Jahresbericht 2008 - 2 MB - Berufsgenossenschaftliches ...
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Pfl egedienst > Wundversorgung<br />
Phasenadaptiertes Wundmanagement<br />
Für eine optimale Wundversorgung ist sowohl eine kompetente<br />
Beurteilung von Wunden als auch der Einsatz von Aufl agen nach<br />
modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen unumgänglich.<br />
Die Erhaltung eines feuchten Wundmilieus<br />
einschließlich Exsudatmanagement<br />
steht dabei im Vordergrund. Diese verantwortungsvolle<br />
Aufgabe haben im BUKH<br />
inzwischen Spezialisten aus der Pfl ege<br />
übernommen, nachdem sie im Rahmen<br />
eines ICW (Initiative Chronische Wunden<br />
e. V.) Wundexpertenkurs dafür qualifi ziert<br />
worden sind. Mittlerweile bearbeiten<br />
sie gemeinsam mit den Mitgliedern der<br />
Wund AG im BUKH – bestehend aus<br />
Ärzten, Therapeuten und Apothekern<br />
– folgende Themen:<br />
> Erarbeitung eines phasenadaptierten<br />
Wundbeurteilungs- und Versorgungssystems<br />
> Erstellung einer Wundfi bel<br />
> EDV-gestützte Wunddokumentation<br />
inklusive Fotodokumentation<br />
> Entwicklung eines Pfl ege-<br />
Konsiliardienstes<br />
26<br />
> Erarbeitung eines Schulungskonzeptes<br />
Im Rahmen des Wundbeurteilungs-<br />
und Versorgungssystems<br />
wird im BUKH ein Leitfaden<br />
mit Anwendertipps und vielen weiteren<br />
Hinweisen verwendet. Er beschreibt die<br />
phasengerechte Versorgung von Wunden<br />
durch die Verwendung modernster<br />
Aufl agen. Durch das gezielt hergestellte<br />
feuchte Wundmilieu wird neu gebildetes<br />
Gewebe geschont und der Verbandwechsel<br />
kann atraumatisch durchgeführt werden<br />
- die Wundversorgung wird effektiver<br />
und schonender.<br />
Außerdem reduzieren sich die Kosten<br />
gegenüber herkömmlichen Verbandstechniken,<br />
weil die Intervalle<br />
des Verbandwechsels deutlich verringert<br />
werden können.<br />
Die BUKH-Wundfi bel soll eine einheitliche<br />
Versorgung von Patienten mit<br />
chronischen Wunden nach aktuellen<br />
Erkenntnissen gewährleisten. Auch<br />
die Versorgung der „Boberg-Specials“<br />
wie zum Beispiel Lappenplastiken und<br />
Replantationen, die Versorgung von<br />
Brandverletzten und die Pfl ege von<br />
besonderen Fixateursystemen werden<br />
darin beschrieben. Als nächster Schritt ist<br />
die weitere Vereinheitlichung der EDVgestützten,<br />
anwenderfreundlichen Wund-<br />
und Fotodokumentation vorgesehen.<br />
Im Rahmen der Wund-AG werden auch<br />
wissenschaftliche Themen erörtert,<br />
beispielsweise durch die Einladung von<br />
Gastreferenten. Dabei wird auch die<br />
Behandlung von Problemwunden mit<br />
Maden aus der Bio-Chirurgie, Ultraschall<br />
oder niederfrequenter Gleichstrombehandlung<br />
thematisiert.<br />
Als weitere Verbesserung in der Wundversorgung<br />
wird zur Zeit über die Einrichtung<br />
einer Wund-Ambulanz diskutiert. In einer<br />
solchen Einrichtung könnten Patienten<br />
von einem fachlich kompetenten Team<br />
aus pfl egerischen Wundexperten, Ärzten<br />
und Therapeuten ganzheitlich betreut<br />
und versorgt werden. Damit wäre dann<br />
eine einheitliche, professionelle und<br />
standardisierte Wundversorgung für<br />
alle Patienten des BUKH auch nach der<br />
stationären Behandlung erreicht.