Deutscher Bundestag Unterrichtung
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Drucksache 16/10140 – 98 – <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 16. Wahlperiode<br />
Abbildung I.2<br />
Umsatzanteile von deutschen gruppenzugehörigen Unternehmen mit ausländischen Gruppenoberhäuptern<br />
nach dem Sitz der Gruppenoberhäupter<br />
SE<br />
3%<br />
JP<br />
4%<br />
CH<br />
8%<br />
Sonstige<br />
21%<br />
FR<br />
10%<br />
Quelle: Eigene Berechnungen der Monopolkommission auf der Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes<br />
188. Die Umsatzanteile ausländisch kontrollierter Unternehmen<br />
nach Wirtschaftzweigen sind der Tabelle I.9,<br />
Spalte (e), zu entnehmen. Einen besonders hohen Anteil<br />
haben die multinationalen Unternehmen in den Wirtschaftszweigen<br />
23, Kokerei-, Mineralölerzeugnisse,<br />
Spalt- und Brutstoffe (87,3 Prozent), 21, Papiergewerbe<br />
(40,6 Prozent), 32, Nachrichtentechnik, Rundfunk- und<br />
Fernsehgeräte (39,6 Prozent), 30, Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräte<br />
und -einrichtungen (38 Prozent), und<br />
35, Sonstige Fahrzeuge (Wasser-, Schienen-, Luftfahrzeuge)<br />
(37,7 Prozent).<br />
4.3 Staatlich kontrollierte Unternehmen<br />
189. Der Wettbewerb in Märkten, in denen staatlich<br />
kontrollierte Unternehmen einen bedeutenden Anteil haben,<br />
unterliegt in der Regel Verzerrungen. Zum einen<br />
können Subventionsleistungen des Staates den öffentlichen<br />
Unternehmen Vorteile gegenüber ihren Wettbewerbern<br />
verschaffen. Zum anderen sind die staatlich<br />
dominierten Branchen in der Regel ehemalige Staatsmonopole,<br />
die zumindest in Teilbereichen noch immer reguliert<br />
werden. Beispiele hierfür sind die Entsorgungswirtschaft,<br />
die Mehrwertsteuerbefreiung der Deutschen Post<br />
AG oder staatliche Kreditinstitute, die mit einer vergleichsweise<br />
geringeren Eigenkapitalausstattung agieren<br />
können als die privatwirtschaftlichen Mitbewerber.<br />
190. Deshalb werden für ausgewählte Wirtschaftszweige<br />
Marktanteile von öffentlichen Fonds, Einrichtungen<br />
und Unternehmen betrachtet. Diese Daten umfassen<br />
Einheiten, deren Träger bzw. Eigner die öffentliche Hand<br />
ist oder an denen die öffentliche Hand mit mehr als<br />
50 Prozent des Nennkapitals oder des Stimmrechts – unmittelbar<br />
oder mittelbar – beteiligt ist. Beispiele hierfür<br />
sind kommunale Eigenbetriebe, Landes- und Bundesbetriebe,<br />
Anstalten und Körperschaften des öffentlichen<br />
NL<br />
11%<br />
US<br />
24%<br />
GB<br />
19%<br />
Rechts, GmbHs und Aktiengesellschaften sowie<br />
kaufmännisch buchende Zweckverbände. Hierzu liefert<br />
das Statistische Bundesamt der Monopolkommission die<br />
Anzahlen von Einheiten und Beschäftigten, Umsätze<br />
sowie Zuweisungen oder Zuschüsse aus öffentlicher<br />
Hand für das Berichtsjahr 2005. 36 Die Zuweisungen und<br />
Zuschüsse – im Folgenden als Subventionen bezeichnet –<br />
umfassen nur direkte Transferzahlungen an die Unternehmen.<br />
Andere Arten der Unterstützung, wie beispielsweise<br />
Steuervergünstigungen, sind nicht enthalten. Die Daten<br />
werden aufgeschlüsselt nach Bund, Ländern, Gemeinden<br />
und Zweckverbänden geliefert.<br />
191. Die Anteile der Subventionsleistungen am Umsatz<br />
der Branchen sind relativ gering, so dass eine wettbewerbsverzerrende<br />
Wirkung je nach Verteilung der Direktzahlungen<br />
zwar möglich ist, jedoch über die vorliegenden<br />
Daten nicht festgestellt werden kann. Sie liegen in nahezu<br />
allen betrachteten Bereichen unter 1 Prozent. Die einzige<br />
Ausnahme bildet der Wirtschaftszweig 74, Erbringung<br />
von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen, mit<br />
2,2 Prozent. 37 Deshalb werden im Folgenden nur die Anteile<br />
der öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen<br />
an der Anzahl der Unternehmen, den Umsätzen<br />
und den Beschäftigten für ausgewählte Wirtschaftszweige<br />
dargestellt (vgl. Tabelle I.12).<br />
36 Zum Erstellungstermin der Tabellen lagen die Angaben von Bremen<br />
für 2005 nicht vor, so dass hier die Daten aus 2004 verwendet wurden.<br />
37 Bei isolierter Betrachtung der Verteilung von Subventionen nach<br />
Wirtschaftszweigen fließen in den WZ 74 auch rd. 42 Prozent aller<br />
gezahlten Subventionen. Rd. 18 Prozent der Subventionen fließen an<br />
Krankenhäuser, 11 Prozent an Hochschulen und 9 Prozent in den Bereich<br />
Kultur, Sport und Unterhaltung. Die übrigen Wirtschaftszweige<br />
erhalten jeweils weniger als 5 Prozent der Gesamtsubventionssumme.