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Jahresbericht 2011 - Berufsgenossenschaftliches ...

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versorgungen oder arthroskopischen Eingriffen<br />

an Sprung-, Knie- und Schultergelenken<br />

ein den Einzelproblemstellungen<br />

angepasstes therapeutisch-operatives<br />

Spektrum angeboten.<br />

Auch im Jahr <strong>2011</strong> war die Abteilung für<br />

Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie<br />

wieder Ansprechpartner<br />

für viele Patienten mit Pseudarthrosenbildungen<br />

nach Osteosynthesen. Deutlich<br />

verzögerte bzw. ausbleibende Frakturheilungen<br />

(Pseudarthrosen) stellen große<br />

Anforderungen an Behandler und sind<br />

für die Patienten erheblich belastend<br />

durch langwierige Mobilisationseinschränkungen<br />

sowie Sorge um Erhalt des<br />

Arbeitsplatzes mit möglichen finanziellen<br />

und psychosozialen Problemen. Auch<br />

für die Kostenträger entstehen hierbei<br />

erhebliche finanzielle Belastungen durch<br />

nicht selten mehrjährige aufwendige und<br />

kostenintensive Verläufe der Heilbehandlung.<br />

Durch den kombinierten Einsatz von<br />

winkelstabilen Titanimplantaten, deren<br />

Entwicklung maßgeblich im BUKH ihren<br />

Anfang nahmen und mittlerweile in der<br />

unfallchirurgischen Versorgung fest<br />

etabliert sind, die konsequente Nutzung<br />

körpereigener Spongiosa (insgesamt 250<br />

autologe Spongiosaplastiken durch die<br />

aseptische Abteilung der UOS im BUKH in<br />

<strong>2011</strong>), das gründliche chirurgische Knochendebridement<br />

und den zusätzlichen<br />

Einsatz von knochenwachstumstimulierenden<br />

Faktoren (BMP, Marrow Stim)<br />

konnten die monatelangen Behandlungsverläufe<br />

fast immer erfolgreich abgeschlossen<br />

werden.<br />

Abteilungen → Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie<br />

Wesentlich erfolgversprechend sind bei<br />

der Behandlung der Pseudarthrosen<br />

speziell am Oberschenkelknochen die<br />

sogenannten „Intelligenten Implantate“.<br />

Hierbei handelt es sich um winkelstabile<br />

Titanplatten, die mit einem eigens<br />

entwickelten Mikrochip versehen sind,<br />

welcher die Belastungen, die auf die<br />

Platte einwirken, misst. Diese Daten<br />

werden telemetrisch über einen Scanner<br />

zuverlässig und vollständig entsprechend<br />

des Heilungsverlaufes in wöchentlichen<br />

oder monatlichen Intervallen ausgelesen<br />

und liefern wertvolle Informationen zu der<br />

voranschreitenden Knochenheilung. Mit<br />

diesem im BUKH entwickelten Verfahren<br />

lässt sich somit der Knochenheilungsprozess<br />

über die Biegebelastung der Platte<br />

Intelligentes Implantat<br />

(Messung des Heilungsfortschritts)<br />

erfassen, ohne auf Röntgenaufnahmen<br />

zurückgreifen zu müssen, die ohnehin nur<br />

sehr indirekte und verspätete Aussagen<br />

zum knöchernen Durchbau zulassen und<br />

aus strahlenhygienischen Gründen auf<br />

das Notwendigste zu beschränken sind.<br />

Im BUKH wurden seit 2005 bereits etwa<br />

50 dieser „Intelligenten Implantate“ hergestellt<br />

und implantiert. Diesem Implantat<br />

kommt mittlerweile ein hoher Stellenwert<br />

in der erfolgreichen Fraktur- und<br />

Pseudarthrosentherapie zu. Durch die<br />

telemetrisch gewonnenen Daten kann so<br />

der Belastungsaufbau entsprechend der<br />

Frakturheilung gesteuert werden.<br />

Nicht selten sind bei Pseudarthrose<br />

mehrfache Voroperationen in externen<br />

Kliniken vorausgegangen mit dadurch bedingten<br />

deutlichen Einschränkungen von<br />

Gelenkbeweglichkeiten und Muskelfunktionen.<br />

Aufgrund der engen Verzahnung<br />

der chirurgischen Therapie mit frührehabilitativen<br />

Maßnahmen unter Einschluss<br />

sozialdienstlicher und berufshelferischer<br />

Interventionen werden vollständige funktionell-anatomische<br />

sowie die berufliche<br />

Rehabilitation erst ermöglicht. Dies ist<br />

nicht nur bei den großen Röhrenknochen<br />

wie an Oberarm, Oberschenkel und an<br />

Unterschenkel von wesentlichem Vorteil,<br />

Männlich 51 J. (vor und nach Reosteosynthese mit Pseudarthrosenrevision, Implantatwechsel<br />

und valgisierender Stellungskorrektur)<br />

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