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Merkblätter auf www.vst - Brunex

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Verband Schweizerische TürenbrancheSchalldämmungbei TürkonstruktionenNr. 005Technisches MerkblattDas Merkblatt 005/1 enthält eine Schnellübersicht über die Schalldämmwerte verschiedener Einbausituationen in Funktiondes erforderlichen Schalldämmwerts (Richtwerte in dB).EinleitungDas vorliegende Merkblatt erläutert schalltechnische Begriffe, die im Zusammenhang mit Innentüren häufig <strong>auf</strong>treten. Es gibteinen Überblick über schweizerische Vorschriften und Empfehlungen hinsichtlich der Luftschalldämmung von Türen zwischenbenachbarten Räumen bzw. Trennbauteilen. Es zeigt <strong>auf</strong>, welche Anforderungen die Türen dabei zu erfüllen haben und liefertgrundlegende Konstruktionsregeln zur Schalldämmung von Türelementen. Eingegangen wird insbesondere auch <strong>auf</strong> dieSchallnebenwegübertragung, welche die Luftschalldämmung am Bau massgeblich mitbestimmt. Im Weiteren gibt es Auskunftüber die Ausbildung der schalltechnisch massgebenden Elemente eines Türdurchgangs bei einem bestimmten Schalldämm-Mass.Abschliessend werden zweckmässige Vorgehensweisen bei der Unterschreitung der Soll-Schalldämmung am Bau <strong>auf</strong>geführt.Die Anwendung dieses Merkblatts entbindet die Planer, Hersteller, Lieferanten und Unternehmer nicht von ihrer eigenenSorgfaltspflicht. Jede Aufgabenstellung ist individuell sorgfältig zu analysieren.Inhalt1. Schalltechnische Begriffe2. Vorschriften und Empfehlungen2.1 Normen2.2 Anforderungen an die Luftschalldämmung2.3 Toleranzen2.4 Ausschreibungen, Leistungsbeschrieb für Türen3. Luftschalldämmung von Türelementen3.1 Allgemeines3.2 Türblattkonstruktion3.3 Funktionsfugen4. Schallnebenwege4.1 Begriff4.2 Einfluss der Schallnebenwege4.3 Trennwand4.4 Schwimmender Unterlagsboden4.5 Flankierende Bauteile4.6 Kabel- und Lüftungskanäle5. Vorgehen bei ungenügender LuftschalldämmungVerband Schweizerische Türenbranche, Tel. 043 411 44 68, Fax 043 411 44 69, <strong>www</strong>.<strong>vst</strong>.ch, info@tueren.chErstausgabe 1975, Version 2009_2 1


1. Schalltechnische BegriffeBegriff Kurzzeichen Definition / Erläuterungen (ISO entspricht hier SN EN ISO)EinheitSchallMechanische Schwingung eines elastischen Mediums im Bereich desmenschlichen Hörens (20 bis 20'000 Hertz)LuftschallIn Luft sich über Teilchenschwingung (Schallwellen) ausbreitender SchallFrequenz f Zahl der Schwingungen pro SekundeHzTerzbandFrequenzband vom Umfang einer TerzSchalldruckpegel L Entspricht dem 10-fachen Logarithmus des Verhältnisses effektiver Schalldruck poder Schallpegel dB im Quadrat zu gerade noch hörbarem Schalldruck po im Quadrat.L = 10 lg (p 2 /po 2 )Schalldämm-Mass R Im Prüfstand mit unterdrückter Flankenübertragung gemessene SchalldämmungdBeines Frequenzbereichs (Terzband) gemäss ISO 140-3; entspricht der Schallpegeldifferenzzwischen Sende- und Empfangsraum plus einer Korrektur, die von der Flächedes Trennbauteils und der Schallabsorption des Empfangsraums abhängig ist.Bewertetes R w Einzahlangabe gemäss ISO 717-1 für die in Terzbändern gemessenen Schalldämm-Schalldämm-Mass dB Masse R (berücksichtigt das unterschiedliche Hörempfinden in den verschiedenenFrequenzbereichen einer Schallwelle)Bau-Schalldämm-Mass R’ Im Bau mit Flankenübertragung gemessene Schalldämmung eines FrequenzdBbereichs (Terzband) gemäss ISO 140-4; entspricht der Schallpegeldifferenzzwischen Sende- und Empfangsraum plus einer Korrektur, die von der Fläche desTrennbauteils und der Schallabsorption des Empfangsraums abhängig ist.Bewertetes Bau- R’ w Einzahlangabe gemäss ISO 717-4 für die in Terzbändern gemessenen Schalldämm-Schalldämm-Mass dB Masse R’ (berücksichtigt unterschiedliche Hörempfindung in den verschiedenenFrequenzbereichen einer Schallwelle)Spektrum- C Korrekturwert als Einzahlangabe zu bewerteten Schalldämm-Massen nachAnpassungswerte dB ISO 717-1 für 100 Hz bis 3150 Hz. Dieser Korrekturwert ergibt sich aus besonderen(Innenlärm)Frequenzabhängigkeiten von Geräuschen. Der Beurteilungswert entspricht damitbesser der Gehörempfindung.Spektrum- C tr Der Spektrum-Anpassungswert C tr dient zur Bewertung vorrangig tieffrequenterAnpassungswerte dB Verkehrslärm- bzw. Musikanteile.(Aussenlärm)22. Vorschriften und Empfehlungen2.1 NormenDer Schallschutz hat bei Neubauten und bei Umbautenden anerkannten Regeln der Baukunde, insbesondereden Mindestanforderungen nach Norm SIA 181 zu entsprechen(siehe Lärmschutzverordnung Art. 32 Abs. 1und Abs. 3).Die aktuelle SIA Norm 181, Ausgabe 2006, gibt auchAuskunft über empfehlenswerte Schalldämmungen inBereichen ohne gesetzliche Anforderungen und regeltebenfalls die Anforderungen an Bauteile bei Mischnutzungen.Sie berücksichtigt die EN- und ISO- Prüf-, Bewertungs-und Prognosenormen.2.2 Anforderungen an die Luftschalldämmung2.2.1 Zwischen benachbarten NutzungseinheitenDie Norm SIA 181 legt Anforderungen fest, welche zwischenaneinander grenzenden Nutzungseinheiten (z.B.Wohnungseinheiten, Treppenhäuser in Mehrfamilienhäuser,Korridore in Bürogebäuden, Liftschacht) einzuhaltensind.Sonderregelung für Türen (SIA 181, Art 3.2.1.5)Bei Wohnungseingangstüren oder Türen mit bezüglichLärmbelastung gleich eingestuften Nutzungseinheitengilt ein Anforderungswert vonR’ w + C ≥ 37 dBDieser Wert gilt sowohl für den Fall von Mindestanforderungenwie auch von erhöhten Anforderungen zwischenden Nutzungseinheiten.Vorausgesetzt wird, dass es sich um Türen zwischena Treppenhaus und Wohnungskorridorb Treppenhausseitigem Korridor und Wohnungskorridorc Liftschacht und Wohnungskorridord Nutzungseinheiten mit Einstufungen entsprechenda bis c handelt.Die Sonderregelung gilt ebenfalls für Verglasungen.2.2.2 Anforderungen innerhalb der gleichen NutzungseinheitZwischen Räumen innerhalb derselben Nutzungseinheitwerden seitens der Norm SIA 181 keinerlei Anforderungengestellt. Sie enthält jedoch Empfehlungen(Anhang G), die so angesetzt sind, dass gegenseitigeStörungen weitestgehend vermieden werden. In dervom Projektverfasser in Absprache mit der Bauherrschaftzu erstellenden Nutzungsvereinbarung sind diejeweiligen Anforderungen festzuhalten.Für Türen innerhalb der gleichen Nutzungseinheit lassensich aus den Empfehlungen folgende Richtwerteableiten:TüreKorridor – SchlafzimmerKorridor – WohnzimmerSchlafzimmer – SchlafzimmerKorridor – BüroKorridor – Büro mit erhöhter DiskretionBüro – BüroBüro – Büro mit erhöhter DiskretionKorridor – MusikzimmerArztpraxis – WartezimmerHotelzimmer – HotelzimmerR’ w + C30 - 32 dB30 - 32 dB35 - 37 dB30 - 32 dB35 - 37 dB35 - 37 dB37 - 40 dB35 - 37 dB37 - 40 dB40 - 43 dBFalls keine besonderen Anforderungen gestellt werden,kommen üblicherweise innerhalb der gleichenNutzungseinheit Türen mit Schalldämmwerten von ca.25 dB zum Einsatz.2.3 ToleranzenDie Norm SIA 181 fordert Nulltoleranz (Art 2.1.3)Beachte: die Messtoleranzen im Labor liegen bei ca.1 dB und im Bau bei ca. 2 dB.


2.4 Ausschreibungen, Leistungsbeschrieb für TürenAusschreibung, Devisierung, WerkvertragBei Angeboten, Ausschreibungen und in Werkverträgenwerden die Leistungsbeschreibungen der Schalldämm-Eigenschaftenvon eingebauten Türelementenmit folgenden Einheiten definiert. Es gilt das bewerteteBau-Schalldämm-Mass R’ w , welches für Innen- undAussenlärm mit dem entsprechenden Spektrumanpassungswertergänzt und wie folgt verwendet wird.Für Innentüren gilt: Schalldämmung Innenlärm (amBau) R’ w +C.Für Aussentüren gilt: Schalldämmung Aussenlärm (amBau) R’ w +C tr .3. Luftschalldämmung von Türelementen3.1 AllgemeinesTürelemente sind schalltechnisch gesehen sehr komplexeBauteile. Die Luftschalldämmung hängt im Wesentlichenvom Aufbau des Türblatts, der Türzargenbzw. des Türrahmens, allfälliger Blenden und insbesondersvon der Ausbildung der uml<strong>auf</strong>enden Funktionsfugenab.3.2 TürblattkonstruktionSchalldämmung bei Türen erfolgt vor allem durch Reflexionder Schalldruckwellen. Der in der Konstruktionabsorbierte Anteil ist meist vernachlässigbar klein. DieSchalldämmung ist direkt proportional zur Masse. Siehängt im Weiteren stark von der Türkonstruktion ab.Gute Resultate erzielen biegeweiche mehrschichtigeKonstruktionen und mehrschalige Konstruktionen oderDoppeltüren. Der Einfluss dieser Konstruktionsprinzipienist in der nachfolgenden Graphik <strong>auf</strong>gezeigt.Schalldämm-Mass RwSchwerfolien oder Stahlblechplatten). Vergleichbareoder noch bessere Schalldämmwerte lassen sich mittelszwei, im Abstand von ca. 10 cm angeordneten einfachenSchalldämmtüren (siehe Kap. 6) erreichen.Die Spektrum-Anpassungswerte für die drei Türtypenbetragen üblicherweise:• C = -1 bis -2 dB bei den Konstruktionen A• C = -1 bis -3 dB bei den Konstruktionen B• C = -2 bis -6 dB bei den Konstruktionen CDie bei Glasausschnitten verwendeten Gläser habengrundsätzlich die gleichen Schalldämmanforderungenzu erfüllen wie das Türblatt.Von Türelemente-Herstellern sind produktspezifischeAngaben oder detaillierte Werte erhältlich.3.3 FunktionsfugenDie Luftschalldämmung einer betriebsfertigen Türkonstruktionsteht und fällt mit der Ausbildung der Funktionsfugen.Um den Schalldämmverlust in Grenzen zuhalten, sind die nachfolgenden Konstruktionshinweiseunbedingt zu beachten:• Die Funktionsfugen müssen uml<strong>auf</strong>end mit Dichtungen,die sich gut anschmiegen, und im angepresstenZustand durchwegs ca. 6 - 8 mm breit <strong>auf</strong>liegen,versehen werden. Die Dichtungen sind mit Überlängeeinzuziehen und in den Ecken dicht zu stossen. Esist ausserdem dar<strong>auf</strong> zu achten, dass die Dichtunguml<strong>auf</strong>end in derselben Ebene angeordnet wird(kein Versatz in den Ecken).• Die verwendeten Materialien müssen ein gutesAlterungsverhalten <strong>auf</strong>weisen. Dichtungen ausSchaumstoff sind nicht geeignet.• Die Verwendung von Filzstreifen in Kombination mitLippendichtungen kann zu Verbesserungen derLuftschalldämmung führen.• Ein durchgehend ausreichender Pressdruck derDichtungen setzt im Weiteren Türblattverwölbungenvon weniger als 2 - 4 mm voraus. Es sind deshalbTürblätter zu wählen, welche diese Anforderungenunter Berücksichtigung der Klimaeinflüsseerfüllen (siehe VST-Merkblatt Nr. 006 «Verformungvon Türen»)FalzdichtungsdetailsMit einfachen Falzdichtungen (Abb. 1) lassen sich guteSchalldämmwerte erzielen, sofern die vorerwähntenBedingungen erfüllt sind.flächenbezogene Masse in kg/m 2Kurve A = vollflächig verleimtes, massives TürblattKurve B = mehrschichtiges Türblatt mit redzierten VerbindungenKurve C = zweischalige, nur über Türrahmen verbundene TürblätterDie Diagrammwerte stützen sich <strong>auf</strong> eine Vielzahl vonLabormessungen an uml<strong>auf</strong>end abgekitteten (ohneNebenwegübertragungen) Türblättern. Sie zeigen,dass bei vollflächig verleimten Türblättern aus Vollspanplatten,zementgebundenen Spanplatten, MDF-Platten usw. R w -Werte bis ca. 38 dB zu erreichen sind.Bei Türblättern aus mehreren, nicht vollflächig verbundenen(punkt- oder linienförmig verleimt oder geheftet)Schichten liegt die obere Grenze bei R w ≈ 45 dB. WeitereVerbesserungen sind mit zusätzlich verklebtenSchwerfolien möglich (bis R w ≈ 47 dB). Noch höhereWerte werden mit zweischaligen Türblättern erreicht(Aussenschalen aus Holz oder Gipsfaserplatten usw.mit dazwischen angeordneter leichter Dämmschichtaus Stein oder Glaswolle oder lose eingelegten porösenHolzfaserdämmplatten, evtl. mit zusätzlichenAbb. 1Mit doppelten Falzdichtungen (Abb. 2) können bessereWerte nur erreicht werden, wenn beide Lippenprofilegut anliegen. Dies setzt weiche Dichtungen und eineninsgesamt höheren Anpressdruck voraus.Abb. 23


SchwellendetailsDie Abbildung 3 zeigt eine bewährte Schwellendichtungskonstruktion.Die Anschlagdichtung soll auchhier in der gleichen Ebene verl<strong>auf</strong>en wie in der übrigenTürfuge. Die Dichtung soll möglichst im Türblattangeordnet werden. Von Schwellendichtungen in derZarge ist abzuraten.Abb. 3Die untenstehende Konstruktion (Abb. 4) zur Abdichtungder Bodenfuge mittels justierbarem Doppelschleifgummiüber Hohlflachschiene eignet sich beiSchalldämmanforderungen bis ca. 41 dB. Die Gummiprofilesind seitlich über die Falzdichtungen zu führen,sodass keine Lücke entsteht.Die Hohlflachschiene muss abgekittet werden. Teppicheund schwimmend verlegte Parkettbeläge sindim Bereich der Hohlflachschiene zu unterbrechen.Abb. 4Bodenfugendichtungen mittels Senkschwellen (Abb.5) sind angezeigt bei Schalldämmanforderungen bisca. 44 dB. Bezüglich der Hohlflachschiene sind dievorerwähnten Hinweise zu beachten.3.7 MetallrahmenDer Einsatz von Metallrahmen bei Anforderungenüber 32 dB R' w sind nur mit zusätzlichen konstruktivenMassnahmen möglich (z.B. Beschwerung durch Bitumenoder GK Platten, Hohlraumbedampfung, ausstopfenmit Mineralwolle).Empfehlung:Anforderungen über 35 dB R' w sollten nur mit geprüftenElementen ausgeführt werden.3.8 HolzrahmenBei Blend- und Blockrahmen ist dar<strong>auf</strong> zu achten,dass der ins Türlicht ragende Teil möglichst kleinbleibt und die Anschlussfugen zur Trennwand luftdichtabgekittet werden.4. Schallnebenwege4.1 BegriffUnter Schallnebenwege werden im vorliegendenMerkblatt diejenigen Schallübertragungen verstanden,die nicht unmittelbar über das Türelement stattfinden.Es sind dies im Wesentlichen (Reihenfolgenach deren Bedeutung):• die direkt an die Türkonstruktion anschliessendeWand• der Unterlagsboden• die an die Türtrennwand direkt anschliessendenBauteile (Geschossdecke, abgehängte Decke, Doppelbödenmit Installationsraum, Fassadenkonstruktionenusw.)• Kabelkanäle• Lüftungskanäle usw.4.2 Einfluss der SchallnebenwegeDie Schallnebenwege haben bei Beachtung der nachfolgendenKonstruktionsregeln keinen bedeutendenEinfluss <strong>auf</strong> die Luftschalldämmung von Türelementen.4.3 TrennwandDas bewertete Schalldämm-Mass der an die Türkonstruktionanschliessenden Trennwand muss mindestensum 10 dB höher sein als die Luftschalldämmungder eingebauten Türe.4.4 Schwimmender UnterlagsbodenUnter der Türe durchgezogene schwimmende Unterlagsbödenerreichen normalerweise eine Luftschalldämmungvon höchstens 44 - 46 dB. Zur Reduktion derSchalllängsleitung müssen sie daher im Bereich derTüren und der Trennwand mittels Stellstreifen aus Mineralfasernvollständig getrennt werden (Hohlflachschieneabkitten!).Abb. 53.4 TürblendenFür Türblenden gelten die gleichen Konstruktionsregelnwie bei den Türblättern.3.5 Eingemörtelte StahlzargenStahlblechzargen sind schalltechnisch problemlos, solange sie dicht ans Mauerwerk anschliessen und sattmit Mörtel hinterfüllt sind. Bei zweischaligem Mauerwerksind zwei voneinander getrennte Stahlblechzargenzu verwenden. Die dazwischenliegende Fuge istmit Kitt zu verschliessen.3.6 Trockenbauzargen (ein- und zweiteilig)Trockenbauzargen <strong>auf</strong> Massiv- oder Leichtbauwändenweisen im Vergleich zu eingemörtelten Zargenwesentlich geringere Schalldämmwerte <strong>auf</strong>. Es istdar<strong>auf</strong> zu achten, dass der Raum zwischen Zarge undWand vollständig mit Mineralwolle ausgedämmt istund Verkleidungsplatten direkt an die Zarge stossen(Herstellerhinweise beachten).Bei einteiligen Zargen sind die Verkleidungsplattendirekt an die Zarge zu stossen. (Herstellerhinweisebeachten)Abb. 64.5 Flankierende BauteileUm Überraschungen am Bau zu vermeiden, soll dieSchalllängsleitung R L,w jedes flankierenden Bauteilsmindestens um 12 dB höher liegen als die erforderlicheLuftschalldämmung der Türkonstruktion.4.6 Kabel- und LüftungskanäleLeitungskanäle sind im Bereich der Wanddurchführungzu unterbrechen. Die Fuge zwischen Kanal- undTrennwand ist sorgfältig mit Kitt abzudichten. Zudemsind die Kanäle beidseits der Trennwand im Innern <strong>auf</strong>eine Länge von je 0.5 m dicht mit Mineralwolle auszustopfen.Lüftungskanäle erfordern im Trennwandbereich ausreichenddimensionierte Absorptions-Schalldämpfer,die eine weitgehend schallmässige Trennung des Leitungsnetzesgewährleisten. Andernfalls ist mit grossenSchallübertragungen zu rechnen.4


5. Vorgehen bei ungenügender LuftschalldämmungBei ungenügender Luftschalldämmung eines Türabschlusses empfiehlt es sich, vor dem Beizug eines Fachexperten undvor der Durchführung von Schallmessungen wie folgt vorzugehen:ElementFalz- und SchwellendichtungenTürblatt und BlendenTürrahmenTrennwandFlankierende Bauteile undWanddurchbrüche* z.B. Terostat IV (Henkel & Cie, Pratteln)Kontrolle• Visuelle Kontrolle ob Lippenprofile gutanliegen und ob Profile in den Eckengemäss Abschnitt 3 ausgeführt sind.• Anpressdruck der Lippenprofile mitPapierstreifentest oder mit Licht beiBodendichtung überprüfen.• Kontrolle, ob Hohlflachschiene abgekittetist.• Falls Verbesserungsmassnahmen nichtzum gewünschten Erfolg führen, Funktionsfugenmit Kitt* sukzessiv provisorischabdichten und mittels Abhörtestversuchen, Schwachstellen zu eruieren.• Abhörtest mit uml<strong>auf</strong>end abgekittetenFunktionsfugen• Falls Schalldämmung immer noch ungenügend:Türblatt und Blende provisorischmit einer 50 mm starken, <strong>auf</strong> einerHolzspanplatte <strong>auf</strong>gebrachten Mineralfaserplatteabdecken.• Weiteren Abhörtest durchführen.• Kontrolle der Anschlussfugen zur Trennwand.• Abhörtest mit Ohr <strong>auf</strong> Trennwand.• Kontrolle, ob Unterlagsboden und Bodenbelagunterbrochen sind.• Kontrolle, ob abgehängte Decken undDoppelböden gegen Trennbauteil abgeschottetsind.• Kontrolle, ob Kanäle und Leitungsdurchführungengemäss Kap. 5.6 ausgeführtsind.mögliche Verbesserungsmassnahmen• Anpressdruck durch korrekten Einbauder Dichtungen und Nachstellen derBänder erhöhen.• Ev. Ersetzen der Dichtungen und ggf.der Senkschwelle durch geeignetereAusführungen (Angaben des Lieferantenbeachten).• Türblatt und Blende durch ein besserdämmendes Produkt ersetzen.• Ev. Aufbringen einer Vorsatzschale(punktuelle Befestigung).• Anbringen oder verbessern der Kittfugen.• Trennwand mit Vorsatzschale versehen.• Schwimmenden Unterlagsboden unterTüre und längs Trennwand fugen.• Abgehängte Decken und Doppelbodengegen Trennbauteile hin abschotten.• Kabelkanäle abfugen und ausstopfen.• Luftkanäle mit Schalldämpfer versehen.Dieses Merkblatt wurde erstellt in Zusammenarbeit mitdem Verband Schweizerischer Schreinermeister undMöbelfabrikanten VSSM.Das Merkblatt orientiert über den heutigen Stand der Technik, vermittelt Wissen und Erfahrung und soll auch dazu beitragen,das gegenseitige Verständnis unter den Beteiligten zu fördern.Weitere technische Merkblätter <strong>auf</strong> <strong>www</strong>.<strong>vst</strong>.chDer VST haftet nicht für Schäden, die durch die Anwendung der vorliegenden Publikation entstehen können.5

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