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Geschnatter Juli/2013 - Nationalpark Neusiedler See Seewinkel

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4 <strong>Nationalpark</strong> Sommer-<strong>Geschnatter</strong> Nr. 2 / <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong>Leckwar –sagt ja schon alles …… aber auf Ungarisch, in Mundart oder auf Deutsch?Die jüdische Gemeindein FrauenkirchenBerührende Ausstellung im FranziskanerklosterFoto: Archiv NP <strong>Neusiedler</strong> <strong>See</strong>Fotos: J. Pennerstorfer, P. BuchnerSchmetterlinge!Flattern noch bis 16. März 2014im LandesmuseumNiederösterreich in St. PöltenBUNT. Ihre Farbenprachtund ihr anmutiger Flug habendie Schmetterlinge zurbekanntesten Insektengruppeüberhaupt gemacht. DasLandesmuseum Niederösterreichzeigt die faszinierende,aber auch bedrohte Weltder Schmetterlinge.Immerhin leben rund4.000 Schmetterlingsartenin Österreich. Jedes Kindkennt sie, aber was wissenwir tatsächlich über Entwicklung,Lebensweise undVielfalt dieser Tiere?Wir wissen vielleicht,dass viele SchmetterlingsraupenBlätter fressen, aberwovon und wie ernährt sichder Falter? Wer weiß schon,dass einige SchmetterlingeIm <strong>See</strong>winkel findet der aufmerksame Gast so mancheLeckwar-Spezialität auf der Speisekarte.– ähnlich den Vögeln– großräumigeWanderung durchführen,viele ArtenMeister der Tarnungsind und manche ohneAmeisen nicht überlebenkönnten?Beginnend mit der Frage,was ein Schmetterling überhauptist, werden Körperbau,Merkmale und Metamorphose,die Verwandlungvom Ei über Raupe undPuppe zum Falter gezeigt.Feinde der Schmetterlingesind Vögel, Fledermäuseoder Käfer, die Puppenrauben. Dagegen haben siezahlreiche Verteidigungsstrategienentwickelt wie Tarnungoder Abschreckung.Der Osterluzeifalter ist – wie der Name schon sagt – aufdie Gemeine Osterluzei angewiesen, auf die seine Raupenspezialisiert sind. Ihn findet man auch an den sonnigenDämmen des Einser Kanals.Gyumölcíz? Die (das)Leckwar, also die Marmeladeoder das Mus, schreibtsich im Ungarischen „lekvár“,was auf ein ungarischesLehnwort im Deutschenschließen lässt. Dabeistammt das Wort aus demdeutschen Sprachraum, woLeckwar eine lautliche Umbildungdes mittellateinischenelectuarium bzw. desmittelhochdeutschen lectuarje(latwarje) darstellt. Diemittelalterliche Heilkundemeinte damit eine „breiartigeArznei, die man imMunde zergehen lässt“, ausgehendvom Griechischenekleikón.Ob Leckwarbrot oderLeckwartascherl, für denHobby-Mundartforscherlag freilich die Erklärung als„Ware zum Lecken“ näherals die zitierte wissenschaftlicheAbleitung. Wie auchimmer, die Bezeichnung„lekvár“ für Marmelade findetsich in der ungarischenUmgangssprache erst nachder Ansiedlung der sogenanntenDonauschwaben inder zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts. Über das Bairisch-Österreichischeist alsodie donauschwäbische MusbezeichnungLeckwar in densüddeutschen Sprachraumgelangt und wurde praktischunverändert ins Ungarischeübernommen.Häufiger sind allerdingsEntlehnungen von ungarischenWörtern in der– langsam aussterbenden –burgenländischen Umgangssprache.Weil deren Auflistungden Rahmen diesesArtikels deutlich sprengenwürde, dürfen wir hiermitdie geneigte Leserschaft dazuaufrufen, uns ihr Lieblingslehnwortaus dem Ungarischen– oder Serbo-Kroatischenoder einer anderenSprache des pannonischenRaums – zu verraten. SchickenSie uns eine e-mail aninfo@nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.atoder rufenSie uns an: 02175/3442.Wir werden in einem dernächsten <strong>Geschnatter</strong> überdie „Ausbeute“ berichten.Hoch hinausmit dem Alpen-GelblingIm Hauptraum der Ausstellungwerden Schmetterlingein ihren Lebensräumenin Niederösterreich auch inDioramen präsentiert. Hierwollen wir gleich darauf hinweisen,dass alle Exponateaus alten Sammlungsbeständenstammen und für dieseAusstellung keine Schmetterlingesterben mussten.Durch die Zerstörungihrer Lebensräume oder dieÄnderung der land- undforstwirtschaftlichen Bewirtschaftungsind viele Artenvom Aussterben bedroht.Rechtliche Grundlagen dienenihrem Schutz ebensowie Projekte und das Bewusstseindes Einzelnen, beider Anlage von Hausgärtenauch auf Bedürfnisse derSchmetterlinge zu achten.Es gibt aber noch vielmehr zu entdecken – machenSie sich selbst ein Bildder Welt von Bläuling, Pfauenaugeund Admiral.VERTRIEBEN. Das Guardianatdes FranziskanerklostersFrauenkirchen lud am 10.April <strong>2013</strong> zur feierlichenEröffnung der Ausstellung„Die Jüdische Gemeinde inFrauenkirchen von 1678 bis1938“. Besonders die Klängevon Mag. Shmuel Barzilai,Oberkantor des WienerStadttempels, und einer jungenGeigenvirtuosin riefendie Erinnerung an die einstgroße jüdische Gemeindevon Frauenkirchen wach.Das Refektorium desKlosters war fast zu klein obdes großen Ansturms an Interessierten,die sich die Seltenheitkoscherer Köstlichkeitenund koscheren Weinsnicht entgehen ließen. ImAnschluss an die Eröffnungführte Dr. Herbert Brettl,KunsttopographieÜber- und Einblick in die Kunst- und Kulturdenkmälerdes Bezirks Neusiedl am <strong>See</strong>Anschaulich. Reich bebildertbeschreibt das Werkdie architektonische Entwicklungder Region mitihren sieben <strong>Nationalpark</strong>gemeindenvon Großbautenüber bäuerliche bis zu regionalenHofformen und GroßundKleindenkmäler allerArt bis in die Gegenwart.Die für den Bezirk socharakteristischen, währenddes feudalen AgrarsystemsHistorikerund wahrerFachmannauf diesemGebiet,durch dieAusstellung.In denAusstellungsräumennebender BasilikaFrauenkirchenwirdden BesucherndieGeschichteder JüdischenGemeindeanhandzahlreicherOriginaldokumenteund Erinnerungsstücken nähergebracht.Zu sehen sindFrauenkirchen anno dazumal – auf dieser historischen Ansichtvon der Franziskanerstraße zur Wallfahrtskirche undzum Kloster sind die Synagoge, die Schule und der Prangernachträglich mit Ziffern gekennzeichnet.entstandenen Denkmälervergangener Zeit sind Meierhofsiedlungen,Mühlenanlagen,Industriebauten, Kasernen,Bahnhöfe wie auchöffentliche Verwaltungsgebäude.So finden sich neben derBasilika und dem Franziskanerklostervon Frauenkirchen,den ehemaligen HeiligenkreuzerGrangien (Wirtschaftshöfe)Mönchhof undKönigshof,den SchlössernvonGattendorf,Halbturn,Kittseeund Potzneusiedlnicht nurKirchen,Kapellen,BildstöckeundWegkreuze,sondernauchauch Bilder der ehemaligenSynagoge von Frauenkirchensowie eine detailgetreue Rekonstruktiondes Brunnenhauses.Zeitzeugen berichtenper Video ihre Schicksaleund berührende Einzelheitenaus der Vergangenheit.Interessierte können hieralles über das sogenannteLaubhüttenfest und anderejüdische Bräuche und Traditionenerfahren.Die Ausstellung ist nochbis 30. November <strong>2013</strong>täglich von 9 bis 18 Uhrgeöffnet – 7132 Frauenkirchen,Kirchenplatz 2, Tel:02172/2224, www.franziskaner.at,Eintritt freieSpende.die barocken Mühlen vonDeutsch Jahrndorf, Windenund Zurndorf,. Meierhöfe,wie beispielsweise Albrechtsfeld(Andau), Zeiselhof(Deutsch Jahrndorf), Wittmannshof(Halbturn), Neuhof(Parndorf) und Neuhof(Tadten) werden hierbeschrieben sowie Bauten,die den Übergang von deragrarischen zur industriellenProduktionsweise markieren,wie die ehemalige k.k.Militär-Konservenfabrik inBruckneudorf und Spiritusbrennereienvon DeutschJahrndorf und Neudorf beiParndorf.So versteht sich die vorliegende,durch Personen-,Orts- und Sachregister erschlossenePublikation nichtnur als Grundlage für weitereForschungen, sondernrichtet sich auch an das ander Region und ihrem spezifischenDenkmalbestandinteressierte Publikum.Österreichische Kunsttopographie,Band LIX – Politischer Bezirk Neusiedl am<strong>See</strong>, 2012, 844 Seiten, Verlag Berger,ISBN: 978-3-85028-554-4, Preis: 79.–

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