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Riječ - Hrvatska kulturna zajednica Wiesbaden

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RY^ RIJEČ Hrvatske kulturne zajednice - <strong>Wiesbaden</strong> broj 42. 2012.Petersdom und AtomtheorieBILDUNGSWOCHE: Ein großer Kroate und die Idsteiner Mittwochsgesellschaft(red). Den meisten Deutschen wird der NameRuder Josip Boškovic nicht viel sagen. Für dieKroaten ist er der bedeutendste Wissenschaftlerihrer Nation. Zum 300. Geburtstag desUniversalgelehrten aus dem 18. Jahrhundert wurdenun in der Stadtbücherei ein Vortrag gehalten.Es ist bereits eine Tradition des Idsteiner LiteraturundPhilosophiekreises - der IdsteinerMittwochsgesellschaft - in der Stadtbücherei ausbesonderen Anlässen Autoren- undBuchvorstellungen zu veranstalten. Das R.Boškovic in diesem Jahr auf der Unesco-Liste derbesonders denkwürdigen Jubilare steht, war mehrals Grund genug, über ihn zu berichten. Im Rahmeder Idsteiner Woche der Weiterbildung, einerInitiative des Ausländerbeirats der Stadt Idstein,konnte diese Veranstaltung formell unter derSchirmherrschaft der UN-Organisation für dieKultur und Bildung abgehalten werden.Ivica Košak, auch Absolvent des Studiums derPhilosophie erklärte, welche Bedeutung Boškovic(1711-1787) für die europäische Entwicklung derNatur- und Geisteswissenschaften hatte.Boškovic war seiner Zeit 300 Jahre voraus„Er war seiner Zeit 300 Jahre voraus“, sagte Košak,der auch der Vorsitzende des KroatischenKulturgemeinschaft <strong>Wiesbaden</strong> ist, und verglichBoškovic mit Newton und Leibniz. „Er warWissenschaftler, Philosoph, Dichter, Mathematiker,Astronom. Boškovic entwarf optische Instrumentefür die englische Marine, baute Straßen, Brückenund half bei der Sanierung von Häfen.“Seine Heimat Dubrovnik verließ Boškovic mit 15 Jahren, um bei den Jesuiten in Rom eine wissenschaftliche Ausbildung zuerhalten. Während der längsten Zeit seines Lebens hat der Gelehrte an diversen Europäischen Hochschulen undWissenschaftlichen Institutionen beziehungsweise Akademien der Wissenschaft geforscht und gelehrt. Bekannt wurde er durchseine Berechnungen, die die Kuppel des Petersdoms vor dem Einsturz bewahrten. In seinem Werk „Theorie derNaturphilosophie“, das 1758 in Wien erschien, kam Boškovic als erster auf die Idee der Mikroteilchen und entwickelte seineeigene Atomtheorie. Seine Vorstellungen wurden Anfang des 20. Jahrhunderts durch das Atommodell des dänischen PhysikersNils Bohr bestätigt. Werner Heisenberg nannte Boškovic, auf Grund seiner allumfassenden Theorie der Mikrostruktur undEigenschaften der Materie, einen „kroatischen Leibniz“. Europaweit sind über 120 wissenschaftliche Werke über Boškovicveröffentlicht worden, etwa 20 davon in deutscher Sprache. Einige davon wurden dem internationalen besetzen Publikum inder Bibliothek vorgestellt. Bei der Koreanerin Eui-Ok Kim, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte inHessen (AGAH), weckte der Tagungsband „Boškovic und sein Modell der Materie“ besonderes Interesse. Dieser erschien2008 anlässlich des Symposiums zum 250. Jahrestag der Erstveröffentlichung von „Theorie der Naturphilosophie“ in Wien.Eui-Ok Kim betonte außerdem, dass eine Reisefreiheit, wie sie im 18. Jahrhundert für Gelehrte in Europa herrschte auch heutefür jede Person weltweit wünschenswert wäre. „Diese Neuauflage des 300 Jahren altes Wissens kann auch heute zurVerbreitung des Mehrverständnisses für interkulturelle Begegnungen dienen“, betonte Dr. Asghar Fassihi, ein Mitglied desAusländerbeirats der Stadt Idstein.28

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