945 verbreitet, dass Kroaten,wenn es den Propagandazwecken dient, einFaschistisches- und Genozidesvolk sind.Wenn aber etwas anderes dienlich ist,konstruiert man ein anderes Bild. So hat einerder führenden Köpfe der serbischennationalistischen Bewegung und PräsidentRest Jugoslawiens Dobrica Čosić in einemInterview mit der italienischen Zeitung „IlTempo“ behauptet: „Kroaten sind dieHauptsäulen des Titoismus, der Marschall istdie größte Persönlichkeit der kroatischenGeschichte, wegen der Vertreibung derItaliener aus Istrien und Zadar und derEingliederung dieser Gebiete an Kroatien“.Natürlich hofft der gute Dobrica Ćosić inItalien, in gewissen Kreisen antikroatischeGefühle zu wecken.Auffallend ist, dass die Kroaten jetztKommunisten sind, wo sie doch vorherFaschisten genannt wurden.Die Verleugnung der kroatischen Beiträge inder Kultur, kann man auch am Beispiel„Školski muzički leksikon“ des „Schullexikonsfür Musik“ geschrieben vonserbischen Autoren und 1971 in Zagrebveröffentlicht, sehen: Alle serbischenMusiker und Komponisten werden imLexikon Serben genannt, die serbischeMusik geschrieben haben. Alle kroatischenKünstler sind Jugoslawen. Hätte sich derZagreber Herausgeber gegen die Veröffentlichungeines solchen Buches gewehrt,wäre dies, als eine Attacke auf „unsersozialistisches Vaterland“ scharf verurteiltworden.In diesem Kontext ist zu erwähnen, dasssich das nationale Bewusstsein in den 19 Jh.wie auch in anderen Ländern in Kroatienentwickelt hat. Es beginnt mit romantischenVorstellungen kroatischer Intellektueller undAdliger als Illyrische Bewegung (1835 -1848), bei der sie sogar auf den eigenennationalen Namen verzichten. Als einführender Kopf setzt sich Ljudevit Gaj füreinen Staat aller südslawischen Völker ein.In diesem Sinne gründet der Bischof vonĐakovo Josip Juraj Strossmayer (1815 -1905) 1866 in Zagreb die „JugoslawischeAkademie der Wissenschaften und Kunst“.So bleibt Kroatien bis zur Gründung derRepublik Kroatien die einzige Republik miteiner Akademie ohne einen eigenennationalen Namen.Die theoretischen Grundlagen für ein„Großserbien“ waren nicht ausreichend.Durch Terrorismus und Verschwörung solltedies realisiert werden. So wurde am29.05.1903 die geheime Organisation „Crnaruka“ „Schwarze Hand“ von einer Gruppeserbischer Offiziere gegründet. Ein Mitglieddieser Organization Dragutin DimitrijevićApis, der die Position des Chefs desserbischen Geheimdienstes inne hatte, warmaßgebend am Attentat von Sarajewo 1914beteiligt.Am 09.05.1911 ändert sich der Name derOrganisation in „Vereinigung oder Tod“.Diese Terrororganisation hat den damaligenserbischen König Obrenović umgebracht,und die Dynastie Karađorđević auf denThron gebracht. Freund und Unterstützerdieser Organisation war auch Prof. JovanCvijić, ein Mitglied der SANU (1865 -1927) und ein Geograph und Anthropogeograph,mit einer großen wissenschaftlichenReputation in Europa alsForscher des Karstgebietes.Seine Autorität hat er für die Verbreitungrassistischer Ideen missbraucht, die derGroßserbischen Idee dienlich waren. Zitat:„Die Serben sind historisch, ethnologischund anthropo geographisch die wertvollsteBevölkerung am Balkan und aus diesemGrund haben sie das Recht auf eineneigenen Staat inklusive aller Länder, indenen Serben leben. Den Serben gehört dasRecht, über die anderen Länder zuregieren“. In seinen Texten beschreibt er dieKroaten als Katholiken mit serbischerSprache ohne den Begriff „kroatisch“ zunennen. Er hat seine Ansichten durch vielewissenschaftliche Kontakte verbreitet.Als Experte hatte er den Vorsitz derKommission für territoriale Fragen bei derFriedenskonferenz. Diese Konferenz war eineVorbereitung für den Frieden von Versailles1919. Man muss sich nicht wundern, dassviele europäische „Kenntnisse“ noch heuteauf seinen Schriften basieren.Der Wunsch zur Gründung eines Staates, deralle südslawischen Völker am Balkanvereinigt, hat mit dem 1. Weltkrieg seineChance bekommen. 1915 wurde in Paris derJugoslawische Ausschuss“ (jugoslavenskiodbor) von südslawischen Emigrantengegründet. Die kroatischen Vertreter Supilound Trumbić waren die führenden Köpfe. DerSitz war in London. Die Arbeit desAusschusses wurde in den USA vonkroatischen Emigranten mit Begeisterungunterstützt.Der damalige serbische Premier Nikola Pašić,ein Vertreter der Großserbischen Idee, warerst mit der russischen Niederlage und derdamit ausbleibenden Unterstützung bereit zueinem Kompromiß mit dem Ausschuss,(bekannt geworden als die Deklaration vonKorfu 1917) zur Gründung eines gemeinsamenStaates. Beschlossen wurde dieGründung eines Königreiches mit einem Parlamentund einer Verfassung, das Königreichder Serben, Kroaten und Slowenen, ausgerufenam 01.12.1918. Schon am29.10.1918 hat das kroatische Parlament -Sabor -die Unabhängigkeit ganz Kroatiensvon der K.u.K. Monarchie erklärt, jedoch nieden Beitritt zum neuen Königreich ratifiziert.Der neugegründete Staat hat sich in kürzesterZeit als ein Großserbischer Polizeistaatentpuppt, der keine Rücksicht auf andere imStaat lebende Völker nimmt. Damit waren indiesem Staat schon Konflikte, Ungerechtigkeit,Terror und Gesetzlosigkeit vorprogrammiert.Zur Verdeutlichung: Vor der Gründungwar die Krone ein Zahlungsmittel inSlowenien und Kroatien und dem Dinar inSerbien gleichwertig. Nach der Gründung hatman einen Wechselkurs von 1 Dinar zu 4Kronen eingeführt.Der Terror des Staatsapparates und diewirtschaftliche Ausbeutung der nichtserbischen Bevölkerung, hat die Gründungeiner antizentralistischen Opposition unterder Führung des Vorsitzenden der größtenkroatischen Partei „Kroatische RepublikanischeBauern Partei“ (HRSS) unter StjepanRadić (1871 - 1928) zur Folge gehabt. Erverlangte die Umformung des Königreichesin eine Konföderation. Nach mehrerenVerhaftungen zeigt Radić 1925 Kompromissbereitschaftan und akzeptiert die Monarchie.Er ändert den Namen seiner Partei in„Kroatische Bauernpartei“ (HSS). Die HSSkoaliert anschließend mit einerdemokratischen serbischen Partei. In Moskauwird seine Partei in die Bauern Internationaleaufgenommen. Leider wird dieses linkeSpektrum der kroatischen Geschichte nurselten erwähnt, obwohl Radić bis zu 80% der43

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