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Jahresbericht 2008 - 2 MB - Berufsgenossenschaftliches ...

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Abteilung für Anästhesie,<br />

Intensiv- und Rettungsmedizin<br />

Neben der narkoseärztlichen Versorgung in den Operationssälen und den<br />

postoperativen Aufwachräumen sind die Anästhesisten verantwortlich für die<br />

Behandlung der Patienten auf der operativ-traumatologischen Intensivstation<br />

und der Intensivstation für Brandverletzte. Ein Schwerpunkt der Intensivbehandlung<br />

ist die apparative Beatmung bei lebensbedrohlichen Brustkorb- und<br />

Lungenverletzungen.<br />

Ein differenziertes Atemwegsmanagement<br />

ist daher ein wichtiger integraler Bestandteil<br />

unserer intensivmedizinischen<br />

Behandlung und dient der Vermeidung<br />

sekundärer Schäden der Beatmungstherapie.<br />

Neben der konventionellen Intubation<br />

(orotracheale Intubation), die weiterhin<br />

als Standardverfahren der Atemwegssicherung<br />

gilt, stellt die künstliche Luftröhrenöffnung<br />

(Tracheostoma) die häufi gste<br />

und sicherste Alternative als Zugangsweg<br />

zu den Atemwegen dar.<br />

Der geplante Luftröhrenschnitt (Tracheotomie)<br />

ist daher fester Bestandteil im<br />

Atemwegsmanagement einer modernen<br />

Intensivstation. Die Hauptindikation<br />

ist das Vermeiden von Spätfolgen<br />

einer konventionellen Intubation bei<br />

Langzeitbeatmung. Die Vorteile zeigen<br />

sich durch eine verkürzte Beatmungs- und<br />

damit Intensivaufenthaltsdauer sowie<br />

eine Verminderung an komplizierenden<br />

Lungenentzündungen.<br />

Neben der operativen Tracheostomaanlage<br />

stellt die perkutane Dilatationstracheotomie<br />

eine risikoarme und kostengünstige<br />

Alternative dar, die bettseitig durchgeführt<br />

werden kann. Seit der Einführung<br />

der modernen perkutanen Dilatationstracheotomien<br />

1985 von Ciaglia et. al.<br />

nimmt der Anteil dieses Verfahrens in der<br />

Intensivmedizin stetig zu.<br />

Nach Überstreckung des Kopfes und eindeutiger<br />

Identifi kation der anatomischen<br />

Strukturen erfolgt die chirurgische Desinfektion<br />

sowie Abdeckung in typischer<br />

Weise. Parallel hierzu wird von einem<br />

Assistenten die Luftröhre mit einem<br />

fl exiblen Endoskop eingestellt, so dass alle<br />

weiteren Schritte des Vorgehens unter<br />

indirekter Sicht kontrolliert vorgenommen<br />

werden können. Die endoskopische<br />

Kontrolle ist ein zwingend notwendiger<br />

Bestandteil des Eingriffes, um fehlerhafte<br />

Punktionen zu vermeiden. Die Punktion<br />

der Luftröhre erfolgt mittelständig<br />

zwischen zweiter und dritter Luftröhrenspange.<br />

Nach Vorschieben eines<br />

Führungsdrahtes und anschließender<br />

Entfernung der Punktionskanüle erfolgt<br />

ein 2-3 cm langer Querschnitt der Haut.<br />

Über den Führungsdraht wird nun der<br />

Dilatator in einem Arbeitsgang bis zur<br />

vollständigen Dilatation eingeführt. Im<br />

letzten Schritt wird der Dilatator wieder<br />

entfernt und durch eine passende Luftröhrenkanüle<br />

ersetzt.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurden auf der operativtraumatologischen<br />

Intensivstation 27<br />

perkutane Tracheotomien ohne nennenswerte<br />

Komplikationen durchgeführt.<br />

Unter Beachtung aller Kontraindikationen<br />

stellt die perkutane Tracheotomie eine<br />

schonende Alternative mit niedrigerer<br />

Komplikationsrate im Vergleich zur<br />

Abteilungen > Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Rettungsmedizin<br />

Dr. S. Lönnecker<br />

Chefarzt<br />

Sekretariat<br />

Tel.: 040 7306-3711<br />

Fax: 040 7306-3715<br />

konventionellen Tracheotomie dar.<br />

Um dem zunehmenden Anteil an<br />

intensivmedizinisch zu behandelnden<br />

Patienten im Rahmen der Frührehabilitation<br />

gerecht werden zu können, wurde die<br />

Behandlungskapazität der operativ-traumatologischen<br />

Intensivstation durch Umbau<br />

eines ehemaligen Aufenthaltsraumes<br />

zu einem Patientenzimmer erhöht. Es<br />

stehen nunmehr in diesem Bereich 13 mit<br />

modernster intensivmedizinischer Technik<br />

ausgestattete Behandlungsbetten zur<br />

Verfügung. Die Versorgung der Patienten<br />

ist durch motiviertes und besonders<br />

qualifi ziertes Fachpersonal zu jeder Zeit<br />

sichergestellt.<br />

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