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NMR-Spektroskopie

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Spektroskopische MethodenUV-<strong>Spektroskopie</strong>IR-<strong>Spektroskopie</strong><strong>NMR</strong>-<strong>Spektroskopie</strong>MassenspektrometrieRöntgenstrukturanalysen20.12.20121


Was ist <strong>Spektroskopie</strong>?Ausnutzung der charakteristischen Wechselwirkungeiner Substanz mit elektromagnetischer Strahlungunterschiedlicher Wellenlänge, beobachtbar sind:Absorption, Emission und Streuung.20.12.20122


UV (VIS)-<strong>Spektroskopie</strong>Findet breite Anwendung in der qualitativen undquantitativen Analyse (Medizin: Bestimmungverschiedener Substanzen im Blut)UV (oder auch sichtbares) Licht wird durch eine Lösungdes zu untersuchenden Stoffes geschickt, dieIntensitätsänderung wird gemessen20.12.20123


UV (VIS)-<strong>Spektroskopie</strong>LAMBERT-BEER-Gesetz beschreibt die Intensitätsabnahme:EI0= lg = ε ⋅c⋅ dIc – Konzentration, d – Schichtdicke der Messzelle, ε – molareExtinktionskoeffizient, I 0 - Intensität des eingestrahlten Lichts, I-Intensität des austretenden LichtsI/I 0 - TransmissionWie hoch ist die Extinktion, wenn die Durchlässigkeit einer Lösung 40% beträgt?I I0E = −lgT= −lg= lgI IDer Koeffizient I/I 0 beträgt 0,125. Wie groß ist E?E = −lg 0,125 =00,9= −lg 0,4 = 0,420.12.20124


UV (VIS)-<strong>Spektroskopie</strong>Variation der Wellenlänge zwischen 200 und 800 nm undErfassung der jeweiligen Extinktion ergibt das UVSpektrumdiese enthalten Absorptionsmaxima, die für Teilstrukturen imMolekül charakteristisch sindes entstehen keine scharfen Banden, da sowohlElektronenübergänge als auch Schwingungen von Bindungen undRotationen des Moleküls angeregt werden.20.12.20125


Chromophore• Das UV-Spektrum klärt nicht die gesamte Struktur, die für dasAuftreten von Absorptionsmaxima verantwortlichenTeilstrukturen heißen CHROMOPHORE.• Chromophore enthalten oft konjugierte Doppelbindungen.• Liegt das Absorptionsmaximum im sichtbaren Bereich,erscheint die Verbindung farbig. Man sieht dieKomplementärfarbe des jeweils absorbierten Lichtes(Absorption von Blau führt zu einer gelb/orangen Verbindung)• Häufig erfolgt bei mehreren Wellenlängen eine Absorption(wenn Hämoglobin tatsächlich nur bei 413 nm absorbierenwürde, wäre es gelb!).20.12.20126


UV-Spektrum von Hämoglobin (a) undChlorophyll (b)20.12.20127


UV-Spektrum von NAD + und NADH20.12.20128


Photometrie• Anwendung der UV-<strong>Spektroskopie</strong> für die quantitative Analysevon Stoffen, Grundlage Lambert-Beer´sches Gesetz• funktioniert auch bei farblosen Stoffen, diese müssen aberdurch Zusätze in farbige Verbindungen überführt werden• Anwendung bei der Bestimmung von Blutwerten (Hämoglobinoder Glucose), Konzentrationsbestimmungen von aromatischenAS in Proteinen oder bei Untersuchungen der Veränderung derNADH-Konzentration20.12.20129


Photometrie• Konzentration bestimmen bei bekanntem d und ε undexperimentell ermitteltem E• dazu nutzt man eine Eichgerade (Extinktion von Lösungen bekannterKonzentration untersuchen, zu jeder weiteren Extinktion kann man dieKonzentration ablesen)Quelle: Prof.BlumesBildunsgserverChemie• man misst die Extinktion einer Lösung bekannter Konzentration undvergleicht mit der Extinktion einer unbekannten Lösung:20.12.2012EAnalyse= 0,7EStan dard= 0,450 cStanEAx 0,7= =ES9mg/ ml 0,45x = 14mg/ mldard= 9mg/ ml10


IR-<strong>Spektroskopie</strong>• erlaubt die Unterscheidung einzelner funktionellerGruppen und damit die Zuordnung zu Stoffklassen• durch Absorption des IR-Lichtes werdenSchwingungen angeregt• diese kann beobachtet werden, wenn sich dasDipolmoment dabei ändert.20.12.201211


IR-<strong>Spektroskopie</strong>• Variation der Wellenlänge der Strahlung• Messung der Änderung der Strahlungsintensität beimDurchtritt durch die Probe• IR-Spektrum: Auftragung der Transmission (nichtabsorbierter Teil der Strahlung) gegen die Wellenzahl(reziproker Wert der Wellenlänge)• wenn zwei IR-Spektren in allen Bandenübereinstimmen, sind die untersuchten Stoffeidentisch• oberhalb von 1500 cm -1 befinden sichAbsorptionsbanden, die einzelnen funktionellenGruppen zugeordnet werden können20.12.201212


ValenzschwingungenBindung Funktionelle Gruppe Wellenzahl [cm -1 ]C-H Aliphatische CH 3 -Gruppe 2850-2960O-H Alkohol (nicht assoziiert) 3590-3600C=O Aliphatischer Ester 1735-1750Keton 1705-1725Aromatische Carbonsäure 1680-1700C=C Alken 1620-1680C-O Alkohol 040-115020.12.201213


IR-Spektrum von Acetylsalicylsäure inKBr20.12.201214


<strong>NMR</strong>-<strong>Spektroskopie</strong>• ermöglicht Aufklärung der 3-D-Struktur von Proteinen,Untersuchung der Ligand-Protein-WW oder den Ablauf vonStoffwechselprozessen• man erhält Informationen über die Atomkerne und derenUmgebung• Voraussetzung ist das Vorliegen eines Kernspins• ungeeignet für 12 C, 16 O und 14 N wegen I=0• geeignet sind 1 H, 13 C, 31 P, 19 F, 2 H20.12.201215


<strong>NMR</strong>-<strong>Spektroskopie</strong>• beruht auf der WW von Radiowellen mit den Atomkernen einerVerbindung, die sich in einem starken Magnetfeld befinden muss• im Magnetfeld richten sich die Atomkerne mit einem Spin wiekleine Magnete parallel bzw. antiparallel zum Magnetfeld aus• diese beiden Einstellungen unterscheiden sich im Energiegehalt20.12.201216


<strong>NMR</strong>-<strong>Spektroskopie</strong>• Beim Einstrahlen von Radiowellen werden Übergänge zwischenbeiden Energieniveaus angeregt.• Die jeweilige Energieaufnahme (Kernresonanz) kann gemessenwerden, durch Variation der eingestrahlten Frequenz könnensämtliche Kerne einer Atomsorte angeregt werden.• Aus der Lage des Resonanzsignals (chemische Verschiebung)erhält man eine Information über die chemische Umgebung desKerns.• Bei supraleitenden Magneten benötigt man Frequenzen von 100bis 900 MHz zur 1 H-Anregung.20.12.201217


<strong>NMR</strong>-<strong>Spektroskopie</strong>• Durch Induktionswirkung der Elektronen und durch die Felderbenachbarter Kerne wird das äußere Magnetfeld abgeschwächt(Abschirmung).• Atomkerne gleicher Sorte, aber unterschiedlicher chemischerUmgebung zeigen Kernresonanz bei geringfügigunterschiedlichen Frequenzen.• Unterschied werden in ppm der eingestrahlten Frequenzgemessen und auf eine Eichsubstanz bezogen.• Aus der Fläche unter dem Signal kann man eine Informationüber die Anzahl der Kerne erhalten, die das jeweilige Signalhervorrufen, die Aufspaltung der Signale steht imZusammenhang mit benachbarten Kernen.20.12.201218


1H-<strong>NMR</strong>-Spektrum von Essigsäureethylesterin CDCl 3 bei 300 MHz20.12.201219


13C-<strong>NMR</strong>-Spektrum vonEssigsäureethylester in CDCl 3 bei 125,7 MHz20.12.201220


Ganzkörperscanner• machen Kunststoffgegenstände und Sprengstoffe sichtbar, auch dieKörperoberfläche wird detailreich abgebildet• Röntgenrückstreu-Scanner arbeiten mit Röntgenstrahlen, die an freien oderschwach gebundenen Elektronen gestreut werden (bei H, O und C), Metalleabsorbieren die Strahlung, rückgestreute Strahlung wird von Scannernerfasst, die ein dreidimensionales Bild erzeugen, Strahlenbelastunggeringer als bei konventionellen Röntgenuntersuchungen, ist aber inDeutschland verboten (in den USA waren im Herbst 2010 310 Geräte an 68von 450 Flughäfen im Einsatz)• Terahertz-Scanner nutzen Strahlung zwischen MW und IR, durchdringtPapier, trockenen Textilien, trockenes Holz, viele Kunststoffe, hoheSensitivität gegenüber Wasser• aktive Methode: vom Scanner werden Terahertz-Strahlungen ausgesandt, dievon den Materialien unterschiedlich reflektiert werden, diese werden analysiert;Eindringtiefe ist gering, gesundheitliche Risiken nicht erfasst• passive Methode: jedes Lebewesen sendet Wärmestrahlung aus (auch imTerahertz-Bereich), diese wird erfasst20.12.201222


EI-Massenspektrum vonAcetylsalicylsäure (M=180)20.12.201224


Röntgenstrukturanalyse(Diffraktometrie)• geeignet zur Bestimmung der Atomanordnung in Kristallen, manerhält Bindungswinkel und –längen• Grundlage: monochromatische Röntgenstrahlung (Wellenlängeentspricht etwa den Atomabständen im Kristallgitter 10 -10 nm)wird an den Elektronen der Gitteratome gebeugt, Elektronenwerden zum Emitter von Kugelwellen, es ergeben sichInterferenzen, die aufgezeichnet werden• Voraussetzung sind Einkristalle, in dem das Kristallgitter überalldieselbe Orientierung aufweist20.12.201225


Struktur der Acetylsalicylsäure imKristall20.12.201226


BiomaterialienRückblick und Ausblick20.12.201227


Einführung• Aufbau des menschlichen Körpers ist komplex, eine vollständigefunktionelle Substitution mit künstlichen Werkstoffen undBauteilen ist unwahrscheinlich• derzeit ersetzen Implantate überwiegend noch einfachemechanische oder andere physikalische Funktionen desmenschlichen Körpers, die auf Grund eines singulären Defektesim Gewebe oder als Ergebnis einer chronischen Erkrankungsubstituiert werden müssen.• Gelenkprothesen übertragen Lasten• intraokulare Linsen ermöglichen die Lichttransmission• künstliche Arterien sichern die Aufrechterhaltung derBlutversorgung• Werkstoffe müssen gewünschte Funktion erfüllen und denAnforderungen der Körperverträglichkeit genügen28


Einführung• Biokompatibilität = erwünschte Verträglichkeit zwischen einemtechnischen und einem biologischen System• erste Generation von Werkstoffen ursprünglich zu anderen Zweckenentwickelt, zahlreiche Fremdkörper- und Entzündungsreaktionen, deshalbheute kaum noch für Implantate• zweite Generation soll möglichst inert sein, sich im Körper neutral verhalten,keine Abbaureaktionen durchführen und keinen Einfluss auf den Stoffwechselhaben• bei der dritten Generation wird angestrebt, dass Gewebe zum Wachsenangeregt und bestimmte Stoffwechselleistungen hervorgerufen werden =bioaktiv oder metabolisch induktiv• Werkstoffe der vierten Generation sind Zell-Werkstoff-Verbunde, z. B.Zelltransplantationssysteme, insbesondere Transplantationswerkstoffe fürLeberzellen, um Lebertransplantationen zu ergänzen oder zu ersetzen• Tissue Engineering – gezielte Unterstützung von Gewebefunktionenmittels geeigneter biokompatibler Werkstoffe und Züchtung von Gewebeaus kultivierten und co-kultivierten Zellen20.12.201229


Werkstoffe in der Biomedizintechnik• biokompatible Metalle• biokompatible Polymere• biokompatible keramische Werkstoffe• Faserverbundwerkstoffe• textilverstärkte Kunststoffbauteile in funktionsintegrierenderLeichtbauweise• radioaktive BiomaterialienFür den Erfolg eines Implantatwerkstoffes sind relevant:seine Biokompatibilität, der Gesundheitszustand des Patientensowie der Verlauf der OP und die nachfolgende Therapiez. B. bei einer allergischen Sensibilisierung gegenüber Metallionen(Nickel) oder bei Osteoporose hohe Anforderung an die Verankerungvon Hüftprothesen20.12.201230


AnwendungsbeispieleWerkstoffeAnwendungen Metalle Polymere Keramische WerkstoffeOsteosynthese,GelenkersatzRostfreie Stähle; Titan und Ti-Legierungen, Co-Cr-LegierungenPolyethylen (UHMWPE),PolymethylmethacrylatAluminiumoxid,Zirkonoxid,CalciumphosphateDentalchirurgieTitan und Ti-Legierungen, Co-Cr-Legierungen, Amalgam (Hg-Ag-Sn), GoldlegierungenPolymethylmethacrylatAluminiumoxid,Zirkonoxid,Calciumphosphate,PorzellanGefäßchirurgieChirurgischeInstrumenteOphthalmologieCo-Cr-Legierungen, Ni-Ti-LegierungenRostfreie Stähle,TitanlegierungenPolyester,Polytetrafluorethylen,Polysiloxane,PolyurethanePolymethylmethacrylat,Polysiloxane, Hydrogele20.12.201231


RückblickJahr Entdecker/Verfasser Bemerkungen1565 Petronius Behandlung einer angeborenen Gaumenspalte mit einer Goldplatte17. Jh. Hieronymus Fabricius Verwendung von Eisen-, Gold- und Bronzedrähten bei der Wundnaht1775 Lapeyode/Sicre Erster Nachweis über den Gebrauch von Knochendrähten1829 Levert Wissenschaftliche Arbeit über die Verträglichkeit von Metallen im Körper.In dieser Arbeit wird gezeigt, dass Platin am wenigsten Irritationenverursacht, zudem wurde die Toxizität von Blei nachgewiesen.1860-83J. Lister Entwicklung der Antisepsis. Erfolgreiche Durchführung von Operationenmit Silberdraht zur Fixation von gebrochenen Kniescheiben.1886 H. Hansmann Entwicklung der ersten Knochenplatte aus Stahl mit einemNickelüberzug1893-1912W. A. Lane Entwicklung von Stahlschrauben und -platten für dieKnochenbruchbehandlung1909 A. Lambotte Entwicklung von Platten aus Al, Ag und Cu1912 W. O´Neil Sherman Entwicklung einer Knochenplatte aus mit Vanadium legiertem Stahlhoher Festigkeit und Zähigkeit20.12.201232


RückblickJahr Entdecker/Verfasser BemerkungenAb 1920 Krupp Herstellung von CrNi-Stählen (CrNi188) und CrNi-Mo-Stählen (CrNiMo1810) brachte entscheidendeVerbesserungen der Korrosionsbeständigkeit1930 Erdle Entwicklung einer CoCr-Legierung (Vitallium) underste Anwendung als Gussprothese1936 C. S. Venable, W. G. Stuck Entwicklung einer Gusslegierung auf Kobalt- undChrombasis, die erstmals im Dentalsektor unter demNamen Vitallium® eingeführt wurde.1938 P. Wiles Erste Prothese für den totalen Hüftgelenkersatz1940-1950 Leventhal Untersuchung von Tantal, Titan sowie vonkaltverformbaren wolfram- und nickelhaltigenKobaltlegierungen als Implantatwerkstoffen1946 J. und R. Judet Erste unter biomechanischen Gesichtspunktenkonzeptionierte HüftprotheseAb 1946 J. Cotton Kommerzielle Herstellung von Titan undTitanlegierungen1960 Charnley Entwicklung von modularenHüftgelenkendoprothesen20.12.201233


KorrosionFolgen:• Metallionen können zu schwerlöslichen Hydroxiden und Oxidenreagieren oder Komplexe mit Proteinen bilden• elektrische Ströme können das Verhalten von Zellenbeeinflussen• pH und Sauerstoffpartialdruck können während desKorrosionsprozesses variieren, was zu einer Änderung derchemischen Umgebung führt• die Freisetzung metallischer Ionen kann eine Veränderung desZellmetabolismus zur Folge haben20.12.201236


Korrosion• wenn die Löslichkeit eines Korrosionsproduktes größer als dieToxizitätsgrenze ist, können toxische Gewebereaktionenauftreten, für Metallchloride wurden toxische Reaktionen abeiner Konzentration von 10 -3 mol/l festgestellt• bei pH 7,3 haben die Korrosionsprodukte von V, Ni, Co einerelative hohe Löslichkeit, Löslichkeit von TiO 2 weit unter derToxizitätsgrenze• über den exakten Mechanismus der Bildung, Akkumulation unddes Abtransportes von Korrosionsprodukten im menschlichenKörper ist noch relativ wenig bekannt20.12.201237


Biokompatible Polymere• Einsatz begann in den 1960er Jahren mit Einwegartikeln wieSpritzen und Kathetern (nicht nur aus ökonomischen, sondernauch aus hygienischen Gründen)• steigende Verbreitung hängt mit einfacher und preisgünstigerVerarbeitbarkeit in eine Vielzahl von Formen und Geometriensowie mit dem breiten Eigenschaftsspektrum zusammen• Polymere sollten frei von Additiven sein (Weichmacher,Antioxidantien, Stabilisatoren)• „medical grade“ Polymere können Additiva haben, diesemüssen medizinische Bedingungen erfüllen,Werkstoffverarbeitung musste bei reinen Bedingungen erfolgen20.12.201238


Biokompatible Polymere - BeispielePolyethylen (PE)Polypropylen (PP)Polyethylenterephthalat(PET)Polyvinylchlorid(PVC)Gelenkpfanne für Hüftgelenkendoprothese,künstliche Knieprothesen, Sehnen- undBänderersatz, Spritzen, Katheterschläuche,Verpackungsmaterial, großer Nachteil beiHüftgelenk-OP ist die limitierte Lebensdauer(Komplikationen nach 11 Jahren)Komponenten für Blutoxygenatoren undNierendialyse, Fingergelenk-Prothesen,Herzklappen, Nahtmaterial, Einweg-Spritzen,VerpackungsmaterialKünstliche Blutgefäße, Sehnen- undBänderersatz, NahtmaterialAbbau durch Esterasen und Papin wurdebeobachtetExtrakorporale Blutschläuche, Blutbeutel undBeutel für Lösungen für intravenöseAnwendungen, EinwegartikelFür Langzeitanwendungen im Körper nichtgeeignet wegen hohem Weichmacheranteilund seiner Anfälligkeit auf Versprödung


Biokompatible Polymere - BeispielePolycarbonat(PC)formal Diester der Kohlensäure undDihydroxyverbindungen, amverbreitetesten sind die ausBisphenol A und PhosgenKomponenten für Dialysegeräte, unzerbrechliche,sterile Flaschen, Spritzen, Schläuche,VerpackungsmaterialPolyamide(PA)Nahtmaterial, Katheterschläuche, Komponenten fürDialysegeräte, Spritzen, Herzmitralklappennach längerer Zeit im Körper Degradation (ersteFasern waren Nylon, Dederon und Perlon)Polytetrafluorethylen(PTFE)Gefäßimplantate, für lasttragende Anwendungenweniger geeignet (deshalb nicht mehr fürAcetabulumpfannen)Polyurethan(PUR)künstliche Blutgefäße und Blutgefäßbeschichtungen,Hautimplantate, künstliche Herzklappen,Dialysemembranen, Infusionsschläuche,Schlauchpumpen, einge Urethane sind starkhydrolyseempfindlich


Biokompatible Polymere - BeispielePolymethylmethacrylat(PMMA)PolysiloxanePolyhydroxyethylmethacrylat(PHEMA)Knochenzement (Antibiotika undKontrastmittel können zugesetzt werden),Intraokulare Linsen und harte Kontaktlinsen,künstliche Zähne, ZahnfüllmaterialAushärtung innerhalb von 10-12 Minutenwährend der OP, Monomerflüssigkeit istgewebetoxisch, soll also erst 4-5 Minuten nachdem Mischen der Komponenten auf denKnochen aufgebracht werdenPolymerisation ist exotherm, bis 124^CBrustimplantate, künstliche Sehnen,kosmetische Chirurgie, künstliche Herzen undHerzklappen, Beatmungsbälge,heisssterilisierbareBluttransfusionsschläuche,Dialyseschläuche, Dichtungen inmedizinischen Geräten, Katheter undSchlauchsonden, künstliche Haut,BlasenprothesenKontaktlinsen,Harnblasenkatheter,Nahtmaterialbeschichtung


Natürliche Polymerez. B. Chitin(aus Garnelenschalen, die 15-20% Chitin enthalten, wird mit HClCaCO 3 entfernt, mit NaOH wird der Proteinanteil gelöst. Zurückbleibt Chitin, das durch NaOH deacetyliert werden kann (Chitosan))20.12.201242


Einsatz von Chitin bzw. ChitosanEinsatzgebieteMedizinKosmetikBiotechnologieLebensmittelindustrieMögliche AnwendungenHämostatische Mittel (Chirurgie, Wundabdeckung),künstliche Blutgefäße, Blutdialysemembran, künstlicheHaut bei Brandwunden, Kontaktlinsen, bioabbaubaresNahtnmaterialZusätze für Haarconditioner, Feuchtigkeitscreme undNagellackImmobilisierung von Zellen und Enzymen, Träger fürAffinitätschromatografie und Proteintrennung,BiosensorenSchutzmittel für Früchte und Gemüse, Zusätze beiTierfutter, Klärmittel für Säfte20.12.201243


Biodegradable Polymere• In Chirurgie als Nahtfäden, temporäre Klebstoffe, temporäreMembranen oder in der Pharmazie als Trägerwerkstoffe fürkontrollierte therapeutische Systeme• Degradationsprodukte sollen möglichst in den biologischen Kreislaufaufgenommen werden• Degradationswege:• Polymerauflösung• unspezifische Hydrolyse• Enzymatische Degradation• Dissoziation von Polymer-Polymer-Produkten• Molekulargewicht der Degradationsprodukte zwischen 40 000 und 50000 g/mol, dann ist Elimination auf normalem Ausscheidungswegmöglich• hydrolytische Degradation bei Ester- und Amidgruppen, katalysiert durchSäuren, Basen und Enzyme20.12.201244


Biodegradable Polymere - BeispielePolymerStrukturPolyglykolsäure, Polyglykolid(PGA)Polymilchsäure, Polylactid(PLA)Unterschiede durch D- bzw. L-Milchsäure20.12.201245


Biokompatiblekeramische WerkstoffeWerkstoffeAluminiumoxidZirkonoxidHydroxylapatitBioaktive Gläser undGlaskeramikenMögliche AnwendungenHüftgelenkskugeln, Dentalimplantate,gesichtschirurgie, MittelohrimplantateHüftgelenkskugelnOrthopädische Implantate, Knochenersatz,Dentalimplantate, Ohrimplantate, WirbelersatzImplantate für die Gesichtschirurgie,Dentalimplantate, Knochenersatz, Wirbelersatz,Orthopädische Implantate20.12.201246


HydroxylapatitApatit: M 10 (XO) 6 Z 2 mit M 2+ =Ca 2+ und Ba 2+ ; X= P, V, Cr, Mn; Z - = F - ,OH -Hydroxylapatit kommt natürlich vor und kann synthetisch hergestelltwerdenVorteile:• keine Bildung von fibrillärem Bindegewebe• rasches Anwachsen von Knochengewebe• Ausbildung einer Verbindung zwischen Implantat und Gewebemit hoher Festigkeit• kürzere Heilungsphase als bei Implantaten mit metallischerOberfläche• reduzierte bis verhinderte Ionenfreisetzung der metallischenSubstrate20.12.201247


Hydroxylapatit• Herstellung aus Ammoniumphosphat und Calciumnitrat bei pH=11-12• Stöchiometrischer Hydroxylapatit enthält 39,9 % Ca, 18,5% P und3,4% OH (Masseprozent) ω Ca: ω P=1,67• biologischer Hydroxylapatit ist nicht stöchiometrisch: ω Ca: ω P


ForschungsfragenIndividuelle Implantate bei Schädeloperationen• CT-daten mit Computer aided Manufacturing und Computer AidedDesign zum Implantat• ursprünglich auf Titan optimiert• biostabiles Material verbessert die körperliche und psychischeSicherheit, hat aber Nachteile, Metall hat hoheTemperaturempfindlichkeit, manche empfinden es als belastend,sein Leben lang ein Implantat zu tragen• bei Kindern nicht einsetzbar• Suche nach einem biologisch abbaubaren Werkstoff, der allmählichdurch körpereigen Knochen ersetzt wird20.12.2012Quelle: Rubin 2/0149


Forschungsfragen• abbaubar: Polylactide und Glycolide, beim Abbau sinkt der pH-Wert, alkalische Füllstoffe notwendig, z. B. amorphesCalciumphosphat (hohe Löslichkeit, wird gut resorbiert und fördertKnochenwachstum)• nicht poröses PLLA-ACP- auf der Außenseite des Implantats undein PDLLA-ACP-Kompositmaterial an der Seite zur Hirnhaut• poröses Material wird schneller abgebaut, soll Einwachsen vonKnochenzellen und die Knochenneubildung ermöglichen, dasnicht poröse, mechanisch belastbare und sich langsamauflösende Material schützt die Innenseite• es kann auch kein Bindegewebe von außen einwachsen, weil dasdie Knochenbildung verhindert20.12.201250


Die Wissenschaft braucht Zusammenarbeit,in der sich das Wissen des einen durch dieEntdeckungen des anderen bereichert.José Ortega y Gasset20.12.201251

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