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Jahresbericht 2008 - 2 MB - Berufsgenossenschaftliches ...

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a: AP-Ansicht, b: Seitansicht<br />

Sporttherapie sowie Gehschultherapie<br />

stattfi nden, weil in aller Regel zumindest<br />

bei den chronischen Knocheninfektionen<br />

weitreichende Funktionsminderungen der<br />

infi zierten Extremität oder des Körperabschnittes<br />

bestehen.<br />

Entscheidend ist das radikale chirurgische<br />

Vorgehen. Das einliegende Osteosynthesematerial<br />

muss entfernt werden,<br />

die Stabilisierung hat dann durch einen<br />

Fixateur externe zu erfolgen. Lokal ist eine<br />

radikale Sequestrektomie notwendig,<br />

wobei alle avitalen bzw. entzündlich<br />

veränderten Knochen- und Weichteilanteile<br />

radikal entfernt werden müssen.<br />

Anschließend erfolgt die Einlage eines<br />

lokalen Antibiotikumträgers (Septopal®,<br />

Gentacoll®, Septocoll®). Besteht neben<br />

der Knocheninfektion gleichzeitig eine<br />

Gelenkinfektion, ist unbedingt in dem<br />

Ersteingriff gleichzeitig die Gelenkinfektionsbehandlung<br />

vorzunehmen. Postoperativ<br />

sollte eine kurzzeitige systemische<br />

Antibiose (7-10 Tage) durchgeführt<br />

werden.<br />

Abb. 1 a, b:<br />

Röntgenbild einer Infekt-Pseudarthrose<br />

nach Osteosynthese einer distalen Tibiafraktur<br />

Abteilungen > Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie (UOS)<br />

Bestehen bei Infekt-Defekt-Pseudarthrosen<br />

größere Hautweichteildefekte,<br />

sind diese in einem zweiten operativen<br />

Schritt zu decken, entweder durch lokale<br />

plastische Maßnahmen oder durch freie<br />

Lappenplastiken. Die endgültige Weichteildeckung<br />

hat frühzeitig und stabil zu<br />

erfolgen. Bei größeren Defekten ist die<br />

Zusammenarbeit mit den plastischen<br />

Chirurgen sehr hilfreich.<br />

Ein resultierender Knochendefekt nach<br />

radikaler Sequestrektomie wird nach Infektberuhigung<br />

und nach Deckung eines<br />

möglicherweise bestehenden Hautweichteildefektes<br />

wieder aufgebaut. Zirkuläre<br />

Knochendefekte bis zu 3,0 cm werden<br />

durch Spongiosaplastik wieder aufgefüllt.<br />

Die Spongiosa wird in aller Regel aus dem<br />

hinteren Beckenkamm entnommen.<br />

Bei zirkulären knöchernen Defekten über<br />

3,0 cm erfolgt der Defektaufbau durch<br />

Segmenttransport über den Ringfi xateur<br />

externe nach Ilisarow.<br />

Nach Aufbau des Knochendefektes, der<br />

nach Spongiosaplastik frühestens in<br />

Abb. 2 a, b:<br />

Röntgenbild nach Sequestrektomie,<br />

Einlage lokaler Antibiotikumträger und<br />

Stabilisierung im Ilizarov-Ringfi xateur<br />

Abb. 3 a, b:<br />

Röntgenbefund nach Spongiosaplastik<br />

drei oder vier Monaten durch Einbau der<br />

transplantierten Spongiosa gegeben ist,<br />

nach Segmenttransport nach der entsprechenden<br />

Transport- und Konsolidierungszeit,<br />

erfolgt die Entfernung der Fixateure.<br />

Die Knochenstabilität ist zum Zeitpunkt<br />

der Entfernung der Fixateure häufi g nur<br />

mäßig hoch. Aus diesem Grund werden<br />

nach Entfernen der Fixateure sogenannte<br />

teilentlastende Gehapparate, die am<br />

Unterschenkel sich an den Kondylen und<br />

am Tibiakopf abstützen, am Oberschenkel<br />

am Tuber ischiadicum, verwendet. Diese<br />

gestatten eine Teilbelastung des Beines.<br />

Entsprechend der knöchernen Konsolidierung,<br />

kann die Teilbelastung sukzessive<br />

zur Vollbelastung gesteigert werden.<br />

Nach Erreichen der Vollbelastung wird<br />

der Gehapparat abtrainiert, ggf. ist eine<br />

Versorgung mit orthopädischem Schuhwerk<br />

erforderlich. Die Patienten werden<br />

langfristig über die Osteitissprechstunde<br />

des BUKH betreut.<br />

Abb. 4 a, b:<br />

Röntgenbefund nach Einbau der Spongiosa<br />

und Abnahme des Ringfi xateures<br />

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