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Urheberstrafrechtliche Aspekte der Musik - Rechtsprobleme www ...

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eindämmen kann, und ob sich Internetpiraten erst durch die generalpräventive Wirkung<br />

gerichtlicher Verurteilungen von ihren Handlungen abschrecken lassen, wird sich erst in<br />

Zukunft zeigen. Unbestritten handelt es sich beim geistigen Eigentum um ein schützeswertes<br />

Rechtsgut iSd Strafrechts. Auch wenn dieses von <strong>der</strong> Rechtsordnung prinzipiell nur eine als<br />

ultima ratio vorgesehene Sanktionsmöglichkeit darstellt, ist aber schon wegen <strong>der</strong><br />

wirtschaftlichen Dimension für Eingriffe in das Urheberrecht eine verstärkte Vorgehensweise<br />

gegen Internetpiraten auch mit strafrechtlichen Mitteln notwendig und sinnvoll. Für<br />

gewerbliche Eingriffe in das Recht <strong>der</strong> öffentlichen Wie<strong>der</strong>gabe wird eine strafrechtliche<br />

Sanktion ohnedies befürwortet. 19<br />

Bewusstseinsbildung (siehe unten c) und Kopierschutzmechanismen können dabei nur<br />

flankierende Maßnahmen darstellen. Dies zeigt sich schon darin, dass die<br />

Unterhaltungsindustrie lange Zeit mit diesen Mitteln relativ erfolglos versuchte, <strong>der</strong><br />

steigenden und geradezu uferlosen Ausbreitung illegaler Downloads Herr zu werden. Gerade<br />

<strong>der</strong> Bereich des Kopierschutzes scheint noch lange kein adäquates Mittel darzustellen,<br />

vergehen doch oft nicht einmal Tage nach <strong>der</strong> Meldung, ein neuer, „unknackbarer“<br />

Kopierschutz sei eingeführt, bis man bereits den „Crack“ zur Umgehung dieses<br />

Kopierschutzes im Internet finden kann. Als Beispiel seien hier die neuen Trägermedien Blu<br />

Ray Disc und HD-DVD angeführt, <strong>der</strong>en Kopierschutz bereits kurz nach ihrer Einführung<br />

umgangen werden konnte. 20<br />

Allerdings dürfte neben <strong>der</strong> straf- und zivilrechtlichen Verfolgung noch eine zweite und<br />

durchaus wirksame Möglichkeit zur Abwehr von Internetpiraterie von <strong>der</strong><br />

Unterhaltungsindustrie gefunden worden sein: die <strong>der</strong> legalen Downloadmöglichkeiten. Im<br />

Jahr 2007 wird eine Umsatzsteigerung durch legale Downloads aus dem Internet in<br />

Deutschland um 50 % auf über 60 Mio Euro erwartet. 21<br />

Eine ähnliche Entwicklung kann auch in Österreich beobachtet werden: So gab es 2006 ein<br />

Umsatzplus von 50 % beim Verkauf von digitalen Downloads aus Onlineshops, wobei 2/3<br />

davon auf den Handymarkt entfielen. Im Vergleich dazu sanken <strong>der</strong> Verkauf physischer CD-<br />

Alben und physischer Single-CDs um 3 bzw 17 %. 22 Aus diesen Zahlen lässt sich ableiten,<br />

dass sich <strong>der</strong> <strong>Musik</strong>markt, ebenso wie <strong>der</strong> Filmmarkt, auf lange Sicht gänzlich auf den<br />

19 Vgl Reindl, Braucht das Recht <strong>der</strong> öffentlichen Wie<strong>der</strong>gabe strafrechtlichen Schutz?, ÖBL 2006/50.<br />

20 http://<strong>der</strong>standard.at/?id=2767969 ( 28.4.2007).<br />

21 http://<strong>der</strong>standard.at/?id=2829487 ( 2.5.2007).<br />

22 http://<strong>www</strong>.ifpi.at/markt.php3?n_id=340 ( 2.5.2007).<br />

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