29.11.2012 Aufrufe

Bilder einer Ausstellung - Ubi Bene

Bilder einer Ausstellung - Ubi Bene

Bilder einer Ausstellung - Ubi Bene

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10<br />

titelSTORY<br />

Sebastian Fath blickt im vordersten Raum s<strong>einer</strong> Galerie auf leere<br />

weiße Wände. „Wir hängen heute“, sagt er und meint damit: Heute<br />

werden neue Werke aufgehängt, eine neue <strong>Ausstellung</strong>, die Fath<br />

selbst kuratiert hat, hält Einzug in die Galerie Contemporary in der Mannheimer<br />

Elisabethstraße.<br />

Bei Dr. Friedrich W. Kasten in der Galerie Kasten in der Werderstraße sind<br />

die Wände voller <strong>Bilder</strong> – aber nicht mehr lange. „Voraussichtlich nächste<br />

Woche werden wir die neue <strong>Ausstellung</strong> aufbauen“, erzählt er: „Aber den<br />

genauen Termin kenne ich selbst noch nicht. Ich bin in Gesprächen mit<br />

dem Künstler, wann ich mit den Werken rechnen kann.“<br />

Werner Lauth berät in s<strong>einer</strong> Galerie Arthea & Lauth in der Stresemannstraße<br />

gerade einen Kunden, der auf der Suche nach einem Gemälde für<br />

sein Wohnzimmer ist – mit Geduld, Fachwissen und Einfühlungsvermögen.<br />

Denn darauf komme es an, sagt er.<br />

Galeristen – Kunstliebhaber mit Geschäftssinn<br />

Drei Alltagssituationen dreier Mannheimer Galeristen, die veranschaulichen,<br />

wie vielseitig dieser Beruf ist – und wie viel Spaß er dem macht,<br />

der sich ihm mit ganzer Hingabe widmet. „Schon meine Kindheit war von<br />

Kunst geprägt, da mein Vater Leiter eines Museums war“, erzählt Sebas-<br />

UBI BENE<br />

tian Fath: „Und ich fand immer, die Galeristen haben den coolsten Job<br />

von allen.“ Also beschloss der heute 37-Jährige schon früh, selbst <strong>einer</strong><br />

zu werden, studierte Kunstgeschichte und eröffnete 2003 seine Räume in<br />

der Elisabethstraße.<br />

Auch Werner Lauth wurde familiär geprägt. Die Galerie Lauth in Ludwigshafen<br />

gibt es seit 1948, sein Großvater, selbst Maler, hat sie gegründet.<br />

Der Sohn absolvierte eine Ausbildung zum Vergolder in Bayern, Italien<br />

und Hamburg und schloss ab mit der Meisterprüfung, ehe er das<br />

Erbe antrat. Ende 2007 hat er mit s<strong>einer</strong> Geschäftspartnerin Dorothea<br />

Gänzler von der Galerie Arthea in Wiesloch großzügige Räume direkt am<br />

Rosengarten bezogen. Friedrich Kasten ist promovierter Kunsthistoriker<br />

und arbeitete als Kurator unter anderem für den Mannheimer Kunstverein,<br />

bis er 1990 beschloss, seine eigene Galerie zu gründen. „Ich bin vom<br />

Sammler zum Händler geworden, weil ich gemerkt habe, dass mir das<br />

Spaß macht“, begründet er: „Außerdem kann ich als Galerist die Entwicklung<br />

eines Künstlers mitverfolgen. Als Kurator mache ich eine <strong>Ausstellung</strong><br />

mit ihm, und dann sehe ich ihn möglicherweise nie wieder.“<br />

Was alle drei eint, ist nicht nur der Sachverstand und die Liebe zur Kunst,<br />

sondern auch das Selbstverständnis, was ein „guter“ Galerist sein muss.<br />

„Wir gelten als die Bösen im Kulturgeschehen“, sagt Friedrich Kasten.<br />

Die Klischees sind ebenso zahlreich wie hartnäckig: Galeristen seien<br />

BlIcK IN dIE AUSSTEllUNG OTTMAR HöRl<br />

„MEISTERSTÜcKE“ IN dER GAlERIE KASTEN.<br />

GAlERIST dR. FRIEdRIcH W. KASTEN SIEHT<br />

SIcH AlS „ANWAlT“ SEINER KÜNSTlER.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!