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Urheberstrafrechtliche Aspekte der Musik - Rechtsprobleme www ...

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Auch in den USA nimmt die Problematik gebrannter Audio-CDs immer umfangreichere<br />

Formen an. 2006 konnte vom US-Branchenverband ein Umsatzrückgang von 13 % beim<br />

Verkauf von <strong>Musik</strong>-CDs verzeichnet werden. 11<br />

Auch wenn diese Zahlen aus an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n stammen, so kann daraus dennoch ein Schluss<br />

auf das wirtschaftliche und praktische Ausmaß von illegalen <strong>Musik</strong>kopien im Speziellen und<br />

Internetpiraterie im Allgemeinen auch in Österreich gezogen werden. Die oben genannten<br />

Fakten machen deutlich, dass es sich bei <strong>Musik</strong>- und Filmpiraterie nicht um ein<br />

Randphänomen handelt, son<strong>der</strong>n um ein solches mit konkreten wirtschaftlichen<br />

Auswirkungen, <strong>der</strong>en Ausuferung gerade mit Hilfe des Urheberstrafrechts eine<br />

Einschränkung erfahren sollte.<br />

B. Sinn, Zweck und Notwendigkeit <strong>der</strong> urheberstrafrechtlichen<br />

Bestimmungen als taugliches Mittel gegen Internetpiraterie<br />

1. Allgemeines<br />

Schon aufgrund <strong>der</strong> oben erwähnten wirtschaftlichen Überlegungen erscheint ein verstärktes<br />

Vorgehen gegen Urheberrechtsverletzungen durch Downloads und Raubkopien auch mit den<br />

Mitteln des Urheberstrafrechts durchaus angebracht. Dabei sollte jedoch auch bedacht<br />

werden, dass es gerade die Eigenart <strong>der</strong> Verwertung geistigen Eigentums und <strong>der</strong>en<br />

Vervielfältigungsmöglichkeiten erst möglich macht, mit <strong>der</strong> einmaligen Erstellung eines<br />

Produktes (und damit nur einmaligen „Produktionskosten“ <strong>der</strong> geistigen Schöpfung an sich)<br />

Gewinne in Milliardenhöhe einzufahren. Die Annahme, illegale Raubkopien als Kehrseite<br />

dieser Medaille quasi als „Kollateralschäden“ hinnehmen zu müssen, wäre zwar verfehlt, ein<br />

angemessenes Vorgehen gegen Raubkopierer erscheint aber jedenfalls angebracht, vor allem<br />

angesichts <strong>der</strong> Tatsache, dass es sich bei den Tätern meist um Min<strong>der</strong>jährige o<strong>der</strong> Jugendliche<br />

handelt. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Internetpiraterie durch alle<br />

Bevölkerungsgruppen und sozialen Schichten zieht – neben Medizinern, Mechanikern und<br />

Lehrern war in einem Fall auch ein Richter Betroffener eines Ermittlungsverfahrens. 12<br />

Aufsehen erregende Fälle in jüngster Vergangenheit machen deutlich, dass in verstärktem<br />

Maße auch auf das Urheberstrafrecht im Kampf gegen Raubkopien zurückgegriffen wird, und<br />

11 http://<strong>der</strong>standard.at/?id=2847155 ( 20.4.2007).<br />

12 http://<strong>www</strong>.ifpi.de/news/news-585.htm ( 17.4.2007).<br />

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