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Deutscher Bundestag Unterrichtung

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 16. Wahlperiode – 191 – Drucksache 16/10140<br />

Hilfe einer Netzwerkanalyse die Tendenz zu einer Auflösung<br />

des Netzwerkes aus gegenseitigen Beteiligungen<br />

verdeutlichen. Die Abbildungen III.8 und III.9 stellen die<br />

Kapitalverflechtungen deutscher Unternehmen aus dem<br />

Kreis der „100 Größten“ in den Jahren 1996 und 2006<br />

dar. Die Pfeile zeigen das Beteiligungsverhältnis zwischen<br />

zwei Unternehmen. Drei unterschiedliche Typen<br />

von Beteiligungen werden dargestellt: Finanz-Finanz-Beteiligungen<br />

(weiße Pfeile), Industrie-Industrie-Beteiligungen<br />

(schwarze Pfeile) und Finanz-Industrie Beteiligungen<br />

(graue Pfeile). Finanzdienstleister werden als<br />

helle Kreise und Industrie-, Verkehrs- und Dienstleistungs-<br />

sowie Handelsunternehmen als dunkle Kreise dargestellt.<br />

Die Linienstärke der Pfeile ist eine Funktion der<br />

Wertschöpfung des beteiligten Unternehmens und der<br />

Höhe der Beteiligung. Die Größe eines Kreises ist abhängig<br />

von der Wichtigkeit (gemessen an der Höhe der Wertschöpfung<br />

und der Anzahl der Beteiligungen) eines Unternehmens<br />

im Netzwerk.<br />

406. Bis 2006 nahm der Verflechtungsgrad im Netzwerk<br />

verglichen mit dem Jahr 1996 deutlich ab. Den<br />

62 verflochtenen Unternehmen im Jahr 1996 stehen im<br />

Schering<br />

Südzucker<br />

Kapitalverflechtungen in Deutschland im Jahr 1996<br />

Deutsche Bank<br />

Daimler−Benz<br />

Volkswagen RWE<br />

Beiersdorf<br />

Bosch<br />

Kapitalbeteiligungen 1996<br />

Finanz − Finanz<br />

Industrie − Industrie<br />

Finanz − Industrie<br />

Deutz<br />

Linde<br />

Bayer<br />

Bosch−Siemens<br />

Metallgesellschaft<br />

Vereinte<br />

BASF<br />

Siemens<br />

Allianz<br />

Mannesmann<br />

Karstadt Krupp<br />

Gerling<br />

Holzmann<br />

Commerzbank<br />

Thyssen<br />

Quelle: Krempel, L., Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln; eigene Erhebungen<br />

MAN<br />

Victoria<br />

AMB<br />

BMW<br />

Bayerische Vereinsbank<br />

Jahr 2006 lediglich 39 gegenüber. Auch die abnehmende<br />

Stärke der Pfeile zeigt deutlich die Tendenz zur Entflechtung.<br />

Der zu beobachtende Trend hat dennoch nicht alle<br />

Arten von Beteiligungen gleichermaßen beeinflusst. Wie<br />

aus den Abbildungen III.8 und III.9 ersichtlich ist, wurden<br />

in besonderem Maße Beteiligungen von Finanzdienstleistern<br />

an anderen Finanzdienstleistern sowie auch an Industrieunternehmen<br />

verkauft. Im Berichtszeitraum lösten sich<br />

die Deutsche Bank AG und die Commerzbank AG nahezu<br />

vollständig aus dem Beteiligungsnetzwerk mit anderen Finanzdienstleistern.<br />

Trotz des klaren Trends einer stetigen<br />

Auflösung des Netzwerkes darf nicht übersehen werden,<br />

dass die Reduzierung des Verflechtungsgrades nicht<br />

zwangsläufig mit einer Entflechtung einherging, sondern<br />

wie im Falle der EUROHYPO AG im Jahr 2006 bzw. der<br />

Dresdner Bank AG im Jahr 2001 auch durch Übernahmen<br />

innerhalb des Untersuchungskreises begründet sein kann.<br />

407. Der Rückgang der Industrie-Industrie-Verflechtungen<br />

der „100 Größten“ wurde zu einem großen Teil durch<br />

Fusionen zwischen den Industrieunternehmen aus dem<br />

Kreis der „100 Größten“ hervorgerufen. Das Netzwerk<br />

um die RAG AG scheint sich z. B. in 2006 im Vergleich<br />

VEBA<br />

Ruhrgas<br />

RAG<br />

Münchener Rück<br />

Bayerische Hypo<br />

Dresdner Bank<br />

Deutsche Bahn<br />

Degussa<br />

Buderus<br />

Bilfinger+Berger<br />

Henkel<br />

R+V Versicherung<br />

VEW<br />

Continental<br />

VIAG<br />

Lufthansa<br />

Hoechst<br />

AGIV<br />

DG Bank<br />

VEAG<br />

WestLB<br />

Preussag<br />

Deutsche Babcock<br />

Bewag<br />

Wacker−Chemie<br />

BayerischeLB<br />

NordLB<br />

EVS<br />

Abbildung III.8<br />

Bankgesellschaft Berlin<br />

Colonia<br />

Hamburger Gesellschaft<br />

© 2000 Lothar Krempel, Max Planck Institute for the Study of Societies, Cologne

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