Bilder einer Ausstellung - Ubi Bene
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BaCKSTAGE<br />
Auf zeitreise<br />
den <strong>Ausstellung</strong>en in den Mannheimer reiss-engelhorn-Museen gehen oft jahrelange planungen<br />
voraus. Je näher der Eröffnungstermin rückt, desto mehr Mitarbeiter werden hinter den Kulissen in<br />
die Vorbereitungen einbezogen. denn dem Zufall darf nichts überlassen bleiben.<br />
KOSTBARE lEIHGABEN: dIE GÜRTElplATTE AUS dEM VIERTEN JAHRHUNdERT VOR cHRISTUS, dIE IN dER AUSSTEllUNG „dAS GOld dER<br />
STEppE“ ZU SEHEN IST, KOMMT AUS ST. pETERSBURG. dEN THRONENdEN KöNIG, dER IM 13. JAHRHUNdERT IN NORdITAlIEN ENTSTANd,<br />
STEllT dAS NEW YORKER METROpOlITAN MUSEUM OF ART FÜR dIE STAUFER-AUSSTEllUNG ZUR VERFÜGUNG.<br />
Wer hierher kommt, muss nicht nur Zeit mitbringen, sondern<br />
auch die Bereitschaft, sich auf eine Zeitreise zu begeben: Von<br />
den antiken Reiternomaden hinüber zu Friedrich Schiller, aus<br />
der Höhle der Steinzeitmenschen weiter bis zur Ausgrabungsstätte von<br />
heute und nach einem Abstecher in die Welt des Theaters noch einmal die<br />
Absurdität der Berliner Mauer Revue passieren lassen – in den Mannheimer<br />
Reiss-Engelhorn-Museen, kurz „rem“, sind solche gewaltigen Sprünge<br />
möglich. Man muss dafür lediglich einen Aufzug besteigen, ein paar Treppen<br />
gehen oder eine Straße überqueren: An vier <strong>Ausstellung</strong>sorten in den<br />
Quadraten B 5, C 4, C 5 und D 5 präsentieren die rem Kulturgeschichte<br />
der Vergangenheit und der Gegenwart.<br />
Einer der Aufzüge durch die Zeit befindet sich im Zeughaus in C 5: Von<br />
der „Schatzkammer“, <strong>einer</strong> <strong>Ausstellung</strong> sakraler Kunst im Erdgeschoss,<br />
bringt der Lift noch bis Ende Mai die Besucher in eine andere Welt – die<br />
Welt der Skythen und ihrer fast sagenhaft anmutenden Schätze. Im Halbdunkel<br />
des <strong>Ausstellung</strong>sraumes funkelt das „Gold der Steppe“: Halsreifen,<br />
UBI BENE<br />
Ohrringe, Diademe, Schwerter in kostbaren Scheiden und Sattelbeschläge<br />
glänzen in Vitrinen auf dunklem Untergrund um die Wette und lassen<br />
den Betrachter staunen über die schiere Menge des Edelmetalls, über die<br />
Kunstfertigkeit der Reitervölker – und vielleicht auch über die Tatsache,<br />
dass all die Exponate hier in Mannheim zu sehen sind. Denn auch das ist<br />
alles andere als eine Selbstverständlichkeit.<br />
Modernste Messgeräte überwachen<br />
Kostbarkeiten aus <strong>einer</strong> anderen Zeit<br />
„Die Auflagen der Leihgeber werden immer höher“, weiß Bernd Hoffmann-<br />
Schimpf, leitender Restaurator der rem. Fast alle Museen seien heute auf<br />
Sonderausstellungen als Publikumsmagneten angewiesen. „Viele Schauen<br />
wandern daher ständig. Den Objekten tut das nicht gut.“ Wer ein Exponat<br />
verleiht, ist daher sehr darauf bedacht, dass es in der Fremde „gut behandelt“<br />
wird. Deshalb wird auch in Mannheim nichts dem Zufall überlassen:<br />
Die Zusammensetzung der Farbe, mit der die Vitrinensockel gestrichen