Bilder einer Ausstellung - Ubi Bene

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29.11.2012 Aufrufe

IN dER AUSSTEllUNG lIcHT UNd ScHATTEN ZEIGT SEBASTIAN FATH U. A. ZWEI NEUE WERKE dES KÜNSTlERS JENS TRIMpIN (lINKS: 3 x l UNd lIcHTSpEIcHER) SOWIE dIE 1983 UNd 1979 ENTSTANdENEN ScHATTENBOx 2-VI-83 UNd ScHATTENBOx 7-VI-79 VON TOM MOSlEY (REcHTS). ausschließlich marktwirtschaftlich orientiert, sie seien Ausbeuter „ihrer“ Künstler, die mit wenig Aufwand enorm von Verkaufserlösen profitierten. Dass hinter der Fassade viel Arbeit steckt, die sich nicht im Handel mit den Werken anderer erschöpft, sondern jede Menge Betreuung, Werbung und Kundenakquise beinhaltet, wissen die wenigsten. Als Qualitätssiegel kann die Mitgliedschaft eines Hauses im Bundesverband Deutscher Galerien und Editionen (BVDG) gelten. Werner Lauth bringt seine Arbeit so auf den Punkt: „Ich bin da, wo der Künstler nicht ist, und ich leiste das, was der Künstler nicht kann“, erklärt er: „Ein guter Galerist ist ein Kunstliebhaber mit Geschäftssinn.“ Friedrich Kasten sieht sich als „Anwalt“ seiner Künstler und Sebastian Fath ergänzt: „Wir Galeristen sind die Mittler zwischen dem Künstler und dem Sammler oder Käufer, wir sorgen für die Präsentation und natürlich auch für die Werbung.“ Die Galerie ist das Zentrum eines Netzes, das den Künstler und sein Werk mit der Öffentlichkeit verknüpft – die Präsentation auf den wichtigen Messen und den Kontakt zu Museen und Kunstsammlungen eingeschlossen. Mehr als 20 Künstler betreut daher kaum ein Galerist. „Das könnten Sie kaum bewältigen, wenn Sie jedem einzelnen gerecht werden wollen“, begründet Werner Lauth. Galerienverband bündelt die Kräfte der Wettbewerber Nur ein Tabu wird es immer geben: Kein Galerist schreibt einem Künstler vor, was er entwerfen soll. „Das geht gar nicht“, versichert Sebastian Fath: „Das wäre ja ein Eingriff in die Freiheit der Kunst.“ Und auch Friedrich Kasten „bestellt“ nichts bei seinen Schützlingen. „Als Galerist muss man mit dem Künstler mitgehen. Das schließt auch jede Krise mit ein,“ erzählt er. Werner Lauth berichtet: „Künstler sind sensible Menschen, da muss man mitunter Geduld haben und sich freuen, wenn man ein tolles Werk bekommt.“ Eine solche Zusammenarbeit funktioniert nicht immer ohne Spannungen. „Es gibt sicherlich Kombinationen, in denen man von einer Hassliebe zwischen Maler und Galerist sprechen kann“, erklärt Sebastian Fath: „Aber in den allermeisten Fällen sind das sehr stabile Beziehungen, die über Jahre dauern und die eher den Charakter von Freundschaften denn von rein geschäftlichen Beziehungen haben.“ Die meisten Galeristen werden mit den Künstlern, die sie vertreten, alt, und das, obwohl die wenigsten schriftliche Verträge schließen. „Es muss einfach passen, sowohl menschlich als auch in der Kunst“, erklärt Werner Lauth: „Ich vertrete nur Künstler, deren Werk nicht nur souverän gearbeitet ist, sondern das mich auch persönlich anspricht.“ Es sind nicht die Künstler aus der Region, die gezielt gefördert werden – im Gegenteil. „Das Regionale spielt in der Kunst keine Rolle“, sagt Werner Lauth. Friedrich Kasten wird noch deutlicher. „Ein Künstler muss raus aus seiner vertrauten Heimat, um zu reüssieren“, fordert er. Exklusivität gibt es für den Galeristen nicht. Fast alle renommierten oder aufstrebenden Maler und Bildhauer arbeiten national und international mit mehreren Galerien zusammen – doch innerhalb einer Region sind sie nur in einer zu sehen. Daher ist die Vielfalt der zeitgenössischen Künstler, die die Galeristen der Metropolregion Rhein-Neckar repräsentieren, durchaus beachtlich – auch wenn Friedrich Kasten eines bemängelt: „Mannheim fehlt eine Akademie. In Städten wie Karlsruhe oder Frankfurt ist das künstlerische Spektrum größer.“ Daher käme ihm die Bewerbung Mannheims als Kulturhauptstadt Europas gerade recht: „Das würde dem Kulturstandort neue Impulse verleihen.“ So wie der Mannheimer Galerienverband, der auf Initiative von Sebastian Fath 2004 gegründet wurde. Mittlerweile wächst er in die Metropolregion hinein und wurde daher im vergangenen Jahr umbenannt in Galerienverband Rhein-Neckar. „Auch wenn wir Wettbewerber sind, können wir in bestimmten Feldern zusammenarbeiten“, begründet Fath seinen Vorstoß, dem seinerzeit immerhin acht Galerien folgten. � UBI BENE 11

12 titelSTORY Einige haben den Verband wieder verlassen, neue kamen hinzu, so dass in diesem Jahr erneut acht Häuser drei Projekte gemeinsam stemmen werden: Die Galerientage vom 7. bis 9. Mai, die Kurze Nacht der Galerien im September und die viermal im Jahr erscheinende Info-Broschüre „Kunst“, die über aktuelle Ausstellungen und Termine informiert. Die Freude an der Kunst verbindet Die Interessierten sind zahlreich. „Bei der Kunst gibt es keine sozialen Grenzen“, sagt Friedrich Kasten. In den Kundenstämmen der Galerien findet sich die 16-jährige Schülerin, die gerade voller Stolz ihren ersten Druck erstanden hat, genauso wie der passionierte Privat-Sammler oder der erfolgreiche Manager, der ein Gemälde für sein Büro sucht. „Dass Galerien elitär und teuer sind, ist ein Vorurteil“, klärt Werner Lauth auf, und Friedrich Kasten fügt hinzu: „Im Gegenteil, wir fördern die Bereitschaft, sich auf Kunst einzulassen.“ Denn wer sich einlässt auf die Werke und ihre Schöpfer, der wird wahre Freunde erleben. Als Spekulationsobjekt taugt zeitgenössische Kunst dagegen weniger – sagen die Experten. „Der Kunstwert verändert sich ja nicht. Es ist der Marktwert, der steigen oder fallen kann“, begründet Friedrich Kasten. Auch Werner Lauth rät davon ab, ein Gemälde oder eine Skulptur nur aus Gründen der Gewinnerwartung zu erstehen: „Es sollte der eigenen Ästhetik und dem persönlichen Geschmack entsprechen. Ideal ist es, wenn man sich darin wiederfindet.“ Sebastian Fath findet dennoch, dass man Geld auch in Kunst anlegen sollte. „Man hat vielleicht am Ende keine Wertsteigerung“, sagt er trocken: „Aber an Kunst, die man jeden Tag betrachten kann, hat man mehr Freude als an jedem Aktienpaket.“ Text: Ute Maag Fotos: Christian dammert n UBI BENE dIE GAlERIE ARTHEA & lAUTH, dIE WERNER lAUTH (REcHTS) GEMEINSAM MIT dOROTHEA GäNZlER lEITET, ZEIGT Z.B. HANNES HElMKES BRONZEplASTIK „ScHÜcHTERNE“, dAS ölGE- MäldE „ROSE“ VON GABI STREIlE OdER „ROTER lIcHTSpAlT“ VON SIBYllE WAGNER (OBEN VON lINKS NAcH REcHTS). arthea & lauth – galerie am rosengarten Stresemannstraße 4, 68165 Mannheim Tel. 0621 1679292 www.arthea-lauth.de Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 14 bis 18.30 Uhr, Samstag 12 bis 16 Uhr galerie kasten Werderstraße 18, 68165 Mannheim Tel. 0621 407038 www.galerie-kasten.de Öffnungszeiten: dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr, Samstag 12 bis 15 Uhr sebastian Fath | Contemporary Elisabethstraße 7, 68165 Mannheim Tel. 0621 7644400 www.fath-contemporary.de Öffnungszeiten: dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 16 Uhr galerienverband rhein-neckar www.galerienverband-rhein-neckar.de

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titelSTORY<br />

Einige haben den Verband wieder verlassen, neue kamen hinzu, so dass in<br />

diesem Jahr erneut acht Häuser drei Projekte gemeinsam stemmen werden:<br />

Die Galerientage vom 7. bis 9. Mai, die Kurze Nacht der Galerien im<br />

September und die viermal im Jahr erscheinende Info-Broschüre „Kunst“,<br />

die über aktuelle <strong>Ausstellung</strong>en und Termine informiert.<br />

Die Freude an der Kunst verbindet<br />

Die Interessierten sind zahlreich. „Bei der Kunst gibt es keine sozialen<br />

Grenzen“, sagt Friedrich Kasten. In den Kundenstämmen der Galerien<br />

findet sich die 16-jährige Schülerin, die gerade voller Stolz ihren ersten<br />

Druck erstanden hat, genauso wie der passionierte Privat-Sammler oder<br />

der erfolgreiche Manager, der ein Gemälde für sein Büro sucht. „Dass Galerien<br />

elitär und teuer sind, ist ein Vorurteil“, klärt Werner Lauth auf, und<br />

Friedrich Kasten fügt hinzu: „Im Gegenteil, wir fördern die Bereitschaft,<br />

sich auf Kunst einzulassen.“<br />

Denn wer sich einlässt auf die Werke und ihre Schöpfer, der wird wahre<br />

Freunde erleben. Als Spekulationsobjekt taugt zeitgenössische Kunst dagegen<br />

weniger – sagen die Experten. „Der Kunstwert verändert sich ja nicht.<br />

Es ist der Marktwert, der steigen oder fallen kann“, begründet Friedrich<br />

Kasten. Auch Werner Lauth rät davon ab, ein Gemälde oder eine Skulptur<br />

nur aus Gründen der Gewinnerwartung zu erstehen: „Es sollte der<br />

eigenen Ästhetik und dem persönlichen Geschmack entsprechen. Ideal<br />

ist es, wenn man sich darin wiederfindet.“ Sebastian Fath findet dennoch,<br />

dass man Geld auch in Kunst anlegen sollte. „Man hat vielleicht am Ende<br />

keine Wertsteigerung“, sagt er trocken: „Aber an Kunst, die man jeden Tag<br />

betrachten kann, hat man mehr Freude als an jedem Aktienpaket.“<br />

Text: Ute Maag Fotos: Christian dammert n<br />

UBI BENE<br />

dIE GAlERIE ARTHEA & lAUTH, dIE WERNER<br />

lAUTH (REcHTS) GEMEINSAM MIT dOROTHEA<br />

GäNZlER lEITET, ZEIGT Z.B. HANNES HElMKES<br />

BRONZEplASTIK „ScHÜcHTERNE“, dAS ölGE-<br />

MäldE „ROSE“ VON GABI STREIlE OdER „ROTER<br />

lIcHTSpAlT“ VON SIBYllE WAGNER (OBEN VON<br />

lINKS NAcH REcHTS).<br />

arthea & lauth – galerie am rosengarten<br />

Stresemannstraße 4, 68165 Mannheim<br />

Tel. 0621 1679292<br />

www.arthea-lauth.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag 14 bis 18.30 Uhr, Samstag 12 bis 16 Uhr<br />

galerie kasten<br />

Werderstraße 18, 68165 Mannheim<br />

Tel. 0621 407038<br />

www.galerie-kasten.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr, Samstag 12 bis 15 Uhr<br />

sebastian Fath | Contemporary<br />

Elisabethstraße 7, 68165 Mannheim<br />

Tel. 0621 7644400<br />

www.fath-contemporary.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 16 Uhr<br />

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www.galerienverband-rhein-neckar.de

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