Lea: Das legendäre Vermächtnis Dr. George Wood Sieg und - Lydia
Lea: Das legendäre Vermächtnis Dr. George Wood Sieg und - Lydia
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<strong>Lea</strong>: <strong>Das</strong> <strong>legendäre</strong> <strong>Vermächtnis</strong><br />
<strong>Dr</strong>. <strong>George</strong> <strong>Wood</strong><br />
P e r s ö n l i c h . e c h t . l e b e n s n a h .<br />
<strong>Sieg</strong> <strong>und</strong> Versagen – beides gehört zum Leben. Wir alle haben unsere persönlichen Geschichten von Triumph <strong>und</strong> Niederlagen. Vielleicht<br />
fragen Sie sich gerade, ob Sie jemals einen Durchbruch in dieser oder jener hartnäckigen Situation erleben werden? Oder Sie ringen mit<br />
familiären <strong>und</strong> persönlichen Herausforderungen?<br />
Sogar diejenigen unter uns, die im Rampenlicht stehen <strong>und</strong> von Erfolg gekrönt scheinen, erleben Phasen, in denen sie sich fragen: Erfüllt<br />
mein Leben überhaupt den Sinn, den es sollte oder könnte? Was bleibt, wenn ich diese Erde verlasse? Welches <strong>Vermächtnis</strong> hinterlasse<br />
ich?<br />
Gern möchte ich Sie mit der Geschichte einer Person ermutigen, deren Leben oft verworren <strong>und</strong> dunkel erschien. Doch sie hinterließ ein<br />
<strong>legendäre</strong>s <strong>Vermächtnis</strong>: <strong>Lea</strong>.<br />
Ihre Geschichte, die von Kämpfen <strong>und</strong> Enttäuschungen geprägt war, steht in 1. Mose 29-49. Aber ihr <strong>Vermächtnis</strong> zieht sich wie ein roter<br />
Faden durch die ganze Bibel, bis hin zur Offenbarung.<br />
Trauern Sie gerade, weil sich manche Hoffnungen bisher nicht erfüllt haben? Ich schätze, keiner von uns erlebt, wie alle Träume im<br />
Leben wahr werden. <strong>Lea</strong> ging es jedenfalls so, <strong>und</strong> ich bin mir sicher, dass sie sich oft – wie manche unter uns – gefragt hat, weshalb<br />
Gott ihr so ein schweres Leben gegeben hatte. Ihr hebräischer Name bedeutet ‚müde‘, ‚abgekämpft‘ oder möglicherweise ‚wilde Kuh‘.<br />
Der Name ihrer Schwester Rahel dagegen bedeutet ‚Zuchtschaf‘. Zuchtschafe galten als sehr kostbarer Besitz. <strong>Lea</strong>s Name – wilde Kuh<br />
– deutet darauf hin, dass sie nicht so hübsch aussah wie Rahel. 1. Mose 29,17 bestätigt dies: „<strong>Lea</strong>s Augen waren ohne Glanz (vielleicht<br />
war sie kurzsichtig <strong>und</strong> ihre Augen leuchteten nicht wie die ihrer Schwester), Rahel dagegen war schön von Gestalt <strong>und</strong> von Angesicht.“<br />
Genauso beurteilen wir uns selbst auch oft, nicht wahr? Irgendjemand ist immer besser dran, attraktiver oder begabter. Hat besser<br />
erzogene Kinder, einen weitgreifenderen Dienst oder eine bessere Arbeitsstelle, ist beliebter, verdient mehr Geld, ist gesünder oder erlebt<br />
mehr sichtbaren Erfolg.<br />
Betrogen <strong>und</strong> abgelehnt<br />
Für Jakob war es Liebe auf den ersten Blick, als er Rahel sah. Doch Jakob, der Betrüger, wird selbst betrogen, <strong>und</strong> zwar von seinem<br />
eigenen Onkel <strong>und</strong> Schwiegervater: Laban schmuggelt ihm in der Hochzeitsnacht <strong>Lea</strong> ins Zeltbett – statt der geliebten Rahel. Als Gr<strong>und</strong><br />
gab er die Tradition vor, dass die ältere Schwester vor der jüngeren heiraten müsse. Da es im Zelt keinen Strom gab <strong>und</strong> <strong>Lea</strong> verschleiert<br />
eintrat, bemerkte Jakob den ungewollten Tausch nicht vor dem Morgengrauen. Der biblische Text beschreibt Jakobs Schock kurz <strong>und</strong><br />
bündig: „Als der Morgen kam, war es <strong>Lea</strong>.“<br />
Jakob raste aus dem Zelt <strong>und</strong> stellte Laban zur Rede. Laban sagt nur: „Okay, ich gebe dir Rahel, wenn du mir noch weitere sieben Jahre<br />
dienst, aber zuerst musst du die Heiratswoche mit <strong>Lea</strong> beenden.“<br />
Wie, denken Sie, hat sich <strong>Lea</strong> wohl dabei gefühlt?<br />
Die Tradition zwang sie, ihrem Vater zu gehorchen. Sie gab sich Jakob hin <strong>und</strong> erlitt dabei gleich zwei Demütigungen: Jakob wollte sie gar<br />
nicht, <strong>und</strong> eine Woche nach der Hochzeit heiratet er auch Rahel, ihre jüngere Schwester. Sie konnte nichts tun, als alles stumm über sich<br />
ergehen zu lassen. Ihren Schmerz können wir nur zwischen den folgenden schlichten Zeilen erahnen: „Jakob schlief auch mit Rahel, <strong>und</strong><br />
er liebte sie mehr als <strong>Lea</strong>“ (1. Mose 29,30).<br />
Ist das Leben fair?<br />
Ich stelle mir <strong>Lea</strong> als eine sehr verletzte, beschämte <strong>und</strong> depressive junge Frau vor. Verlassen <strong>und</strong> allein weint sie in ihrem Zelt <strong>und</strong> spürt<br />
den stechenden Schmerz, dass ihr eigener Vater sie „verschachtert“ hatte <strong>und</strong> ihr Ehemann sie ablehnte.<br />
Ist das Leben fair zu <strong>Lea</strong>? Ganz <strong>und</strong> gar nicht!<br />
Die Umstände in <strong>Lea</strong>s Leben lagen außerhalb ihrer Kontrolle. Was ihr Aussehen anging, war sie benachteiligt. Ihre Schwester dagegen<br />
besaß eine faszinierende Schönheit. Mit ihr schlief ihr Ehemann gern, doch <strong>Lea</strong> liebte er nicht.<br />
Allerdings war Rahel unfruchtbar. Deshalb wandte Jakob sich nach einer Weile <strong>Lea</strong> zu. Sie wurde schwanger <strong>und</strong> brachte einen Jungen<br />
zur Welt, den sie Ruben („Seht, ein Sohn!“) nannte. <strong>Lea</strong> erklärte seinen Namen so: „Gott hat mein Elend gesehen. Sicher wird mein Mann<br />
mich nun lieben“ (1. Mose 29,32).<br />
Leider änderte es nichts an Jakobs Gefühlen. Doch <strong>Lea</strong> wurde wieder schwanger, gebar einen weiteren Sohn, Simeon („Gehört“) <strong>und</strong><br />
sagte: „Der Herr hat gehört, dass ich nicht geliebt werde. Darum hat er mir noch einen Sohn geschenkt!“ Trotzdem liebte Jakob sie nicht.<br />
Darauf brachte sie ihren dritten Sohn zur Welt, Levi („Zuwendung“), <strong>und</strong> meinte: „Jetzt wird sich Jakob mir endlich zuwenden, weil ich ihm<br />
drei Söhne geboren habe!“ Aber auch das änderte nichts an Jakobs Gefühlen.
P e r s ö n l i c h . e c h t . l e b e n s n a h .<br />
Unerschütterlicher Glaube<br />
Als <strong>Lea</strong> ihren vierten Sohn gebar, scheint es, als hätte sie die Hoffnung aufgegeben, Jakobs Liebe zu gewinnen, denn sie nennt ihren<br />
Sohn Juda: „Lobpreis“. Schlicht erklärt sie ihre Wahl: „Ich will den Herrn preisen!“<br />
Bemerken Sie ihren Glauben?!<br />
Jedes Mal, wenn sie einen Sohn zur Welt bringt, ehrt <strong>und</strong> dankt sie Gott. Ihre Umstände brachten ihr Elend <strong>und</strong> mangelnde Familienliebe,<br />
doch ihr Gottesbild war geprägt durch Vertrauen. Sie ähnelt Hiob, der sagte: „Dennoch vertraue ich ihm, denn ich will mein Leben vor<br />
ihm verantworten“ (Hiob 13,15). <strong>Lea</strong>s jüngere Schwester, Rahel, dagegen stielt den Götzen vom Hausrat ihres Vaters, als sie vor ihrem<br />
Umzug nach Haran zusammenpacken. <strong>Lea</strong> hatte damit nichts zu tun. Ihre Liebe zu dem einen wahren Gott blieb unerschütterlich.<br />
Was für ein reiner Glaube ist es, wenn unser Vertrauen in Gott uns dazu führt, alle Notfallpläne aufzugeben <strong>und</strong> der Versuchung zu widerstehen,<br />
uns auf Tricks oder eigene Hilfsmittel zu verlassen! Wenn uns nichts davon abbringt, unser ganzes Vertrauen darauf zu setzen,<br />
dass Er, der das gute Werk in uns begonnen hat, es auch vollenden wird!<br />
Kinder-Konkurrenzkampf<br />
Nachdem <strong>Lea</strong> ihren vierten Sohn geboren hat, ist Rahel so wütend, dass sie Jakob dazu überredet, mit ihrer Magd Bilha zu schlafen,<br />
worauf diese zwei Söhne bekommt: Dan <strong>und</strong> Naftali. Um nicht übertroffen zu werden, bittet <strong>Lea</strong> – der Gott zu jener Zeit ebenfalls keine<br />
weiteren Kinder schenkte – Jakob, auch mit ihrer Magd Silpa zu schlafen. Zwei weitere Söhne kommen zur Welt: Gad <strong>und</strong> Asser.<br />
Mittlerweile klingt die Geschichte fast wie eine moderne TV-Reality-Show! (…)<br />
Dies ist ein Auszug aus LYDIA 2-2010. Lust auf mehr? Bestellen Sie LYDIA im Dauer- oder Probe-Abonnement.