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Testbericht aus FMT

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<strong>FMT</strong> 6⎪ 07<br />

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jetmag<br />

Nach dem Verschleifen der<br />

Trennnähte müssen<br />

einige Oberflächendetails<br />

nachgearbeitet werden<br />

Lehrmeister – Teil II<br />

Im letzten Teil des Berichtes ging es um den Aufbau des<br />

Modells. Nun kann es an die abschließenden Arbeiten<br />

und die praktische Erprobung gehen. Die Lackierung<br />

stand ja bereits vor dem Baubeginn fest. In der<br />

Zwischenzeit hatte ich eine CD mit Fotos von AETE<br />

bekommen und somit konnte es direkt nach<br />

Fertigstellung des Rohb<strong>aus</strong> an das Finish gehen.<br />

Zusätzliche Details erhöhen die Wirkung der ohnehin gut<br />

gestalteten Oberfläche<br />

Werner und david Büsken


Die vorbildgetreuen Trittbleche<br />

sind mit Harz und Sand gestaltet<br />

Der Bereich um den Turbinendeckel hat es ganz schön in sich –<br />

beim Anblick der Ergebnisse sind die vielen Stunden des B<strong>aus</strong> aber vergessen<br />

Canadair CT 114 Tutor von Rödelmodell<br />

TEST<br />

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<strong>FMT</strong> 6⎪ 07<br />

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jetmag<br />

Bevor das Finish erstellt wird gilt<br />

es alles vorzubereiten. Als erster<br />

Schritt werden alle Passungen und<br />

Übergänge zwischen den einzelnen<br />

Bauteilen kontrolliert. Der Übergang<br />

vom Flügel zum Rumpf wurde mit<br />

eingedicktem Harz angespachtelt<br />

um den Spalt, der teilweise 2 mm<br />

betrug, zu minimieren und kleine<br />

Höhen-Differenzen <strong>aus</strong>zugleichen.<br />

Der Turbinendeckel steht deutlich<br />

<strong>aus</strong> der Rumpfkontur her<strong>aus</strong>, somit<br />

wurden die Übergänge vorne und<br />

hinten angespachtelt und auch der<br />

Spalt zwischen Rumpf und Deckel<br />

wurde mit Harz <strong>aus</strong>gefüllt. Dies ist<br />

nicht unbedingt nötig, sorgt aber für<br />

einen besseren Sitz des Deckels.<br />

Der dritte Bereich sind die Trennnähte<br />

am Rumpf die nach dem<br />

Verschleifen noch gespachtelt und<br />

erneut geschliffen werden müssen.<br />

Leider werden dabei teilweise die<br />

Nieten abgeschliffen oder Details<br />

überdeckt. Diese sind vor dem Lackieren<br />

auf jeden Fall wieder nachzuarbeiten,<br />

aber dazu kommen wir<br />

später. Wenn alles sauber verschliffen<br />

ist kann das ganze Modell mit<br />

600er Schleifpapier nass geschliffen<br />

werden. Dies nimmt bei einem so<br />

großen Modell doch einige Zeit<br />

in Anspruch, die sollte man sich<br />

für ein gutes Finish auf jeden Fall<br />

nehmen. Danach folgt ein dünner<br />

Auftrag Grundierung. Ich nehme<br />

dazu gerne 1K-Grundierung <strong>aus</strong><br />

der Sprühdose. Diese ist zwar nicht<br />

ganz preiswert aber dafür mit geringerem<br />

Aufwand verbunden und<br />

es entfällt das regelmäßige Reinigen<br />

der Lackierpistole, wenn man die<br />

Teile nicht alle auf einmal grundieren<br />

will. Bevor es aber jetzt ans<br />

Lackieren gehen kann, finden sich<br />

ganz sicher noch ein paar Stellen,<br />

die nachgeschliffen oder gespachtelt<br />

werden müssen. Danach geht es<br />

dem Modell wieder mit 600er Papier<br />

zu Leibe, diesmal aber trocken.<br />

Erst jetzt werden die fehlenden<br />

Nieten mit Weißleim wieder nachgebildet<br />

und Blechstöße mit einer<br />

Dreikantfeile nachgezogen. Hierzu<br />

empfehlen sich Diamantfeilen, die<br />

es schon zu kleinem Preis gibt.<br />

Lackierung<br />

Zum Lackieren selber gibt es nicht<br />

viel zu berichten, außer dass es<br />

diesmal besonders lange gedauert<br />

hat. Die Lackierschablonen kamen<br />

Das Höhenleitwerk ist abnehmbar Fünf Farbgänge plus Klarlack sorgen für Zeitvertreib<br />

von Steve Rickett <strong>aus</strong> England, der<br />

seinen Tutor in den gleichen Farben<br />

bereits lackiert hatte. Alle Farben<br />

und Decals wurden bei Ralf Schneider<br />

von tailormadedecals geordert.<br />

Es waren schon einige Spritzgänge<br />

notwendig bis alle Farben und<br />

Schriften auf dem Modell waren.<br />

Dabei ist es von Vorteil vor dem ersten<br />

„Pinselstrich“ die Reihenfolge<br />

aller Farbgänge zu wissen und während<br />

des Lackierens den Überblick<br />

beim Finish des Höhenleitwerkes<br />

Hier sind sehr gut die Servo-Anschlüsse und die Federkontakte für das Positionslicht im Höhenleitwerk zu erkennen<br />

Die rumpfseitigen Versorgungs-<br />

Anschlüsse. Zum Schutz<br />

der Schläuche wurde Servotüllen<br />

eingesetzt.<br />

über die 22 Einzelteile zu behalten.<br />

Insgesamt haben sich die Lackierarbeiten<br />

immerhin über drei Wochen<br />

hingezogen, weil viel abgeklebt<br />

werden musste und immer wieder<br />

das Ergebnis mit den Fotos verglichen<br />

wurde. Auch die Schriften<br />

und Hoheitsabzeichen sind lackiert,<br />

nur die kleinen Hinweisschriften<br />

wurden als Wasserschiebebilder<br />

aufgebracht. Die Trittbleche am<br />

Flügel wurden abgeklebt, mit 30-<br />

Minuten-Epoxi eingestrichen und<br />

dann mit Sand bedeckt. Nach dem<br />

Aushärten kann der überschüssige<br />

Sand entfernt werden und die<br />

Oberfläche im passenden Farbton<br />

Hier sind gut die Druckluftstecker<br />

mit den O-Ringen zu erkennen.<br />

Die automatische Verbindung funkti-<br />

oniert einwandfrei.<br />

lackiert werden. Um die Mühen der<br />

vielen Stunden danach dauerhaft zu<br />

versiegeln folgte ein abschließender<br />

Klarlack-Überzug. Der Hochglanzlack<br />

wurde dabei nur ein wenig<br />

mattiert, um das Modell realistisch<br />

erscheinen zu lassen. Das Original<br />

ist ebenfalls hochglänzend, was bei<br />

Jets eher selten der Fall ist. Bevor es<br />

an die Endmontage ging, habe ich<br />

dem Lack noch ein paar Tage Zeit<br />

gelassen <strong>aus</strong>zuhärten.


Gegenüber der RC-Technik ist alles zum Betrieb der Turbine notwendige Zubehör<br />

übersichtlich angeordnet<br />

Der Rumpf in seiner ganzen Pracht – es sind schon einige Lackiergänge nö-<br />

tig, bis alle Farben und Schriften aufgebracht sind<br />

Das Cockpit kommt fertig gebaut<br />

und lackiert von Rödel<br />

und ist bei der riesigen Kabine<br />

fast ein Muss<br />

Technik-Einbau<br />

Nach dem Lackieren wurden zunächst<br />

alle Servos wieder montiert<br />

und die Anlenkungen endgültig<br />

fertig gestellt. Ruderseitig sitzen<br />

Kugelgelenke zwischen Doppel-<br />

Hebeln <strong>aus</strong> GFK, servoseitig wurden<br />

die Aluhebel eingesetzt, die mit den<br />

Hitec-Servos vom Typ HS-5945MG<br />

geliefert werden. Insgesamt kommen<br />

acht Stück dieses Typs zum<br />

Einsatz. Um die Servos mit Strom<br />

und Impulsen zu versorgen, müssen<br />

auch Kabel verlegt werden. Dies<br />

kann schon ein paar Abende in<br />

Anspruch nehmen, immerhin sind<br />

etwa 20 m Kabel im Modell unterzubringen.<br />

An den Übergängen<br />

zum Rumpf sind MPX-Steckerpaare<br />

eingelötet, um eine sichere und langlebige<br />

Verbindung zu gewährleisten.<br />

Nebenbei sind auch die Kabel für<br />

die Beleuchtung zu verlegen. Am<br />

Höhenruderübergang ist es schon<br />

schwierig, die Steckverbindung für<br />

die Servos unterzubringen und zu<br />

verbinden. Daher habe ich für den<br />

Kontakt des Positionslichtes im Höhenleitwerk<br />

zwei Federkontakte<br />

Die Lackierung – insbesondere die Gestaltung der Tragflächen –<br />

sorgt in der Luft für eine gute Lageerkennung<br />

Ausschweben nach einem pro-<br />

blemlosen Erstflug – schon dieser<br />

zeigt das Potential der Tutor<br />

<strong>aus</strong> einem alten Handy eingebaut<br />

und im Seitenleitwerk zwei Kupferplättchen<br />

eingelassen und mit den<br />

Kabeln verlötet. Auch hier gilt es,<br />

wie beim Lackieren, den Überblick<br />

zu behalten. Zwischen den Servos<br />

und dem smc20DS sitzt eine PMS<br />

plus von Engel Modellbau. Damit<br />

werden alle Servos direkt mit Strom<br />

versorgt und es müssen keine V-Kabel<br />

eingesetzt werden, da für jeden<br />

Empfänger-Ausgang drei Servo-Ausgänge<br />

am Powermanagement zur<br />

TEST<br />

Hier sind die Füll-Anschlüsse von<br />

innen zu sehen<br />

Verfügung stehen. Gespeist wird das<br />

Ganze über zwei 5-zellige NC-Akkus<br />

mit je 2.400 mAh. Die Stabantenne<br />

ist selbst gefertigt und besteht <strong>aus</strong><br />

einem 4-mm-Goldstecker, an den ein<br />

Stahldraht gelötet ist. Die Aufnahme<br />

sitzt direkt hinter dem Cockpit und<br />

die Antenne wird zwischen mittlerer<br />

und hinterer Kabinenhaube <strong>aus</strong><br />

dem Rumpf geführt.<br />

Fahrwerk und Pneumatik<br />

Der Einbau des Fahrwerks ist Formsache,<br />

lediglich die Versorgung mit<br />

Druckluft macht ein wenig Arbeit.<br />

Um den Überblick zu behalten, sind<br />

die Funktionen farblich getrennt.<br />

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jetmag<br />

Bis auf die Wartungsaufschriften wurden<br />

alles lackiert – auch die Schriftzüge<br />

Gelb und blau sind für die Fahrwerke,<br />

schwarz für die Bremsen<br />

und grün und rot für die Fahrwerksklappen.<br />

Um den Aufwand beim<br />

Zusammenbau auf ein Minimum zu<br />

reduzieren, wurden für die Bremsen<br />

und die Klappen so genannte<br />

„Insta-Air“-Kupplungen von dreamworks<br />

in Amerika eingesetzt. Im<br />

Rumpf sind Buchsen fest montiert,<br />

die Druckluftstecker mit O-Ring<br />

sind fest mit dem Flügel verbunden<br />

und dichten beim Festschrauben<br />

der Flügel automatisch ab. Für den<br />

Einbau sollte man sich jedoch etwas<br />

Zeit nehmen, damit die Kupplungen<br />

genau fluchten Die Leitungen zum<br />

Fahrwerk werden mit Festo-Verbindern<br />

zusammengeführt, einzig <strong>aus</strong><br />

dem Grund, dass ich nur sechs der<br />

Insta-Air-Kupplungen zur Verfügung<br />

hatte. Obwohl die elektronischen<br />

Ventile Festo-Schnellanschlüsse haben,<br />

wurden die Leitungen zu den<br />

Zylindern noch einmal durchtrennt<br />

und Verbinder eingefügt. Damit lässt<br />

sich das RC-Brett mit einem überschaubaren<br />

Aufwand her<strong>aus</strong>nehmen<br />

und die Zuordnung der Leitung<br />

ist einfacher. Die Zuleitungen und<br />

Tankanschlüsse sind in 4 mm <strong>aus</strong>geführt,<br />

die Leitungen zu den Verbrauchern<br />

in 3 mm. Dadurch lässt sich<br />

trotz einer Unmenge an Leitungen<br />

alles schnell überblicken. Die Tankanschlüsse<br />

für die Druckluft und das<br />

Kerosin bestehen alle <strong>aus</strong> selbstsperrenden<br />

Festo-Verbindern, die hinter<br />

einer Klappe von außen zugänglich<br />

sind. Da alle Systeme getrennt sind,<br />

kommen immerhin drei Druckluft-,<br />

ein Kerosin- und ein Rauchöl-Anschluss<br />

zum Einsatz. Es ist besser<br />

man rechnet nicht nach, was die Firma<br />

Festo an einem solchen Modell<br />

verdient, dafür ist die Zuverlässigkeit<br />

dieser Industrie-Teile aber unbestritten.<br />

Und mit einem solchen Modell<br />

legt man keinen großen Wert<br />

darauf, wegen Druckverlust eine<br />

Bauchlandung hinzulegen.<br />

Ein weiterer Schritt zur Erhöhung<br />

der Betriebssicherheit ist der<br />

Einsatz des neuen Orbit-Door-Sequenzers.<br />

Dieser hat einen Druckluftanschluss<br />

und kann den Druck<br />

des Fahrwerkssystems überwachen,<br />

und über eine Failsafe-Funktion das<br />

Fazit<br />

Neben ein paar kleinen Abstimmungen gibt es nicht<br />

viel zu ändern. Die Akkus wurden gegen LiPos get<strong>aus</strong>cht,<br />

was den Einsatz eines Spannungsreglers DLC<br />

von Engel Modellbau nach sich zieht. Insgesamt spart<br />

diese Maßnahme etwa 250 g im Rumpfbug und sorgt<br />

für eine Rückverlagerung des Schwerpunktes, der mir<br />

etwas auf der kopflastigen Seite erschien. Wir hatten<br />

den Schwerpunkt mit leeren Tanks <strong>aus</strong>gewogen und<br />

der Entnahmetank liegt vor dem Schwerpunkt. Diesen<br />

sollte man beim Auswiegen füllen, da er im Flug nach<br />

Möglichkeit auch voll bleibt. Der Sequenzer muss<br />

noch etwas nachjustiert werden, weil die Klappen des<br />

Bugfahrwerkes zu schnell schließen und beim Erstflug<br />

daher das Bein nicht ganz einfuhr. Ansonsten ist der<br />

Der Dual Lipo Converter (DLC) von Engel-Modellbau<br />

passt prima in die Bugfahrwerksöffnung und kann so die<br />

Wärme gut ableiten<br />

Fahrwerk selbsttätig <strong>aus</strong>fahren,<br />

wenn der voreingestellte Schwellenwert<br />

unterschritten wird.<br />

Treibende Kraft<br />

Der Einbau der Turbine bereitet<br />

keine Sorgen. Zum Einsatz kommt<br />

eine P-160 von JetCat, die ich bei<br />

meinem Sohn geliehen habe. Das<br />

Schubrohr ist ein Cool-Pipe von Orbit,<br />

das nach unseren Maßen gefertigt<br />

und mit einem Smokeranschluß<br />

<strong>aus</strong>gestattet wurde. Der Clou ist,<br />

dass die Einspritzung am Ende des<br />

Schubrohres stattfindet. Der Rauch<br />

ist zwar nicht so dicht wie bei der<br />

Einspritzung hinter der Turbine, dafür<br />

kann sich bei niedriger Drehzahl<br />

kein Kondensat im Schubrohr sammeln<br />

und beim Beschleunigen der<br />

Turbine entzünden. Meinem Sohn<br />

ist das einmal passiert. Und auch<br />

wenn die Zuschauer es spektakulär<br />

fanden, es kann auch böse enden.<br />

Canadair Tutor ein eindrucksvolles Modell, das seinen Piloten<br />

gut <strong>aus</strong>sehen lässt. Die Detaillierung des B<strong>aus</strong>atzes<br />

ist sehr gut gemacht und sorgt so für eine tolle Optik.<br />

Der Mehraufwand für die Klappen und die dreiteilige<br />

Kabinenhaube haben sich in jedem fall gelohnt, da so<br />

ein optimaler Zugang zur Technik besteht. Gerade in<br />

Zusammenspiel mit dem sauber gefertigten Fahrwerk<br />

und dem bei Rödel erhältlichen Zubehör wird es dem<br />

Modellbauer so leicht wie nur möglich gemacht. Sicherlich<br />

ist der Tutor kein Modell für jeden Tag, aber trotzdem<br />

gehört er zu den schnell aufzubauenden Jets. Es sind nur<br />

vier Schrauben nötig und ein paar Stecker zu verbinden,<br />

um das Modell flugbereit zu machen. Und das Flugbild<br />

entschädigt für die vielen Stunden im Keller.<br />

Vorbereitung zum Erstflug


Ein Blick auf die Technik, die hinter dem Bugspant verbaut ist.<br />

Neben den Akkus für Turbine, Beleuchtung und Empfänger, sitzt hier<br />

auch das Multilight zur Ansteuerung der Lichter.<br />

Um mit dem Schwerpunkt<br />

<strong>aus</strong>zukommen und nicht zu viel<br />

Blei zu verbauen, sollte man die<br />

Technik soweit wie möglich vorne<br />

einbauen. Daher findet sich auch<br />

das gesamte Turbinen-Equipment<br />

vorne auf dem RC-Brett wieder,<br />

wofür <strong>aus</strong>reichend Platz ist. Das<br />

einzige Problem waren die Kabel.<br />

Für die Stromleitungen wurden<br />

kurzerhand einfach zwei Kabel<br />

zusammen gesteckt, das Datenkabel<br />

wurde freundlicherweise<br />

von meinem Vereinskollegen<br />

Horst Hülsbrink in der passenden<br />

Länge angefertigt. Außerdem wurde<br />

direkt eine Smoke-Pumpe von<br />

JetCat mit eingebaut, die aber erst<br />

zu einem späteren Zeitpunkt in<br />

Betrieb genommen werden soll.<br />

Die Stromversorgung erfolgt durch<br />

den Turbinenakku, an dem einfach<br />

ein Y-Kabel gelötet wurde.<br />

Mit den ganzen Einbauten in der<br />

Rumpfnase und den insgesamt vier<br />

Akkus kam die Überraschung beim<br />

<strong>aus</strong>wiegen. Der in der Anleitung<br />

angegebene Schwerpunkt wurde<br />

ohne Blei erreicht. So habe ich<br />

es gerne, leider klappt es in den<br />

wenigsten Fällen auf Anhieb. Die<br />

Messweise des Schwerpunktes<br />

ohne Flügel ist jedoch etwas gewöhnungsbedürftig.<br />

Erstes Roll-out<br />

Nach mehr als sechs Monaten Bauzeit<br />

stand nun endlich das Modell<br />

zum ersten Mal auf unserem Flugplatz<br />

zum ersten Check. Mit Hilfe<br />

zweier Kollegen konnte erstmalig<br />

die Fahrwerksequenz am aufgebauten<br />

Modell getestet werden.<br />

Die Turbine startete problemlos,<br />

nachdem alle Leitungen entlüftet<br />

waren. Dem Reichweitentest stand<br />

nichts entgegen. Die Beleuchtung<br />

wurde eingeschaltet und das Modell<br />

die Bahn entlang gerollt. Wow, der<br />

erste Eindruck ist gewaltig, wenn<br />

dieses Modell in ganzer Pracht die<br />

Hartbahn entlang rollt. Doch bereits<br />

nach etwa 100 Metern schaltet<br />

die Turbine wegen Failsafe ab.<br />

Die Gesichter waren entsprechend<br />

lang, aber der beginnende Winter<br />

brachte wenigstens genügend Zeit,<br />

sich über die möglichen Probleme<br />

Gedanken zu machen. Ein T<strong>aus</strong>ch<br />

des Empfängers brachte dann beim<br />

ersten Reichweitentest im Frühjahr<br />

ein beruhigendes Ergebnis und<br />

dem Erstflug stand nichts mehr<br />

entgegen.<br />

Für viele Modellflieger ist es ein<br />

erlösender Moment, wenn es zum<br />

ersten Mal in die Luft geht. Mir<br />

geht es nach einer intensiven Bauzeit<br />

an einem solchen Großmodell<br />

etwas anders und die Nervosität<br />

nimmt eher zu. Aber, in erster Linie<br />

werden solche Modelle zum<br />

Fliegen gebaut und nicht nur zum<br />

Anschauen. An einem schönen<br />

Sonntag ging es zu den befreundeten<br />

Modellfliegern nach Freckenhorst,<br />

um von der 250 m langen<br />

Grasbahn Gebrauch zu machen.<br />

Dabei habe ich es vorgezogen die<br />

Flugerprobung meinem Sohn zu<br />

überlassen, in der Hoffnung, dass er<br />

die ersten Flüge gelassener angeht<br />

als ich. Daher möchte ich ihn auch<br />

zu den Flugeigenschaften hier zu<br />

Wort kommen lassen:<br />

Flugerfahrung<br />

Ich muss zugeben, die Ehre einen<br />

Erstflug zu übernehmen ist für mich<br />

eher zweifelhaft, vor allen Dingen,<br />

wenn ich beim Bau mitgeholfen<br />

habe und weiß, wie viel Arbeit im<br />

Modell steckt. Und es war nicht<br />

wenig beim Tutor! Bevor es los<br />

ging wurde noch ein letzter Reichweitencheck<br />

gemacht. Also noch<br />

ein wenig den Anblick des Modells<br />

genießen, man weiß ja nie…<br />

Mit etwas weichen Knien ging<br />

es an den Start, doch wie sich bereits<br />

nach der ersten Platzrunde<br />

her<strong>aus</strong> stellte, völlig zu Unrecht. Ein<br />

wenig Querruder musste getrimmt<br />

werden, das war es auch schon. Die<br />

Ruderwirkung ist recht knackig,<br />

und wer gerne mit großen Knüppelbewegungen<br />

fliegt, sollte sich etwas<br />

DualRate und Expo auf Höhenruder<br />

und Querruder programmieren.<br />

Mir gefällt es eigentlich, allerdings<br />

waren die Finger bei diesem Flug<br />

etwas unruhig. Vollgas braucht man<br />

mit der P-160 nur in den Aufwärtsfiguren,<br />

ansonsten geht es mit Halb-<br />

bis Dreiviertelgas schon recht zügig<br />

nach vorne. Dadurch gelingen<br />

Aufwärtsfiguren ohne vorheriges<br />

Beschleunigen. Langsame Rollen<br />

lassen sich sauber <strong>aus</strong>steuern. Im<br />

Messerflug braucht es eine gehörige<br />

Portion Seitenruder. Für den<br />

Kunstflug lässt das schon mal ein<br />

positives Urteil zu.<br />

Jetzt heißt es aber Gas r<strong>aus</strong>,<br />

Klappen auf etwa 50% und an den<br />

Langsamflug heran tasten. Ein wenig<br />

zieht der Tutor nach rechts, hier<br />

gilt es also die Klappen<strong>aus</strong>schläge<br />

ein wenig nachzujustieren. Ansonsten<br />

verhält sich das Modell<br />

handzahm. Im Langsamflug muss<br />

man das Höhenruder halten, einen<br />

Mischer braucht man aber nicht<br />

wirklich. Schon beim Strikemaster<br />

hat sich das bewährt, weil man eine<br />

gute Rückmeldung über die Geschwindigkeit<br />

hat. Gerade in langen<br />

Landeanflügen lässt sich bei den Jets<br />

die Geschwindigkeit oft schlecht<br />

abschätzen.<br />

Es folgt ein tiefer Überflug für die<br />

Kamera und die Nervosität ist wie<br />

weggeblasen. Nach sieben Minuten<br />

Flugzeit heißt es dann „Fahrwerk<br />

r<strong>aus</strong>“, die Klappen auf 100% und<br />

ein letzter Überflug zur Kontrolle.<br />

Die erste Landung war zwar noch<br />

etwas flott, aber völlig unkompliziert<br />

– nicht zuletzt deswegen hatte<br />

ich den Freckenhorster Platz für den<br />

Erstflug gewählt. Nach dem Aufsetzen<br />

rollt das Modell noch etwa<br />

50 m mit gebremsten Rädern und<br />

eine riesige Last fällt von mir ab.<br />

TEST<br />

Datenblatt Jets<br />

Modellname Canadair CT 114 Tutor<br />

Verwendungszweck Scale-Modell<br />

Hersteller Rödelmodell<br />

TEST<br />

Vertrieb Rödelmodell / Jetwelt –Peter Mayer<br />

Modelltyp Voll-GFK-Modell<br />

Lieferumfang Rumpf, Turbinendeckel, Kabinenhaubenrahmen,<br />

Flügel, Landeklappen, Querruder, Höhenleitwerk, Höhenruder,<br />

Abdeckung Höhenruder, Fahrwerksklappen, Flügelabdeckungen,<br />

GFK-Lufteinlässe, Ruderhörner in GFK, Scharniere <strong>aus</strong> GFK mit<br />

eingearbeiteter Scharnierlagerung; Kabinenhaube, Scheinwerferabdeckung<br />

<strong>aus</strong> Kunststoff, ABS-Servoeinbaurahmen,<br />

CNC-Holzfrästeile, Alu-Steckungsrohr, GFK-Scharnierachsen;<br />

Kleinteile, Ruderanlenkungen etc.<br />

Bau- u. Betriebsanleitung<br />

Deutsch, 20 Seiten, 29 Bilder, Einstellwerte<br />

und Schwerpunkt angegeben<br />

Aufbau<br />

Voll-GFK in „Fiber-Wood-Technology”<br />

Rumpf: GFK mit eingesetzten Spanten, weiß eingefärbt<br />

Tragfläche: zweiteilig, GFK-„Fiber Wood-Technology”,<br />

weiß eingefärbt, Steckungsrohr Aluminium<br />

Leitwerk: abnehmbar, GFK-„Fiber Wood Technology”,<br />

weiß eingefärbt<br />

Kabinenhaube: transparent, abnehmbar, GFK-Rahmen<br />

Preise<br />

B<strong>aus</strong>atz: 2.250,- Euro<br />

Fahrwerkmechaniken inkl. Räder,<br />

Bremse und Fahrwerksbeine: 1.050,- Euro<br />

Schubrohr doppelwandig<br />

mit Smoke-Einrichtung: 155,- Euro<br />

Dekorsatz Snowbirds: 69,- Euro<br />

Dekorsatz AETE: 69,- Euro<br />

Scale-Cockpit, fertig gebaut: 380,- Euro<br />

Druckzylindersatz (3-teilig) mit Einb<strong>aus</strong>atz<br />

für Fahrwerksdeckel: 139,- Euro<br />

Technische Daten<br />

Spannweite: 2.650 mm<br />

Länge: 2.300 mm<br />

Spannweite HLW: 101,5 mm<br />

Flächentiefe an der Wurzel: 580 mm<br />

Flächentiefe am Randbogen: 280 mm<br />

Tragflächeninhalt: 114 dm²<br />

Flächenbelastung: 180 g/dm²<br />

Tragflächenprofil Wurzel: halbsymmetrisch (RG-mod.)<br />

Tragflächenprofil Rand: halbsymmetrisch (RG-mod.)<br />

Profil des HLW: symmetrisch (NACA 009)<br />

Gewicht / Herstellerangabe: ab 17.000 g<br />

Fluggewicht Testmodell ohne Kraftstoff: 19.450 g<br />

mit 4.500 ml Kraftstoff: 22.600 g<br />

Antrieb vom Hersteller empfohlen<br />

Typ: Turbine<br />

Schub: ab 120 N<br />

Antrieb im Testmodell verwendet<br />

Typ: JetCat P-160<br />

Schub: 160 N<br />

RC-Funktionen und<br />

Komponenten im Testmodell<br />

Höhe: 2×Hitec HS-5945MG<br />

Seite: Hitec HS-5945MG<br />

Querruder: 2×Hitec HS-5945MG<br />

Landeklappen: 2×Hitec HS-5945MG<br />

Einziehfahrwerk: Jet-Tronics J-Ventil<br />

Fahrwerksklappen: 2×Jet-Tronics J-Ventil<br />

Doorsequenzer: Orbit Jetronic-Box<br />

Bremse: Orbit Pro Einkreis-Ventil<br />

Fernsteueranlage: JR PCM 10X<br />

Empfänger: Graupner smc20ds<br />

Empf.Akku: 2×Tanic-LiPos 2.500mAh<br />

über Engel Modellbau PMS plus und DLC Power<br />

Erforderl. Zubehör: Fahrwerk, Schubrohr,<br />

Klappenzylindereinb<strong>aus</strong>atz, Cockpit<br />

Bezug<br />

direkt bei: Rödelmodell GbR, L<strong>aus</strong>anger Weg 2-4,<br />

86874 Mattsies, Tel.: 08268 713, Fax 715, Internet:<br />

www.roedelmodell.de, E-Mail: info@roedelmodell.de<br />

<strong>FMT</strong> 6⎪ 07<br />

oder JETWELT-Peter Mayer, Seyrlstr. 3, A-4863 Seewalchen a.<br />

Attersee, Tel.: 0043 7662 22230, E-Mail: 131<br />

info@jetmodel.info, Internet: www.jetpower.info

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