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Richtplan Energie - Muri bei Bern

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<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>1 AusgangslageMotivation der GemeindeZweck der <strong>Richtplan</strong>ung <strong>Energie</strong>WirkungNutzenDie Gemeinde hat mit dem Kanton <strong>Bern</strong> die BEakom-Vereinbarung abgeschlossen.Dieses Abkommen verpflichtet sie u.a. zur Erar<strong>bei</strong>tung eines kommunalen<strong>Richtplan</strong>s <strong>Energie</strong>. Auf diese Weise unterstützt <strong>Muri</strong> b. B. den Kanton <strong>bei</strong> der Erreichungder in der <strong>Energie</strong>strategie 2006 festgelegten Ziele. Diese strebt langfristigdie Verwirklichung der 2'000-Watt-Gesellschaft an (siehe Glossar). Als konkretquantifiziertes Zwischenziel soll sich die Dauerleistung bis ins Jahr 2035 von heuterund 6'000 Watt pro Person sukzessive auf 4'000 Watt pro Person reduzieren(4'000-Watt-Gesellschaft bis 2035).Mit der <strong>Richtplan</strong>ung <strong>Energie</strong> werden die Grundsätze der übergeordneten sowieder kommunalen <strong>Energie</strong>politik räumlich konkretisiert und umgesetzt. Das Planungsinstrumentunterstützt durch entsprechende Gebietsbezeichnungen dieräumliche Koordination und Abstimmung der bestehenden und neu auszubauendenVersorgungsinfrastruktur mit der Siedlungsentwicklung. D.h. für das gesamteSiedlungsgebiet wird aufgezeigt, welche <strong>Energie</strong>träger prioritär zu Gunsten einerzukunftstauglichen Wärmeversorgung eingesetzt werden sollen. Die <strong>Richtplan</strong>ung<strong>Energie</strong> bildet die Grundlage für die Erar<strong>bei</strong>tung nachhaltiger Versorgungskonzeptezur Umsetzung.Durch das Ausscheiden von räumlich präzise festgelegten Prioritäts- und Eignungsgebietenwird die angestrebte Wärmeversorgung entsprechend den kantonalenPlanungsprioritäten gebietsweise vorgegeben. Mit konkreten Massnahmenbzw. Massnahmenblättern wird nachvollziehbar aufgezeigt, welche Schritte undAbklärungen bis zur eigentlichen Umsetzung zu tätigen sind (behördenverbindlich).Anschlussverpflichtungen und/oder die Nutzung bestimmter erneuerbarer <strong>Energie</strong>trägerkönnen im Rahmen der Nutzungsplanung bedarfsweise grundeigentümerverbindlichvorgegeben werden (vgl. Art. 13 des kantonalen <strong>Energie</strong>gesetzesKEnG vom 17. März 2010). Auf diese Weise werden essentielle Rechts- und Investitionssicherheitenfür Investoren und Grundeigentümer geschaffen.Mit dem <strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> wird eine ressourcenschonende und umweltverträgliche<strong>Energie</strong>versorgung gefördert. Er zeigt auf, wie und in welcher zeitlichen Folge dieübergeordneten sowie kommunalen <strong>Energie</strong>-Zielsetzungen erreichbar sind.Dadurch lassen sich der anteilsmässig noch sehr hohe Verbrauch an fossilenBrennstoffen sowie der damit verbundene Ausstoss an Treibhausgasen merklichreduzieren. Dies stärkt letztlich die lokale Wertschöpfung und mindert den Abflussfinanzieller Mittel ins Ausland.WWW.PLANAR.CH 3


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>2 Analyse des heutigen <strong>Energie</strong>bedarfsBestandteile des <strong>Richtplan</strong>s<strong>Energie</strong>Methodik: Bottom-upvs.Top-down-AnsatzNeben den Belangen der Wärmeversorgung sollen im <strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong><strong>Bern</strong> auch die Teilbereiche Strom und Mobilität erfasst werden. Dieser ganzheitlicheAnsatz ermöglicht den Vergleich mit den in der kantonalen <strong>Energie</strong>strategieenthaltenen Zielen (Beschluss vom 5. Juli 2006). Auf dem Weg zur Verwirklichungder 2000-Watt-Gesellschaft bis 2050 strebt der Kanton <strong>Bern</strong> bis ins Jahr 2035 die4000-Watt-Gesellschaft an (siehe Glossar).Für die Analyse des heutigen <strong>Energie</strong>bedarfs werden einerseits in einem Bottomup-Ansatzdie verfügbaren Daten der kommunalen und kantonalen Feuerungskontrollensowie jene der Hauptversorger Gemeindebetriebe <strong>Muri</strong> b. B. und BKW FMB<strong>Energie</strong> AG verwendet (Erdgasverbrauch Stand 2010, Stromverbrauch Stand2009). Andererseits werden über eine Auswertung des Gebäude- und Wohnungsregisters(GWR) und der Betriebszählung 2008 der <strong>Energie</strong>bedarf der BereicheWohnen und Ar<strong>bei</strong>ten ermittelt (Top-down-Ansatz). So wird die heutige <strong>Energie</strong>nutzungin <strong>Muri</strong> b. B. auf zwei voneinander unabhängige Berechnungsarten eruiertund gegenseitig abgestimmt.Der <strong>Energie</strong>bedarf im Bereich Mobilität wird basierend auf den nationalen Wertenentsprechend dem Verursacherprinzip ermittelt. Die Verbräuche des motorisiertenIndividualverkehrs (MIV) und des öffentlichen Verkehrs (ÖV) lassen sich da<strong>bei</strong> –ausgehend von täglichen Fahrtenleistungen pro Person für Agglomerationsgebiete– über den aktuellen Modalsplit ortspezifisch abgleichen.2.1 GebäudeparkGebäudepark mit grossemSanierungspotenzialDas kommunale Gebäude- und Wohnungsregister zählt in <strong>Muri</strong> b. B. 2'178 Wohngebäude(Ein- und Mehrfamilienhäuser) mit einer durchschnittlichen Wohnflächevon 275 m 2 , 252 Gebäude mit teilweiser Wohnnutzung und 130 Gebäude ohneWohnnutzung. Die gesamte Wohnfläche beträgt 668'700 m 2 .Rund 78% der Gebäude wurden vor 1980 erstellt. Das durchschnittliche Gebäudealteraller Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser beträgt rund 50 Jahre, die Hälftedieser Liegenschaften wurde bereits einmal saniert. Es wird davon ausgegangen,dass da<strong>bei</strong> lediglich 10% energetisch relevante Sanierungen waren. Wie aus Abb.1 ersichtlich ist, besteht ein enormes Sanierungspotenzial des heutigen Gebäudeparks.WWW.PLANAR.CH 55


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong><strong>Energie</strong>bedarf WirtschaftMethodikDefinition WärmebedarfAr<strong>bei</strong>tsplätzeWärme- und StrombedarfKennwerteDie Berechnung des Wärmebedarfs der Dienstleistungs- sowie Gewerbe- und Industriebetriebebasiert auf den Betriebszählungsdaten 2008. Den Beschäftigten imHektar-Raster werden aufgrund der Branchenzugehörigkeit spezifische, durchschnittliche<strong>Energie</strong>kennzahlen gemäss BFE 2009 zugeordnet. Die Resultate dieserErhebungsmethode werden den effektiven Verbrauchswerten der Gas- undStromversorgung sowie den Daten aus der Feuerungskontrolle gegenübergestelltund nötigenfalls angepasst. In <strong>Muri</strong> b. B. ist vorwiegend der Dienstleistungssektor(Sektor 3) neben einem (energetisch) bedeutenden Industriebetrieb (Sektor 2) vertreten.Dieser Industriebetrieb beansprucht rund 40% des gesamten Wärmebedarfsin der Kategorie Wirtschaft.Zu dem Begriff "Wärmebedarf" wird in dieser Kategorie folgendes dazugezählt:– Sektor 2: Prozesswärme resp. Wärmebereitstellung mit fossilen <strong>Energie</strong>trägernoder erneuerbaren <strong>Energie</strong>n, exkl. Strom-Anwendungen (es ist nicht anzunehmen,dass diese sich im Rahmen der <strong>Richtplan</strong>ung <strong>Energie</strong> mit einem alternativen<strong>Energie</strong>träger substituieren lassen)– Sektor 3: Komfortwärme resp. Raumwärme und Brauchwarmwasser (inkl.Wärmeerzeugung mit Widerstandsheizungen)Gemäss Betriebszählung waren 2008 insgesamt 7'631 Personen beschäftigt (23%in der Industrie und im verar<strong>bei</strong>tenden Gewerbe und 77% im Dienstleistungssektor).Dies ergibt 0.61 Beschäftigte pro Einwohner 8 (der Schweizerische Durchschnittliegt <strong>bei</strong> 0.55 Beschäftigten pro Einwohner).Der Wärmebedarf setzt sich aus dem Komfortwärmebedarf (vorwiegend im Dienstleistungssektor)und dem Prozesswärmebedarf (Industrie und verar<strong>bei</strong>tendes Gewerbe)zusammen und lässt sich in dieser Kategorie für den Sektor 2 auf61 GWh/a und für den Sektor 3 auf 52 GWh/a schätzen (insgesamt 113 GWh/a).Die Wärme wird mit folgenden <strong>Energie</strong>trägern erzeugt: 36% Heizöl, 61% Erdgas,2% Elektrizität und 1% erneuerbare <strong>Energie</strong>n.Folgende Kennwerte ergeben sich für diese Kategorie (Vergleich mit den SchweizerischenDurchschnittswerten für das Jahr 2009 gemäss BFE 2010c):– Wärmebedarf pro Ar<strong>bei</strong>tsplatz: 14.8 MWh/a (CH: 14 MWh/a)– Wärmebedarf pro Ar<strong>bei</strong>tsplatz in Sektor 2: 35.3 MWh/a (CH: 31.0 MWh/a)– Wärmebedarf pro Ar<strong>bei</strong>tsplatz in Sektor 3: 8.8 MWh/a (CH: 7.8 MWh/a)– Wärmebedarfsdichte im Industrie- und Gewerbegebiet 9 : 1.7 GWh/a pro Hektare–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––812'422 Einwohner in <strong>Muri</strong> b. B. am 31. Dezember 2010.9Ar<strong>bei</strong>tszonen und Zonen für öffentliche Nutzungen erstrecken sich über 65 Hektaren.WWW.PLANAR.CH 1010


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>¹<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong>Gemeinde <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Wärmebedarfsdichte Sektor 2in MWh/a pro ha< 200200 - 599600 - 9991'000 - 5'000> 5'0000 0.25 0.50.125 kmAbb. 5: Wärmebedarfsdichte Sektor 2 (Industrie und verar<strong>bei</strong>tendes Gewerbe) in <strong>Muri</strong> b. B. (Hektar-Raster)¹<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong>Gemeinde <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Wärmebedarfsdichte Sektor 3in MWh/a pro ha< 200200 - 599600 - 9991'000 - 2'000> 2'0000 0.25 0.50.125 kmAbb. 6: Wärmebedarfsdichte Sektor 3 (Dienstleistungsbetriebe) in <strong>Muri</strong> b. B. im (Hektar-Raster)WWW.PLANAR.CH 1111


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong><strong>Energie</strong>bedarf VerkehrModalsplit <strong>Muri</strong> b. B.Die Analyse des Mobilitätsverhalten und der Verkehrsmittelwahl gemäss Volkszählung2000 ergibt, dass 39% der täglichen Wege mit dem Auto, 38% mit dem ÖVund die restlichen 23% zu Fuss oder mit dem Velo (Langsamverkehr) zurückgelegtwerden.Über nationale Verbrauchswerte nach Fahrtenleistungen sowie einer Pro-Kopf-Allokation des <strong>Energie</strong>verbrauchs im Bereich Güter- und Flugverkehr lässt sich soder <strong>Energie</strong>bedarf im Bereich Mobilität von insgesamt 129 GWh/a abschätzen(43% Benzin, 21% Diesel, 18% Kerosin und 18% Elektrizität).2.3 Wärmebedarfsanalyse in fünf TeilgebietenIn diesem Kapitel werden der Wärmebedarf und die bestehende Versorgungsinfrastrukturgebietsweise analysiert und dargestellt. Das Siedlungsgebiet wird dazuin fünf Teilgebiete aufgeteilt (siehe nachfolgende Abbildung).GesamtübersichtEndenergieverbrauchDer gesamte Wärmebedarf (Prozesswärme und Komfortwärme) von 226 GWh/alässt sich nach den fünf Teilgebieten und nach den Bereichen Wohnen und Ar<strong>bei</strong>ten(Sektoren 2 und 3) aufteilen:Teilgebiete Total Wohnen Sektor 2 Sektor 3Teilgebiet 1 77 13 47 17Teilgebiet 2 38 15 9 14Teilgebiet 3 20 14 3 3Teilgebiet 4 35 27 1 7Teilgebiet 5 56 44 1 11In der nachfolgenden Abbildung wird die Wärmebereitstellung der Teilgebiete nach<strong>Energie</strong>träger dargestellt.WWW.PLANAR.CH 1212


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong> – Ar<strong>bei</strong>tspapier Modul 1<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>554342211Abb. 7: Zusammensetzung des <strong>Energie</strong>trägermixes der Wärmeversorgung pro TeilgebietAbb.Die Grösse8: Zusammensetzungder Kreise widerspiegeltdes <strong>Energie</strong>trägermixesden Anteil des Wärmebedarfsder Wärmeversorgungder Teilgebietepro Teilgebiet.am Gesamtwärmebedarf.Die Grösse der Kreisewiderspiegelt den Anteil des Wärmebedarfs der Teilgebiete am Gesamtenergieverbrauch.Legende:Legende:Orange = ErdgasBraun = HeizölRot = ElektrizitätGrün = BiomasseViolett = UmweltwärmeGelb = SonnenenergieVergleichswertDer spezifische Wärmebedarf der Teilgebiete kann jeweils mit dem Durchschnittswertfür das gesamte Siedlungsgebiet der Gemeinde von 18 MWh/a pro Einwohnerverglichen werden.Teilgebiet 1 – Gümligen NordostIm Gebiet nordöstlich der Bahnlinie finden sich einige ar<strong>bei</strong>tsplatzintensive Grossbetrie<strong>bei</strong>m Dienstleistungsbereich wie auch in der Industrie. Dieses Teilgebietweist mit rund 2'670 Beschäftigten insgesamt 35% der in der Gemeinde vorhandenenAr<strong>bei</strong>tsplätze aus (davon rund 80% im Dienstleistungssektor und 20% inIndustrie und Gewerbe). Es leben rund 1'800 Personen in 35 Hektaren Wohn- undMischzone.Das Verhältnis der Beschäftigten zu Einwohner beträgt 1.5, mehr als doppelt sohoch wie der Durchschnittswert für die gesamte Gemeinde von 0.6 Beschäftigtenpro Einwohner.WWW.PLANAR.CH WWW.PLANAR.CH 1313 12


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Der Wärmebedarf in Teilgebiet 1 beträgt 77 GWh/a und lässt sich wie folgt aufteilen:– Wohnen: 13 GWh/a– Industrie- und Gewerbebetriebe: 47 GWh/a– Dienstleistungssektor: 17 GWh/a– Wärmebedarf pro Einwohner: 43 MWh/aDie Wärmebereitstellung erfolgt mehrheitlich über fossile <strong>Energie</strong>träger wie Heizöl(19%) und Erdgas (77%). 3% der Wärme werden mit Elektrowiderstandsheizungenoder Elektroboilern erzeugt, 1% mit erneuerbaren <strong>Energie</strong>trägern (vorwiegendHolzfeuerungen und Wärmepumpen).Teilgebiet 2 – Gümligen SüdDie Siedlungsstruktur des Quartiers 2 südlich der Bahnlinie ist durch einen hohenAnteil Beschäftigter im Dienstleistungssektor geprägt. Das Quartier weist einenrelativ hohen Anteil an Ar<strong>bei</strong>tszonen auf (rund 50% der gesamthaft 23 Hektaren).Insgesamt 3'820 Personen ar<strong>bei</strong>ten und wohnen in diesem Gebiet (1'500 Einwohnerin rund 30 Hektaren Wohn- und Mischzone, 580 Beschäftigte in Sektor 2 und1'690 Beschäftigte in Sektor 3). Das Verhältnis der Beschäftigten zu Einwohnernerreicht auch hier einen Wert von 1.5.Der Wärmebedarf in Teilgebiet 2 beträgt 38 GWh/a und lässt sich wie folgt aufteilen:– Wohnen: 15 GWh/a– Industrie- und Gewerbebetriebe: 9 GWh/a– Dienstleistungssektor: 14 GWh/a– Wärmebedarf pro Einwohner: 25 MWh/aDie Wärmebereitstellung für Komfort- und Prozesswärme erfolgt auch hier mehrheitlichüber fossile <strong>Energie</strong>träger wie Heizöl (42%) und Erdgas (53%). 3% derWärme werden mit Elektrowiderstandsheizungen oder Elektroboilern erzeugt, 2%mit erneuerbaren <strong>Energie</strong>trägern (vorwiegend Holzfeuerungen und Wärmepumpen).Teilgebiet 3 – Gümligen NordGümligen Nord ist ein Wohnquartier mit teilweiser Mischnutzung mit rund1'150 Einwohnern in den 23 Hektaren Wohn- und Mischzone und rund 380 Ar<strong>bei</strong>tsplätzenmehrheitlich im Dienstleistungssektor (das Verhältnis der Beschäftigtenzu Einwohnern beträgt hier lediglich 0.3). Der gesamte Wärmebedarf von rund20 GWh/a und lässt sich folgendermassen aufteilen:– Wohnen: 14 GWh/a– Industrie- und Gewerbebetriebe: 3 GWh/a– Dienstleistungssektor: 3 GWh/a– Wärmebedarf pro Einwohner: 17 MWh/aWWW.PLANAR.CH 1414


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Auch in diesem Quartier wird die Wärme zu 90% mit fossilen <strong>Energie</strong>trägern gedeckt(60% Heizöl und 30% Erdgas). Die restlichen 10% werden zu einem grossenTeil elektrisch (Widerstandsheizungen oder Wärmepumpen zur Nutzung der Umgebungswärme)und mit Holzfeuerungen erzeugt.Teilgebiet 4 – <strong>Muri</strong> NordUnter der Bezeichnung <strong>Muri</strong> Nord werden u. a. die Wohnquartiere <strong>Muri</strong>feld undSeidenberg geführt. In diesem Teilgebiet leben insgesamt etwa 2'350 Einwohnerauf einer Fläche von rund 45 Hektaren (Wohn- und Mischzone). Mit 900 Beschäftigtenbeträgt das Verhältnis Beschäftigte zu Einwohnern 0.4. Dieses Verhältniswiderspiegelt sich auch in der Aufteilung des gesamten <strong>Energie</strong>bedarfs von 35GWh/a nach folgenden Kategorien:– Wohnen: 27 GWh/a– Industrie- und Gewerbebetriebe: 1 GWh/a– Dienstleistungssektor: 7 GWh/a– Wärmebedarf pro Einwohner: 15 MWh/aIm Zusammenhang mit der Wärmeversorgungsinfrastruktur des Seidenbergs undden Überbauungen im <strong>Muri</strong>feld ist zu bemerken, dass diese Gebiete heute nochnicht mit Erdgas erschlossen sind. Die Wärmeerzeugung des Teilgebiets 4 erfolgtdaher zu einem gleich grossen Anteil mit Heizöl wie Erdgas (jeweils 46%), 6%werden elektrisch erzeugt und die restlichen 2% mit Holzfeuerungen und Umweltwärme.Teilgebiet 5 – <strong>Muri</strong> SüdQuartier 5 ist mit 111 Hektaren Wohn- und Mischzone das grösste Teilgebiet. Hierwohnen 5'600 Personen und ar<strong>bei</strong>ten rund 1'400 Personen (mehrheitlich imDienstleistungssektor). Das Verhältnis der Beschäftigten zu Einwohnern beträgt indiesem Wohngebiet nur 0.2.Der Wärmebedarf in Teilgebiet 5 beträgt 56 GWh/a und lässt sich wie folgt aufteilen:– Wohnen: 44 GWh/a– Industrie- und Gewerbebetriebe: 1 GWh/a– Dienstleistungssektor: 11 GWh/a– Wärmebedarf pro Einwohner: 10 MWh/a<strong>Muri</strong> Süd ist zwar mehrheitlich mit Erdgas erschlossen, gemäss Auswertung derFeuerungskontrolle sind aber in dem von Einfamilienhäusern geprägten Teilgebietnoch viele Ölheizungen in Betrieb. Gesamthaft beträgt der Anteil der fossilen Wärmeerzeugungin diesem Gebiet 88% (32% Erdgas und 56% Heizöl), 9% der Wärmewerden elektrisch und 3% mit Sonnenenergie, Biomasse und Umweltwärmeerzeugt.WWW.PLANAR.CH 1515


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>2.4 Primärenergiebedarf und TreibhausgasemissionenFür den Ist-Zustand lassen sich über die in ESU-Services 2008 ausgewiesenenPrimärenergiefaktoren der Primärenergiebedarf und die Treibhausgasemissionen –ausgedrückt in CO 2 -Äquivalente – der <strong>Energie</strong>nutzung ableiten:CO2-Emissionen900120'000800700Umweltwärme100'000SonneUmweltwärme600Biomasse 80'000SonneGWh500400300t CO 2 -eq.ErdgasHeizölprodukte60'000TreibstoffeElektrizität 40'000BiomasseErdgasHeizölprodukteTreibstoffe20010020'000Elektrizität0EndenergiePrimärenergie0TreibhausgasemissionenAbb. 8: <strong>Energie</strong>nutzung <strong>Muri</strong> b. B. (2010)Es ist erkennbar, dass der Primärenergiebedarf massgeblich vom Stromverbrauchund dessen Erzeugungsart geprägt wird. Der hohe8'000Primärenergieanteil des Stromverbrauchsist auf den Umstand zurückzuführen, dass 7'000 rund 60% des in <strong>Muri</strong> b. B.verkauften Stroms in Kernkraftwerken erzeugt wird 10 . Im Primärenergiefaktor diesesHerstellungsprozesses ist berücksichtigt, dass der Wirkungsgrad eines thermi-6'0005'000schen Kraftwerkes lediglich 35% beträgt.Die Treibhausgasemissionen werden überwiegend von der Nutzung fossiler BrennundTreibstoffen bestimmt (60% resp. 35% der gesamten3'000CO 2 -Emissionen). In derEffizienzsteigerung – Reduktion von Heizwärme- und 2'000 Strombedarf sowie des Verbrauchsan Treibstoffen – sowie der Substitution von nicht erneuerbaren <strong>Energie</strong>trägernliegt ein sehr grosses1'000Potenzial.Watt pro Person4'000t CO 2 -eq. pro Person9.08.07.06.05.04.03.02.01.000.0PrimärenergieintensitätUmweltwärmSonneBiomasseErdgasHeizölprodukTreibstoffeElektrizitätTreibh–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––10Gemäss Stromkennzeichnung der BKW FMB <strong>Energie</strong> AG wurden 2009 60% des verkauften Stromsaus Kernkraft produziert, 36% aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>trägern (vorwiegend Wasserkraft) und die restlichen4% sind nicht überprüfbar (UCTE-Mix).WWW.PLANAR.CH 1616


tTreibstoffeElektrizität 40'00020'000HeizölprodukteTreibstoffeElektrizität<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>EndenergiePrimärenergie0Treibhausgasemissionen8'0009.07'0008.0Umweltwärme6'0007.0SonneUmweltwärmeWatt pro Person5'0004'0003'0002'000t CO 2 -eq. pro Person6.05.04.03.02.0BiomasseErdgasHeizölprodukteTreibstoffeElektrizitätSonneBiomasseErdgasHeizölprodukteTreibstoffeElektrizität1'0001.00Primärenergieintensität0.0TreibhausgasemissionenAbb. 9: Primärenergiebedarf und Treibhausgasemissionen pro Person in <strong>Muri</strong> b. B. (2010)PrimärenergieintensitätTreibhausgasemissionenFazitDer Pro-Kopf-Endenergieverbrauch beträgt in <strong>Muri</strong> b. B. 35 MWh/a. Umgerechnetauf den Primärenergiebedarf ergibt dies 62 MWh/a bzw. eine Dauerleistung vonrund 7'100 Watt pro Person. Im schweizerischen Durchschnitt beträgt die nachgefragteDauerleistung heute rund 6'300 Watt pro Person.Bei den Treibhausgasemissionen liegt <strong>Muri</strong> b. B. mit einem Pro-Kopf-Ausstoss von8 t CO 2 -eq. pro Jahr unter dem durchschnittlichen Emissionswert der Schweiz vonrund 8.5 t CO 2 -eq. pro Jahr und Person. Die leichte Abweichung ist auf die Tatsachezurückzuführen, dass der Emissionsfaktor des Verbrauchermies in <strong>Muri</strong> b.B. aufgrund des hohen Anteils an Strom aus Kernkraftwerken tiefer liegt als derFaktor für den Schweizer Verbrauchermix (Anteil Strom aus Kernkraftwerken amGesamtstromverbrauch beträgt in der Schweiz rund 40% vs. BKW-Mix mit 60%).Während in <strong>Muri</strong> b. B. für die Kategorie Wirtschaft eine Dauerleistung von rund2'850 Watt berechnet werden kann, beträgt diese im Schweizerischen Durchschnittrund 2'700 Watt. Diese leichte Abweichung ist auf die vorherrschende Wirtschaftsstrukturmit 0.6 Ar<strong>bei</strong>tsplätzen pro Einwohner (CH-Wert: 0.55) zurückzuführen. DieKategorie Haushalte liegt mit 2'200 Watt pro Person über dem SchweizerischenDurchschnitt von 1'900 Watt. Dies kann auf den hohen Wärmebedarf des sanierungsbedürftigenGebäudeparks zurückgeführt werden.Der Primärenergiebedarf der Kategorie Verkehr beträgt 1'950 Watt pro Person in<strong>Muri</strong> b. B. (Schweizer Durchschnittswert 1'700 Watt). Der Endenergiebedarf proPerson liegt in <strong>Muri</strong> b. B. zwar mit 10 MWh/a unter dem Schweizerischen Wert von11 MWh/a. Aufgrund des höheren Primärenergiefaktors des Strommixes in <strong>Muri</strong> b.B. (3.04 vs. 2.97 CH-Wert), welcher vor allem auch <strong>bei</strong> einem erhöhten ÖV-Anteilzum Tragen kommt, resultiert schliesslich ein leicht erhöhter Primärenergiebedarfin Watt pro Person.WWW.PLANAR.CH 1717


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>3 EntwicklungsprognoseAnhand der in einer späteren Projektphase vorgeschlagenen Massnahmen soll dieWirkung der <strong>Energie</strong>richtplanung abgeschätzt und deren Bedeutung in Bezug aufdas zu erwartende Trendszenario vergleichend aufgezeigt werden. 11 Dazu werdenin diesem Kapitel die diesem Szenario zu Grunde liegenden Annahmen erläutert.Der Planungshorizont wird auf das Jahr 2035 fixiert, mit Zwischenblick auf 2020.3.1 Bevölkerungs- und SiedlungsentwicklungPrognose BevölkerungsentwicklungWohnflächenzuwachsPrognose SiedlungsentwicklungGemäss regionalem Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept <strong>Bern</strong>-Mittelland(RGSK) sieht die Prognose des Bundes und des Kantons für die Region <strong>Bern</strong>-Mittelland ein Bevölkerungswachstum von rund 6% bis ins Jahr 2030 vor.Die Ortsplanrevision 2012 sah ein geringfügiges Bevölkerungswachstum von 1%vor. Aufgrund der Ablehnung der Ortsplanungsrevision sowie der Vorlagen zurEinzonung von rund 6 Hektaren (Thoracker und Schürmatt) und unter Berücksichtigungdes zunehmenden Wohnraumbedarfs der Bevölkerung ist davon auszugehen,dass für das Jahr 2020 die Bevölkerungsentwicklung eher stagnieren wird.Das Amt für Gemeinden und Raumordnung des Kantons <strong>Bern</strong> (AGR) räumt derGemeinde <strong>Muri</strong> b. B. die Möglichkeit ein, bis zu 30 Hektaren Land für Wohnzweckeeinzuzonen (inkl. bereits eingezonter und nicht überbauter Wohnzonenflächen).Von diesem Potenzial hätten im Rahmen der Ortsplanungsrevision 2012 55%(16.5 Hektaren) ausgeschöpft werden sollen (inkl. 8.2 Hektaren bereits eingezonterund nicht überbauter Wohnzonenflächen).Unter Vorbehalt künftiger Ortsplanungsvorlagen wird davon ausgegangen, dassdie Bevölkerungszahl bis 2035 leicht zunehmen wird. Die heute ausgewiesenenFlächen erlauben lediglich das Halten der Bevölkerungszahl.Ar<strong>bei</strong>tsplatzreservenVerdichtung am BahnhofGümligenHeute bietet der Wirtschaftsstandort <strong>Muri</strong> b. B. rund 8'000 Beschäftigten einen Ar<strong>bei</strong>tsplatz.Das ausgewogene Verhältnis Wohnen und Ar<strong>bei</strong>ten sollte gemäss demErläuterungsbericht der Ortsplanrevision 2012 erhalten bleiben. Es kann davonausgegangen werden, dass sich das Verhältnis Ar<strong>bei</strong>tsplätze zu Einwohnern von0.6 auf 0.65 verändern wird. Auf die Einzonung zusätzlicher Flächen für die Wirtschaftund das Gewerbe wurde im Rahmen jener Ortsplanungsrevision "zugunsteneiner intensiveren, qualitativ besseren Nutzung bestehender Flächen" verzichtet(wie z.B. Verdichtung entlang der Worbstrasse).Die Credit Suisse (CS) bezog anfangs 2012 einen Neubau in der Nähe des BahnhofsGümligen. Dieses Gebäude schuf Raum für rund 1'000 neue Ar<strong>bei</strong>tsplätze.Der Wärmebedarf der 27'790 m 2 <strong>Energie</strong>bezugsfläche beläuft sich auf rund430 MWh/a und wird mit einer Wärmepumpe bereitgestellt, welche die Ab- undUmweltwärme als Wärmequelle nutzt.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––11Das Trendszenario wird durch die bereits beschlossenen nationalen, kantonalen und kommunalenMassnahmen beeinflusst und findet ohne zusätzliche Anstrengungen statt.WWW.PLANAR.CH 19


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>3.2 Prognose des zukünftigen <strong>Energie</strong>bedarfsNachfolgend wird der <strong>Energie</strong>bedarf gemäss Trendszenario bis 2035 für die KategorienHaushalte, Wirtschaft und Verkehr grob abgeschätzt. Die Annahmen beruhenauf dem Szenario II der <strong>Energie</strong>perspektiven des Bundes (BFE 2007b) undwerden mit den vorhandenen Lokalprognosen und Einschätzungen ergänzt.<strong>Energie</strong>bedarf HaushalteDer <strong>Energie</strong>bedarf wird sich bis 2035 wie folgt verändern:Modernisierung des bestehendenGebäudeparksRevision oder Ersatz bestehenderHeizungsanlagen<strong>Energie</strong>effiziente NeubautenElektrische AnwendungenVerbrauchszunahme im Haustechnik-BereichAufgrund verschiedener Förderaktivitäten von Bund und Kanton im Bereich derGebäudemodernisierung kann von einem Anstieg der jährlichen Sanierungsratevon heute rund 1% 12 auf 1.5% bis 2020 ausgegangen werden, anschliessendbleibt die Sanierungsrate bis 2035 konstant (es wird angenommen, dass der Anreizder Förderprogramme durch steigende <strong>Energie</strong>preise ergänzt/ersetzt wird). Bis2035 werden aufgrund des fortgeschrittenen Gebäudealters 40% des Bestandesenergetisch vollständig saniert sein. Die restlichen 60% werden mit Wärmedämmungdes Dachs und Fenstererneuerungen teilsaniert sein. Dadurch lässt sich derHeizwärmebedarf um rund 35% reduzieren 13 .Innerhalb der nächsten 25 Jahre wird die Mehrheit der bestehenden Heizungsanlagenzu ersetzen/revidieren sein. Durch den Einsatz neuer Heizungsanlagen isteine Effizienzsteigerung bis 2035 von insgesamt 5 bis 10% realistisch.Wird bis 2035 von einer geringen Zunahme der Wohnfläche um rund 45'000 m 2ausgegangen 14 , erhöht sich der <strong>Energie</strong>bedarf für Raumwärme und Warmwasserum rund 2 GWh/a 15 .Der Verband der Schweizerischen Elektrizitätsversorgungsunternehmen (VSE2006) geht gesamthaft von einem moderaten Verbrauchszuwachs von 0.5% proJahr bis 2035 aus. Wird ein konservatives Trendszenario mit der Annahme einesweiterhin linearen Verbrauchszuwachses gemäss Szenario II der <strong>Energie</strong>perspektivendes Bundes (BFE 2007) angenommen, <strong>bei</strong> welchem die Wirkung von Effizienzmassnahmendurch Substitutionseffekte sowie die Zunahme der Wohnflächeund von Komfortansprüche zumindest aufgehoben wird, steigt der Stromverbrauchfür Beleuchtung und elektrische Haushaltsgeräte von heute 26 GWh/a bis 2020 aufrund 28 GWh/a (+ 6%) und bis 2035 auf rund 30 GWh/a (+13%).Der Stromverbrauch für die Wärmeerzeugung (Haustechnik-Bereich) wird bis 2020um 15% und bis 2035 um 35% zunehmen. Dies ist unter anderem mit der rasantenZunahme von Wärmepumpen begründet.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––12In der Vergangenheit betrug die Sanierungsrate gemäss Erhebungen von Wüst & Partner für WohnundDienstleistungsbauten 0.9%.13Entwicklung der <strong>Energie</strong>kennzahl bis 2035 der Gebäude, die vor 2000 erstellt wurden: vor 1945:120 kWh/m 2 , 1946-1970: 110 kW/m 2 , 1971-1985: 105 kWh/m 2 , 1986-1995: 100 kWh/m 2 , 1996-2000:90 kWh/m 2 .14Annahmen: bereits eingezonte und nicht überbaute Wohnzonenfläche beträgt 8.2 Hektaren, multipliziertmit Erschliessungsfaktor von 0.85, Ausbaugrad von 0.8 und Ausnützungsziffer von 0.8 ergibt diesrund 45'000 m 2 Bruttogeschossfläche.15Neubauten Wohnen: 20% MINERGIE-P (30 kWh/m 2 ); 30% MINERGIE (38 kWh/m 2 ); 50%MuKEn 2008 bzw. SIA380/1:2009 (48 kWh/m 2 ) à im Durchschnitt 40 kWh/m 2 .WWW.PLANAR.CH 2020


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong><strong>Energie</strong>bedarf WirtschaftDas Trendszenario sieht vor, dass der <strong>Energie</strong>bedarf in dieser Kategorie aufgrundeiner tendenziellen Verlagerung energieintensiver Prozesse ins Ausland in etwagleich bleibt. Der Stromverbrauch der gewerblichen und industriellen Anwendungenwird gemäss Szenario II (BFE 2006) bis 2020 um 7% resp. bis 2035 um 15%zunehmen. Es kann schliesslich davon ausgegangen werden, dass sich eine Verlagerungfossiler Prozesse hin zu elektrischen Anwendungen ergibt.<strong>Energie</strong>bedarf VerkehrWie bereits in Kapitel 3.1 erwähnt, wird bis 2035 von einem sehr bescheidenenBevölkerungszuwachs ausgegangen. Es wird vermutet, dass sich Effizienzmassnahmender Fahrzeugtechnologien und die allgemeine Verkehrszunahme kompensieren.Der Bedarf wird daher bis 2035 in etwa gleich bleiben. ImTrendszenario verändert sich der Modalsplit gegenüber heute zugunsten des ÖV.Abgestützt auf der prognostizierten Entwicklung gemäss Szenario II (BFE 2006)wird der Treibstoffverbrauch bis 2020 um 6% und bis 2035 um 9% abnehmen, derStrombedarf für den ÖV bis 2020 um 10% und bis 2035 um 17% ansteigen. Diesergibt eine leichte Abnahme des <strong>Energie</strong>verbrauchs im Bereich Mobilität von heute133 GWh/a auf 128 GWh/a (2020) resp. 127 GWh/a (2035).<strong>Energie</strong>bedarf nach AnwendungsbereichFür 2020 und 2035 lässt sich im Trendszenario nachfolgender <strong>Energie</strong>bedarf nachAnwendungsbereich abschätzen:– Wärmenachfrage:von heute 226 GWh/a auf 212 GWh/a 2020 (- 6%) und 187 GWh/a 2035 (- 18%)– Treibstoffverbrauch:von heute 106 GWh/a auf 102 GWh/a 2020 (- 6%) und 99 GWh/a 2035 (- 9%)– Stromverbrauch für elektrische Anwendungen und Mobilität (exkl. Heizwärme):von heute 104 GWh/a auf 113 GWh/a 2020 (+ 7%) und 121 GWh/a 2035(+ 15%)Wärmebedarfsentwicklung nach TeilgebietenFolgend ist die Entwicklung des Wärmebedarfs (in GWh/a) in den Teilgebieten 1bis 5 dargestellt (prozentuale Zu-/Abnahme immer gegenüber 2010).Teilgebiete 2010 2020 2035Teilgebiet 1 77 74 - 4% 70 - 9%Teilgebiet 2 38 36 - 6% 31 - 16%Teilgebiet 3 21 18 - 13% 15 - 28%Teilgebiet 4 35 33 - 6% 27 - 23%Teilgebiet 5 56 51 - 8% 44 - 21%Total 226 212 - 6% 187 - 18%WWW.PLANAR.CH 2121


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>4 <strong>Energie</strong>potenzialeFolgend werden die bestehenden <strong>Energie</strong>potenziale der Wärme- und Stromproduktionaufgezeigt und deren Nutzbarkeit grob beurteilt.4.1 WärmeproduktionDieses Kapitel bietet einen Überblick über die für Heizzwecke (Komfort- und Prozesswärme)nutzbaren Wärmequellen in <strong>Muri</strong> b. B., geordnet nach den im Kanton<strong>Bern</strong> geltenden Planungsprioritäten. Die technische Machbarkeit und Erschliessbarkeitsowie die Wirtschaftlichkeit ihrer Nutzung sind da<strong>bei</strong> noch nicht abschliessendgeklärt.Ortsgebundene hochwertige AbwärmeAls ortsgebundene hochwertige Abwärme wird die anfallende Wärme auf einemdirekt nutzbaren Temperaturniveau bezeichnet, wie sie <strong>bei</strong>spielsweise <strong>bei</strong> derStromerzeugung in thermischen Kraftwerken entsteht. Bei folgendem Kraftwerk istdie Gemeinde involviert:WärmekraftkopplungPotenzialabschätzungAbwärme aus der Stromproduktion der Kehrichtverbrennungsanlage Zuchwil:Der Kehricht und das Grüngut der Gemeinde <strong>Muri</strong> b. B. werden zur EntsorgungsfirmaKEWU in Krauchthal gebracht, von wo aus der Kehricht zur Verbrennung indie KVA Zuchwil weitergegeben wird. Die Abwärme aus der Stromproduktion wirdheute noch nicht vollständig genutzt. Mangels potenzieller Wärmeabnehmer wurde2010 eine weitere Steigerung der Stromproduktion beschlossen.Für <strong>Muri</strong> b. B. ist die direkte Nutzung der Abwärme aus der KVA Zuchwil aufgrundder räumlichen Distanz nicht möglich. Die Einflussmöglichkeit der Gemeinde aufdie effiziente Nutzung der Abwärme ist beschränkt (Verwaltungsratseinsitz).Ortsgebundene niederwertige Abwärme und UmweltwärmeBei niederwertiger Abwärme ist die anfallende Wärme aufgrund des tiefen Temperaturniveausnicht direkt nutzbar, d.h. für deren Nutzung sind Wärmepumpen erforderlich.Zu dem Begriff ortsgebundene Umweltwärme wird die Wärmenutzung ausdem Grund- und Oberflächenwasser sowie die Erdwärmenutzung gezählt. Auchhier<strong>bei</strong> ist eine räumliche Koordination zwischen dem Ort des Vorkommens unddem Ort der Nutzung notwendig.Abwärme aus industriellenProzessen oder DienstleistungsbetriebenNiederwertige Abwärme fällt <strong>bei</strong> folgenden Betrieben an:– Bei den Produktionsprozessen des bedeutsamen Industriebetriebs wird Wärmefreigesetzt, die zum heutigen Zeitpunkt noch ungenutzt ist. Gemäss einerStudie des Büros NBG Ingenieure (2009) und weiterer Abklärungen der FirmaDr. Eicher + Pauli AG beträgt die nutzbare Abwärmeleistung über die Rückkühlung<strong>bei</strong> Betrieb rund 2'000 kW. Weiter verfügt der bedeutsame Industriebetriebüber drei Grundwasserbrunnen zur Kühlung mit einer total konzessioniertenWWW.PLANAR.CH 23


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Menge von 2'550 Liter pro Minute. Bei einem Wegfall des Kältebedarfs der Produktionwäre das Grundwasser als Wärmequelle mit einer Leistung von ca.550 kW nutzbar.– 2012 hat die Credit Suisse ihr "Backoffice" in der Nähe des Bahnhofs Gümligenbezogen. Die anfallende Abwärme der Kühlung der IT-Infrastruktur (z.B. Serverräume)wird teilweise intern genutzt.PotenzialabschätzungDas nutzbare Abwärmepotenzial des bedeutsamen Industriebetriebs beträgt6 GWh/a (bivalent). Damit könnten die umliegenden Bauten der Siloah, Neubautenim Gebiet Hofacher, die Moosschulhäuser sowie das MFH-Wohnquartier Tannackermit Wärme versorgt werden.Inwiefern die Abwärme des "Backoffice" der Credit Suisse auch ausserhalb effektivnutzbar ist, muss <strong>bei</strong> Bedarf speziell abgeklärt werden.Wärmenutzung aus demAbwasserDie Wärmenutzung aus dem Abwasser kann auf folgende zwei Arten erfolgen:– Wärme aus dem ARA-Zulauf:Die Wärmenutzung aus den Abwasserkanälen erfolgt über in der Sohle eingelasseneWärmetauscher. Um die Effizienz solcher Systeme gewährleisten zukönnen und den Einbau zu erleichtern, ist die Wärmenutzung vor allem in Kanälenab einer gewissen Grösse und mit einem konstant hohen Abfluss sinnvoll.Auf dem Gemeindegebiet befinden sich einige grössere Sammelkanäle, welchesich jedoch nicht in Gebieten mit dichter Überbauung befinden 16 . Lokal grössereAbwassermengen treten <strong>bei</strong>m bedeutsamen Industriebetrieb auf, allerdingsschwallweise, was eine Wärmenutzung erschwert.Die Temperatur des ungeklärten Abwassers <strong>bei</strong> der ARA <strong>Bern</strong> sinkt im Winterauf Tagesmittelwerte von um die 9 °C (minimale Temperaturen von 5 bis 6 °Cwerden im Winter mehrmals gemessen). Die Reinigungsleistung der ARA iststark von der Temperatur des Abwassers abhängig und kann unter 9 °C nichtmehr gewährleistet werden. Im Frühling 2011 wurde eine weitere Phase des regionalengenerellen Entwässerungsplans (GEP) in Angriff genommen. Ein Bestandteilist auch die Wärmenutzung aus dem Abwassernetz. Die ARA Region<strong>Bern</strong> ist stark bemüht, den unkontrollierten Wärmeentzug aus dem Abwassernetzzu unterbinden.– Wärme aus dem ARA-Ablauf:Das gereinigte Abwasser der Kläranlage ARA Region <strong>Bern</strong> wird einem grösserenGemeindegebiet zugeführt (Wärmekollektiv Bremgarten) und dort dezentralzu Heizzwecken genutzt.PotenzialabschätzungIn <strong>Muri</strong> b. B. bietet sich aufgrund der Distanz zur ARA Region <strong>Bern</strong> lediglich dieWärmenutzung aus dem ARA-Zulauf an. Die Kanaldisposition und die Anforderungender ARA beschränken aber den möglichen Wärmebezug aus den Sammelkanälenauf einzelne bivalent betriebene Systeme. In der Potenzialkarte werden dieam besten geeigneten Abschnitte der Sammelkanäle bezeichnet. Die Wärmenutzungaus dem Abwasser bietet sich aus Kostengründen lediglich <strong>bei</strong> einer zukünftigenSanierung dieser Sammelkanäle an (die Sanierung dieser Leitungen ist in–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––16Durchmesser > 800 mm; die Trockenwetterabflussmenge wird im generellen Entwässerungsplan derGemeinde (GEP) nicht ausgewiesen, auch die Abwassertemperaturen sind nicht bekannt.WWW.PLANAR.CH 2424


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>naher Zukunft nicht geplant). Die Auswirkungen einer Abkühlung des Zulaufs aufden gesamten Reinigungsprozess der ARA müssen vorhergehend detailliert untersuchtwerden (Anteil des Abwassers der Gemeinde an der Gesamtabwassermengeder ARA beträgt lediglich 8%).Wärmenutzung aus demGrundwasserGrundwassernutzungen sind bewilligungspflichtig gemäss Wassernutzungsgesetz(WNG) des Kantons <strong>Bern</strong>. Das genutzte Wasser darf nicht unter 4 °C abgekühltbzw. <strong>bei</strong> Verwendung zu Kühlzwecken bis auf 25 °C erwärmt werden, bevor es derentsprechenden Quelle wieder zurückgegeben wird. Mindestentzugsleistungen fürAnlagen zur Wärmenutzung sind keine vorgeschrieben 17 . Die Einleitbedingungenfür die Rückgabe des genutzten Wassers richten sich nach der eidgenössischenGewässerschutzverordnung (GSchV). Darin ist festgehalten, dass durch den Wärmeeintragoder Wärmeentzug die Temperatur des Grundwassers gegenüber demnatürlichen Zustand um höchstens 3 °C verändert werden darf 18 .Gemäss Anforderungen des Amtes für Wasser und Abfall (AWA) des Kantons<strong>Bern</strong> muss das genutzte Wasser <strong>bei</strong> einer Grundwassernutzung für Wärmepumpennach Gebrauch vollständig in das gemäss Konzession genutzte Grundwasserzurückgegeben werden. In Gebieten mit ausgeprägtem Stockwerkbau mit gespanntenGrundwasserverhältnissen ist diese Bedingung jedoch oftmals nicht odernur erschwert zu erfüllen. Zudem besteht <strong>bei</strong>m Durchbohren von mehrerenGrundwasserstockwerken die Gefahr einer hydraulischen Verbindung zwischenden <strong>bei</strong>den Stockwerken. Aus diesen Gründen werden vom Kanton keine Grundwasserwärmepumpen-Anlagenin Bereichen von ausgeprägtem Grundwasserstockwerksbauund gespannten Grundwasserverhältnissen bewilligt.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––17Aufgrund der relativ hohen Erstellungskosten für die Fassung und die Rückgabe sind grössere undsomit auch effizientere Anlagen anzustreben.18Art. 21 Abs. 3 GSchVWWW.PLANAR.CH 2525


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>OstermundigenStettlen<strong>Bern</strong>Ve<strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>KönizKehrsatzAllmendingenBelpAbb. 10: Grundwasserwärmenutzung (Geoportal des Kantons <strong>Bern</strong>, nachgeführt am 20.07.2013)LegendeKeine NutzungsmöglichkeitenNutzungsmöglichkeiten vorhandenNutzungsmöglichkeiten eingeschränktVoranfrage notwendig (AWA)VerbotenAufgrund der komplizierten hydrologischen Situation in <strong>Muri</strong> b. B. wurde im Rahmender <strong>Richtplan</strong>ung <strong>Energie</strong> der Grundwasserträger in der Gemeinde durch dieGeologen der Firma Kellerhals + Haefeli AG detailliert untersucht. In Gümligen habensich durch unterschiedliche Sedimentablagerungen zwei Grundwasserstockwerkeausgebildet. Das untere Stockwerk ist gebietsweise stark vom oberenisoliert. Die Grundwassernutzung wird zusätzlich eingeschränkt in Gebieten, <strong>bei</strong>welchen aufgrund von Verlandungsbildungen in den Deckschichten ein erhöhtesSetzungsrisiko <strong>bei</strong> einer Grundwasserabsenkung besteht. Unter Berücksichtigungdieser Aspekte ergibt sich eine neue Potenzialeinschätzung für die Grundwassernutzungin <strong>Muri</strong> b. B. (siehe Abb. 11).WWW.PLANAR.CH 2626


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Abb. 11: Nutzungsmöglichkeiten des Grundwassers in <strong>Muri</strong> b. B.; Beurteilung durch Kellerhals + Haefeli AG(Stand 25.06.2013)LegendeGrundwassernutzung grundsätzlich erlaubtGrundwassernutzung grundsätzlich erlaubt (Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkt)Grundwassernutzung fallweise abklärenGrundwassernutzung verbotenKein nutzbares Grundwasser vorhandenNutzung aufgelassener Brunnenoder ungefasster QuellenWirtschaftlich äusserst interessant ist die Nutzung bestehender Grundwasserbrunnen(siehe auch Abb. 12). Spannende Kombinationen ergeben sich zudem <strong>bei</strong>gleichzeitiger oder saisonal abwechselnder Nutzung zu Kühl- bzw. Wärmezwecken.WWW.PLANAR.CH 2727


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Abb. 12: Gewässerschutzkarte mit Grundwasserfassungen und Quellen (Geoportal des Kantons <strong>Bern</strong>, nachgeführtam 15.07.2013)LegendeQuadrate = GrundwasserfassungenKreise = QuellenDer Grad der blauen Einfärbung der Quadrate und Kreise gibt die Grössenklasse der Anlagen an.PotenzialabschätzungZur Erzeugung von Raumwärme und Brauchwarmwasser sind auf Gemeindegebietzurzeit lediglich vier Anlagen in Betrieb (zwei Anlagen mit Versandungsproblemen).Die Temperatur des Grundwassers ist dort konstant zwischen 10 °C und 12 °C.Unter Berücksichtigung des gesamten Siedlungsgebietes ist die Wärmenutzungaufgrund der eher geringen Grundwasservorkommen örtlich beschränkt, das Nutzungspotenzialist aber noch nicht ausgeschöpft.Die Wärmenutzung aus der Trinkwasserversorgung des regionalen Verbunds istaufgrund mangelnder Förderkapazität nicht möglich.Wärmenutzung ausOberflächengewässerEs gelten die gleichen Rahmenbedingungen wie <strong>bei</strong> der Grundwassernutzung. Alsmögliche Oberflächengewässer bestehen in <strong>Muri</strong> b. B. die Aare und der Lötschenbach.Der Lötschenbach kommt auf Grund seiner geringen Abflussmenge und derdamit verbundenen starken Abkühlung im Winter als Wärmequelle nicht in Frage.Bis anhin bestehen keine Fassungen für die Wasserentnahme aus der Aare zuKühl- und Heizzwecken. Im Winter ist die Wassertemperatur der Aare mit rund5 °C relativ tief 19 , was während Spitzenbedarfszeiten zu bescheidenen Leistungsziffernder Wärmepumpen führt.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––19http://www.hydrodaten.admin.ch/WWW.PLANAR.CH 2828


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>PotenzialabschätzungDas Potenzial der Wärmenutzung aus der Aare ist vorhanden, in den Wintermonatenmüssen aber Bedarfsspitzen mit einem redundanten Wärmeerzeuger gedecktwerden (Gefahr des Einfrierens des Wärmetauschers).Exkurs:Warme oder kalte FernwärmeDie Wärme kann grundsätzlich als kalte Fernwärme oder als warme Fernwärmeverteilt bzw. genutzt werden. Bei der kalten Fernwärme wird die niederwertigeWärme über einen Wärmetauscher einem geschlossenen Kreislauf übergeben underst im Versorgungsgebiet dezentral durch Wärmepumpenanlagen genutzt. Bei derwarmen Fernwärme wird durch eine zentrale Wärmepumpenanlage Heizwassererzeugt und in wärmeisolierten Leitungen ins Versorgungsgebiet geführt.ErdwärmeDie im Untergrund gespeicherte Wärme wird als Erdwärme oder geothermische<strong>Energie</strong> bezeichnet.Das Erstellen von Erdwärmesonden ist bewilligungspflichtig. Die Erteilung von Bewilligungenobliegt dem Amt für Wasser und Abfall des Kantons <strong>Bern</strong> (AWA).Abb. 13: Erdwärmesonden (Geoportal des Kantons <strong>Bern</strong>, nachgeführt am 20.07.2013)LegendeErdwärmesonden erlaubtFallweise abklären - AWA kontaktierenErdwärmesonden verbotenPotenzialabschätzungGemäss Abb. 13 ist grundsätzlich ein grosses Potenzial zur Nutzung der Erdwärmevorhanden. Wie im Vergleich mit Abb. 10 ersichtlich wird, sind in <strong>Muri</strong> b. B. <strong>bei</strong>Grundwasservorkommen mehrheitlich keine Erdsonden möglich.WWW.PLANAR.CH 2929


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Exkurs:GeothermieGeothermie Espace <strong>Bern</strong>Die Wärme aus dem Untergrund kann auf folgende Arten genutzt werden:– Wärmenutzung mittels Wärmepumpen (Erdsonden) <strong>bei</strong> Temperaturen unter30 °C (bis etwa 400 m Tiefe)– direkte Wärmenutzung (mitteltiefe Erdsonden oder Grundwasser, d.h. ohneWärmepumpen) <strong>bei</strong> Temperaturen über 30 °C (ab 400 m Tiefe)– Wärmenutzung und Stromproduktion aus Tiefengrundwasser <strong>bei</strong> Temperaturenüber 120 °C (hydrothermale Systeme, ab 2 km Tiefe)– Stromproduktion und Wärmenutzung aus trockenem Gestein (Enhanced GeothermalSystem, siehe Glossar) <strong>bei</strong> einer Temperatur um 200 °C (zwischen 3und 5 km Tiefe).Geothermie Espace <strong>Bern</strong> erar<strong>bei</strong>tete 2010 für <strong>Energie</strong> Wasser <strong>Bern</strong> (ewb 2010)eine Grundlagenstudie zur Tiefengeothermie im Raum <strong>Bern</strong>. Gemäss dieser Studiewürden hydrothermale Systeme in der Region <strong>Bern</strong> eine Wärmeproduktion mitStrom als Nebenprodukt zulassen. Soll die Stromproduktion im Vordergrund stehen,kommt nur ein stimulierendes geothermisches System EGS (siehe Glossar) inFrage. Für einen genauen Nachweis der Nutzungsmöglichkeiten braucht es zwingendErkundungsbohrungen bis auf Tiefen von 3 bis 5 km.Abb. 14: Wärmestromdichte (Quelle: http://hk-gebaeudetechnik.ch/2011/05/)Regional verfügbare, erneuerbare <strong>Energie</strong>träger<strong>Energie</strong>holzPotenzialabchätzungVon der gesamten Waldfläche auf Gemeindegebiet (152 Hektaren) gehören16 Hektaren der Gemeinde, 106 Hektaren privaten Besitzern, 28 Hektaren derBurgergemeinde <strong>Bern</strong> und 2 Hektaren dem Staatsforstbetrieb.Weder Burgergemeinde noch Staatsforstbetrieb haben ein freies <strong>Energie</strong>holzpotenzial.Aus der 122 Hektaren Waldfläche der Gemeinde und Privater kann nachhaltigmit einer Nutzung von 1'220 m 3 (Festmass) gerechnet werden. Der grössereAnteil der Nutzung wird heute als Sagholz an die Sägewerke verkauft, das anfal-WWW.PLANAR.CH 3030


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>lende Brennholz aus dem Wald wird grösstenteils in privaten Holzfeuerungen verbrannt.Nach Einschätzung des Revierförsters könnte maximal ein Drittel des Brennholzes,das heute liegen bleibt oder umgepolt werden könnte, als freies <strong>Energie</strong>holzpotenzialbezeichnet werden. Dies ergibt ca. 160 m 3 (Festmass) oder ca. 400 Sm 3(Schüttkubikmeter) Holzschnitzel mit einem <strong>Energie</strong>inhalt von rund 300 MWh/a 20 .Seit 2012 wird für das Holzheizkraftwerk <strong>bei</strong> der KVA <strong>Bern</strong> Brennholz eingekauft.Das Werk ist ausgelegt, um 100'000 m 3 Brennholz (Festmass) pro Jahr zu verbrennen(ca. 250'000 Sm 3 ).Brennholz wird in den nächsten Jahren in der Region <strong>Bern</strong> guten Absatz findenund, falls der Preis stimmt, grösstenteils in das Holzheizkraftwerk geliefert. Deshalbwird auch aus den umliegenden Gemeinden für <strong>Muri</strong> b. B. kein <strong>Energie</strong>holz zurVerfügung stehen.GrüngutPotenzialabschätzungDas anfallende Grüngut der Gemeinde von jährlich ca. 1'000 t wird heute zentralgesammelt und in die Kompostieranlage der KEWU AG in Krauchthal gebracht.Aus den 1'000 t Grüngut lassen sich mit geeigneten Vergärungsverfahren rund1'000 m 3 Biogas mit einem <strong>Energie</strong>inhalt von ca. 600 MWh/a erzeugen. Die KEWUplant die Ergänzung der Kompostierung mit einer Vergärungsanlage.<strong>Muri</strong> b. B. hat für die eigenständige Vergärung des Grünguts ein zu kleines Potenzial(die Minimalgrösse für Vergärungsanlagen liegt <strong>bei</strong> ca. 50'000 Einwohnergleichwerten).Zur Nutzung des Grüngut-Potenzials ist daher eine überkommunaleKooperation – wie <strong>bei</strong> der geplanten Vergärungsanlage der KEWU – erforderlich.Örtlich ungebundene UmweltwärmeSolarthermieSonnenenergie ist grundsätzlich überall nutzbar. Vorbehalte bestehen bzgl. Ortsbildverträglichkeit21 oder topographisch ungünstigen Lagen (z.B. steile, nordexponierteSchattenhänge, hohe Baumbestände). Bei der thermischen Nutzung derSonnenenergie zur Erzeugung von Raumwärme oder Warmwasser ist zudem derAspekt der Ortsgebundenheit zu beachten.Die mittlere <strong>Energie</strong>ausbeute eines Quadratmeters Kollektorfläche beträgt250 kWh/a, wenn damit geheizt und Warmwasser aufbereitet wird. Soll sinnvollerweise"nur" das Warmwasser vorgewärmt werden, so stellt sich ein nutzbarer<strong>Energie</strong>ertrag von bis zu 600 kWh/(m 2 a) ein. Bereits mit 1 m 2 Kollektorfläche proPerson lässt sich ein hoher Beitrag an die Warmwasserbereitung leisten.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––20Bei einem <strong>Energie</strong>inhalt von rund 800 kWh/Sm 3 gemäss “Klassierung von <strong>Energie</strong>holz“ von HolzenergieSchweiz 2008.21Vgl. Art. 18a RPG: Solaranlagen: In Bau- und Landwirtscftszonen sind sorgfältig in Dach- und Fassadenflächenintegrierte Solaranlagen zu bewilligen, sofern keine Kultur- und Naturdenkmäler von kantonaleroder nationaler Bedeutung beeinträchtigt werden.WWW.PLANAR.CH 3131


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Temperaturverlauf Umwelt- und Abwärme24222018Heizperiode240220200180Temperatur °C16141210816014012010080Globalstrahlung W/m 26604402200-2Abkühlung <strong>bei</strong> Oberflächen-, Grund- oder Abwasser allgemein höchstens auf 4 °C zulässigJul. Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. März Apr. Mai Jun.0-20Aare (Mittelwert Messstation <strong>Bern</strong> Schönau)Umgebungsluft (Messstation <strong>Bern</strong> / Zollikofen)Grund- und Trinkwasser (vermutet)Globalstrahlung (Messstation <strong>Bern</strong> / Zollikofen)Abb. 16: Temperaturverlauf und Globalstrahlung verfügbarer Umweltwärmequellen und Verlauf GlobalstrahlungErdgasversorgungHesse+Schwarze+PartnerFossile leitungsgebundene <strong>Energie</strong>träger<strong>Muri</strong> b. B. ist weitgehend mit dem Leitungsnetz der kommunalen Gasversorgungerschlossen. 2010 betrug der Verbrauch an Erdgas 115 GWh/a, rund 51% desWärmebedarfs der Gemeinde wurden mit Erdgas gedeckt.Planar Daten:Aufträge:MI_<strong>Muri</strong> BE:MI.02_RPE:05_BPotenzialabschätzungDie Auslastung des bestehenden Niederdrucknetzes kann aufgrund grösserer Kapazitätsreservengesteigert werden. Zukünftige Einsatzmöglichkeiten von Erdgassind:– Ökologisierung des Erdgasverbrauchs durch Steigerung des Anteils an Biogasoder durch die Kombination mit der solarthermischen Erzeugung von Brauchwarmwasser;– rationelle Nutzung für die Stromproduktion in Wärmekraftkopplungsprozessen(WKK) mit vollständiger Abwärmenutzung (langfristig ist es sinnvoll, auf eine reineVerbrennung des hochwertigen <strong>Energie</strong>trägers Erdgas zu verzichten);– Erdgas als Redundanz oder zur Spitzendeckung in bivalenten Systemen;– Erdgas als <strong>Energie</strong>träger für Hochtemperatur-Prozesse in der Industrie;– Substitution von Heizöl: Bei der Verbrennung von Heizöl entstehen im Vergleichzum Erdgas 20% mehr Treibhausgasemissionen. Als Übergangslösung soll daherHeizöl durch Erdgas substituiert werden;– Erdgas als Treibstoff;– <strong>bei</strong> der Erschliessung von Neubaugebieten nur zur Spitzendeckung <strong>bei</strong> bivalentbetriebenen Wärmeverbunden.Ein zunehmend wichtiger Aspekt <strong>bei</strong> der längerfristigen Ausnutzung der Versorgungsinfrastrukturbildet der Einsatz bzw. das Angebot von Biogas. Die Gemeindebetriebe<strong>Muri</strong> b. B. gehen davon aus, dass basierend auf dem heutigenMengengerüst rund 10% bis 15% des Erdgasverbrauchs mit Biogas gedeckt werdenkönnten, sofern eine Nachfrage besteht.WWW.PLANAR.CH 3333


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>4.2 StromproduktionIn diesem Kapitel werden die Potenziale der Stromproduktion in der Gemeinde<strong>Muri</strong> b. B. beschrieben. Insgesamt wurden 2010 900 MWh/a zertifizierter Ökostrom<strong>bei</strong> der BKW bezogen (< 1% des Gesamtstromverbrauchs). Gemäss BKW bestehenweitere Kapazitäten zur Steigerung der Ökostrom-Eigenproduktion und somitzur Deckung einer steigenden Nachfrage.PhotovoltaikPotenzialabschätzungDie Stromerzeugung mit Sonnenenergie ist grundsätzlich örtlich ungebunden (Einspeisung).Der jährliche Stromertrag einer 1-kW Peak -Anlage beträgt <strong>bei</strong> einer optimalenAusrichtung der Zellen 24 rund 1'000 kWh/a, <strong>bei</strong> einer nicht optimalenAusrichtung der Zellen schmälert sich der Ertrag entsprechend. Für eine 1-kW Peak -Anlage wird eine Fläche von rund 7 m 2 benötigt.Aufgrund der südwestlich exponierten Hanglage von <strong>Muri</strong> b. B. bietet sich eineNutzung der Solarenergie an. Gemäss der Solarpotenzialanalyse der Firma Renewables-NowAG (25. Juli 2013) könnten mit Photovoltaik-Anlagen rund 84 GWh/aStrom produziert werden 25 . Damit liesse sich etwa 90% des Strombedarfs der Gemeindedecken (exkl. Strom für Mobilität).WindenergiePotenzialabschätzungDie Windenergienutzung wird im Wesentlichen in zwei Bereiche unterteilt: inLeichtwind- und in Grosswindanlagen. Die Stromproduktion einer Leichtwindanlagereicht in den meisten Fällen zur Selbstversorgung eines Bauernhofes, eines kleinenUnternehmens oder eines Mehrfamilienhauses aus.Leichtwindanlagen produzieren Strom ab einer Windgeschwindigkeit von ca.2.5 m/s. Die Nennleistung solcher Anlagen erreicht zurzeit bis zu 10 kW (<strong>bei</strong>6 m/s). In <strong>Muri</strong> b. beträgt die durchschnittliche Windgeschwindigkeit 100 m überBoden gemäss nachstehender Abbildung zwischen 2 m/s und knapp 4 m/s. Aufgrunddieser tiefen Werte eignen sich auf Gemeindegebiet lediglich Leichtwindanlagenzur Stromproduktion (Beitrag vernachlässigbar).–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––2428° bis 30° geneigte, vollständig gegen Süden ausgerichtete Zellen25Bei einem Modulwirkungsgrad von 21.5%, was aktuell Stand der Technik ist.WWW.PLANAR.CH 3434


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Abb. 17: Windgeschwindigkeits-Daten <strong>bei</strong> einer Höhe von 100 m über Grund in <strong>Muri</strong> b. B.(basieren auf einer Modellierung von METEOTEST 26 , Stand 2011)LegendeWindgeschwindigkeit < 2.4 m/sWindgeschwindigkeit 2.5 - 3.4 m/sWindgeschwindigkeit 3.5 - 4.4 m/sExkurs:Turbinierung des TrinkwassersEine Turbinierung des Trinkwassers ist – gemäss bereits erfolgten Abklärungender Gemeindebetriebe <strong>Muri</strong> b. B. – aufgrund der Netzdisposition und Dimensionierungwirtschaftlich nicht interessant (der Höhenunterschied beträgt lediglich 30 m,Durchfluss unter 10 Liter pro Sekunde).–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––26Quelle: www.wind-data.ch/windkarteWWW.PLANAR.CH 3535


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>4.3 ZusammenfassungIn diesem Kapitel werden die effektiv nutzbaren <strong>Energie</strong>potenziale der WärmeundStromproduktion auf Gemeindegebiet zusammengefasst:Ortsgebundene niederwertigeAbwärme und Umweltwärme– Abwärme aus der Nahrungsmittelproduktion des bedeutsamen Industriebetriebs:Das zur Wärmeerzeugung nutzbare <strong>Energie</strong>potenzial beträgt 6 GWh/a(bivalent).– Abwärme aus dem Zulauf der ARA Region <strong>Bern</strong>: Das Potenzial zur Nutzungder Abwärme aus Sammelkanälen beschränkt sich auf einzelne Kanäle. DieQuantifizierung dieses Potenzials ist zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund mangelnderDatengrundlage nicht möglich.Bemerkung: Eine weitere Phase der Erar<strong>bei</strong>tung des regionalen generellenEntwässerungsplans ist gestartet, aus welcher Erkenntnisse betreffend Wärmenutzungaus dem Abwassernetz auf Gemeindegebiet zu erhoffen sind.– Wärmenutzung aus dem Grundwasser: Das Potenzial ist zwar aufgrund derAusdehnung des Grundwasseraquifers örtlich beschränkt (mehrheitlich im GemeindeteilGümligen), die Nutzung ist dort aber weitgehend uneingeschränkt.– Wärmenutzung aus Oberflächengewässer: Das Potenzial der Wärmenutzungist vorhanden. Aufgrund der tiefen Wassertemperatur in den Wintermonateneignen sich lediglich bivalente Heizsysteme (siehe Glossar).Erdwärme: Grosses Potenzial zur Nutzung der direkten wie auch indirektenErdwärme ist vorhanden. Die Nutzung wird räumlich lediglich <strong>bei</strong> Grundwasservorkommeneinschränkt.Bemerkung: Sondierbohrungen für die Nutzung der Tiefengeothermie im Rahmeneiner Untersuchung des <strong>Energie</strong>versorgers ewb werden Informationen überdas nutzbare Potenzial zur Wärmenutzung und Stromproduktion liefern.Regional verfügbare, erneuerbare<strong>Energie</strong>träger– <strong>Energie</strong>holz: Der auf Gemeindegebiet stehende Wald verfügt heute lediglichüber ein freies <strong>Energie</strong>holzpotenzial von 300 MWh/a. Das in der Region <strong>Bern</strong>vorhandene <strong>Energie</strong>holz ist seit Inbetriebnahme des Holzheizkraftwerks der ewbmehrheitlich aufgekauft.– Grüngut: Das anfallende Grüngut der Gemeinde wird heute in einer Anlage inKrauchthal kompostiert. Bei einer Vergärung dieses Grünguts lassen sich1'000 m 3 Biogas mit einem <strong>Energie</strong>inhalt von 600 MWh/a erzeugen.Örtlich ungebundeneUmweltwärme– Solarthermie: Das Potenzial zur Nutzung der Solarthermie zur Erzeugung vonBrauchwarmwasser ist immens. Mit thermischen Solaranlagen könnten176 GWh/a Wärme erzeugt werden. Nur fällt ein geringer Teil dieses Potenzialsin der Heizsaison an.– Wärme aus der Umgebungsluft: Das Potenzial für die Nutzung der Umgebungsluftals Wärmequelle ist uneingeschränkt. Der Einsatz von Umgebungsluft-Wärmepumpen ist aufgrund tiefer Leistungszahlen im Winter lediglich in Neubautenoder energetisch sanierten Altbauten zu empfehlen.WWW.PLANAR.CH 3636


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Fossile leitungsgebundene<strong>Energie</strong>träger– Erdgasversorgung: Die Auslastung des bestehenden Niederdrucknetzes kannaufgrund grösserer Kapazitätsreserven verdoppelt werden. Längerfristig könntenbis zu 15%, bezogen auf das heutige Erdgas-Mengengerüst, mit Biogas substituiertwerden.Erneuerbare Stromproduktion:– Photovoltaik: Gemäss der Solarpotenzialanalyse der Firma Renewables-NowAG könnten mit Photovoltaik-Anlagen rund 84 GWh/a Strom produziert werden.Windenergie: Aufgrund tiefer Windgeschwindigkeiten in <strong>Muri</strong> b. B. eignen sichnur Leichtwindanlagen zur Stromproduktion. Der Beitrag zur Deckung desStrombedarfs mit der im Gemeindegebiet produzierten Windenergie ist dahergering.WWW.PLANAR.CH 3737


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Sinnvoller Einsatz von WärmepumpenJe geringer der Temperaturunterschied zwischen der Wärmequelle und demHeizsystem ist, um so weniger Hilfsenergie (z.B. Strom oder Bio- und Erdgas) wirdfür den Wärmepumpen-Antrieb benötigt. Wärmepumpen eignen sich besonders fürdie Erzeugung von Raumwärme in Neubauten oder energetisch sanierten Altbauten,die mit niedrigen Vorlauftemperaturen des Heizkreislaufs auskommen (z.B. <strong>bei</strong>Bodenheizungen). In einem Wärmeverbund oder zur Erzeugung von Brauchwarmwassersollten aus Effizienzgründen in Serie geschaltete Wärmepumpenresp. Wärmepumpen mit zweistufigen Kompressoren eingesetzt werden (inkl. Spitzendeckung,bivalente Systeme). Andernfalls resultieren mässige Jahresar<strong>bei</strong>tszahlen,und der Anteil der zugeführten Hilfsenergie erhöht sich merklich, was demGrundprinzip der Umweltwärmenutzung zuwiderläuft. Der Anteil erneuerbarer<strong>Energie</strong>, welcher mit einer Wärmepumpe produziert werden kann, hängt auch vonder Herkunft des Stroms ab, mit welchem die Wärmepumpe betrieben wird. Währendder Heizsaison im Winter ist die Stromproduktion aus Sonne und Wasser relativgering. Die Kombination mit der Stromproduktion in Wärmekraftkopplungsanlagengewinnt deshalb an Bedeutung (siehe nachfolgend).Gleichzeitigkeit der Strom- und WärmeproduktionAls effizienter Einsatz des Erdgases zur Wärmebereitstellung bietet sich die gleichzeitigeStromproduktion in Wärmekraftkopplungsanlagen – sogenannte Blockheizkraftwerken(BHKW) – an. Die Wärmekraftkopplung ist vor allem in der Winterzeitinteressant, wenn zugleich die Wärme- und die Stromnachfrage am grössten sind.So kann ein Beitrag zur Deckung der Stromnachfrage zur Bereitstellung von Heizwärmemit Wärmepumpen klimagesteuert geleistet werden.10% VerlusteBrennstoff100%60% NutzwärmeBHKW30% StromWP30% Strom 120% NutzwärmeWP90% UmweltwärmeNutzwärme180%Abb. 18: Prinzipskizze einer wärmegeführten WKK-AnlageVoraussetzungen für die intensivierte Nutzung von UmweltwärmeDie verstärkte Nutzung der Sonnenenergie (thermisch) wie auch der gespeichertenSonnenenergie aus dem Boden bedingen den Ausbau einer Verteilinfrastruktur."Überschüssige" Wärme muss jederzeit dezentral in einen Verbund eingespiesenwerden können. Die Nutzung der Umweltwärme aus Boden oder Grundwasser bedingterhebliche Investitionen und wird zunehmend restriktiv bewilligt (d.h. wenige,dafür grössere Anlagen; tiefer reichende Anlagen > Geothermie).WWW.PLANAR.CH 3939


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>CO2-GesetzDas revidierte CO2-Gesetzvom 1. Januar 2013Luftreinhalte-Verordnung (LRV)vom 16. Dezember 1986 (Stand15. Juli 2010)Bundesgesetz über die Stromversorgung(StromVG) vom 23.März 2007 (Stand 1. Juli 2012)Stromversorgungsverordnung(StromVV) vom 14. März 2008(Stand 15. März 2012); KostendeckendeEinspeisevergütung(KEV)Wettbewerbliche Massnahmenzur EffizienzsteigerungProgramm <strong>Energie</strong>SchweizZiel des revidierten CO 2 -Gesetzes 27 ist es, die Emissionen inländischer Treibhausgasebis 2020 um 20% gegenüber 1990 zu reduzieren. Die wichtigsten Massnahmenzur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben umfassen:– Weiterführung der seit dem Jahr 2008 erhobenen CO 2 -Lenkungsabgabe aufBrennstoffe; 28– Fortsetzung und Verstärkung des im Jahr 2010 eingeführten Gebäudeprogrammszur Förderung von Gebäudesanierungen;– Weiterführung und Verbesserung des bestehenden Emissionshandelssystems(ETS) für energieintensive Unternehmen.Die Luftreinhalte-Verordnung bezweckt den Schutz von Menschen, Tieren undUmwelt vor schädlichen Luftverunreinigungen. Beim Einsatz von Öl-, Gas- undHolzfeuerungen sind die in der Verordnung festgelegten Emissionsgrenzwerte zubeachten.Das Stromversorgungsgesetz schafft die notwendigen Voraussetzungen für einesichere Elektrizitätsversorgung sowie für einen wettbewerbsorientierten Elektrizitätsmarkt.Zudem regelt es die schrittweise Öffnung des Elektrizitätsmarktes, welchees Grossbezügern (Endverbrauch mindestens 100 MWh/a) ermöglicht, denStromlieferanten frei zu wählen. Später sollen alle Endverbraucher den Stromlieferantenfrei wählen können.Die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) ist in der Stromversorgungsverordnunggeregelt. Sie ist ein Instrument des Bundes, welches zur Förderung derStromproduktion aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>n eingesetzt wird. Die KEV deckt dieDifferenz zwischen Produktion und Marktpreis und garantiert den Produzentinnenund Produzenten von erneuerbarem Strom einen Preis, der ihren Produktionskostenentspricht.Anlässlich der Erar<strong>bei</strong>tung des Stromversorgungsgesetzes bzw. der Revision des<strong>Energie</strong>gesetzes hat das Parlament die "Wettbewerblichen Ausschreibungen fürEffizienzmassnahmen" beschlossen. Durch diesen Beschluss aus dem Jahr 2007werden Massnahmen zur Reduktion des Elektrizitätsverbrauchs gefördert. DieAuszahlung der Gelder zur Finanzierung der Projekte wird durch die KEV vorgenommen.2001 hat der Bundesrat das Programm <strong>Energie</strong>Schweiz als Folgeprogramm von<strong>Energie</strong> 2000 lanciert. Das Programm wurde von 2009 bis Ende 2020 verlängert.Es koordiniert Aktivitäten im Bereich erneuerbarer <strong>Energie</strong>n und <strong>Energie</strong>effizienzund soll mit Informationskampagnen, Beratungen und Förderung fortschrittlicherProjekte dazu <strong>bei</strong>tragen, die energie- und klimapolitischen Ziele der Schweiz zuerfüllen. Das Label <strong>Energie</strong>stadt ist Teil des Programms <strong>Energie</strong>Schweiz.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––27Das totalrevidierte CO 2-Gesetz löst das CO 2-Gesetz vom 8. Oktober 2000 ab.28Die Lenkungsabgabe auf Brennstoffen beträgt 36 Franken pro Tonne, was 9 Rappen pro Liter entspricht.Der Bundesrat kann den Abgabesatz auf bis zu 120 Franken erhöhen, wenn die Reduktionszielefür Brennstoffe nicht erreicht werden.WWW.PLANAR.CH 4242


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>5.2 <strong>Energie</strong>politik des Kantons <strong>Bern</strong>Die energetischen Vorschriften für Gebäude des Kantons <strong>Bern</strong> basieren auf derMuKEn. Die Gemeinden haben die Möglichkeit, weitergehende Bestimmungen imBaureglement und in Überbauungsordnungen festzulegen. Die Einhaltung der Vorschriftenwird durch die Gemeinden im Rahmen des Baubewilligungsverfahrensüberprüft.<strong>Energie</strong>gesetz (KEnG) vom15. Mai 2011; <strong>Energie</strong>verordnungzum <strong>Energie</strong>gesetz (KEnV)vom 26. Oktober 2011Das <strong>Energie</strong>gesetz des Kantons <strong>Bern</strong> strebt im Dienste der nachhaltigen Entwicklungeine wirtschaftliche, sichere, ausreichende sowie umwelt- und klimaschonende<strong>Energie</strong>versorgung und -nutzung an. Es <strong>bei</strong>nhaltet folgende Ziele:– eine preiswerte und sichere <strong>Energie</strong>versorgung für die Bevölkerung und dieWirtschaft sicherzustellen,– das <strong>Energie</strong>sparen und die zweckmässige und effiziente Nutzung der <strong>Energie</strong>zu fördern,– die Nutzung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n zu fördern,– die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren <strong>Energie</strong>trägern zu mindern,– den Klimaschutz zu verbessern.Es bezweckt:– den gesamtkantonalen Wärmebedarf in Gebäuden bis 2035 um mindestens20% zu senken,– den gesamtkantonalen Wärme- und Strombedarf möglichst mit CO 2 -neutralen,erneuerbaren <strong>Energie</strong>n zu decken.Weitere bedeutende Punkte von <strong>Energie</strong>gesetz und <strong>Energie</strong>verordnung sind:– Die 34 "energierelevanten" Gemeinden des Kantons müssen einen <strong>Richtplan</strong><strong>Energie</strong> erar<strong>bei</strong>ten;– elektrische Widerstandsheizungen müssen innert 20 Jahren ersetzt werden;– <strong>bei</strong> der Nutzungsplanung erhalten die Gemeinden mehr Autonomie.<strong>Energie</strong>strategie 2006des Kantons <strong>Bern</strong>Förderprogrammdes Kantons <strong>Bern</strong><strong>Bern</strong>er <strong>Energie</strong>abkommen(BEakom)Im Rahmen der vom Regierungsrat beschlossenen <strong>Energie</strong>strategie 2006 soll bis2050 die 2000-Watt-Gesellschaft realisiert werden (Regierungsrat 2011). In einemersten Schritt wird bis 2035 die 4000-Watt-Gesellschaft angestrebt. Die wichtigstenkantonalen Zielsetzungen <strong>bei</strong>nhalten:– Bis ins Jahr 2035 soll der Raumwärmebedarf der Wohn- und Dienstleistungsbautenzu mindestens 70% aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>n gedeckt werden.– Durch Effizienzsteigerungen soll der Wärmebedarf bis 2035 um mindestens20% reduziert werden (gegenüber 2006).– Bis 2035 soll die Stromerzeugung zu 80% aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>n erfolgen.Das Förderprogramm des Kantons <strong>Bern</strong> fördert <strong>Energie</strong>effizienz und erneuerbare<strong>Energie</strong>n im Gebäudebereich. Gebäudesanierungen und effiziente Neubauten sowiedie Nutzung von Sonnenenergie, Holz und der Ersatz von Elektroheizungenwerden finanziell unterstützt. Grundlage für die Ausbezahlung von Fördergeldernbildet der Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK).Das BEakom ist ein Angebot des Kantons <strong>Bern</strong> zur Förderung der nachhaltigenEntwicklung der Gemeinden im <strong>Energie</strong>bereich. Da<strong>bei</strong> verpflichtet sich die Gemeinde,längerfristige, freiwillige Massnahmen in den Bereichen <strong>Energie</strong>, Mobilitätund Raumplanung umzusetzen. Das BEakom unterstützt die Gemeinden im Ener-WWW.PLANAR.CH 4343


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>giestadtprozess. Gemeinden, welche das <strong>Energie</strong>stadtlabel nicht anstreben wollen,können mit dem BEakom ein reduziertes, angepasstes <strong>Energie</strong>programm erar<strong>bei</strong>ten.5.3 <strong>Energie</strong>politik der GemeindeMit dem Leitbild des Gemeinderats vom September 2010 und dem BEakom-Massnahmenkatalog vom Februar 2010 bekräftigt die Gemeinde <strong>Muri</strong> eine aktivekommunale <strong>Energie</strong>politik.<strong>Energie</strong>leitbild 2010 29Der Gemeinderat will:– mit <strong>Energie</strong> sorgsam umgehen und den Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcenreduzieren;– die Bestrebungen von Bund und Kanton zur Verbesserung der Luft- und Lärmwerteunterstützen;– den Anteil an gut isolierten Gebäuden und an Bauten, die Minergiestandardaufweisen, in der Gemeinde – insbesondere <strong>bei</strong> den Gemeindeliegenschaften –markant erhöhen;– mit einer optimalen Abstimmung der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung dasVerkehrswachstum nachhaltig bewältigen;– die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs und des nicht motorisierten Individualverkehrsfördern;– gewährleisten, dass die Strasseninfrastruktur auch in Zukunft sicher und leistungsfähigbleibt;– in allen Wohnquartieren und im Bereich von Schulanlagen verkehrsberuhigendeMassnahmen umsetzen.Folgende konkrete Ziele für die kommunalen Gebäude und Anlagen werden im<strong>Energie</strong>leitbild 2010 formuliert:– Der <strong>Energie</strong>verbrauch ist bis 2020 für Wärme gegenüber 2010 um 10% zu senkenund <strong>bei</strong>m Strom stabil zu halten oder wenn möglich zu senken.– Für neue Gemeindebauten gilt mindestens Minergie als Standard; Minergie-P(-Eco) wird geprüft. Für bestehende Gemeindebauten sollen bis ins Jahr 2025nach Möglichkeit mindestens 80% der Gebäudeflächen die Kategorien A-D gemässGebäudeenergieausweis erreichen.– Der Anteil fossiler <strong>Energie</strong>träger am Wärmehaushalt soll bis 2025 gegenüberdem heutigen Zustand mit Massnahmen zur Wärmedämmung sowie dem Einsatzvon erneuerbarer <strong>Energie</strong> und von Abwärme auf 50% reduziert werden.Hauptziel für das gesamteSiedlungsgebietIm Rahmen der <strong>Richtplan</strong>ung <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> b. B. werden die genannten kommunalenZiele in Anlehnung an die langfristig ausgerichtete <strong>Energie</strong>politik des Kantons(gemäss <strong>Energie</strong>strategie 2006) mit folgendem Hauptziel für das gesamte Siedlungsgebietergänzt:– Der Anteil der erneuerbaren <strong>Energie</strong>träger und der Abwärmenutzung am Gesamtwärmeverbrauchsoll von heute 2% bis 2020 auf 30%, bis 2035 auf 70%gesteigert werden.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––29Folgend sind alle Zielsetzungen des <strong>Energie</strong>leitbildes 2010 aufgeführt, auch wenn der Bereich Verkehrnicht Bestandteil dieser <strong>Richtplan</strong>ung ist.WWW.PLANAR.CH 4444


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>6 Untersuchte VersorgungsvariantenUm die Auswirkungen einer Umstellung der Wärmeversorgung besser einschätzenzu können, werden in diesem Kapitel verschiedene Versorgungsvarianten miteinanderverglichen und bewertet. In einem ersten Schritt wurde ein Referenzszenariogebildet und die vorgeschlagenen Versorgungsvarianten mit diesem verglichen.Auch wurde die Wirkung von Effizienzmassnahmen im gesamten Siedlungsgebietuntersucht. Es wurden folgende Annahmen zu den Szenarien und Versorgungsvariantengetroffen:ReferenzszenarioVersorgungsvariantenVariante WKKVariante Erneuerbare+ AbwärmeEffizienzszenarioEs wird davon ausgegangen, dass sich der Wärmebedarf bis 2035 im Referenzfallum 18% reduziert (gemäss S. 21). Im Referenzszenario wird eine anteilsmässigeSubstitution des Heizölverbrauchs mit Erdgas sowie eine vermehrte Nutzung erneuerbarer<strong>Energie</strong>träger und Abwärme erwartet. Diese Referenzentwicklung beruhtauf dem Szenario "Weiter wie bisher" der <strong>Energie</strong>perspektiven des Bundes(Prognos 2011). Der Heizölverbrauch nimmt da<strong>bei</strong> bis 2035 um 47%, der Gasverbrauchum 26% ab, wohingegen der Anteil erneuerbarer <strong>Energie</strong>n am Gesamtwärmebedarfauf 28% ansteigt (in <strong>Muri</strong> b. B. heute <strong>bei</strong> 2%).Auch den Versorgungsvarianten ist unterlegt, dass sich der Wärmebedarf bis 2035um 18% reduziert. In den Versorgungsvarianten werden Gebiete, die sich für eineVersorgung im Verbund eignen (im <strong>Richtplan</strong> als Wärmeverbundgebiete bezeichnet),jeweils folgendermassen versorgt:– Die Wärmebereitstellung erfolgt mehrheitlich über die Nutzung der Abwärme ausder Stromproduktion mit Blockheizkraftwerken resp. Wärmekraftkopplungsanlagen(WKK). Diese Anlagen werden mit Erdgas betrieben (Nutzung der bestehendenInfrastruktur). Die fossile Stromproduktion ist generell als Übergangslösungvorgesehen, bis die noch zu teuren oder technisch noch nicht ausgereiftenTechnologien marktreif sind. Die Abwärme aus Wärmekraftkopplungsanlagenkann nur zu 40% als erneuerbare <strong>Energie</strong> eingerechnet werden.– Diese Versorgungsvariante sieht die Nutzung der Umweltwärme oder vorhandenerAbwärmequellen mit Wärmepumpenanlagen sowie in untergeordneter Prioritätden Einsatz von Holzfeuerungen 30 im Verbund vor.Dieses Effizienzszenario geht von einer Reduktion des Wärmebedarfs bis 2035von 35% gegenüber heute aus (Szenario "Neue <strong>Energie</strong>politik" des Bundes,Prognos 2011). Da<strong>bei</strong> wird die gleiche Nutzung der <strong>Energie</strong>träger wie im Referenzszenarioangenommen.<strong>Energie</strong>trägermixIn nachfolgender Abbildung ist dargestellt, wie sich 2035 der <strong>Energie</strong>trägermix jenach Versorgungsvariante einstellt:–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––30In Kleinanlagen sind vorzugsweise Holzpellets einzusetzen, <strong>bei</strong> grösseren Leistungsbereichen Holzschnitzel.Es ist zu berücksichtigen, dass das Holzschnitzelpotenzial in der Region bescheiden ist. Holzfeuerungensind mit Solaranlagen für die Brauchwarmwassererzeugung zu kombinieren (ermöglichtAusschalten der Holzfeuerung im Sommer).WWW.PLANAR.CH 4545


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>250Index:WKK 93% 92% 748 483Erneuerbar 107% 87% 903 1'109Effizienz 81% 81% 9'649 8'023200WKK-Stromproduktion150Umweltwärme/Abwärme von BetriebenSonneGWh/a100BiomasseWKK-AbwärmeTHG-Emissionen50JahreskostenPreis heuteJahreskostenPreis hoch Externe KostenErdgasInvestitionenbis 2035 SUMME CO2 * 2 + Externe Kosten * 2Heizöl2 2 2 2 2 13 153 0 1 WKK-Abwärme 1 3 1 10 151 3 Elektrizität 3 1 3 13 12WärmebedarfheuteReferenzszenario2035Variante WKK2035VarianteErneuerbare +Abwärme 20352 2 Umweltwärme 2 2 2 13 153 1 Sonne 1 3 1 10 151 3Biomasse3 1 3 13 121 2 Erdgas 2 1 3 12 123 1 1 2 2 10 14Abb. 19: WärmebedarfHeizölheute und 2035 mit <strong>Energie</strong>trägermix nach Versorgungsvarianten; Bemerkung: <strong>bei</strong>der Variante WKK 2035 ist auch der produzierte Strom dargestellt.Effizienzszenario2035ElektrizitätBeurteilungIm Unterschied zum Referenzszenario erhöht sich der Anteil erneuerbarer <strong>Energie</strong>trägersowie der Abwärmenutzung in den <strong>bei</strong>den Versorgungsvarianten bis 2035erheblich (siehe nachfolgende Tabelle). Dieser Anteil beträgt <strong>bei</strong> der Variante Erneuerbare+ Abwärme insgesamt 42% (inkl. Stromanteil für die Nutzung der erneuerbaren<strong>Energie</strong>träger mit Wärmepumpenanlagen 31 ), <strong>bei</strong> der Variante WKKrund 33% 32 . Die Anpassung der Versorgung in den Wärmeverbundgebieten trägtdazu mit 17% <strong>bei</strong> (der Anteil des Verbrauchs dieser Gebiete am Gesamtverbrauchbeträgt 2035 20%). Um 70% der Wärmeversorgung mit erneuerbaren <strong>Energie</strong>nund der Nutzung der Abwärme decken zu können, bedarf es zusätzliche privateInitiative im übrigen Siedlungsgebiet.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––31Wo<strong>bei</strong> man davon ausgeht, dass der Strom bis 2035 erneuerbar sein wird.32Unter Berücksichtigung, dass lediglich 40% der Abwärme aus fossilen WKK-Anlagen als erneuerbareWärme eingerechnet werden dürfen.WWW.PLANAR.CH 4646


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong><strong>Energie</strong>trägermix der Wärmeversorgung2010 2035VarianteWKKVarianteErneuerbare+ AbwärmeReferenzszenarioEffizienzszenarioHeizöl 42% 27% 23% 23% 27%Erdgas 51% 45% 35% 35% 45%Biomasse 1% 8% 8% 10% 8%Sonne 0% 10% 8% 8% 10%Umweltwärme 1% 7% 7% 16% 7%Elektrizität 5% 3% 4% 8% 3%WKK-Abwärme 0% 0% 15% 0% 0%Die Umstellung der Wärmeversorgung führt in der Variante WKK dazu, dass derGasabsatz im Vergleich zu heute ungefähr konstant gehalten werden kann. In derVersorgungsvariante Erneuerbare + Abwärme nimmt der Gasabsatz gegenüberheute um 42% ab. Der Heizölverbrauch wird sich in <strong>bei</strong>den Varianten um 55%reduzieren. Aufgrund einer forcierten Umsetzung von Sanierungsmassnahmen imEffizienzszenario sinkt der Gasverbrauch um 41% und der Heizölverbrauch um57% gegenüber heute.Primärenergiebedarf und TreibhausgasemissionenNachfolgend sind der Primärenergiebedarf sowie die aus der Wärmeversorgungresultierenden Treibhausgasemissionen der Versorgungsvarianten pro Person für2035 dargestellt: 33 Primärenergie TreibhausgasemissionenIndexPrimärenergie |EmissionenWatt pro PersonTonnen CO2-eq/apro PersonReferenzszenario 2'282 3.2 100 |100Variante WKK 2'128 2.9 93 | 92Variante Erneuerbare+ Abwärme2'449 2.8 107 | 87Effizienzszenario 1'852 2.5 81 | 81%–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––33Es wird von einer Bevölkerungszahl von 13'000 Einwohnern 2035 ausgegangen (siehe S.15).WWW.PLANAR.CH 4747


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>BemerkungBeurteilungBei der Beurteilung der Szenarien und Versorgungsvarianten sind die Werte desReferenzszenarios mit den <strong>bei</strong>den alternativen Versorgungsvarianten zu vergleichen(Variante WKK und Erneuerbare + Abwärme). Die Unterschiede sind da<strong>bei</strong>auf die vorgeschlagene Versorgung in den Verbundgebieten zurückzuführen.Da<strong>bei</strong> wird angenommen, dass das übrige Siedlungsgebiet <strong>bei</strong> <strong>bei</strong>den Variantengleich versorgt wird wie im Referenzszenario. Das Effizienzszenario geht im Vergleichzum Referenzszenario von einer Abnahme des Wärmebedarfs um 35% imgesamten Siedlungsgebiet aus.Heute beträgt der Primärenergieverbrauch der Wärmeversorgung 2'800 WattDauerleistung pro Person resp. verursacht 4.9 t CO 2 -eq pro Person und Jahr. Jemehr sich der Wärmebedarf durch die Umsetzung von Effizienzmassnahmen reduziert,desto geringer fallen Primärenergiebedarf und Treibhausgasemissionen aus(vgl. Effizienzszenario).Werden die Versorgungsvarianten untereinander verglichen, wird ersichtlich, dassder Primärenergiebedarf <strong>bei</strong> der Variante Erneuerbare + Abwärme am höchstenist. Dies lässt sich mit dem erhöhten Stromverbrauch aufgrund der Wärmepumpenanlagenund dessen heute noch hohem Primärenergiefaktor begründen. EineAbfederung dieses Effekts wird durch die Reduktion des Anteils Atomstrom imStrommix möglich sein.Werden anstelle des konventionellen <strong>Energie</strong>trägers Erdgas gegen 10% Biogaseingesetzt, reduzieren sich die Treibhausgasemissionen der gesamten Wärmeversorgungjeweils lediglich um 2%.KostenvergleichIn einem letzten Schritt wurden die resultierenden Kosten der Versorgungsvarianten2035 untersucht (Annahmen sind im Anhang aufgeführt):JahreskostenPreis heuteJahreskostenPreis hochExterneKostenInvestitionskostenbis 20351'000 CHF/a 1'000 CHF/a 1'000 CHF/a Mio. CHFReferenzszenario 29'461 37'975 5'340 297Variante WKK 30'209 38'458 5'035 320VarianteErneuerbare+ Abwärme30'365 39'085 4'950 327Effizienzszenario 39'110 45'998 4'316 622BeurteilungDie Jahreskosten resp. Wärmegestehungskosten setzen sich aus den Kapitalkostensowie den Brennstoff- und Unterhaltskosten zusammen. Bei einem forciertenEinsatz erneuerbarer <strong>Energie</strong>n und der Abwärmenutzung entstehen gegenüberdem Referenzszenario zusätzliche Aufwendungen von CHF 0.5 bis 1.1 Mio. proJahr.WWW.PLANAR.CH 4848


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Auch <strong>bei</strong> einem Anstieg der Kosten für Erdgas und Heizöl von heute rund 9 auf15 Rp./kWh sind die alternativen Versorgungsvarianten teurer als das Referenzszenario.Erst <strong>bei</strong> einem Erdgas- und Heizölpreis über 19 Rp./kWh wird die VarianteErneuerbare + Abwärme günstiger.Die Jahreskosten des Effizienzszenarios sind trotz berücksichtigter finanzieller Unterstützung34 zurzeit am höchsten (zusätzliche Kosten für Effizienzmassnahmenvon CHF 15 Mio. pro Jahr). Zu berücksichtigen ist aber, dass die aufgeführtenWerte Effizienzmassnahmen im gesamten Siedlungsgebiet <strong>bei</strong>nhalten. Steigen die<strong>Energie</strong>preise, fällt dieser Effekt im Effizienzszenario im Vergleich zu den übrigenVersorgungsvarianten weniger hoch aus (stabiles Verhalten).Die externen Kosten nehmen in der Summe mit einer Erhöhung der Nutzung erneuerbarer<strong>Energie</strong>n und Abwärme sowie mit der Umsetzung von Effizienzmassnahmenab. Werden die externen Kosten <strong>bei</strong> den Jahreskosten berücksichtigt,reduzieren sich die Mehrkosten der alternativen Versorgungsvarianten weiter gegenüberdem Referenzszenario.SchlussfolgerungJe nach Wahl bzw. Gewichtung der Beurteilungskriterien ergibt sich jeweils einegesamthaft unterschiedliche Versorgungs-"Bestvariante". Ersichtlich ist auch, dassmit diesen reinen Systemvarianten das kantonale Ziel – einer Wärmeversorgung,die bis 2035 zu 70% mit erneuerbaren <strong>Energie</strong>trägern und Abwärme erfolgt – nichterreicht werden kann. Es erscheint daher zweckmässiger, von einer flächendeckendangewendeten Versorgungsvariante abzusehen die realistischsten Massnahmenzu kombinieren. Aufgrund weiterer Kriterien wie z.B. der bereitsvorhandenen Infrastruktur sowie der bestehenden <strong>Energie</strong>potenziale kann eineräumlich koordinierte, gebietsspezifische Versorgungslösung vorgegeben werden.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––34Förder<strong>bei</strong>träge decken heute zwischen 10% und 15% der Investitionskosten.WWW.PLANAR.CH 4949


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>7 Inhalt <strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong>Der <strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> b. B. legt Massnahmen zur Erreichung einer zukunftsgerichteten<strong>Energie</strong>versorgung fest. Durch die Bezeichnung konkreter Massnahmengebietemit entsprechenden Umsetzungsmassnahmen wird die räumlicheKoordination der Wärmeversorgung vorgenommen. Im Gegensatz zur Wärmeversorgungist <strong>bei</strong> der Stromversorgung keine Koordination zwischen Produktion undNutzung notwendig.7.1 Grundsätze der räumlichen KoordinationDie räumlichen Festlegungen der <strong>Richtplan</strong>ung <strong>Energie</strong> resultieren aus einer umsichtigenInteressenabwägung, wo<strong>bei</strong> auch die energiepolitische Wertung sowiedie durch den Kanton vorgegebenen Planungsgrundsätze berücksichtigt werden.Planungsgrundsätze gemässArt. 4 KEnVDer Kanton gibt für die Festlegung der Wärmeversorgung <strong>bei</strong> Gebietsausscheidungeneine Prioritätenfolge vor. Diese ist anzuwenden, wenn in einem Gebietmehrere Wärmequellen gleichzeitig verfügbar sind. So sind folgende Wärmequellenauszuschöpfen:1. Ortsgebundene hochwertige Abwärme2. Ortsgebundene niederwertige Abwärme und Umweltwärme3. Bestehende erneuerbare leitungsgebundene <strong>Energie</strong>träger (Verdichtung undErweiterung)4. Regional verfügbare erneuerbare <strong>Energie</strong>träger5. Örtlich ungebundene UmweltwärmeErneuerbarer Anteil der AbwärmeErdgasversorgungKoordination mit angrenzendenGemeindenGemäss der kantonalen <strong>Energie</strong>fachstelle können die betriebliche Abwärme zu100%, die Abwärme aus Wärmekraftkopplungsanlagen zu 40% als erneuerbare<strong>Energie</strong> eingerechnet werden.Die Erdgasversorgung in <strong>Muri</strong> b. B. soll auch langfristig Bestandteil der Wärmeversorgungsein. Die bestehende Netzinfrastruktur soll aber verstärkt zur dezentralenStromerzeugung mit Erdgas betriebenen Blockheizkraftwerken (BHKW), zur Versorgungmit Biogas oder zur Spitzendeckung <strong>bei</strong> Wärmeverbunden genutzt werden.Räumlich relevant ist der <strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> der Stadt <strong>Bern</strong>. Bei der räumlichenFestlegung der Massnahmengebiete wurden die Festlegungen dieser Planung berücksichtigt.WWW.PLANAR.CH 51


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>7.2 Aufbau MassnahmenblätterFür das Erreichen der formulierten Ziele des <strong>Richtplan</strong>s <strong>Energie</strong> (siehe Kapitel 5.3)sind konkrete Umsetzungsschritte einzuleiten. In den Massnahmenblättern werdendie einzelnen Vorhaben beschrieben. Im Wesentlichen geben sie Auskunft überden Gegenstand, die Zielsetzung, das Vorgehen und die massgeblich Beteiligten.Es wird zwischen Massnahmen für den Aufbau oder die Erweiterung von Wärmeverbunden(Kapitel 7.3), Massnahmen für Entwicklungsgebiete (Kapitel 7.4), Massnahmenfür eine individuelle Wärmeversorgung (Kapitel 7.5) und weiterenMassnahmen (Kapitel 7.6) unterschieden.Zeitliche PrioritätenKoordinationsstandDie Umsetzung der Massnahmen wird entsprechend der Dringlichkeit und Projektreifezeitlich in folgende Stufen eingeteilt:– kurzfristig: < 5 Jahre– mittelfristig: 5 bis 10 Jahre– langfristig: > 10 Jahre– laufend: DaueraufgabeFestsetzungen: Sie zeigen auf, wie die raumwirksamen Tätigkeiten aufeinanderabgestimmt sind. D.h. die Koordination der Massnahme wurde erfolgreich abgeschlossenund die Beteiligten sind sich einig, wie sie vorgehen wollen. Festsetzungenbinden die Beteiligten in der Sache und im Vorgehen.Zwischenergebnisse: Sie zeigen auf, welche raumwirksamen Tätigkeiten nochnicht aufeinander abgestimmt sind und was vorzukehren ist, um eine zeitgerechteAbstimmung zu erreichen. Die Planung der Massnahme ist im Gang und hat bereitszu Zwischenergebnissen geführt. Zwischenergebnisse binden die Beteiligtenim weiteren Vorgehen.Vororientierungen: Sie zeigen auf, welche raumwirksamen Tätigkeiten sich nochnicht in dem für die Abstimmung erforderlichen Mass umschreiben lassen, aber erheblicheAuswirkungen auf die Nutzung des Raumes haben können. Die erstenSchritte sind definiert, der genaue Weg zum Ziel muss jedoch noch festgelegt werden.Eine Vororientierung verpflichtet die planende Stelle, <strong>bei</strong> wesentlichen Änderungendes Vorhabens die anderen Beteiligten rechtzeitig zu informieren.ControllingVollzugskontrolleWirkungskontrolleNachführungUm den Stand der Umsetzung sowie den Erfolg der beschrittenen kommunalen<strong>Energie</strong>politik systematisch zu erfassen, wird empfohlen, eine Vollzugs- und Wirkungskontrolleeinzuführen.Die Vollzugskontrolle bezieht sich auf die Umsetzung von definierten Massnahmen:Es wird geprüft, ob bzw. bis wann und in welchem Umfang die festgelegtenVorkehrungen bear<strong>bei</strong>tet und umgesetzt werden (mindestens jährliche Kontrolle).Die Wirkungskontrolle hingegen <strong>bei</strong>nhaltet eine Auswertung der umgesetztenMassnahmen: Anhand von gemessenen Daten wird die Wirkung der umgesetztenMassnahmen bilanziert (z.B. alle vier Jahre, ausgerichtet auf die Legislatur oderanalog der wiederkehrenden Zertifizierung zum Label <strong>Energie</strong>stadt).Der <strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> ist auf 15 bis 25 Jahre ausgelegt. Ergeben sich kurzfristigwesentliche Veränderungen der Voraussetzungen, wird eine vorzeitige Revisionempfohlen.WWW.PLANAR.CH 5252


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>7.3 Versorgung in WärmeverbundenIn diesem Abschnitt werden die Massnahmen beschrieben, welche den Aufbauoder die Erweiterung der Versorgung in Wärmeverbunden <strong>bei</strong>nhalten.Diese Massnahmengebiete charakterisieren sich durch eine auch mittelfristig hoheWärmebedarfsdichte, allenfalls auch mit einem Kühlbedarf. Folgende Kriterienwurden für die Auswahl der Gebiete angewendet:– Wärmenachfrage beträgt aus heutiger Sicht im bestehenden Siedlungsgebietmindestens 400 MWh/a pro ha– potenzieller Schlüsselkunde ist vorhanden (Schlüsselkunde kann 50% bis 75%der Gesamtnachfrage ausmachen)– Gebiete, welche einen grossen Sanierungsbedarf der bestehenden Heizungsanlagenaufweisen (wahrscheinlich hohe Anschlussdichte erzielbar)– Gebiete, die nicht bereits mit einem leitungsgebundenen <strong>Energie</strong>träger erschlossensind oder <strong>bei</strong> welchen bestehende Leitungsnetze zu erneuern sind(z.B. Rückbau einer amortisierten Leitung)– Gebiete, <strong>bei</strong> welchen eine Erweiterung bestehender Verbundwerke aufgrundneu geschaffener Kapazitäten möglich ist.Planung von WärmeverbundenAnschlussverpflichtungBei der Planung von Wärmeverbunden ist zu berücksichtigen, dass der Wärmebedarfdes Gebäudebestands aufgrund von Sanierungsmassnahmen künftig abnehmenwird. Zudem sind einheitliche technische Standards zu wählen, damit spätereZusammenschlüsse mehrerer Verbunde einfacher zu realisieren sind. Zur Deckungvon Bedarfsspitzen werden Wärmeverbunde meistens bivalent betrieben, d.h. miteinem zusätzlichen Spitzenkessel (meistens Heizöl oder Erdgas). Neben der Spitzendeckungdient der zweite <strong>Energie</strong>erzeuger auch einer erhöhten Betriebssicherheit.In Verbundsgebieten soll aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen einemöglichst hohe Anschlussdichte erreicht werden. Eine Anschlussverpflichtung aneinen Wärmeverbund kann in der Nutzungsplanung grundeigentümerverbindlichvorgegeben werden (Art. 13 Abs.1 KEnG); damit ist automatisch eine Versorgungspflichtder Netzbetreiber verbunden. 35 Wer höchstens 25% des zulässigenWärmebedarfs für Heizung und Warmwasser mit nicht erneuerbaren <strong>Energie</strong>ndeckt, kann nicht zum Anschluss an ein Fernwärmeverteilnetz oder an ein gemeinsamesHeiz- oder Heizkraftwerk verpflichtet werden (Art. 16 KEnG). Gemäss kantonaler<strong>Energie</strong>fachstelle kann eine Gemeinde auch den Anschluss an einFernwärmenetz vorschreiben, das mit Abwärme aus einer fossilen Wärmekraftkopplungsanlagegespiesen wird. Die Anschlussverpflichtung an ein Erdgasnetz istrechtlich nicht möglich.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––35Art. 13 Abs.2 KEnG: Wo die Gemeinde eine Anschlusspflicht an ein Fernwärme- oder Fernkältenetzvorsieht, ist das zuständige <strong>Energie</strong>versorgungsunternehmen nach Massgabe der verfügbaren <strong>Energie</strong>mengeverpflichtet, den Haushalten und Betrieben des Gebiets die benötigte Fernwärme oder Fernkältezu liefern.WWW.PLANAR.CH 5353


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 01Thoracker - WorbstrasseAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDie Mehrfamilienhäuser im Gebiet zwischen Worbstrasse und Pelikanweg werdenbereits heute im Verbund mit Wärme versorgt (Heizzentrale mit Gasfeuerung, Spitzenkesselund Redundanz mit Heizöl). Mittelfristig ist die Heizzentrale zu erneuern.Da<strong>bei</strong> ist der Versorgungsperimeter um die dreigeschossigen Bürobauten an derWorbstrasse zu erweitern. Diese Liegenschaften werden heute mit Heizölfeuerungeneinzeln beheizt. Aufgrund der dichten Bebauungsstruktur und der älteren Bausubstanzwird das gesamte Versorgungsgebiet auch längerfristig eine ausreichendeWärmebedarfsdichte für eine Versorgung im Verbund aufweisen.– effiziente Versorgung mit Abwärme im Verbund– Beibehaltung essentieller Gaskunden der Gemeindebetriebe <strong>Muri</strong> b. B.2010: 10.6 (0%) 2035: 9 (32%)– Abwärme aus WKK-Anlage (Erdgas oder Biogas)– Erdgas für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte FederführungkurzfristigmittelfristigInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungEntscheid über Submission fürContracting oder eigenständigerBetriebBei Heizungssanierung:– Planung neue Heizzentrale mitWKK-Anlage– Schaffung zusätzlicher KapazitätInformation der Grundeigentümeran der Worbstrasse über AnschlussmöglichkeitAnschlussverträge und RealisierungWärmeverbundFalls für die Investitionssicherheiterforderlich: Verankerung der Anschlusspflichtin der ÜberbauungsordnungGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>), <strong>Energie</strong>fachstelle,GemeindebetriebeGrundeigentümerGrundeigentümer/ContractorGrundeigentümer/Contractormit Unterstützung durch die<strong>Energie</strong>fachstelleGrundeigentümer/ContractorBereich Hochbau/PlanungKoordinationsstandAbhängigkeiten und ZielkonflikteBemerkungenFestsetzungBei einer Überbauung der angrenzenden Schürmatt (M 22) ist das Grundwasservorzugsweise dort zur Wärmebereitstellung zu nutzen (bessere Effizienz dieserNutzung <strong>bei</strong> Neubauten im Vergleich zu bestehenden Bauten).Wärmeerzeugungsanlagen ab 2'000 kW Leistung, die mit fossilen <strong>Energie</strong>trägernbetrieben werden, müssen gemäss Art. 44 KEnG grundsätzlich als WKK-Anlagenausgestaltet werden.WWW.PLANAR.CH 5454


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 02EgghölzliwegAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerAuch in diesem Gebiet weisen die Liegenschaften längerfristig einen genügendhohen Wärmebedarf für eine Versorgung im Verbund auf. Die Mehrfamilienhäuserwerden bereits heute durch einen Nahwärmeverbund versorgt. Die bestehendeÖlfeuerung wäre in den kommenden Jahren zu sanieren. Bei einer Bebauung desangrenzenden Entwicklungsgebiets Thoracker ist zu prüfen, ob eine gemeinsameVersorgung unter Berücksichtigung technischer und wirtschaftlicher Aspekte sinnvollwäre.Der Heizwärmebedarf ist mit Erdsonden oder einer Pelletfeuerung sowie in Kombinationmit der Nutzung der Sonnenenergie zu decken.Substitution der bestehenden Ölfeuerung mit erneuerbarer <strong>Energie</strong> (Reduktion derCO 2 -Emissionen)2010: 1.3 (0%) 2035: 0.9 (80%)– Erdwärme mit Solarthermie (für Erzeugung von Brauchwarmwasser und allenfallsauch für Wärmerückspeisung in den Boden)– <strong>Energie</strong>holz mit Solarthermie (für Erzeugung von Brauchwarmwasser)– Heizöl oder Erdgas für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte Federführungkurz- bismittelfristigInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungBei Heizungssanierung:– Offerteinholung <strong>bei</strong> Contractor– Planung neue Heizzentrale– Schaffung zusätzlicher KapazitätPlanung und Realisierung WärmeverbundGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)GrundeigentümerContractorKoordinationsstandAbhängigkeiten und ZielkonflikteBemerkungenVororientierungErweiterungen in angrenzendes Massnahmengebiet M 21 und M 32 prüfenDie Mächtigkeit des bestehenden Grundwasserträgers ist in diesem Gebiet zu geringfür eine Grundwasserwärmenutzung.WWW.PLANAR.CH 5555


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 03GemeindeverwaltungAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerAlle Liegenschaften in diesem Versorgungsgebiet sind an das Erdgasnetz angeschlossen.In einer Liegenschaft war einst bereits ein Blockheizkraftwerk in Betrieb(Tavelweg 2). Dieses Gebiet ist langfristig von einer Heizzentrale mit Wärme auseinem Blockheizkraftwerk zu versorgen.– effiziente Versorgung der Gemeindeverwaltung und Aufbau eines Verbunds– Substitution der bestehenden Gasheizungen durch die Nutzung der Abwärmeaus einer WKK-Anlage (Reduktion CO 2 -Emissionen)2010: 1.8 (0%) 2035: 1.7 (32%)– Abwärme aus WKK-Anlage (Erdgas oder Biogas)– Erdgas für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte Federführungkurz- bismittelfristiglaufendInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungKlärung Finanzierung einerVarianten- und MachbarkeitsstudieStudie zur Evaluation eines Standortesfür eine Heizzentrale und zurKlärung der technischen und wirtschaftlichenMachbarkeit einesVerbundesVorverträge mit Schlüsselkunden;Planung und Realisierung WKK-WärmeverbundBei Heizungssanierungen in diesemGebiet: Prüfung für StandortHeizzentraleGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)<strong>Energie</strong>fachstelle<strong>Energie</strong>fachstelle in Zusammenar<strong>bei</strong>tmit den betroffenenGrundeigentümern und deminteressierten ContractorContractorBereich Hochbau/PlanungKoordinationsstandVororientierungAbhängigkeiten und Zielkonflikte Abhängigkeit zu M 41BemerkungenWWW.PLANAR.CH 5656


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 04RainwegAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerAuch in diesem Versorgungsgebiet werden die Liegenschaften mehrheitlich mitErdgas versorgt. Vom Schulhaus Horbern ausgehend soll langfristig ein Wärmeverbundaufgebaut werden. Die Heizzentrale zur Nutzung der Geothermie (Sondenfeld)kann da<strong>bei</strong> auf dem Schulareal realisiert werden. Kann kein Verbund aufgebautwerden, ist die Schulanlage mit Biogas zu beheizen in Kombination mit derNutzung der Sonnenenergie für die Brauchwarmwassererzeugung.– effiziente Wärmeversorgung der Schulanlage Horbern– Substitution der bestehenden Öl- und Gasheizungen mit erneuerbarer <strong>Energie</strong>(Reduktion der CO 2 -Emissionen)2010: 0.7 (0%) 2035: 0.6 (80%)– Erdwärme mit Solarthermie (für Erzeugung von Brauchwarmwasser und allenfallsauch für Wärmerückspeisung in den Boden)– Erdgas für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte FederführungmittelfristigInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungKlärung Finanzierung einerVarianten- und MachbarkeitsstudieMachbarkeitsstudie über die Nutzungvon Erdwärme in Kombinationmit Solarthermie im VerbundProjektierung und Submission oderOfferteinholung <strong>bei</strong> ContractorPlanung und RealisierungGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)<strong>Energie</strong>fachstelle in Zusammenar<strong>bei</strong>tmit Bereich Hochbau/PlanungContractorKoordinationsstandVororientierungAbhängigkeiten und Zielkonflikte Abhängigkeit zu M 41BemerkungenDer Vorgehensvorschlag wird <strong>bei</strong> einer Sanierung der Heizzentrale des SchulhausesHorbern oder derjenigen des <strong>Muri</strong>zentrums relevant.WWW.PLANAR.CH 5757


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 05RütibühlAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDie Liegenschaften in dieser dreigeschossigen Wohnzone sind mehrheitlich amGasnetz angeschlossen. Auch längerfristig wird die Wärmebedarfsdichte in diesemGebiet für eine wirtschaftliche Versorgung im Wärmeverbund ausreichen. Aufgrundder engen Platzverhältnisse in den Gebäuden müsste die Heizzentrale in einem separatenBauwerk errichtet werden. Der Aufbau eines solchen Verbundes wird aufgrundder Eigentümerstruktur als eine eher langfristige Option betrachtet.Effiziente Versorgung mit Erdwärme im Verbund2010: 1.7 (0%) 2035: 1.1 (80%)– Erdwärme mit Solarthermie (für Erzeugung von Brauchwarmwasser und allenfallsauch für Wärmerückspeisung in den Boden)– Erdgas für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte FederführunglangfristigInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungKlärung Finanzierung einerMachbarkeitsstudieStudie zur Evaluation eines Standortesfür eine Heizzentrale und zurKlärung der technischen und wirtschaftlichenRahmenbedingungeneines VerbundesSubmission für ContractingPlanung und Realisierung WKK-WärmeverbundGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)<strong>Energie</strong>fachstelle<strong>Energie</strong>fachstelle in Zusammenar<strong>bei</strong>tmit den betroffenenGrundeigentümernContractorKoordinationsstandVororientierungAbhängigkeiten und ZielkonflikteBemerkungen– Bei Ersatzbauten oder wesentlichen baulichen Veränderungen ist die Nutzungerneuerbarer <strong>Energie</strong>träger vorzuschreiben.– Verankerung Anschlussverpflichtung in Nutzungsplanung – sofern erforderlich.WWW.PLANAR.CH 5858


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 06MelchenbühlAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDie Schulanlage Melchenbühl verfügt über ein Hallenbad. Die Wärme der Schulanlagewird mit einer Gasfeuerung erzeugt. Sollte das Hallenbad weiter betriebenwerden, ist in diesem Versorgungsgebiet die Wärmebereitstellung mit einem Blockheizkraftwerkzu empfehlen 36 . Die Wirtschaftlichkeit des Blockheizkraftwerkes erhöhtsich durch den ganzjährig anfallenden Wärmebedarf.– effiziente Versorgung der Schulanlage Melchenbühl mit Wärme– Substitution der bestehenden Gasheizung durch die Nutzung der Abwärme auseiner WKK-Anlage (Reduktion der CO 2 -Emissionen)– Deckung erhöhter Strombedarf im Winter2010: 0.4 (0%) 2035: 0.3 (32%)– Abwärme aus WKK-Anlage (Erdgas oder Biogas)– Erdgas für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte FederführungmittelfristigProjektierung und Submission oderOfferteinholung <strong>bei</strong> ContractorPlanung und RealisierungBereich LiegenschaftenContractorKoordinationsstandZwischenergebnisAbhängigkeiten und Zielkonflikte Abhängigkeit zu Massnahme M 41BemerkungenDer relativ neue Heizkessel (Erdgas) kann als Spitzenkessel eingesetzt werden.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––36Der ganzjährig anfallende Wärmebedarf des Hallenbads auf hohem Temperaturniveau ist ideal füreinen wirtschaftlichen Betrieb von Wärmekraftkopplungsanlagen.WWW.PLANAR.CH 5959


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 07SeidenbergAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerAufgrund der dichten Bebauungsstruktur (Bauweise mit drei bis fünf Geschossen)wird das Wohngebiet am Seidenberg auch längerfristig eine hohe Wärmebedarfsdichteaufweisen. Die Liegenschaften in diesem Gebiet sind heute nicht an dasGasnetz angeschlossen. Es besteht Sanierungsbedarf <strong>bei</strong> verschiedenen Heizungsanlagen,wo<strong>bei</strong> das gesamte Gebiet zukünftig von einer gemeinsamen Heizzentraleaus mit Wärme versorgt werden könnte. Zu prüfen ist, ob eine solcheZentrale im Schulhaus Seidenberg zu realisieren wäre. Da<strong>bei</strong> ist die Wärme ausdem Boden zu nutzen.Substitution der bestehenden Ölfeuerungen durch einen Wärmeverbund mitNutzung der Erdwärme2010: 6.3 (0%) 2035: 4.1 (80%)– Erdwärme mit Solarthermie (für Erzeugung von Brauchwarmwasser und allenfallsauch für Wärmerückspeisung in den Boden)– Erdgas für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte Federführungkurz- bismittelfristigflankierendInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungKlärung Finanzierung einerMachbarkeitsstudieStudie zur Evaluation eines Standortesfür eine Heizzentrale und zurKlärung der technischen und wirtschaftlichenRahmenbedingungeneines VerbundesSubmission für ContractingPlanung und Realisierung WärmeverbundAufschub Heizungssanierungen;Prüfung AnschlussverpflichtungGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)<strong>Energie</strong>fachstelle<strong>Energie</strong>fachstelle in Zusammenar<strong>bei</strong>tmit den betroffenenGrundeigentümernContractorBereich Hochbau/PlanungKoordinationsstandZwischenergebnisAbhängigkeiten und ZielkonflikteBemerkungen– In diesem Massnahmengebiet besteht bereits eine Überbauungsordnung, welche<strong>bei</strong> Erlass einer Anschlussverpflichtung angepasst werden könnte.– In den nächsten 10 bis 15 Jahren müssen die Wasserleitungen erneuert werden.Dies ist mit dem Aufbau eines Wärmeverteilnetzes zu koordinieren.WWW.PLANAR.CH 6060


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 08SägewegAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDas Wohn- und Ar<strong>bei</strong>tsgebiet um die Holzbaubetriebe zeichnet sich durch einenhohen Wärmebedarf aus. Die Holzbaubetriebe verfügen über eine Holzfeuerung zurVerbrennung des Restholzes. Von dort aus werden im Nahwärmeverbund verschiedeneLiegenschaften am Sägeweg mit Wärme versorgt. Bei einer Sanierungist die Kapazität der Heizzentrale zu steigern, sodass weitere Liegenschaften indiesem Massnahmengebiet angeschlossen werden können. Die Sanierung der bestehendenHolzfeuerung wird in ungefähr 15 Jahren anstehen.Substitution der bestehenden Öl- und Gasfeuerungen durch einen Wärmeverbundmit <strong>Energie</strong>holznutzung (Reduktion der CO 2 -Emissionen)2010: 1.0 (50%) 2035: 1.0 (80%)– <strong>Energie</strong>holz– thermische Solarnutzung insbesondere für Brauchwarmwasser im Sommer– Erdgas für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte Federführungkurz- bismittelfristiglangfristigLeistungserhöhung durch Spitzenkessel(Erdgas) prüfen; Akquisitionneuer KundenVerankerung Anschlussverpflichtungin Nutzungsplanung <strong>bei</strong> BedarfPlanung und Realisierung neueHeizzentrale, Erweiterung VerbundnetzBetreiber des VerbundsBereich Hochbau/PlanungKoordinationsstandZwischenergebnisAbhängigkeiten und ZielkonflikteBemerkungenKapazitätssteigerung <strong>bei</strong> heutigem Verbund durch zusätzlichen Spitzenkessel(Erdgas) möglich.WWW.PLANAR.CH 6161


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 09Worbstrasse GümligenAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDie Liegenschaften in dieser Ar<strong>bei</strong>tszone sind nur teilweise am Gasnetz angeschlossen.Das durch alte Lagerhäuser geprägte Gebiet hat sich in den letzten Jahrenstark gewandelt. So wurde dort kürzlich das neue MINERGIE-Verwaltungsgebäudeder Credit Suisse realisiert (Nutzung der anfallenden Abwärme und Gasfeuerungzur Spitzendeckung und Redundanz). Mit einer verstärkten Umnutzungdieses Gebiets ist eine Wärme-/Kälteversorgung im Verbund aufzubauen. Da<strong>bei</strong> istdas Grundwasser als Wärmequelle und -senke zu nutzen.Effiziente Wärme- und Kälteversorgung im Verbund2010: 4.5 (0%) 2035: 4.3 (80%)– Grundwasser (Wasserentnahme oder über <strong>Energie</strong>pfähle)– Erdgas für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte Federführungkurz- bismittelfristiglaufendInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungKlärung Finanzierung einerMachbarkeitsstudie oder eineshydrologischen GutachtensMachbarkeitsstudie zur WärmeundKälteversorgung erar<strong>bei</strong>ten:– Standort <strong>Energie</strong>zentrale– hydrologisches Gutachten– Klärung der möglichen Trägerschaftdes VerbundsSubmission für ContractingPlanung und Realisierung Wärme-/KälteverbundBei Heizungssanierungen in diesemGebiet: Prüfung für Standort<strong>Energie</strong>zentraleGemeinderat (BereichUmwelt/<strong>Energie</strong>)<strong>Energie</strong>fachstelle<strong>Energie</strong>fachstelle in Zusammenar<strong>bei</strong>tmit GrundeigentümernContractorBereich Hochbau/PlanungKoordinationsstandAbhängigkeiten und ZielkonflikteBemerkungenVororientierungHydrologisches Gutachten für M 09 und M 12 erstellen, um eine gegenseitige Beeinflussungdurch die Abkühlung oder Erwärmung des Grundwassers rechtzeitig zuberücksichtigen. Gemeinsamer Verbund prüfen.– Standortvorteil durch gleichzeitiges Angebot von Wärme und Kälte im Verbund– Um eine wirtschaftliche Versorgung mit Wärme und Kälte zu gewährleisten, isteine hohe Anschlussdichte im Versorgungsgebiet Voraussetzung. Zeichnet sichein Bedürfnis an erhöhter Planungssicherheit ab, ist die Anschlusspflicht zu erlassen.WWW.PLANAR.CH 6262


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 12Turbenweg - MoosstrasseAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDieses Gebiet wird durch Wohnbauten wie auch verschiedene gewerbliche Nutzungengeprägt. Die Liegenschaften werden mit Öl- und Gasfeuerungen beheizt. MehrereLiegenschaften in diesem Gebiet gehören der Baugenossenschaft Pro Familiasowie der Wohnbaugenossenschaft <strong>Muri</strong> Gümligen (Rest in Stockwerkeigentum).Die Liegenschaften an der Moosstrasse 16 bis 20 werden bereits heute über eineHeizzentrale im Nahwärmeverbund versorgt. Aufgrund der dichten Bebauungsstrukturwären die Voraussetzungen gegeben, dass sich das gesamte Gebiet mittelfristigim Verbund mit Wärme und Kälte aus der Nutzung des Grundwassers versorgenliesse.Effiziente Wärme- und Kälteversorgung im Verbund2010: 3.9 (0%) 2035: 3.1 (80%)– Grundwasser (Wasserentnahme oder über <strong>Energie</strong>pfähle)– Erdgas für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte Federführungkurz- bismittelfristiglaufendInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungKlärung Finanzierung einerMachbarkeitsstudie oder eineshydrologischen GutachtensMachbarkeitsstudie zur WärmeundKälteversorgung erar<strong>bei</strong>ten:– Standort <strong>Energie</strong>zentrale– hydrologisches Gutachten– Klärung der möglichen Trägerschaftdes VerbundsSubmission für ContractingPlanung und Realisierung Wärme/KälteverbundBei Heizungssanierungen in diesemGebiet: Prüfung für Standort<strong>Energie</strong>zentraleGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)<strong>Energie</strong>fachstelle<strong>Energie</strong>fachstelle in Zusammenar<strong>bei</strong>tmit GrundeigentümernContractorBereich Hochbau/PlanungKoordinationsstandAbhängigkeiten und ZielkonflikteBemerkungenVororientierungHydrologisches Gutachten für M 09 und M 12 erstellen, um eine gegenseitige Beeinflussungdurch die Abkühlung oder Erwärmung des Grundwassers rechtzeitig zuberücksichtigen. Gemeinsamer Verbund prüfen.– Nutzung der Notwasserfassung des Schulhauses Moos klären– In diesem Massnahmengebiet bestehen bereits zwei Überbauungsordnungen,welche <strong>bei</strong> Erlass einer Anschlussverpflichtung angepasst werden könnten.WWW.PLANAR.CH 6565


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 13Schulhaus Moos - TannackerstrasseAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDie Räumlichkeiten der Schulanlage werden mit Gas beheizt (Mehrstoff-Feuerungen).Bei einem Heizungsersatz ist zu prüfen, ob von dort ausgehend das Versorgungsgebieterweitert werden könnte. Die Wohnbauten in diesem Gebiet werdenbereits über Heizzentralen mit Wärme versorgt, was den Aufbau eines gemeinsamenWärmeverbunds erleichtert (mittelfristige Option). Zu prüfen ist, ob die aus derNahrungsmittelproduktion anfallende niederwertige Abwärme der Firma HACO genutztwerden kann. Ansonsten ist dieses Gebiet mit der Abwärme aus der Stromproduktioneines Blockheizkraftwerks zu versorgen.Effiziente Versorgung der Schulanlage mit Wärme und Erschliessung der angrenzendenWohnbauten durch einen Verbund2010: 3.3 (0%) 2035: 2.6 (80%)– Nutzung der betrieblichen Abwärme der HACO– Erdgas für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte Federführungkurz- bismittelfristigInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungKlärung Finanzierung einerMachbarkeitsstudie zur weiterenAbwärmenutzung der HACOMachbarkeitsstudie zur Wärmeversorgungerar<strong>bei</strong>ten:– Standort Heizzentrale– Klärung der möglichen Trägerschaftdes VerbundsEvtl. Submission für ContractingPlanung und Realisierung WärmeverbundGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)<strong>Energie</strong>fachstelle<strong>Energie</strong>fachstelle in Zusammenar<strong>bei</strong>tmit GrundeigentümernGrundeigentümer oderContractorKoordinationsstandVororientierungAbhängigkeiten und Zielkonflikte Abstimmung mit M 12 und M 14BemerkungenDie bestehende Machbarkeitsstudie zur Abwärmenutzung der HACO soll berücksichtigtwerden.WWW.PLANAR.CH 6666


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 14MattenstrasseAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDie Mattenstrasse erschliesst verschiedene Dienstleistungsbauten. Die Liegenschaftensind mehrheitlich an das Erdgasnetz angeschlossen. Aufgrund der dichtenBebauungsstruktur wären die Voraussetzungen gegeben, dass sich das gesamteGebiet mittelfristig im Verbund mit der anfallenden Abwärme aus den Rechenzentrenoder der HACO versorgen liesse.Effiziente Wärmeversorgung im Verbund2010: 2.6 (0%) 2035: 2.5 (80%)– Nutzung der betrieblichen Abwärme– Erdgas für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte Federführungkurz- bismittelfristiglaufendInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungKlärung Finanzierung einerMachbarkeitsstudie zur weiterenAbwärmenutzung der HACOMachbarkeitsstudie zur WärmeundKälteversorgung erar<strong>bei</strong>ten:– Standort <strong>Energie</strong>zentrale– Klärung der möglichen Trägerschaftdes VerbundsSubmission für ContractingPlanung und Realisierung Wärme-/KälteverbundBei Heizungssanierungen in diesemGebiet: Prüfung für Standort<strong>Energie</strong>zentraleGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)<strong>Energie</strong>fachstelle<strong>Energie</strong>fachstelle in Zusammenar<strong>bei</strong>tmit GrundeigentümernContractorBereich Hochbau/PlanungKoordinationsstandVororientierungAbhängigkeiten und Zielkonflikte Abstimmung mit M 13Bemerkungen– Bei einer Planung des Verbunds ist der künftige Bedarf an Wärme und Kälte derBetriebe zu ermitteln.– Um eine wirtschaftliche Versorgung im Verbund zu gewährleisten, ist eine hoheAnschlussdichte im Versorgungsgebiet Voraussetzung. Zeichnet sich ein Bedürfnisan erhöhter Planungssicherheit ab, sind Anschlussverfügungen zu erlassen.WWW.PLANAR.CH 6767


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 15TannackerAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDie Wohnbauten der Überbauung Tannacker bestehen aus jeweils zwei aneinandergebautenGebäuden, <strong>bei</strong> welchen in einem Gebäude die Heizzentrale untergebrachtist. Nur ein Teil der Liegenschaften ist am Gasnetz angeschlossen (sonstÖlfeuerungen). Ein Teil der Heizungsanlagen wurde in den letzten Jahren laufenderneuert. Aufgrund der dichten Bebauungsstruktur würde sich dieses Gebiet für eineVersorgung im Verbund eignen. Das Gebiet könnte mit der Abwärme aus derStromproduktion mit einem Blockheizkraftwerk versorgt werden. Die Realisierungeiner solchen Verbundlösung ist als mittel- bis langfristige Option zu betrachten.Effiziente Versorgung mit Abwärme im Verbund; Deckung erhöhter Strombedarf imWinter2010: 1.8 (0%) 2035: 1.1 (32%)– Abwärme aus WKK-Anlage (Erdgas oder Biogas)– Erdgas für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte Federführungmittel- bislangfristiglaufendInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungKlärung Finanzierung einerMachbarkeitsstudieStudie zur Evaluation eines Standortesfür eine Heizzentrale und zurKlärung der technischen und wirtschaftlichenRahmenbedingungeneines VerbundesSubmission für ContractingPlanung und Realisierung WKK-WärmeverbundBei Heizungssanierungen in diesemGebiet: Prüfung für StandortHeizzentraleGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)<strong>Energie</strong>fachstelle<strong>Energie</strong>fachstelle in Zusammenar<strong>bei</strong>tmit den betroffenenGrundeigentümernContractorBereich Hochbau/PlanungKoordinationsstandVororientierungAbhängigkeiten und ZielkonflikteBemerkungenZeichnet sich ein Bedürfnis an erhöhter Planungssicherheit ab, kann die Anschlusspflichtin der bestehenden Überbauungsordnung verankert werden.WWW.PLANAR.CH 6868


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 16SiloahAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDer Nahwärmeverbund des Gesundheitszentrums Siloah nutzt seit 2012 die Abwärmeaus der Nahrungsmittelproduktion der Firma HACO (Gas-Spitzendeckung).Bei einer Erweiterung des Gesundheitszentrums und einer Überbauung der angrenzendenFlächen des Hofachers sind die Neubauten ebenfalls mit der Abwärmeder HACO zu versorgen.Nutzung der betrieblichen Abwärme im Verbund2010: 4.0 (0%) 2035: 3.6 (80%)– Nutzung der betrieblichen Abwärme der HACO– Erdgas für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte FederführungmittelfristigBei einer Erweiterung des Gesundheitszentrums:Anschluss der Neubautenan bestehenden VerbundSiloahKoordinationsstandAbhängigkeiten und ZielkonflikteFestsetzungErweiterung des Verbunds in angrenzendes Massnahmengebiet M 25 prüfenBemerkungenWWW.PLANAR.CH 6969


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>7.4 EntwicklungsgebieteGebiete mit grossemHandlungsspielraumAls Entwicklungsgebiete werden Areale bezeichnet, die mittelfristig überbaut werdensollen. Bei Bauerwartungsland sind die Vorgaben des <strong>Richtplan</strong>s <strong>Energie</strong> erst<strong>bei</strong> einer Einzonung der Flächen zu berücksichtigen. Der Handlungsspielraum deröffentlichen Hand ist hier besonders gross: Die Gemeinde kann im Rahmen derÜberbauungsordnung Anforderungen an den Baustandard oder den zu nutzenden<strong>Energie</strong>träger vorgeben.Auch <strong>bei</strong>m Verkauf von Bauland kann die Gemeinde Bestimmungen für die <strong>Energie</strong>nutzungin die Kaufverträge integrieren (dichteres und energieeffizienteres Bauen,Ausscheidung von Flächen für Gemeinschaftsheizungen, Nutzung vonAbwärme aus Kälteanlagen etc.). Bleiben die Grundstücke im Besitz der Gemeindeund werden diese im Baurecht abgegeben, vergrössern sich die kommunalen Einflussmöglichkeitenauch längerfristig.1. Effizienz2. besondere Eignung fürNiedertemperatursystemeAls erster Grundsatz soll <strong>bei</strong> Neubauten der Wärmebedarf so gering wie möglichgehalten werden (mindestens MINERGIE-Standard, vorzugsweise MINERGIE-P).Aufgrund tiefer Vorlauftemperaturanforderungen der Heizsysteme <strong>bei</strong> Neubautenbietet sich eine Wärmeversorgung mit der Nutzung niederwertiger Abwärmequellen,dem Grundwasser sowie der Erdwärme an, wofür Wärmepumpen-Anlagennotwendig sind. Die Versorgung von Neubaugebieten im Verbund ist oftmals interessant,da die Erstellungskosten im Rahmen von Gebietserschliessungen wesentlichgeringer ausfallen als <strong>bei</strong>m Aufbau eines Verbunds in bereits bestehendemSiedlungsgebiet. Auch führt die Verteilung von Niedertemperaturwärme im Verbundzu geringeren Leitungsverlusten als <strong>bei</strong> herkömmlichen Fernwärmenetzen.Zudem müssen diese Niedertemperatur-Verteilnetze weniger stark gedämmt werden,was den Aufbau einer solchen Verteilung zusätzlich verbilligt.WWW.PLANAR.CH 7070


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 21ThorackerAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerIm südlichen Teil des Thorackerquartiers am Egghölzliweg soll die unüberbauteReservefläche Thoracker zur Siedlungsergänzung genutzt werden. Bei einer Überbauungdieser Fläche sind die Gebäude mit Erdwärme zu versorgen.Versorgung des Massnahmengebietes mit erneuerbarer Wärme2010: 0 2035: 0.2 (100%)– Erdwärme kombiniert mit Solarthermie (für Brauchwarmwasser im Sommer undRegeneration der Erdsonden)– evtl. Spitzendeckung und Redundanz mit Erdgas (oder Biogas)Vorgehen Termine Schritte FederführungmittelfristigInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungGenerelles Projekt zur <strong>Energie</strong>versorgungerar<strong>bei</strong>ten im Rahmen vonÜberbauungsstudien:– Standort <strong>Energie</strong>zentrale– Koordination mit übriger Erschliessungdes GebietesOrganisation Projektierung undSubmissionsverfahren oder Offerteinholung<strong>bei</strong> ContractorPrüfung Anschlussverpflichtung in(Sonder-)NutzungsplanungPlanung und Realisierung WärmeverbundGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)Bereich Hochbau/Planung inZusammenar<strong>bei</strong>t mit <strong>Energie</strong>fachstelleGrundeigentümerBereich Hochbau/PlanungGrundeigentümer/ContractorKoordinationsstandAbhängigkeiten und ZielkonflikteBemerkungenFestsetzung– Im Massnahmengebiet soll die Heizzentrale nur zur Spitzendeckung oderRedundanz durch das Erdgasnetz erschlossen werden.– Versorgung im Verbund des angrenzenden Massnahmengebiets M 02 prüfenMit den Erdsonden lässt sich im Sommer die Wärme in den Boden abführen(Regeneration des Erdspeichers).WWW.PLANAR.CH 7171


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 22SchürmattAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDas Areal der Schürmatt liegt in der Landwirtschaftszone und soll mittelfristig fürWohnnutzungen erschlossen werden. In einer Überbauungsordnung liessen sichVorgaben an den Baustandard sowie an die Wärmeerzeugung verankern. Aufgrundder tiefen Temperaturanforderungen der Neubauten ist das gesamte Gebiet imVerbund mit der Nutzung des Grundwassers als Wärmequelle zu versorgen.Versorgung im Verbund mit erneuerbarer Wärme (und Kälte <strong>bei</strong> Bedarf)2010: 0 2035: 2.3 (100%)– Nutzung des Grundwassers zur <strong>Energie</strong>erzeugung– evtl. Spitzendeckung und Redundanz mit Erdgas (oder Biogas)Vorgehen Termine Schritte Federführungmittel- bislangfristigInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungHydrologisches Gutachten erstellen(finanzielle Beteiligung durch dieGemeinde)Einforderung von <strong>Energie</strong>konzepten<strong>bei</strong> Überbauungsstudien mitfolgendem Mindestinhalt:– Gebäudestandard (Nachweiskommunaler Vorgaben)– <strong>Energie</strong>versorgung: Umweltwirkungder gewählten VarianteOrganisation Projektierung undSubmissionsverfahren oder Offerteinholung<strong>bei</strong> ContractorPlanung <strong>Energie</strong>versorgung:– Standort <strong>Energie</strong>zentrale– Koordination mit übriger Erschliessungdes GebietesPrüfung Anschlussverpflichtung in(Sonder-)NutzungsplanungRealisierung WärmeverbundGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)<strong>Energie</strong>fachstelle in Zusammenar<strong>bei</strong>tmit den GrundeigentümernBereich Hochbau/Planung inZusammenar<strong>bei</strong>t mit <strong>Energie</strong>fachstelleGrundeigentümerGrundeigentümer/ContractorBereich Hochbau/PlanungGrundeigentümer/ContractorKoordinationsstandAbhängigkeiten und ZielkonflikteBemerkungenFestsetzungIm Massnahmengebiet soll nur die <strong>Energie</strong>zentrale zur Spitzendeckung oder Redundanzdurch das Erdgasnetz erschlossen werden.Das Massnahmengebiet liegt über einem Grundwasserträger, dessen Mächtigkeitlokal stark variieren kann (Grundwasserrandgebiet). Die Ergiebigkeit ist daher mitPumpversuchen zu prüfen (mit ggf. Risikobeteiligung durch die Gemeinde).WWW.PLANAR.CH 7272


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 23Tannental IAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDas Areal der Gärtnerei und des Werkhofs soll in den kommenden Jahren umgenutztwerden. Geplant ist, das Areal mit Mehrfamilienhäusern zu überbauen. Auchhier können energetische Vorgaben in der Überbauungsordnung verankert werden.Die Mehrfamilienhäuser sind mit der Nutzung der Erdwärme zu versorgen. Auch isteine Kombination der Erdwärmenutzung mit der solaren Brauchwarmwassererzeugungzu prüfen.Versorgung des Massnahmengebietes mit erneuerbarer Wärme2010: 0 2035: 0.2 (100%)– Erdwärme mit SolarthermieVorgehen Termine Schritte Federführungkurz- bismittelfristigInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungEinforderung eines <strong>Energie</strong>konzeptsmit folgendem Mindestinhalt:– Gebäudestandard (Nachweiskommunaler Vorgaben)– <strong>Energie</strong>versorgung: Umweltwirkungder gewählten VarianteOrganisation Projektierung undSubmissionsverfahren oder Offerteinholung<strong>bei</strong> ContractorPlanung <strong>Energie</strong>versorgung:– Standort <strong>Energie</strong>zentrale– Koordination mit übriger Erschliessungdes GebietesPrüfung Anschlussverpflichtung in(Sonder-)NutzungsplanungRealisierung WärmeverbundGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)Bereich Hochbau/Planung inZusammenar<strong>bei</strong>t mit <strong>Energie</strong>fachstelleGrundeigentümerGrundeigentümer/ContractorPlanungGrundeigentümer/ContractorKoordinationsstandAbhängigkeiten und ZielkonflikteBemerkungenFestsetzungDas Massnahmengebiet soll nicht mit Erdgas erschlossen werden.Mit den Erdsonden lässt sich im Sommer die Wärme in den Boden abführen(Regeneration des Erdspeichers).WWW.PLANAR.CH 7373


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 24HofacherAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDer Hofacher bildet heute zwischen dem Siedlungsrand, der Siloah und dem zukünftigenStandort der International School of <strong>Bern</strong>e eine (Zonen)-Insel. Dieses Gebietsoll mittelfristig zur Siedlungserweiterung genutzt werden. Bei einer allfälligenEinzonung und Überbauung des Hofackers ist der zukünftige Wärmebedarf derNeubauten mit der Nutzung der Abwärme der HACO zu decken.Versorgung des Massnahmengebietes im Verbund mit Abwärme2010: 0 2035: 0.5 (100%)– betriebliche Abwärme– evtl. Spitzendeckung und Redundanz mit Erdgas (oder Biogas)Vorgehen Termine Schritte Federführungmittel- bislangfristigInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungEinforderung von <strong>Energie</strong>konzepten<strong>bei</strong> Überbauungsstudien mitfolgendem Mindestinhalt:– Gebäudestandard (Nachweiskommunaler Vorgaben)– <strong>Energie</strong>versorgung: Umweltwirkungder gewählten VarianteOrganisation Projektierung undSubmissionsverfahren oder Offerteinholung<strong>bei</strong> ContractorPlanung <strong>Energie</strong>versorgung:– Standort <strong>Energie</strong>zentrale festlegen– Koordination mit übriger Erschliessungdes GebietesPrüfung Anschlussverpflichtung in(Sonder-)NutzungsplanungRealisierung WärmeverbundGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)Bereich Hochbau/Planung inZusammenar<strong>bei</strong>t mit <strong>Energie</strong>fachstelleGrundeigentümerGrundeigentümer/ContractorPlanungGrundeigentümer/ContractorKoordinationsstandAbhängigkeiten und ZielkonflikteFestsetzungAnschluss an bestehendes Versorgungsnetz des Massnahmengebiets M 16 (kaltesFernwärmenetz zur Siloah)BemerkungenWWW.PLANAR.CH 7474


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>7.5 Individuelle Versorgung (übriges Siedlungsgebiet)Das übrige Siedlungsgebiet eignet sich aufgrund geringer Wärmebedarfsdichteweniger für eine Versorgung in grösseren Wärmeverbunden. Hier ist in erster Linieder Wärmebedarf der Gebäude durch die Umsetzung von Effizienzmassnahmenan der Gebäudehülle zu reduzieren.Können in einem Massnahmengebiet prinzipiell mehrere <strong>Energie</strong>träger genutztwerden, so ist gemäss kantonaler Vorgabe 37 der höher priorisierte zu verwenden:1. Ortsgebundene hochwertige Abwärme2. Ortsgebundene niederwertige Abwärme und Umweltwärme (z.B. Erdwärme)3. Bestehende leitungsgebundene erneuerbare <strong>Energie</strong>träger(z.B. Wärmeverbunde, <strong>bei</strong> denen erneuerbare <strong>Energie</strong>n genutzt werden)4. Regional verfügbare erneuerbare <strong>Energie</strong>träger (z.B. Holzfeuerungen)5. Örtlich ungebundene Umweltwärme (Luft, Sonnenenergie)Bestehende Öl- und Gasfeuerungen sollen vorzugsweise durch Einzelanlagen o-der Nahwärmeverbunde mit Holzfeuerungen oder durch die Nutzung der Erdwärmein Kombination mit der Nutzung der solaren Wärme ersetzt werden.Der Erlass von Anschlussverpflichtungen im übrigen Siedlungsgebiet ist nicht vorgesehen,ausser wenn sich neu ein Bedarf an Planungs- und Investitionssicherheit<strong>bei</strong> bestehenden oder geplanten Nahwärmeverbunden abzeichnet.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––37Art. 4 KEnVWWW.PLANAR.CH 7575


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 31ErdwärmenutzungAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerGemäss den Vorabklärungen sind die bezeichneten Gebiete für eine Erdwärmenutzungin Einzelanlagen oder Nahwärmeverbunden geeignet. Eine Gasversorgungwird in diesen Gebieten angeboten, ein längerfristiges Angebot ist von der Bedarfsentwicklungund den Leitungserneuerungen abhängig.Effiziente Wärmeversorgung in Einzelanlagen oder in kleineren Nahwärmeverbundenmit einem möglichst hohen Anteil erneuerbarer <strong>Energie</strong>2010: 39.2 (2%) 2035: 31.8 (30%)– Erdwärmenutzung– Solarthermie (für Erzeugung von Brauchwarmwasser und allenfalls auch fürWärmerückspeisung in den Boden)Vorgehen Termine Schritte FederführungKoordinationsstandAbhängigkeiten und Zielkonfliktekurz- bismittelfristiglaufendFestsetzungInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungBei Heizungssanierungen:– Prüfung einer Wärmeversorgungim Sinne der oben beschriebenenZiele– Realisierung von effizientenEinzellösungen oder NahwärmeverbundenGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)Bereich Hochbau/Planung inZusammenar<strong>bei</strong>t mit dem<strong>Energie</strong>berater und denGrundeigentümernBemerkungenEs wird den Grundeigentümern empfohlen, <strong>bei</strong> Sanierungspflichten von Heizungsanlageneine professionelle Beratung zu beanspruchen (z.B. öffentliche <strong>Energie</strong>beratung<strong>Bern</strong> Mittelland).WWW.PLANAR.CH 7676


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 32Erdwärmenutzung, bivalent mit ErdgasAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerGemäss den Vorabklärungen sind die bezeichneten Gebiete für eine Erdwärmenutzungin Einzelanlagen oder Kleinwärmeverbunden geeignet. Die Gasversorgungwird in diesen Gebieten mittelfristig aufrechterhalten.Effiziente Wärmeversorgung in Einzelanlagen oder in kleineren Nahwärmeverbundenmit einem möglichst hohen Anteil erneuerbarer <strong>Energie</strong>2010: 49.1 (2%) 2035: 39.9 (30%)– Erdwärme kombiniert mit Solarthermie (für Brauchwarmwasser im Sommer undRegeneration der Erdsonden)– Erdgas (und Biogas) für Redundanz und SpitzendeckungVorgehen Termine Schritte FederführungKoordinationsstandAbhängigkeiten und Zielkonfliktekurz- bismittelfristiglaufendFestsetzungInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungBei Heizungssanierungen:– Prüfung einer Wärmeversorgungim Sinne der oben beschriebenenZiele– Realisierung von effizientenEinzellösungen oder NahwärmeverbundenGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)Bereich Hochbau/Planung inZusammenar<strong>bei</strong>t mit dem<strong>Energie</strong>berater und GrundeigentümernBemerkungenEs wird den Grundeigentümern empfohlen, <strong>bei</strong> Sanierungspflichten von Heizungsanlageneine professionelle Beratung zu beanspruchen (z.B. öffentliche <strong>Energie</strong>beratung<strong>Bern</strong> Mittelland).WWW.PLANAR.CH 7777


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 33<strong>Energie</strong>holznutzungAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDiese Gebiete eignen sich in der Regel nicht für eine leitungsgebundene Wärmeversorgung;sie weisen eine relativ niedrige Wärmebezugsdichte auf. Gemäss dengeologischen Vorabklärungen sind in den bezeichneten Gebieten weder eine Erdwärmenutzungnoch die Nutzung von Grundwasser zulässig (vgl. Potenzialplan).Die Erschliessung mit Erdgas ist nicht vorgesehen.Effiziente Wärmeversorgung in Einzelanlagen oder in kleineren Nahwärmeverbundenmit einem möglichst hohen Anteil an erneuerbarer <strong>Energie</strong>2010: 2.6 (2%) 2035: 2.1 (30%)– <strong>Energie</strong>holznutzung (Pelletfeuerungen) in Kombination mit thermischen Solaranlagen(sowohl für Erzeugung von Brauchwarmwasser als auch für Heizungsunterstützung)Vorgehen Termine Schritte FederführungKoordinationsstandAbhängigkeiten und Zielkonfliktekurz- bismittelfristiglaufendFestsetzungInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungBei Heizungssanierungen:– Prüfung einer Wärmeversorgungim Sinne der oben beschriebenenZiele– Realisierung von effizientenEinzellösungen oder NahwärmeverbundenGemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)Bereich Hochbau/Planung inZusammenar<strong>bei</strong>t mit der <strong>Energie</strong>fachstelleund GrundeigentümernBemerkungenEs wird den Grundeigentümern empfohlen, <strong>bei</strong> Sanierungspflichten von Heizungsanlageneine professionelle Beratung zu beanspruchen (z.B. öffentliche <strong>Energie</strong>beratung<strong>Bern</strong> Mittelland).WWW.PLANAR.CH 7878


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 34ErdgasnutzungAusgangslageZielsetzungWärmebezug in GWh/a(Anteil erneuerbare Wärme)<strong>Energie</strong>trägerDiese Gebiete verfügen über eine dichte leitungsgebundene Versorgung mit Erdgas,welche auch längerfristig aufrecht erhalten werden soll (vermehrt mit Beimischungvon Biogas und synthetischem Gas). Bei Heizungserneuerung oder <strong>bei</strong>Neubau kann vorzugsweise ein erneuerbarer <strong>Energie</strong>träger verwendet werden.Ersatz Heizöl mit Erdgas (vorzugsweise WKK), Nutzung von <strong>Energie</strong>holz oder derUmgebungswärme auch möglich2010: 86.7 (2%) 2035: 70.4 (30%)– Erdgas: effiziente Gasnutzung in WKK-Anlagen für einzelne Bauvorhaben oder inNahwärmeverbunden (mit Gasfeuerungen zur Spitzendeckung)– Nutzung von Biogas (Anteil in Standardmix und/oder separater Einkauf)– Kombination mit Sonnenenergie für die Erzeugung von BrauchwarmwasserVorgehen Termine Schritte Federführungkurz- bismittelfristiglaufendInformation der Grundeigentümerüber Absichten der <strong>Richtplan</strong>ungBei Heizungssanierungen:– Prüfung einer Wärmeversorgungim Sinne der oben beschriebenenZiele– Realisierung von effizientenEinzellösungen oder NahwärmeverbundenErhöhung des Biogas-Anteils(10%-Anteil in Standardmix, Werbung<strong>bei</strong> Grundeigentümern)Gemeinderat (Bereich Umwelt/<strong>Energie</strong>)Bereich Hochbau/Planung inZusammenar<strong>bei</strong>t mit der <strong>Energie</strong>fachstelleund GrundeigentümernAllenfalls Contractor (für WKK-Verbunde)Gemeindebetriebe <strong>Muri</strong> b. B.KoordinationsstandFestsetzungAbhängigkeiten und Zielkonflikte Abhängigkeit zu M 42BemerkungenFür die Wirkungskontrolle wird angenommen, dass ein Anteil an erneuerbarenGasen (Erdgas und synthetisches Gas) von 10% bis 2035 erreicht werden kann.Es wird den Grundeigentümern empfohlen, <strong>bei</strong> Sanierungspflichten von Heizungsanlageneine professionelle Beratung zu beanspruchen (z.B. öffentliche <strong>Energie</strong>beratung<strong>Bern</strong> Mittelland).WWW.PLANAR.CH 7979


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>7.6 Weitere MassnahmenIn diesem Kapitel werden Massnahmen aufgeführt, die nicht direkt einen räumlichenBezug aufweisen, die jedoch für die Umsetzung der <strong>Richtplan</strong>ung förderlichsind.WWW.PLANAR.CH 8080


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 41Vorbildliche öffentliche HandAusgangslageZielsetzungFür die Glaubwürdigkeit der Gemeinde gegenüber der Bevölkerung ist es von hoherBedeutung, dass sie selber eine Vorbildrolle einnimmt. Im <strong>Energie</strong>leitbild 2010 sindbereits die energiepolitischen Leitsätze der Gemeinde verankert (siehe Kapitel 5.3).Zur Umsetzung der darin enthaltenen Ziele und Vorgaben könnte die Gemeindedas Label <strong>Energie</strong>stadt von <strong>Energie</strong>Schweiz für Gemeinden anstreben. Dieses <strong>bei</strong>nhaltetein fortschreibbares Aktivitätenprogramm, welches als Ar<strong>bei</strong>ts- und Controllinginstrumentfür eine kontinuierliche Umsetzung verwendet werden kann. DasLabel <strong>bei</strong>nhaltet eine wiederkehrende energiespezifische Standortbestimmung inden Bereichen "Entwicklungsplanung, Raumordnung", "Kommunale Gebäude undAnlagen", "Versorgung und Entsorgung", "Mobilität", "Interne Organisation" sowie"Kommunikation und Kooperation".Reduktion des <strong>Energie</strong>verbrauchs der gemeindeeigenen Bauten und Anlagen aufgrundder Umsetzung von Optimierungs- und Sanierungskonzepten.Vorgehen Termine Schritte Federführungkurz- bismittelfristiglaufend– Prüfung Zertifizierung zur <strong>Energie</strong>stadt– Jährliches AktivitätenprogrammErstellen eines Gebäudeenergieausweisesfür alle gemeindeeigenenBauten und eines Sanierungsfolgeplans;Umsetzung der vorgeschlagenenSanierungsmassnahmen(inkl. Controlling)Proaktive Information der Bevölkerungüber erfolgreiche Projekte<strong>Energie</strong>fachstelle und UmweltschutzkommissionBereich Liegenschaften<strong>Energie</strong>fachstelleKoordinationsstandAbhängigkeiten und ZielkonflikteFestsetzungRichtwerte für das Bauen und Sanieren der gemeindeeigenen Bauten sind im<strong>Energie</strong>leitbild 2010 enthalten (vgl. auch Gebäudestandard 2011 von <strong>Energie</strong>stadt).BemerkungenWWW.PLANAR.CH 8181


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 42Strategie GasversorgungAusgangslageZielsetzungGrosse Teile des Planungsgebietes sind mit dem Leitungsnetz der Gasversorgungder Gemeindebetriebe <strong>Muri</strong> b. B. grob erschlossen. Um einerseits längerfristig einewirtschaftlich tragbare Erdgasversorgung anbieten und anderseits die Anforderungender gesetzten <strong>Energie</strong>- und Klimaziele erfüllen zu können, ist eine langfristigeStrategie der Gasversorgung zu erar<strong>bei</strong>ten und festzulegen.Insbesondere zu bestimmen sind:– das langfristig zu erhaltende Leitungsnetz (Stammnetz für Tankstellen, Prozesswärmeund angeschlossene <strong>Energie</strong>zentralen)– potenzielle Rückzugsgebiete der nächsten 20 bis 30 Jahre (Gebiete mit geringerWärmebedarfsdichte oder mit anstehenden Leitungssanierungen)– schrittweise Erhöhung des erneuerbaren Gasanteils– Effiziente und wirtschaftliche Versorgung und Nutzung von Erdgas und Biogas– Ausrichtung der Gasversorgung auf die langfristigen <strong>Energie</strong>- und Klimaziele– Optimierung und Koordination der langfristig ausgelegten Investitionen in dieInfrastrukturVorgehen Termine Schritte Federführungkurz- bismittelfristiglaufendBeschluss zur Erar<strong>bei</strong>tung einerStrategie GasversorgungErar<strong>bei</strong>tung detaillierte StrategieGasversorgung in Anlehnung andie <strong>Richtplan</strong>ung <strong>Energie</strong> mit Langfristzielen,Optionen und ZwischenzielenBeschluss und periodische Überprüfungder Strategie GasversorgungAusrichtung der Geschäftstätigkeitauf Strategie Gasversorgung undlaufende Koordination mit weiterenAkteuren (z.B. <strong>Energie</strong>beratung,Contractors)Verwaltungsrat Gemeindebetriebe<strong>Muri</strong> b. B.Gemeindebetriebe <strong>Muri</strong> b. B.Verwaltungsrat Gemeindebetriebe<strong>Muri</strong> b. B.Gemeindebetriebe <strong>Muri</strong> b. B.KoordinationsstandFestsetzungAbhängigkeiten und Zielkonflikte Abhängigkeit zu M 34Bemerkungen– Es sind zusätzliche personelle oder finanzielle Ressourcen erforderlich.– Gemäss Art. 68 des kantonalen Baugesetztes (BauG) kann der <strong>Richtplan</strong><strong>Energie</strong> für die Werke als verbindlich erklärt werden. Dies muss vom Gemeinderatbeschlossen werden.WWW.PLANAR.CH 8282


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 43BauvorschriftenAusgangslageZielsetzungDie Gemeinden im Kanton <strong>Bern</strong> haben folgende Möglichkeiten, weitergehendeBestimmungen im Baureglement und in Überbauungsordnungen festzulegen:– Anschlusspflicht an Fernwärme- oder Fernkälteverteilnetz inkl. Nutzung einesbestimmten erneuerbaren <strong>Energie</strong>trägers (KEnG Art. 13)– Verschärfung der kantonalen Vorgaben an den Anteil nicht erneuerbarer <strong>Energie</strong>für Neubauten (KEnG Art. 13)– Pflicht für gemeinsames Heizwerk oder Heizkraftwerk <strong>bei</strong> Gesamtüberbauungenund Neubaugebieten (KEnG Art. 15)– Nutzungsbonus, wenn Gebäude erhöhte energetische Anforderungen erfüllen(KEnG Art. 14 und KEnV Art. 8)Die Einhaltung der Vorschriften wird durch die Gemeinde im Rahmen des Baubewilligungsverfahrensüberprüft.Nutzung des kommunalen Handlungsspielraums durch gesetzliche Vorgaben oderSchaffung von Anreizen (Nutzungsbonus)Vorgehen Termine Schritte Federführungkurz- bismittelfristigEntsprechende Überar<strong>bei</strong>tung derBauordnungBereich Hochbau/PlanungKoordinationsstandFestsetzungAbhängigkeiten und ZielkonflikteBemerkungenDie Recht- und Zweckmässigkeit einer Anschlusspflicht ist fallweise im Nutzungsplanverfahrenzu prüfen.WWW.PLANAR.CH 8383


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 44FörderprogrammAusgangslageZielsetzungDas Förderprogramm des Kantons <strong>Bern</strong> fördert <strong>Energie</strong>effizienz und erneuerbare<strong>Energie</strong>n im Gebäudebereich. Gebäudesanierungen und effiziente Neubauten sowiedie Nutzung von Sonnenenergie, Holz und der Ersatz von Elektroheizungenwerden finanziell unterstützt. Grundlage für die Ausbezahlung von Fördergeldernbildet der Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK). Für die Gemeinde <strong>Muri</strong> b.B. wäre ein ergänzendes kommunales Förderprogramm prüfenswert. D.h. einerseitskönnten analoge Fördergegenstände unterstützt werden, welche der Kantonbereits vorsieht (womit eine Erhöhung des heute erzielbaren Förder<strong>bei</strong>trags einhergehenwürde), oder andererseits könnten zusätzliche Anlagen oder Sanierungsmassnahmen– z.B. solche, die der Gemeinde besonders wichtig erscheinen –Unterstützung finden (Schliessung von Förderungslücken 38 ).Förderung von Effizienzmassnahmen und Nutzung erneuerbarer <strong>Energie</strong>Vorgehen Termine Schritte Federführungkurzfristiglaufend– bestehende Fördermöglichkeitenzusammenstellen und ergänzendesFörderprogramm erar<strong>bei</strong>ten(Förderkriterien und Fördergegenstände)– Finanzierung/Budget sichern(z.B. durch Einführung eines"Ökofonds")– Förderprogramm lancieren undkommunizieren– aktive Beratung durch denregionalen <strong>Energie</strong>beraterBeratung der Liegenschaftsbesitzerüber energetisch sinnvolle Sanierungsmassnahmenund entsprechendeFördermöglichkeiten;Begleitung des Realisierungsprozessesund Controlling<strong>Energie</strong>fachstelle und Umweltschutzkommissionin Zusammenar<strong>bei</strong>tmit regionaler<strong>Energie</strong>beratung<strong>Energie</strong>beratung <strong>Bern</strong> MittellandKoordinationsstandAbhängigkeiten und ZielkonflikteBemerkungenVororientierungDie Finanzierung des Förderprogramms kann durch einen "Ökofonds" erfolgen,dessen Speisung noch offen ist.Im Rahmen des kommunalen Förderprogramms können auch Machbarkeitsstudienmit finanziellen Beiträgen unterstützt und Risikobeteiligungen gewährt werden.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––38Kleinere Sanierungen der Gebäudehülle (z.B. <strong>bei</strong> Einfamilienhäusern) werden nicht mehr durch dasGebäudeprogramm des Bundes und der Kantone finanziell unterstützt. Die Gemeinde könnte dieseFörderungslücke schliessen.WWW.PLANAR.CH 8484


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>M 45SonnenenergienutzungAusgangslageZielsetzungMit der südwestlich exponierten Hanglage eignet sich die Nutzung der Sonnenenergiein <strong>Muri</strong> b. B. sehr. Da<strong>bei</strong> kann entweder Strom produziert oder die Wärmein Solaranlagen zur Erzeugung von Brauchwarmwasser genutzt werden. Mit derEinführung eines kommunalen Solarkatasters bis Ende 2013 werden alle Dachflächenbezeichnet, die sich für die Nutzung der Sonnenenergie eignen. ThermischeSolaranlagen eignen sich gut zur Kombination mit Holzfeuerungen, Erdwärmesondenoder <strong>bei</strong> fossilen Feuerungen.Erhöhung Anteil Strom aus Sonne durch einzelne grossflächige Anlagen und Förderungder Erzeugung von Brauchwarmwasser durch thermische SolaranlagenVorgehen Termine Schritte FederführungkurzfristiglaufendGemeinsame Werbeaktion oderInformationstag der Gemeinde, denVersorgern und lokalen Fachpartnern,allenfalls flankiert mit kommunalemFörderprogrammBeratung zur Nutzung der thermischenSolarenergie <strong>bei</strong> Heizungsersatz<strong>Energie</strong>fachstelle in Zusammenar<strong>bei</strong>tmit Versorgern,Fachpartnern und regionaler<strong>Energie</strong>beratung<strong>Energie</strong>beratung <strong>Bern</strong> MittellandKoordinationsstandVororientierungAbhängigkeiten und Zielkonflikte Synergie zu M 44BemerkungenSolaranlagen mit rechteckigen Anlagefeldern können grundsätzlich auf allenHausdächern ohne Baubewilligung installiert werden. 39 Der Kanton macht jedoch ineiner Richtlinie (Regierungsrat Kanton <strong>Bern</strong> 2012) klare Vorgaben zur Gestaltungund Farbgebung der Anlagen. Auch neben dem Haus – etwa im Hof oder im Garten– brauchen Sonnenkollektoren mit einer maximalen Fläche von 10 m 2 keine Baubewilligung.–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––39Bewilligungen werden nach wie vor benötigt für Anlagen auf schützenswerten Gebäuden oder aufBauten, die Teil einer wertvollen Baugruppe sind. Grundsätzlich keine Solaranlagen sind weiterhin aufBaudenkmälern von nationaler Bedeutung (ein Teil der Schlösser) erlaubt und in der <strong>Bern</strong>er Altstadt imBereich des Unesco-Welterbes.WWW.PLANAR.CH 8585


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>7.7 WirkungsabschätzungFür 2035 wird die Wirkung der <strong>Richtplan</strong>ung <strong>Energie</strong> abgeschätzt (siehe auch Anhang1). Zum jetzigen Zeitpunkt sind jedoch nur grobe Abschätzungen und Plausibilitätskontrollenmöglich, da der exakte <strong>Energie</strong>trägermix noch nicht bestimmt istund von Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudien abhängt.Der Anteil erneuerbarer <strong>Energie</strong>träger kann <strong>bei</strong> einer Umsetzung der vorgeschlagenenVersorgung in den Wärmeverbundgebieten (M 01 bis M 16) und den Entwicklungsgebieten(M 21 bis M 24) von heute 2% bis 2020 auf 20% und bis 2035auf 38% am Gesamtwärmeverbrauch erhöht werden. Darin berücksichtigt wirdauch eine Zunahme der Nutzung erneuerbarer <strong>Energie</strong>träger im übrigen Siedlungsgebietvon bis zu 30%. In Abb. 20 wird diese Veränderung des <strong>Energie</strong>trägermixesdargestellt.Abb. 20: Veränderung des <strong>Energie</strong>trägermixes <strong>bei</strong> einer Realisierung der Massnahmen M 01 bis M 24Um bis 2035 das kantonale Ziel erreichen zu können (vgl. Kapitel 5.2), muss im übrigenSiedlungsgebiet der Wärmebedarf zu 70% mit der Nutzung der Abwärme o-der Umweltwärme sowie mit <strong>Energie</strong>holz erzeugt werden.Aufgrund des Alters der Heizanlagen sowie der Gebäudesubstanz lassen sich bis2020 voraussichtlich die empfohlenen Versorgungslösungen in den MassnahmengebietenM 01, M 02, M 03, M 07 und M 11 realisieren.Der Primärenergieverbrauch der vorgeschlagenen Wärmeversorgung nimmt bis2035 aufgrund des leicht höheren Stromverbrauchs für die Nutzung der Umweltwärmequellenmit Wärmepumpen-Anlagen gegenüber heute leicht zu (um rund 50Watt pro Person). 40 Bei den Treibhausgasemissionen entstehen <strong>bei</strong> der empfohle-–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––40Unter der Annahme, dass für die Nutzung der Umgebungswärme mit Wärmepumpen-Anlagen dergleiche Strommix verwendet wird wie heute.WWW.PLANAR.CH 8686


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>nen Versorgung insgesamt 2.8 Tonnen CO 2 -eq. pro Person und Jahr (Einsparungvon 0.4 Tonnen CO 2 -eq. pro Person und Jahr gegenüber heute).Die empfohlene Versorgungsvariante verursacht in der Summe bis 2035 im Vergleichzum Referenzszenario <strong>bei</strong> heutigen Preisen jährlich zusätzliche Kosten vonrund CHF 0.8 Mio. Da<strong>bei</strong> lassen sich im Vergleich zu heute die externen Kostenum CHF 0.4 Mio. reduzieren.Mit der Realisierung der Blockheizkraftwerke können bis 2035 insgesamt 5 GWh/aStrom produziert werden. Damit können 2035 42% des Strombedarfs für die Wärmeerzeugunggedeckt werden. Unter Berücksichtigung des Mehrverbrauchs für dieStromproduktion reduziert sich der Gasverbrauch bis 2035 gegenüber heute uminsgesamt 27%. Auch im Referenzszenario wird davon ausgegangen, dass derGasabsatz um etwa die gleiche Menge bis 2035 abnimmt.WWW.PLANAR.CH 8787


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>2'000 Watt2000-Watt-GesellschaftaARA<strong>Bern</strong>er <strong>Energie</strong>abkommen(BEakom)Blockheizkraftwerk (BHKW)BrennerContractingCO2-Äquivalente (CO2-eq.)<strong>Energie</strong>kennzahlEndenergieEnhanced Geothermal Systems(EGS)Glossar und AbkürzungenKontinuierliche Leistung von 20 Glühbirnen (à 100 Watt). Dieses Leistungsmassentspricht einem <strong>Energie</strong>verbrauch von 17'500 kWh pro Jahr (<strong>bei</strong> 8'760 Volllaststundenpro Jahr). Um die Jahrtausendwende war dieser Wert identisch mit demmittleren globalen <strong>Energie</strong>aufwand pro Kopf. 1960 entsprach der Schweizer <strong>Energie</strong>konsumdiesem Wert; heute liegt dieser im Schnitt mit 6'500 Watt pro Personmehr als drei mal höher.Das Modell der 2000-Watt-Gesellschaft sieht eine kontinuierliche Absenkung des<strong>Energie</strong>bedarfs auf 2'000 Watt vor. Dadurch soll auch das langfristige Ziel derSchweizer Klimapolitik, die 1-Tonne-CO 2 -Gesellschaft, erreicht und der heutigeCO 2 -Ausstoss um den Faktor 9 reduziert werden. So wird der Temperaturanstieggegenüber dem vorindustriellen Stand auf 2 °C stabilisiert und eine Schädigungdes Ökosystems verhindert.Abkürzung für Jahr.AbwasserreinigungsanlageDas BEakom ist ein Angebot des Kantons <strong>Bern</strong> zur Förderung der nachhaltigenEntwicklung der Gemeinden im <strong>Energie</strong>bereich. Da<strong>bei</strong> verpflichtet sich die Gemeinde,längerfristige, freiwillige Massnahmen in den Bereichen <strong>Energie</strong>, Mobilitätund Raumplanung umzusetzen. Das BEakom unterstützt die Gemeinden im Prozesszur <strong>Energie</strong>stadt. Gemeinden, welche das <strong>Energie</strong>stadtlabel nicht anstrebenwollen, können mit dem BEakom ein reduziertes, angepasstes <strong>Energie</strong>programmerar<strong>bei</strong>ten.Ein Blockheizkraftwerk ist eine modular aufgebaute Wärmekraftkopplungsanlagezur Strom- und Wärmeproduktion, die vorzugsweise an einem Ort mit steter Wärmenachfragebetrieben wird.Eine Feuerung besteht aus den Elementen Brenner und Kessel resp. Gehäuse. ImBrenner wird das Erdgas oder Heizöl verbrannt und so die Heizwärme erzeugt.Unter Contracting wird hier die Übertragung einer Versorgungsaufgabe auf einDienstleistungsunternehmen, z.B. <strong>Energie</strong>versorger (Contractor), verstanden. Indieser Anwendungsform bezieht sich der Begriff auf die Bereitstellung bzw. Lieferungvon Wärme, Kälte oder Strom sowie den Betrieb zugehöriger Anlagen.Mit dem jeweiligen Treibhauspotenzial gewichtete Summe der verschiedenenTreibhausgase (z.B. CO 2 , CH 4 , N 2 O etc.).Dieser Kennwert gibt den <strong>Energie</strong>bedarf für Raumwärme und Brauchwarmwasserin kWh pro Jahr und m² beheizte Geschossfläche an.Die <strong>Energie</strong>, die dem Verbraucher direkt zugeführt wird. Der Begriff Endenergieumfasst die kommerziell gehandelten <strong>Energie</strong>träger wie Heizöl, Erdgas, Strom,Benzin, Diesel, Holzbrennstoffe oder Fernwärme.Verbesserte oder stimulierte geothermische Systeme: Erdwärme wird mit Hilfe vonWasser oder Dampf aus der Tiefe der Erde an die Oberfläche gefördert. Wasserkann jedoch nur gefördert werden, wenn im Untergrund solches überhaupt vor-WWW.PLANAR.CH 89


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>handen ist und das Gestein eine gewisse Durchlässigkeit aufweist. Ist die Durchlässigkeitzu gering, wird diese mit verschiedenen Methoden verbessert.GEAKGWhkWhkWKomfortwärmeMono- und bivalente SystemeMWhNutzenergiePrimärenergiePrimärenergiefaktorenProzesswärme<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong>Smart Grid und Smart MeteringDer Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) bestimmt wie viel <strong>Energie</strong> einWohngebäude, Verwaltungs- oder Schulbau <strong>bei</strong> standardisierter Benutzung fürHeizung, Warmwasser, Beleuchtung und andere elektrische Verbraucher benötigt.Er schafft einen Vergleich zu anderen Gebäuden und gibt Hinweise für VerbesserungsmassnahmenGigawattstunden, Einheit für <strong>Energie</strong>. 1 Gigawattstunde ist 1'000 Megawattstunden(MWh) resp. 1 Mio. Kilowattstunden (kWh).Kilowattstunden, Einheit für <strong>Energie</strong>. 1'000 Kilowattstunden ergeben 1 Megawattstunde(MWh).Kilowatt, Einheit für Leistung. Die Heizungsanlage eines Einfamilienhauses hatzwischen 10 und 20 kW Heizleistung. Damit werden jährlich zwischen 20'000 und40'000 kWh/a Heizwärme (<strong>Energie</strong>) erzeugt.Raumwärme und Brauchwarmwasser.Muss ein System in allen möglichen Betriebszuständen die erforderliche Heizleistungerbringen, spricht man von monovalenten Systemen. Bei bivalenten Systemenwerden zusätzliche Erzeuger zur Abdeckung der Spitzenlasten alternativ oderparallel zugeschaltet.Megawattstunden, Einheit für <strong>Energie</strong>. 1'000 Megawattstunden ergeben 1 Gigawattstunde(GWh).Die Nutzenergie ist diejenige <strong>Energie</strong>, die dem Endnutzer für seine Bedürfnisse zurVerfügung steht. Sie entsteht durch Umwandlung der Endenergie. Mögliche Formder Nutzenergie ist Wärme zur Raumheizung.Unter Primärenergie versteht man die primär aus <strong>Energie</strong>quellen verfügbare <strong>Energie</strong>(z.B. Brennwert von Kohle). Im Primärenergieverbrauch werden eventuelleUmwandlungs- oder Übertragungsverluste der vom Verbraucher nutzbaren <strong>Energie</strong>mengeberücksichtigt.Faktoren, die die erforderliche Primärenergiemenge bestimmen, um dem Verbrauchereine bestimmte Endenergiemenge zuzuführen. Diese Faktoren berücksichtigendie zusätzlich erforderliche <strong>Energie</strong> für Gewinnung, Umwandlung undVerteilung der Endenergie.Wärme, welche für technische Prozesse und Verfahren benötigt wird.Ein <strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> ist ein Planungs- und Koordinationsinstrument der Gemeinde,<strong>bei</strong> welchem die heutige Wärmeversorgung analysiert und kommunale <strong>Energie</strong>zieleformuliert werden. Der <strong>Richtplan</strong> stimmt die Nutzung verschiedener<strong>Energie</strong>träger räumlich ab.Unter Smart Grids werden dynamische und flexible Stromnetze verstanden, dieviele dezentrale Erzeuger zu grösseren Einheiten (virtuellen Kraftwerken) vereinenkönnen. Ein zentrales Element hin zu intelligenten Stromnetzen und massgeschneidertemDatenmanagement sind intelligente Stromzähler (Smart Metering).WWW.PLANAR.CH 9090


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Diese können zwischen <strong>Energie</strong>versorgern und Haushalten kommunizieren, dieda<strong>bei</strong> gewonnenen Daten weiterverar<strong>bei</strong>ten und für <strong>Energie</strong>versorger und Endverbrauchernutzbar machen.SpitzenkesselVorlauftemperaturWärmebedarfsdichteWärmekraftkopplung (WKK)ZweistoffkesselDiese Heizungsanlage wird so dimensioniert, dass damit nur Bedarfsspitzen gedecktwerden. Die Basis-Wärmebereitstellung wird mit einem anderen <strong>Energie</strong>trägererzeugt (bivalente Systeme).In der Heizungstechnik ist die Vorlauftemperatur die Temperatur des wärmeübertragendenMediums nach dem Erhitzen durch eine Wärmequelle (z.B. Solarkollektor,Gasheizung), das in das Verteilersystem (z.B. Rohrleitung) geleitet wird.Diese Grösse sagt aus, wie hoch der Wärmebedarf pro Einheit Siedlungsgebiet ist(z.B. in MWh/a pro Hektare).In Wärmekraftkopplungsanlagen werden fossile Brennstoffe oder Biomasse inhochwertige Elektrizität und Nutzwärme umgewandelt. Da<strong>bei</strong> entsteht mittel- bishochwertige nutzbare Abwärme. WKK-Anlagen sind unter voller Nutzung der entstehendenAbwärme zu betreiben (wärmegeführt).Mit diesem Begriff werden Feuerungen bezeichnet, die mit mehreren resp. zwei<strong>Energie</strong>trägern befeuert werden können. In der Regel sind dies Erdgas als Basisversorgungund Heizöl <strong>bei</strong> knapper Kapazität der Gasversorgung.WWW.PLANAR.CH 9191


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>LiteraturBFE 2006 Der Endenergieverbrauch der privaten Haushalte. Ausgear<strong>bei</strong>tet vonPrognos. Bundesamt für <strong>Energie</strong>, Dezember 2006.BFE 2007 Die <strong>Energie</strong>perspektiven 2035 – Band 2, Szenarien I – IV. Prognos AGim Auftrag des Bundesamtes für <strong>Energie</strong>.BFE 2009 <strong>Energie</strong>verbrauch in der Industrie und im Dienstleistungssektor, Resultate2008. Bundesamt für <strong>Energie</strong>.BFE 2010a Gesamtschweizerische <strong>Energie</strong>statistik 2009. Bundesamt für <strong>Energie</strong>.BFE 2010b Schweizerische Statistik der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n, Ausgabe 2009.BFE 2010c Analyse des schweizerischen <strong>Energie</strong>verbrauchs 2000 – 2009 nachVerwendungszwecken. Ausgear<strong>bei</strong>tet von INFRAS, TEP und prognos. Bundesamtfür <strong>Energie</strong>, Dezember 2010.BFE 2011 Die Zukunft leitungsgebundener <strong>Energie</strong>versorgungssysteme. Ausgear<strong>bei</strong>tetdurch Econcept AG.EnFK 2009 Harmonisiertes Fördermodell der Kantone (HFM 2009). KonferenzKantonaler <strong>Energie</strong>fachstellen.ESU-Services 2011 Primärenergiefaktoren von <strong>Energie</strong>systemen.Ewb 2010 Grundlagenstudie Tiefengeothermie Espace <strong>Bern</strong>, Entscheidungsgrundlagezur Entwicklung der Tiefengeothermie in <strong>Bern</strong>. Ausgear<strong>bei</strong>tet von GeothermieEspace <strong>Bern</strong>.Prognos 2011 <strong>Energie</strong>szenarien für die Schweiz bis 2050; Erste Ergebnisse derangepassten Szenarien I und IV aus den <strong>Energie</strong>perspektiven 2007; <strong>Energie</strong>nachfrage,energiebedingte CO 2 -Emissionen. Im Auftrag des Bundesamtes für <strong>Energie</strong>.Mai 2011.Nipkow 2007 Der typische Haushalt-Stromverbrauch. Jürg Nipkow, Stefan Gasser,Eric Bush. Bulletin SEV/VSE 19/2007.Regierungsrat Kanton <strong>Bern</strong> 2011 <strong>Energie</strong>strategie 2006, Bericht an den GrossenRat. August 2011.Regierungsrat Kanton <strong>Bern</strong> 2012 Richtlinien; Baubewilligungsfreie Anlagen zurGewinnung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n. Juni 2012VSE 2006 Vorschau 2006 auf die Elektrizitätsversorgung der Schweiz im Zeitraumbis 2035/2050, Aarau.WWW.PLANAR.CH 93


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>AnhangWWW.PLANAR.CH 95


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Anhang 1 WirkungsabschätzungEingabedatenFolgende Annahmen wurden getroffen:PE-FaktorTHG-FaktorJahreskostenheuteExterneKostenheuteBrennstoffkostenheuteInvestitionskostenheuteBrennstoffkostenhochJahreskostenhoch- t/GWh Fr./kWh Fr./kWh Fr./kWh Fr./kWh Fr./kWh Fr./kWhElektrizität 3.05 148 0.20 0.05 0.16 0.04 0.35 0.39Heizöl 1.31 320 0.17 0.05 0.10 0.05 0.14 0.21Erdgas 1.22 259 0.14 0.03 0.09 0.04 0.15 0.20Holz 1.57 50 0.19 0.02 0.07 0.09 0.11 0.23SonnenkollektorenUmweltwärmeWKK-Abwärme1.62 43 0.15 0.00 0.00 0.15 0.00 0.152.00 72 0.18 0.02 0.05 0.10 0.10 0.230.65 137 0.17 0.02 0.06 0.09 0.09 0.21Biogas 0.40 162 0.21 0.00 0.16 0.04 0.22 0.27Jahreskosten = Wärmegestehungskosten pro JahrQuellen: ESU 2011, EnFK 2009, BFE 2011 und SIA 480 41–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––41Externe Kosten – Kostenwahrheit, <strong>Energie</strong>preiszuschläge für UmweltkostenWWW.PLANAR.CH 9696


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Wirkungsnachweis pro MassnahmengebietDie Wirkung der <strong>Richtplan</strong>ung <strong>Energie</strong> wird in folgender Tabelle pro Massnahmengebietausgewiesen:Wärmebedarf2010ErneuerbarerAnteil2010Wärmebedarf2035ErneuerbarerAnteil2035M 01 Thoracker - Worbstrasse 10.6 0% 9.0 32%M 02 Egghölzliweg 1.3 0% 0.9 80%M 03 Gemeindeverwaltung 1.8 0% 1.7 32%M 04 Rainweg 0.7 0% 0.6 80%M 05 Rütibühl 1.7 0% 1.1 80%M 06 Melchenbühl 0.4 0% 0.3 32%M 07 Seidenberg 6.3 0% 4.1 80%M 08 Sägeweg 1.0 50% 1.0 80%M 09 Worbstrasse 4.5 0% 4.3 80%M 10 Eichholz 3.5 0% 2.7 80%M 11 Bahnhofstrasse - Dorfstrasse 0.9 0% 0.9 32%M 12 Turbenweg - Moosstrasse 3.9 0% 3.1 80%M 13 Schulhaus Moos - Tannacker 3.3 0% 2.6 80%M 14 Mattenstrasse 2.6 0% 2.5 80%M 15 Tannacker 1.8 0% 1.1 32%M 16 Siloah 4.0 0% 3.6 80%M 21 Thoracker 0 0% 0.2 100%M 22 Schürmatt 0 0% 2.3 100%M 23 Tannental I 0 0% 0.2 100%M 24 Hofacher 0 0% 0.5 100%M 31 Erdwärmenutzung 39.2 2% 31.8 30%M 32 Erdwärmenutzung,bivalent mit Erdgas 49.1 2% 39.9 30%M 33 <strong>Energie</strong>holznutzung 2.6 2% 2.1 30%M 34 Erdgasnutzung 86.7 2% 70.4 30%Total 226 2% 187 38%WWW.PLANAR.CH 9797


<strong>Richtplan</strong> <strong>Energie</strong> <strong>Muri</strong> <strong>bei</strong> <strong>Bern</strong>Anhang 2 Wärmebedarfs-, Potenzial- und <strong>Richtplan</strong>karteWWW.PLANAR.CH 9898

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