medizin - Evangelisches Krankenhaus Mülheim

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12.07.2015 Aufrufe

.gedanken zur zeitWeinen und Lachen eng beieinanderHospize sind freundliche, wohnliche Häuser, in denen intensiv miteinander gelebt wird.Wer sie besucht, ist oft sehr überrascht von der wohltuenden Atmosphäre.„Hospize sind freundliche, helle Orte“, weiß Judith Kohlstruck. Auch der Garten des Mülheimer Hospizes mit seinem alten Baumbestand trägt dazu bei,dass es ein angenehmer Ort ist. Er wird selbstverständlich noch neu gestaltet.Ich war letzte Woche beim Friseur. Bekanntlichplauscht man da über alles und nichts.Irgendwann fragte mich meine Friseurin:„Was macht Du eigentlich beruflich genau?“Ich erklärte ihr, dass ich die Eröffnung desstationären Hospizes Mülheim vorbereite,in dem ich die Leitung übernehmen werde.Auf einmal wurde die sonst gesprächigeDame ganz still.„Du arbeitest dann also in einem Haus, indas Menschen nur kommen, um zu sterben?“„Ja, die Menschen verleben hier ihre letzteLebensphase.“ „Gehen manche auch wiedergesund nach Hause?“ „Es geschieht, dass esMenschen besser geht und sie vorübergehendnach Hause zurückkehren.“ – Wieder Stille.„Das könnte ich nicht!“ Ich fragte nach: „Warumnicht?“ „Nein, nur mit Kranken und Sterbenden,dann lieber den ganzen Tag Köpfe waschen.“Ich ließ die Aussage so stehen und wechseltezu weniger „verfänglichen“ Themen.Ich mache seit zehn Jahren Hospizarbeit undkenne diese Gespräche. Immer wieder frageich mich danach: Was macht den Menschensolche Angst vor Sterbenden, vor dem Tod?Ich glaube, es sind die eigenen Ängste, die zuerschreckenden Bildern in den Köpfen wurden.Viele stellen sich Hospize als Häuser desGrauens vor, trist, steril, totenstill oder erfülltvon Schmerzensschreien auf den Fluren. DieHemmschwelle Hospize zu betreten ist dahergroß, wenn Menschen mit diesen Vorstellungenleben. Überwinden sie die Schwelle undlernen Hospize als freundliche, helle Häuserkennen, in denen mehr gelacht wird als inmanchem Büro, sind sie völlig überrascht undJudith Kohlstruck, Leiterin des Stationären Hospizes Mülheimbegeistert. Dannkommen Sätze wie:„Man darf es ja garnicht sagen, aber hierist es richtig schön,hier kann man sichja wohlfühlen.“Ja, man kann sich inHospizen auch wohlfühlen,das ist derSinn unserer Arbeit.In Hospizen liegtVieles nahe beieinander,das Weinenund das Lachen,Stunden vollerLebensfülle und derAbsturz in die absoluteVerzweiflung.In Hospizen wirdgelebt, nur oft sehrviel dichter undintensiver als imAlltag, mit allenHöhen und Tiefen.Gerade deshalbgibt es hier auchmehr haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende,damit keiner sich einsam und verlassenfühlt, damit keiner Schmerzen hat, ohne dasses jemand merkt.Hospize sind kleine Einrichtungen: Hier gibtes keine langen Flure, nicht viele medizinischeGeräte, sondern das Bild bestimmen zahlreicheMenschen, die Zeit haben. Viel menschlicheZuwendung kann so manches Medikamentersetzen. Die Pflegenden und die betreuendenÄrzte haben nicht mehr die Heilung als Zielihres Handelns, sondern die Symptomkontrolle:Kein Kranker soll unter Atemnot, Übelkeit,Unruhe oder anderen Beschwerden leiden, undSchmerzen werden weitestgehend gelindert.Im Herbst 2012 eröffnet das stationäre HospizMülheim. Wir werden monatlich wieder jedenersten Freitag im Monat den Tag der offenenTür haben, damit alle Menschen kommen könnenund erleben, wie die Realität des Hausesdie erschreckenden Bilder im Kopf verdrängt.Gerne heißen wir auch Sie willkommen! ●Judith Kohlstruck14

.porträtDer Organisator im HintergrundBernd Schröter, 41, sorgt für reibungslose Abläufe in den Ev. Krankenhäusern Mülheimund Oberhausen. In seiner Freizeit stöbert er gerne Modellautos auf.Bernd Schröter kommt gerade aus Berlinzurück. Dort hat er wie jedes Jahr drei Tagelang bei Trödlern, auf Flohmärkten, im AnundVerkauf gestöbert. Immer auf der Suchenach Modellautos. Dabei hat er schon 600Stück. „Alle von der Firma Wiking, am liebstenModelle aus den sechziger Jahren“,sagt der Sammler. Einige stehen in seinemBüro. Ein Mercedes 220, ein Karmann, PostundFeuerwehrautos – filigrane Miniaturen,sorgfältig aufgereiht. „Ich verbringetäglich so viel Zeit am Arbeitsplatz, da willich mich dann auch wohlfühlen.“Am liebsten ist es Bernd Schröter, wenn derPatient nichts von seiner Arbeit mitbekommt.Dann läuft nämlich alles reibungslos. DerKranke kann sich am Tag der Aufnahme in seinfrisch bezogenes Bett im sauberen Zimmerlegen, bekommt sein Essen zu vorgesehenerZeit und wird vom Klinikteam in seinem Bettzum Röntgen gefahren, wenn er nicht laufenkann. Und selbstverständlich kann der Patientdavon ausgehen, dass das OP-Besteck sterilund das Ultraschallgerät funktionsbereit ist.Bernd Schröter, der Mann im Hintergrund,hat all’ das organisiert. Der Abteilungsleiter imPflegemanagement für den Bereich „Dienstleistungund Transport“ engagiert und kontrolliertdie Reinigungsfirmen, den Sterilgut-Dienstleister, die Medizintechnik sowie denWäscheservice. Außerdem leitet er das Klinikteamaus Rettungssanitätern und Arzthelferinnen,das die Patienten fährt, ihnen Blutabnimmt und EKGs schreibt.Bernd Schröters großes Interesse an Feuerwehrautosaller Art gipfelte darin, dass er selbstviele Fahrzeuge fotografierte,weitere Fotossammelte und recherchierte.Die dicke Broschüre:„Fahrzeuge derBerufsfeuerwehr Mülheimim Wandel derZeit“ erschien 2005 –eine echte Liebhaber-Lektüre mit 150 Fotosauf 40 Seiten.Zunächst absolvierteSchröter in Mülheimeine Lehre als GroßundAußenhandelskaufmann.Ein Lebenlang nur mit Zahlen zuoperieren, konnte ersich aber doch nichtvorstellen. So begann erals 25jähriger nocheinmal eine Aus bildungals Krankenpfleger imEv. Kranken haus. „Ichhatte mich inzwischenfür zehn Jahre imRettungsdienst beimDRK verpflichtet, in derRichtung wollte ichweiter machen.“Seit 2003 arbeitet der 41-jährige im Pflegemanagement,mittlerweile auch für das Ev.Krankenhaus Oberhausen, mit dem dasMülheimer Krankenhaus über die ATEGRISverbunden ist. Was sich in einem Haus bewährthat, kann möglicherweise auch im anderenHaus übernommenwerden, geradewenn es darumgeht, Prozess abläufezu optimieren,das Personaldamit zu entlastenund so auchKosten zu senken,so Schröter. DieVerbindung ausdem täglichenUmgang mit vielenMenschen und dertief gehendenAuseinandersetzungmit Prozessenunter Kosten-Abläufe im Krankenhaus zu organisieren und zu optimieren, diese Aufgabe liegt Bernd Schröter.Bernd Schröters Hobby ist auch in seinem Büro unschwer zu erkennen: Ein Teil seinerModellauto-Sammlung befindet sich hier. "Ich will mich ja wohlfühlen."gesichtspunkten macht Bernd Schröter großenSpaß.Zurzeit werden standardisierte Modulschubladengetestet. Sie sind für alle Stationen gleichund enthalten das komplette Sortiment zumBeispiel für die Verbandswechsel oder für dieBlutentnahme. Das Pflegepersonal packt dieSchublade einfach auf den Wagen, der Einzelnemuss nicht erst alles zusammensuchenund hat garantiert alles dabei. „Ordnung undeine gute Struktur erleichtern das Leben“, istder Experte überzeugt, der fürs Organisierenzuständig ist.Wenn er in seiner Freizeit nicht gerade aufFloh märkten stöbert, widmet sich BerndSchröter seiner Familie. Sohn Tom (5) nimmtden Eltern bereits einige Entscheidungen ab.Er hat nicht nur Hauskatze Lilly im Tierheimausgesucht, sondern nach ihm richtet sichneuerdings auch das Urlaubsziel: Ostsee stattKaribik. ●Gabriele Beautempspunct :: Heft 2 :: Winter 2011/201215

.porträtDer Organisator im HintergrundBernd Schröter, 41, sorgt für reibungslose Abläufe in den Ev. Krankenhäusern Mülheimund Oberhausen. In seiner Freizeit stöbert er gerne Modellautos auf.Bernd Schröter kommt gerade aus Berlinzurück. Dort hat er wie jedes Jahr drei Tagelang bei Trödlern, auf Flohmärkten, im AnundVerkauf gestöbert. Immer auf der Suchenach Modellautos. Dabei hat er schon 600Stück. „Alle von der Firma Wiking, am liebstenModelle aus den sechziger Jahren“,sagt der Sammler. Einige stehen in seinemBüro. Ein Mercedes 220, ein Karmann, PostundFeuerwehrautos – filigrane Miniaturen,sorgfältig aufgereiht. „Ich verbringetäglich so viel Zeit am Arbeitsplatz, da willich mich dann auch wohlfühlen.“Am liebsten ist es Bernd Schröter, wenn derPatient nichts von seiner Arbeit mitbekommt.Dann läuft nämlich alles reibungslos. DerKranke kann sich am Tag der Aufnahme in seinfrisch bezogenes Bett im sauberen Zimmerlegen, bekommt sein Essen zu vorgesehenerZeit und wird vom Klinikteam in seinem Bettzum Röntgen gefahren, wenn er nicht laufenkann. Und selbstverständlich kann der Patientdavon ausgehen, dass das OP-Besteck sterilund das Ultraschallgerät funktionsbereit ist.Bernd Schröter, der Mann im Hintergrund,hat all’ das organisiert. Der Abteilungsleiter imPflegemanagement für den Bereich „Dienstleistungund Transport“ engagiert und kontrolliertdie Reinigungsfirmen, den Sterilgut-Dienstleister, die Medizintechnik sowie denWäscheservice. Außerdem leitet er das Klinikteamaus Rettungssanitätern und Arzthelferinnen,das die Patienten fährt, ihnen Blutabnimmt und EKGs schreibt.Bernd Schröters großes Interesse an Feuerwehrautosaller Art gipfelte darin, dass er selbstviele Fahrzeuge fotografierte,weitere Fotossammelte und recherchierte.Die dicke Broschüre:„Fahrzeuge derBerufsfeuerwehr Mülheimim Wandel derZeit“ erschien 2005 –eine echte Liebhaber-Lektüre mit 150 Fotosauf 40 Seiten.Zunächst absolvierteSchröter in Mülheimeine Lehre als GroßundAußenhandelskaufmann.Ein Lebenlang nur mit Zahlen zuoperieren, konnte ersich aber doch nichtvorstellen. So begann erals 25jähriger nocheinmal eine Aus bildungals Krankenpfleger imEv. Kranken haus. „Ichhatte mich inzwischenfür zehn Jahre imRettungsdienst beimDRK verpflichtet, in derRichtung wollte ichweiter machen.“Seit 2003 arbeitet der 41-jährige im Pflegemanagement,mittlerweile auch für das Ev.<strong>Krankenhaus</strong> Oberhausen, mit dem dasMülheimer <strong>Krankenhaus</strong> über die ATEGRISverbunden ist. Was sich in einem Haus bewährthat, kann möglicherweise auch im anderenHaus übernommenwerden, geradewenn es darumgeht, Prozess abläufezu optimieren,das Personaldamit zu entlastenund so auchKosten zu senken,so Schröter. DieVerbindung ausdem täglichenUmgang mit vielenMenschen und dertief gehendenAuseinandersetzungmit Prozessenunter Kosten-Abläufe im <strong>Krankenhaus</strong> zu organisieren und zu optimieren, diese Aufgabe liegt Bernd Schröter.Bernd Schröters Hobby ist auch in seinem Büro unschwer zu erkennen: Ein Teil seinerModellauto-Sammlung befindet sich hier. "Ich will mich ja wohlfühlen."gesichtspunkten macht Bernd Schröter großenSpaß.Zurzeit werden standardisierte Modulschubladengetestet. Sie sind für alle Stationen gleichund enthalten das komplette Sortiment zumBeispiel für die Verbandswechsel oder für dieBlutentnahme. Das Pflegepersonal packt dieSchublade einfach auf den Wagen, der Einzelnemuss nicht erst alles zusammensuchenund hat garantiert alles dabei. „Ordnung undeine gute Struktur erleichtern das Leben“, istder Experte überzeugt, der fürs Organisierenzuständig ist.Wenn er in seiner Freizeit nicht gerade aufFloh märkten stöbert, widmet sich BerndSchröter seiner Familie. Sohn Tom (5) nimmtden Eltern bereits einige Entscheidungen ab.Er hat nicht nur Hauskatze Lilly im Tierheimausgesucht, sondern nach ihm richtet sichneuerdings auch das Urlaubsziel: Ostsee stattKaribik. ●Gabriele Beautempspunct :: Heft 2 :: Winter 2011/201215

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