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Deutscher Bundestag Unterrichtung

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 16. Wahlperiode – 29 – Drucksache 16/10140<br />

Hinsichtlich der Anteilseignergruppen, die jeweils die Eigenkapitalmehrheit<br />

der untersuchten Großunternehmen<br />

auf sich vereinen, ergaben sich die folgenden Änderungen.<br />

Die Zahl der mehrheitlich in ausländischem Einzelbesitz<br />

befindlichen Unternehmen erhöhte sich gegenüber<br />

2004 um vier auf nunmehr 28 Unternehmen. An zweiter<br />

Stelle lag mit einem Wert von unverändert 21 die Anzahl<br />

der Unternehmen, die sich überwiegend in der Hand von<br />

Einzelpersonen, Familien oder Familienstiftungen befanden.<br />

Nur wenig geringer (20 Fälle, 2004: 20) war die<br />

Anzahl der Unternehmen, deren Anteilsmehrheit in<br />

Streubesitz lag. Die gemessen an der Anzahl der ihr angehörenden<br />

Unternehmen viertstärkste Gruppe waren 2006<br />

die zwölf (2004: zwölf) Großunternehmen, die sich mehrheitlich<br />

im Besitz der öffentlichen Hand befanden. In<br />

ebenfalls zwölf Fällen (2004: 14) konnte das Eigenkapital<br />

nicht mehrheitlich einem anderen Großunternehmen, ausländischem<br />

Einzelbesitz, der öffentlichen Hand, Einzelpersonen,<br />

Familien und Familienstiftungen, Streubesitz<br />

sowie sonstigen Anteilseignern zugeordnet werden. In<br />

zwei (2004: drei) Fällen summierten sich die Anteile der<br />

„100 Größten“ auf über 50 Prozent.<br />

48.* Im Berichtszeitraum erhöhte sich die Zahl der verflochtenen<br />

Unternehmen von 35 in 2004 auf 39. Der<br />

leichte Anstieg ist im Wesentlichen eine Folge der Wechsel<br />

in der Zusammensetzung des Unternehmenskreises.<br />

Betrachtet man die Entwicklung seit dem Jahr 1996, ergibt<br />

sich eine fortschreitende Tendenz zur Kapitalentflechtung.<br />

Den 39 Unternehmen standen im Berichtsjahr<br />

1996 noch 62 Unternehmen im Beteiligungsnetzwerk gegenüber.<br />

Dem gleichen Trend folgen die Gesamtzahl der<br />

Anteilseigner (1996: 39, 2006: 21) sowie die Anzahl der<br />

Beteiligungsunternehmen (1996: 51, 2006: 29). Die Zahl<br />

aller Beteiligungsfälle sank im gleichen Zeitraum von<br />

143 auf 50. Nach der Einbeziehung der Daten aus den<br />

letzten Hauptgutachten kann zudem festgestellt werden,<br />

dass die Gesamtzahl der Beteiligungen der größten Finanzdienstleister<br />

stetig von 75 Beteiligungsfällen in 1996<br />

auf 26 Beteiligungsfälle in 2006 fiel. Die meisten Beteiligungen<br />

an anderen Unternehmen aus dem Kreis der<br />

„100 Größten“ wies mit einem Wert von 16 (2004: 14)<br />

wie in den Vorjahren die Allianz SE auf. Der Rückgang<br />

der Beteiligungsverflechtungen lässt sich auf die fortschreitende<br />

Globalisierung und die zunehmende Bedeutung<br />

internationaler Konzerne, aber auch auf institutionelle<br />

Veränderungen im Inland zurückzuführen. Neben<br />

Entflechtungsvorgängen kann die Abnahme des Verflechtungsgrades<br />

zum Teil auch durch Fusionen vormals eng<br />

verflochtener Mitglieder des Kreises der hundert größten<br />

Unternehmen erklärt werden.<br />

49.* Bei der Untersuchung der personellen Verflechtungen<br />

werden ausschließlich diejenigen Unternehmensverbindungen<br />

berücksichtigt, bei denen eine oder mehrere<br />

Personen gleichzeitig den Geschäftsführungs- oder Kontrollorganen<br />

von mindestens zwei Unternehmen aus dem<br />

Kreis der „100 Größten“ angehören. 2006 entsandten<br />

34 (2004: 34) Unternehmen aus dem Untersuchungskreis<br />

Mitglieder ihrer Geschäftsführung in die Kontrollorgane<br />

von 44 (2004: 46) Unternehmen aus diesem Kreis. Die<br />

Gesamtzahl der Verflechtungen über Geschäftsführungs-<br />

mitglieder betrug 84 (2004: 86). Die Anzahl der Verbindungen<br />

über Geschäftsführungsmitglieder von Banken<br />

und Versicherungen verminderte sich um 20 Prozent von<br />

30 in 2004 auf 24 im Jahr 2006. Seit 1996 ist diese Zahl<br />

um 76,2 Prozent gesunken. Der Zehnjahresvergleich verdeutlicht<br />

wie im Falle der Kapitalverflechtungen eine stetig<br />

abnehmende Rolle der Finanzdienstleister im Netzwerk<br />

der personellen Verflechtungen.<br />

50.* Die Anzahl der Verflechtungen der zwanzig größten<br />

Unternehmen über Gemeinschaftsunternehmen hat<br />

sich 2006 mit 30 derartigen Unternehmensbeziehungen<br />

gegenüber 2004 (35 Verflechtungen) verringert. Der Grad<br />

der Verflechtung als der Anteil der Verflechtungen an der<br />

Gesamtzahl möglicher Verbindungen sank von 18,4 Prozent<br />

auf 15,8 Prozent in 2006. Insgesamt bestanden<br />

58 (2004: 75) Gemeinschaftsunternehmen. In einigen<br />

Fällen erfolgte der Kontakt zwischen zwei Unternehmen<br />

über mehrere Gemeinschaftsunternehmen. In einem Fall<br />

waren mehr als zwei Gesellschaften an einem gemeinsamen<br />

Unternehmen beteiligt.<br />

Neben den zwanzig größten Unternehmen wurden ergänzend<br />

die acht (2004: sieben) Energieversorgungsunternehmen<br />

aus dem Kreis der „100 Größten“ hinsichtlich<br />

ihrer Kooperation über Gemeinschaftsunternehmen untersucht.<br />

Die Zahl der Verflechtungen zwischen den Energieversorgern<br />

stieg von neun in 2004 auf elf in 2006. Der<br />

Verflechtungsgrad der sieben Unternehmen, die in beiden<br />

Jahren – 2004 und 2006 – zum Untersuchungskreis zählten,<br />

erhöhte sich von 42,9 Prozent auf 47,6 Prozent. Die<br />

Zahl der Gemeinschaftsunternehmen reduzierte sich im<br />

gleichen Zeitraum geringfügig von 48 auf 45. Die Unternehmen<br />

der Energiewirtschaft zeichneten sich mit<br />

28 bzw. 62 Prozent aller Fälle durch eine besonders intensive<br />

Zusammenarbeit über Gemeinschaftsunternehmen<br />

aus, die in derselben Branche tätig waren wie ihre Obergesellschaften.<br />

51.* Mit der Untersuchung der Beteiligung der<br />

„100 Größten“ an den dem Bundeskartellamt nach § 39<br />

Abs. 6 GWB angezeigten vollzogenen Unternehmenszusammenschlüssen<br />

betont die Monopolkommission die<br />

wettbewerbspolitische Bedeutung des externen Wachstums<br />

der „100 Größten“. An den 2006/07 insgesamt angezeigten<br />

3 303 (2004/05: 2 541) Zusammenschlüssen waren<br />

Unternehmen aus dem Betrachtungskreis in 582 (2004/05:<br />

661) Fällen beteiligt. Der Anteil der „100 Größten“ an der<br />

Gesamtzahl der Fusionen verminderte sich damit erneut<br />

von 26,0 Prozent auf 17,6 Prozent. Im Berichtszeitraum<br />

2006/07 waren zudem 3 779 Freigabeentscheidungen zu<br />

verzeichnen, von denen 529 (14 Prozent) auf die hundert<br />

größten Unternehmen entfielen.<br />

52.* In der Gesamtschau ergibt sich im Berichtszeitraum<br />

hinsichtlich der verschiedenen untersuchten Größenmerkmale<br />

und Wirtschaftszweige der Eindruck einer<br />

leicht zunehmenden Konzentration. Der Anteil der Großunternehmen<br />

an der Gesamtwertschöpfung hat sich entgegen<br />

der Entwicklung in den vergangenen Jahren deutlich<br />

erhöht. Im Produzierenden Gewerbe setzte sich der<br />

bereits in den Vorjahren verzeichnete Prozess einer fortschreitenden<br />

Konzentration fort. Eine Zunahme der

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