Bilder einer Ausstellung - Ubi Bene
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UBI BENE<br />
KuNStSINN<br />
der Münchner Otto-Falckenberg-Schule spielt<br />
sie unter anderem in Bern und Köln, Bochum<br />
und Stuttgart. Barbara Nüsse erlebt die stürmischen<br />
Theaterjahre bei Peymann in Stuttgart und<br />
Bochum sowie bei Hansgünther Heyme in Köln:<br />
1972 spielt sie die Klara in „Maria Magdalena“.<br />
„Ein Naturereignis“,<br />
schwärmen die Theaterkritiker<br />
Anfang der 80er Jahre folgt sie dem Ruf ans<br />
Hamburger Schauspielhaus, dessen Star-Ensemble<br />
sie fünf Jahre lang angehört und zu dem<br />
sie in den 90er Jahren zurückkehren wird. 1980<br />
wird sie von „Theater heute“ für ihre Rolle der<br />
Leonore von Este in Peymanns Inszenierung von<br />
„Torquato Tasso“ zur Schauspielerin des Jahres<br />
gewählt. 1989 spielt sie tatsächlich die Medea in<br />
Düsseldorf. Mit dem dramatischen Talent und<br />
diesem feinen Gespür für die intimen Innereien<br />
ihrer Figuren, das ihr zu eigen ist. Mit dem<br />
szenischen Monolog der Molly Bloom aus James<br />
Joyces „Ulysses“ reist sie 18 Jahre lang durch die<br />
Kulturhäuser. „Ein Naturereignis“, schwärmen<br />
die Theaterkritiker. Für viele ist das grandiose<br />
Solo die Lebensrolle der Nüsse. Doch der<br />
dauerhafte Erfolg des Eigenprojekts stempelt<br />
sie hier und da auch als „Monologspielerin“ ab.<br />
Die Mimin sucht neue Herausforderungen. Auf<br />
den renommiertesten deutschen Sprechbühnen<br />
spielt sie in Inszenierungen zwischen Klassik<br />
und Avantgarde. Stets sind es Rollen, die mit ihrer<br />
jeweiligen Lebensphase kompatibel, ja notwendig<br />
sind, wie sie damals erläutert. Barbara<br />
Nüsse war niemals eine, die sich ihre Stücke<br />
leichtfertig aussucht.<br />
die preisträger von 1986 Bis 2008<br />
1986 doris Schade<br />
1987 Gert Voss<br />
1988 Edith clever<br />
1989 Hans christian Rudolph<br />
1990 cornelia Froboess<br />
1991 Ulrich Mühe<br />
1992 Rolf Boysen<br />
1993 Jürgen Holtz<br />
1994 christa Berndl<br />
1995 Martin Wuttke<br />
1996 corinna Harfouch<br />
1997 Josef Bierbichler<br />
In den 90er Jahren gastiert sie unter anderem<br />
an den Kammerspielen in München, am Schauspielhaus<br />
Zürich und am Maxim-Gorki-Theater<br />
Berlin. Für ihre Darstellung der Virginia Woolf<br />
in „Vita und Virginia“ an den Hamburger Kammerspielen<br />
wird sie 2006 mit dem Rolf-Mares-<br />
Preis gewürdigt. Die Duisburger Uraufführung<br />
von Wilhelm Genazinos „Courasche“ bei der<br />
Ruhr-Triennale wird zu einem Heimspiel der<br />
gebürtigen Essenerin. Auch hier spielt sie eine<br />
Frau in Männersachen. Eine, die kämpft und<br />
ihrem Vorteil nachjagt.<br />
Die intensive Bühnenpräsenz<br />
der Frau in Männersachen<br />
Aktuell wird ihre intensive Bühnenpräsenz in<br />
Jon Fosses „Todesvariationen“ und im Schauspiel<br />
„Riesenbutzbach“ beklatscht. An den<br />
Münchner Kammerspielen ist sie 2009 als jüdische<br />
Auswanderin in „Späte Nachbarn“ zu<br />
sehen. Für ihre Lesung des Hörbuchs „Der<br />
verbotene Ort“ nach Fred Vargas erhält sie im<br />
gleichen Jahr den Internationalen Buchpreis<br />
Corine. In Köln steht Barbara Nüsse weiterhin<br />
als König auf der Bühne. In jener Rolle, mit der<br />
sie die Jury der Akademie überzeugt hat.<br />
Auch, aber nicht nur wegen der Nähe zu ihrem<br />
Ehemann und dem Wohnort Hamburg wird sie<br />
sich demnächst wieder einem festen Ensemble<br />
anschließen. Das Thalia Theater mit seinem<br />
neuen Intendanten Joachim Lux hat die Schauspielerin<br />
zurück an die Elbe geholt. Darauf freut<br />
sie sich. Und auf die Premiere des Eröffnungsstücks<br />
im kommenden September. n<br />
1998 Jutta lampe<br />
1999 Hans-Michael Rehberg<br />
2000 Angela Winkler<br />
2001 Judith Engel<br />
2002 Michael Maertens<br />
2003 dörte lyssewski<br />
2004 Ulrich Matthes<br />
2005 Tobias Moretti<br />
2006 Nina Hoss<br />
2007 Ernst Stötzner<br />
„Jeder Mensch hat<br />
einen Abgrund in sich.“<br />
Schauspielerin Barbara Nüsse<br />
2008 Klaus Maria Brandauer