I Einleitung
I Einleitung
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I <strong>Einleitung</strong><br />
Verb, Adjektiv, Nomen…<br />
Du hast im Deutschunterricht schon viele grammatische Ausdrücke kennen gelernt und viele Übungen gemacht,<br />
um die deutsche Sprache in den Griff zu bekommen.<br />
Hast du dabei auch schon das Gefühl gehabt, Grammatik sei kompliziert und unübersichtlich, und dich gefragt, ob<br />
sie überhaupt zu etwas tauge?<br />
Jede Sprache folgt einem Plan, und wenn du diesen Plan verstehst, kannst du dich freier und sicherer in deiner<br />
Sprache bewegen.<br />
Eine Menge von Begriffen schwirren vielleicht in deinem Kopf herum, aber ein System fehlt dir. Tina ist es gelungen,<br />
in ihrem «Grammatikschrank» Ordnung zu schaffen; mit Hilfe dieses Heftes wird es auch dir gelingen.<br />
• Die Grammatik wird dir erklären, wie unsere Sprache funktioniert.<br />
• Sie kann dir beim Erlernen von Fremdsprachen eine Hilfe sein.<br />
• Wir werden die lateinischen Begriffe verwenden, da im Fremdsprachenunterricht diese gebraucht werden.<br />
• Auf der Doppelseite 82/83 findest du eine Tafel mit den lateinischen, deutschen, französischen und englischen<br />
Ausdrücken.<br />
• Auf jeder Doppelseite befindet sich links die Theorie, rechts stehen die Übungen dazu.<br />
• Wenn nicht anders vermerkt, können die Übungen mündlich gemacht werden, und zwar alleine, zu zweit oder<br />
in der Gruppe.<br />
• Auch in der Grammatik gilt: Häufiges Wiederholen macht sicher!<br />
• Wenn hinter einer Übungsnummer (L) steht, findest du im Lösungsteil die Lösung. Lies immer zuerst den ganzen<br />
Text durch, bevor du die Aufgabe löst!<br />
• Das Heft kann in beliebiger Reihenfolge bearbeitet werden.<br />
• Hab keine Angst vor der Grammatik! Betrachte sie als Hilfe – und auch ein wenig als Denksport.<br />
• Wir wünschen dir viel Lernerfolg!<br />
• Wir danken der Schweizerischen Depeschenagentur dpa und dem Bieler Tagblatt BT für die zur Verfügung<br />
gestellten Zeitungsartikel.
Inhaltsverzeichnis<br />
Hier kannst du eintragen, wann du die Kapitel studiert hast.<br />
Seite ı Kapitel Klasse Datum<br />
02 ı I EINLEITUNG<br />
03 ı Inhaltsverzeichnis<br />
04 ı Vom Laut zum Sinn<br />
06 ı II LAUTE Vokal, Konsonant, Diphthong<br />
08 ı III SILBEN Vor- und Nachsilben, Silbentrennung<br />
10 ı IV WORTARTEN Das Nomen<br />
12 ı Das Adjektiv<br />
14 ı Das Pronomen: Personalpronomen, Reflexivpronomen<br />
16 ı Possessivpronomen, Demonstrativpronomen, Artikel<br />
18 ı Relativpronomen, Interrogativpronomen, Zahlpronomen, Indefinitpronomen<br />
20 ı Repetition 1: Laute, Silben, Wortarten<br />
22 ı Das Verb: Finite und infinite Formen, Verbarten<br />
24 ı Verbzusatz, Stammformen<br />
26 ı Übersicht über die 6 Zeiten<br />
28 ı Präsens, Perfekt, Präteritum, Plusquamperfekt<br />
30 ı Futur 1 und 2<br />
32 ı Die Modi: Indikativ, Konjunktiv 1<br />
34 ı Konjunktiv 2, Imperativ<br />
36 ı Handlungsart: Aktiv – Passiv<br />
38 ı Repetition 2: Das Verb<br />
40 ı Die Partikeln: Die Präposition<br />
42 ı Die Konjunktion<br />
44 ı Das Adverb, die Interjektion<br />
46 ı Repetition 3: Die Wortarten<br />
48 ı V SYNTAX <strong>Einleitung</strong>, Satzglieder<br />
50 ı Subjekt und Prädikat<br />
52 ı Die Objekte<br />
54 ı Das Präpositionalobjekt, der Gleichsetzungsnominativ<br />
56 ı Repetition 4: Subjekt, Prädikat, Objekt<br />
58 ı Das Adverbiale<br />
60 ı Das Attribut, die Apposition<br />
62 ı Repetition 5: Syntax<br />
64 ı VI SATZARTEN Aussagesatz, Fragesatz, Aufforderungssatz, Ellipse<br />
66 ı Der Hauptsatz, die Satzverbindung<br />
68 ı Der Nebensatz, das Satzgefüge<br />
70 ı Repetition 6: Sätze, Satzzeichen<br />
72 ı Der Konjunktionalsatz, der Relativsatz<br />
74 ı Der Infinitivsatz, der Partizipialsatz, der indirekte Fragesatz, die indirekte Rede<br />
76 ı Die Bestimmung der Nebensätze nach ihrer Funktion<br />
78 ı Repetition 7: Wortarten<br />
80 ı Repetition 8: Syntax und Satzarten<br />
82 ı VII Die grammatischen Begriffe<br />
82 ı Deutsch – Latein – Französisch – Englisch<br />
84 ı VIII LÖSUNGEN<br />
Grammatik 7 bis 10 ı Übersicht – Übungen – Lösungen ı Seite 3
II Laute<br />
Vom Laut zum Sinn<br />
Säuglinge schreien, wenn sie hungrig sind, der Mensch redet und bringt Musikinstrumente zum Klingen, Tiere geben<br />
Laute von sich. Nicht nur die Natur unseres Planeten klingt, sogar das Brummen der Planeten, Sterne und Galaxien<br />
ist mit Radioteleskopen hörbar. Die ganze Schöpfung scheint das Bedürfnis nach Kommunikation zu haben.<br />
Das Kleinkind muss die Sprache erlernen. Zunächst stösst es nur Laute aus. Die Laute aller Neugeborenen dieser<br />
Welt tönen gleich. Schon bald fängt aber die Imitation der Umgebung an, die Laute werden artikulierter, ähneln<br />
immer mehr der Sprache der Menschen in der Umgebung. Das Kind erlernt die Muttersprache.<br />
Nun lernt das Kind, Gegenständen bestimmte Lautfolgen zuzuordnen. In den meisten Fällen wird das Kind zuerst<br />
die Mutter rufen.<br />
Dann lernt das Kind, dass die Wörter in einer sinnstiftenden Ordnung aneinandergereiht werden – Sätze<br />
entstehen.<br />
Das Erzählen von ganzen Geschichten, das Aneinanderknüpfen von komplizierten Abläufen ist der Abschluss des<br />
Sprechenlernens.<br />
Korrekt zu sprechen, richtig zu betonen und in einer Rede einen zwingenden Aufbau einzuhalten, ist schwer. Es ist<br />
die Kunst der Rhetorik. Auch korrektes Schreiben muss gelernt und geübt sein.<br />
leise laute<br />
flüsternd geformte<br />
werden wort<br />
setzen sätze<br />
erkennen<br />
benennen<br />
spannen bogen<br />
vom sein zum sinn<br />
schlagen brücken<br />
vom ich hin zum du<br />
schaffen uns ordnung<br />
in wirbelnder welt<br />
laute sind flügel<br />
worte sind anker<br />
sätze sind fels<br />
felsen fliessen<br />
anker gleiten<br />
flügel leise<br />
vergehen<br />
im wind<br />
Seite 4 ı Grammatik 7 bis 10 ı Übersicht – Übungen – Lösungen
Übungen<br />
Ü1: Höre Tonaufnahmen von Tierstimmen: Vogelstimmen im Frühling, Walgesang, Hunde und Katzen,<br />
Affen usw. Übersetze, was sie sagen.<br />
Ü 2: Höre ein Musikstück, male oder zeichne, was du fühlst. Erzähle davon den anderen.<br />
Ü 3: Beobachte ein kleines Kind beim Reden. Versuche, sein Gebrabbel aufzuschreiben.<br />
Ü 4: Gruppenarbeit: Spielt eine Szene: Verwandte beugen sich erstmals über das Bettlein eines Neugeborenen.<br />
Ü 5: Schreibe den Sinn der ersten Wörter auf, die ein Kind in der Schweiz lernt, und die ersten Wörter,<br />
die ein Kind im brasilianischen Urwald oder in Grönland lernt.<br />
Ü 6: Gruppenarbeit: Spielt Szenen, in denen ihr keinen Laut von euch geben dürft. (Reklamation im Warenhaus,<br />
im Stadion eine Toilette suchen, im Zug keine Fahrkarte haben usw.)<br />
Ü 7: Imitiere andere Sprachen: Was sagt der Sumo-Ringer vor dem Kampf? Halte eine russische Geburtstagsansprache.<br />
Halte die Rede des Vorsitzenden der Chinesischen Republik. Mach auf italienisch eine Liebeserklärung<br />
usw.<br />
Ü 8: Mach eine Tonaufnahme von einer Rede. Du kannst einen Mitschüler oder eine Mitschülerin oder eine<br />
Lehrkraft aufnehmen; sehr gut eignen sich auch Politiker und Politikerinnen. Schreibe einen Ausschnitt aus der Rede<br />
wortwörtlich auf, mit allen Pannen und Ähs und Hms. Im Internet gibt es Sammlungen von verunglückten Reden.<br />
Suche unter Schlagwörtern wie «Versprecher» oder «Stoibers gesammelte Werke» usw.<br />
Ü 9: Klassenarbeit: Jede Schülerin und jeder Schüler schreibt drei Nomen auf einen Zettel, diese werden zerknüllt<br />
und in einen Hut geworfen. Nun zieht jede und jeder drei Zettel und improvisiert damit eine kurze<br />
Geschichte – aber bitte ohne Gestammel!<br />
Ü10:Erzähle eine Geschichte, ohne dich ein einziges Mal zu verheddern.<br />
Ü 11: Auf Seite 4 steht ein Gedicht. Kannst du erklären, was mit diesen rätselhaften Zeilen gemeint ist? Und<br />
weshalb hat es diese Form?<br />
Ü12:Untersuche ein Gedicht oder Lied und erkläre den anderen den Inhalt.<br />
Ü13:Gruppenarbeit: Diskutiert, warum man allgemein von «Dichtkunst» redet.<br />
Ü14:Schreibe selbst ein kurzes Gedicht.<br />
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Grammatik 7 bis 10 ı Übersicht – Übungen – Lösungen ı Seite 5
Laute<br />
Zur Produktion von Lauten haben wir folgende Sprechwerkzeuge:<br />
Lunge und Zwerchfell liefern den Luftstrom. Die Stimmbänder liefern den Ton; Zunge, Gaumen, Zähne und Lippen<br />
formen die Laute.<br />
Die Vokale (Selbstlaute) a e i o u und die Umlaute ä ö ü werden von der Stimme, der Zunge und den Lippen<br />
gebildet.<br />
Die Konsonanten (Mitlaute) b d f g r s t usw. brauchen zur Bildung zusätzlich die Zähne, den Gaumen oder die<br />
Lippen, nicht aber in jedem Fall die Stimmbänder.<br />
Die Verbindung von zwei Vokalen nennen wir Diphthong (Zwielaut): au ei eu usw.<br />
Viele Völker haben eine Schrift entwickelt, um ihre Wörter aufzuschreiben.<br />
Wir benutzen dazu das lateinische Alphabet: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z<br />
Mit diesen 26 Zeichen können wir unsere Sprache festhalten.<br />
Zusätzlich haben wir die drei Umlaute ä ö ü.<br />
Unser Alphabet ist nicht sehr präzis. Im Wort «Leben» werden die beiden «e» verschieden ausgesprochen, ebenso<br />
die beiden «i» in im und ihm, das «ch» in ich und ach.<br />
Die Klangfarben der Dialekte kann die Schrift auch nicht darstellen.<br />
Seite 6 ı Grammatik 7 bis 10 ı Übersicht – Übungen – Lösungen
Übungen<br />
Mit den folgenden einfachen Übungen spürst du die Sprechwerkzeuge:<br />
Ü1: Zwerchfell: lachen, husten, «aha» rufen<br />
Ü 2: Lunge: Miss, wie viele Liter Luft du aufnehmen kannst. Puste einen Pingpongball durchs Wasser. Puste mit<br />
einem Röhrchen Papierkügelchen durch die Gegend.<br />
Ü 3: Gaumen: Ersetze beim Sprechen den G durch einen Gaumenknaller hinten beim Halszäpfchen. Sprich einen<br />
Text mit diesem Ersatzlaut.<br />
Ü 4: Zunge: Produziere Schnalz- und Klicklaute, wie sie in einigen afrikanischen Sprachen benutzt werden. Ersetze<br />
beim Sprechen die Laute d, t, tsch durch solche Schnalz- und Klicklaute.<br />
Ü 5: Zähne: Schlage links oder rechts die Eckzähne aufeinander, sodass ein Ton entsteht. Nun beisse eine Melodie,<br />
zum Beispiel «Hänschen klein».<br />
Ü 6: Lippen: Produziere verschiedene Prust- und Knalllaute. Ersetze beim Sprechen die Laute p und b durch solche<br />
Prust- und Knalllaute.<br />
Ü 7: Reibelaute: Ersetze den f durch einen Pfiff.<br />
Ü 8: Nun übe eine Rede, in der du 3 Laute durch fremd klingende Ersatzlaute ersetzt.<br />
Ü 9: Sprich die Vokalreihe a e i o u durch und beobachte die Bewegung von Zunge und Lippen.<br />
Ü10:Finde heraus, wo die Umlaute ä ö ü produziert werden.<br />
Ü 11: Versuche herauszufinden,<br />
welches die Zischlaute (Zunge-Zahn-Laute),<br />
welches die Lippenlaute,<br />
welches die Zungen-Lippen-Laute,<br />
welches die stimmlosen Explosivlaute (Lippen),<br />
welches die Reibelaute (Zunge – Zahn, Zunge – Gaumen)<br />
welches die Nasallaute (die Luft strömt durch die Nase) sind.<br />
Ü12: Drücke mit einem Laut eine Empfindung aus: Konsonant: mm! Vokal: iiii! Diphthong: au!<br />
Ü13: Suche weitere Beispiele, wo derselbe Buchstabe verschiedene Klänge vertreten muss.<br />
(wie die beiden «e» in geben oder der «i» in schief oder Schiff)<br />
Ü14: Sprich einen Text, in dem du alle Vokale durch «o» oder «au» ersetzt.<br />
Ü15: Suche andere Möglichkeiten, ein Wort zu schreiben. Macht in der Klasse eine Ausstellung.<br />
Ü16: Suche Variationen der lateinischen Schrift. Druckt am Computer alle Schriftarten aus.<br />
Ü17: Suche Informationen über die Hieroglyphen der Ägypter, über die chinesische Schrift oder über eine<br />
andere für uns exotische Schrift.<br />
Grammatik 7 bis 10 ı Übersicht – Übungen – Lösungen ı Seite 7
III Silben<br />
Wenn wir einen Text staccato (den Rhythmus betonend) lesen, merken wir, wo die Sprechsilben enden.<br />
Das Ka-mel, auch Wüs-ten-schiff ge-nannt, wan-dert durch die Sa-ha-ra.<br />
Jede Sprechsilbe gruppiert sich um einen Vokal oder einen Diphthong.<br />
Dichter spielen mit dem Silbenrhythmus. Gedichte sind gute Liedvorlagen.<br />
Vorsilben (Präfixe)<br />
Es gibt eine Anzahl von Silben, die vor ein Wort gestellt werden können und dessen Sinn verändern. Besonders<br />
häufig treffen wir solche Vorsilben bei Nomen und Verben an:<br />
• Vor-satz, Ab-satz, Zu-satz, Ver-satz usw.<br />
• Das Partizip 2 des Verbs wird mit der Vorsilbe ge- eingeleitet: ge-macht usw.<br />
• Die Vorsilbe ent- zeigt an, dass eine Handlung in Ordnung gebracht wird: ent-wirren usw.<br />
• Die Vorsilbe ver- wird gebraucht, um eine Fehlentwicklung anzuzeigen: ver-fahren usw.<br />
Nachsilben (Suffixe)<br />
Es gibt ebenfalls eine Anzahl von Silben, die einem Wort nachgestellt werden können und dessen Sinn verändern.<br />
Besonders häufig treffen wir Nachsilben bei Nomen und Adjektiven an:<br />
• -ei: Zauberei, -er: Fahrer, -erin: Fahrerin, -bar: Nachbar, -nis: Geheimnis usw.<br />
• -haft: zauberhaft, -bar: wunderbar, -lich: entsetzlich, -ig: herzig usw.<br />
Die Silbentrennung<br />
• Am Zeilenende können Wörter nach Sprechsilben getrennt werden.<br />
• Zusammengefügte Wörter können zwischen ihren Teilen getrennt werden: Haus-dach, Ab-fahrt, ge-turnt<br />
• Einzelne Vokale dürfen nicht abgetrennt werden: Abend<br />
• Einzelne Konsonanten kommen auf die neue Zeile: rei-sen<br />
• Bei mehreren Konsonanten kommt der letzte auf die neue Zeile: äch-zen<br />
• Die Laute «ch», «sch», «ph», «rh», «th», «ck» bleiben zusammen: schlei-chen<br />
• Erkennt man die Silbe nicht klar, gibt es zwei Trennungsmöglichkeiten: wa-rum oder war-um. Diese doppelte Trennungsmöglichkeit<br />
besteht oft bei Fremdwörtern: elek-trisch oder elekt-risch, Ma-gnet oder Mag-net<br />
• Abkürzungen werden nicht getrennt: SBB, PTT usw.<br />
Seite 8 ı Grammatik 7 bis 10 ı Übersicht – Übungen – Lösungen
Übungen<br />
Früher wurden in Gaunersprachen die Worte durch eingeschobene Silben unkenntlich gemacht, damit die anderen<br />
Leute sie nicht verstanden:<br />
Ü1: die -be- Sprache<br />
Jeder Vokal wird mit -b- wiederholt: Fubuchs dubu habast dibie Gabans gebestohbohleben.<br />
Ü 2: die -adi- Sprache<br />
In jeder Silbe wird der Vokal durch -adi- ersetzt: Fadichs dadi hadist dadie Gadins gadistadihladin.<br />
Ü 3: Berner Mattenenglisch: die i-ee Sprache<br />
Das Mattenenglisch war eine Gaunersprache, die verwendet wurde, um Schlüsselwörter oder besonders «hässliche»<br />
Wörter zu verschleiern. Es ist eine Umstellsprache nach folgendem Muster: Das Wort beginnt mit i. Der Konsonant<br />
oder die Konsonanten des Wortanfangs werden an den Schluss verfrachtet und enden mit -ee. Beginnt das<br />
Wort mit einem Vokal, wird am Ende -hee gesetzt.<br />
Hus = Ishee. Ofe = Ifehee. Trottel = Itteltree. E Zigi paffe = E Igizee Iffepee<br />
Jedes Wort wird separat umgestellt: Gaunerbande = Iunergee Indebee<br />
Ü 4: Suche möglichst viele Wörter mit den Nachsilben:<br />
-heit, -keit, -igkeit, -ling, -nis, -tum, -schaft, -lich, -bar, -ig, -haft<br />
Ü 5 (L): Trenne die folgenden Wörter so oft wie möglich: Abend-däm-me-rung<br />
Tante, guten, Tag, Tagedieb, Tagediebe, Meise, Meister, Meisterin, Meisterinnen, leeren, lehren, lernen, See, Seen, sieh,<br />
sehen, wagen, wacker, wachen, Wachsamkeit, Tier, Tiere, Tierbändiger, Tierpflegerinnen, Ohr, Ohren, Ohrenschutz,<br />
Ohrenschützer, huschen, schleichen, Philosophie, beissen, Kasse, Langenthal, Telefongesellschaft, Vertragsabschlüsse,<br />
Denkmalpflege, Steuerverfügung, Vogelscheuche, Tannzapfen, Holzschnitzel, Mondfinsternis, Brüderchen, Oase,<br />
Ofenklappe, Schnapsideen, Schnellläufer, FCKW, Versäumnisse, Schwert, Mississippi, Elefantenrüssel, Orchideensammlung,<br />
Süsswasserkapitän, Apotheke, Komikerkongress, Xylophon, Alphabet, Präsidentin, Akademiker, Alchimie<br />
Ü 6: Zungenbrecher<br />
dpa/BT. Der längste Ortsname Grossbritanniens wurde von stolzen 58 Buchstaben auf 20 zusammengestaucht.<br />
Das Dorf «Llanfairpwllgwyngÿllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch» auf der Insel Anglesey heisst künftig nur<br />
noch «Llanfair Pwllgwyngÿll».<br />
Der gälische Name bedeutet übrigens: Marienkircheamteichwoindernähedesreissendensprudelbeckens und der -<br />
kirche destysiliovonderrotengrottedieweissenhaselstehen.<br />
• Versuche den gälischen Namen und die Übersetzung fliessend zu lesen.<br />
• Bestimme die Laute, trenne die Silben.<br />
• Konstruiere zu deinem Wohnort einen ähnlich langen Namen in einem Wort.<br />
Grammatik 7 bis 10 ı Übersicht – Übungen – Lösungen ı Seite 9