Richtplan Energie - Muri bei Bern
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Richtplan Energie Muri bei Bern3.2 Prognose des zukünftigen EnergiebedarfsNachfolgend wird der Energiebedarf gemäss Trendszenario bis 2035 für die KategorienHaushalte, Wirtschaft und Verkehr grob abgeschätzt. Die Annahmen beruhenauf dem Szenario II der Energieperspektiven des Bundes (BFE 2007b) undwerden mit den vorhandenen Lokalprognosen und Einschätzungen ergänzt.Energiebedarf HaushalteDer Energiebedarf wird sich bis 2035 wie folgt verändern:Modernisierung des bestehendenGebäudeparksRevision oder Ersatz bestehenderHeizungsanlagenEnergieeffiziente NeubautenElektrische AnwendungenVerbrauchszunahme im Haustechnik-BereichAufgrund verschiedener Förderaktivitäten von Bund und Kanton im Bereich derGebäudemodernisierung kann von einem Anstieg der jährlichen Sanierungsratevon heute rund 1% 12 auf 1.5% bis 2020 ausgegangen werden, anschliessendbleibt die Sanierungsrate bis 2035 konstant (es wird angenommen, dass der Anreizder Förderprogramme durch steigende Energiepreise ergänzt/ersetzt wird). Bis2035 werden aufgrund des fortgeschrittenen Gebäudealters 40% des Bestandesenergetisch vollständig saniert sein. Die restlichen 60% werden mit Wärmedämmungdes Dachs und Fenstererneuerungen teilsaniert sein. Dadurch lässt sich derHeizwärmebedarf um rund 35% reduzieren 13 .Innerhalb der nächsten 25 Jahre wird die Mehrheit der bestehenden Heizungsanlagenzu ersetzen/revidieren sein. Durch den Einsatz neuer Heizungsanlagen isteine Effizienzsteigerung bis 2035 von insgesamt 5 bis 10% realistisch.Wird bis 2035 von einer geringen Zunahme der Wohnfläche um rund 45'000 m 2ausgegangen 14 , erhöht sich der Energiebedarf für Raumwärme und Warmwasserum rund 2 GWh/a 15 .Der Verband der Schweizerischen Elektrizitätsversorgungsunternehmen (VSE2006) geht gesamthaft von einem moderaten Verbrauchszuwachs von 0.5% proJahr bis 2035 aus. Wird ein konservatives Trendszenario mit der Annahme einesweiterhin linearen Verbrauchszuwachses gemäss Szenario II der Energieperspektivendes Bundes (BFE 2007) angenommen, bei welchem die Wirkung von Effizienzmassnahmendurch Substitutionseffekte sowie die Zunahme der Wohnflächeund von Komfortansprüche zumindest aufgehoben wird, steigt der Stromverbrauchfür Beleuchtung und elektrische Haushaltsgeräte von heute 26 GWh/a bis 2020 aufrund 28 GWh/a (+ 6%) und bis 2035 auf rund 30 GWh/a (+13%).Der Stromverbrauch für die Wärmeerzeugung (Haustechnik-Bereich) wird bis 2020um 15% und bis 2035 um 35% zunehmen. Dies ist unter anderem mit der rasantenZunahme von Wärmepumpen begründet.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––12In der Vergangenheit betrug die Sanierungsrate gemäss Erhebungen von Wüst & Partner für WohnundDienstleistungsbauten 0.9%.13Entwicklung der Energiekennzahl bis 2035 der Gebäude, die vor 2000 erstellt wurden: vor 1945:120 kWh/m 2 , 1946-1970: 110 kW/m 2 , 1971-1985: 105 kWh/m 2 , 1986-1995: 100 kWh/m 2 , 1996-2000:90 kWh/m 2 .14Annahmen: bereits eingezonte und nicht überbaute Wohnzonenfläche beträgt 8.2 Hektaren, multipliziertmit Erschliessungsfaktor von 0.85, Ausbaugrad von 0.8 und Ausnützungsziffer von 0.8 ergibt diesrund 45'000 m 2 Bruttogeschossfläche.15Neubauten Wohnen: 20% MINERGIE-P (30 kWh/m 2 ); 30% MINERGIE (38 kWh/m 2 ); 50%MuKEn 2008 bzw. SIA380/1:2009 (48 kWh/m 2 ) à im Durchschnitt 40 kWh/m 2 .WWW.PLANAR.CH 2020
Richtplan Energie Muri bei BernEnergiebedarf WirtschaftDas Trendszenario sieht vor, dass der Energiebedarf in dieser Kategorie aufgrundeiner tendenziellen Verlagerung energieintensiver Prozesse ins Ausland in etwagleich bleibt. Der Stromverbrauch der gewerblichen und industriellen Anwendungenwird gemäss Szenario II (BFE 2006) bis 2020 um 7% resp. bis 2035 um 15%zunehmen. Es kann schliesslich davon ausgegangen werden, dass sich eine Verlagerungfossiler Prozesse hin zu elektrischen Anwendungen ergibt.Energiebedarf VerkehrWie bereits in Kapitel 3.1 erwähnt, wird bis 2035 von einem sehr bescheidenenBevölkerungszuwachs ausgegangen. Es wird vermutet, dass sich Effizienzmassnahmender Fahrzeugtechnologien und die allgemeine Verkehrszunahme kompensieren.Der Bedarf wird daher bis 2035 in etwa gleich bleiben. ImTrendszenario verändert sich der Modalsplit gegenüber heute zugunsten des ÖV.Abgestützt auf der prognostizierten Entwicklung gemäss Szenario II (BFE 2006)wird der Treibstoffverbrauch bis 2020 um 6% und bis 2035 um 9% abnehmen, derStrombedarf für den ÖV bis 2020 um 10% und bis 2035 um 17% ansteigen. Diesergibt eine leichte Abnahme des Energieverbrauchs im Bereich Mobilität von heute133 GWh/a auf 128 GWh/a (2020) resp. 127 GWh/a (2035).Energiebedarf nach AnwendungsbereichFür 2020 und 2035 lässt sich im Trendszenario nachfolgender Energiebedarf nachAnwendungsbereich abschätzen:– Wärmenachfrage:von heute 226 GWh/a auf 212 GWh/a 2020 (- 6%) und 187 GWh/a 2035 (- 18%)– Treibstoffverbrauch:von heute 106 GWh/a auf 102 GWh/a 2020 (- 6%) und 99 GWh/a 2035 (- 9%)– Stromverbrauch für elektrische Anwendungen und Mobilität (exkl. Heizwärme):von heute 104 GWh/a auf 113 GWh/a 2020 (+ 7%) und 121 GWh/a 2035(+ 15%)Wärmebedarfsentwicklung nach TeilgebietenFolgend ist die Entwicklung des Wärmebedarfs (in GWh/a) in den Teilgebieten 1bis 5 dargestellt (prozentuale Zu-/Abnahme immer gegenüber 2010).Teilgebiete 2010 2020 2035Teilgebiet 1 77 74 - 4% 70 - 9%Teilgebiet 2 38 36 - 6% 31 - 16%Teilgebiet 3 21 18 - 13% 15 - 28%Teilgebiet 4 35 33 - 6% 27 - 23%Teilgebiet 5 56 51 - 8% 44 - 21%Total 226 212 - 6% 187 - 18%WWW.PLANAR.CH 2121
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<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong><strong>Energie</strong>bedarf WirtschaftDas Trendszenario sieht vor, dass der <strong>Energie</strong>bedarf in dieser Kategorie aufgrundeiner tendenziellen Verlagerung energieintensiver Prozesse ins Ausland in etwagleich bleibt. Der Stromverbrauch der gewerblichen und industriellen Anwendungenwird gemäss Szenario II (BFE 2006) bis 2020 um 7% resp. bis 2035 um 15%zunehmen. Es kann schliesslich davon ausgegangen werden, dass sich eine Verlagerungfossiler Prozesse hin zu elektrischen Anwendungen ergibt.<strong>Energie</strong>bedarf VerkehrWie bereits in Kapitel 3.1 erwähnt, wird bis 2035 von einem sehr bescheidenenBevölkerungszuwachs ausgegangen. Es wird vermutet, dass sich Effizienzmassnahmender Fahrzeugtechnologien und die allgemeine Verkehrszunahme kompensieren.Der Bedarf wird daher bis 2035 in etwa gleich bleiben. ImTrendszenario verändert sich der Modalsplit gegenüber heute zugunsten des ÖV.Abgestützt auf der prognostizierten Entwicklung gemäss Szenario II (BFE 2006)wird der Treibstoffverbrauch bis 2020 um 6% und bis 2035 um 9% abnehmen, derStrombedarf für den ÖV bis 2020 um 10% und bis 2035 um 17% ansteigen. Diesergibt eine leichte Abnahme des <strong>Energie</strong>verbrauchs im Bereich Mobilität von heute133 GWh/a auf 128 GWh/a (2020) resp. 127 GWh/a (2035).<strong>Energie</strong>bedarf nach AnwendungsbereichFür 2020 und 2035 lässt sich im Trendszenario nachfolgender <strong>Energie</strong>bedarf nachAnwendungsbereich abschätzen:– Wärmenachfrage:von heute 226 GWh/a auf 212 GWh/a 2020 (- 6%) und 187 GWh/a 2035 (- 18%)– Treibstoffverbrauch:von heute 106 GWh/a auf 102 GWh/a 2020 (- 6%) und 99 GWh/a 2035 (- 9%)– Stromverbrauch für elektrische Anwendungen und Mobilität (exkl. Heizwärme):von heute 104 GWh/a auf 113 GWh/a 2020 (+ 7%) und 121 GWh/a 2035(+ 15%)Wärmebedarfsentwicklung nach TeilgebietenFolgend ist die Entwicklung des Wärmebedarfs (in GWh/a) in den Teilgebieten 1bis 5 dargestellt (prozentuale Zu-/Abnahme immer gegenüber 2010).Teilgebiete 2010 2020 2035Teilgebiet 1 77 74 - 4% 70 - 9%Teilgebiet 2 38 36 - 6% 31 - 16%Teilgebiet 3 21 18 - 13% 15 - 28%Teilgebiet 4 35 33 - 6% 27 - 23%Teilgebiet 5 56 51 - 8% 44 - 21%Total 226 212 - 6% 187 - 18%WWW.PLANAR.CH 2121