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Schule für celebral gelähmte Kinder - Maurerschule Winterthur(PDF ...

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BaukostenauswertungGrundmengen nach SIA 416Grundstücksfläche, GSFGebäudegrundfläche, GGFUmgebungsfläche, UFGebäudevolumen Schulhaus, GVGeschossfläche, GFNutzfläche, NFNebennutzfläche, NNFHauptnutzfläche, HNFVerkehrsfläche, VFEnergiebezugsfläche, EBF3'129 m2976 m22'162 m210'910 m32'761 m21'340 m2206 m21'135 m2866 m22'948 m2Anlagekosten in CHF, inkl. 7,6% MwSt.Kostenstand 03. 06. 20090 Grundstück 56'000.–1 Vorbereitungsarbeiten 22'000.–2 Gebäude 8'117'000.–4 Umgebung 710'000.–5 Nebenkosten 658'000.–6 Altbau 90'000.–9 Ausstattung 801'000.–Total Anlagekosten10'454'000.–Gebäudekosten (BKP 2) in CHF, inkl. 7,6% MwSt.Kennwerte in CHFBaukosten/Gebäudevolumen, BKP 2/GV 744.–Baukosten/Geschossfläche, BKP 2/GF 2'940.–Baukosten/Hauptnutzfläche, BKP 2/HNF 7'151.–FinanzierungGemeinde 66 %Bund 27 %Kanton 7 %20 Baugrube 277'000.–21 Rohbau 1 1'936'000.–22 Rohbau 2 1'122'000.–23 Elektroanlagen 533'000.–24 Heizungs-/Lüftungsanlagen 453'000.–25 Sanitäranlagen 412'000.–26 Transportanlagen 52'000.–27 Ausbau 1 872'000.–28 Ausbau 2 1'071'000.–29 Honorare 1'389'000.–Total Gebäudekosten8'117'000.–Baudokumentation 09.003Objektadresse: Unterer Deutweg 83, 8400 <strong>Winterthur</strong>Bezugsquelle: Amt <strong>für</strong> Städtebau <strong>Winterthur</strong>,Postfach, 8402 <strong>Winterthur</strong>, 052 267 54 62Erweiterungsbau 2009<strong>Schule</strong> <strong>für</strong> cerebral <strong>gelähmte</strong> <strong>Kinder</strong><strong>Maurerschule</strong> <strong>Winterthur</strong>Treppenkern


KlassenzimmerNordansichtWerkhofTitelbild: Fassade SporttraktPausenhalleBunter Kern in schlichter HülleHDer Erweiterungsbau der städtischen Tagesschule <strong>für</strong> cerebral<strong>gelähmte</strong> <strong>Kinder</strong> ist auf fünf Oberstufenklassen ausgelegt.Darin wird auf die unterschiedlichen Begabungen undBedürfnisse der rund dreissig <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen ab 12Jahren mit Körper- und Mehrfachbehinderungen sowie Wahrnehmungs-und Entwicklungsstörungen wie Autismus eingegangenund ihnen eine optimale Vorbereitung auf das Lebenals Erwachsene geboten. Der zweigeschossige Quader aussandfarbenem Beton und Glas integriert sich harmonisch indie Anlage aus den Siebzigerjahren und schliesst den offenenGrünraum zwischen dem bestehenden Schulgebäude, der Kircheund dem Pfarreiheim zu einem grosszügigen Hof. Auf derAussenseite des lockeren Gevierts bildet der Mattenbach einenatürliche Grenze. Die minimalistische Erscheinung und diezurückhaltende Farbigkeit des neuen Baukörpers korrespondierensubtil mit dieser Nähe von Naturraum und Nachbarbautenaus verschiedenen Zeitepochen: Seine Fassaden gliedernsich in geschlossene Wandscheiben aus aufgerautemKratzbeton und grosse, zusammenhängende Glasflächen, dievon schmalen Aluminiumprofilen und dunkelbraunen Metallrahmengefasst werden. Einziges Schmuckelement der Aussenhüllebildet ein ornamentales Muster in der Nordfassadedes Obergeschosses: 350 kreisrunde Löcher wurden von Handin den sandbeigen Beton gebohrt und verleihen dem dahinterliegendenTerrassenhof ein lebendiges Schattenspiel. TextileSonnenstoren in warmem Bordeauxrot vervollständigen dieansprechende Hülle.Zwei Aspekte prägen die innere Gestaltung des neuenSchulhauses: die Auflagen behindertengerechten Bauens undeine wiederum fein abgestimmte, nun aber kraftvolle Farbigkeit,die den Jugendlichen als Orientierungshilfe dient. So betrittman den Bau in der Mitte der westlichen Längsseitedurch raumhohe gläserne Schiebetüren und gelangt in einekleine Lounge im offenen Zentrum des Körpers. Von diesemPunkt wird die Gliederung des Grundrisses in drei paralleleLängsschichten deutlich: Die mittlere Zone dient der Erschliessungund bündelt sämtliche Nasszellen. An der Ost- undan der West fassade reihen sich im Erdgeschoss Räume <strong>für</strong>Mitarbeitende sowie Spezialbereiche <strong>für</strong> Logopädie, Heilpädagogikund Handarbeiten, im Obergeschoss die je 50 Quadratmetergrossen Unterrichtsräume <strong>für</strong> Klassen von je sechsSchülern und Schülerinnen. Das Untergeschoss beherbergtdie Werkräume und einen vorgelagerten offenen Werkhof.Die nördliche Stirnseite nimmt eine halb ins Erdreich eingelassene,zweigeschossige Turnhalle ein. Sie öffnet sich nachaussen wie nach innen je mit einem Fensterband, sodass derBlick diagonal durch den Hallenraum ins Grüne schweifenkann.Den Anforderungen gemäss sind alle Räume schwellenlos unddie Böden durchgehend mit griffigem blauem Gummigranulatbelegt. Einen kräftigen Kontrast dazu bilden die magentarotenErschliessungskerne in der Mitte des Gebäudes: leuchtendeSäulen auf dunklem Grund, die durch zenitale Oberlichtermit Tageslicht versorgt werden. Neutral sind die Klassenzimmergehalten: Raumhohe fassadenbündige Fensterflächensind zu einer kompakten, gläsernen Vorhangfassade aufgebaut;davor läuft eine Bank durch, die als Ablagefläche ebensowie als Arbeitstisch dient. In den Korridorbereichen sind dieWände mit anisfarbener Tapete bespannt. Elegant ist die Verbindungzum Altbau gelöst: Ein unterirdischer Gang stelltnicht nur die verborgene Koppelung des Neuen ans Alte dar,sondern bildet ein subtiles Stück Weg – durch einen Farbverlaufvon Gelb nach Blau. Das Licht- und Farbenspiel soll nichtnur den visuellen Sinn anregen, sondern auch den auditiven:Töne werden vom Ende des langen Gangs zurückgeworfen undverleiten zum sinnlichen Experimentieren mit Stimme undEcho.


Mattenbachweg108 759212312234169103385115 46314515123313761432 2Erdgeschoss 1:500 Untergeschoss 1:500Obergeschoss 1:500Nordfassade 1:500Erdgeschoss1 Pausenhalle2 Windfang / Garderobe3 Mitarbeitende4 Besprechung5 Logopädie6 Handarbeit7 Schulküche8 Ess- / Aufenthaltsraum9 Materialraum10 HauswartUntergeschoss1 Foyer Turnhalle2 Gruppenraum3 Werken4 Maschinenraum5 Materialraum6 Werkhof7 Turnhalle8 Geräteraum / Stuhlmagazin9 Garderobe Knaben10 Dusche Knaben11 Dusche Mädchen12 Garderobe Mädchen13 Garderobe Lehrer14 Technik15 EDV16 ElektrozentraleOstfassade 1:500Obergeschoss1 Pausenhalle2 Klassenzimmer3 Gruppenraum4 Vorbereitungszimmer5 AussenklassenzimmerSchnitt 1:500Verbindungsgang Altbau


Foyer ErdgeschossProjekt- und BauablaufBauherrschaft und Planende14. 01. 2004 Genehmigung des Konzeptes <strong>für</strong> den Erweiterungsbaudurch den Stadtrat20. 04. 2005 Schneider & Gmür Architekten gewinnen denArchitekturwettbewerb und werden vom Stadtrat mitder Ausführung des Schulhauses beauftragt27. 03. 2006 Bewilligung des Baukredites von CHF 9'740'000.–, inkl.Minergie-Standard durch den Grossen Gemeinderat24. 09. 2006 Volksabstimmung04. 04. 2007 Erteilung der Baubewilligung15. 05. 2007 Erhalt des Minergie-Labels Nr. 157001. 06. 2007 Baubeginn16. 02. 2009 Bezug und Schulanfang im Erweiterungsbau03. 07. 2009 EinweihungBauherrschaftStadt <strong>Winterthur</strong>, Departement <strong>Schule</strong> und Sport,Abteilung SchulbautenProjektleitungStadt <strong>Winterthur</strong>, Departement Bau,Abteilung HochbautenArchitekturSchneider & Gmür Architekten, <strong>Winterthur</strong>BaurealisationDürsteler Bauplaner GmbH, <strong>Winterthur</strong>BauingenieurSchnewlin + Küttel, <strong>Winterthur</strong>Haustechnik IngenieurPlanforum GmbH, <strong>Winterthur</strong>ElektroplanerKurt Bachmann AG, <strong>Winterthur</strong>LandschaftsplanerHimmelgrün GmbH, NeftenbachBauphysikMühlebach, WiesendangenLichtplanungPriska Meier, TurgiKunst am BauClaudia & Julia Müller, BaselSituation 1:5000ZwingliplatzDer geheimnisvolle Bewohner H«Monsieur Rouge» nennt sich die Installation der beiden BaslerKünstlerinnen Claudia und Julia Müller. Sie ist das Siegerprojektaus dem Wettbewerb um Kunst und Bau.Seit Mai 2009 bewohnt ein als «Monsieur Rouge» bekannterHerr eine kleine Wohnung in der <strong>Maurerschule</strong>. Ein geheimnisvollesZuhause mit Küche, Tisch und Bett, welches sich imUntergeschoss unter der Treppe befindet und von aussendurch ein Fenster betrachtet werden kann. «Monsieur Rouge»sei bis anhin noch nie gesichtet worden. In seiner Wohnunggibt es Unzähliges zu entdecken: Nebst elektrischen Gerätenund Zeitschriften hat es ein Piano, eine alte Schreibmaschineund <strong>Kinder</strong>zeichnungen.Hinter seinem Bett führt eine kleine Öffnung von der Wohnungin die uns verborgenen Windungen des Gemäuers. Ersteine braune Eingangstüre weit weg im Verbindungsgang lieferteinen weiteren Hinweis da<strong>für</strong>, dass unser Mann in denWän den lebt und nur über die zwei Orte erlebt werden kann.Wie gerne hätte man ein Interview mit ihm geführt. Selbstdas stundelange Warten vor seiner Türe hatte nichts bewirkt,lediglich eine Mitteilung im Briefkasten kann man ihm hinterlassen.So bleibt nichts anderes übrig, als weiterhin zu staunenund zu entdecken und nicht zuletzt zu hoffen, «MonsieurRouge» einmal selbst zu begegnen.Wohnung «Monsieur Rouge»Text Architektur Anna Schindler, Zürich Text Kunst am Bau Christine Müller, Basel Gestaltung Bruggisser Moser, Zürich Bilder Walter Mair, ZürichUnterer DeutwegMattenbach

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