Jahresbericht 2011 - Berufsgenossenschaftliches ...
Jahresbericht 2011 - Berufsgenossenschaftliches ... Jahresbericht 2011 - Berufsgenossenschaftliches ...
Jahresbericht 2011 Jahresbericht 2011
- Seite 2 und 3: Inhalt Vorwort 3 Organisation des B
- Seite 4 und 5: Der Trägerverein Bis zur gesetzlic
- Seite 6 und 7: Vorstand Vorstand - Ärztlicher Dir
- Seite 8 und 9: BG Abteilungen und Kooperationen BG
- Seite 10 und 11: Abteilungen → Abteilung für Unfa
- Seite 12 und 13: Abteilungen → Abteilung für Unfa
- Seite 15 und 16: Septische Knochen- und Gelenkchirur
- Seite 18 und 19: Abteilungen → Abteilung für Hand
- Seite 20 und 21: Abteilungen → Querschnittgelähmt
- Seite 22 und 23: Abteilungen → Querschnittgelähmt
- Seite 24 und 25: Abteilungen → Fachbereich Neuro-U
- Seite 26: Abteilungen → Abteilung für Anä
- Seite 29 und 30: Dr. Moldenhauer, Chefärztin der R
- Seite 32 und 33: Abteilungen → Neurotraumatologisc
- Seite 34 und 35: Abteilungen → Zentrum für Rehabi
- Seite 36 und 37: Abteilungen → Dermatologie Prof.
- Seite 38 und 39: Seelsorge → „Wenn nichts mehr i
- Seite 40 und 41: Abteilungen → Reha-Zentrum City H
- Seite 42 und 43: Sportprojekte → Sportkompetenz-Ne
- Seite 44 und 45: Sportprojekte → Sportkompetenz-Ne
- Seite 46 und 47: Veranstaltungen und Symposien 2011
- Seite 48: Herausgeber: Berufsgenossenschaftli
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
Inhalt<br />
Vorwort 3<br />
Organisation des Berufsgenossenschaftlichen Vereins<br />
für Heilbehandlung Hamburg e. V. (<strong>2011</strong>) 5<br />
Vorstand 6<br />
BG Abteilungen 8<br />
Tätigkeiten der Vereinsgremien - Sitzungen des Krankenhausträgers 9<br />
Konsiliar- und mitbehandelnde Arzte 9<br />
Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie 10<br />
Septische Knochen- und Gelenkchirurgie 15<br />
Abteilung für Handchirurgie, Plastische und Mikrochirurgie,<br />
Zentrum für Schwerbrandverletzte 18<br />
Querschnittgelähmten-Zentrum 20<br />
Fachbereich Neuro-Urologie 23<br />
Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Rettungsmedizin 25<br />
Abteilung für Radiologie 28<br />
Neurotraumatologisches Zentrum 30<br />
Zentrum für Rehabilitationsmedizin Hamburg 33<br />
Dermatologie 36<br />
Seelsorge am BUKH 38<br />
Pflege- und Kompetenzentwicklung 39<br />
Reha-Zentrum City Hamburg 40<br />
Das Rückenkolleg 41<br />
Sportkompetenz-Netzwerk 42<br />
Veranstaltungen & Symposien <strong>2011</strong> 46<br />
Bauliche Entwicklungen 47<br />
2
Vorwort<br />
Auf Grund der Sozialwahlen bei den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung<br />
fand in der Folge auch im Berufsgenossenschaftlichen Verein für Heilbehandlung<br />
Hamburg eine Neukonstituierung der Mitgliederversammlung und<br />
eine Neuwahl des Vorstandes statt. Die bisherigen Vorstandsvorsitzenden<br />
des Vereins, Herr Dieter Benscheidt und Herr Rainer Prestin, standen auf<br />
Grund des Ausscheidens aus ihren Funktionen bei den Unfallversicherungsträgern<br />
nicht mehr zur Wahl.<br />
Mit Herrn Benscheidt, der mehr als 25<br />
Jahre aktiv als Vorstandsvorsitzender die<br />
Geschicke des Vereins wesentlich mitbestimmt<br />
hat, ging ein versierter und intimer<br />
Kenner der Berufsgenossenschaftlichen<br />
Kliniken in den wohlverdienten<br />
Ruhestand. Herr Rainer Prestin hat die<br />
Veränderungen und Entwicklungen des<br />
BUKH seit 2005 aktiv mit gestaltet. Er<br />
war in seiner sechsjährigen Tätigkeit als<br />
Vorstandsvorsitzender der Versichertengruppe<br />
ein kompetenter Wegbereiter für<br />
Innovationen und notwendige Umstrukturierungen<br />
im BUKH.<br />
Ebenfalls am 15. Dezember vollzog sich<br />
ein weiterer Wechsel in den Führungsgremien<br />
des BUKH. Herr Prof. Dr. Gerhard<br />
Mehrtens schied nach 26 Jahren aus der<br />
Funktion des Geschäftsführers des Klinikträgervereins<br />
aus. Vorstandsvorsitzende<br />
und Geschäftsführer haben in den letzten<br />
Jahren aktiv das Berufsgenossenschaftliche<br />
Unfallkrankenhaus Hamburg umgestaltet<br />
und neben der akutmedizinischen<br />
Versorgung auf höchstem Niveau es zu<br />
einem Kompetenz-Zentrum für Rehabilitation<br />
in Norddeutschland ausgebaut. Den<br />
Entscheidungen der Vorstandsvorsitzenden<br />
und des Geschäftsführers verdankt<br />
das Berufsgenossenschaftliche Unfallkrankenhaus<br />
heute ganz wesentlich seine<br />
herausragende medizinische Reputation<br />
sowie ein gesichertes, wirtschaftliches<br />
Fundament.<br />
Auf Grund einer langfristigen, personellen<br />
Planung in der Geschäftsführung hat der<br />
bisherige Stellvertretende Geschäftsführer,<br />
Herr Dr. Hubert Erhard, die Funktion<br />
des Geschäftsführers übernommen. Der<br />
bisherige Leiter der Verwaltung, Herr<br />
Bernd Krasemann, wurde in die Funktion<br />
des Stellvertretenden Geschäftsführers<br />
eingesetzt.<br />
Durch vorhandene Kapazitätsengpässe in<br />
der Bergedorfer Straße, resultierend aus<br />
der großen Nachfrage der Unfallversiche-<br />
rungsträger im Bereich der Rehabilitation,<br />
wurde eine Reha-Klinik in St. Peter-Ording<br />
erworben. Im Zusammenwirken mit einem<br />
externen Investor, der das Grundstück<br />
und die Gebäude erworben hat, betreibt<br />
das BUKH seit 01.05.<strong>2011</strong> die BG Nordsee-<br />
Reha-Klinik mit 239 Betten und rund 140<br />
Mitarbeitern. Erste Projekte zur Gewinnung<br />
von Synergien wurden eingeleitet.<br />
So wurden zum 01.01.2012 die Lohn- und<br />
Gehaltsabrechnung, die Buchhaltung<br />
sowie das betriebswirtschaftliche Controlling<br />
in die Strukturen des BUKH integriert.<br />
Seit Anfang September <strong>2011</strong> werden erste<br />
Kurse des Rückenkollegs auch am Standort<br />
St. Peter-Ording angeboten. Darüber<br />
hinaus erfolgt ein langsamer aber stetiger<br />
Ausbau der BGSW-Kapazitäten, um die<br />
Engpässe am BUKH auszugleichen.<br />
Ein weiteres, bereits in den vergangenen<br />
Jahren angegangenes Projekt, stellt<br />
der Ausbau der Frührehabilitation dar.<br />
Durch die Planungsbehörde wurden dem<br />
BUKH entsprechende Bettenkapazitäten<br />
zugewiesen. In der zweiten Jahreshälfte<br />
2010 und im ersten Quartal <strong>2011</strong> erfolgte<br />
der Ausbau der Stationsbereiche für<br />
diese Leistung. Am 01.04.<strong>2011</strong> konnte ein<br />
neugestalteter Bereich für Beatmungspatienten<br />
mit 11 Betten seinen Betrieb<br />
aufnehmen. Im Laufe des Jahres <strong>2011</strong><br />
wurden zunehmend mehr Patienten<br />
aufgenommen und am BUKH rehabilitiert.<br />
Der weitere Ausbau bis zur Vollauslastung<br />
der Kapazitäten wird auch noch das Jahr<br />
2012 benötigen.<br />
Ein kleines, aber ausgesprochen erfolgreiches<br />
Projekt, stellt der ambulante<br />
Pflegedienst des BUKH dar. Dieser betreut<br />
ausschließlich Patienten der gesetzlichen<br />
Unfallversicherung. Nachdem<br />
zunächst im Jahr 2009 erste Patienten<br />
übernommen werden konnten, erfolgte<br />
ein rasanter Ausbau des Leistungsangebotes<br />
im Jahr 2010. Zum Jahresbeginn<br />
<strong>2011</strong> wurde bereits eine Filiale in Plön<br />
gegründet, um dort ansässige Patienten<br />
in die ambulante Pflege zu übernehmen.<br />
Vorwort<br />
Besonderes Merkmal des ambulanten<br />
Pflegedienstes des BUKH ist die starke Integration<br />
in die stationären Bereiche des<br />
BUKH, um die dort vorhandenen hohen<br />
Qualitätsstandards auch in der ambulanten<br />
Pflege umzusetzen. Regelmäßig<br />
und systematisch werden die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des ambulanten<br />
Pflegedienstes im stationären Bereich<br />
geschult. Weitere externe Standortgründungen<br />
sind in Vorbereitung.<br />
Um die Führungskompetenz, insbesondere<br />
im mittleren Management zu stärken,<br />
wurde im November <strong>2011</strong> ein Führungskräfteschulungsprogramm<br />
begonnen. Es<br />
ist vorgesehen, in jeweils 2½-jährigen<br />
Lehrgängen, Mitarbeiter mit Führungsaufgaben<br />
zu qualifizieren. Themen wie<br />
Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen,<br />
Psychologie, Projektmanagement,<br />
Qualitätsmanagement sowie Arbeits- und<br />
Personalrecht und viele weitere Themenschwerpunkte<br />
werden vermittelt.<br />
Besonderes Merkmal dieser Schulungen<br />
ist, dass die Hälfte der Referenten durch<br />
BUKH-Führungskräfte gestellt werden.<br />
Ziel ist, hierdurch eine stärkere Vernetzung<br />
innerhalb der Führungsmannschaft<br />
zu erreichen. Über einen Zeitraum von<br />
insgesamt fünf Jahren sollen insgesamt<br />
mehr als 120 Führungskräfte das Programm<br />
durchlaufen. Um die Qualität der<br />
Schulungsmaßnahmen zu überprüfen,<br />
wurde mit einem externen Berater eine<br />
Evaluation vereinbart.<br />
Bereits zum zweiten Mal konnte das<br />
BUKH sich im Bereich seines Qualitätsmanagements<br />
rezertifizieren. Auf Grund<br />
des hohen Engagements aller Mitarbeiter<br />
sind die Ergebnisse des Zertifizierungsverfahrens<br />
sehr gut. Neu hinzugekommen<br />
war, dass sich das BUKH für den Bereich<br />
Rehabilitation ebenfalls zertifizieren<br />
lassen musste, um weiterhin die Berechtigung<br />
zu erhalten, auch Patienten der<br />
gesetzlichen Unfallversicherung behandeln<br />
zu können. Auch dieses Zertifizierungsverfahren,<br />
das auf gleicher Basis<br />
durchgeführt wurde (KTQ = Kooperation<br />
für Transparenz und Qualität im Krankenhaus)<br />
wurde ausgesprochen erfolgreich<br />
absolviert. Hervorzuheben ist das hohe<br />
Engagement und die Motivation, mit der<br />
die Mitarbeiter diese Aufgabe bewältigt<br />
haben.<br />
3
Der Trägerverein<br />
Bis zur gesetzlichen Unfallversicherung, wie sie heute<br />
besteht, dauerte die Entwicklung mehr als 100 Jahre.<br />
Gesetzliche Unfallversicherung – Basis der Arbeit der Unfallversicherungsträger<br />
Wer durch die Arbeit oder auf dem Weg von und zur Arbeitsstätte<br />
verunglückt, hat einen Anspruch auf Hilfe durch die gesetzliche<br />
Unfallversicherung. Die Leistungen erstrecken sich auf Arbeits-<br />
und Wegeunfälle sowie Berufskrankheiten.<br />
„Mit allen geeigneten Mitteln“<br />
Um schnell und erfolgreich helfen zu können, haben die Träger<br />
der Unfallversicherungen ein engmaschiges Sicherungsnetz<br />
geknüpft, das die bestmögliche Rehabilitation gewährleistet.<br />
Nach dem Gesetz muss die gesundheitliche Wiederherstellung<br />
der Unfallverletzten mit allen geeigneten Mitteln durchgeführt<br />
werden.<br />
Leistungen<br />
Sehr früh haben die Berufsgenossenschaften erkannt, dass<br />
zur optimalen Behandlung Schwerstunfallverletzter spezielle<br />
Kliniken notwendig sind. Daher errichteten sie eigene Unfallkrankenhäuser<br />
oder bauten in bestehenden Krankenhäusern<br />
Sonderstationen für Schwerverletzte aus. Das erste entstand<br />
bereits im Jahre 1890: Die Berufsgenossenschaftliche Krankenanstalt<br />
„Bergmannsheil Bochum“.<br />
Optimale Behandlung<br />
Unfallkrankenhäuser und Sonderstationen sind besonders eingerichtet<br />
für die ambulante und stationäre Behandlung frischer<br />
Unfallverletzungen, insbesondere von Verletzungen des Stütz-<br />
und Bewegungsapparates, der großen Körperhöhlen, des Schädels<br />
und von Mehrfachverletzungen. Besondere Abteilungen<br />
bestehen für Handverletzungen, plastische Chirurgie, Querschnittlähmungen,<br />
Brandverletzungen und andere Fachgebiete.<br />
Durch die Rehabilitationsmedizin werden die Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche Wiedereingliederung der Patienten in ihr<br />
familiäres, berufliches und soziales Umfeld geschaffen. Weitere<br />
Schwerpunkte liegen in der prothetischen Versorgung Amputierter<br />
und im Gutachtenwesen.<br />
Service und Kompetenz<br />
Zunehmend werden die berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhäuser<br />
zu Service- und Kompetenzzentren der gesetzlichen<br />
Unfallversicherung weiterentwickelt, um die besonderen Anforderungen<br />
dieses Sozialversicherungszweiges abzudecken.<br />
Behandlungsziele<br />
Verletzte und Erkrankte so zu rehabilitieren, dass sie wieder in<br />
Beruf und die Gesellschaft eingegliedert werden können.
Organisation des<br />
Berufsgenossenschaftlichen Vereins für Heilbehandlung<br />
Hamburg e. V. (<strong>2011</strong>)<br />
Mitglieder<br />
1. BG BAU – Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, Berlin<br />
2. Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie, Heidelberg<br />
3. Berufsgenossenschaft Transport und Verkehrswirtschaft, Hamburg<br />
4. Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse, Köln<br />
5. Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Hamburg<br />
6. Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution, Mannheim<br />
7. Berufsgenossenschaft Holz und Metall, Mainz<br />
8. Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe, Mannheim<br />
9. Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, Hamburg<br />
10. Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft Schleswig-Holstein und Hamburg, Kiel<br />
11. Unfallkasse Freie Hansestadt Bremen<br />
12. Gemeinde-Unfallversicherungsverband Oldenburg<br />
13. Unfallkasse Nord, Kiel<br />
Der Trägerverein
Vorstand<br />
Vorstand – Ärztlicher Direktor<br />
Bis 15.12.<strong>2011</strong><br />
Vorsitzende:<br />
Dieter Benscheidt, Strande,<br />
Berufsgenossenschaft Metall Nord Süd<br />
Rainer Prestin, Hamburg,<br />
BG BAU<br />
Vorstand<br />
a) = ordentliches Mitglied<br />
b) = stellvertretendes Mitglied<br />
Gruppe der Arbeitgeber:<br />
a) Dieter Benscheidt, Strande, Berufsgenossenschaft<br />
Holz und Metall<br />
b) Peter Röskes, Heiligenhaus, Berufsgenossenschaft<br />
Transport und Verkehrswirtschaft<br />
a) Ass. Hertus Emmen, Hamburg,<br />
Verwaltungs-Berufsgenossenschaft<br />
b) Bernd Gördes, Kiel, Unfallkasse Nord<br />
a) Hubertus Ritzke, Bremen, Berufsgenossenschaft<br />
Handel und Warendistribution<br />
b) Christian Hansen, Hamburg, BG BAU<br />
6<br />
Gruppe der Versicherten:<br />
a) Rainer Prestin, Hamburg, BG BAU<br />
b) Marianne Schauer, Lübeck, Unfallkasse<br />
Nord<br />
a) Peter Camin, Hamburg, Berufsgenossenschaft<br />
Holz und Metall<br />
b) Uwe Petersen, Büchen, Berufsgenossenschaft<br />
Energie Textil Elektro<br />
Medienerzeugnisse<br />
a) n. n.<br />
b) Andre Scharf, Wilhelmshaven,<br />
Berufsgenossenschaft Rohstoffe und<br />
chemische Industrie<br />
Gruppe der Hauptgeschäftsführer:<br />
a) Dir. Hans-Jürgen Schreiber, Mannheim,<br />
Berufsgenossenschaft Handel<br />
und Warendistribution<br />
b) Bernd Offermann, Wiesbaden, Berufsgenossenschaft<br />
Energie Textil Elektro<br />
Medienerzeugnisse<br />
a) Dir. Michael Böttcher, Wiesbaden,<br />
Berufsgenossenschaft Energie Textil<br />
Elektro Medienerzeugnisse<br />
b) Ass. Anke Köllmann, Hamburg,<br />
Verwaltungs-Berufsgenossenschaft<br />
a) Dir. Jutta Vestring, Berlin, BG BAU<br />
b) Dir. Peter Becker, Kiel, Unfallkasse<br />
Nord<br />
Rechnungsprüfungsausschuss<br />
Arbeitgeber:<br />
a) n. n.<br />
b) Friedrich-Wilhelm Hoppensack,<br />
Papenburg, Berufsgenossenschaft<br />
Rohstoffe und chemische Industrie<br />
Versicherte:<br />
a) Jörg Zager, Bremerhaven, Unfallkasse<br />
Freie Hansestadt Bremen<br />
b) Herrmann Ostermann, Bielefeld,<br />
Berufsgenossenschaft Rohstoffe und<br />
chemische Industrie<br />
Hauptgeschäftsführer:<br />
a) Dir. Michael May, Oldenburg, Gemeinde-Unfallversicherungsverband<br />
Oldenburg<br />
b) Dir. Lothar Jackwerth, Bremen, Unfallkasse<br />
Freie Hansestadt Bremen<br />
Bauausschuss<br />
Mitglieder:<br />
Vorsitzende:<br />
Rainer Prestin, Dieter Benscheidt<br />
Gruppe der Arbeitgeber:<br />
Ass. Hertus Emmen<br />
Gruppe der Versicherten:<br />
Peter Camin<br />
Geschäftsführer:<br />
Prof. Dr. jur. Gerhard Mehrtens<br />
Stellvertreter:<br />
Dr. jur. Hubert Erhard<br />
Ärztlicher Direktor:<br />
Prof. Dr. med. Christian Jürgens<br />
Der neue Vorstand ab. 15.12.<strong>2011</strong><br />
v.l.n.r.: Hansjörg Schmidt-Kraepelin, Jutta Vestring, Peter Camin (Alternierender<br />
Vorstandsvorsitzender), Uwe Nack, Gabriele Platscher, Christian<br />
Hansen, Dr. jur. Hubert Erhard (Geschäftsführer), Hubertus Ritzke (Vorstandsvorsitzender),<br />
Bernd Krasemann (Kommissarischer stellvertretender<br />
Geschäftsführer) und Hans-Jürgen Schreiber. Nicht auf dem Bild: Dr. Walter<br />
Klausmann
Ab 15.12.<strong>2011</strong><br />
Vorsitzende:<br />
Hubertus Ritzke, Bremen,<br />
BG Handel und Warendistribution<br />
Peter Camin, Hamburg,<br />
BG Holz und Metall<br />
Vorstand<br />
a) = ordentliches Mitglied<br />
b) = stellvertretendes Mitglied<br />
Gruppe der Arbeitgeber:<br />
a) Hubertus Ritzke<br />
BG Handel und Warendistribution<br />
b) Bettina Lentz, Unfallkasse Nord<br />
a) Christian Hansen, BG Bau<br />
b) Klaus Nelius, BG Energie Textil Elektro<br />
Medienerzeugnisse<br />
a) Dr. Walter Klausmann, BG Holz und<br />
Metall<br />
b) Volker Enkerts, Verwaltungs-<br />
Berufsgenossenschaft<br />
Gruppe der Versicherten:<br />
a) Peter Camin, BG Holz und Metall<br />
b) Lothar Preuß, Verwaltungs-<br />
Berufsgenossenschaft<br />
a) Gabriele Platscher, Verwaltungs-<br />
Berufsgenossenschaft<br />
b) Petra Klöppelt, Unfallkasse Nord<br />
a) Uwe Nack, BG Bau<br />
b) André Scharf, BG Rohstoffe und<br />
chemische Industrie<br />
Peter Camin<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Hubertus Ritzke<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Gruppe der Hauptgeschäftsführer:<br />
a) Jutta Vestring, BG Bau<br />
b) Angelika Hölscher, Verwaltungs-<br />
Berufsgenossenschaft<br />
a) Hans-Jürgen Schreiber, BG Handel<br />
und Warendistribution<br />
b) Jan Holger Stock, Unfallkasse Nord<br />
a) Hansjörg Schmidt-Kraepelin, BG Energie<br />
Textil Elektro Medienerzeugnisse<br />
b) Bernd Offermanns, BG Energie Textil<br />
Elektro Medienerzeugnisse<br />
Rechnungsprüfungsausschuss<br />
Arbeitgeber:<br />
a) Udo Scheliga, BG Holz und Metall<br />
b) Friedrich-Wilhelm Hoppensack, BG<br />
Rohstoffe und chemische Industrie<br />
Versicherte:<br />
a) Jörg Zager, Unfallkasse Freie Hansestadt<br />
Bremen<br />
b) Herrmann Ostermann, BG Rohstoffe<br />
und chemische Industrie<br />
Dr. jur. Hubert Erhard<br />
Geschäftsführer<br />
Bernd Krasemann<br />
Komm. Stellv. Geschäftsführer<br />
Vorstand<br />
Hauptgeschäftsführer:<br />
a) Dir. Michael May, Gemeinde-Unfallversicherungsverband<br />
Oldenburg<br />
b) Sven Broska, Unfallkasse Freie Hansestadt<br />
Bremen<br />
Geschäftsführer:<br />
Dr. jur. Hubert Erhard<br />
Kommissarischer Stellvertreter:<br />
Bernd Krasemann<br />
Leiter der Referate der Verwaltung<br />
Ärztlicher Direktor:<br />
Prof. Dr. med. Christian Jürgens<br />
Prof. Dr. med.<br />
Christian Jürgens<br />
Ärztlicher Direktor<br />
7
BG Abteilungen und Kooperationen<br />
BG Abteilungen und Kooperationen<br />
Die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung<br />
und der berufsgenossenschaftlichen<br />
Kliniken müssen sich den Herausforderungen<br />
der heutigen, durch die<br />
Reformen herbeigeführten Situation im<br />
Gesundheitswesen stellen und sind dazu<br />
angehalten, die hohe Qualität der Versorgung<br />
der berufsgenossenschaftlichen<br />
Patienten in Deutschland unter Berücksichtigung<br />
der Begrenzung des Kostenzuwachses<br />
zu sichern. In Kooperation mit<br />
anderen Leistungsträgern ermöglicht das<br />
Berufsgenossenschaftliche Unfallkrankenhaus<br />
Hamburg (BUKH) Versicherten<br />
der gesetzlichen Unfallversicherung eine<br />
flächendeckende Behandlungsqualität<br />
und Versorgung nach den Grundlagen des<br />
zuständigen Sozialgesetzbuches (SGB<br />
VII) im nordwestdeutschen Raum. Der<br />
Chefarzt der Unfallchirurgie der jeweiligen<br />
Klinik, welche Mitglied im Traumanetzwerk<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Unfallchirurgie (DGU) sein muss, erhält<br />
einen Dienstvertrag für die Behandlung<br />
der berufsgenossenschaftlich versicherten<br />
Patienten. Übrige personelle und<br />
räumliche Ressourcen der Kooperationsklinik<br />
werden durch das BUKH mitgenutzt.<br />
Die BG Abteilung ermöglicht Arbeitsunfallverletzten<br />
auch außerhalb der BG<br />
Klinik ein allumfassendes Behandlungskonzept<br />
von der Akutversorgung bis zur<br />
Anschlussrehabilitation. Durchschnittlich<br />
wurden im Jahr <strong>2011</strong> 95 Betten in den BG<br />
Abteilungen des Unfallkrankenhauses<br />
Hamburg belegt.<br />
des Berufsgenossenscha�lichen<br />
Unfallkrankenhauses Hamburg<br />
Derzeit unterhält das BUKH BG Abteilungen<br />
an sieben Kliniken:<br />
• Universitätsklinikum Schleswig-Holstein<br />
(UKSH) Campus Lübeck<br />
• Universitätsklinikum Schleswig-Holstein<br />
(UKSH) Campus Kiel<br />
• Universitätsklinikum Hamburg<br />
Eppendorf (UKE)<br />
• Universitätsklinikum Göttingen<br />
• Diakoniekrankenhaus Friederikenstift<br />
Hannover<br />
• Katholisches Kinderkrankenhaus<br />
Wilhelmstift Hamburg<br />
• Asklepios Klinik St. Georg Hamburg<br />
Neben dem berufsgenossenschaftlichen<br />
Auftrag hat das BUKH einen Versorgungsauftrag<br />
für die Bevölkerung Hamburgs<br />
und so einen Versorgungsvertrag mit<br />
den gesetzlichen Krankenkassen. Die<br />
Spezialisierung von Krankenhäusern ist<br />
ökonomisch sinnvoll und zudem politisch<br />
gewollt. Das Zusammenwirken mit anderen<br />
Kliniken ist daher eine logische Konsequenz<br />
zur optimalen Versorgung der<br />
Bevölkerung. Für die Fachrichtung Innere<br />
Medizin unterhält das BUKH einen Vertrag<br />
mit dem Bethesda Krankenhaus Bergedorf,<br />
zur Behandlung von Kindern mit<br />
dem Kinderkrankenhaus Wilhelmstift. Im<br />
konsiliarärztlichen Dienst kooperiert das<br />
BUKH im Bereich Gesichts- und Kieferchirurgie<br />
mit dem Bundeswehrkrankenhaus<br />
Hamburg und in der Krankenhaushygiene<br />
mit dem Institut für Hygiene und Umwelt<br />
Hamburg. Nicht jede erfolgreiche Partnerschaft<br />
basiert auf einen schriftlichen<br />
Vertrag, so auch die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen den Mitarbeitern des BUKH<br />
und den niedergelassenen Ärzten im<br />
Hamburger Raum.<br />
BG Nordsee Reha-Klinik<br />
Seit dem 30.04.<strong>2011</strong> ist das Berufsgenossenschaftliche<br />
Unfallkrankenhaus Hamburg<br />
(BUKH) Eigentümer der BG Nordsee<br />
Reha-Klinik in St. Peter-Ording und erweitert<br />
mit der Übernahme sein Netzwerk zur<br />
Behandlung von Patienten der gesetzlichen<br />
Unfallversicherung im nordwestdeutschen<br />
Raum. Die Einrichtung wurde<br />
zuvor von dem Fachkliniken-Verbund Lielje-Gruppe<br />
unter der Firmierung Nordsee<br />
Reha-Klinik II geführt. In Form eines Asset<br />
Deals erfolgte die Transaktion, bei dem<br />
der Berufsgenossenschaftliche Verein für<br />
Heilbehandlung Hamburg e. V. sämtliche<br />
Vermögensgegenstände der Klinik mit<br />
Ausnahme des Grundstücks erworben<br />
hat. Letzteres erwarb ein Immobilieninvestor,<br />
welcher das Grundstück an den<br />
Berufsgenossenschaftlichen Verein für<br />
Heilbehandlung Hamburg e. V. vermietet.<br />
Als Fachklinik für Rehabilitation und<br />
Anschlussheilbehandlungen (BGSW,<br />
AHB, AR) mit rund 140 Mitarbeitern und<br />
239 Planbetten betreut die BG Nordsee<br />
Reha-Klinik als direkte Tochter des BUKH<br />
Patienten mit Störungen am Bewegungssystem.<br />
Den Schwerpunkt der Behandlung<br />
bildet die Orthopädie, Traumatologie<br />
und Sportmedizin. Neben alleinigen<br />
Störungen am Bewegungsapparat können<br />
auch psychosomatische, dermatologische<br />
und pneumologische Zusatz- und<br />
Begleiterkrankungen behandelt werden.<br />
Als orthopädisches und traumatologisches<br />
Kompetenzzentrum mit modernsten<br />
rehabilitations- und präventionsmedizinischen<br />
Behandlungskonzepten steht<br />
die Klinik an der Westküste nicht nur<br />
berufsgenossenschaftlich versicherten<br />
Patienten offen.
Tätigkeiten der Vereinsgremien –<br />
Sitzungen des Krankenhausträgers:<br />
11.01.11 Bauausschuss<br />
11.01.11 Geschäftsführender Ausschuss<br />
20.01.11 Satzungsausschuss<br />
14.02.11 Geschäftsführender Ausschuss<br />
07.03.11 Bauausschuss<br />
07.03.11 Geschäftsführender Ausschuss<br />
28.03.11 Geschäftsführender Ausschuss<br />
29.03.11 Satzungsausschuss<br />
05.04.11 Vorstandssitzung<br />
18.04.11 Geschäftsführender Ausschuss<br />
18.05.11 Geschäftsführender Ausschuss<br />
24.06.11 Rechnungsprüfungsausschuss/<br />
Geschäftsführender Ausschuss<br />
Konsiliar- und mitbehandelnde Ärzte<br />
30.06.11 Vorstandssitzung<br />
01.08.11 Geschäftsführender Ausschuss<br />
23.08.11 Bauausschuss<br />
24.08.11 Vorstandssitzung<br />
24./25.08.11 Mitgliederversammlung<br />
12.09.11 Geschäftsführender Ausschuss<br />
25.10.11 Geschäftsführender Ausschuss<br />
09.11.11 Geschäftsführender Ausschuss<br />
22.11.11 Geschäftsführender Ausschuss<br />
13.12.11 Geschäftsführender Ausschuss<br />
14.12.11 Vorstandssitzung<br />
15.12.11 Mitgliederversammlung<br />
15.12.11 Konstituierende Vorstandssitzung<br />
Kolumnentitel<br />
Prof. Dr. N. Abou-Tara Zahnarzt / Implantologe über Ambulanz im Hause<br />
K. Lieschke HNO-Arzt über Ambulanz im Hause<br />
Prof. Dr. W. Gross-Fengels Diagnostische Radiologie / Asklepios Klinik Harburg Eißendorfer Pferdeweg 52 21075 Hamburg<br />
Prof. Dr. U. Schaudig Augenabteilung / Asklepios Klinik Barmbek Rübenkamp 220 22291 Hamburg<br />
Prof. Dr. Dr. K.-O. Henkel MKG-Chirurgie / BuWe-KH Lesserstr. 180 22049 Hamburg<br />
Dr. M. Schneider Gefäßchirurgie / KH Adolf-Stift Hamburger Str. 41 21465 Reinbek<br />
Prof. Dr. A. Niendorf Pathologie West Lornsenstr. 4 22767 Hamburg<br />
Dr. Dr. M. Keuchel Innere / BAKB Glindersweg 80 21029 Hamburg<br />
Dr. A. Sammann Leiter Hygieneinstitut Hamburg Marckmannstr. 129a 20539 Hamburg<br />
Dr. K. von Appen Dialyse Alte Holstenstr. 16 21031 Hamburg<br />
Dr. B. Feith Gynäkologie Ernst-Mantius-Str. 1 21029 Hamburg<br />
Prof. Dr. K.-H. Bohuslavizki Nuklearmedizin Spitalerstr. 8 20095 Hamburg<br />
Dr. D. Kramer & Kollegen LADR GmbH Lauenburger Str. 67 21502 Geesthacht<br />
Dr. Ch. Pohl Dermatologe Rahlstedter Bahnhofstr. 22 22143 Hamburg<br />
Prof. Dr. M. Sailer Chirurgie / BAKB Glindersweg 80 21029 Hamburg<br />
Prof. Dr. U. Vanhoefer Onkologie / Marien-KH Alfredstr. 9 22087 Hamburg<br />
Prof. Dr. E. S. Debus Gefäßchirurgie / UKE Martinistr. 52 20246 Hamburg<br />
Prof. Dr. W. Auffermann Radiologie / Hanserad Alte Holstenstr. 65 21029 Hamburg<br />
9
Abteilungen → Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie<br />
Prof. Dr. C. Jürgens<br />
Chefarzt<br />
Priv.-Doz.<br />
Dr. M. Faschingbauer<br />
Chefarzt<br />
Privat-Sprechstunde<br />
Tel.: 040 7306-2702<br />
Fax: 040 7306-2704<br />
Ambulanz (BG und andere)<br />
tägl. 09:00 – 11:00 Uhr<br />
Tel.: 040 7306-2341<br />
Gelenksprechstunde<br />
obere und untere Extremität<br />
(Arthroskopie, Bandchirurgie,<br />
Osteotomie, Arthrodese)<br />
Montag 10:00 – 13:00 Uhr<br />
Tel.: 040 7306-2456<br />
Endoprothetik-Sprechstunde<br />
Nach Vereinbarung<br />
Tel.: 040 7306-2226<br />
Wirbelsäulen- und<br />
Beckensprechstunde<br />
Nach Vereinbarung<br />
Tel.: 040 7306-2438<br />
Standort<br />
BG Ambulantes OP-Zentrum<br />
Falkenried 88, 20251 Hamburg<br />
Tel.: 040 8080688-0<br />
10<br />
Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie<br />
und Sporttraumatologie<br />
Seit Gründung des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses 1959 in<br />
Hamburg wurden zahlreiche bauliche und organisatorisch-strategische Neuerungen<br />
vorgenommen. Die primär rehabilitativ geprägte Unfallchirurgische<br />
Abteilung erhielt eine zunehmend akutmedizinische unfallchirurgische<br />
Ausrichtung zur Gewährleistung einer umfassenden Behandlung frisch Unfallverletzter.<br />
Im Rahmen zunehmender Verletzungsschwere bei Arbeits- und<br />
Wegeunfällen war eine hochqualifizierte akutmedizinische Behandlung mit<br />
eng verzahnter rehabilitativer Behandlung gefordert zur Ermöglichung einer<br />
umfassenden „besonderen Heilbehandlung“.<br />
So bietet die jetzige Abteilung für<br />
Unfallchirurgie,Orthopädie und Sporttraumatologie<br />
(UOS) entsprechend dieser<br />
Anforderungen zur umfassenden Behandlung<br />
Unfallverletzter ein breites Spektrum<br />
akutmedizinischer als auch sekundärchirurgischer<br />
Behandlungen.<br />
Die Abteilung für UOS zählt mit ca. 93<br />
aseptischen Betten und ca. 74 septischen<br />
Betten zu den unfallchirurgischorthopädischen<br />
Maximalversorgern in<br />
Deutschland. Sie zeichnet sich aus durch<br />
eine Vielzahl hochspezialisierter Behandlungsverfahren<br />
sowohl in der primären<br />
Notfall- und Akutbehandlung als auch in<br />
der sekundärchirurgischen Weiterbehandlung<br />
Unfallverletzter. Seit 2010 ist das<br />
Berufsgenossenschaftliche Unfallkrankenhaus<br />
Hamburg, welches als Maximalversorger<br />
über die krankenhausinterne<br />
Stationierung eines Notarztwagens und<br />
eines Rettungshubschraubers verfügt,<br />
als überregionales Trauma-Zentrum im<br />
Trauma-Netzwerk Hamburg zertifiziert.<br />
Das Trauma-Netzwerk Hamburg selbst ist<br />
ebenfalls seit <strong>2011</strong> zertifiziert.<br />
Im Jahre <strong>2011</strong> wurden deutlich über 17.000<br />
Patienten über die Notaufnahme des<br />
Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses<br />
Hamburg behandelt, wobei<br />
die Schwerverletzten über ein interdisziplinäres<br />
Schockraummanagement (ATLS)<br />
versorgt wurden. Die Schockraumversorgung<br />
erfolgt nach professionalisiertem Algorithmus<br />
nach den Richtlinien der Deutschen<br />
Gesellschaft für Orthopädie und<br />
Unfallchirurgie (DGOU, S3- Leitlinien). Je<br />
nach zu erwartendem Verletzungsmuster<br />
wird direkt nach Eintreffen des Verletzten<br />
ein Polytraumascan gefahren, um ohne<br />
zeitliche Verzögerungen umfassende<br />
Informationen zu bekommen, die es<br />
erlauben, eine definitive chirurgische<br />
Versorgung oder eine chirurgisch abgestufte<br />
Polytrauma-Etappenversorgung<br />
einzuleiten. Hierdurch wird gegenüber der<br />
herkömmlichen Röntgendiagnostik sehr<br />
viel Zeit gewonnen, die dem Patienten<br />
bei frühzeitiger operativer Versorgung<br />
wesentlich zu Gute kommt. Im Bedarfsfall<br />
kann dann im weiteren Verlauf die Diagnostik<br />
mit aufgeschobener Dringlichkeit<br />
komplettiert werden.<br />
Zur Verbesserung der regionalen Versorgung<br />
Polytraumatisierter ist das BUKH<br />
fester integraler Bestandteil des Trauma-<br />
Netzwerkes Hamburg, eines regionalen<br />
Verbundes von 12 Kliniken zur Verbesserung<br />
der Versorgung Schwer- und<br />
Komplexverletzter. Der diensthabende OA<br />
der UOS ist mit einem „Trauma-Handy“<br />
ausgestattet, wobei die Nummer nur den<br />
beteiligten Kliniken bekannt ist und bei<br />
der schnellen Verlegung oder Weiterleitung<br />
Schwerverletzter wertvolle Zeit<br />
eingespart werden kann. Auch kollegiale<br />
Tipps und Ratschläge werden so schneller<br />
vermittelt und dadurch mitunter unnötige<br />
und belastende Patiententransporte vermieden.<br />
Somit ist das Trauma-Handy ein<br />
wesentlicher Beitrag im Qualitätsmanagement<br />
der Behandlung Schwerverletzter.<br />
Neben einer professionalisierten Notfallversorgung<br />
werden umfangreiche<br />
spezialisierte Eingriffe vorgenommen,<br />
die notwendig sind, um Funktionsdefizite<br />
nach Unfällen zu beheben oder zu minimieren.<br />
Hierzu wird ein breites Repertoire<br />
operativer Leistungen vorgehalten. So<br />
wird beispielsweise bei fußchirurgischen<br />
Eingriffen bei Arthrose, Instabilitäten oder<br />
Fehlstellungen, bei Wirbelsäulenfraktur-
versorgungen oder arthroskopischen Eingriffen<br />
an Sprung-, Knie- und Schultergelenken<br />
ein den Einzelproblemstellungen<br />
angepasstes therapeutisch-operatives<br />
Spektrum angeboten.<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> war die Abteilung für<br />
Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie<br />
wieder Ansprechpartner<br />
für viele Patienten mit Pseudarthrosenbildungen<br />
nach Osteosynthesen. Deutlich<br />
verzögerte bzw. ausbleibende Frakturheilungen<br />
(Pseudarthrosen) stellen große<br />
Anforderungen an Behandler und sind<br />
für die Patienten erheblich belastend<br />
durch langwierige Mobilisationseinschränkungen<br />
sowie Sorge um Erhalt des<br />
Arbeitsplatzes mit möglichen finanziellen<br />
und psychosozialen Problemen. Auch<br />
für die Kostenträger entstehen hierbei<br />
erhebliche finanzielle Belastungen durch<br />
nicht selten mehrjährige aufwendige und<br />
kostenintensive Verläufe der Heilbehandlung.<br />
Durch den kombinierten Einsatz von<br />
winkelstabilen Titanimplantaten, deren<br />
Entwicklung maßgeblich im BUKH ihren<br />
Anfang nahmen und mittlerweile in der<br />
unfallchirurgischen Versorgung fest<br />
etabliert sind, die konsequente Nutzung<br />
körpereigener Spongiosa (insgesamt 250<br />
autologe Spongiosaplastiken durch die<br />
aseptische Abteilung der UOS im BUKH in<br />
<strong>2011</strong>), das gründliche chirurgische Knochendebridement<br />
und den zusätzlichen<br />
Einsatz von knochenwachstumstimulierenden<br />
Faktoren (BMP, Marrow Stim)<br />
konnten die monatelangen Behandlungsverläufe<br />
fast immer erfolgreich abgeschlossen<br />
werden.<br />
Abteilungen → Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie<br />
Wesentlich erfolgversprechend sind bei<br />
der Behandlung der Pseudarthrosen<br />
speziell am Oberschenkelknochen die<br />
sogenannten „Intelligenten Implantate“.<br />
Hierbei handelt es sich um winkelstabile<br />
Titanplatten, die mit einem eigens<br />
entwickelten Mikrochip versehen sind,<br />
welcher die Belastungen, die auf die<br />
Platte einwirken, misst. Diese Daten<br />
werden telemetrisch über einen Scanner<br />
zuverlässig und vollständig entsprechend<br />
des Heilungsverlaufes in wöchentlichen<br />
oder monatlichen Intervallen ausgelesen<br />
und liefern wertvolle Informationen zu der<br />
voranschreitenden Knochenheilung. Mit<br />
diesem im BUKH entwickelten Verfahren<br />
lässt sich somit der Knochenheilungsprozess<br />
über die Biegebelastung der Platte<br />
Intelligentes Implantat<br />
(Messung des Heilungsfortschritts)<br />
erfassen, ohne auf Röntgenaufnahmen<br />
zurückgreifen zu müssen, die ohnehin nur<br />
sehr indirekte und verspätete Aussagen<br />
zum knöchernen Durchbau zulassen und<br />
aus strahlenhygienischen Gründen auf<br />
das Notwendigste zu beschränken sind.<br />
Im BUKH wurden seit 2005 bereits etwa<br />
50 dieser „Intelligenten Implantate“ hergestellt<br />
und implantiert. Diesem Implantat<br />
kommt mittlerweile ein hoher Stellenwert<br />
in der erfolgreichen Fraktur- und<br />
Pseudarthrosentherapie zu. Durch die<br />
telemetrisch gewonnenen Daten kann so<br />
der Belastungsaufbau entsprechend der<br />
Frakturheilung gesteuert werden.<br />
Nicht selten sind bei Pseudarthrose<br />
mehrfache Voroperationen in externen<br />
Kliniken vorausgegangen mit dadurch bedingten<br />
deutlichen Einschränkungen von<br />
Gelenkbeweglichkeiten und Muskelfunktionen.<br />
Aufgrund der engen Verzahnung<br />
der chirurgischen Therapie mit frührehabilitativen<br />
Maßnahmen unter Einschluss<br />
sozialdienstlicher und berufshelferischer<br />
Interventionen werden vollständige funktionell-anatomische<br />
sowie die berufliche<br />
Rehabilitation erst ermöglicht. Dies ist<br />
nicht nur bei den großen Röhrenknochen<br />
wie an Oberarm, Oberschenkel und an<br />
Unterschenkel von wesentlichem Vorteil,<br />
Männlich 51 J. (vor und nach Reosteosynthese mit Pseudarthrosenrevision, Implantatwechsel<br />
und valgisierender Stellungskorrektur)<br />
11
Abteilungen → Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie<br />
sondern auch bei den häufig zu wenig<br />
beachteten kleinen gelenkbildenden<br />
Knochen des Fußes. Durch nicht adäquat<br />
behandelte Frakturen sowie posttraumatische<br />
Mittelfuß- und Fußwurzelarthrosen<br />
verbleiben Belastungsinsuffizienzen, die<br />
durch orthopädische Schuhzurichtungen<br />
allein häufig nicht zu kompensieren sind.<br />
Nach genau differenzierender diagnostischer<br />
Infiltrationsanästhesie (DLA)<br />
werden die betroffenen Gelenke in funktionell<br />
günstiger Stellung operativ versteift,<br />
wobei die winkelstabilen Titanplatten in<br />
Verbindung mit der autologen Spongiosa<br />
nach entsprechend gründlicher Entknorpelung<br />
Voraussetzung sind für eine<br />
erfolgreiche dauerhafte Stabilisierung zur<br />
Ermöglichung einer beschwerdefreien<br />
Belastung.<br />
Nach komplexen Pilon-tibiale-Frakturen<br />
resultieren erfahrungsgemäß häufig<br />
unmittelbar oder in zeitlichem Abstand<br />
weniger Jahre erhebliche Verschleißumformungen<br />
im oberen, ggf. auch im<br />
angrenzenden unteren Sprunggelenk. Bei<br />
stabilen, infektfreien Weichteilsituationen<br />
kann mit einer Schraubenarthrodese<br />
nach Zwipp das obere Sprunggelenk in<br />
funktionell günstiger Stellung eingestellt<br />
werden, wenn gelenkerhaltende<br />
Maßnahmen nicht mehr anwendbar<br />
sind. Alternativ kann bei geeignetem<br />
Ausgangsbefund auch die Versorgung mit<br />
einer Sprunggelenks-Total-Endoprothese<br />
erfolgen. Bei kleineren umschriebenen<br />
Knorpeldefekten bieten sich funktionserhaltende<br />
Maßnahmen an. Hierunter<br />
fallen transarthroskopische Knorpel-<br />
Knochen-Abrasionsplastiken, retrograde<br />
Knochenbohrungen bei erhaltenem<br />
Knorpelüberzug, Knorpelersatzoperationen<br />
mit Einbringen eines speziellen<br />
Vlieses (AMIC-Methode) oder metallische<br />
Knorpelersatz-Implantate (HemiCap). Alle<br />
diese Operationsverfahren sind in der<br />
Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie<br />
und Sporttraumatologie etabliert und<br />
werden entsprechend der individuellen<br />
Indikationsstellung angewendet.<br />
Neben den komplexen und unzweifelhaft<br />
stationär zu erbringenden Leistungen hat<br />
die UOS-Abteilung auch die Möglichkeit,<br />
den Bedürfnissen von Kostenträgern und<br />
Patienten entsprechend, ambulante Eingriffe<br />
anzubieten. Insbesondere kleinere<br />
Eingriffe, wie z. B. Materialentfernungen<br />
oder kleinere arthroskopische Eingriffe<br />
können im BGAOP (<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong><br />
Ambulantes Operationszentrum)<br />
im Falkenried in Hamburg angeboten<br />
werden. Hier werden Patienten in<br />
angenehmem Ambiente bereits etwa 2–4<br />
Stunden nach dem operativen Eingriff<br />
bei gutem Allgemeinbefinden entlassen,<br />
um sich dann weiterhin ambulant in der<br />
UOS-Ambulanz des BUKH oder beim<br />
niedergelassenen D-Arzt vorzustellen.<br />
Für Patienten, die in Kostenträgerschaft<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
stehen, bieten wir ein Medizinisches<br />
Versorgungszentrum (MVZ) in zentraler<br />
Hamburger Lage an. Hier können sowohl<br />
Männlich 47 J. (auswärts versorgte distale Unterschenkelschaftfraktur, pseudarthrotisch und fehlstehend, Pseudarthrosenrevision und retrokurvierende<br />
Stellungskorrektur mit winkelstabiler Reosteosynthese, Bild nach Ausheilung und erfolgter Materialentfernung.<br />
12
die ambulanten operativen Eingriffe als auch die ambulanten<br />
Weiterbehandlungen vorgenommen werden.<br />
Durch das breit gefächerte Leistungsangebot der Abteilung für<br />
Abteilungen → Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie<br />
Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie wird auch<br />
weiterhin sichergestellt, dass den Erwartungen und Anforderungen<br />
von Patienten und Kostenträgern entsprochen werden kann.<br />
Weiblich 19 J. (vor und nach varisierender Umstellungsosteotomie nach in Fehlstellung verheilter Unterschenkelfraktur)<br />
13
Septische Knochen- und Gelenkchirurgie<br />
Die Septische Knochen- und Gelenkchirurgie ist ein überregionales Zentrum<br />
für die Behandlung von Knochen- und Gelenkinfektionen. Nach Entlassung<br />
aus stationärer Behandlung erfolgt die weitere Betreuung über die Osteitissprechstunde.<br />
Knochen- und Gelenkentzündungen<br />
zählen zu den schwerwiegendsten<br />
Komplikationen in der Orthopädie und<br />
Unfallchirurgie. Die Behandlung ist multidisziplinär,<br />
bedarf spezieller Kenntnisse<br />
und sollte idealerweise Weise in einer<br />
Spezialabteilung erfolgen. Die Septische<br />
Knochen- und Gelenkchirurgie ist ein<br />
überregionales Kompetenzzentrum für die<br />
Behandlung von entzündlichen Komplikationen<br />
mit 68 Betten.<br />
Bakterielle Infektionen treten trotz<br />
moderner Operationsverfahren und<br />
Hygienestandards in der Unfallchirurgie<br />
und Orthopädie auch noch heute auf,<br />
mit bis zu 2 % Häufigkeit bei Wahloperation,<br />
bis zu 50 % bei offenen Frakturen<br />
oder Risikopatienten. Die Problematik<br />
der Knochen- und Gelenkinfektion wird<br />
häufig erheblich unterschätzt. Deshalb ist<br />
eine hohe Zahl chronischer oder rezidivierender<br />
Infektionen zu verzeichnen. Dies<br />
bedeutet für den Kostenträger erhebliche<br />
Mehrausgaben aufgrund des verlängerten<br />
Heilverfahrens und höherer Rentenzahlungen.<br />
Der Patient erleidet einen langen<br />
Krankheitsverlauf mit nicht selten sozialer<br />
und beruflicher Isolierung.<br />
Zum Leistungsspektrum der Septischen<br />
Knochen- und Gelenkchirurgie gehört die<br />
Behandlung von akuten und chronischen<br />
Knochenentzündungen (Osteitis, Osteomyelitis)<br />
und deren Folgezustände, die<br />
Behandlung der akuten und chronischen<br />
Gelenkinfektion und deren Folgezustände,<br />
die Behandlung der akuten und<br />
chronischen Knochen- und Gelenkinfektion<br />
der Fußwurzel bei diabetischem<br />
Fußsyndrom, die Behandlung infiziert<br />
einliegender Gelenkendoprothesen<br />
und deren Folgezustände, die Behandlung<br />
von Spondylodiszitiden sowie das<br />
Management chronischer Wunden. Zu<br />
den Folgezuständen nach Knochen- und/<br />
oder Gelenkinfektionen, die im BUKH<br />
behandelt werden, zählen der Aufbau<br />
von Knochendefekten, die Behandlung<br />
von Gelenkkontrakturen, die Therapie<br />
von Fußfehlstellungen, die Korrektur von<br />
Beinlängenunterschieden (z. B. Verkürzung),<br />
Achsfehstellung und die Therapie<br />
begleitender Hautweichteildefekte.<br />
Behandlungsziel ist die dauerhafte<br />
Infektberuhigung, die Wiederherstellung<br />
einer belastbaren stabilen Extremität und<br />
die Wiedereingliederung in den Beruf.<br />
Wesentlich ist in der Behandlung von septischen<br />
Komplikationen in der Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie eine konsequente,<br />
radikale Behandlung nach einem auf den<br />
Patienten abgestimmten Behandlungskonzept.<br />
Die Behandlung der Knocheninfektion<br />
ist in der Regel mehrzeitig. Bei akuter<br />
Infektion, d. h. innerhalb der ersten vier<br />
Wochen, kann bei Stabilität der Erhalt<br />
des einliegenden Osteosynthesematerials<br />
einmalig versucht werden. Ein<br />
radikales Debridement der Weichteile<br />
und des Plattenlagers ist durchzuführen,<br />
bei gelenknahen Frakturen zusätzlich<br />
die Arthrotomie zum Ausschluss eines<br />
Gelenkempyems. Die Osteosyntheseplatte<br />
und die Plattenschrauben werden<br />
gewechselt. Bei liegendem Marknagel<br />
ist dagegen der Erhaltungsversuch nicht<br />
sinnvoll. Der Marknagel muss explantiert,<br />
der Markraum aufgebohrt, lokale Antibiotikumträger<br />
eingelegt und der Knochen<br />
mittels Fixateur externe stabilisiert<br />
werden.<br />
Bei der chronischen Knocheninfektion hat<br />
im ersten Eingriff ein radikales Debridement<br />
des infizierten Knochens und<br />
der Weichteile zu erfolgen. Einliegendes<br />
Osteosynthesematerial ist zu entfernen.<br />
Bei resultierender Instabilität wird durch<br />
einen externen Fixateur der Knochen<br />
stabilisiert, lokale Antibiotikumträger<br />
werden eingelegt. Bei Vorliegen eines<br />
Hautweichteildefektes erfolgt im zweiten<br />
Schritt die stabile Weichteildeckung des<br />
Hautweichteildefektes, entweder durch<br />
lokale Maßnahmen oder in Zusammen-<br />
Dr. U.-J. Gerlach<br />
Leitender Arzt<br />
Osteitis-Sprechstunde<br />
Dienstag 08:00 – 10:30 Uhr<br />
Mittwoch 10:30 – 16:00 Uhr<br />
Freitag 10:30 – 16:00 Uhr<br />
Tel.: 040 7306-2413<br />
Fax.: 040 7306-2407<br />
Terminvereinbarung<br />
Sekretariat<br />
Tel.: 040 7306-2413<br />
Fax: 040 7306-2407<br />
osteitis@buk-hamburg.de<br />
Abb. 1: Schematische Darstellung des Segmenttransportes<br />
15
Abteilungen → Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie<br />
Abb.2: Langstreckiger Knochendefekt Tibia<br />
Nach Sequestrektomie bei chronischer Tibiaosteitis<br />
nach Marknagel-Versorgung einer<br />
offenen US-Fraktur. Abb.3.: Laufender Segmenttransport<br />
arbeit mit den Plastischen Chirurgen<br />
durch freie Lappenplastiken. Bei Infektberuhigung<br />
erfolgt als dritter Schritt dann<br />
der Knochendefektaufbau bei zirkulären<br />
Knochendefekten unter drei Zentimeter<br />
mit autologer Spongiosaplastik, bei<br />
größeren Knochendefekten durch den<br />
Segmenttransport.<br />
Die Gelenkinfektion wird behandelt<br />
durch eine radikale Synovialektomie des<br />
Gelenkes sowie gegebenenfalls Entfernen<br />
von einigen Fremdkörpern (Schrauben)<br />
und Bandplastiken. Bei der akuten Gelenkinfektion<br />
(die ersten sieben Tage nach<br />
Auftreten der ersten Symptome) handelt<br />
es sich um einen unfallchirurgischen<br />
Notfall, eine arthroskopische Behandlung<br />
ist legitim. Bei ausbleibender Infektberuhigung<br />
nach Arthroskopie oder bei<br />
chronischem Gelenkempyem ist die<br />
Arthrotomie obligat.<br />
Bei der Behandlung der periprothetischen<br />
Infektion ist ebenfalls zu differenzieren<br />
zwischen der Behandlung der akuten<br />
und der chronischen Infektion. In den<br />
ersten vier Wochen, bei der sogenannten<br />
akuten periprothetischen Infektion, ist<br />
ein Erhaltungsversuch sinnvoll. Hierbei<br />
werden alle wechselbaren Teile (Inlays,<br />
Prothesenköpfe u. ä.) gewechselt, eine<br />
radikale Synoviektomie durchgeführt und<br />
ein antibiotikumhaltiges Vlies eingelegt.<br />
Postoperativ ist eine Langzeitantibiose, in<br />
der Regel eine Doppelantibiose, erforderlich.<br />
Bei chronischen Infektionen erfolgt<br />
die Explantation der Prothese, eine<br />
radikale Sequestrektomie und die Einlage<br />
lokaler Antibiotikumträger.<br />
Am Hüftgelenk kann bei Infektberuhigung<br />
16<br />
Abb. 4.: Rö-Bilder zum Abschluss der Behandlung<br />
mit Rekonstruktion der Tibia und Erhalt<br />
der belastungsfähigen Extremität.<br />
nach 2–3 Monaten die Reimplantation<br />
einer Prothese erfolgen. Nach Explantation<br />
einer infizierten Endoprothese am<br />
Kniegelenk ist zu entscheiden, ob eine<br />
Reimplantation oder eine Versteifung<br />
im Verlauf durchzuführen ist. Sollte die<br />
Reimplantation durchgeführt werden, so<br />
wird ein selbstgefertigter Zement-Spacer<br />
eingelegt, nach drei Monaten bei Infektberuhigung<br />
erfolgt dann die Reimplantation<br />
der Endoprothese. Wenn die Arthrodese<br />
geplant ist, kann eine knöcherne<br />
Arthrodese mit Stabilisierung durch<br />
einen kniegelenk-übergreifenden Fixateur<br />
externe durchgeführt werden, nach sechs<br />
Wochen ist zusätzlich eine Spongiosaplastik<br />
erforderlich. Bei größeren knöchernen<br />
Defekten erfolgt die Arthrodese über<br />
einen zementierten Arthrodesennagel.<br />
Die Therapien erfolgen in Zusammenarbeit<br />
mit der Plastischen Chirurgie, den<br />
Mikrobiologen, den Neurologen, den<br />
kompetenten Pflegeteams, der Physiotherapie,<br />
Ergotherapie, Sporttherapie sowie<br />
der Gehschule mit dem breiten Spektrum<br />
der orthopädischen Hilfsmittelversorgung.<br />
Weiterhin werden den Patienten<br />
Schmerztherapie, psychologische Betreuung<br />
sowie berufshelferische Maßnahmen<br />
zur Wiedereingliederung ins Arbeitsleben<br />
angeboten.<br />
Ambulantes Leistungsangebot<br />
In der Osteitissprechstunde werden ca.<br />
4.300 Patienten im Jahr behandelt. In<br />
der Osteitissprechstunde erfolgt die<br />
Untersuchung und Beratung von Patienten,<br />
die sich erstmalig vorstellen zur<br />
Therapieempfehlung und Übernahme<br />
der Behandlung. Weiterhin erfolgt die<br />
Betreuung der Patienten nach Entlassung<br />
aus der stationären Therapie über einen<br />
längeren Zeitraum.<br />
In der Osteitissprechstunde werden<br />
chronische Wunden durch Wundexperten<br />
behandelt. Bei BG-Patienten wird in<br />
Zusammenarbeit mit den Kostenträgern<br />
ein Rehaplan erstellt und das Heilverfahren<br />
kontrolliert. Ergänzend erfolgt<br />
die Beratung über Hilfsmittelversorgung<br />
sowie die Verordnung und Abnahme von<br />
Hilfsmitteln.<br />
Wissenschaftliche Arbeiten<br />
Neben der Behandlung der stationären<br />
und ambulanten Patienten stellt<br />
das wissenschaftliche Arbeiten einen<br />
weiteren Schwerpunkt der Septischen<br />
Knochen- und Gelenkchirurgie dar. Die<br />
wissenschaftliche Aufarbeitung der<br />
behandelten Patienten dient der Qualitätssicherung<br />
und der Weiterentwicklung<br />
der Therapiekonzepte. In Zusammenarbeit<br />
mit den septischen Abteilungen der<br />
BG-Kliniken Halle und Murnau, sowie<br />
dem Universitätsklinikum Schleswig-<br />
Holstein Campus Lübeck beteiligt sich die<br />
Septische Knochen- und Gelenkchirurgie<br />
an einem Forschungsnetzwerk mit dem<br />
Förderschwerpunkt „muskuloskeletale<br />
Infektion“.<br />
Dieses Fördernetzwerk wird durch das<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
mit 3 Mio. € über einen Zeitraum<br />
von drei Jahren finanziell unterstützt.<br />
Ein Forschungsschwerpunkt ist die<br />
Erstellung eines Proteinprofiles bei<br />
chronischen Knocheninfektionen. Hierbei<br />
wird nach Serumproteinen gesucht, die<br />
bei Patienten mit akuter und chronischer<br />
Knocheninfektion erhöht sind. Ziel ist<br />
es, durch die Proteinbestimmung eine<br />
minimal invasive Diagnostik, aber auch<br />
eine Therapieüberwachung anhand von<br />
Blutuntersuchungen zu ermöglichen.<br />
Ein weiteres Projekt aus der Septischen<br />
Knochen- und Gelenkchirurgie ist die<br />
kontinuierliche elektronische Kontrolle<br />
beim Segmenttransport. Am Ende der<br />
Entwicklung soll der automatische motorbetriebene<br />
kraftgesteuerte Segmenttransport<br />
zur Anwendung kommen, um so den<br />
Knochendefektaufbau zu optimieren.
Abteilungen → Abteilung für Handchirurgie, Plastische und Mikrochirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte<br />
Dr. K.-D. Rudolf<br />
Chefarzt<br />
Handsprechstunde<br />
(BG- und Kassenpatienten)<br />
Montag – Freitag<br />
Tel.: 040 7306-2512<br />
handchirurgie@buk-hamburg.de<br />
→ plastisch-chirurgische Sprechstunde<br />
→ Musiker-Sprechstunde<br />
Brandverletzten-Sprechstunde<br />
Mittwoch<br />
Tel.: 040 7306-3907<br />
bvsprechstunde@buk-hamburg.de<br />
Privat-Sprechstunde<br />
Dienstag und Donnerstag<br />
Tel.: 040 7306-2746<br />
Standort<br />
BG Ambulantes OP-Zentrum<br />
Falkenried 88, 20251 Hamburg<br />
Tel.: 040 8080688-0<br />
Abteilung für Handchirurgie,<br />
Plastische und Mikrochirurgie,<br />
Zentrum für Schwerbrandverletzte<br />
Spektrumserweiterung durch Kooperationen<br />
Die handchirurgische Abteilung des BUKH<br />
bietet durch mannigfaltige Kooperationen<br />
im Forschungs- und in den klinischen<br />
Bereichen ein Maximum an Vielfalt und<br />
Kompetenz.<br />
Der Forschungsbereich kooperiert bereits<br />
seit fünf Jahren erfolgreich mit dem CV<br />
Care Institut unter Prof. Nienhaus des<br />
Universitätsklinikums Eppendorf und dem<br />
Research Center der LMU in München<br />
unter Frau Prof. Cieza. Nur auf diese Weise<br />
konnten die Forschungsprojekte konzipiert<br />
und gesundheitsökonomisch und<br />
statistisch sauber ausgewertet werden,<br />
da entsprechende Ansprechpartner oder<br />
Einrichtungen vor Ort nicht existieren.<br />
Dies ist vor allem auch für jene Kollegen<br />
interessant, die sich noch promovieren<br />
oder habilitieren möchten.<br />
Auf dem klinischen Sektor ist eine<br />
Kooperation mit der Abteilung für Plastische<br />
Chirurgie im Agaplesion geplant,<br />
um plastisch-ästhetische Eingriffe zu<br />
erlernen. Bereits lange bestehend ist der<br />
Austausch mit der Abteilung für Kinderhandchirurgie<br />
im Kinderkrankenhaus<br />
Wilhelmstift, welcher einen Einblick in<br />
die Behandlung von kindlichen Fehlbildungen<br />
ermöglicht.<br />
Dies zusammengenommen ermöglicht<br />
eine weit über das normale Maß hinausgehende<br />
klinische Ausbildung und<br />
Fortbildung aller Ärzte.<br />
Die älteste Kooperation besteht mit dem<br />
Krankenhaus Wilhelmstift. Bereits seit der<br />
Mitte der sechziger Jahre befasste sich<br />
Herr Prof. Dr. med. Dieter Buck-Gramcko<br />
mit kindlichen Fehlbildungen an der<br />
Hand. Anfang der achtziger Jahre wurde<br />
dann die Kooperation mit dem katholischen<br />
Kinderkrankenhaus Wilhelmstift<br />
gegründet.<br />
Für insgesamt sechs Monate rotiert hierzu<br />
ein/e Assistenzarzt/ärztin in fortgeschrittener<br />
Weiterbildung in das Kinderkrankenhaus<br />
Wilhelmstift. Hier besteht die<br />
einzigartige Möglichkeit die Diagnostik<br />
und Behandlung komplexer Hand- und<br />
Fußfehlbildungen, die häufig auch im<br />
Rahmen von Mehrfachfehlbildungen<br />
sowie bei komplexen Fehlbildungssyndromen<br />
vorliegen, zu erlernen.<br />
Seit 1982 operierte Prof. Buck-Gramcko,<br />
Gründer und langjähriger Leiter der handchirurgischen<br />
Abteilung des Berufsgenossenschaftlichen<br />
Unfallkrankenhauses<br />
Hamburg, Kinder mit angeborenen Handfehlbildungen<br />
im Wilhelmstift.<br />
Herr Prof. Buck-Gramcko ist einer der<br />
Pioniere der Deutschen Handchirurgie<br />
und hat sich intensiv mit der Behandlung<br />
angeborener Fehlbildungen beschäftigt,<br />
der er durch Entwicklung neuer Operationstechniken<br />
wie z.B. der Pollizisation<br />
(Daumenbildung) wesentliche Impulse<br />
gegeben hat.<br />
In der Zeit von 1992 bis 1994 baute er<br />
zusammen mit Herrn Dr. med. Rolf Habenicht<br />
eine eigenständige Abteilung für<br />
Kinderhandchirurgie im Wilhelmstift auf.<br />
Als speziell an einer Kinderklinik eingerichtete<br />
und auf die Behandlung von<br />
Kindern und Jugendlichen ausgerichtete<br />
Handchirurgie ist die Abteilung eine in<br />
Deutschland einmalige Institution, die in<br />
ständigem Wissensaustausch mit anderen<br />
Abteilungen im Aus- und Inland steht.<br />
Die am häufigsten durchgeführten<br />
Eingriffe sind die Trennung von einfachen<br />
oder komplexen Syndaktylien und<br />
Symbrachydaktylien (kutan oder knöchern<br />
zusammengewachsenen und auch<br />
zusätzlich verkürzten Fingern), gefolgt<br />
von den Eingriffen bei Polydaktylien (ein<br />
Zuviel an Fingern/Zehen) wie z. B. den<br />
Doppeldaumen oder bei Kleinfinger- und<br />
Zehendopplung, die radiale Klumphand<br />
(Fehlstellung des Handgelenkes durch<br />
Fehlen des Radius), das Schnürringsyndrom<br />
(Abschnürung schon vollständig<br />
entwickelter Hände, Arme, Füße und<br />
Beine durch bandartige Strukturen der<br />
innersten Eihaut im Mutterleib), Spalthände<br />
und -füße (angeborene Deformität<br />
der Hände/Füße mit einem unterschiedlich<br />
stark ausgeprägten zentralen<br />
18
Strahldefekt) sowie bei Makrodaktylie<br />
(Riesenwachstum von Extremitäten oder<br />
Gliedern) und Pollex rigidus (angeborener<br />
A 1 Ringbandstenose des Daumens).<br />
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem<br />
Gebiet der Zehentransplantation. Die freie<br />
mikrochirurgische Übertragung einer oder<br />
mehrerer Zehen mit Sehnen, Blutgefäßen<br />
und Nerven zum funktionellen Strahlaufbau<br />
ermöglicht die Schaffung einer<br />
Grundgreiffunktion bei angeborenen<br />
Fehlbildungen oder nach traumatischen<br />
Fingeramputationen. Hierbei wird das<br />
Team von der Kinderhandchirurgie durch<br />
einen Oberarzt aus der handchirurgischen<br />
Abteilung des BUKH unterstützt.<br />
Um diese mannigfaltigen Aufgaben mit<br />
suffizienter Betreuung der vielen kleinen<br />
ambulanten und stationären Patienten inklusive<br />
der Bereitschaftsdienste in einer<br />
relativ kleinen Abteilung bewältigen zu<br />
können, ist die Kinderhandchirurgie auf<br />
den Rotanten aus dem BUKH angewiesen.<br />
So profitieren beide: Der Rotant aus dem<br />
BUKH wird schnellstmöglich vollständig<br />
in die Abteilung integriert, hilft bei der<br />
Versorgung der ambulanten und stationären<br />
Patienten, nimmt an den Sprechstunden<br />
und Bereitschaftsdiensten teil,<br />
führt unter Anleitung selbstständig die<br />
kleinen- und mittelschweren operativen<br />
Eingriffe durch und assistiert bei den<br />
großen und komplexen handchirurgischen<br />
Operationen.<br />
Die Kooperation mit dem CV Care Institut<br />
des UKE hat sich erst in den letzten<br />
fünf Jahren entwickelt und findet stets<br />
nahrhaften Boden in dem gemeinsamen<br />
Interesse alte Konzepte mit prospektiven<br />
Dr. Rolf Habenicht<br />
Chefarzt der Handchirurgischen<br />
Abteilung des Kath. Kinderkrankenhauses<br />
Wilhelmstift, Hamburg<br />
Abteilungen → Abteilung für Handchirurgie, Plastische und Mikrochirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte<br />
Klinisches Bild eines Doppeldaumens. Ergebnis nach der Operation<br />
Studien auf ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen<br />
und neue Ideen zu entwickeln oder bereits<br />
vergessene Behandlungen wiederzubeleben,<br />
wenn diese sich als besser<br />
erwiesen haben.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Research<br />
Center der LMU unter der Leitung von<br />
Frau Prof. Cieza entwickelte sich im<br />
Rahmen der Beugesehnenstudie, als<br />
sich die Forschungsleiter der HPMC mit<br />
der Frage der Einsetzbarkeit der Internationalen<br />
Klassifikation für Gesundheit<br />
und Behinderung (ICF) für die Unfallversicherungsträger<br />
konfrontiert sahen. Als<br />
Resultat der Kooperation entstand das<br />
Dr. Klaus Wittig<br />
Chefarzt der Plastisch Chirurgischen<br />
Abteilung des Agaplesion-<br />
Diakonie-Klinikums Hamburg<br />
Prof. Dr. Nienhaus<br />
Competenzzentrum Epidemiologie<br />
und Versorgungsforschung bei<br />
Pflegeberufen (CVcare)<br />
Institut für Versorgungsforschung<br />
in der Dermatologie und bei Pflegeberufen<br />
(IVDP)<br />
Universitätsklinikum Hamburg-<br />
Eppendorf (UKE)<br />
validierte ICF Core Set für die Hand. In<br />
einem nun genehmigten Folgeantrag wird<br />
die Zusammenarbeit für weitere vier Jahre<br />
mit DGUV-Mitteln fortgesetzt und die<br />
Operationalisierung und Implementierung<br />
des Core Sets angestrebt.<br />
Insgesamt haben sich die altbewährten<br />
und neu abgeschlossenen Kooperationen<br />
im Forschungs- und Ausbildungskonzept<br />
bewährt und zu einer deutlichen Erweiterung<br />
des Spektrums und zu einer Erweiterung<br />
und Überprüfung der Konzepte<br />
und Strategien über die Abteilung der<br />
Handchirurgie, Plastischen und Mikrochirurgie<br />
im Hause hinaus geführt.<br />
Prof. Dr. Cieza<br />
Leitende Wissenschaftlerin der<br />
Forschungseinheit für biopsychosoziale<br />
Gesundheit<br />
Institut für medizinische Informationsverarbeitung,<br />
Biometrie,<br />
Epidemiologie<br />
Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München<br />
19
Abteilungen → Querschnittgelähmten-Zentrum<br />
Dr. R. Thietje<br />
Chefarzt<br />
Sekretariat<br />
Tel.: 040 7306-2601<br />
Fax: 040 7306-2620<br />
R. Ziegler<br />
Ltd. Oberarzt<br />
G. Wollny<br />
Oberarzt<br />
Dr. S. Hirschfeld<br />
Oberarzt<br />
Sprechstunde für<br />
Querschnittgelähmte<br />
Montag, Mittwoch und Freitag<br />
9:00 – 13:00 Uhr<br />
Donnerstag<br />
16:00 – 18:00 Uhr<br />
(für Berufstätige)<br />
20<br />
Querschnittgelähmten-Zentrum<br />
Querschnittlähmung<br />
Das Querschnittgelähmten-Zentrum (QZ)<br />
ist eine Modelleinrichtung der Berufsgenossenschaften.<br />
Hier werden Menschen<br />
mit Rückenmarkschäden nach dem<br />
Grundsatz der umfassenden Behandlung<br />
betreut. Diese erfolgt in drei Phasen von<br />
der Versorgung Frischverletzter über die<br />
weiterführende Rehabilitation bis zur<br />
ambulanten lebenslangen Nachsorge.<br />
Behandlungsziele<br />
Eine Querschnittlähmung ist bis heute<br />
nicht heilbar. Der Schaden des Rückenmarkes<br />
heilt unter Defektbildung aus und<br />
hinterlässt bleibende Ausfälle in Form<br />
von Lähmungen und Sensibilitätsstörungen<br />
an Rumpf und Extremitäten, aber<br />
auch in Form von Funktionsstörungen<br />
von Verdauungstrakt und ableitenden<br />
Harnwegen. Höhe und Ausmaß der Schädigung<br />
am Rückenmark sind sowohl für<br />
die verbleibenden Funktionen als auch<br />
für die erreichbaren Ziele von Bedeutung.<br />
Eine hohe Halsmarklähmung bedeutet<br />
den Verlust der Funktionen an Händen,<br />
Rumpf und Beinen, in besonderen Fällen<br />
sogar den Verlust der Eigenatmung. Eine<br />
tiefe Querschnittlähmung kann Restfunktionen<br />
der Beine zur Folge haben, die die<br />
Wiederherstellung einer eingeschränkten<br />
Gehfähigkeit ermöglichen können.<br />
Zwischen diesen Extremen findet sich<br />
eine große Bandbreite unterschiedlicher<br />
Defizite. Die konkreten Behandlungsziele<br />
haben sich hieran zu orientieren.<br />
Grundsätzliches Ziel ist das Erreichen<br />
maximaler Selbständigkeit und entsprechend<br />
größtmögliche Unabhängigkeit von<br />
fremder Hilfe.<br />
Stationäres Leistungsangebot<br />
Die Aufgaben des behandelnden Teams<br />
im QZ beginnen mit der Versorgung frisch<br />
eingetretener Querschnittlähmungen.<br />
Hieran schließt sich die Phase der weitergehenden<br />
medizinischen Therapie, der<br />
Mobilisation und der Rehabilitation an.<br />
Als optimal hat sich herausgestellt, dass<br />
sämtliche Behandlungen innerhalb des<br />
Zentrums unter einem Dach und möglichst<br />
in einer Hand erfolgen. Hierdurch<br />
wird der Tatsache Rechnung getragen,<br />
dass die Behandlung der grundsätzlich<br />
nicht heilbaren Querschnittlähmung immer<br />
eine Langzeitbehandlung darstellt.<br />
Wesentliches Prinzip ist dabei die<br />
Gleichzeitigkeit der Maßnahmen von<br />
Akutmedizin und Rehabilitation. Nach<br />
der Stabilisierung der akut bedrohlichen<br />
Lähmungsfolgen beginnt der rehabilitative<br />
Auftrag durch ein interdisziplinär<br />
zusammen arbeitendes Team, wobei<br />
regelhaft akut medizinische Interventionen<br />
aufgrund der typischen Komplikationen<br />
der Querschnittgelähmten<br />
erfolgen müssen. Durch die Vorhaltung<br />
entsprechender Ressourcen ist das<br />
Querschnittgelähmten-Zentrum gerade<br />
für akute Behandlungsnotwendigkeiten<br />
bestens gerüstet.<br />
Die Rehabilitation selbst erfolgt nach<br />
einem Plan, der von den Stationsärzten<br />
in Zusammenarbeit mit der Pflege und<br />
den Therapiebereichen unter Berücksichtigung<br />
der speziellen Bedürfnisse des<br />
Patienten erstellt wird. In regelmäßigen<br />
Abständen wird der Erreichungsgrad hinsichtlich<br />
der festgelegten Ziele überprüft<br />
bzw. neuerliche Ziele formuliert. Hierbei<br />
ist die Zusammenarbeit mit Vertretern<br />
der gesetzlichen Unfallversicherung<br />
ausdrücklich erwünscht. Neben den<br />
allgemein verbreiteten Behandlungsmethoden<br />
der physikalischen und rehabilitativen<br />
Medizin werden zur Erreichung<br />
der Ziele zum Teil sehr spezielle Behandlungsverfahren<br />
eingesetzt. Vor allem bei<br />
inkompletten Querschnittlähmungen<br />
wird zum Beispiel die Gehfähigkeit durch<br />
den Einsatz eines Lokomaten trainiert.<br />
Neu eingeführt wurde die stochastische<br />
Resonanztherapie (SRT) zur Verbesserung<br />
des Gangbildes. Darüber hinaus hat sich<br />
seit vielen Jahren die Hippotherapie zur<br />
Behandlung fehlender Rumpfkoordination<br />
sowie störender Spastik als besonders<br />
geeignet erwiesen. Weiterhin werden<br />
tiergestützte Therapien angeboten.<br />
Nach Abschluss der Erstbehandlung<br />
werden die Patienten im Regelfall in eine<br />
den Umständen entsprechend zugerüstete<br />
häusliche Wohnsituation entlassen.<br />
Externen Pflegeteams sowie den<br />
Angehörigen werden patientenzentrierte<br />
Schulungen angeboten.
Zur Vermeidung typischer Komplikationen<br />
bzw. Spätfolgen der Querschnittlähmung<br />
wurde im Rahmen des Systems der<br />
lebenslangen Nachsorge ein ambulantes<br />
Nachuntersuchungskonzept entwickelt,<br />
das von Patienten, Angehörigen und<br />
behandelnden Ärzten gern in Anspruch<br />
genommen wird. Zunehmend erfolgen<br />
ambulante Vorstellungen auch auf<br />
Wunsch der Kostenträger, da sich gezeigt<br />
hat, dass die konsequente ambulante<br />
Nachbehandlung im Sinne der Prävention<br />
von Folgeschäden dazu beiträgt, bei<br />
gleichzeitig verbesserter Lebensqualität<br />
die Gesamtkosten der Behandlung zu<br />
senken.<br />
Trotzdem treten vermeidbare und unvermeidbare<br />
Komplikationen auf, die nur mit<br />
einem spezialisierten Team entsprechend<br />
versorgt werden können. Dabei stehen<br />
die Probleme des ableitenden Harnwegssystems<br />
sowie Schäden im gefühllosen<br />
Bereich des Körpers in Form von Druckgeschwüren<br />
im Vordergrund. Letztere<br />
können durch zum Teil sehr umfangreiche<br />
operative Maßnahmen im BUKH zur Abheilung<br />
gebracht werden.<br />
Ambulantes Leistungsangebot<br />
Ärzte:<br />
→ Lebenslange Nachsorgeuntersuchung<br />
→ Poststationäre Kontrolluntersuchungen<br />
→ Persönliche Beratung von Patienten,<br />
Angehörigen und Kostenträgern<br />
→ Chirurgische Versorgung<br />
→ Internistische Versorgung<br />
→ Neurologisch-neurophysiologische<br />
Untersuchung<br />
→ Orthopädische Versorgung<br />
→ Rehaplanerstellung<br />
→ Medizinische Begutachtung<br />
→ Zwerchfellnervenschrittmacher-<br />
Diagnostik<br />
Neuro-Urologie:<br />
Fachurologische Beratung, Kontrolle<br />
und Begutachtung<br />
→ Bildgebende Diagnostik des Harntraktes<br />
→ Funktionsdiagnostik der unteren Harnwege<br />
und ihrer Folgen<br />
→ Therapie neurogener Blasen- und Mastdarmdysfunktionen<br />
→ Beratung und Überprüfung der Kontinenzversorgung<br />
→ Beratung in Partnerschaft, Sexualität<br />
und Kinderwunsch<br />
Abteilungen → Querschnittgelähmten-Zentrum<br />
→ Diagnostik und Therapie sexueller<br />
Dysfunktionen beim Mann<br />
Pflege:<br />
→ Ambulante Pflege (BUKHelp)<br />
→ Kurzzeitpflege<br />
→ Patienten- und Angehörigenbetreuung<br />
→ Pflegeplanerstellung<br />
→ Externe Pflegeberatung<br />
Therapie:<br />
→ Ergotherapie (Beratung, Therapie,<br />
Hilfsmittelevaluation)<br />
→ Physiotherapie (Beratung, Therapie,<br />
Hilfsmittelevaluation)<br />
→ Sporttherapie (Beratung, Therapie)<br />
→ Physikalische Therapie<br />
Psychologie:<br />
→ Psychologische Diagnostik<br />
→ Beratung und Information<br />
→ Krisenintervention<br />
→ Psychotherapie (z. B. Schmerzbehandlung<br />
und Traumatherapie)<br />
Technik (BUKH-Service GmbH):<br />
→ Hilfsmittelversorgung<br />
→ Kontinenzversorgung<br />
→ Orthopädische Versorgung<br />
21
Abteilungen → Querschnittgelähmten-Zentrum<br />
Aktuelle Entwicklungen<br />
Im Jahr 2004 wurde eine Sonderstation<br />
für dauerbeatmungspflichtige ultrahoch<br />
querschnittgelähmte Patienten eröffnet.<br />
Das Behandlungsangebot wurde von<br />
Patienten und Kostenträgern intensiv in<br />
Anspruch genommen, so dass die Station<br />
seitdem Vollbelegung aufweist. Allgemein<br />
ist die Nachfrage nach Behandlungsplätzen<br />
gestiegen. Dies liegt einerseits an der<br />
Ausweitung des operativen und konservativen<br />
Behandlungsangebotes, andererseits<br />
aber auch an der Ausweitung<br />
des Einzugsbereiches. Derzeit werden<br />
121 Behandlungsplätze angeboten. Dies<br />
entspricht etwa 10 % der Kapazität deutscher<br />
Querschnittgelähmten-Zentren. Im<br />
Jahr <strong>2011</strong> wurden mehr als 200 Patienten<br />
mit frischer Querschnittlähmung stationär<br />
aufgenommen. Dies entspricht im<br />
Vergleich zu den Vorjahren einer Steigerung<br />
um 10 %. Auffällig ist das deutlich<br />
gestiegene Durchschnittsalter der<br />
Patienten. Damit verbunden ist bei über<br />
80 % der Patienten das gleichzeitige Auftreten<br />
wesentlicher Begleiterkrankungen<br />
und -verletzungen. Weiter steigende<br />
Nachfrage ist bei den Behandlungskapazitäten<br />
für Hochquerschnittgelähmte<br />
mit vorübergehender oder dauerhafter<br />
Beatmungspflicht zu verzeichnen. Dieser<br />
Bereich wurde 2010 weiter ausgebaut. Im<br />
Jahresdurchschnitt wurden 16 beatmungspflichtige<br />
Querschnittgelähmte<br />
behandelt.<br />
Auf operativem Fachgebiet hinzugekommen<br />
sind die Behandlung von Erkrankungen<br />
des Darmausgangs sowie die<br />
Neurostimulation zur Therapie neurogener<br />
Blasen- und Mastdarmentleerungsstörungen.<br />
Die vor einem Jahr eingeführte<br />
Behandlung von Lähmungen der<br />
Beckenbodenmuskulatur mit speziellen<br />
neurophysiologisch basierten Behandlungsmethoden<br />
und Elektrostimulation<br />
hat sich als effektiv erwiesen.<br />
Weiterhin wurde die Kompetenz im Bereich<br />
der Ganganalysen und der orthetischen<br />
Versorgung ausgebaut.<br />
Im ambulanten Bereich wurde das<br />
Behandlungsangebot gleichfalls ausgedehnt.<br />
So werden werktäglich ambulante<br />
Vorstellungstermine angeboten. <strong>2011</strong><br />
wurden über 1.600 Patienten ambulant<br />
behandelt. Hinzugekommen ist eine<br />
Institutsermächtigung für Patienten mit<br />
angeborenen Rückenmarkschäden (Spina<br />
bifida).<br />
22<br />
Der Einzugsbereich des QZ beinhaltet<br />
nahezu Gesamt-Norddeutschland sowie<br />
den westlichen Teil von Mecklenburg-<br />
Vorpommern. Viele Patienten werden<br />
bereits seit über 30 Jahren im QZ betreut.<br />
Die vorhandenen Behandlungsstandards<br />
werden gegenwärtig weiter optimiert und<br />
gleichzeitig deren Erfolg im Rahmen der<br />
Qualitätssicherungsmaßnahmen transparent<br />
und messbar gemacht. Beweisend<br />
hierfür sind herausragende Ergebnisse<br />
bei der Zertifizierung nach KTQ (Kooperation<br />
für Transparenz und Qualität im<br />
Gesundheitswesen). Auf diese Weise<br />
wird es möglich sein, die Leistungen<br />
gegenüber den Kostenträgern exakter zu<br />
beschreiben.<br />
Zur Überprüfung der Qualität der Versorgung<br />
existieren Messinstrumente. Es sind<br />
als klassische Instrumente der FIM (Functional<br />
Indipendent Measurement) und der<br />
SCIM (Spinal Cord Injury Measurement) zu<br />
nennen. Hinzu kommen neu entwickelte<br />
Assessmentmethoden, die zum Teil in europaweit<br />
angelegten Studien noch überprüft<br />
werden. An diesen Entwicklungen ist<br />
das QZ aktiv beteiligt. Unterdessen sind<br />
im QZ in Zusammenarbeit mit der Universität<br />
Hamburg und der Deutschen Gesetzlichen<br />
Unfallversicherung die Studien zur<br />
Erarbeitung eines neuen Scoring-Systems<br />
abgeschlossen worden. Dieses wird<br />
geeignet sein, nicht nur den Funktionsgewinn<br />
während bzw. nach der Behandlung<br />
zu quantifizieren, sondern auch die Motivation<br />
der Patienten beziehungsweise<br />
deren Selbstmanagementverhalten.<br />
Insgesamt wurden vom Querschnittgelähmten-Zentrum<br />
sechs Artikel international<br />
veröffentlicht.<br />
Ergebnisse<br />
Die Untersuchung der deutschlandweit<br />
erhobenen Daten hinsichtlich der Patienten<br />
und der Behandlungsergebnisse<br />
zeigt, dass erhebliche Veränderungen<br />
festzustellen sind. Die Patienten werden<br />
durchschnittlich immer älter und erscheinen<br />
immer häufiger mit wesentlichen<br />
Begleiterkrankungen bzw. Begleitverletzungen<br />
im Querschnittgelähmten-<br />
Zentrum. Der Anteil inkomplett Gelähmter<br />
steigt ständig. Dies ist darauf zurückzuführen,<br />
dass die früher überwiegenden<br />
Ursachen der Arbeits- und Wege- bzw.<br />
Sportunfälle rückläufig sind, während die<br />
altersassoziierten erkrankungsbedingten<br />
Lähmungen ansteigen. Die Zunahme der<br />
inkompletten Querschnittlähmungen<br />
führt dazu, dass immer häufiger Patienten<br />
mit eingeschränkter oder vollständiger<br />
Gehfähigkeit aus der Behandlung entlassen<br />
werden können. Diese Entwicklung<br />
hat erhebliche volkswirtschaftliche<br />
Relevanz.<br />
Aussichten<br />
Da eine Querschnittlähmung trotz der<br />
heute möglichen rehabilitativen Maßnahmen<br />
immer noch eine schwerwiegende<br />
Einschränkung der Lebensumstände<br />
verursacht, ist es nur allzu verständlich,<br />
dass sich Wissenschaft und Industrie mit<br />
der Entwicklung so genannter neuroregenerativer<br />
Verfahren beschäftigen. Ziel<br />
der Forschungen ist es, Möglichkeiten<br />
zu finden, das verletzte Rückenmark dergestalt<br />
zu beeinflussen, dass zumindest<br />
Teilfunktionen wieder hergestellt werden<br />
können. Das Querschnittgelähmten-Zentrum<br />
ist in mehreren Projekten aktiv. Kurzfristige<br />
bahnbrechende Entwicklungen<br />
sind jedoch nicht zu erwarten.<br />
Die Bedeutung, die im QZ des BUKH präventiven<br />
Maßnahmen beigemessen wird,<br />
zeigt sich auch daran deutlich, dass die<br />
Kooperation mit Internetforen intensiviert<br />
worden ist.<br />
Besondere Schwerpunkte liegen in<br />
Zusammenarbeit mit dem Deutschen<br />
Rollstuhl-Sportverband, dem Deutschen<br />
Behindertensportverband, der Sportfakultät<br />
der Universität Frankfurt sowie der<br />
Sporthochschule Köln im Bereich der Forschung<br />
und Förderung im Rollstuhlsport.
Fachbereich Neuro-Urologie<br />
Das Fach Urologie beschäftigt sich<br />
traditionell mit den Erkrankungen und<br />
Verletzungen der Nieren, Harnleiter,<br />
Blase, Harnröhre und der männlichen<br />
Geschlechtsorgane. Mit den Funktionsstörungen<br />
dieser Organsysteme aufgrund<br />
einer gestörten Nervensteuerung befasst<br />
sich als Subspezialität die Neuro-Urologie.<br />
Erfahrung und Spezialisierung<br />
Die Fachärzte und Pflegekräfte der Neuro-<br />
Urologie des BUK Hamburg sind aufgrund<br />
ihrer vielfältigen Erfahrungen im Querschnittgelähmten-Zentrum<br />
(QZ) spezialisiert<br />
auf die Diagnostik und Behandlung<br />
von Blasenlähmungen und ihren Folgen,<br />
wie sie fast bei jeder Querschnittlähmung<br />
(ebenso bei schweren Schädel-Hirn- und<br />
komplizierten Beckenverletzungen) zu<br />
finden sind.<br />
Ähnliches gilt auch für die lähmungsbedingten<br />
Sexualfunktionsstörungen<br />
bei Männern (z. B. Erektionsstörungen,<br />
Ejakulationsverlust) und Frauen (z. B.<br />
Sensibilitätsverlust, fehlende Scheidenlubrikation).<br />
Exakte Funktions-Diagnostik<br />
Nur eine präzise Diagnostik der Blasenfehlfunktionen<br />
führt zur korrekten<br />
Behandlung. Ihr Erfolg muss regelmäßig<br />
evaluiert werden. Bei den Blasen-<br />
Fehlsteuerungen handelt es sich um ein<br />
dynamisches Geschehen mit erheblichem<br />
Gefährdungspotential für den oberen<br />
Harntrakt und die Nierenfunktion.<br />
Zwei komplexe urodynamische Mehrkanal-Messplätze,<br />
davon einer mit digitaler<br />
Röntgendurchleuchtung (Video-Urodynamik),<br />
sichern die erforderlichen Untersuchungskapazitäten.<br />
Bewährtes und Aktuelles im Einsatz<br />
Das Behandlungsspektrum reicht neben<br />
dem gezielten Einsatz spezifischer<br />
Medikamente vom Erlernen des intermittierenden<br />
Selbstkatheterismus über<br />
Präzisionseingriffe durch die Harnröhre<br />
bis zur elektrischen Beeinflussung der<br />
Nervensteuerung von Blase und Schließmuskel.<br />
Mit gutem Erfolg wird seit zehn Jahren die<br />
gezielte Injektion von zeitweise lähmenden<br />
Substanzen (Botulinum-A-Toxin,<br />
z. B. Botox ® , Xeomin ® oder Dysport ® ) in<br />
den Blasenmuskel (Detrusor) angeboten,<br />
gelegentlich auch in den Harnröhren-<br />
Schließmuskel (Sphincter externus).<br />
Ernsthafte Nebenwirkungen oder Komplikationen<br />
dieser Behandlung wurden im<br />
BUKH bisher selten beobachtet. Die guten<br />
Behandlungsergebnisse spiegeln sich<br />
in den Daten multizentrischer nationaler<br />
und internationaler Studien wieder.<br />
Während die Behandlung mit Botulinum-<br />
A-Toxin bisher nicht offiziell zugelassen<br />
war (und somit als sog. „off-label-use“<br />
durchgeführt werden musste), liegt nun<br />
für Botox ® eine Zulassung für bestimmte<br />
Indikationen vor.<br />
Bei speziellen Befundkonstellationen<br />
kommen moderne elektro-physiologische<br />
Behandlungsverfahren wie die „Neuro-<br />
Modulation“ zur Anwendung. Hierbei<br />
werden die Kreuzbein-Nerven elektrisch<br />
stimuliert und so die Funktion der<br />
Beckenorgane wie Harnblase, Mastdarm<br />
und Beckenboden-Muskulatur günstig<br />
beeinflusst. Eine operative Implantation<br />
eines dauerhaften Impulsgebers<br />
(„Schrittmacher“) kommt allerdings erst<br />
nach einer erfolgreichen Austestung<br />
der Wirksamkeit in Frage. Durch dieses<br />
Verfahren sind zunehmend auch komplizierte<br />
Funktionsstörungen des Mastdarms<br />
(z. B. neurogene Stuhlinkontinenz)<br />
behandelbar geworden. In diesen Fragen<br />
existiert eine enge Zusammenarbeit mit<br />
den Chirurgen des Querschnittgelähmten-<br />
Zentrums.<br />
Schulungen für Mitarbeiter und Patienten<br />
Ein umfangreiches Fachwissen ermöglicht<br />
den Mitarbeitern des QZ die fachgerechte<br />
Behandlung der Blasenfunktionsstörungen.<br />
Aus diesem Grund bietet die<br />
Urologie regelmäßige Fortbildungen für<br />
die Pflegekräfte des QZ an. Ergänzende<br />
Informationen werden allen Mitarbeitern<br />
im Intranet durch die Urologie zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Abteilungen → Fachbereich Neuro-Urologie<br />
Dr. R. Böthig<br />
Leitender Arzt<br />
Sekretariat<br />
Tel.: 040 7306-2608<br />
Fax: 040 7306-2621<br />
Sprechstunde<br />
nach Vereinbarung<br />
23
Abteilungen → Fachbereich Neuro-Urologie<br />
Die Urologen sind mit mehreren Themenbereichen<br />
an den Patientenschulungen<br />
des QZ (Infogruppen) beteiligt. Die Patienten<br />
selbst werden so durch erweitertes<br />
Wissen zu Experten in eigener Sache.<br />
Die Pflegerische Kontinenz-Beratung<br />
Die Pflegekräfte der Neuro-Urologie beraten<br />
bei den ambulanten Uro-Checks oder<br />
(nach Voranmeldung unter Tel. 7306-3611)<br />
im Rahmen der ambulanten BG-Sprechstunden<br />
des QZ in Fragen der Auswahl<br />
und Handhabung individuell geeigneter<br />
Hilfsmittel. Die meisten Patienten suchen<br />
nach Systemen für den intermittierenden<br />
24<br />
Selbstkatheterismus, die im Alltagsleben<br />
einfach und sicher zu handhaben sind.<br />
Andere benötigen Hilfe bei der Auswahl<br />
von Hilfsmitteln zur Versorgung einer<br />
Inkontinenz. Zum Erproben steht ein<br />
umfangreiches Sortiment an Produkten<br />
zur Verfügung.<br />
Die ärztliche Kinderwunsch-Beratung<br />
Auch nachdem der langjährige Leiter des<br />
Fachbereichs, Dr. Burgdörfer, im August<br />
<strong>2011</strong> in die passive Phase der Altersteilzeit<br />
verabschiedet wurde, bilden die Themen<br />
„Kinderwunsch“ und „Partnerschaft<br />
und Sexualität“ einen Schwerpunkt.<br />
Für querschnittgelähmte Patienten und<br />
Patientinnen wird nach Voranmeldung<br />
jeweils mittwochs von 14.00 bis 15.00<br />
Uhr (Tel. 7306-3609) durch Herrn Fiebag<br />
eine ärztliche Kinderwunsch-Beratung<br />
angeboten.<br />
Die P & S-Sprechstunde<br />
Anmeldungsfreie Sprechstunde für Partnerschafts-<br />
und Sexualfragen stationärer<br />
und ehemaliger QZ-Patienten/innen –<br />
auch gerne zusammen mit ihren Partnern<br />
– mittwochs von 15.00 bis 16.00 Uhr in<br />
Zusammenarbeit mit den Psychologen<br />
des QZ, Auskünfte unter Tel. 7360-3609.
Abteilung für Anästhesie,<br />
Intensiv- und Rettungsmedizin<br />
Wer neue Wege gehen will, muss alte Pfade verlassen.<br />
Manfred Grau, dt. Betriebswirt und Publizist ,*1948<br />
Anästhesie fokussiert Sonographie<br />
Ultraschalleinsatz in der Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und<br />
Rettungsmedizin im operativen Bereich und auf der Intensivstation.<br />
Die Analgesie (Schmerzfreiheit) nach<br />
einem operativen Eingriff ist einer der<br />
wichtigsten Patientenwünsche an ein<br />
Krankenhaus. Neben einer differenzierten<br />
medikamentösen Schmerztherapie<br />
durch die Stationsärzte und einer konsiliarischen<br />
Betreuung durch Ärzte des<br />
Schmerzdienstes, kann mit Hilfe einer<br />
gezielten perioperativen Blockade peripherer<br />
Nervenbahnen die Schmerzentstehung<br />
im Operationsgebiet in vielen Fällen<br />
verhindert werden.<br />
Auch wenn die Blockade peripherer Nerven<br />
durch Injektion von Lokalanästhetika<br />
ein lang bekanntes Verfahren in der Medizin<br />
ist, ist ihre technische Umsetzung<br />
zur Blockade ganzer Nervengeflechte<br />
zeitaufwendig geblieben und nicht immer<br />
erfolgreich. Die Nerven können mit Hilfe<br />
anatomischer Leitstrukturen (sog. „Landmarkentechnik“)<br />
und eines Nervenstimulators<br />
aufgesucht werden. Da es starke individuelle<br />
anatomische Varianten gibt, ist<br />
die Erfolgsrate bei diesem Verfahren nicht<br />
immer befriedigend. Die zu blockierenden<br />
Nervenstrukturen und damit auch die<br />
Positionierung des Lokalanästhetikums<br />
bzw. des Schmerzkatheters blieb bisher<br />
dem Anästhesisten im Detail verborgen.<br />
Der Fortschritt der modernen Technik<br />
bietet hier neue Perspektiven: Moderne<br />
Ultraschallsysteme sind in den letzten<br />
Jahren nicht nur kleiner und robuster und<br />
damit mobiler geworden, sie sind außerdem<br />
hochauflösender und kostengünstiger.<br />
Diese Veränderungen haben dazu geführt,<br />
dass die Sonographie zunehmend<br />
auch für Anwendungen in der Anästhesie,<br />
Intensiv- und Notfallmedizin sowie in der<br />
Schmerztherapie zum Einsatz kommt.<br />
In den letzten beiden Jahren konnte die<br />
Sonographie auch in der Abteilung erfolgreich<br />
eingeführt werden. Mit der Anschaffung<br />
eines kleinen, mobilen Ultraschallgerätes<br />
im operativen Bereich und<br />
eines größeren Gerätes auf der Traumatologischen<br />
Intensivstation besteht nun die<br />
Möglichkeit, periphere Nervenblockaden<br />
und die Anlage von Schmerzkathetern<br />
unter Sicht und in Echtzeit durchzuführen.<br />
Diese Maßnahmen können jetzt zeitsparend<br />
und schonend vor oder auch nach<br />
der Operation durchgeführt werden. In<br />
der Intensivmedizin kommt die Sonographie<br />
bei der Punktion zentraler Gefäße<br />
und bei der Pleurapunktion zum Einsatz.<br />
Dabei liegt die Überlegenheit ultraschallbasierter<br />
Prozeduren gegenüber Techniken<br />
unter Zuhilfenahme anatomischer<br />
Landmarken darin, dass nun gesehen<br />
wird, was früher nicht gesehen werden<br />
konnte (Abb. 1). Die Punktion unter Sicht<br />
erlaubt das Erkennen der anatomischen<br />
Variabilität, die visuelle Kontrolle der<br />
Punktionskanüle sowie die Beurteilung<br />
der Verteilung des Betäubungsmittels am<br />
Zielort. Somit kann eine erheblich verkürzte<br />
Anschlagzeit der Lokalanästhetika<br />
und eine qualitativ hochwertige Blockade<br />
der Nerven und Nervengeflechte erreicht<br />
werden. Auch bei der Punktion zentraler<br />
Gefäße zur Anlage eines Venenkatheters,<br />
der zielgerichteten arteriellen Punktion<br />
oder einer Pleurapunktion wird nun eine<br />
höhere Sicherheit durch die Identifizierung<br />
der zu punktierenden Strukturen<br />
erreicht. Die Sonographie erhöht hierbei<br />
die Erfolgsquote der Punktionen und hilft<br />
Fehlpunktionen und Verletzungen benachbarter<br />
Strukturen deutlich zu reduzieren.<br />
Am Beispiel der Versorgung komplexer<br />
Schulteroperationen zeigten sich erste<br />
Erfolge der neuen Technik. Durch eine<br />
gezielte Blockade der die Schulter versorgenden<br />
Nerven (Skalenusblockade = ISB)<br />
konnten die postoperativen Schmerzen<br />
der Patienten deutlich reduziert werden<br />
(Abb. 2).<br />
Abteilungen → Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Rettungsmedizin<br />
Dr. S. Lönnecker<br />
Chefarzt<br />
Dr. A. Peter<br />
Leitender Oberarzt<br />
Sprechstunde Schmerztherapie:<br />
R. Richter<br />
Oberarzt<br />
Fr. Dr. E. Bata<br />
Dr. C. Sauer<br />
montags bis freitags<br />
08:00 – 12:00 Uhr<br />
und<br />
montags bis donnerstags<br />
13:00 – 15:00 Uhr<br />
Nur nach telefonischer<br />
Anmeldung über<br />
Tel.: 040 7306 -3728/-3729<br />
Fax: 040 7306 -3803<br />
25
Abteilungen → Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Rettungsmedizin<br />
Abbildung 1: Sonographische Darstellung der Skalenuslücke<br />
(C5-C7 Nerven (C5-C7 root), V. vertebralis (VV), A. vertebralis (VA)<br />
Processus transversus (TP)<br />
Anders als in den anderen Fachdisziplinen,<br />
wie zum Beispiel der Inneren Medizin,<br />
Chirurgie, Radiologie und Urologie, in<br />
denen die Sonographie schon seit vielen<br />
Jahren ihre Anwendung findet, müssen<br />
die meisten Anästhesisten diese Technik<br />
erst erlernen. Hierzu wurden im letzten<br />
Jahr in zwei ganztägigen, hausinternen<br />
Workshops alle Ärzte der Abteilung in die<br />
neuen Punktionstechniken eingeführt<br />
und in mehreren zusätzlichen Übungsveranstaltungen<br />
intensiv geschult und trainiert.<br />
Durch weitere interne und fachübergreifende<br />
Fortbildungen wurde erfolgreich<br />
für das neue Verfahren geworben. Die<br />
abteilungsinterne Arbeitsgruppe „Sonographie“<br />
erstellt in Zusammenarbeit mit<br />
dem Schmerzdienst und den operativen<br />
Fachabteilungen derzeit neue Konzepte<br />
zur Vermeidung und Behandlung postoperativer<br />
Schmerzen.<br />
Darüber hinaus wird zusammen mit<br />
der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin<br />
des DIAKO Krankenhauses<br />
Flensburg eine nach den Richtlinien der<br />
DEGUM (Deutsche Gesellschaft für Ultraschall<br />
in der Medizin) und der DGAI<br />
(Deutsche Gesellschaft für Anästhesie<br />
und Intensivmedizin) zertifizierte Veranstaltung<br />
(Grundkurs Anästhesiologie<br />
I) geplant. Dadurch wird auch Kollegen<br />
anderer Krankenhäuser ein Einstieg in die<br />
Sonographie im Bereich der Anästhesiologie<br />
ermöglicht. Weitere Kursangebote<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
6,9<br />
4,1<br />
NRS (Mittelwert)<br />
Abbildung 2: Schmerzen anhand der Nominalen Ratingskala (NRS) bei<br />
Aufnahme und Verlegung aus dem Aufwachraum bei Patienten (n=50)<br />
nach komplexen Schultereingriffen mit und ohne Interskalenärer<br />
Blockade (ISB)(Zeitraum: 1. und 2. Halbjahr <strong>2011</strong>)<br />
1,7<br />
Aufnahme Aufwachraum (ohne ISB)<br />
Verlegung Aufwachraum (ohne ISB)<br />
Aufnahme Aufwachraum (mit ISB)<br />
Verlegung Aufwachraum (mit ISB)<br />
sind in Planung.<br />
Viele invasive Methoden sind in der Anästhesie,<br />
der Intensivmedizin und in der<br />
Schmerztherapie in Zukunft ohne Sonographie<br />
undenkbar. Die Abteilung für Anästhesie,<br />
Intensiv- und Rettungsmedizin<br />
hat im letzten Jahr optimale Voraussetzungen<br />
geschaffen, um dieser Entwicklung<br />
standhalten zu können und wird sie<br />
auch in Zukunft weiter ausbauen.<br />
Oder, um das eingangs genannte Zitat<br />
von M. Grau noch einmal aufzunehmen:<br />
die Abteilung für Anästhesie, Intensiv-<br />
und Rettungsmedizin verlässt mit der<br />
Einführung sonographiegestützter Punktionsverfahren<br />
alte Pfade, um einen modernen<br />
Weg einzuschlagen<br />
1,4
Abteilungen → Abteilung für Radiologie<br />
Dr. A. Moldenhauer<br />
Chefärztin<br />
Dr. R. Schilling<br />
Oberarzt<br />
Sekretariat<br />
Tel.: 040 7306-3685<br />
Fax: 040 7306-3700<br />
Röntgen-Anmeldung<br />
Tel.: 040 7306-3690<br />
Abteilung für Radiologie<br />
Voll digitalisierte Röntgendiagnostik<br />
Von der mobilen digitalen Radiographie bis zum zeitnahen digital computergestützten<br />
Befund.<br />
Inbetriebnahme mobiler kabelloser Flachdetektorsysteme.<br />
Die Vorteile einer dem heutigen Stand der<br />
Digitaltechnik entsprechenden durchgehenden<br />
Erstellung und Aufarbeitung der<br />
medizinischen Bildgebung liegen auf der<br />
Hand: Patientenorientierung, Qualität, Effizienz<br />
und Geschwindigkeit.<br />
So war es nur folgerichtig, diese Entwicklung<br />
auch in der konventionellen Röntgendiagnostik<br />
konsequent umzusetzen.<br />
Ein wichtiger Baustein hierbei ist die<br />
hochwertige Bildgebung in allen Bereichen<br />
der Krankenversorgung. Dies gilt<br />
insbesondere im traditionell gleichermaßen<br />
technisch anspruchsvollen und<br />
für die Patientenversorgung kritischen<br />
Umfeld der stationären Intensivmedizin.<br />
Auch in Aufwachräumen, OP-Sälen und<br />
bei der Betreuung schwerkranker bettlägeriger<br />
oder unbeweglicher Patienten ist<br />
die Situation nicht einfach. In all diesen<br />
Bereichen entstehen Herausforderungen<br />
für das gesamte medizinische Personal<br />
– vom medizinisch technischen Assistenten<br />
über die klinisch tätigen Ärzte<br />
und Schwestern bis zum befundenden<br />
Radiologen. Dabei muss gleichzeitig das<br />
Problem gelöst werden, mit vohandenem<br />
Personal mehr Patienten zu betreuen, wie<br />
überall in der Gesundheitsversorgung.<br />
Das neu eingeführte mobile Diagnostiksystem<br />
bietet eine drahtlose volldigitale<br />
Erstellung und Übertragung der Bilddaten.<br />
Es erfüllt den Anspruch auf einfache<br />
Handhabung und schnelle Bildübertragung<br />
bei gleichzeitig bester Bildqualität.<br />
Der tragbare Detektor mit Funkanbindung<br />
ermöglicht somit dem medizinisch technischen<br />
Mitarbeiter die unkomplizierte Erstellung<br />
von Röntgenaufnahmen. Höchste<br />
Qualität auch unter anspruchsvollen<br />
Bedingungen bei benutzerfreundlicher<br />
Handhabung kann somit sichergestellt<br />
werden. „Der gesamte Arbeitsablauf beschleunigt<br />
sich spürbar“, berichtet Frau
Dr. Moldenhauer, Chefärztin der Röntgenabteilung.<br />
„Insbesondere die Positionierung<br />
des Patienten und die vielfältigen<br />
Einstelltechniken haben uns überzeugt,<br />
genauso wie die Geschwindigkeit der Bilderzeugung<br />
und -übertragung, die innerhalb<br />
weniger Sekunden erfolgt und den<br />
behandelnden Ärzten am Patientenbett<br />
unmittelbar zur Verfügung steht.“<br />
Bei allen Verbesserungen liefern diese<br />
mobilen Systeme die gleiche hervorragende<br />
Bildqualität wie die bereits ortsfest<br />
installierten Röntgensysteme. Die Benutzeroberflächen<br />
der Anlage lassen sich<br />
durch das geschulte Personal in kurzer<br />
Zeit erlernen. Dazu kommt eine innovative<br />
Bildnachverarbeitung mit Optimierung<br />
der Bildeigenschaften.<br />
Die Radiologen erhalten diese Aufnahmen<br />
in kürzester Zeit an den volldigitalen<br />
Arbeitsplätzen. Über das jetzt voll<br />
ausgebaute und krankenhausweit vernetzte<br />
Bildarchivierungssystem PACS<br />
ist der unkomplizierte Zugriff gesichert.<br />
Sämtliche zuvor angefertigten bildgebenden<br />
Untersuchungen, auch anderer<br />
Krankenhäuser und Praxen, stehen dem<br />
Radiologen mit einem Mausklick zur Verfügung.<br />
Das gleichzeitig arbeitende KIS-<br />
RIS System stellt Labordaten, Krankengeschichten<br />
und Untersuchungsbefunde<br />
anderer Fachdisziplinen bereit. Auch die<br />
verlustlose Weitergabe der bildgebenden<br />
Diagnostik an weiterbehandelnde Ärzte<br />
und Kliniken ist gesichert. Hierzu können<br />
automatisch CDs mit allen erforderlichen<br />
Daten gebrannt und sofort dem Patienten<br />
Abteilungen → Abteilung für Radiologie<br />
ausgehändigt werden.<br />
Die hochauflösenden Spezialmonitore an<br />
den radiologischen Arbeitsplätzen ermöglichen<br />
die Beurteilung auch feinster<br />
Veränderungen der erstellten Aufnahmen.<br />
Die radiologische Befundung mit Hilfe der<br />
digitalen Spracherkennung erfolgt dann<br />
ohne weitere Verzögerung. Hierbei wandelt<br />
die hochleistungsfähige Spracherkennungssoftware<br />
das gesprochene Wort<br />
in Echtzeit in geschriebenen Text um.<br />
Nach der Korrektur stehen diese Befunde<br />
dem behandelnden Arzt über das krankenhausweite<br />
Computersystem unmittelbar<br />
zur Verfügung. Dieser erhebliche<br />
Zeitgewinn kommt direkt der Patientenversorgung<br />
zu Gute – und schont kostbare<br />
Zeit und Ressourcen des medizinischen<br />
Personals und Krankenhauses.<br />
29
Abteilungen → Neurotraumatologisches Zentrum<br />
Dr. M. Neuss<br />
Chefarzt<br />
Sekretariat (NTZ)<br />
Tel.: 040 7306-3411<br />
Fax.: 040 7306-3415<br />
Dr. C. Schnell-Kühn<br />
Fachärztin<br />
Tel.: 040 7306-3967<br />
Dr. M. Jakisch<br />
Facharzt<br />
Tel.: 040 7306-3964<br />
Dr. D.-S. Rust<br />
Facharzt<br />
Tel.: 040 7306-3965<br />
Neurochirurgische Sprechstunde<br />
Schmerzsprechstunde<br />
Neurochirurgisch-neurotraumatologische<br />
BG-Sprechstunde<br />
Ambulante Untersuchungen<br />
und Behandlungen:<br />
Sprechstunden erfolgen nach<br />
telefonischer Terminvereinbarung<br />
mit dem Sekretariat<br />
Stationssekretariat 5B<br />
Tel.: 040 7306-3966<br />
Fax: 040 7306-3708<br />
Stationssekretariat 4B<br />
Tel.: 040 7306-3979<br />
Fax: 040 7306-1879<br />
30<br />
Neurotraumatologisches Zentrum<br />
Das Neurotraumatologische Zentrum<br />
(NTZ) übernimmt die vollständige Versorgung<br />
von neurologisch und psychisch<br />
traumatisierten Patienten. Dies beinhaltet<br />
die Akutversorgung von Schädel-Hirn-,<br />
Wirbelsäulen- oder Nervengeflechts-/Nerven-Verletzungen<br />
und die sich daran anschließende<br />
Neurorehabilitation von der<br />
Frühreha (Phase B) über alle Rehaphasen<br />
(bis Phase E = medizinisch-berufliche<br />
Rehabilitation). Ziel dieses Konzeptes<br />
„Rehabilitation aus einer Hand“ ist die<br />
Wahrung der diagnostischen und therapeutischen<br />
Kontinuität, die die Behandlungserfolge<br />
optimiert.<br />
Aufgrund der engen Kooperation von Neurologen<br />
und Neurochirurgen im Rahmen<br />
des NTZ ist auch die frühzeitige Behandlung<br />
von Sekundärkomplikationen mit<br />
erforderlichen neurochirurgischen Eingriffen<br />
gesichert.<br />
Im Bereich Neurochirurgie werden außer<br />
der akuten Versorgung von Schädel-Hirn-<br />
Verletzungen auch alle anderen Erkrankungen<br />
dieses Fachgebiets wie schmerzhafte<br />
Abnutzungserscheinungen der<br />
Wirbelsäule, Bandscheibenvorfälle, knöcherne<br />
Einengungen des Rückenmarkkanals<br />
und der Nervenaustrittslöcher<br />
behandelt. Zum Spektrum gehört ebenfalls<br />
die Behandlung von gutartigen Geschwülsten<br />
am Hirn, von Blutungen des<br />
Schädelinneren und des Wirbelkanals sowie<br />
Erkrankungen des Rückenmarks nach<br />
Querschnittlähmungen.<br />
Weitere Arbeitsgebiete sind die spezielle<br />
neurochirurgische Schmerz- und Spastiktherapie.<br />
Die Implantation von Medikamentenpumpen<br />
und Neurostimulatoren<br />
wird von langjährig erfahrenen Fachärzten<br />
durchgeführt, in der Schmerzambulanz<br />
werden Patienten mit diesen Implantaten<br />
nachbetreut. Das Neurotraumatologische<br />
Zentrum ist mit modernsten Geräten ausgestattet<br />
und kann in enger Zusammenarbeit<br />
mit den anderen Abteilungen auf alle<br />
Untersuchungsverfahren zugreifen.<br />
Die Neurorehabilitation mit dem klaren<br />
Ziel der beruflichen Wiedereingliederung<br />
setzt im Sinne des Rehamanagements<br />
die Erstellung eines Rehaplanes mit der<br />
Erfassung von Leistungsdefiziten und<br />
realistischen Behandlungszielen voraus.<br />
Während der Rehabilitation erfolgt<br />
eine umfassende Verlaufsdiagnostik,<br />
bei der die sorgfältige Dokumentation<br />
der tatsächlichen Unfallfolgen und der<br />
Unfallzusammenhang besonders gewürdigt<br />
werden. Im Abschlussbericht erfolgt<br />
eine konkrete Empfehlung zur ambulanten<br />
Weiterbehandlung, zur Dauer der<br />
Arbeitsunfähigkeit und zur beruflichen<br />
Wiedereingliederung (z. B. Planung einer<br />
Arbeits- und Belastungserprobung).<br />
Eine strukturierte ambulante Nachsorge<br />
schließt sich an.<br />
Die stationäre Neurorehabilitation umfasst<br />
alle Therapiebereiche wie Neuropsychologie<br />
und klinische Pädagogik mit<br />
Hirnleistungstraining, Ergo- mit Arbeitstherapie,<br />
Sport-, Physiotherapie inkl.<br />
Bewegungsbad, Reittherapie, Logopädie<br />
und balneophysikalische Anwendungen.<br />
Hierbei werden den Verlauf komplizierende<br />
psychische Veränderungen erfasst, die<br />
medikamentös und psychotherapeutisch<br />
behandelt werden. Zur Behandlung von<br />
Spastik werden auch Botulinumtoxin-Injektionen<br />
eingesetzt.<br />
Der stationäre Bereich konnte zum April<br />
<strong>2011</strong> ausgebaut werden, so dass nunmehr<br />
60 Betten zur Verfügung stehen. Dies ermöglichte<br />
auch die Etablierung des sog.<br />
„Brain check“-Verfahrens: Während eines<br />
kurzen stationären Aufenthalts werden<br />
u. a. durch bildgebende Untersuchungen,<br />
psychologische Exploration und ausführliche<br />
neuropsychologische Testdiagnostik<br />
das Ausmaß und die Auswirkungen zunächst<br />
als leicht klassifizierter Schädel-<br />
Hirn-Traumata erfasst und individuelle<br />
Empfehlungen zur Wiedereingliederung<br />
gegeben.<br />
Im Rahmen der medizinisch-beruflichen<br />
Rehabilitation wird gezielt die Belastbarkeit<br />
im Beruf der Patienten aufgebaut und<br />
ggf. durch eine hausinterne berufliche<br />
Belastungserprobung geprüft. Dabei werden<br />
insbesondere hirnverletzungsbedingte<br />
Leistungs- und Verhaltensstörungen<br />
sowie chronische Schmerzzustände differenziert<br />
erfasst und behandelt. Die häufig<br />
für die berufliche Wiedereingliederung<br />
unerlässliche Fahreignung kann im Rahmen<br />
von fahrschulbegleiteten Fahrproben<br />
überprüft werden. Eine Fahrphobie nach<br />
Verkehrsunfall kann durch eine psychologisch<br />
geführte Expositionsbehandlung
Abteilungen → Neurotraumatologisches Zentrum<br />
Dr. A. S. Gonschorek<br />
Leitender Arzt Neurologie<br />
Sekretariat<br />
Tel.: 040 7306-2756<br />
Fax: 040 7306 2754<br />
K.-D. Hofeldt<br />
Oberarzt<br />
Sekretariat<br />
Tel.: 040 7306-2759<br />
Fax: 040 7306 2706<br />
Dr. K. Baethge<br />
Oberarzt<br />
Sekretariat<br />
Tel.: 040 7306-2765<br />
Fax: 040 7306 2783<br />
Dr. S. Gross<br />
Oberarzt<br />
Sekretariat<br />
Tel.: 040 7306-2756<br />
Fax: 040 7306-2754<br />
Psychotraumatologische<br />
Sprechstunde<br />
Psychologischer Dienst<br />
Ltd. Psychologe<br />
D. Gottschalg<br />
Tel.: 040 7306-2763<br />
Medizinisch-berufliche<br />
Rehabilitation<br />
Brain-Check<br />
Fahreignungs-Gutachten<br />
Dr. K. Baethge<br />
Tel.: 040 7306-2370<br />
32<br />
zusammen mit der Fahrschule überwunden<br />
werden.<br />
Zum Bereich Psychotraumatologie gehören<br />
zehn Behandlungsplätze zur intensiven<br />
und umfassenden Behandlung von<br />
psychischen Unfallfolgen wie z. B. der<br />
Posttraumatischen Belastungsstörung.<br />
Das Team besteht aus Neuropsychiatern<br />
und psychologischen Psychotherapeuten<br />
mit langjähriger Erfahrung auf dem<br />
Gebiet der unfallbedingten psychoreaktiven<br />
Störungen. Zur Anwendung kommen<br />
Gruppen- und Einzeltherapien einschließlich<br />
der gezielten sog. EMDR-Behandlung<br />
zur Verarbeitung unfallbedingter traumatischer<br />
Erinnerungen. Eine frühe Einbindung<br />
berufsfördernder Maßnahmen und<br />
eine anschließende ambulante psychotherapeutische<br />
Nachsorge sind integraler<br />
Bestandteil des Gesamtbehandlungskonzeptes.<br />
Eine ambulante Behandlung und Beurteilung<br />
unfallbedingter psychischer Störungen<br />
wird über die Psychotraumatologische<br />
Ambulanz gewährleistet.<br />
In der Neurochirurgisch-Neurotraumatologischen<br />
Sprechstunde werden therapieresistente<br />
Schmerzen im Bereich der<br />
Wirbelsäule und peripherer Nerven nach<br />
Arbeitsunfällen/Berufskrankheiten untersucht<br />
und entsprechende Behandlungen<br />
in die Wege geleitet. Die neurochirurgischen<br />
Eingriffe beinhalten z. B. Neurom-<br />
entfernungen, diagnostisch-therapeutische<br />
Infiltrationen, Nervenablationen<br />
oder auch Implantationen von Schmerzkathetern<br />
oder Nervenstimulationsgeräten.<br />
In der neurologisch geführten Rehasprechstunde<br />
werden nach Untersuchung<br />
der UV gemeinsam mit dem berufsgenossenschaftlichen<br />
Berufshelfer Rehapläne<br />
mit konkreten Vorgaben für die Weiterbehandlung<br />
erstellt.<br />
Im Rahmen der Schwindelambulanz erfolgt<br />
zu dem häufig schwer einzuordnenden<br />
subjektiven Symptom „Schwindel“<br />
eine umfassende Diagnostik inkl. apparativer<br />
Untersuchungsmethoden (Elektronystagmographie<br />
mit kalorischer Testung<br />
der Gleichgewichtsorgane, Posturographie<br />
mit Erfassung der Haltungsstabilität,<br />
EEG etc.). Neben den daraus resultierenden<br />
Therapieempfehlungen wird auch der<br />
Unfallzusammenhang bewertet.<br />
Die Ärzte des Neurotraumatologischen<br />
Zentrums haben jahrelange Erfahrungen<br />
auf dem Gebiet der Begutachtung von Unfallfolgen.<br />
Auch sind durch die entsprechende<br />
Qualifikation (verkehrsmedizinische)<br />
Fahreignungsgutachten möglich.
Zentrum für<br />
Rehabilitationsmedizin Hamburg<br />
Rehabilitation … so früh wie möglich<br />
Eröffnung der Beatmungsstation im Zentrum<br />
für Rehabilitationsmedizin<br />
Was für Schlaganfallpatienten schon länger<br />
erwiesen ist, wird jetzt auch für andere<br />
gravierende körperliche Schäden in<br />
mehreren Studien beschrieben: „Je früher<br />
Schwerverletzte nach den lebensrettenden<br />
Maßnahmen und den notwendigen<br />
operativen Eingriffen einer Rehabilitation<br />
zugeführt werden, umso besser die Ergebnisse“.<br />
Voraussetzung für eine solche frühzeitige<br />
Übernahme von Patienten mit einem<br />
dringlichen Bedarf nach Rehabilitation ist<br />
das Vorhalten aller notwendigen Ressourcen<br />
der Akutmedizin auch im Bereich der<br />
Rehabilitation. Im Berufsgenossenschaftlichen<br />
Unfallkrankenhaus wurde dieser<br />
Tatsache Rechnung getragen und nach<br />
entsprechenden Umbaumaßnahmen ab<br />
April <strong>2011</strong> eine Frühreha-Beatmungsstation<br />
in Betrieb genommen. Hier sind alle<br />
Voraussetzungen für die Beatmung und<br />
eine Intermediate-Care-Überwachung für<br />
Patienten geschaffen worden, die noch<br />
auf Beatmungsgeräte angewiesen sind.<br />
Spezielle Schulungen der Pflegekräfte,<br />
die Aufstockung des Personals, das Bilden<br />
eines interdisziplinären Teams aus<br />
Ärzten, Therapeuten und Pflegekräften<br />
waren im Vorfeld notwendig, um der neuen<br />
anspruchsvollen Aufgabe gewachsen<br />
zu sein.<br />
So konnte schrittweise im Laufe des Jahres<br />
<strong>2011</strong> die Zahl der Beatmungs-Patienten<br />
erhöht werden. Diese wurden aus fast<br />
allen Hamburger Krankenhäusern angemeldet,<br />
teilweise aber auch von Intensivstationen<br />
aus dem gesamten norddeutschen<br />
Raum.<br />
Im Vordergrund der neuen Aufgabe stehen<br />
in dieser frühen Phase der Rehabilitation<br />
Vorsorgemaßnahmen, insbesondere<br />
das Vermeiden einer Verschlechterung<br />
der Lungenfunktion, das frühzeitige Verhindern<br />
von Muskel- und Sehnenverkür-<br />
zungen, das Vermeiden von Druckgeschwüren<br />
und die gezielte Behandlung<br />
eines erhöhten Muskeltonus und der<br />
Schmerzen.<br />
So nehmen Ärzte und Therapeuten die<br />
zugewiesenen Patienten entweder auf<br />
der Intensivstation oder auf der Frühreha-<br />
Beatmungsstation in Empfang, legen<br />
zusammen die Rehabilitationsziele fest,<br />
die unmittelbaren Schwerpunkte der Therapie<br />
und die Vorgehensweise beim Entwöhnen<br />
von der Beatmung.<br />
<strong>2011</strong> konnten so auch 35 Patienten mit<br />
schwersten Verletzungen im Sinne eines<br />
Polytraumas lückenlos nach ihrer Erstversorgung<br />
in die Frührehabilitation übernommen<br />
werden, ein Vorgriff auf die im<br />
Rahmen der Neuordnung des BG-Heilverfahrens<br />
geplante Schwerverletzungsarten-Verfahren-Reha<br />
(SAV-Reha).<br />
Da die Überlebenswahrscheinlichkeit bei<br />
schweren Unfällen weiter ansteigt, muss<br />
heute auch die Rehabilitation früher einsetzen<br />
und intensiver durchgeführt werden.<br />
Ziel ist es, so früh wie möglich mit<br />
rehabilitativen Maßnahmen zu beginnen,<br />
um einen zusätzlichen Funktionsverlust<br />
und immobilisationsbedingte Schäden zu<br />
verhindern und um das regenerative Potential<br />
optimal zu nutzen. Untersuchungen<br />
der letzten Jahre haben gezeigt, dass<br />
eine frühe intensive rehabilitative Therapie<br />
die funktionelle Wiederherstellung<br />
von schwerbetroffenen Patienten tatsächlich<br />
beschleunigt und die Liegezeiten im<br />
Krankenhaus verkürzen kann.<br />
Die wichtigsten und übergeordneten Ziele<br />
der Frührehabilitation im Akutkrankenhaus<br />
sind die Wiederherstellung der basalen<br />
körperlichen und mentalen Funktionen<br />
der Patienten und die Verhütung<br />
einer bleibenden Beeinträchtigung von<br />
Aktivitäten und Teilhabe. Der Schwerpunkt<br />
der Frührehabilitation liegt dabei<br />
Abteilungen → Zentrum für Rehabilitationsmedizin<br />
Dr. J.-J. Glaesener<br />
Chefarzt<br />
Sekretariat<br />
Tel.: 040 7306-2811<br />
Fax: 040 7306-2805<br />
j.glaesener@buk-hamburg.de<br />
Dr. Th. van de Weyer<br />
Leitender Arzt Frührehabilitation<br />
Tel.: 040 7306-2816<br />
Fax: 040 7306-2805<br />
T.vandeWeyer@buk-hamburg.de<br />
Dr. M. Neikes<br />
Leitender Oberarzt KSR<br />
Tel.: 040 7306-2414<br />
Fax: 040 7306-2401<br />
M.Neikes@buk-hamburg.de<br />
S. Ziegert<br />
Oberärztin BGSW/Rehaabklärung<br />
Tel.: 040 7306-2819<br />
Fax: 040 7306-3410<br />
S.Ziegert@buk-hamburg.de<br />
Rolf Keppeler<br />
Therapie-Gesamtleitung<br />
Tel.: 040 7306-2820<br />
Fax: 040 7306-2805<br />
R.Keppeler@buk-hamburg.de<br />
Sprechstunden:<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong><br />
Unfallkrankenhaus<br />
Montag und Freitag<br />
15.00 – 17.00 Uhr<br />
Gehschulvisite<br />
Dienstag 08.30 Uhr<br />
Tel.: 040 7306-3391<br />
Reha-Zentrum City Hamburg<br />
Mittwoch 15.00 – 18.00 Uhr<br />
33
Abteilungen → Zentrum für Rehabilitationsmedizin<br />
auf der frühestmöglichen Wiedergewinnung<br />
und Verbesserung der Selbständigkeit<br />
bei alltäglichen Verrichtungen<br />
und der Verhinderung von Schwerst-<br />
Pflegebedürftigkeit. Darüber hinaus hat<br />
die Früh rehabilitation das Ziel, die Rehabilitationsfähigkeit<br />
der Patienten für<br />
weiterführende Rehabilitationsformen<br />
(KSR, BGSW usw.) so rasch wie möglich<br />
zu bewirken sowie diese zu planen und<br />
einzuleiten. Die Leistungen der Frührehabilitation<br />
beinhalten immer auch akutmedizinische<br />
Aufgaben, insbesondere die<br />
Fortführung der begonnenen Diagnostik<br />
und Behandlungsmaßnahmen einschließlich<br />
ggf. erforderlicher intensivmedizinischer<br />
Leistungen, was sich optimal in das<br />
Leistungsspektrum des BG-Unfallkrankenhauses<br />
Hamburg einfügt.<br />
Die Frührehabilitation ist als interdisziplinäre,<br />
patientenzentrierte Teamarbeit organisiert.<br />
Dass Frührehabilitation gewissermaßen<br />
„fachübergreifend“ ist, ergibt<br />
sich aus der Tatsache, dass die Patienten<br />
mit schwerwiegenden Unfallverletzungen<br />
häufig auch mulitple Schädigungen in<br />
anderen Organsystemen als dem reinen<br />
muskulo-skelettalen Bereich aufweisen,<br />
häufig auch Vorerkrankungen oder Vorschädigungen,<br />
die im posttraumatischen<br />
Stadium manifest werden und den weiteren<br />
Verlauf mit beeinflussen.<br />
34<br />
Das BUKH als Referenz-Zentrum für komplexe<br />
Rehabilitation<br />
Das Angebot der lückenlosen Rehabilitationskette<br />
in BG-Heilverfahren von der<br />
Frührehabilitation über die Maßnahme<br />
der Komplexen Stationären Rehabilitation<br />
(KSR) und die Berufsgenossenschaftliche<br />
Stationäre Weiterbehandlung (BGSW) bis<br />
zur komplexen ambulanten Rehabilitation<br />
wurde im Jahr <strong>2011</strong> eingehend in alle<br />
VAV-Kliniken in Hamburg und Schleswig-<br />
Holstein kommuniziert. Durch Besuche<br />
und Vorträge bei den unfallchirurgischen<br />
Erstbehandlern konnte das Spektrum der<br />
Behandlungsmöglichkeiten des Zentrums<br />
für Rehabilitationsmedizin dargestellt<br />
und Interesse an einer engeren Zusammenarbeit<br />
in der frühest möglich beginnenden<br />
Rehabilitation geweckt werden.<br />
Die fachübergreifende Kompetenz bei<br />
der Nachbehandlung von großen Weichteilverletzungen,<br />
von Bauchwunden, von<br />
Kombinationen aus Verletzungen am<br />
Skelett und am Nervensystem führte zu<br />
gezielten Anfragen und einer deutlichen<br />
Zunahme von Verlegungen in die Frührehabilitation<br />
und in die KSR-Behandlung.<br />
Im Rahmen der Konsolidierung der Reha-<br />
Abläufe und durch die engere Zusammenarbeit<br />
mit den Bezirksverwaltungen<br />
der Berufsgenossenschaften und der<br />
Unfallkassen wurden vorhandene Schnittstellenprobleme<br />
erkannt und aktiv gemeinsam<br />
bearbeitet. Das Einführen von<br />
regelmäßigen Besuchsdiensten und Besprechungen<br />
der in der Rehabilitation<br />
befindlichen Unfallverletzten haben sich<br />
als entscheidende vertrauensbildende<br />
Maßnahme erwiesen zum Nutzen der Versicherten<br />
bei der Steuerung des Heilverfahrens.<br />
Desweiteren wurden mit einigen<br />
Berufsgenossenschaften in regelmäßigen<br />
Abständen Fallbesprechungen eingeführt<br />
im Sinne eines Peer-Reviewing von positiven<br />
und problematischen Reha-Verläufen.<br />
Diese vertrauensbildende Maßnahme<br />
führte zu einem gegenseitigen Lernen und<br />
war gleichzeitig ein Meilenstein bei der<br />
Effizienzsteigerung der Rehabilitation.<br />
So konnten z.B. auch arbeitstherapeutische<br />
Maßnahmen und EFL-Testungen an<br />
die Reha-Maßnahmen angeschlossen<br />
werden.<br />
Multimodale Therapie als integrales<br />
Element der Rehabilitation<br />
Ein frühestmöglicher Therapiebeginn<br />
sowie eine lückenlose Rehabilitationskette<br />
sichern das langfristige Ziel der<br />
gesellschaftlichen und beruflichen Wie-<br />
dereingliederung von Patienten mit den<br />
Folgen schwerer Verletzungsmuster.<br />
Um dieses Ziel effizienter zu erreichen,<br />
wurden im Berichtsjahr verschiedene<br />
Anstrengungen unternommen, um den<br />
fachlichen Austausch in den interdisziplinären<br />
Teambesprechungen zu fördern<br />
und zu optimieren. Das Implementieren<br />
eines phasenorientierten, multimodalen<br />
Therapiesettings sowie der Einsatz von<br />
hochspezialisierten Fachleuten in den<br />
Therapiebereichen und eine strukturierte<br />
Wissensweitergabe sichern Qualität und<br />
Effizienz.<br />
Multimodales Therapiesetting<br />
Im Bereich der Komplexen Stationären<br />
Rehabilitation (KSR) sowie der Berufsgenossenschaftlichen<br />
Stationären Weiterbehandlung<br />
(BGSW) werden Therapieelemente<br />
phasenorientiert eingeplant. Somit<br />
werden die zum jeweiligen Zeitpunkt<br />
effizientesten Behandlungsmöglichkeiten<br />
eingesetzt und über die interdisziplinären<br />
Teambesprechungen individuell<br />
und patientenbezogen gesteuert. Rehabilitanden<br />
in der Frühphase benötigen<br />
beispielsweise vermehrt Manuelle<br />
Lymphdrainagen zur Behandlung noch<br />
bestehender Schwellungszustände sowie<br />
Manipulativmassagen und Physiotherapie<br />
zur Behandlung von strukturellen Bewegungseinschränkungen<br />
der Gelenke. In<br />
der Aufbauphase ist ein vermehrter und<br />
gezielter Einsatz von abgestimmter Sport-<br />
und Arbeitstherapie indiziert, um Rehabilitanden<br />
sukzessive an die berufliche<br />
Belastungssituation heranzuführen. Zur<br />
aktiven Förderung der Regeneration wird<br />
Schwimmen, Aquacycling und Nordic-<br />
Walking angeboten.<br />
Um eine optimale Weiterbehandlung<br />
ohne Zeitverlust nach einem stationären<br />
Rehabilitationsaufenthalt zu sichern, wurden<br />
die Schnittstellen zum ambulanten<br />
Setting im Reha-Zentrum City optimiert.<br />
Innovationen, spezielles Fachwissen u.<br />
strukturierte Wissensweitergabe<br />
Ein intensives Auseinandersetzen mit<br />
dem Thema „Neurogene Blasen- und<br />
Mastdarmlähmung nach Rückenmarkläsion“<br />
hat in der Physiotherapie des Querschittgelähmten-Zentrums<br />
zum Erarbeiten<br />
und Umsetzen eines Konzeptes „Beckenbodentraining<br />
bei inkompletter Querschnittlähmung“<br />
und so zu einer deutlich<br />
verbesserten Versorgung und zu einer<br />
höheren Lebensqualität der Patienten geführt.<br />
Dieser innovative Behandlungsan-
satz konnte schon in diesem Jahr in Workshops<br />
einer breiteren Fachöffentlichkeit<br />
vorgestellt werden und wird sowohl national<br />
als auch international beachtet.<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> setzte die Gehschule<br />
ihre Tradition fort und lud zum 10. Gehschulsymposium<br />
ein. Das Thema Innovationen<br />
bei der Prothesentechnik lockte<br />
sowohl Kostenträger als auch Zuweiser<br />
und Fachpublikum, die ihr Know-how in<br />
den interdisziplinären Austausch einbringen<br />
konnten.<br />
Zur Beantwortung von Fragen des Kostenträgers<br />
zu den Themen Hilfsmittelversorgung<br />
und -beurteilung, Haushalt und<br />
Wohnen sowie Mobilität und Teilhabe am<br />
öffentlichen Leben bietet die Ergotherapie<br />
ein therapeutisches Gutachten an. Das<br />
therapeutische Gutachten ist in seiner<br />
Struktur am Rehamanagement der DGUV<br />
ausgerichtet und dient dem Kostenträger<br />
und/oder dem Arzt als Unterstützung<br />
bei der Entscheidungsfindung. Durch die<br />
Berichtsstruktur ist eine größtmögliche<br />
Transparenz gewährleistet und Entschei-<br />
dungen werden damit nachvollziehbar.<br />
Therapeutische Gutachten können sowohl<br />
stationär in der Klinik als auch im<br />
häuslichen Umfeld und am Arbeitsplatz<br />
durchgeführt werden.<br />
Die berufliche Wiedereingliederung, die<br />
Teil der Arbeitsplatzorientierten Rehabilitation<br />
ist, beschreitet neue Wege,<br />
indem Rehabilitanden durch Mitarbeiter<br />
der Arbeitstherapie bei der Arbeitsbelastungserprobung<br />
begleitet werden.<br />
Unfallverletzte mit unklaren Leistungseinschränkungen<br />
werden von Ergotherapeuten<br />
mit handwerklichem Erstberuf beim<br />
Integrationsprozess in der freien Wirtschaft<br />
nach dem Grundmodell des „Supported<br />
Employment“ unterstützt. In einem<br />
mit dem Kostenträger abgestimmten<br />
Berichtswesen werden sowohl hemmende<br />
als auch fördernde Faktoren benannt<br />
sowie die funktionellen Defizite und eventueller<br />
Hilfsmittelbedarf evaluiert.<br />
Humor hilft, schwierige Lebenssituationen<br />
zu meistern, Konflikte zu entschärfen<br />
und zu einer offenen und kommuni-<br />
Abteilungen → Zentrum für Rehabilitationsmedizin<br />
kativen Atmosphäre beizutragen. Daher<br />
wurde über die Rekreationstherapie die<br />
Förderung von Humor in die Arbeit mit<br />
Patienten zu einem übergreifenden Ziel<br />
erklärt. Humor wurde in die alltägliche<br />
Arbeit mit Patienten und mit Mitarbeitern<br />
eingebracht. Verschiedene Veranstaltungen<br />
und Workshops ergänzten die Arbeit,<br />
die eine neue Leichtigkeit in den klinischen<br />
Alltag gebracht hat.<br />
Durch die Aufnahme von zunehmend<br />
schwerer betroffenen, beatmeten Patienten<br />
liegt der therapeutische Schwerpunkt<br />
der Logopädie noch stärker im Bereich<br />
des Trachealkanülenmanagements. Im<br />
Rahmen eines individuellen, patientengerechten<br />
Therapieplans wirken Logopäden<br />
auf eine adäquate therapeutische Versorgung<br />
hin und stehen Pflegekräften, Angehörigen<br />
und Ärzten beratend zur Seite.<br />
Dies ist entscheidend, um Lungenentzündungen<br />
zu vermeiden. Daher wurden im<br />
letzten Jahr weitere Inhouse-Schulungen<br />
im Bereich Trachealkanülenmanagement<br />
für das Pflege- und Therapeutenteam angeboten.
Abteilungen → Dermatologie<br />
Prof. Dr. S. M. John<br />
Chefarzt<br />
Dr. C. Schröder-Kraft<br />
Oberärztin<br />
Prof. Dr. C. Skudlik<br />
Ständ. Stellv. des Chefarztes<br />
Sekretariat<br />
Tel.: 040 7306-3261<br />
Fax: 040 7306-3203<br />
36<br />
DEINE HAUT.<br />
DIE WICHTIGSTEN<br />
DEINES LEBENS.<br />
2m²<br />
Dermatologie<br />
Das iDerm mit Standorten am Berufsgenossenschaftlichen<br />
Unfallkrankenhaus<br />
Hamburg (BUKH) und an der Universität<br />
Osnabrück ist auf Erfolgskurs als international<br />
größtes wissenschaftliches<br />
Schwerpunktzentrum für die Prävention<br />
berufsbedingter Hautkrankheiten. Der<br />
Vertiefung der internationalen Aufgaben<br />
des iDerm widmet sich seit November<br />
2010 der neue iDerm-Standort Berlin.<br />
Das iDerm bietet eine Vielzahl von Angeboten<br />
für hautkranke Versicherte. Die<br />
Betonung liegt auf der wissenschaftlich<br />
fundierten, breiten interdisziplinären,<br />
d. h. dermatologischen sowie gesundheitspädagogischen/gesundheitspsychologischen<br />
Beratung und Versorgung von<br />
Menschen mit Berufsdermatosen. Dabei<br />
werden angeboten:<br />
→ Ambulante berufsdermatologische<br />
Sprechstunden für Ratsuchende<br />
→ Ambulante ein- / zweitägige Hautschutzseminare<br />
(Sekundäre Individualprävention<br />
= SIP) für Beschäftigte mit<br />
beginnenden Berufsdermatosen<br />
→ Modifizierte stationäre Heilverfahren<br />
entsprechend dem Osnabrücker Modells<br />
(Tertiäre Individualprävention<br />
= TIP) für Menschen, die sich am Arbeitsplatz<br />
schwere Hauterkrankungen<br />
zugezogen haben. TIP erfolgt in enger<br />
Kooperation mit dem Hautarzt am Heimatort<br />
des Patienten im Sinne einer<br />
integrierten Versorgung<br />
Unter dem Stichwort Stufenverfahren<br />
Haut hat die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung<br />
(DGUV) dieses Baukastensystem<br />
der gestuften präventiven<br />
Angebote für Hautkranke bundesweit eingeführt;<br />
in den iDerm-Standorten sind die<br />
Elemente des Stufenverfahrens Haut jeweils<br />
unter einem Dach zusammengefasst<br />
und werden fortlaufend wissenschaftlich<br />
evaluiert und weiter entwickelt. Im iDerm<br />
werden Versicherte von allen Trägern der<br />
gesetzlichen Unfallversicherung versorgt.<br />
In diesem Zusammenhang widmet sich<br />
das iDerm derzeit mehreren großen Forschungsprojekten.<br />
So wird zurzeit eine<br />
prospektive Kohortenstudie (ROQ) als<br />
bundesweite multizentrische Studie der<br />
DGUV durchgeführt. Die jetzt vorliegenden<br />
Zwischenergebnisse der einjährigen<br />
Nachbeobachtung können den nachhaltigen<br />
Erfolg von TIP-Maßnahmen untermauern.<br />
Mehr als 80% der Betroffenen<br />
konnten ihre Tätigkeit mit verbessertem<br />
Hautschutz und verbesserter Therapie<br />
fortsetzen. Bedeutsam ist, dass sich die<br />
Häufigkeit von Arbeitsunfähigkeitsphasen<br />
um die Hälfte vermindern ließ. Hier wird<br />
deutlich, was TIP für den Einzelnen, aber<br />
auch im Sinne der Wiedereingliederung<br />
erkrankter Beschäftigter in Unternehmen<br />
leisten kann. Die Maßnahme ist als Beitrag<br />
im Rahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagements<br />
(§ 84 Abs. 2 SGB<br />
IX) gerade für Klein- und Mittelbetriebe,<br />
aus denen die meisten der versorgten<br />
Versicherten stammen, bedeutsam – und<br />
wie sich zeigt auch nachhaltig wirksam.<br />
Die derzeitige Versorgungssituation von<br />
Beschäftigten mit berufsbedingten Hauterkrankungen<br />
ist auch Gegenstand einer<br />
weiteren DGUV-Studie im Bundesgebiet<br />
(EVA_Haut). Von dieser kürzlich abgeschlossenen<br />
Studie, die erstmals randomisiert<br />
Verdachtsmeldungen im Bundesgebiet<br />
untersucht hat, sind weitere<br />
Verbesserungen der ambulanten, aber<br />
auch stationären Betreuung von Betroffenen<br />
zu erwarten.<br />
Die wegweisend positiven Ergebnisse der<br />
prospektiven Kohorten-Studie ROQ haben<br />
es ermöglicht, ein Fortsetzungsvorhaben,<br />
das von der DGUV finanziert wird, anzuschieben<br />
(ROQ II). Hierdurch wird es möglich,<br />
die von schweren Hauterkrankungen<br />
betroffenen Studienteilnehmer über insgesamt<br />
fünf Jahre zu begleiten und damit<br />
kontinuierlich weiter für Feinadjustierungen<br />
im Bereich der Therapie und des<br />
Arbeitsschutzes zu sorgen. Diese Studie<br />
wird in besonderer Weise dazu beitragen,<br />
die Nachhaltigkeit der TIP-Maßnahme und<br />
die Vorteile für die Betroffenen wissenschaftlich<br />
zu bewerten.<br />
Berufsdermatologie beinhaltet alle an Arbeitsplätzen<br />
bestehenden Gesundheitsgefahren<br />
für das Hautorgan; deshalb war<br />
es wichtig, dass im Jahre <strong>2011</strong> auch das<br />
Instrumentarium für Menschen mit durch<br />
berufliche Sonnenexposition hervorge-
ufenem Hautkrebs verbessert werden<br />
konnte; eine DGUV-Multicenter-Studie,<br />
an der das iDerm beteiligt ist, ist dieser<br />
Aufgabe gewidmet; der erste Teil des Forschungsvorhabens<br />
ist Anfang <strong>2011</strong> an den<br />
Start gegangen.<br />
Auch international sind die Bedingungen<br />
günstig für gemeinsame Präventionsanstrengungen<br />
bei berufsbedingten Hauterkrankungen.<br />
Maßgeblich auf Initiative des<br />
iDerm fand der erste globale Workshop<br />
der WHO zum Thema berufliche Hautkrankheiten<br />
vom 22.02. bis 23.02.<strong>2011</strong> in<br />
Genf statt. Das Ergebnis ist, dass die WHO<br />
sich dem Thema gerade auch in Schwellenländern<br />
widmen wird und die Codierung<br />
beruflicher Hauterkrankungen über<br />
das neue Codierungssystem (ICD 11) wesentlich<br />
verbessert wird, so dass weltweit<br />
einer akkurateren Epidemiologie beruflicher<br />
Hauterkrankungen Vorschub geleistet<br />
wird. Auch die internationale Arbeitsorganisation<br />
(ILO) in Genf wird künftig in<br />
ihrer „Internationalen Liste der Berufskrankheiten“<br />
eine bessere Spezifizierung<br />
beruflicher Gesundheitsgefahren für die<br />
Haut vornehmen, das iDerm ist daran beteiligt.<br />
Man sieht, der mit dem iDerm eingeschlagene<br />
Weg der Schaffung von umfassenden<br />
wissenschaftlich begründeten<br />
Präventionsangeboten für hautkranke Versicherte<br />
hat sich als zukunftsfähig erwiesen;<br />
dies auch international. Der Funke ist<br />
bereits nach Europa übergesprungen. Es<br />
ist gelungen, eine europäische Kampagne<br />
„healthy skin@work/europrevention“<br />
unter der Schirmherrschaft der zuständigen<br />
europäischen wissenschaftlichen<br />
Fachgesellschaft (EADV) ins Leben zu<br />
rufen. Unter diesem europäischen Dach<br />
hat hierzulande die „Aktionswoche Haut<br />
& Job“ vom 05. bis 09.12.<strong>2011</strong> stattgefunden,<br />
die von der Arbeitsgemeinschaft für<br />
Berufs- und Umweltdermatologie (ABD),<br />
der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft<br />
(DDG) und dem Berufsverband der<br />
Deutschen Dermatologen (BVDD) getragen<br />
wurde. Sie hat breite Unterstützung<br />
bei den arbeitsmedizinischen Fachgesellschaften,<br />
den staatlichen Gewerbeärzten<br />
aber auch den für den Arbeitsschutz zuständigen<br />
Sozialministerien der Länder,<br />
dem Bundesministerium für Arbeit und<br />
Soziales (BMAS) sowie der Deutschen<br />
Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)<br />
gefunden hat. Die nationale Arbeitsschutzkonferenz<br />
(NAK) hat die Kampagne<br />
nicht nur 2010 und <strong>2011</strong> unterstützt, sondern<br />
wird sie auch 2012 weiter begleiten.<br />
In zahlreichen Praxen und Kliniken sowie<br />
bei den Unfallversicherungsträgern in den<br />
Betrieben und Berufsschulen fanden im<br />
Rahmen der Aktionswoche Veranstaltungen<br />
für die Bevölkerung statt, die auch<br />
große Medienresonanz gefunden haben.<br />
Gegenüber 2009 sind die Zahlen der<br />
Verdachtsmeldungen beruflicher Hauterkrankungen<br />
bundesweit um 20 % angestiegen,<br />
was es erlaubt, Betroffene rechtzeitiger<br />
als bisher Präventionsangeboten<br />
zuzuführen.<br />
Die Aktionswoche wurde eingeläutet<br />
durch eine gut besuchte Pressekonferenz<br />
in Berlin mit Beteiligung der DGUV und<br />
des BMAS. Im Unfallkrankenhaus Hamburg<br />
wurde im Rahmen der Aktionswoche<br />
am 07.12.<strong>2011</strong> eine große Veranstaltung<br />
mit dem Schwerpunkt Prävention im Krankenhaus<br />
durchgeführt, die mit einem<br />
breiten Spektrum von Angeboten zum<br />
Erwerb von Kenntnissen im Bereich der<br />
Pathogenese und Prävention von Hauterkrankungen<br />
aufwartete. Am iDerm-Standort<br />
Osnabrück wurden Schuluntersuchungen<br />
bei Auszubildenden in Risikoberufen<br />
durchgeführt.<br />
In eine weitere Phase ist auch das Forschungsprojekt<br />
SafeHair der EU-Kommission,<br />
das an der Universität Osnabrück<br />
mit Beteiligung des iDerm durchgeführt<br />
wird, im Jahre <strong>2011</strong> gegangen. Hier ist in<br />
der ersten Phase des Projektes bereits<br />
eine freiwillige Rahmenvereinbarung der<br />
Sozialpartner in einem Hochrisikoberuf<br />
(Friseure) in ganz Europa zustande gekommen.<br />
Jetzt geht es in der zweiten Phase<br />
des Projektes um die Implementierung<br />
der vereinbarten Standards in Europa. Es<br />
bleibt im Interesse der Beschäftigten und<br />
der Unternehmer zu hoffen, dass es auch<br />
in anderen Wirtschaftszweigen gelingt,<br />
zu analogen Vereinbarungen der Sozialpartner<br />
auf europäischer Ebene zu kommen<br />
und dass Hautschutz eines Tages so<br />
selbstverständlich wird wie der Sicherheitsgurt.<br />
Das iDerm arbeitet daran!<br />
37
Seelsorge → „Wenn nichts mehr ist wie vorher ...“<br />
„Wenn nichts mehr ist wie vorher …“<br />
Seelsorge für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter<br />
Gute Medizin, gute Pflege, gute Therapie<br />
und gute Seelsorge gehören zusammen.<br />
Patientinnen und Patienten liegen nicht<br />
nur mit ihrem verletzten bzw. kranken<br />
Leib im BUKH, sondern auch mit ihrer<br />
verwundeten Seele: mit Ängsten, Hoffnungen,<br />
Sorgen und mit vielen Fragen.<br />
„Warum ich?“ – „Wie soll es weitergehen?“<br />
– „Was hält und trägt mich denn<br />
jetzt noch?“<br />
Und die Angehörigen, die doch jetzt da<br />
sein und Hilfe anbieten sollten? Denen<br />
geht es meist nicht viel besser. Auch sie<br />
sind von dem Einbruch des Unheils in das<br />
Leben ihrer Lieben schwer betroffen und<br />
suchen ihrerseits nach Halt und Hilfe.<br />
Der 12. September war kein guter Tag für<br />
Frau G. Mit ihrem Mann wollte sie ein paar<br />
Besorgungen machen. Doch dann krachte<br />
es an einer Kreuzung ohrenbetäubend<br />
von links. Und nichts war wie zuvor.<br />
Ein Autofahrer hatte seine rote Ampel<br />
übersehen und war ungebremst in das<br />
Auto von Herrn und Frau G. gerast. Herr<br />
G., der am Steuer saß, war sofort tot. Frau<br />
G. selbst wurde schwer verletzt in das<br />
nächste Krankenhaus gebracht.<br />
Einige Wochen später kommt sie in das<br />
Querschnittgelähmten-Zentrum des BUKH<br />
auf die Beatmungsstation.<br />
Beim ersten Besuch des Seelsorgers hat<br />
sie bereits von ihrem Sohn erfahren, dass<br />
ihr Mann den Unfall nicht überlebt hat.<br />
Sie kann noch nicht sprechen. In ihren<br />
Augen steht Fassungslosigkeit. Sie weint<br />
stumm. Und schaut immer wieder den<br />
kleinen Schutzengel an, den ihre Enkeltochter<br />
ihr geschenkt hat.<br />
Der Seelsorger verspricht, am nächsten<br />
Tag im Krankenhaus-Gottesdienst eine<br />
Kerze für ihren Mann anzuzünden. Sie<br />
fragt, wann das sein wird, und der Pastor<br />
sagt ihr die Uhrzeit.<br />
In der nächsten Begegnung wird sie erzählen,<br />
dass sie auf die Minute genau mit<br />
ihren Gedanken im Raum der Stille war:<br />
bei der Kerze und bei ihrem Mann.<br />
Seelsorge, das heißt in erster Linie Gespräch.<br />
Mit den Patientinnen und Patienten<br />
und auch mit ihren Angehörigen.<br />
Seelsorge ist aber auch: Ich bin da. Ich<br />
38<br />
halte mit aus. Ich schweige. Und irgendwann:<br />
Ich sage Worte. Worte, die den<br />
Schmerz ernst nehmen. Und später Worte,<br />
die hoffentlich einen Schritt nach vorn<br />
ermöglichen.<br />
Besonders in Augenblicken, wo Worte<br />
fehlen, sind alte Gesten und Rituale hilfreich.<br />
Das Anzünden einer Kerze als ein<br />
stiller Schrei und ein Funken Hoffnung.<br />
Ein Gebet, um die Situation in einen größeren<br />
Zusammenhang und unter die Gnade<br />
des Himmels zu stellen. Ein Engel. Ein<br />
Segen. Der wöchentliche Gottesdienst im<br />
Raum der Stille.<br />
Seelsorge versucht, die Kraft zur Annahme<br />
des Unabänderlichen zu stärken –<br />
oder auch die Kraft zu Widerstand und<br />
Veränderung zu wecken: „Gott gebe mir<br />
die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen,<br />
die ich nicht ändern kann, den Mut,<br />
die Dinge zu ändern, die ich ändern kann,<br />
und die Weisheit, das eine vom andern zu<br />
unterscheiden.“<br />
Auch der Sohn von Frau G. trifft sich ein<br />
paar Mal mit dem Seelsorger. In diesen<br />
Begegnungen kann er von seinen Belastungen<br />
und von seiner Trauer erzählen.<br />
Er kommt wieder mehr zu sich und wird<br />
ruhiger.<br />
Seelsorge ist aber nicht nur ein Angebot<br />
an Patientinnen und Patienten und ihre<br />
Angehörigen. Ebenso hat Seelsorge ein<br />
offenes Ohr für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Auf dem Flur spricht eine Therapeutin die<br />
Seelsorgerin an: „Warst du schon mal<br />
bei Herrn M.?“ Sie macht sich eine Notiz;<br />
doch da erzählt die Therapeutin schon<br />
weiter: von einer schwierigen Situation<br />
mit einem Patienten am Vortag, von<br />
der eigenen Tante, die gerade im Sterben<br />
liegt. Und mit einem Mal stehen die<br />
beiden mitten auf dem Gang in einem<br />
Gespräch über Grenzen, Belastungen,<br />
Sterben, Trauer und die Grundfragen des<br />
Lebens.<br />
Bei allem Erfolg und Gelingen geht die<br />
Schwere der Arbeit im BUKH an niemandem<br />
spurlos vorbei. Die, die hier tätig<br />
sind, erleben nicht nur physische, sondern<br />
auch seelische Belastungen. Seelsorge<br />
versucht zu helfen, in schwierigen<br />
Situationen wieder Boden unter die Füße<br />
zu bekommen und Wege für sich zu finden,<br />
trotz und mit allem gute Arbeit zu<br />
leisten. Zusätzlich bietet sie Fortbildungen<br />
zu entsprechenden Themen an.<br />
Durch die Mitarbeit in der Ethikkommission<br />
stellt sich die Seelsorge den großen<br />
Fragen an den Grenzen des Lebens und<br />
sucht im Gespräch mit den anderen Professionen<br />
nach gemeinsamen, gangbaren<br />
Wegen.
Pflege- und Kompetenzentwicklung<br />
Neue Anforderungen im Querschnittgelähmten-Zentrum<br />
Aufgrund des steigenden Pflegebedarfs<br />
in Verbindung mit den aktuellen gesundheitspolitischen<br />
Entwicklungen verändern<br />
sich die Anforderungen an Pflegekräfte<br />
stetig. Um diesen Anforderungen begegnen<br />
zu können, ist eine kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung der vorhandenen Kompetenzen<br />
von großer Bedeutung.<br />
Vor diesem Hintergrund wurde im Querschnittgelähmten-Zentrum<br />
– von der<br />
Pflege für die Pflege – eine Stabsstelle für<br />
Pflege- und Kompetenzentwicklung eingerichtet.<br />
Das Ziel der Tätigkeit besteht in<br />
dem bestmöglichen Gelingen des Theorie-Praxistransfers<br />
sowie einer konstanten<br />
Begleitung der Lern- und Entwicklungsprozesse<br />
der Mitarbeiter. Dabei kommt es<br />
auch darauf an, das vorhandene Wissen<br />
und Können der Mitarbeiter zu nutzen<br />
und gezielt darauf aufzubauen.<br />
Vorrangig geht es darum, vorhandene<br />
Pflegeabläufe zu betrachten und unter Berücksichtigung<br />
neuester wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse kritisch zu hinterfragen,<br />
Impulse zu setzen und Veränderungsprozesse<br />
zu initiieren. Darüber hinaus steht<br />
den Mitarbeitern des Pflegedienstes jetzt<br />
ein direkter Ansprechpartner für Fragen<br />
zur Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie zu<br />
anderen beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen<br />
zur Verfügung.<br />
Was bedeutet das konkret? Was hat sich<br />
verändert? Was ist neu?<br />
Am 22. Februar <strong>2011</strong> ist ein neues Angebot<br />
für die Mitarbeiter der Pflege an den Start<br />
gegangen. Im 6-wöchigen Rhythmus bietet<br />
die Pflege- und Kompetenzentwicklung<br />
für alle interessierten Mitarbeiter einen<br />
Journal-Club an. Dort werden Artikel aus<br />
bekannten Pflegefachzeitschriften zu ausgewählten<br />
aktuellen Pflegethemen und<br />
Problematiken vorgestellt. Die einstündige<br />
Veranstaltung teilt sich in ca. 30 Minuten<br />
Präsentation und anschließenden 30<br />
Minuten Diskussion auf. Das Angebot hat<br />
sich im Laufe des Jahres etabliert. <strong>2011</strong><br />
gab es sieben dieser Veranstaltungen. Für<br />
2012 bleibt dieses Angebot in gewohnter<br />
Form mit neun geplanten Veranstaltungen<br />
bestehen.<br />
Die Mentoren (Praxisanleiter) im Querschnittgelähmten-Zentrum<br />
erfahren eine<br />
kontinuierliche Begleitung und Unterstützung<br />
durch die Stabsstelle Pflege- und<br />
Kompetenzentwicklung. Neben Organisation<br />
und Moderation der monatlichen<br />
Mentorentreffen zählen Prüfungsbegleitungen,<br />
Beratung und Schülereinsatzplanung<br />
zu den Aufgaben. Gemeinsam mit<br />
den Mentoren überprüft und überarbeitet<br />
die Pflege- und Kompetenzentwicklung<br />
die Einarbeitungsmappen für neue Mitarbeiter.<br />
In Zusammenarbeit und im engen Austausch<br />
mit den Mitarbeitern arbeitet die<br />
Pflege- und Kompetenzentwicklung an<br />
der Entwicklung und Ausgestaltung eines<br />
Pflegekonzeptes für die Pflege in der<br />
Versorgung Querschnittgelähmter, an der<br />
Erarbeitung pflegerischer Handlungskonzepte<br />
und der Überarbeitung des Einarbeitungskonzeptes.<br />
Nach 5-jähriger Pause fand am 2. Dezember<br />
<strong>2011</strong> wieder ein Pflegesymposium im<br />
Querschnittgelähmten-Zentrum statt. Mit<br />
80 internen und externen Teilnehmern<br />
sowie namhaften Referenten der Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege, der Hochschule<br />
für Angewandte Wissenschaften Hamburg<br />
und der Deutschen medizinischen<br />
Gesellschaft für Paraplegie war das erste<br />
Symposium nach mehrjähriger Pause ein<br />
voller Erfolg. An diesen Erfolg möchten<br />
wir im kommenden Jahr anknüpfen und<br />
planen deshalb am 18. und 19. Oktober<br />
2012 das nächste Symposium im Querschnittgelähmten-Zentrum.<br />
Pflegedienst → Pflege- und Kompetenzentwicklung<br />
M. Osbahr<br />
Dipl. Pflegewirt<br />
Pflegedienstleitung<br />
Tel.: 040 7306-2337<br />
m.osbahr@buk-hamburg.de<br />
O. Prasse<br />
Pflegedienstleitung<br />
Tel.: 040 7306-3331<br />
o.prasse@buk-hamburg.de<br />
K. Schumann<br />
Dipl. Pflegewirtin<br />
Stabsstelle<br />
Pflege- und Kompetenzentwicklung<br />
Tel.: 040 7306-2330<br />
k.schumann@buk-hamburg.de<br />
Terminvereinbarung<br />
Sekretariat<br />
Tel.: 040 7306-2339<br />
040 7306-2335<br />
Fax: 040 7306-2300<br />
39
Abteilungen → Reha-Zentrum City Hamburg<br />
Dr. J.-J. Glaesener<br />
Chefarzt<br />
Reha-Zentrum City Hamburg<br />
Lange Mühren 1<br />
20095 Hamburg<br />
Tel.: 040 309631-0<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag<br />
täglich 07:30 Uhr – 19:00 Uhr<br />
Gehschulvisite:<br />
Spezialvisite für die<br />
Berufsgenossenschaften<br />
Orthopädie-Technik/<br />
Orthopädie-Schuhtechnik<br />
alle Kostenträger:<br />
Mittwoch 08:30 Uhr – 11:00 Uhr<br />
Dr. F. Grabbe<br />
Oberärztin<br />
Chirurgie/Unfallchirurgie<br />
physikalische und rehabilitative<br />
Medizin<br />
Sekretariat:<br />
Tel.: 040 309631-18<br />
M. Giemsa<br />
Kaufmännischer Leiter<br />
Sekretariat:<br />
Tel.: 040 3096-3113<br />
Fax: 040 335224<br />
E-Mail: RZH@buk-hamburg.de<br />
Internet: www.buk-hamburg.de<br />
S. Lurz<br />
Interdisziplinäre Leitung Therapie<br />
Tel.: 040 3096-3139<br />
E-Mail: S.Lurz@buk-hamburg.de<br />
40<br />
Reha-Zentrum City Hamburg<br />
Ambulante Rehabilitation: Ein wichtiger<br />
Baustein der Rehabilitationskette auf<br />
dem Weg zur Teilhabe am beruflichen<br />
Leben<br />
Das Reha-Zentrum City Hamburg ist eine<br />
Einrichtung des Berufsgenossenschaftlichen<br />
Unfallkrankenhauses Hamburg in<br />
der Trägerschaft des Berufsgenossenschaftlichen<br />
Vereins für Heilbehandlung<br />
Hamburg e.V. .<br />
Die ambulante Rehabilitation wird von<br />
den Ärzten und Therapeuten des Zentrums<br />
für Rehabilitationsmedizin am BUKH<br />
koordiniert und durchgeführt. Sie befasst<br />
sich vorwiegend mit Schäden am Bewegungssystem,<br />
insbesondere Unfallverletzungen<br />
mit und ohne neurologischen<br />
Schaden.<br />
Um die ambulante Rehabilitation noch effektiver<br />
zu gestalten, wurde das Angebot<br />
teilweise neu strukturiert und erweitert.<br />
Hierbei lag ein besonderes Augenmerk<br />
auf der Kundenorientierung. In regelmäßigen<br />
Gesprächen mit den Bezirksverwaltungen<br />
der Berufsgenossenschaften<br />
wurde die Zufriedenheit hinterfragt und<br />
bei verbesserungswürdigen Punkten<br />
entsprechende Maßnahmen abgeleitet.<br />
Ein neu initiiertes Peer-Review-Verfahren<br />
diente dazu, verschiedene Fallbeispiele<br />
hinsichtlich der Plausibilität der Ergebnisse<br />
zu hinterfragen und aus diesen Fällen<br />
Verbesserungspotential abzuleiten.<br />
Die regelmäßigen Kontakte zu den ärztlichen<br />
Zuweisern in den Kliniken und den<br />
D-Arzt-Praxen haben zu einer rascheren,<br />
unkomplizierten Übernahme der ambulanten<br />
Rehabilitanden geführt. Dies ist<br />
zukünftig durch die Neustrukturierung<br />
des zentralen Empfangs und der zentralen<br />
Terminierung möglich.<br />
Um den sich ändernden Bedürfnissen<br />
der ambulanten Reha-Angebote zu entsprechen<br />
wurden die Therapieflächen<br />
neu geordnet. So konnte beispielsweise<br />
die Fläche für die Arbeitstherapie dem<br />
tatsächlichen Bedarf angepasst werden.<br />
Hierdurch können Bedarfe, die sich aus<br />
dem Implementieren der Arbeitsplatzorientierten<br />
Muskuloskeletalen Rehabilitation<br />
(AOMR) für die Versicherten der<br />
VBG ergeben haben, gedeckt werden. Das<br />
Ziel der AOMR, eine vollschichtige Rückkehr<br />
an den bisherigen Arbeitsplatz, wird<br />
durch funktionelle und arbeitsplatzorientierte<br />
Rehabilitationselemente erreicht.<br />
Neben den bekannten Theapieelementen<br />
aus Physio- und Physikalischer Therapie<br />
liegt die stärkste Gewichtung auf Arbeitstherapie,<br />
Arbeitssimulationstraining und<br />
auf medizinischer Trainingstherapie, die<br />
an die individuellen Arbeitsplatzanforderungen<br />
ausgerichtet ist. Ein Ineinandergreifen<br />
der vielfältigen Therapieelemente<br />
wird durch eine optimale interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit aller beteiligten Berufsgruppen<br />
sowie durch effiziente Organisationsformen<br />
gewährleistet.
Das Rückenkolleg<br />
Das Berufsgenossenschaftliche Rückenkolleg<br />
für Patienten mit Wirbelsäulenproblemen<br />
war auch im Jahr <strong>2011</strong> äußerst<br />
erfolgreich. Zeitweise wurden parallel drei<br />
verschiedene Kurse mit bis zu 16 Patienten<br />
pro Kurs durchgeführt.<br />
Versicherten aus Pflegeberufen mit berufsbedingten<br />
Rückenbeschwerden wird<br />
hier ein spezielles Präventionsangebot<br />
über drei Wochen zuteil. Die wissenschaftlichen<br />
Auswertungen aus den vergangenen<br />
Jahren zeigen, dass dieses<br />
europaweit einmalige Angebot eines multimodalen<br />
Programms entscheidend dazu<br />
beiträgt, diese Mitarbeiter fit für ihren körperlich<br />
äußerst anstrengenden Beruf zu<br />
halten. So konnten zahlreiche Versicherte<br />
der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege (BGW)<br />
trotz teilweise seit langem bestehender<br />
Beschwerden nicht nur in ihrem Beruf verbleiben,<br />
sondern auch „rückenschonend“<br />
und „rückengerecht“ weiterarbeiten.<br />
Nach eingehender Diagnostik durch Ärzte<br />
und Sporttherapeuten wird ein individueller<br />
Trainingsplan aufgestellt und<br />
über drei Wochen konsequent trainiert.<br />
Hinzu kommt neben der medizinischen<br />
Trainingstherapie ein berufsspezifisches<br />
Training, gewissermassen das Herzstück<br />
des Rückenkollegs. Psychologische Betreuung,<br />
Physiotherapie und schmerzlindernde<br />
physikalische Maßnahmen ergänzen<br />
neben Vorträgen und Beratungen das<br />
Angebot.<br />
Das Rückenkolleg wird auf dem Gelände<br />
des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses<br />
im BGSW 01-Gebäude<br />
durchgeführt. Es wurde um den Standort<br />
BG Nordsee Reha-Klinik, eine Einrichtung<br />
des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses<br />
Hamburg, in St. Peter-Ording<br />
erweitert.<br />
Abteilungen → Das Rückenkolleg<br />
Dr. A. Pietsch<br />
Oberarzt<br />
Ärztlicher Leiter<br />
Dr. J.-J. Glaesener<br />
Leiter:<br />
M. Giemsa<br />
Sekretariat:<br />
Tel.: 040 3096-3113
Sportprojekte → Sportkompetenz-Netzwerk<br />
Institut für Bewegungstherapie<br />
und bewegungsorientierte Prävention<br />
und Rehabilitation<br />
Sportkompetenz-Netzwerk<br />
Das Berufsgenossenschaftliche Unfallkrankenhaus Hamburg (BUKH) baut das<br />
Sportkompetenz-Netzwerk in Norddeutschland auf. Als wegweisende berufsgenossenschaftliche<br />
Einrichtung ist das BUKH mit seinen BG Abteilungen der<br />
Medizinpartner des Sports. Die innovativen Partnerschaften und Kooperationen<br />
mit Institutionen, Verbänden und anderen Trägern, erstrecken sich von<br />
präventiv und rehabilitativ arbeitenden Institutionen bis zum professionellen<br />
Spitzensport.<br />
Im BUKH ist die Bundeszentrale des<br />
Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes e.V.<br />
(DRS) angesiedelt. Durch betriebliche<br />
Integration der Bundeszentrale des weltweit<br />
größten Rollstuhl-Sportverbandes<br />
wurden die logistischen Voraussetzungen<br />
geschaffen, Netzwerke in die organisierte<br />
Sportwelt, die Politik und die Medien zu<br />
schaffen.<br />
Bereits jetzt arbeitet das BUKH und der<br />
DRS als Stabsstelle zusammen mit<br />
→ dem Deutschen Rollstuhl-Sportverband<br />
e.V.<br />
→ dem Hamburger Sportbund e.V.<br />
→ dem Norddeutschen Fußballverband<br />
e.V.<br />
→ dem Fußballbundesligisten Hannover<br />
96<br />
→ dem englischen Fußballzweitligisten<br />
Brighton and Hove Albion<br />
→ dem Regionalligisten VFB Lübeck<br />
→ dem Frauenfußball Zweitligateam FFC<br />
Oldesloe<br />
→ dem Omega-Pharma Quick-Step Radsportteam<br />
→ dem Universum Boxstall<br />
→ dem Deutschen Behindertensportverband<br />
e.V.<br />
→ dem Internationalen und Europäischen<br />
Rollstuhlbasketball Verband<br />
→ der Behindertensportabteilung des<br />
Hamburger Sport-Vereins e.V.<br />
→ der Deutschen Sporthochschule Köln<br />
und dessen Institut für Rehabilitation<br />
und Behindertensport<br />
→ sowie dem Forschungsinstitut für Behinderung<br />
und Sport<br />
Die Innovative Teamarbeit mit den Institutionen,<br />
Verbänden, Vereinen und anderen<br />
Strukturen des organisierten Sports dient<br />
dem Auf- und Ausbau der Netzwerkbildung,<br />
in der das BUKH eine zentrale Steuerungsfunktion<br />
einnimmt.<br />
Das BUKH verfolgt darüber hinaus das<br />
Ziel seine Qualitäten und die der BG Abteilungen<br />
bekannt zu machen und über<br />
die Kooperationen im Sport seine Kompetenzen<br />
zu erweitern.<br />
Das Qualitätsmodell basiert auf dem<br />
ganzheitlichen Aspekt gemäß dem gesetzlichen<br />
Auftrag „Heilen und Helfen mit<br />
allen geeigneten Mitteln“. Darüber hinaus<br />
trägt das BUKH nachhaltig Sorge um den<br />
Aufbau eines Sportkompetenz-Netzwerkes<br />
in der fachspezifischen öffentlichen<br />
Wahrnehmung.
Das BUKH als medizinischer Partner für<br />
den Profi-, Amateur und Breitensport<br />
Als Hochleistungskrankenhaus ist es<br />
für das BUKH selbstverständlich sich im<br />
Sport von der Breite bis zur Spitze zu engagieren.<br />
Das Sportkompetenz-Netzwerk<br />
des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses<br />
Hamburg ist im Bereich<br />
Akutmedizin, Rehabilitation, Leistungsdiagnostik<br />
und Gesundheitsanalyse als<br />
medizinischer Sportpartner aktiv. Internationale<br />
Vereine, Mannschaften oder<br />
Individualsportler aus dem Profi- und<br />
Amateurbereich vertrauen auf die interdisziplinäre<br />
Betreuung des Hamburger<br />
Sportkompetenz-Netzwerkes.<br />
Das BUKH verfügt über ein weit verzweigtes<br />
Netzwerk sowohl innerhalb Hamburgs<br />
als auch im gesamten norddeutschen<br />
Raum. So gehören zum Sportkompetenz-<br />
Netzwerk die externen BG Abteilungen<br />
des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf<br />
und der Asklepios Klinik St. Georg<br />
sowie die BG Abteilungen in Lübeck,<br />
Kiel, Hannover und Göttingen. Dies ermöglicht<br />
eine optimale, standortbezogene<br />
Betreuung von Athleten.<br />
Das interdisziplinäre Team besteht aus<br />
Unfallchirurgen und Orthopäden, Sportmedizinern,<br />
Internisten und Kardiologen,<br />
Sportwissenschaftlern, Physiotherapeuten,<br />
Masseuren und medizinischen<br />
Bademeistern sowie Psychologen und<br />
Ökotrophologen. Eine umfassende sportartspezifische<br />
Analytik und Betreuung ist<br />
dadurch gewährleistet.<br />
Die neu eingerichtete Leistungsdiagnostik<br />
ermöglicht es auf die individuellen<br />
Bedürfnisse der Athleten einzugehen,<br />
diese umfassend zu versorgen und nachhaltig<br />
zu beraten. Die Leistungen können<br />
sowohl im Berufsgenossenschaftlichen<br />
Unfallkrankenhaus als auch vor Ort an<br />
ihrer Wettkampf- oder Trainingsstätte als<br />
Feldtests inklusive aller laborchemischen<br />
Untersuchungen in Anspruch genommen<br />
werden. Der Fokus der Arbeit liegt dabei<br />
auf dem Grundsatz: Alles aus einer Hand!<br />
Sportprojekte → Sportkompetenz-Netzwerk<br />
›Bewegung verbindet‹<br />
Das Projekt „Bewegung verbindet“ unterstützt<br />
diese öffentliche Wahrnehmung.<br />
Mit Hilfe dieses Projektes sollen Methoden<br />
in ihrer Gesamtheit zur nachhaltigen<br />
Integration und Begegnung von Rollstuhlnutzern,<br />
Nichtbehinderten und bereits aktiven<br />
Rollstuhlsportlern intensiv gefördert<br />
werden. Der Sportpartner DRS mit Hilfe<br />
weiterer Förderer setzt diesen Inklusionsgedanken<br />
vielfältig um.<br />
Im Rahmen von Rollstuhlsportaktionstagen<br />
in Rehaeinrichtungen und auf öffentlichen<br />
Plätzen werden frischverletzte Patienten<br />
und in Rehabilitation befindliche<br />
Menschen mit Behinderung angesprochen.<br />
Es ist eine Plattform geschaffen worden,<br />
auf der Nichtbehinderte und Behinderte<br />
miteinander Sport treiben und ihre<br />
Mobilitätskenntnisse erweitern können.<br />
Durch den Einsatz vielfältiger Sportmodule<br />
ist es dabei möglich für den Moment<br />
ein Miteinander im Sinne einer inklusiven<br />
Gesellschaft zu schaffen. Das Ausprobieren<br />
und das Erleben rollstuhlsportlicher<br />
Aktionen sind für viele nichtbehinderte<br />
Personen neu. So kann das Interesse bei<br />
dieser Personengruppe geweckt werden,<br />
sich in diesem Bereich ehrenamtlich zu<br />
engagieren. Durch zusätzliche Qualifizierung<br />
und Beratung von Vereinen wird<br />
ermöglicht, die inklusiven Strukturen und<br />
Begegnungen zu schaffen, um nachhaltige<br />
und bedarfsgerechte Vereinsangebote<br />
für die Rollstuhlnutzer und andere Behinderungsgruppen<br />
bereit zu halten.<br />
Das Projekt „Bewegung verbindet“ wird<br />
im Jahr 2012 weitergeführt mit der BG Kliniktour.<br />
Als Initiatoren sind die Deutsche<br />
43
Sportprojekte → Sportkompetenz-Netzwerk<br />
Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)<br />
und der Klinikverbund der Unfallversicherungsträger<br />
(KUV) seit langem engagierte<br />
Förderer und Partner des Sports für Menschen<br />
mit und ohne Behinderungen.<br />
Schulprojekt „Rollstuhlsport macht<br />
Schule“<br />
Auch hier gilt das Motto „Bewegung verbindet“.<br />
Seit mehreren Jahren betreibt<br />
der Deutsche Rollstuhl-Sportverband e.V.<br />
(DRS) in Kooperation mit dem BUKH das<br />
Projekt Rollstuhlsport macht Schule regional<br />
für Hamburg. In diesem Rahmen<br />
haben im Jahr <strong>2011</strong> mehr als 700 Schüler<br />
die Gelegenheit bekommen, sich mit<br />
dem Thema Behinderung auseinander zu<br />
setzen. Im Zweiwochenrhythmus wurden<br />
Hamburger Schulen besucht und einige<br />
schulinterne Veranstaltungen durch das<br />
Projekt initiiert.<br />
Im Vordergrund steht dabei der Sport<br />
und dessen Bedeutung in der Rehabilitation<br />
schwer verletzter und behinderter<br />
Menschen. In diesem Zusammenhang<br />
wird auch das Rehabilitationssportangebot<br />
am BUKH, das zu den innovativsten<br />
in der deutschen Kliniklandschaft zählt,<br />
besonders hervorgehoben. Das Hambur-<br />
44<br />
ger Schulprojekt<br />
ist bundesweit<br />
federführend<br />
und beschreitet<br />
den wichtigen<br />
Weg, eine<br />
Akzeptanz für<br />
Menschen mit<br />
Behinderungen<br />
zu erreichen,<br />
Hemmschwellen<br />
abzubauen und<br />
zur Integration<br />
beizutragen.<br />
Präventionskampagne Sicher mobil<br />
Die Präventionskampagne „sicher mobil“<br />
der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege (BGW)<br />
und des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes<br />
befindet sich auf der Zielgeraden.<br />
Das Projekt, das unter der Schirmherrschaft<br />
der Bundesministerin für Arbeit<br />
und Soziales Frau Dr. Ursula von der<br />
Leyen durchgeführt wird, wird in 2012 enden<br />
und blickt auf sehr erfolgreiche drei<br />
Projektjahre zurück. So fanden beispielsweise<br />
Seminare zur sicheren „Mobilität<br />
von Rollstuhlnutzern“ in so unterschiedlichen<br />
Einrichtungen wie Berufsförderungswerken,<br />
Kliniken,<br />
Förderzentren und<br />
natürlich auch BG-<br />
Krankenhäusern<br />
statt. In den Seminaren<br />
zeigten<br />
die Referenten des<br />
DRS den Teilnehmern,<br />
wie Rollstuhlnutzer<br />
im Rollstuhl<br />
sitzend sicher<br />
befördert werden.<br />
Zudem schulten<br />
sie Betroffene und<br />
Mitarbeiter von Einrichtungen der Behindertenhilfe<br />
im Rollstuhlfahren und informierten<br />
über die Anpassung von Rollstühlen<br />
an die Nutzer.<br />
In der Vergangenheit war die Präventionskampagne<br />
unter anderem auf den<br />
Leitmessen und Events wie der Rehacare<br />
in Düsseldorf, der Orthopädie und Rehatechnik<br />
in Leipzig, der Consozial in Nürnberg,<br />
der Rehab in Karlsruhe, den Bethel<br />
Athletics in Bielefeld und dem Verkehrssicherheitstag<br />
in Bonn vertreten und stellten<br />
dem interessierten Fachpublikum die<br />
Kampagne vor.<br />
Die Kampagne läuft noch bis zum Oktober<br />
2012 und bietet Einrichtungen und Verbänden<br />
der Behindertenhilfe Workshops<br />
und Seminare zum Thema sichere Mobilität<br />
von Rollstuhlnutzern dezentral und<br />
kostenlos an.<br />
Schulungen und Fortbildungen für<br />
Übungsleiter und Spitzensportbetreuer<br />
Neben den Schulungen zur Förderung der<br />
Mobilitätskompetenz war das BUKH auch<br />
im Bereich der Fort- und Weiterbildung<br />
von Übungsleitern und Spitzensportbetreuern<br />
aktiv. Neben einem bundesweit<br />
anerkannten Anti-Doping Kongress, der<br />
gemeinsam mit dem Hamburger Sportbund<br />
e.V. (HSB) ausgerichtet wurde, tagten<br />
sowohl die Sportärzte des Deutschen<br />
Behindertensportverbandes e.V. (DBS)<br />
unter Leitung von Dr. Roland Thietje in<br />
seiner Funktion als Vizepräsident Medizin<br />
des DBS als auch die paralympischen<br />
Bundestrainer im BUKH. Im Jahresverlauf<br />
fanden weitere Fortbildungsveranstaltungen<br />
für Vereinsübungsleiter in Kooperation<br />
mit dem HSB statt. Diese Fortbildungsveranstaltungen<br />
im Verein vor Ort werden<br />
auch 2012 weitergeführt.
„Teilhabe durch Mobilität bei Querschnittlähmung“ –<br />
Workshop im BUKH<br />
Neues Testverfahren der DGUV durch Fachleute positiv bewertet<br />
Am 17. und 18. Februar <strong>2011</strong> lud das BerufsgenossenschaftlicheUnfallkrankenhaus<br />
Hamburg (BUKH) gemeinsam mit<br />
dem Forschungsinstitut für Inklusion<br />
durch Bewegung und Sport an der Deutschen<br />
Sporthochschule Köln und der<br />
Lebenshilfe NRW (FiBS e.V.) sowie dem<br />
Deutschen Rollstuhl-Sportverband (DRS)<br />
zu einem Transfer-Workshop in die Klinik<br />
nach Boberg ein. Gefördert durch die<br />
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung<br />
(DGUV) wurden die Ergebnisse des Forschungsvorhabens<br />
„Teilhabe durch Mobilität<br />
bei Querschnittlähmung“ präsentiert.<br />
In diesem Vorhaben wurde in den vergangenen<br />
Jahren untersucht, wie sich Mobilität,<br />
Bewegung und Sport auf Lebensqualität<br />
und ausgewählte Aspekte der Teilhabe<br />
bei Querschnittlähmung auswirken.<br />
Dr. Roland Thietje, Chefarzt im Querschnittgelähmten-Zentrum<br />
des BUKH<br />
eröffnete gemeinsam mit dem Projektlei-<br />
ter und FiBS-Geschäftsführer Dr. Volker<br />
Anneken und Antje Blumenthal, der Senatskoordinatorin<br />
für die Gleichstellung<br />
behinderter Menschen in Hamburg, den<br />
Workshop. Zusammen mit Dr. Birgit Höldke<br />
von der DGUV, Referat Gesundheitswesen<br />
und Forschung, und Peter Richarz<br />
vom DRS, begrüßten sie die insgesamt<br />
80 bundesweit angereisten Teilnehmer<br />
verschiedener an der Rehabilitation bei<br />
Querschnittlähmung beteiligter Berufsgruppen.<br />
Neben Betroffenen, Ärzten und<br />
Therapeuten nahmen auch zahlreiche<br />
Vertreter und Angestellte der Berufsgenossenschaften,<br />
der Unfallkassen und<br />
Hilfsmittelversorger teil.<br />
Das Ziel des Workshops war eine interdisziplinäre<br />
Auseinandersetzung darüber,<br />
wie die Integration der Projektergebnisse<br />
in die Rehabilitation bei Querschnittlähmung<br />
langfristig und bundesweit geschaffen<br />
werden kann. Alle Teilnehmerinnen<br />
Sportkompetenz-Netzwerk<br />
und Teilnehmer waren überzeugt davon,<br />
dass die durch FiBS-Mitarbeiterin Tanja<br />
Scheuer präsentierten Ergebnisse im<br />
Sinne des Behandlungsauftrags der gesetzlichen<br />
Unfallversicherung im SGB<br />
VII „Helfen und Heilen mit allen geeigneten<br />
Mitteln“ die Rehabilitation bei Querschnittlähmung<br />
weiterentwickeln werden.<br />
Insbesondere die standardisierte<br />
Beurteilung der Rollstuhlmobilität durch<br />
den im Projekt entwickelten Aktivitätstest<br />
zur Mobilität von Rollstuhlfahrern wird zu<br />
einer besseren Vernetzung von Medizin,<br />
Psychologie, Therapie und teilhabeorientierter<br />
Nachsorge beitragen. Die Teilhabebereiche<br />
Sport, Freizeit und Erwerbsleben<br />
sowie die subjektive Lebensqualität<br />
lassen sich durch Rollstuhlmobilität und<br />
Bewegung positiv beeinflussen. Daher<br />
sollte der Förderung von Rollstuhlmobilität<br />
durch Bewegung und Sport in Zukunft<br />
stärkere Beachtung geschenkt werden.<br />
45
Veranstaltungen und Symposien <strong>2011</strong><br />
Veranstaltungen und Symposien <strong>2011</strong><br />
Informieren – Präsentieren – Begeistern – Motivieren<br />
Nicht neu, aber innovativ beschritt das<br />
BUKH Ende April <strong>2011</strong> unter dem Motto<br />
„Humor im Krankenhaus – Lachen schadet<br />
Ihrer Krankheit“ neue Wege im Ausstellungsbereich.<br />
Über mehr als acht Wochen konnten Patienten,<br />
Besucher und Mitarbeiter bei der<br />
Betrachtung von rund 100 Cartoons und<br />
Bildern bekannter Künstler wie Tetsche,<br />
Uli Stein oder Guido Schröter am eigenen<br />
Leib erfahren, dass Lachen gesund ist: es<br />
wirkt wie eine Endorphinausschüttung,<br />
senkt stressbedingte Kortisolausschüttung,<br />
verändert Blutdruck und Puls, unterstützt<br />
die Atemtiefe u. v. m.<br />
Noch während des Ausstellungszeitraumes<br />
konnte am 20. Mai <strong>2011</strong> – unterstützt<br />
durch prominente Gastredner – die Frühreha-Beatmungsstation<br />
des Zentrums für<br />
Rehabilitation eröffnet werden.<br />
Erfolgreich wurden im Berichtsjahr <strong>2011</strong><br />
die bestehenden Reihen der Informations-<br />
und Workshopangebote sowie<br />
Symposien der Fachbereiche für Mediziner,<br />
Therapeuten, Pflegende und Kostenträger<br />
– insbesondere für Mitarbeiter der<br />
Unfallversicherungsträger – fortgesetzt.<br />
Darüber hinaus fanden für die allgemeine<br />
Öffentlichkeit Patienteninformationsabende<br />
zum Thema „Arthrose und Endoprothetik“<br />
statt.<br />
Für Fachpersonal und Interessierte rund<br />
um die Gesundheits- und Krankenpflege<br />
gab es drei herausragende, sehr gut besuchte<br />
Veranstaltungen: das „1. Bober-<br />
ger Wundsymposium“, das „1. Boberger<br />
Herbstsymposium Anästhesie- und Intensivfachpflege“<br />
sowie das Pflegesymposium<br />
„Bewusster Pflegen“ aus unserem<br />
Pflegebereich für Querschnittgelähmte.<br />
„Jubelzahlen“ verzeichnete das BUKH mit<br />
der Durchführung des 10. Gehschulsymposiums<br />
sowie mit einer „Zuweiser- und<br />
Kostenträgerfeier“ anlässlich des 20-jährigen<br />
Bestehens des Reha-Zentrums City<br />
Hamburg.<br />
In der Reihe „Musik im Krankenhaus“<br />
konnten sich an insgesamt acht Abenden<br />
Chöre und Musikgruppen den Patienten,<br />
Mitarbeitern und Besuchern des BUKHs<br />
präsentieren. Besonders hervorzuheben<br />
ist, dass sich aufgrund eines erstmalig<br />
im Januar <strong>2011</strong> im BUKH durchgeführten<br />
Gospelworkshops nachfolgend der Mitarbeiterchor<br />
„Medical Voices“ unter der<br />
Leitung der Geesthachterin Jennifer Peters<br />
gründete. Die „Medical Voices“ präsentieren<br />
sich nun regelmäßig den Patienten<br />
und Besuchern mit 2 Konzerten im Jahr.<br />
Auch der Gospelworkshop wird aufgrund<br />
der guten Resonanz einmal jährlich wieder<br />
angeboten.<br />
Mit seinem Messestand nahm das BUKH<br />
erneut am Gesundheitswochenende der<br />
Verbrauchermesse „Du und Deine Welt“<br />
teil, in dessen Rahmen auf der Vortragsplattform<br />
„Forum Gesundheit“ der Chefarzt<br />
der Handchirurgie, Plastischen und<br />
Mikrochirurgie, Dr. K.-D. Rudolf, einen<br />
Vortrag zum Thema die „Die schmerzhafte<br />
Hand“ hielt.<br />
Im Veranstaltungsjahr <strong>2011</strong> wurden auch<br />
wieder diverse interessierte Gruppen<br />
durch das BUKH geführt, um eine „Innenansicht“<br />
der Komplexität und Vielfältigkeit<br />
des Krankenhauses zu erleben. Insbesondere<br />
wurde sich hier der „Nachwuchsförderung“<br />
zugewandt: Auszubildende der<br />
Unfall- und Sozialversicherungsträger, der<br />
Gesundheits- und Krankenpflegeschulen<br />
sowie Schülerinnen und Schüler in der<br />
Beruforientierung wurden informiert und<br />
durch diverse Bereiche geführt.
Bauliche Entwicklung<br />
Neuordnung Zentrale Bereiche/Ambulanzen<br />
Nachdem die Notaufnahme nach den modernsten<br />
Anforderungen umgebaut wurde<br />
und jetzt über einen unmittelbar zugeordneten<br />
32-zeiligen Spiral-CT verfügt, der in<br />
der Notfalldiagnostik nicht mehr wegzudenken<br />
ist, folgten in der Ambulanz weitere<br />
Baumaßnahmen. So wurde in <strong>2011</strong><br />
das neue Ambulanz-Zentrum mit einem<br />
zentralen Meldebereich fertiggestellt.<br />
Dabei war eine Trennung der Akut- und<br />
Notfallpatienten sowie Sprechstundenpatienten<br />
mit einer klaren Orientierung und<br />
Wegeführung für diese Patienten und ihre<br />
Angehörigen sowie den Rettungsdienst<br />
Zielsetzung. Durch die Steuerung der<br />
Sprechstundenpatienten über den zentralen<br />
Meldebereich konnte eine weitere<br />
Optimierung der Prozesse erreicht werden.<br />
Mit der Farb- und Materialauswahl<br />
wird eine gestalterische Vereinheitlichung<br />
der verschiedenen Abteilungen erreicht.<br />
Farbakzente wurden in den Wartezonen<br />
gesetzt, markieren aber auch bestimmte<br />
Funktionen, um die Orientierung der Patienten<br />
und ihren Angehörigen zu erleichtern.<br />
Der Tresen von der Zentralen Anmeldung<br />
ist offen gestaltet und verspringt in<br />
der Höhe, so dass auch Rollstuhlfahrer<br />
gut an diesen heranfahren können. Die<br />
Gesamtbaumaßnahme wird Mitte 2012<br />
abgeschlossen sein, indem der zentrale<br />
Meldebereich durch die dann fertiggestellten<br />
Untersuchungsräume für die<br />
Osteitis- und BV-Sprechstunden komplementiert<br />
wird.<br />
Bauliche Entwicklung
Herausgeber: Berufsgenossenschaftlicher Verein für Heilbehandlung Hamburg e. V. - Der Geschäftsführer<br />
<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Unfallkrankenhaus Hamburg<br />
Postfach 21027 Hamburg<br />
Anschrift: Bergedorfer Straße 10, 21033 Hamburg<br />
Telefon: 040 7306-0 (Vermittlung)<br />
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