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Jahresbericht 2011 - Berufsgenossenschaftliches ...

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Septische Knochen- und Gelenkchirurgie<br />

Die Septische Knochen- und Gelenkchirurgie ist ein überregionales Zentrum<br />

für die Behandlung von Knochen- und Gelenkinfektionen. Nach Entlassung<br />

aus stationärer Behandlung erfolgt die weitere Betreuung über die Osteitissprechstunde.<br />

Knochen- und Gelenkentzündungen<br />

zählen zu den schwerwiegendsten<br />

Komplikationen in der Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie. Die Behandlung ist multidisziplinär,<br />

bedarf spezieller Kenntnisse<br />

und sollte idealerweise Weise in einer<br />

Spezialabteilung erfolgen. Die Septische<br />

Knochen- und Gelenkchirurgie ist ein<br />

überregionales Kompetenzzentrum für die<br />

Behandlung von entzündlichen Komplikationen<br />

mit 68 Betten.<br />

Bakterielle Infektionen treten trotz<br />

moderner Operationsverfahren und<br />

Hygienestandards in der Unfallchirurgie<br />

und Orthopädie auch noch heute auf,<br />

mit bis zu 2 % Häufigkeit bei Wahloperation,<br />

bis zu 50 % bei offenen Frakturen<br />

oder Risikopatienten. Die Problematik<br />

der Knochen- und Gelenkinfektion wird<br />

häufig erheblich unterschätzt. Deshalb ist<br />

eine hohe Zahl chronischer oder rezidivierender<br />

Infektionen zu verzeichnen. Dies<br />

bedeutet für den Kostenträger erhebliche<br />

Mehrausgaben aufgrund des verlängerten<br />

Heilverfahrens und höherer Rentenzahlungen.<br />

Der Patient erleidet einen langen<br />

Krankheitsverlauf mit nicht selten sozialer<br />

und beruflicher Isolierung.<br />

Zum Leistungsspektrum der Septischen<br />

Knochen- und Gelenkchirurgie gehört die<br />

Behandlung von akuten und chronischen<br />

Knochenentzündungen (Osteitis, Osteomyelitis)<br />

und deren Folgezustände, die<br />

Behandlung der akuten und chronischen<br />

Gelenkinfektion und deren Folgezustände,<br />

die Behandlung der akuten und<br />

chronischen Knochen- und Gelenkinfektion<br />

der Fußwurzel bei diabetischem<br />

Fußsyndrom, die Behandlung infiziert<br />

einliegender Gelenkendoprothesen<br />

und deren Folgezustände, die Behandlung<br />

von Spondylodiszitiden sowie das<br />

Management chronischer Wunden. Zu<br />

den Folgezuständen nach Knochen- und/<br />

oder Gelenkinfektionen, die im BUKH<br />

behandelt werden, zählen der Aufbau<br />

von Knochendefekten, die Behandlung<br />

von Gelenkkontrakturen, die Therapie<br />

von Fußfehlstellungen, die Korrektur von<br />

Beinlängenunterschieden (z. B. Verkürzung),<br />

Achsfehstellung und die Therapie<br />

begleitender Hautweichteildefekte.<br />

Behandlungsziel ist die dauerhafte<br />

Infektberuhigung, die Wiederherstellung<br />

einer belastbaren stabilen Extremität und<br />

die Wiedereingliederung in den Beruf.<br />

Wesentlich ist in der Behandlung von septischen<br />

Komplikationen in der Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie eine konsequente,<br />

radikale Behandlung nach einem auf den<br />

Patienten abgestimmten Behandlungskonzept.<br />

Die Behandlung der Knocheninfektion<br />

ist in der Regel mehrzeitig. Bei akuter<br />

Infektion, d. h. innerhalb der ersten vier<br />

Wochen, kann bei Stabilität der Erhalt<br />

des einliegenden Osteosynthesematerials<br />

einmalig versucht werden. Ein<br />

radikales Debridement der Weichteile<br />

und des Plattenlagers ist durchzuführen,<br />

bei gelenknahen Frakturen zusätzlich<br />

die Arthrotomie zum Ausschluss eines<br />

Gelenkempyems. Die Osteosyntheseplatte<br />

und die Plattenschrauben werden<br />

gewechselt. Bei liegendem Marknagel<br />

ist dagegen der Erhaltungsversuch nicht<br />

sinnvoll. Der Marknagel muss explantiert,<br />

der Markraum aufgebohrt, lokale Antibiotikumträger<br />

eingelegt und der Knochen<br />

mittels Fixateur externe stabilisiert<br />

werden.<br />

Bei der chronischen Knocheninfektion hat<br />

im ersten Eingriff ein radikales Debridement<br />

des infizierten Knochens und<br />

der Weichteile zu erfolgen. Einliegendes<br />

Osteosynthesematerial ist zu entfernen.<br />

Bei resultierender Instabilität wird durch<br />

einen externen Fixateur der Knochen<br />

stabilisiert, lokale Antibiotikumträger<br />

werden eingelegt. Bei Vorliegen eines<br />

Hautweichteildefektes erfolgt im zweiten<br />

Schritt die stabile Weichteildeckung des<br />

Hautweichteildefektes, entweder durch<br />

lokale Maßnahmen oder in Zusammen-<br />

Dr. U.-J. Gerlach<br />

Leitender Arzt<br />

Osteitis-Sprechstunde<br />

Dienstag 08:00 – 10:30 Uhr<br />

Mittwoch 10:30 – 16:00 Uhr<br />

Freitag 10:30 – 16:00 Uhr<br />

Tel.: 040 7306-2413<br />

Fax.: 040 7306-2407<br />

Terminvereinbarung<br />

Sekretariat<br />

Tel.: 040 7306-2413<br />

Fax: 040 7306-2407<br />

osteitis@buk-hamburg.de<br />

Abb. 1: Schematische Darstellung des Segmenttransportes<br />

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