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Testbericht aus FMT - Chrom Modellbau

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16 MOTORFLUG <strong>FMT</strong> 06 | 09 HELMuT LEbENePOWERP-47 D Thunderbolt von Pichler <strong>Modellbau</strong>das originalDie Republic P-47 war im Zweiten Weltkriegein gefürchteter Gegner der deutschen Jagdflieger.Die mit 12,3 m Spannweite und 7,8 tAbfluggewicht gewaltige Maschine wurdevon einem Pratt & Whitney-Sternmotor DoubleWasp angetrieben wurde. Seine 2.500 PSbeschleunigten die Tunderbolt auf knapp700 km/h und verhalfen dem dicken Brockenzu guten Steigleistungen. Ihre Feuerkraft mitacht 12,7-mm-Kanonen war erschreckend,und die Möglichkeiten, die Reichweite mitZusatztanks zu steigern sowie Bomben abzuwerfen,erweiterten das Einsatzspektrum.Die P-47 zeichnete sich durch gutes Handlingund unglaubliche Robustheit <strong>aus</strong>, besonderswendig war sie jedoch nicht. Ihre Rollrate von90°/s würde uns Modellfliegern zu Schweißperlenauf der Stirn verhelfen. Die P-47 konnteim Luftkampf einiges einstecken und brachteselbst mit starken Beschädigungen an derZelle ihre Piloten noch nach H<strong>aus</strong>e.Das Vorbild des vorliegenden Modells vonPichler <strong>Modellbau</strong> hat es erfreulicherweise tatsächlichgegeben und es existiert sogar heutenoch. Dies ist bereits der erste Unterschied,„<strong>Testbericht</strong>e von ARF-Modellen sind doch immer gleich – Bauweise,Folienoberfläche, Machart ...“, nörgelt mein Vereinskollege. „Ach so?“, denke ichmir. „Dann wollen wir das mal ändern!“ Sehen wir uns dieses Flugzeug fürechte Männer, die P-47 D von Pichler <strong>Modellbau</strong>, doch mal genauer an. DieseMaschine ist eine Semi-Scale-Konstruktion, die schon durch ihre imposanteGröße auffällt. Mal sehen, was an Besonderheiten drinsteckt und was man <strong>aus</strong>dieser Maschine machen kann. Neben dem Bericht über das ARF-Modell,wie es <strong>aus</strong> der Schachtel kommt, will ich in einem zweiten Teil zeigen, was manmit etwas Zubehör und Liebe zum Detail <strong>aus</strong> dieser Maschine machen kann.denn das gibt es eher selten. Die meisten Semi-Scale-AFR-Modelle sind eher Fantasieprodukte,bei denen Farbgebung und Kennung nichtsmit irgendeinem Original zu tun haben! Beiunserer Thunderbolt handelt es sich um eineN-Version mit der Seriennummer 44-90447– gut zu erkennen an der tropfenförmigenaufgesetzten Kabinenhaube und der langenFinne vor dem Seitenleitwerk. Heute stehtdas Original im American Airpower Museumin Farmingdale im Bundesstaat New York undgehört zu insgesamt neun noch flugtüchtigenExemplaren. Das Modell von Pichler stimmt inFarbgebung, Kennung und Dekor mit dieserMaschine überein. Auch die Konturen vonRumpf und Fläche sind recht stimmig. AmRumpf fehlt jedoch oben die Finne vor demSeitenleitwerk. Auch die Landeklappen, imModell als Spreizklappen <strong>aus</strong>geführt, entsprechennicht dem Vorbild. Das Original hatnormale Landeklappen.der b<strong>aus</strong>atzinhaltDas Modell ist im Maßstab von etwa 1:7 gehalten.Mit 1,78 m Spannweite stellt die Maschineschon etwas dar. Der B<strong>aus</strong>atzinhalt (o.k., das


www.fmt-rc.de<strong>FMT</strong>-TEST 17Die P-47 begeistertdurch ihre bulligeForm und gute Flugeigenschaften.ist wieder übliche ARF-Test-Berichterstattung)ist erfreulich komplett. Die Maschine ist ganzin Holzbauweise entstanden und mit Folie bespannt.Motorhaube und Rumpfverkleidungwie auch Flügelübergänge und Randbogensind <strong>aus</strong> GFK laminiert und fertig lackiert bzw.überbügelt. Leider ist die Folie auf den GFKTeilen nicht immer so glatt und faltenfrei, wieman sich es wünschen würde.Die Komponenten sind gut verarbeitet undmachen einen robusten, aber leichten Eindruck.Hier darf man nicht übersehen, dass dieMaschine für einen 20-cm³-Viertakter gedachtist, der darauf <strong>aus</strong> ist, alles <strong>aus</strong>einanderzuschütteln.Da braucht es schon etwas Festigkeit.Beim Zubehör, das in guter Qualität beiliegt,wurde ebenfalls nicht gespart. Auch hier findetman eher gewichtige und stabile Lösungen.Ein großer Bogen mit selbstklebenden Hoheitszeichenund Dekor sowie eine 17-seitigeBauanleitung runden den B<strong>aus</strong>atzinhalt ab. DieBauanleitung ist als Bildergeschichte mit vielenFotos gestaltet und enthält auch Angabenzu Ruder<strong>aus</strong>schlägen und Schwerpunktlage.So weit sieht das alles ganz problemlos <strong>aus</strong>.der zusammenbauIch habe mit den Tragflächen angefangen, dabei deren Aufbau die geringsten Änderungenin Bezug auf den Elektroantrieb zu erwartensind. Sämtliche Scharniere sind bereits eingeklebtund die Ruderklappen sind schonan ihrem Platz. Das ist eine tolle Sache, dennes spart Bauzeit. Wenn sich die Klappen auchnoch leichtgängig bewegen ließen, wäre esnatürlich noch besser. Die Querruder lassensich nur mit etwas Kraft <strong>aus</strong> der Neutrallageher<strong>aus</strong>bewegen. Der in der Anleitung angegebenen12-mm-Ruder<strong>aus</strong>schlag ist erstnach etwas Bewegungstherapie möglich. Malsehen, ob das reicht. Die Landeklappen sindleichtgängig, da gib es nichts zu meckern.Die Querruder- und Landeklappenservoswerden nach Anleitung eingeschraubt. DieDeckel, auf denen die Servos verschraubt werden,bestehen <strong>aus</strong> Spritzgusskunststoff. Dasspart Zeit, weil man keine Holzklötzchen mehrverkleben muss. Die Nachteile sind jedoch:Kleinere Servos als solche in Standardgrößepassen nicht und der Kunststoff ist deutlichschwerer als eine Ausführung <strong>aus</strong> Holz. Zugschnürefür die Servokabel sind bereits verlegt.Mit den beiliegenden Ruderhörnern undAnlenkungen wäre das Thema Anlenkungengleich erledigt, zumal die Scharniere bereitseingeklebt und die Positionen der Ruderhörnerangezeichnet sind. Da ich mir jedoch einevorbildähnliche Optik vorgenommen hatte,verwendete ich etwas zierlichere Ruderhörner.Bei den Querrudern wären Gestänge mit zweiKugelköpfen die richtige Lösung, um die seitlichenBewegungen der Gestänge zu ermöglichen.Leider blockiert dann der Servohebelan den Schlitzen im Deckel. So half ich mirmit einem Kugelkopf und einem Gabelkopf.Bei den Landeklappen habe ich den Ruderhebelam Servo in den Flügel zeigen lassenund die Anlenkung von innen durch den Flügelgelegt. Dazu muss nur ein Durchgang für dasGestänge gefeilt werden. Als Gestänge benutzteich 3-mm-Aludraht mit aufgeschnittenemGewinde und Gabelköpfe. Das ist recht leichtund mehr als <strong>aus</strong>reichend stabil.Für die Flächenverbindung liegt ein25-mm-Alurohr mit abgeflachten Enden bei,das in beide Flächenhälften eingeklebt wird.Es wiegt 140 g! Da ich einen Streifen CFK-Plattenmaterial bekommen konnte, habe ichdiesen als Holmverbinder genutzt und hier90 g Gewicht gespart. Der CFK-Streifen mussin zwei Schritten eingeklebt werden, damit erstehend im Flügel positioniert ist.Die Hauptarbeit am Flügel besteht in derVerlängerung der Servokabel. Mit den zweiFahrwerksservos verschwinden immerhinsechs Stück davon in der Tragfläche.das einziehfahrwerkIn den Flächenhälften sind die Fahrwerksmechanikenmit den Fahrwerksdrähten und denRädern vormontiert. Ich habe eine Mechanikwieder <strong>aus</strong>gebaut, um zu kontrollieren, obder Fahrwerksdraht bereits eine Fläche für die


18 MOTORFLUG <strong>FMT</strong> 06 | 09Klemmschraube hat und ob die Klemmschraubeauch mit Loctite eingesetzt wurde. Werdendie Befestigungsschrauben entfernt, kommteine Kunststoffmechanik zum Vorschein. Eineflache Spiralfeder ist in den Drehbolzen eingehängt,die den Einfahrvorgang unterstützt.Der Schwenkblock in der Mechanik ist – rechtungewöhnlich – <strong>aus</strong> zwei Kunststoffteilen zusammengeschraubt.Der Fahrwerksdraht istin der Mechanik abgewinkelt und kann sichso weder verschieben noch verdrehen. Einegeschickte Lösung. Die Praxis wird zeigen, wiegut das Fahrwerk funktioniert.Das am Fahrwerk eingehängte Betätigungsgestängeendet an je einem Servo. Nachder Bauanleitung bekommt jede Fahrwerksmechanikein eigenes Servo, das von oben indie Flächenhälften eingesetzt wird. Vorgesehensind zwei Low-Profile-Servos. Das HitecHS75-BB passt genau in die Servorahmen.Standardservos sind in dieser Position leidernicht unterzubringen.Die Räder sind ebenfalls vormontiert, drehensich aber nur sehr unwillig. Hier ist mitetwas Nacharbeit und einer angeschliffenenFläche für den Stellring nachzuhelfen.Die äußeren Fahrwerksklappen sind <strong>aus</strong>GFK laminiert und liegen fertig lackiert bei. Ichhabe sie mit dickflüssigem Sekundenkleberan die Fahrwerksdrähte geklebt.rumpf und leitwerkeBevor die Leitwerke montiert werden, mussman die Bowdenzughüllen im Rumpf kontrollieren.Bei meiner Maschine waren dieKunststoffrohre nicht gut verklebt. Die Durchtrittsöffnungendurch die Rumpfwände mussteich ebenfalls nachfeilen, damit die Zügeleicht laufen. Auch im Servobereich sind dieBowdenzughüllen unzureichend fixiert. Hierfehlen ein Streifen Holz und etwas Klebstoff.Nach diesen Vorbereitungen können dieLeitwerke bearbeitet werden. Hier spart mansich Stress, wenn man die Ruderhörner montiert,bevor die Leitwerke angeklebt werden.Die sehr stabilen Ruderhörner sind leidernoch nachzuarbeiten, bevor sie einsatzklarsind. Ich musste die Montagelöcher auf 2 mmaufbohren und entgraten. Die Bohrung fürden Gabelkopf muss mit 1,6 mm aufgebohrtwerden. Dann kann man die Leitwerke auf dievorbereiteten Spanten aufstecken und verkleben.Ich musste die Höhenleitwerksauflageminimal nachschleifen, damit das Leitwerkzur Fläche fluchtet.Die Stahldrähte für Höhen- und Seitenruderanlenkungenhabe ich durch 2-mm-CFK-Stäbe ersetzt. Gabelköpfe und Löthülsenwerden aufgeklebt. Beim Einsatz eines großvolumigenVerbrennungsmotors würde ichdie Originalteile verwenden. Da ich mit demvorgesehenen Elektroantrieb eine wesentlichgeringere Vibrationsbelastung erwarte, kannich hier immerhin 60 g Gewicht sparen.Um einen späteren Cockpit<strong>aus</strong>bau zu ermöglichen,habe ich die Servos etwas tieferim Rumpf eingebaut. Das mitgelieferte Servobrettpasst auch dort. Außerdem habeich sie nach hinten versetzt, um genügendRaum für die spätere Akkupositionierung zuhaben. Platz ist in diesem Rumpf mehr alsgenug vorhanden.einbau des MotorsLaut Anleitung ist die Thunderbolt für Zweitaktervon 10 bis 15 cm³ Hubraum oder fürViertakter mit 20 cm³ gedacht. Aus diesemGrund liegen ein Tank sowie ein stabilerMotorträger bei. In meinem Fall soll die Maschinemit einem Elektromotor Pulsar 140<strong>aus</strong>gerüstet werden. Natürlich geht damit derakustische Genuss verloren, den ein Viertakterbietet. Andererseits steigen die Einsatzmöglichkeitenim lärmgeplagten Deutschlandganz enorm. Mit dieser Entscheidung wandertder Beutel mit Motorträger und Tank erst aufdie Waage und anschließend in den Schrank.Das spart ganze 320 g.Stattdessen wird ein Motordom <strong>aus</strong> Sperrholzangefertigt, auf dem der Pulsar 140 in dierichtige Position kommt. Der Motordom ist76 mm hoch und <strong>aus</strong> 3-mm-Sperrholzplattengefertigt. Der Motor wird mit vier Gewindestangen,die durch den aufgesetzten Domgehen, mit dem Motorspant verschraubt.Am Motor und am Propellermitnehmer warin meinem Fall etwas Nacharbeit nötig. Die vierSenkkopfschrauben in der Auflagefläche desPropellermitnehmers stehen minimal <strong>aus</strong> derFläche her<strong>aus</strong> und verhindern so eine saubereAuflage des Mitnehmers. Der Propeller würdeschrecklich eiern. Abhilfe schafft eine Feile, mitder ich die Schraubenköpfe plan gefeilt habe.Die Senkungen konnte ich nicht nacharbeiten,da das Material hier verchromt oder gehärtetist und der Senker bei einem Versuch nichteinmal einen Kratzer hinterließ. Nun lässt sichder Mitnehmer befestigen.Will man einen im Elektroflug üblichen Propellermontieren, stößt man auf das nächsteProblem: Das Gewinde auf dem Mitnehmerist nicht lang genug. Ein Propeller mit flacherNabe wie ein APC-E kann nicht geklemmtwerden. Es fehlt fast 1 cm Gewindelänge. Ichhabe noch einige Gewindegänge nachgeschnittenund den Mitnehmer gekürzt, damitich die selbst gedrehte Spinnermutter bis zumPropeller aufschrauben konnte. Verwendetman einen Spinner mit Grundplatte und einenPropeller <strong>aus</strong> der Verbrennerwelt, löst sichdieses Problem von selbst, doch das passtleider nicht zur P-47. Die Propellernabe mussauf 12 mm aufgebohrt werden, was am bestenmit konischen Reibahlen gelingt.Der Flächenverbinder ist sehr massiv<strong>aus</strong>geführt. Er wird fest verklebt.Bei <strong>aus</strong>gefahrener Klappe kann man die innenliegende Anlenkung der Flaps sehen.Das Einziehfahrwerk wird durch eineSpiralfeder unterstütztDie geänderte Querruderanlenkung verfügtüber wenigstens einen Kugelkopf.


www.fmt-rc.de<strong>FMT</strong>-TEST 19An dieser Stelle heißt es aufpassen:Die Bowdenzugrohre warenam Testmuster nicht gut verklebt.Auch im Servobereich müssen die Bowdenzügenachgeklebt werden. Ich habe die Servosetwas nach hinten und nach unten versetzt, umPlatz für Cockpit und Akkus zu gewinnen.Der Motor wird mit einem zusätzlichen Domam Motorspant befestigt. Der Regler bekommtein Befestigungsbrett unter der Haube.Motor und Propellermitnehmer musste angepasstwerden. Ich habe das Gewinde weitergeschnitten und gekürzt, um einen APC-E-Propellerbefestigen zu können.Die Flügelmitte wird mit der Rumpfverkleidungabgedeckt. Sie ist fertig lackiert unddie Riegel sind schon eingesetzt.Der Tankspant muss bis auf einenkleinen Steg her<strong>aus</strong>getrennt werden,damit die Akkus Platz haben.Die Thunderbolt von Pichler ist einestattliche Erscheinung.


20 MOTORFLUG <strong>FMT</strong> 06 | 09befestigung des akkusDie Position des Akkus bestimmt der Schwerpunkt.Um diese her<strong>aus</strong>zufinden, wird dieMaschine zusammengebaut. Das Akkupaketmit 1,2–1,5 kg muss im Bereich des Tankraumsuntergebracht werden. Um ohne Demontagedes Flugzeugs dorthin zu gelangen, habe icheinen Deckel in den Rumpf geschnitten. Erbeginnt hinter dem Motorspant und endet vordem Spant, der vor dem Cockpit sitzt. Seitlichbilden die Rumpfstringer die Begrenzungen.Der <strong>aus</strong>geschnittene Teil wird vorne, hintenund in der Mitte mit Halbspanten verstärkt.Seitlich werden zwei Balsastreifen als Stringerangeklebt. Die Schnittkanten an Rumpf undDeckel habe ich mit dünnflüssigem Sekundenkleberbestrichen, um ein Ablösen der Folie zuverhindern. Der Deckel wird vorne mit zweiDübeln in den Motorspant eingesteckt und vordem Cockpit mit einem Federriegel gehalten.Im Rumpf wird zunächst der obere Teildes Tankraumspants entfernt. Dann wird einstabiler Zwischenboden <strong>aus</strong> Sperrholz eingebaut,der mit zwei Spanten abgestützt undmit der Rumpfstruktur verklebt ist. Das Akkubretthabe ich in Längsrichtung mit einem„Raumteiler“ verstärkt. Darin befindet sicheine M6-Kunststoffschraube, mit der die Akkusbefestigt werden. Mit einem Fixierbrettund einer selbst gemachten Sperrholzmutterwerden die Akkus sicher gehalten.Die Landeklappen wirken sanft und reduzieren die Minimalgeschwindigkeit – damitverhält sich die P-47 auch beim Landen vorbildlich.Die Lufthutze habe ich geöffnet, damit etwas In den Akkuraum passen die zwei 5S-5.300erLuft durch den Rumpf strömen kann.Lemon-Packs. Die Sternmutter hältdie Akkupacks in Position. Auch die Stromversorgungder Empfangsanlageist über den Rumpfdeckel erreichbar.


Der Regler sitzt über dem Motordomauf einem Sperrholzstreifen. Seine Kühlungerfolgt über eine passende Aussparung inder später einzusetzenden Sternmotorattrappeund einen Luftkanal, der <strong>aus</strong> Befestigungsbrettund zwei Balsaholzstreifen gebildetwird. Der Elektromotor wird durchLöcher im Kurbelgehäuse des Sternmotorsmit Kühlluft versorgt. Wird nun die Motorhaubeaufgesetzt, sieht man vom Antriebfast nichts mehr und kann sich an der perfektenOptik erfreuen.die rc-<strong>aus</strong>stattungDie Thunderbolt verschlingt insgesamt neunServos. Querruder, Landeklappen und Einziehfahrwerkwerden mit je zwei Servos betätigt.Dazu kommen Höhen- und Seitenruder,der Drehzahlsteller und die SonderfunktionTankabwurf. Der C-19-Empfänger ist damitkomplett <strong>aus</strong>gelastet.Die Empfangsanlage wird über eine Powerbox-Sensor-Akkuweiche<strong>aus</strong> zwei 740-mAh-2-S-LiPos versorgt. Die Powerbox bekommtein Befestigungsbrett seitlich unter dem Akkudeckelund ist so komfortabel zu erreichen.Die Akkus verschwinden im Zwischenraumzwischen Rumpfaußenwand und dem innerenRumpfkasten.Der Kabelbaum vom Flügel wird mit zweigrünen MPX-Steckern mit dem Rumpf verbunden.Der Empfänger findet seinen Platzim Bereich der Servos. Er wird ebenfalls mitetwas Polstermaterial zwischen Rumpfstrukturund Außenwand geschoben und mit einemKabelbinder gesichert. Dort ist er weit wegvon den Antriebskomponenten. Die Antennewird, ganz vorbildgetreu, zum selbst gebautenFunkmast verlegt und von dort zum Seitenleitwerkgespannt.schwerer und stärkerNun wird es ernst: Die P-47 bringt immerhin6.400 g auf die Waage. Das ist etwas mehr, alseine Version mit Verbrennungsmotor wiegenwürde, und deutlich mehr, als die Herstellerangabevon 4.800 g verspricht. Letzterewäre mit dem gewogenen B<strong>aus</strong>atzinhalt von3.590 g gar nicht zu erreichen. Als Ausgleichbringt der Pulsar 140 mit 2,5 kW deutlichmehr Leistung an den Propeller als ein 120erViertakter. Beim Vollgas-Test zerrt der Pulsarschon kräftig am Arm.Beim Start beschleunigt die Thunderboltkräftig und ist bei Knüppelstellung Halbgasund etwa 50 m Rollstrecke bereits inder Luft. Der Pulsar 140 hat keine Last mitder Maschine, mit Halbgas geht es im30°-Winkel nach oben. Fahrwerk einfahrenund kehrt marsch.Die P-47 braucht etwas Tieftrimm, dannfliegt sie gerade<strong>aus</strong>. Sauber und ruhig liegtder mächtige Warbird in der Luft. Das Knüppelgefühlist von Anfang an vertraut. MitVollgas zieht die Thunderbolt senkrecht inden Himmel. Da machen warbirdtypischeKunstflugfiguren so richtig Spaß. Loopingskönnen beliebig groß <strong>aus</strong>geflogen werden.Die Rollen kommen ebenfalls sauber undohne Tendenzen zum Abbiegen – einfachKlasse vom ersten Augenblick an. Fürs gemütlicheFliegen reicht Drittel- bis Halbgasvollkommen <strong>aus</strong>.Doch nun zum wichtigsten Teil der Veranstaltung,der Landung. Auf Sicherheitshöhefahre ich die Landeklappen <strong>aus</strong> und ziehe dieFahrt her<strong>aus</strong>. Die P-47 gibt sich lammfromm:Sie sackt durch und holt Fahrt auf ohne eineTendenz zum Abkippen. Also Fahrwerk r<strong>aus</strong>und ab in den Landeanflug. Hier braucht sieetwas Gas, lässt sich aber problemlos heranschleppenund abfangen. Die mitgeliefertenRäder sind für meinen Geschmack zu weichfür das Gewicht der Maschine. Sie rollen etwaszäh. Im Gras kann es da schon mal zu einemKopfstand kommen. Das Fahrwerk verträgtdas Modellgewicht bei guten Platzbedingungenklaglos.Die Landeklappen setzen die Minimalgeschwindigkeitmerklich herab. Sie erfordernetwa 7 % Zumischung von Tiefenruder, damitdie Maschine nicht wegsteigt. Darauf wird inder Anleitung bereits hingewiesen.Die Flugeigenschaften sind wirklich angenehm,so easy hätte ich mir das nichtvorgestellt. Die Ruder<strong>aus</strong>schläge und dieSchwerpunktlage <strong>aus</strong> der Anleitung stimmenebenfalls und sollten übernommen werden.Nach sechs Minuten habe ich die erstenFlüge beendet, der Stromverbrauch von1.600 mAh zeigt, dass im Schnitt etwa 18 AStrom fließen. Je nach Akkutyp und Flugstilsind also acht bis zehn Minuten möglich. DieAbstimmung mit der 20×12-APC-E belastetdie Komponenten kaum, obwohl reichlichKraft zur Verfügung steht.Mein fazitBaut man die Pichler P-47 nach Anleitungauf und verwendet einen 20-cm³-Viertakter,ist die Bauzeit recht gering. Der Umbau aufElektroantrieb braucht etwas mehr Zeit undEigeninitiative, da einige einfache Holzteileselbst hergestellt werden müssen. Mit denverwendeten Antriebskomponenten fliegtman keinesfalls einer Verbrennerversion hinterher,im Gegenteil! Die Flugeigenschaftensind überzeugend und für einen 6,4 kgschweren Warbird wirklich gutmütig. Wer vonScale-Ansprüchen geplagt wird, kann sich andieser Maschine ebenfalls <strong>aus</strong>toben. Die P-47von Pichler ist durch ihre Größe und die gutenFlugeigenschaften ein wirklich imposanterund empfehlenswerter Warbird.www.fmt-rc.deDatenblattMotorflug<strong>FMT</strong>-TEST21Modellname: P-47 ThunderboltVerwendungszweck: Semi-Scale WarbirdHersteller/Vertrieb: The World Models/<strong>Modellbau</strong> PichlerModelltyp: ARF-Modell in HolzbauweiseLieferumfang: Rumpf, Flächen, Leitwerke, Einziehfahrwerk,Räder, Heckfahrwerk, Kabinenhaube, Anlenkungen, Motorträger,Dekorbogen, Bauanleitung, KleinteileBau- u. Betriebsanleitung: 17 Seiten hauptsächlich in Bildern,Beschreibungen in Englisch, Schwerpunktangaben und EinstellwerteenthaltenAufbau:Rumpf: Holzbauweise, mehrfarbig gebügeltTragfläche: einteilig, Holz, teilbeplankt, mehrfarbig gebügeltLeitwerk: fest, profiliert,Rippenbauweise, bebügeltMotorhaube: GFK-Polyester, abnehmbar, lackiertKabinenhaube: Klarglas, fertig lackiertMotoreinbau: Motorträger für Verbrennungsmotor,Montage am KopfspantSchalldämpfereinbau: für Viertakter unterder Motorhaube vorbereitetPreis: 299,– EuroTechnische Daten:Spannweite: 1.780 mmLänge: 1.580 mm (mit Spinner)Spannweite HLW: 720 mmFlächentiefe an der Wurzel: 405 mmFlächentiefe am Randbogen: 200 mmTragflächeninhalt: 56,7 dm²Flächenbelastung: 113 g/dm²Tragflächenprofil Wurzel: symmetrischTragflächenprofil Rand: symmetrischProfil des HLW: symmetrischGewicht Herstellerangabe: 4.850 gRohbaugewicht Testmodell ohne RC und Antrieb: 3.590 gFluggewicht Testmodell ohne Flugakku: 4.950 gmit 10S-5.300 mAh Lemon RC: 6.400 gAntrieb vom Hersteller empfohlen:Motor: 120er Viertakter/Pulsar 140Akku: 10S LiPoPropeller: 20×12 APC-EAntrieb im Testmodell verwendet:Motor: Pulsar 140Regler: Pulsar 80 HVAkku: 10S-5.300 mAh Lemon RCPropeller: 20×12 ZollRC-Funktionen und Komponenten:Höhe: Graupner/JR C5077Seite: Graupner/JR C508Querruder: 2× Graupner/JR C5077Landeklappen: 2× Graupner/JR C4041Tank/Bombenabwurf: Graupner/JR C3041Einziehfahrwerk: 2× Hitec HS-75BBverwendete Mischer: Landeklappen auf Tief 7 %Fernsteueranlage: mc-24Empfänger: Graupner/JR C-19Empf.-Akku: PowerBox Sensor mit 2× 740-mAh-2S-LiPoErforderl. Zubehör: keinsBezug: Fachhandel oder direkt bei Pichler KunststofftechnikGmbH, Lauterbachstraße 19, 84307 Eggenfelden,www.pichler-modellbau.de

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