Jahresbericht 2011 - Berufsgenossenschaftliches ...

Jahresbericht 2011 - Berufsgenossenschaftliches ... Jahresbericht 2011 - Berufsgenossenschaftliches ...

29.11.2012 Aufrufe

Abteilungen → Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie Prof. Dr. C. Jürgens Chefarzt Priv.-Doz. Dr. M. Faschingbauer Chefarzt Privat-Sprechstunde Tel.: 040 7306-2702 Fax: 040 7306-2704 Ambulanz (BG und andere) tägl. 09:00 – 11:00 Uhr Tel.: 040 7306-2341 Gelenksprechstunde obere und untere Extremität (Arthroskopie, Bandchirurgie, Osteotomie, Arthrodese) Montag 10:00 – 13:00 Uhr Tel.: 040 7306-2456 Endoprothetik-Sprechstunde Nach Vereinbarung Tel.: 040 7306-2226 Wirbelsäulen- und Beckensprechstunde Nach Vereinbarung Tel.: 040 7306-2438 Standort BG Ambulantes OP-Zentrum Falkenried 88, 20251 Hamburg Tel.: 040 8080688-0 10 Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie Seit Gründung des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses 1959 in Hamburg wurden zahlreiche bauliche und organisatorisch-strategische Neuerungen vorgenommen. Die primär rehabilitativ geprägte Unfallchirurgische Abteilung erhielt eine zunehmend akutmedizinische unfallchirurgische Ausrichtung zur Gewährleistung einer umfassenden Behandlung frisch Unfallverletzter. Im Rahmen zunehmender Verletzungsschwere bei Arbeits- und Wegeunfällen war eine hochqualifizierte akutmedizinische Behandlung mit eng verzahnter rehabilitativer Behandlung gefordert zur Ermöglichung einer umfassenden „besonderen Heilbehandlung“. So bietet die jetzige Abteilung für Unfallchirurgie,Orthopädie und Sporttraumatologie (UOS) entsprechend dieser Anforderungen zur umfassenden Behandlung Unfallverletzter ein breites Spektrum akutmedizinischer als auch sekundärchirurgischer Behandlungen. Die Abteilung für UOS zählt mit ca. 93 aseptischen Betten und ca. 74 septischen Betten zu den unfallchirurgischorthopädischen Maximalversorgern in Deutschland. Sie zeichnet sich aus durch eine Vielzahl hochspezialisierter Behandlungsverfahren sowohl in der primären Notfall- und Akutbehandlung als auch in der sekundärchirurgischen Weiterbehandlung Unfallverletzter. Seit 2010 ist das Berufsgenossenschaftliche Unfallkrankenhaus Hamburg, welches als Maximalversorger über die krankenhausinterne Stationierung eines Notarztwagens und eines Rettungshubschraubers verfügt, als überregionales Trauma-Zentrum im Trauma-Netzwerk Hamburg zertifiziert. Das Trauma-Netzwerk Hamburg selbst ist ebenfalls seit 2011 zertifiziert. Im Jahre 2011 wurden deutlich über 17.000 Patienten über die Notaufnahme des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses Hamburg behandelt, wobei die Schwerverletzten über ein interdisziplinäres Schockraummanagement (ATLS) versorgt wurden. Die Schockraumversorgung erfolgt nach professionalisiertem Algorithmus nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU, S3- Leitlinien). Je nach zu erwartendem Verletzungsmuster wird direkt nach Eintreffen des Verletzten ein Polytraumascan gefahren, um ohne zeitliche Verzögerungen umfassende Informationen zu bekommen, die es erlauben, eine definitive chirurgische Versorgung oder eine chirurgisch abgestufte Polytrauma-Etappenversorgung einzuleiten. Hierdurch wird gegenüber der herkömmlichen Röntgendiagnostik sehr viel Zeit gewonnen, die dem Patienten bei frühzeitiger operativer Versorgung wesentlich zu Gute kommt. Im Bedarfsfall kann dann im weiteren Verlauf die Diagnostik mit aufgeschobener Dringlichkeit komplettiert werden. Zur Verbesserung der regionalen Versorgung Polytraumatisierter ist das BUKH fester integraler Bestandteil des Trauma- Netzwerkes Hamburg, eines regionalen Verbundes von 12 Kliniken zur Verbesserung der Versorgung Schwer- und Komplexverletzter. Der diensthabende OA der UOS ist mit einem „Trauma-Handy“ ausgestattet, wobei die Nummer nur den beteiligten Kliniken bekannt ist und bei der schnellen Verlegung oder Weiterleitung Schwerverletzter wertvolle Zeit eingespart werden kann. Auch kollegiale Tipps und Ratschläge werden so schneller vermittelt und dadurch mitunter unnötige und belastende Patiententransporte vermieden. Somit ist das Trauma-Handy ein wesentlicher Beitrag im Qualitätsmanagement der Behandlung Schwerverletzter. Neben einer professionalisierten Notfallversorgung werden umfangreiche spezialisierte Eingriffe vorgenommen, die notwendig sind, um Funktionsdefizite nach Unfällen zu beheben oder zu minimieren. Hierzu wird ein breites Repertoire operativer Leistungen vorgehalten. So wird beispielsweise bei fußchirurgischen Eingriffen bei Arthrose, Instabilitäten oder Fehlstellungen, bei Wirbelsäulenfraktur-

versorgungen oder arthroskopischen Eingriffen an Sprung-, Knie- und Schultergelenken ein den Einzelproblemstellungen angepasstes therapeutisch-operatives Spektrum angeboten. Auch im Jahr 2011 war die Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie wieder Ansprechpartner für viele Patienten mit Pseudarthrosenbildungen nach Osteosynthesen. Deutlich verzögerte bzw. ausbleibende Frakturheilungen (Pseudarthrosen) stellen große Anforderungen an Behandler und sind für die Patienten erheblich belastend durch langwierige Mobilisationseinschränkungen sowie Sorge um Erhalt des Arbeitsplatzes mit möglichen finanziellen und psychosozialen Problemen. Auch für die Kostenträger entstehen hierbei erhebliche finanzielle Belastungen durch nicht selten mehrjährige aufwendige und kostenintensive Verläufe der Heilbehandlung. Durch den kombinierten Einsatz von winkelstabilen Titanimplantaten, deren Entwicklung maßgeblich im BUKH ihren Anfang nahmen und mittlerweile in der unfallchirurgischen Versorgung fest etabliert sind, die konsequente Nutzung körpereigener Spongiosa (insgesamt 250 autologe Spongiosaplastiken durch die aseptische Abteilung der UOS im BUKH in 2011), das gründliche chirurgische Knochendebridement und den zusätzlichen Einsatz von knochenwachstumstimulierenden Faktoren (BMP, Marrow Stim) konnten die monatelangen Behandlungsverläufe fast immer erfolgreich abgeschlossen werden. Abteilungen → Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie Wesentlich erfolgversprechend sind bei der Behandlung der Pseudarthrosen speziell am Oberschenkelknochen die sogenannten „Intelligenten Implantate“. Hierbei handelt es sich um winkelstabile Titanplatten, die mit einem eigens entwickelten Mikrochip versehen sind, welcher die Belastungen, die auf die Platte einwirken, misst. Diese Daten werden telemetrisch über einen Scanner zuverlässig und vollständig entsprechend des Heilungsverlaufes in wöchentlichen oder monatlichen Intervallen ausgelesen und liefern wertvolle Informationen zu der voranschreitenden Knochenheilung. Mit diesem im BUKH entwickelten Verfahren lässt sich somit der Knochenheilungsprozess über die Biegebelastung der Platte Intelligentes Implantat (Messung des Heilungsfortschritts) erfassen, ohne auf Röntgenaufnahmen zurückgreifen zu müssen, die ohnehin nur sehr indirekte und verspätete Aussagen zum knöchernen Durchbau zulassen und aus strahlenhygienischen Gründen auf das Notwendigste zu beschränken sind. Im BUKH wurden seit 2005 bereits etwa 50 dieser „Intelligenten Implantate“ hergestellt und implantiert. Diesem Implantat kommt mittlerweile ein hoher Stellenwert in der erfolgreichen Fraktur- und Pseudarthrosentherapie zu. Durch die telemetrisch gewonnenen Daten kann so der Belastungsaufbau entsprechend der Frakturheilung gesteuert werden. Nicht selten sind bei Pseudarthrose mehrfache Voroperationen in externen Kliniken vorausgegangen mit dadurch bedingten deutlichen Einschränkungen von Gelenkbeweglichkeiten und Muskelfunktionen. Aufgrund der engen Verzahnung der chirurgischen Therapie mit frührehabilitativen Maßnahmen unter Einschluss sozialdienstlicher und berufshelferischer Interventionen werden vollständige funktionell-anatomische sowie die berufliche Rehabilitation erst ermöglicht. Dies ist nicht nur bei den großen Röhrenknochen wie an Oberarm, Oberschenkel und an Unterschenkel von wesentlichem Vorteil, Männlich 51 J. (vor und nach Reosteosynthese mit Pseudarthrosenrevision, Implantatwechsel und valgisierender Stellungskorrektur) 11

Abteilungen → Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie<br />

Prof. Dr. C. Jürgens<br />

Chefarzt<br />

Priv.-Doz.<br />

Dr. M. Faschingbauer<br />

Chefarzt<br />

Privat-Sprechstunde<br />

Tel.: 040 7306-2702<br />

Fax: 040 7306-2704<br />

Ambulanz (BG und andere)<br />

tägl. 09:00 – 11:00 Uhr<br />

Tel.: 040 7306-2341<br />

Gelenksprechstunde<br />

obere und untere Extremität<br />

(Arthroskopie, Bandchirurgie,<br />

Osteotomie, Arthrodese)<br />

Montag 10:00 – 13:00 Uhr<br />

Tel.: 040 7306-2456<br />

Endoprothetik-Sprechstunde<br />

Nach Vereinbarung<br />

Tel.: 040 7306-2226<br />

Wirbelsäulen- und<br />

Beckensprechstunde<br />

Nach Vereinbarung<br />

Tel.: 040 7306-2438<br />

Standort<br />

BG Ambulantes OP-Zentrum<br />

Falkenried 88, 20251 Hamburg<br />

Tel.: 040 8080688-0<br />

10<br />

Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie<br />

und Sporttraumatologie<br />

Seit Gründung des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses 1959 in<br />

Hamburg wurden zahlreiche bauliche und organisatorisch-strategische Neuerungen<br />

vorgenommen. Die primär rehabilitativ geprägte Unfallchirurgische<br />

Abteilung erhielt eine zunehmend akutmedizinische unfallchirurgische<br />

Ausrichtung zur Gewährleistung einer umfassenden Behandlung frisch Unfallverletzter.<br />

Im Rahmen zunehmender Verletzungsschwere bei Arbeits- und<br />

Wegeunfällen war eine hochqualifizierte akutmedizinische Behandlung mit<br />

eng verzahnter rehabilitativer Behandlung gefordert zur Ermöglichung einer<br />

umfassenden „besonderen Heilbehandlung“.<br />

So bietet die jetzige Abteilung für<br />

Unfallchirurgie,Orthopädie und Sporttraumatologie<br />

(UOS) entsprechend dieser<br />

Anforderungen zur umfassenden Behandlung<br />

Unfallverletzter ein breites Spektrum<br />

akutmedizinischer als auch sekundärchirurgischer<br />

Behandlungen.<br />

Die Abteilung für UOS zählt mit ca. 93<br />

aseptischen Betten und ca. 74 septischen<br />

Betten zu den unfallchirurgischorthopädischen<br />

Maximalversorgern in<br />

Deutschland. Sie zeichnet sich aus durch<br />

eine Vielzahl hochspezialisierter Behandlungsverfahren<br />

sowohl in der primären<br />

Notfall- und Akutbehandlung als auch in<br />

der sekundärchirurgischen Weiterbehandlung<br />

Unfallverletzter. Seit 2010 ist das<br />

Berufsgenossenschaftliche Unfallkrankenhaus<br />

Hamburg, welches als Maximalversorger<br />

über die krankenhausinterne<br />

Stationierung eines Notarztwagens und<br />

eines Rettungshubschraubers verfügt,<br />

als überregionales Trauma-Zentrum im<br />

Trauma-Netzwerk Hamburg zertifiziert.<br />

Das Trauma-Netzwerk Hamburg selbst ist<br />

ebenfalls seit <strong>2011</strong> zertifiziert.<br />

Im Jahre <strong>2011</strong> wurden deutlich über 17.000<br />

Patienten über die Notaufnahme des<br />

Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses<br />

Hamburg behandelt, wobei<br />

die Schwerverletzten über ein interdisziplinäres<br />

Schockraummanagement (ATLS)<br />

versorgt wurden. Die Schockraumversorgung<br />

erfolgt nach professionalisiertem Algorithmus<br />

nach den Richtlinien der Deutschen<br />

Gesellschaft für Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie (DGOU, S3- Leitlinien). Je<br />

nach zu erwartendem Verletzungsmuster<br />

wird direkt nach Eintreffen des Verletzten<br />

ein Polytraumascan gefahren, um ohne<br />

zeitliche Verzögerungen umfassende<br />

Informationen zu bekommen, die es<br />

erlauben, eine definitive chirurgische<br />

Versorgung oder eine chirurgisch abgestufte<br />

Polytrauma-Etappenversorgung<br />

einzuleiten. Hierdurch wird gegenüber der<br />

herkömmlichen Röntgendiagnostik sehr<br />

viel Zeit gewonnen, die dem Patienten<br />

bei frühzeitiger operativer Versorgung<br />

wesentlich zu Gute kommt. Im Bedarfsfall<br />

kann dann im weiteren Verlauf die Diagnostik<br />

mit aufgeschobener Dringlichkeit<br />

komplettiert werden.<br />

Zur Verbesserung der regionalen Versorgung<br />

Polytraumatisierter ist das BUKH<br />

fester integraler Bestandteil des Trauma-<br />

Netzwerkes Hamburg, eines regionalen<br />

Verbundes von 12 Kliniken zur Verbesserung<br />

der Versorgung Schwer- und<br />

Komplexverletzter. Der diensthabende OA<br />

der UOS ist mit einem „Trauma-Handy“<br />

ausgestattet, wobei die Nummer nur den<br />

beteiligten Kliniken bekannt ist und bei<br />

der schnellen Verlegung oder Weiterleitung<br />

Schwerverletzter wertvolle Zeit<br />

eingespart werden kann. Auch kollegiale<br />

Tipps und Ratschläge werden so schneller<br />

vermittelt und dadurch mitunter unnötige<br />

und belastende Patiententransporte vermieden.<br />

Somit ist das Trauma-Handy ein<br />

wesentlicher Beitrag im Qualitätsmanagement<br />

der Behandlung Schwerverletzter.<br />

Neben einer professionalisierten Notfallversorgung<br />

werden umfangreiche<br />

spezialisierte Eingriffe vorgenommen,<br />

die notwendig sind, um Funktionsdefizite<br />

nach Unfällen zu beheben oder zu minimieren.<br />

Hierzu wird ein breites Repertoire<br />

operativer Leistungen vorgehalten. So<br />

wird beispielsweise bei fußchirurgischen<br />

Eingriffen bei Arthrose, Instabilitäten oder<br />

Fehlstellungen, bei Wirbelsäulenfraktur-

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