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Teil 1: Bau des Modells

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120 JETS FMT 07 | 09 uLRIcH THIEL, FLugFoToS: THoMAS MASuHR<br />

L-39 Albatros von<br />

Ich wollte einen Jet mit einem Originalvorbild, der auch noch die verschiedensten<br />

Anforderungen erfüllen sollte. In der engeren Auswahl standen<br />

die MB-339 von Skymaster, die Viperjet von Skygate-Collection und die Hawk<br />

von Airworld. Alle diese Modelle erfüllten meine Vorstellungen von<br />

Alltagstauglichkeit: möglichst hoch liegende Ansaugöffnungen, geschlossene<br />

Fahrwerksklappen am Boden und ein geschlepptes Fahrwerk. Diese<br />

Voraussetzungen ermöglichen meiner Meinung nach den Betrieb auf Rasenpisten,<br />

wie sie in meiner Gegend am häufigsten vorkommen, am besten.<br />

Auf der JetPower-Messe 2007 staunte ich<br />

daher nicht schlecht, als ich die L-39 von Jetlegend<br />

am Stand von Digitech sah. Das Ausstellungsstück<br />

überzeugte mich auf Anhieb, die<br />

Preisvorstellungen kamen mir sehr entgegen<br />

und so brauchte ich nicht mehr lange, bis ich<br />

Kontakt mit dem Hersteller aufgenommen<br />

hatte. Allerdings sagten mir die zu diesem<br />

Zeitpunkt lieferbaren Farbschemata nicht<br />

besonders zu und so gab es einen regen E-<br />

Mail-Verkehr mit Jetlegend. Ein Farbschema<br />

nach meinen eigenen Wünschen wollte die<br />

Firma nicht realisieren, sondern sagte lediglich<br />

ein Sondermodell in Weiß zu. Allerdings<br />

verlängerte sich die Lieferzeit damit um einige<br />

Wochen oder anders ausgedrückt: Sie würde<br />

sich verdoppeln. Mit 14 bis 16 Wochen war ich<br />

aber nicht einverstanden. Also entschloss ich<br />

mich dann im Frühjahr 2008 dazu, die L-39 im<br />

Breitling-Design mit Scale-Fahrwerk als Combo<br />

bei Modellbau Pollack in Ansbach zu bestellen.<br />

Herr Pollack nannte mir eine Lieferzeit von acht<br />

Wochen. So hatte ich genug Zeit, um mir das<br />

richtige Outfit für meine L-39 auszusuchen.<br />

Als gute Quelle für Fotos von Flugzeugen sei<br />

hier www.airliners.net genannt. Mit der Suchfunktion<br />

hatte ich schnell jede Menge Fotos<br />

der L-39 gefunden. Glücklicherweise war ge-<br />

rade ein Bild neu eingestellt worden, das mir<br />

sofort gefiel. Das Vorbild meines Nachbaus<br />

fliegt heute in Neuseeland unter der Kennung<br />

ZK-WLM/28, Seriennummer 332701 und ist auf<br />

dem Flugplatz in Wanaka beheimatet. Das Original<br />

wurde 1983 gebaut und befindet sich seit<br />

2006 in Besitz der JetFlights Wanaka Limited.<br />

Freundlicherweise habe ich auf Anfrage per E-<br />

Mail sofort Unterstützung durch den Besitzer<br />

zugesagt bekommen. Robert Borrius-Broek<br />

hat mir dann jede Menge Fotos und Informationen<br />

zugeschickt, die ich für die erforderlichen<br />

Decals und die Lackierung verwenden<br />

konnte. Er ging auf alle meine Wünsche ein<br />

und besorgte mir ein Foto von jedem Detail,<br />

das ich ihm nannte. Auch an dieser Stelle sei<br />

ihm dafür recht herzlich gedankt.<br />

der bausatz<br />

Sieben Wochen nach der Bestellung traf das<br />

Paket mit meinem neuen Projekt bei mir ein.<br />

Es kam ein Modell zum Vorschein, das meine<br />

Erwartungen erfüllte, wenn nicht sogar<br />

übertraf. Die <strong>Teil</strong>e waren alle sehr ordentlich<br />

und sicher verpackt, die Kleinteile wie Schrauben,<br />

Anlenkungsmaterial, Stiftscharniere etc.<br />

waren alle baugruppenbezogen in Beuteln<br />

eingeschweißt.<br />

Der Aufnahmespant der Tankanlage, Anlenkzylinder der Fahrwerksklappen<br />

und die bereits fertig montierte Flächenklemmung.<br />

Die Speedbrake mit Abdeckung der<br />

Anlenkung wie beim Original.


Jetlegend<br />

Erst in aufrechter Position<br />

wird deutlich,<br />

wie große die L-39 von<br />

Jetlegend ist.<br />

bezugsquellen zubehör<br />

Beleuchtung: Wendler Modellbau (Flugmodellbau.de), Tel.: 030 99902093, Internet: www.airfighter.eu<br />

Schubrohr: Orbit electronic e.K., Tel.: 02423 401163, Internet: www.orbit-electronic.de<br />

Ventile: Jet-Tronics GmbH, Tel.: 07633 7937, Internet: www.jet-tronics.de<br />

Stromversorgung: PowerBox Systems GmbH, Tel.: 0906 22559, Internet: www.powerbox-systems.com<br />

www.fmt-rc.de FMT-TEST 121<br />

<strong>Teil</strong> 1: <strong>Bau</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Modells</strong><br />

Die Qualität der Ausführung muss den Vergleich<br />

mit anderen Anbietern nicht scheuen.<br />

Die Nähte waren sauber verklebt und auch<br />

sonst konnte ich keine offensichtlichen Mängel<br />

erkennen. Ich steckte also alles „mal schnell“<br />

im Wohnzimmer zusammen und nach etwa<br />

zehn Minuten lag meine L-39 vor mir. Danach<br />

habe ich alle <strong>Teil</strong>e auf die Waage gelegt und<br />

folgende Gewichte ermittelt:<br />

• Höhenleitwerk mit angeschlagenen<br />

Rudern: 678 g<br />

• Seitenleitwerk mit angeschlagenem<br />

Ruder: 548 g<br />

• Tragfläche links/rechts mit Tipptanks<br />

und Rudern: 1.290 g / 1.300 g<br />

• Rumpfvorderteil: 850 g<br />

• Rumpfhinterteil: 2.630 g<br />

• Wartungsdeckel: 154 g<br />

• Fahrwerksklappen, Abdeckungen,<br />

Staurohre: 221 g<br />

• Schubrohr mit Einlauflippe: 392 g<br />

• GFK-Tanks: 330 g<br />

• Kabinenhaube: 233 g<br />

• Cockpitwanne mit Sitzen: 286 g<br />

In Summe sind dies 8.912 g, der Hersteller<br />

nennt dagegen 6.600 g. Selbst wenn ich mich<br />

nur auf das Wesentliche beschränke, also die<br />

Cockpitwanne, die GFK-Tanks, das Schubrohr<br />

und die Fahrwerksklappen mal weglasse, ergibt<br />

sich immer noch ein Mehrgewicht von<br />

ca. 1.100 g zur Herstellerangabe. Das war für<br />

mich schon ein wenig enttäuschend.<br />

Das mitgelieferte Fahrwerk – komplett mit<br />

zwei Drucktanks, mechanischem Zweiwegeventil,<br />

mechanischem Bremsventil, zwei<br />

Füllventilen, Verbindungselementen und kompletter<br />

Verschlauchung – machte ebenfalls<br />

einen guten Gesamteindruck. Die eigentliche<br />

Schwenkmechanik schien mir dagegen etwas<br />

Ein Beispiel für die Verarbeitung: die eingeharzte Bugfahrwerksaufnahme,<br />

gelagert in zwei Spanten, sauber verklebt!


122 JETS FMT 07 | 09<br />

Die CFK-Rohre der Flächensteckung sind mit<br />

einem eingeklebten CFK-Vollstab verstärkt.<br />

Die Fahrwerksaufnahme musste um 8 mm<br />

versetzt werden.<br />

Das Landeklappenservo ist von der Tragflächenunterseite erreichbar, das Gestänge<br />

wird nach oben aus der Tragfläche geführt.<br />

In Reihe verschlaucht: zwei GFK-Tanks mit je 1,7 l<br />

und der Hoppertank mit 300 ml. Daneben der<br />

500-ml-Smoketank, Turbinen- und Smokepumpe.<br />

Die Restabdeckung <strong>des</strong> Hauptfahrwerkes<br />

werden nach der Positionierung<br />

<strong>des</strong> Fahrwerkes ausgerichtet.<br />

Das mitgelieferte Scale-Einziehfahrwerk. Die Querruderservos sitzen in den Tipptanks.<br />

mager dimensioniert. Für meine Begriffe hat<br />

sie etwas zu viel Spiel in den Kulissen – aber<br />

eventuelle Schwächen würde der spätere Betrieb<br />

ja schnell aufdecken.<br />

GFK-Tanks, Schubrohr, Duct, Cockpitwanne,<br />

Kabinenhaube und Anlenkmaterial waren<br />

von guter Qualität. Lediglich den mitgelieferten<br />

Gabelköpfen mochte ich von Anfang<br />

an nicht vertrauen und habe sie daher sofort<br />

ausgetauscht.<br />

Einen Anlass zur Kritik gab es jedoch beim<br />

Testmodell: die Lackierung. Es waren mehrere<br />

Stellen auszumachen, an denen die werksseitige<br />

Lackierung ausgebessert wurde. So fiel<br />

ebenfalls auf, dass die Schriftzüge deutlich<br />

zu spüren waren. Man konnte die Lackkanten<br />

regelrecht sehen.<br />

Dies und die Tatsache, dass inzwischen im<br />

RC-Network ein reger Erfahrungsaustausch<br />

über die Jetlegend L-39 stattfand, bestärkte<br />

mich in meinem Vorhaben, ein Unikat zu bauen.<br />

Daher waren mir die Fehler im Finish egal,<br />

denn ich wollte ja neu lackieren.<br />

Was zu tun ist<br />

Im Wesentlichen beschränken sich die Arbeiten<br />

am Rumpf auf die Montage der Bremsklappe,<br />

<strong>des</strong> Tanksystems und der Turbine. Begonnen<br />

hab ich mit der Bremsklappe. Hierbei ist der<br />

zweigeteilte Rumpf von großem Vorteil, erlaubt<br />

er doch – zusammen mit den Fahrwerksöffnungen<br />

– einen sehr guten Zugang zu allen<br />

Stellen im Inneren. Dies wird noch durch den<br />

Wartungsdeckel für den Antrieb und das abnehmbare<br />

Seiten- und Höhenleitwerk ergänzt.<br />

Es gibt eigentlich keine Stelle im Rumpf, bei der<br />

man sich die Finger brechen muss. Allerdings<br />

stellte mich die Bremsklappe sofort vor das<br />

erste Hindernis. Es wollte mir einfach nicht<br />

gelingen, die mitgelieferten GFK-Formteile<br />

so auf der Achse der Anlenkung anzuordnen,<br />

dass eine auch nur einigermaßen vernünftige<br />

Passung hätte hergestellt werden können. Hier<br />

machte sich sofort die fehlende <strong>Bau</strong>anleitung<br />

negativ bemerkbar. Auch der zweiteilige <strong>Bau</strong>plan<br />

im Maßstab 1:1 half nicht weiter. So habe<br />

ich die <strong>Teil</strong>e kurzerhand passend geschliffen<br />

und anschließend angeklebt. Immer wieder<br />

besuchte ich das Forum von RC-Network zum<br />

Thema L-39 und las schmunzelnd von den<br />

gleichen Problemen, die auch ich hatte.<br />

Oberhalb der Bremsklappe musste noch<br />

das Trägerbrett für die beiden GFK-Tanks eingeharzt<br />

werden. Bevor ich die Tanks probeweise<br />

einbaute, habe ich eine Dichtigkeitsprüfung<br />

vorgenommen, bei der sich leider herausstellte,<br />

dass ein Tank undicht war. Dies konnte<br />

jedoch durch eine zusätzliche Lage GFK an<br />

der betreffenden Stelle leicht beheben. Nach<br />

der Montage der beiden Tanks verschraubte<br />

ich die beiden Rumpfhälften und montierte<br />

zusätzlich noch einen Hoppertank.


Vom Duct habe ich lediglich den Trichter<br />

verbaut. Diesen klebte ich an den Auslass<br />

der beiden Einlaufkanäle, um den Luftstrom<br />

besser zur Turbine zu führen. Ich persönlich<br />

halte nichts davon, die Turbine komplett zu<br />

verkleiden. So habe ich sie offen und gut zugänglich<br />

auf dem Turbinenträger montiert.<br />

Basierend auf den Erfahrungen mit meiner<br />

selbst gebauten UT160-ZA im Eurofighter<br />

entschloss ich mich, auf die Verwendung <strong>des</strong><br />

mitgelieferten Schubrohres zu verzichten.<br />

Meine Turbine kommt mit einem zu großem<br />

Gegendruck, entstehend durch einen zu kleinen<br />

Durchmesser <strong>des</strong> Schubrohres, nicht so<br />

gut zurecht. Ich habe ein Big-Pipe von Orbit<br />

elecrtronic mit 100 mm Durchmesser verbaut.<br />

Dies passt ohne großen Änderungsaufwand in<br />

den Rumpf. Lediglich der Heckspant musste<br />

etwas erweitert werden.<br />

Einbau <strong>des</strong> fahrwerks<br />

Vorsichtshalber habe ich das komplette Fahrwerk<br />

zunächst komplett demontiert, denn ich<br />

wollte mich von der Qualität <strong>des</strong> Zusammenbaus<br />

überzeugen. Dabei fiel auf, dass keine einzige<br />

Schraube gesichert war. Zudem befindet<br />

sich eine Feder im Aufbau <strong>des</strong> Bugfahrwerks,<br />

die das Fahrwerk nach einem Lenkausschlag<br />

wieder neutralisieren soll. Solange kein Servo<br />

installiert ist, mag das ja funktionieren, ich hielt<br />

dies jedoch für überflüssig und habe die Feder<br />

nicht wieder eingebaut.<br />

Nach dem Zusammenbau (mit Sicherungslack!)<br />

konnte das Bugfahrwerk inklusive Anlenkservo<br />

ohne weiteren Änderungsaufwand<br />

montiert werden. Die bereits fertig im Rumpf<br />

eingeklebte Fahrwerksaufnahme macht einen<br />

soliden Eindruck und wurde nicht verändert<br />

oder verstärkt. Anders verhielt sich das bei<br />

der Montage <strong>des</strong> Hauptfahrwerks. Nachdem<br />

ich das Fahrwerk eingeschraubt hatte, musste<br />

ich feststellen, dass die Fahrwerksschenkel im<br />

ausgefederten Zustand einfach zu lang waren.<br />

Die Räder konnten nicht im Rumpf versenkt<br />

werden. Ich fertigte als Lösung vier neue Alu-<br />

Aufnahmen mit um 8 mm versetzten Aufnahmebohrungen<br />

an. Somit vergrößert sich<br />

zwar die Spur <strong>des</strong> Hauptfahrwerks um 16 mm,<br />

die Räder verschwinden aber anstandslos im<br />

Rumpf. Die Fahrwerksklappen habe ich mit<br />

Robart-Scharnieren befestigt und pneumatisch<br />

angelenkt. Die Klappenscharniere liegen<br />

als einziges Kleinteil nicht dem <strong>Bau</strong>satz bei.<br />

besser vorbeugen<br />

Während der <strong>Bau</strong>phase im Juli 2008 lernte ich<br />

bei Jet‘s over Pampa in Belgien einen Modellfliegerkollegen<br />

aus Zypern kennen. Er machte<br />

mich auf eine unangenehme Erfahrung mit<br />

der Jetlegend L-39 aufmerksam. So verlor er,<br />

angeblich wegen zu schwacher Tragflächenaufnahmen,<br />

seine L-39 mit Totalschaden.<br />

Jetlegend hat seit dem Frühjahr 2008 die CFK-<br />

Rohre der Tragflächenaufnahme verstärkt. Eine<br />

kurze Mail nach China bestätigte, dass diese<br />

verstärkte Tragflächenaufnahme an meinem<br />

Modell bereits eingebaut war. Wer sich nun<br />

fragt, wie das nachzuvollziehen ist, dem sei<br />

gesagt, dass alle <strong>Teil</strong>e eine Seriennummer<br />

haben. Anhand dieser Nummer wusste man<br />

in China sofort, wer das Modell erhalten hat<br />

und welchen Entwicklungsstand man vorliegen<br />

hat! Dennoch klebte ich zusätzlich in<br />

je<strong>des</strong> CFK-Rohr einen 8-mm-CFK-Rundstab ein.<br />

Die Verklebungen der bereits eingebauten<br />

CFK-Rohre mit der Tragfläche sind, zumin<strong>des</strong>t<br />

von einer Seite, gut zu kontrollieren. Hierbei<br />

konnte ich keinen Mangel feststellen. Zusätzlich<br />

werden, neben der bereits eingebauten<br />

Klemmung, die Tragflächen mit zwei Schrauben<br />

am Rumpf fixiert. Dadurch müssen die<br />

Rohrklemmungen nicht so stark angezogen<br />

werden. Die Vermutung liegt nahe, dass durch<br />

die entstehenden Kräfte die CFK-Rohre beschädigt<br />

werden könnten.<br />

Ebenfalls abweichend zum <strong>Bau</strong>plan habe<br />

ich die Anlenkung <strong>des</strong> Seitenruders außen<br />

liegend gestaltet. Der geplanten Anlenkung<br />

über eine formschlüssige Verbindung durch<br />

eine Anlenknase auf dem Hebel <strong>des</strong> Seitenruderservos<br />

schenkte ich absolut kein Vertrauen.<br />

Nachdem nun alles vorbereitet war, blieb<br />

noch die Montage der Servos bzw. der Servoaufnahmen<br />

übrig. Es hat eine Weile gedauert,<br />

bis ich hinter die Gedanken <strong>des</strong> Konstrukteurs<br />

gekommen bin. So sind die beiliegenden<br />

Sperrholzaufnahmen, je nach verwendetem<br />

Servo, bei Bedarf zunächst zu verkleben. Danach<br />

wurden die Alu-T-Stücke mit diesen<br />

Holzrahmen und den Servos verschraubt<br />

und dann im Modell eingeklebt. Auch hier<br />

wäre ein Hinweis in einer <strong>Bau</strong>anleitung sehr<br />

hilfreich gewesen. Die Montage der Anlenkungen<br />

erfolgt im ganzen Modell – abgesehen<br />

von meiner Änderung am Seitenleitwerk<br />

– in verdeckter <strong>Bau</strong>weise. Die Servos für die<br />

außen liegenden Querruder sitzen hierbei<br />

nicht wie üblich in der Tragfläche, sondern<br />

sind in den Tipptanks montiert. Die Drehbewegung<br />

erfolgt über eine mit den Rudern<br />

verschraubte Torsionswelle. Auf die gleiche<br />

Art werden auch die Höhenruder angelenkt.<br />

Die Anlenkung der Landeklappen erfolgt dagegen<br />

durch in der Fläche montierte Servos.<br />

Hierbei wird das Gestänge nach oben (!) aus<br />

der Fläche geführt. Durch die mitgelieferten<br />

Abdeckungen wirkt das Ganze dann sehr<br />

gefällig und ist nicht wahrnehmbar.<br />

kleine Extras<br />

Bereits zu Beginn meiner Planungen hatte<br />

ich mir vorgenommen, die Albatros komplett<br />

zu beleuchten. Bei Flugmodellbau.de gab es<br />

dafür ein Beleuchtungsset, bestehend aus<br />

Datenblatt<br />

Jets<br />

www.fmt-rc.de FMT-TEST 123<br />

Modellname: L-39 Albatros<br />

Vertrieb/Hersteller: Modellbau Pollack / Jetlegend<br />

Modelltyp: ARF-Voll-GFK-Modell<br />

Lieferumfang: Rumpf, Tragflächen, Höhen- u. Seitenleitwerk,<br />

GFK-Tankset, doppelwandiges Schubrohr, Duct, alle Kleinteile zur<br />

Ruderanlenkung, Scale-Einziehfahrwerk mit Füll-, Brems- und<br />

Betätigungsventil, Schlauchverbindungen und 2 Drucklufttanks<br />

<strong>Bau</strong>- u. Betriebsanleitung: keine, lediglich <strong>Bau</strong>pläne<br />

im Maßstab 1:1<br />

Aufbau:<br />

Rumpf: zweiteiliger GFK-Rumpf mit eingeharzten Spanten<br />

aus 3-, 6- und 8-mm-Sperrholz, Steckungen eingebaut,<br />

mehrfarbig, z.T. in der Form lackiert<br />

Tragfläche: GFK-Schalenbauweise, mehrfarbig lackiert,<br />

CFK-Steckungsrohre eingeklebt<br />

Leitwerk: abnehmbar, GFK-Schalenbauweise,<br />

mehrfarbig lackiert, CFK-Steckungsrohr eingeklebt<br />

Kabinenhaube: transparent, fertig im GFK-Rahmen<br />

eingeklebt, abnehmbar<br />

Preis: 1.950,- Euro als Combo-Set incl. Scale-Einziehfahrwerk<br />

Technische Daten:<br />

Spannweite: 1.883 mm<br />

Länge: 2.420 mm<br />

Spannweite HLW: 880 mm<br />

Flächentiefe an der Wurzel: 505 mm<br />

Flächentiefe am Randbogen: 280 mm<br />

Tragflächeninhalt: 73,8 dm²<br />

Flächenbelastung: 275,6 g/dm²<br />

Tragflächenprofil Wurzel: vollsymmetrisch<br />

Tragflächenprofil Rand: vollsymmetrisch<br />

Profil <strong>des</strong> HLW: vollsymmetrisch<br />

Rohbaugewicht Herstellerangabe: ab 6.600 g<br />

Rohbaugewicht Testmodell ohne RC und Antrieb: 8.912 g<br />

Fluggewicht Testmodell<br />

ohne Kraftstoff: 17.300 g<br />

mit 3.800 ml Kraftstoff: 20.340 g<br />

Antrieb vom Hersteller empfohlen:<br />

Typ: Turbine<br />

Schub: 120–160 N<br />

Antrieb im Testmodell verwendet:<br />

Typ: Eigenbauturbine UT160-ZA<br />

Schub: 180 N<br />

RC-Funktionen und Komponenten:<br />

Höhe: 2× Hitec HS-5985MG<br />

Seite: Hitec HS-5645MG<br />

Querruder: 2× Hitec HS-5985MG<br />

Turbinensteuerung: ECU Projet Hornet III<br />

Landeklappen: 2× Hitec HS-5645MG<br />

Bremsklappe: Graupner C4621<br />

Einziehfahrwerk: Jet-Tronics-Ventil<br />

Radbremsen: Jet-Tronics-Ventil<br />

Fahrwerksklappen: Jet-Tronics-Ventil, ProJet-Doorsequenzer<br />

Beleuchtung: Multilight mini<br />

verwendete Mischer<br />

Fernsteueranlage: Graupner mc-20<br />

Empfänger: Graupner DS-20<br />

Empf.-Akku: 2× 5 Zellen 2.000 mAh Eneloop<br />

mit PowerBox Evolution<br />

Erforderl. Zubehör: Einziehfahrwerk (im Set enthalten)<br />

Bezug: Modellbau Pollack, Benkendorffstraße 38, 91522<br />

Ansbach, Tel.: 0981 14224, E-Mail: info@modellbau-pollack.de,<br />

Internet: www.modellbau-pollack.de


Der Arbeitsplatz der UT160-ZA: links die<br />

notwendigen Füllanschlüsse für Druckluft,<br />

Kerosin und Smokeöl, davor die Schalter<br />

und ganz vorne die Elektronik für die Beleuchtung.<br />

Rechts die ECU, IO-Platine und<br />

die Steuerventile für die Turbine.<br />

Das 110-mm-Big Pipe von Orbit passt ohne<br />

großen Änderungsaufwand.<br />

Die Anordnung der Elektronik im<br />

Cockpitbereich.<br />

Lan<strong>des</strong>cheinwerfern, Positionsblitzern und<br />

roten bzw. grünen Positionsleuchten für die<br />

Tipptanks, einer weißen Positionsleuchte am<br />

Heck und einem roten Positionsblitzer für den<br />

Rumpf. Zum Set gehören auch die entsprechenden<br />

Abdeckhauben aus tiefgezogenem<br />

farblosem Material. Die Leuchtmittel sind<br />

komplett vorkonfektioniert und bereits mit<br />

ausreichend langen Kabeln versehen. So beschränkt<br />

sich die Montage auf das Einkleben<br />

der Leuchtmittel und das Verlegen der Kabel<br />

im Rumpf. Die beiliegende Elektronik (Multilight<br />

mini) lässt sich sehr einfach auf die dem<br />

Flugzeug entsprechenden Blitzsequenzen und<br />

Beleuchtungsmuster anpassen.<br />

Ich montierte auch ein Smokesystem mit<br />

einem 500-ml-Tank. Das reicht zwar nicht sehr<br />

lange, jedoch soll der Rauch ja nur die Vorführung<br />

von besonderen Figuren betonen. Eingespritzt<br />

wird das Öl durch ein 4-mm-Messingrohr<br />

direkt hinter der Schubdüse der Turbine. Als<br />

Pumpe kommt eine PowerBox-Smokepumpe<br />

zum Einsatz, diese ihre Spannung direkt über<br />

die Akkuweiche PowerBox Evolution erhält.<br />

Vorzugsweise verwende ich in meinen<br />

Modellen Hitec-Servos. Fahrwerksklappen<br />

und Fahrwerk werden pneumatisch mit Jet-<br />

Tronics-Ventilen und zusätzlich über einen<br />

Projet-Doorsequencer angesteuert. Die Radbremsen<br />

werden über das Tiefenruder auf<br />

einem Jet-Tronics-Bremsventil beigemischt.<br />

Je nach Flugphase wird dieser Mischer aber<br />

abgeschaltet, um einem unnötigen Luftverlust<br />

entgegenzuwirken.<br />

Als Empfängerakku stehen zweimal fünf<br />

Zellen Eneloop 2.000 mAh zur Verfügung.<br />

Damit habe ich bisher nur gute Erfahrungen<br />

sammeln können. Um bei den Stromquellen<br />

zu bleiben: Die ECU erhält ihre Spannung aus<br />

acht NiMH-Zellen 3.700 mAh und die Beleuchtung<br />

den aus vier Zellen Eneloop 2.000 mAh.<br />

Die Akkus, Doorsequencer, Empfänger,<br />

pneumatische Ventile und auch die Akkuweiche<br />

sind auf dem Aufnahmebrett montiert.<br />

Es ist im vorderen Bereich mit der Bugfahrwerksaufnahme<br />

formschlüssig verbunden und<br />

hinten mit zwei Schrauben an einem Spant<br />

fixiert. Die komplette Einheit wurde nicht verklebt<br />

und kann entnommen werden. Dies ist<br />

natürlich sehr vorteilhaft bei der Verlegung<br />

der Kabel und Druckluftschläuche. Lediglich<br />

der Akku für die Beleuchtung verschwindet<br />

ganz vorne in der Nase. Dazu ist werkseitig<br />

ein Spant in der Nasenspitze eingeharzt. An<br />

diesem Spant wird, mit einem durch die Bugfahrwerksklappe<br />

zu montierenden Brett, der<br />

Akku angeschraubt. Hier kann zusätzlich noch<br />

Trimmblei sehr elegant versteckt werden.<br />

Als Antrieb kommt meine UT160-ZA mit<br />

180 N Schub und Kerosinstart zum Einsatz.<br />

Geregelt wird das Triebwerk über eine Projet<br />

Hornet III. Als Kraftstoffpumpe setze ich<br />

eine Häusl-Pumpe, verbunden mit je einem<br />

Absperrventil in der Kerosin- und der Brennerleitung,<br />

ein. Mit dieser Kombination und<br />

den gut 3,7 l Kerosin an Bord sind Flugzeiten<br />

von 7–10 Minuten zu erwarten.<br />

Bei der Anordnung der Bedienelemente<br />

(Schalter) habe ich darauf Wert gelegt, möglichst<br />

nur den Wartungsdeckel öffnen zu müssen.<br />

Die Kabinenhaube und die Cockpitwanne<br />

muss ich nur für Ladevorgänge der Akkus<br />

öffnen bzw. entnehmen. Beim Betrieb auf<br />

dem Flugplatz ist dies sicher ganz praktisch.<br />

Nachdem ich nun alles positioniert hatte,<br />

musste ich es wieder demontieren, um mich<br />

den Feinheiten widmen zu können. Diese und<br />

die Flugeigenschaften der L-39 beschreibe ich<br />

in der nächsten FMT.<br />

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