Leseprobe
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Die Rotation der Erde<br />
1.1 Orientierung am Himmel 11<br />
Egal, ob man von der täglichen (scheinbaren) Bewegung der Sonne oder von einer Sternspuraufnahme<br />
ausgeht, die Ursache hierfür ist die Eigenrotation der Erdkugel.<br />
Scheinbar feste Horizont-<br />
ebene, rotierende Himmelskugel<br />
Feststehende<br />
Himmelskugel<br />
Horizontebene<br />
eines mit der<br />
Erde rotierenden<br />
Beobachters<br />
Für den auf der scheinbar festen Horizontebene ruhenden Erdbeobachter entsteht der subjektive<br />
Eindruck, dass die gesamte Himmelskugel um ihre durch die Himmelspole verlaufende<br />
Achse rotiert. Von außen gesehen, also bezüglich eines relativ zur Sonne festen Standpunkts,<br />
dreht sich die Erde unter der feststehenden Himmelskugel. Der Erdbeobachter<br />
nimmt samt Horizontebene und Zenit an dieser Rotation teil. Tatsächlich ändert also die<br />
Horizontebene ständig ihre Lage gegenüber dem Fixsternhintergrund.<br />
Zur Veranschaulichung dieses Sachverhalts gibt es neben graphischen Darstellungen weitere<br />
Hilfsmittel, die hier kurz vorgestellt werden.<br />
Eine erste Möglichkeit bietet ein Globus. Mit Doppelklebeband<br />
werden „der Beobachter“ (Spielmännchen)<br />
und die zugehörige Horizontscheibe<br />
(aus Pappe) befestigt. Der halb abgedunkelte<br />
Unterrichtsraum stellt die Himmelskugel dar, mit<br />
dem teilweise abgedeckten Tageslichtprojektor<br />
wird die Sonnenstrahlung simuliert. Damit lassen<br />
sich das „Abkippen“ des Horizonts nach Osten hin,<br />
der Sonnenauf- und -untergang, verschiedene<br />
Schattenlängen sowie die scheinbare Bewegung der Sonne und der Fixsterne sehr schön<br />
veranschaulichen.<br />
Selbstverständlich kann, so an der Schule verfügbar, genauso gut ein Kleinplanetarium (z. B.<br />
das Baader-Schulplanetarium) oder ein Tellurium (z. B. das Tellurium N von Cornelsen<br />
Experimenta) verwendet werden.
Die Bahnen künstlicher Satelliten<br />
Es gibt eine Vielzahl von Bahnformen, die sich<br />
wesentlich durch die Flugzeit und die zum<br />
Erreichen der Bahn und des Ziels benötigte<br />
Energie unterscheiden.<br />
Die Hohmann-Bahnen, sind zwar mit besonders<br />
geringem Energieaufwand verbunden, führen dafür<br />
aber auch zu relativ langen Flugzeiten.<br />
Ergänzung<br />
1.2 Überblick über das Sonnensystem 29<br />
Für weiterführende Informationen wird der Artikel von Donald Wiss, „Bahnen niedriger Energie“, Sterne<br />
und Weltraum September 2004 empfohlen (online abrufbar unter www.wissenschaft-schulen.de ).<br />
In diesem Artikel wird auch von Bahnformen berichtet, die sich energetisch als deutlich günstiger erweisen<br />
als Hohmann-Bahnen. Diese oft sehr weitläufigen und verschlungenen Bahnformen ergeben sich<br />
unter bestimmten Vorbedingungen aus aufwändigen Computerberechnungen zum Mehrkörperproblem.<br />
Sie bedingen aber sehr lange Flugzeiten und kommen deshalb für bemannte Missionen nicht in Frage.<br />
Besonders hohe Energien werden für Bahnen benötigt, die unter großem Winkel gegen die<br />
Ekliptik, also „schräg in den Raum hinaus“ verlaufen, so zum Beispiel bei der Ulysses-<br />
Mission.<br />
Ergänzung<br />
Zielbahn<br />
Hohmann-Bahn<br />
A P<br />
Startbahn<br />
Bildquelle: NASA<br />
Gegenüber erdumkreisenden Satelliten ist bei Raumsonden der große Erdabstand und die damit verbundene<br />
lange Laufzeit der Steuersignale ein deutliches Problem. Deshalb müssen Raumsonden über<br />
eigenständige Computersysteme verfügen, die sie in gewissem Umfang von den Bodenstationen unabhängig<br />
machen.